Sonntag, 30. November 2025

Stürzen

 Stürzen ist etwas für andere. So dachte ich noch vor kurzem. Ich stürze nicht. Aber gestern bin ich diesen Herbst/Winter zum zweiten Mal hingefallen. Gestern stand ich an Retos Zimmerfenster. Ich hielt Ausschau nach seinen neuen Adventskugeln am Ahorn. Rund geformtes Metallgitter mit Lämpchen. Speziell und schön. - Ich meinte, nur eine Kugel zu sehen statt deren zwei. Rasch drehte ich mich um, wollte schnell im Freien nachschauen gehen. Stattdessen stürzte ich über die eingepackte Kinderpost, die Reto auf Ricardo verkauft hat. Heute wurde sie abgeholt. Aber gestern fiel ich darüber, platsch, auf den Bauch. Da lag ich dann und musste mich zuerst vom Schrecken erholen, ehe ich aufstehen konnte. Heute tun mir die rechte Schulter und das rechte Knie arg weh. Bin wohl schräg aufgeschlagen. Aber es hätte schlimmer kommen können. 

Samstag, 29. November 2025

Da habe ich mich getäuscht

 


In unserem halben Fass, unserem kleinen Weiher, wachsen Seerosen. Aber sie haben noch nie geblüht. Was sah ich aber dieser Tage - da steigt doch Ende November eine kräftige Blüte herauf aus der Tiefe!



Ich schaue genauer hin. Da stellt sich die erhoffte Seerose als Brokkoli heraus. Wie ist das Brokkoli-Röschen bloss ins Wasser geraten?

Freitag, 28. November 2025

Lieblingsplatz

Heute habe ich Reto zu einem Getränk in Neuhegi eingeladen. (Er soll nicht immer nur arbeiten.) Ich habe ihm die Wahl des Restaurants überlassen, und er hat das Lieblingsplatz-café ausgewählt. Es hat ihm so gut gefallen, dass er da mal brunchen will. Was mir auch sehr recht ist. - Es gefällt, weil so viel zu sehen ist. Jeder Tisch hat andere Stühle. Am kunstvollen Baum im Lokal hängen ausser grossen Glühbirnen auch zwei weisse Porzellan-Vogelhäuschen. Auf den Gestellen sind vielerlei mögliche Geschenke an Freund*innen oder an sich selbst drapiert. Wir haben eine so fein duftende Rosenseife gekauft...Und das Café gefällt besonders, weil die Bedienung so freundlich und fröhlich ist. So fröhlich, dass wir ganz beschwingt durch die Kälte heim gingen.

Donnerstag, 27. November 2025

Zappelig

Heute haben wir Besuch erwartet. Also war der ganze Morgen den Vorbereitungen gewidmet. Als dann der Tisch schön gedeckt war, die Servietten nicht vergessen, die letzten Blumen vom Garten eingestellt, eine rote Kerze aufgestellt, der Salat gewaschen, das Filet Stroganoff vorbereitet, - als das alles gemacht war, setzte sich Reto aufs Sofa und hielt Ausschau nach unseren Gästen. Ich hingegen konnte gar nicht still stehen, mich schon gar nicht hinhocken, ich war einfach zappelig, weil ich mich so freute. Wir hatten Sepp und Vreny seit dem Frühling nie mehr gesehen. Das ist lange. Also herumzappeln wie ein aufgeregtes Kind. Und dann kamen sie. Sepp war gewachsen oder ich kleiner geworden. Vreny ging an einem Stock. Wir setzten uns zum Apéro. Jetzt konnte ich das, mich hinsetzen. Und dann begann das Auffrischen einer langen Freundschaft. Es begann das Essen und Trinken, das Zuprosten und geniessen. Und das einfach froh Sein, dass wir alle vier noch leben. Dass es allen Kindern soweit gut geht. Dass wir trotz einigen Altersbeschwerden noch gehen können - und zappeln mögen.

