Samstag, 13. Dezember 2025

Weder Belohnung noch Ermutigung

 Immer wieder lese ich, wie wichtig soziale Kontakte für alte Leute sind. Was für ein Glück, dass es uns daran nicht mangelt! 

Gestern waren wir bei Nachbars eingeladen. Im englischen Salon gab es einen feinen Weisswein und angeregtes Plaudern. Dann wechselten wir an den Esstisch und genossen ein Chinoise. Unterdessen wissen wir immer mehr voneinander, und das ist schön. Die bunten Papierkolibris, die mich an Chile erinnern, kommen aus Mexiko.

Ohne Eile und Aufregung machten wir drei Flöten und eine Klarinette bereit. Jedes bekam einen Notenständer für die Weihnachtslieder. Echt - vier Notenständer! Dann legten wir los und spielten die meisten Melodien zweimal, weil es so gut tönte. - Nie hätte ich für möglich gehalten, dass ich mit Nachbarn, die zu Freundin und Freund geworden sind, Flötenmusik machen würde. Nie! Das Leben hat in jedem Alter Überraschungen bereit.

Die Tiroler-Akkordeon-Klänge, die uns Karin und Roland "zum Dessert" spielten, rührten mich fast zu Tränen.


Freitag, 12. Dezember 2025

Unsere Blockflöten

Normalerweise holen wir unsere "Speuzchnebel" (Blockflöten) einmal pro Jahr aus ihren Futteralen, nämlich am 24. Dezember. Dann spielen wir aus den grünen, Tannenzweig- geschmückten (bemalten) Flötenbüechli die immer gleichen Weihnachtslieder. Aber heute haben wir die Sopran- und die Altflöte bereit gelegt und kurz angespielt. Wir sind eingeladen bei unseren musikalischen Nachbarn. Zu viert werden wir aus dem Büechli von 1958 "Vom Himmel hoch" spielen und noch viel mehr. - Ob das Nachtessen als Belohnung gereicht wird oder als Ermutigung zu Beginn? - Ich bin fast ein bisschen aufgeregt. 

Donnerstag, 11. Dezember 2025

Ein bisschen "gekäppelt" (genug Wein... getrunken)

 Ich wollte heute ganz brav sein, weil morgen Blutwerte festgestellt worden wären. - WÄREN! - Hausarztbesuch in der Praxis, wo (fast) jedesmal ein neuer Arzt auftritt. Paschna, Muhammad, Ramahni, Abuawad. Reto und ich haben uns heute morgen darüber unterhalten, was wir uns vom morgigen Besuch versprechen: NICHTS!  Wir wollen den Doktor wechseln. Also hat Reto angerufen und gesagt, dass wir morgen nicht kommen werden. Das hat mir "erlaubt", heute zu bechern, wo wir meine Schwester und unseren Schwager zu Besuch hatten. Ich war die einzige Unvernünftige, aber echt, mir geht es gut. Es war sehr schön mit unserem Besuch, und ich bin so froh, dass ich morgen nicht zu Doktor Abuawad gehen muss, welcher Chef von fünf Praxen ist.

Mittwoch, 10. Dezember 2025

Chaos auf der Küchenzeile

Eine Küchenzeile  ist laut KI "eine kompakte Anordnung von Küchenmöbeln... entlang einer einzigen Wand". Unsere Küchenzeile geht sogar ums Eck. Und es stehen immer viel zu viele Sachen dort, die oft gebraucht werden und nirgends sonst einen Platz haben. 

An den letzten "Morgenden" (Mehrzahl von Morgen, Eigenkreation) wollte oft die Kaffeemühle nicht tun. Als heute Morgen auch die heilige Kaffeemaschine von Reto keinen Mucks machte, dachte ich: Alles kaputt. Reto war noch nicht auf. Ich wollte bald weg. Aber ein Kaffee vorher wäre zu schön (gewesen)!