Mittwoch, 26. November 2025

Einfach nur einkaufen

 Im Coop kauften wir "allergattig" Früchte ein; morgen gibt es Fruchtsalat. Ich wählte Äpfel aus und suchte einen Granatapfel. Reto kümmerte sich um Bananen und Orangen. Als ich auf die Waage schaute, lagen dort zwei Orangen: "Hast du die Orangen liegen lassen?" Bevor Reto antworten konnte, machte sich der wahre Käufer der Früchte an der Waage zu schaffen , lachte mich an (oder aus) und sagte verschmitzt: "Schön verwötscht!". Wir sahen uns später im Laden wieder und lächelten uns an. - Gehst du aus dem Haus, erlebst du etwas. Manchmal etwas Liebenswertes, das nachklingt.

Dienstag, 25. November 2025

Yumi will spielen

 Am Dienstag kommen jeweils unsere Tochter mit ihrer Tochter und mit Hund Yumi zu uns zum Mittagessen. Reto und ich geniessen das. Ich habe heute die paprikaroten Dinkelnudeln, gekocht, die uns Hanna vor einiger Zeit geschenkt hat. Sehr guter Biss; Kaya war zufrieden. Sie mag keine weiche Pasta. Aber die Hackburger mit Peperoncini waren ihr "echli" zu scharf. Trotzdem hat sie alles aufgegessen. Wie immer war ich die Letzte, die mit dem Essen fertig wurde. Da war Reto schon mit Mixer-Höllenlärm daran, Schlagrahm zu Vermicelles zu fabrizieren. Hund Yumi legte mir einen Spielball mit Kordel aufs Knie. Ich wollte den Ball nehmen und werfen für sie. Aber sie rannte davon und sah zurück zu mir: Nachrennen hiess das. Also rannten wir um das Tischchen zwischen unseren zwei Sofas. Immer wenn ich die Ballkordel fast erwischte, schlug sie einen Haken und ich griff ins Leere. Sie hüpfte auf die Sofas und wieder runter, und ich rannte hinterher, bis ich ausser Atem war. Sollte sie doch den blöden Ball einem anderen bringen! 

Montag, 24. November 2025

Da gehen sie

Wir waren gestern in einem guten Restaurant von netten Menschen zum Zmittag eingeladen. Als ich aber "nur" Spaghetti bestellte, wurde ich aufgefordert, mir das nochmals zu überlegen. Ich blieb dabei. Der Herr Architekt, der Moules et frites (Miesmuscheln und Pommes frites) ass, berichtete, dass er für das Wochenende den Kaviar schon bestellt habe. "Wie kommt er?" wurde er gefragt, "in der Büchse?" - "Nein, natürlich nicht! Gekühlt und ganz frisch." war die Antwort. Und "er", der Kaviar, kommt auch nicht nach Hause; das Paar wird das Wochenende an einem exquisiten Ort verbringen. - Wir haben uns am Tisch allerbestens unterhalten. Gerade der Herr Architekt stellte sich als warmherzig und zugewandt heraus. Wir fühlten uns wohl. Meine Spaghetti waren zwar nicht Kaya-like, d.h. sie waren viel zu weich gekocht. Und Reto bekam trotz Bestellung keine Nierli zum Zürich Geschnetzelten. Aber sonst - alles gut. Als wir aufbrachen, schaute ich unseren Gastgebern nach und sah, dass sie gingen, wie alte Menschen gehen, ein bisschen unsicher. Und ich sah, dass er schüttere Haare hat, wie alte Männer halt haben. Und ich erkannte, dass sie trotz Kaviar sind, wie wir. Menschen. Alt.

Samstag, 22. November 2025

Schritt für Schritt

 ...befolgte ich die Anleitung zum Basteln eines Futtersterns für hungrige Vögel. Es ist gut gekommen, und Reto hat die zwei Stickrahmen mit Vogelfutter katzensicher aufgehängt im Garten. Jetzt freue ich mich auf die Vögel, welche meine Bastelei hoffentlich bald entdecken.



Freitag, 21. November 2025

Die sehr alte Frau an der Coop-Kasse

 Einkaufen für das Wochenende war angesagt. Das Häuchlein Schnee hinderte uns wahrlich nicht daran. Wir ziehen meistens zu zweit los. Reto zieht den Einkaufswagen hinter sich her. Ich mache Platz für Entgegenkommende. Gemeinsam liessen wir eine schnatternde Klasse an uns vorbeiziehen. 

Im Coop arbeiteten wir unsere beiden Einkaufszettel ab. Ich hatte das Notwendige aufgelistet, Reto Zutaten für "seine" Weihnachtsguetzli. Die Schoggifabrik Cailler hatte ihre Verpackungen modifiziert. Deshalb stand Reto länger als sonst vor dem Gestell, fand "seine" Tafeln nicht sofort. "Meine" Naturaplan-Schoggi wollte er nicht. Er vertraut Marken.

Dann anstehen hinter der einzigen offenen Kasse. Ich ging zum Einkaufswägeli und wartete aufs Einpacken. Aber Reto war noch lange nicht an der Reihe. Ein Mann vor ihm trat vor Ungeduld von einem Fuss auf den anderen. Eine sehr alte Frau brauchte ihre Zeit. 

Sie hatte viele Artikel auf dem Band. Die Kassiererin tippte, und mittendrin fragte die alte Frau, was es bisher koste. "Vierundsechzig Franken achtzig." - Da bat die alte Frau, die schönen Trauben, die Fischstäbchen und mehreres zurücklegen zu dürfen. Der Rest wurde getippt und sie bezahlte. 

Beim Einpacken brachte sie ihre Grosspackungen uperisierte Milch fast nicht in ihr Einkaufswägeli. Ich eilte ihr zu Hilfe. Sie bedankte sich lächelnd. Die Wartenden hinter ihr an der Kasse verloren langsam die Geduld. Aber jetzt rückte Reto vor, und ich durfte unsere Ware einpacken. Froh, dass wir nicht mitrechnen mussten, nichts zurücklegen mussten, weil das Geld vielleicht nicht reichen könnte. - Die jungen Männer und eine junge Mutter bevorzugten die Self-scanning Kasse. Sie sahen die sehr alte Frau gar nicht.

Donnerstag, 20. November 2025

An Tagen wie heute

Ich brauche solche Tage, wo nichts läuft, wo nichts dringend ist, wo ich nicht einmal vor die Türe gehe. Es sind die Tage, an denen ich die Eindrücke von gestern, vorgestern und vom Sonntag einsortiere. Ich stelle mir immer vor, dass ich in meinem Kopf ganz viele Schublädchen habe. Die einen sind vorn, die anderen weiter hinten, oben und unten. So eine Art Kopfkommode. An Tagen wie heute räume ich ein. Viele Bilder ziehen an meinen inneren Augen vorbei. Durcheinander. Die weniger wichtigen kommen in die hinteren Schublädchen - und gehen dann in Vergessenheit. Die vordergründigen - na klar, die kommen nach vorn. Sie werde ich in den nächsten Tagen wieder und wieder betrachten. Ehe sie verdrängt werden von neuen Bildern...Meine Kopfkommode ist gut gefüllt. So ist es verständlich, dass ich nicht immer weiss, wo ich was versorgt habe. Es kann dauern, bis ich eine Erinnerung wieder finde. Andere sind stets griffbereit. Weil sie gut tun, weil ich sie oft hervor nehme. Besonders an Tagen wie heute, wo es kalt und grau ist. Ab in die Toscana unter die Pinien, an die Sonne, ans Meer.