Ich zog alle Kabel aus allen Steckdosen und legte meine Demontage auf den Esstisch. Ein hübscher Haufen. Ich versuchte herauszufinden, ob die Maschine an einer anderen Stromquelle laufen würde. Tat sie nicht. - Erschien Reto und bemühte sich auch. Fragte mich aber bald: "Gäll, du hast schon Wasser eingefüllt?" - Hatte ich nicht. Das ganze Chaos hätte vermieden werden können, wenn ich die Maschine getränkt hätte. So ein...!

Ich besuchte dann meine Freundin und ihre Söhne und hatte es schön. Aber ich wusste: Wenn ich heimkomme, wartet das Chaos auf mich. Klar, dass ich die Küchenzeilenecke geputzt habe; macht ja Sinn, bevor man wieder Ordnung herstellt. Eine Ordnung, die niemand erkennt, weil viel zu viele Sachen dort herumstehen.

Dienstag, 9. Dezember 2025

Drei Kilo Datteln aus Tunesien

Unsere Lieblingsorganisation "gebana" hat wieder geliefert. Heute sind sie gekommen, die lang ersehnten Datteln. Ich habe sie vorher im Keller auf ein grosses Frottiertuch gebettet, das in einer Korbschale liegt. Ich habe sie gut zugedeckt, nicht ohne vorher zwei Datteln zu kosten. Reto kann sich ein Zmorge-Müesli ohne Datteln zum Süssen nicht mehr vorstellen. 

Kürzlich habe ich bei einer anderen Lieblingsorganisation Marzipan bestellt. Den Besten! Baumnüsse haben wir auch (die besten). So haben wir aus all diesen feinen Zutaten ein paar gefüllte Datteln gemacht. Stein raus, Marzipanwürstchen hinein, gekrönt mit einer Viertel-Baumnuss. Zum Dessert mit Judith und Kaya genossen wir vier Sorten Weihnachtsguetzli und gefüllte Datteln. Wobei die Einen nicht gern Datteln haben und die Anderen nicht gern Marzipan. 

Montag, 8. Dezember 2025

Es ist da!!!

 Reto sagt, ich hätte mir seit vielen Jahren ein Sofa in meinem Zimmer gewünscht. Ich hatte auch schon mal eines bestellt und zum Glück nie bekommen. Nach ewigem Warten storniert. Es wäre zu gross gewesen. 

Unterdessen ist mein Sofa-Wunsch zwingend geworden. Hie und da brauchen wir aber zwei Matratzen in meinem Zimmer, wenn die Mädels übernachten. Jetzt habe ich die beiden Matratzen aufeinander gelegt; das ist mein Bett. Gestern habe ich für (fast) alles einen Platz gefunden, was unter meinem Bett verstaut war. - Heute ist das kleine, gelbe "Sofäli" mit der Post gekommen. Freude! Und erst recht Freude, Freude, Freude, als Reto und ich die Beine angeschraubt und das Gestell ineinander gesteckt hatten. IKEA-mässig, will sagen mit einigem Schimpfen und Zagen. 

Es steht am Fenster, mein kleines, wunderbares Wunschmöbel. Ich kann da sitzen und den ganzen Garten überblicken. Es ist perfekt! 



Sonntag, 7. Dezember 2025

Gemütlicher Spaziergang

 Gestern gegen Abend sind Reto und ich wieder einmal in die Stadt gewandert. Das dauert etwa eine Stunde und führt uns durch Quartiere mit älteren Häusern und Gärten. Gestern begann der Himmel zu "brennen". Faszinierend!


Die Energie reichte aus, um durch den Weihnachtsmarkt zu bummeln. Allerdings kam bei uns keine adventliche Stimmung auf. Wir wuselten wie alle anderen Tausenden zwischen den Ständen herum und sahen, was wir letztes Jahr schon gesehen hatten: Viel Buntes, Unnötiges zu kaufen. Wir haben von allem schon genug. Aber der Glühwein an einem sehr belagerten Stand hat uns wirklich geschmeckt. Am schönsten war es, am Schluss durch die weniger belebte Marktgasse Richtung Bahnhof zu gehen. Unter leuchtenden Sternen.