Mittwoch, 19. November 2025

Nur mit Karte

 Ich war bei meiner Freundin in Oerlikon und trank ganz viel Ingwer-Zitronen-Tee. Dann fand ich wieder gut per Rosmarinweg zum Bahnhof zurück. Oerlikon - HB Zürich war kurz und schmerzlos (ausser, dass die eine Hüfte aufjaulte, als ich die Treppenstufen in den Zug hinaufstieg; so ein alter Wagen!). Am Hauptbahnhof wollte ich mir ein Sandwich posten und es auf einer Bank essen. Aber da meldete sich der Ingwer-Zitronen-Tee. Wo die teure Bahnhoftoilette ist, wusste ich. Gab es eine Alternative? - Mir fiel keine ein. Also in den Zwischenstock fahren und an der Glastüre lesen, dass nur mit Karte bezahlt werden kann. Oder man ersteht am Selecta-Automaten mit Münz ein Ticket fürs WC. Ausprobieren. Der Automat schluckte mein Geld, aber spuckte nix aus. Unterdessen drückte die Blase. Ich MUSSTE. Wie gut, dass meine Postcard den Durchgang zu den heiligen Kabinen frei machte. - Befreit kaufte ich mir mein Sandwich, das ich in der S11 verspeiste. Ob das alte Damen nach Knigge überhaupt dürfen??

Dienstag, 18. November 2025

Letzte Gelegenheit

 Die Nächte sind kalt geworden. Minustemperaturen. Reto und ich haben die ganzen Blumentöpfe in den Keller "gfuget" (gebracht). Was muss mein Ehemann auch so viele Töpfe haben, grosse, schwere? Nur unsere Nachbarin zur Linken hat noch mehr. - Ich habe dann noch das Feigenbäumchen unter die Haube gebracht und den Rosmarin warm verpackt. Ich hoffe, dass unsere Enkelin ebenso warm eingehüllt ist, wo sie doch krank ist. Was hat ihr auf den Magen geschlagen? Hoffentlich nicht schon der Schulstress. Am Kältestress eingegangen sind meine Kapuzinerli. Wie gekocht sehen sie aus. Alle Jahre wieder. Ich freue mich auf den Frühling!

Montag, 17. November 2025

So ein schönes Herbstfest

Der Föhn hat noch gehalten und uns ein regenfreies Familienfest beschert. Zwei Hunde, acht Kinder und dreizehn Erwachsene haben sich bei einer Waldhütte versammelt und zuerst beim Feuer im Freien den Apéro genossen. Die duftenden, von Fabian gerösteten Maroni waren heiss begehrt. Die Hunde rannten auf der Wiese herum, und die eingezäunten Schafe daneben guckten verwundert. 

Im Waldhaus brannte ein zweites Feuer im Cheminée-Ofen; wir zogen unsere Wintermäntel gern aus. Dann gab es Salat mit einer home-made Salatsauce der höchsten Klasse. Zu den Spaghetti durften wir aus drei Töpfen Sauce oder Pesto schöpfen. Käse genug dazu für alle. Und an den langen, bunten Herbsttischen liefen die Gespräche und schrien die Kinder, wie Kinder immer laut sind. 

Die Kinder zogen ein und aus in der Hütte. Rannten, hüpften, schlichen, was man tut um ein Waldhaus herum. Zum Dessertbuffet kamen pünktlich alle zurück und es wurde eigenartig ruhig. Zu gut waren die Schoggi-Mousses weiss und braun und die Guetzli und der Schlorzifladen und die "Brönnti Crème"...

Es war einfach wunderschön. Erst als es dunkel war, strebten die einen der Postautohaltestelle zu und die anderen machten fertig "Ornig" in der Waldhütte. Dieses Jahr hatten die Surys gearbeitet für alle; nächstes Jahr sind die Burris wieder an der Reihe. Reto hat schon Daten gecheckt.

Samstag, 15. November 2025

Unsere zwei Toiletten drohten mir

Heute war der Tag, wo wir putzen wollten. Wobei "wollten" nicht stimmt. Wir fühlten uns genötigt zu putzen. Es war einfach dran. Aber vorher taten wir ganz viel Anderes: Tomätchen pflücken im Gärtchen, Die gewaschenen Vorhänge wieder anbringen, kochen, essen am roten Gartentisch...Siesta pflegen, Kaffee trinken am roten Gartentisch...Dann gab es kein Ausweichmanöver mehr; die Putzerei musste sein und fand auch statt. Ich bin immer für die zwei Toiletten zuständig. Und immer am Schluss bin ich zufrieden mit der Sauberkeit, müsste aber unter die Dusche vor lauter  "heiss" (schwitzen schreibe ich nicht gern, ist irgendwie unanständig). Das dauert dann, bis ich abgekühlt bin. Aber jetzt ist wieder Ruhe; die WCs sind auch zufrieden und drohen nicht mehr. Sie sind fast ein wenig stolz.

Freitag, 14. November 2025

Meine Coiffeuse heisst Nina

Am Sonntag ist Familienfest; da will ich "eine Gattung" machen (ordentlich aussehen). Guter Grund, um zu Nina zu gehen. Ich gehe gern zu ihr. Sie ist meistens gut drauf. Heute hat sie zur serbischen Hintergrundmusik gesungen. Das ist ihre Musik. Sie singt bei den älteren Kundinnen, die nicht "verruckt" werden. Bei den jüngeren Kundinnen aus aller Welt versucht sie, deren Geschmack zu treffen. Sie ist froh, wenn sie manchmal mitsummen kann und nicht immer reden muss. - Ich habe sie gefragt, ob es immer noch die älteren Frauen gibt, die jede Woche zum "Haare-Machen" kommen.- Ja, es gibt sie noch. Alles ältere Damen. Sie mag es sehr, wenn die gleichen Menschen immer wieder kommen. Sie hat mir schon gute Festtage gewünscht; sie weiss, dass ich nicht jede Woche komme, dass ich aber wieder komme.

Donnerstag, 13. November 2025

Kerzenfabrik Hongler

 Eine Tradition zwischen Reto und mir geht so: Wir fahren Mitte November nach Altstätten Sankt Gallen und spazieren mit leerem Rollkoffer zur Kerzenfabrik. In der Zeit vor Weihnachten ist dort eine schöne Ausstellung und kann man Kerzen zum Kilopreis kaufen. Zuerst schlendern wir durch die Weihnachtssachen und geniessen Schönheit. Dann geht es zu den Kilokerzen. Wir stellen unseren Einkauf für ein ganzes Jahr zusammen. Wägen die Kerzen und kleben das Ergebnis auf die Plastiksäcke. An der Kasse bezahlen wir viiieehl. Wir packen aber auch viiieehl in unseren Rollkoffer. Und wir freuen uns auf all das Kerzenlicht at home bei Burris.



Zweiter Akt der Tradition: Wir spazieren in die Stadt hinauf zum Restaurant Frauenhof. Am reservierten Tisch wählen wir, was uns gelüstet und geniessen, was uns vorgesetzt wird. 


Akt drei: Wir fahren im roten Bähnchen über den Stoss und geniessen den Blick ins Rheintal und in die Berge. Dann Heimfahrt. 

Mittwoch, 12. November 2025

Vier Frauen

 Gestern war ich im Ausgang. Bin ganz stolz, weil das fast nicht mehr geschieht. Abends noch hinaus - und es erst noch voll und ganz geniessen. Unsere Feldenkrais-Lehrerin hatte vorgeschlagen, wir könnten uns in der Tapas-Bar treffen und uns einen schönen Abend machen. Für mich war es ganz neu, einen gespritzten Wermut zu trinken. Ich hatte nicht gewusst, dass es ganz viele Wermutsorten gibt. Mehr süss, mehr bitter, was willst du. Und dann die vielen Häppchen, die wir bestellen konnten. Die auf dem Tisch verteilt wurden, und alle nahmen sich, was sie mochten. Wer hätte gedacht, dass Peterli-Salat so fein ist. Von den kleinen, geköpften Fischchen konnte ich kaum die Finger lassen...Beim Essen erzählten wir uns aus unseren Leben. Von unseren Reisen. Gut, so ein Ausgangsabend!



Montag, 10. November 2025

Englischstunde beim Mittagessen

Die Mädels waren da. Die Oberstufenschülerin hatte nicht so einen grossen Hunger wie sonst. Lag es an der Englischprüfung heute Nachmittag? Oder, wie sie sagte, daran, dass sie kränkelt? - Jedenfalls benutzte sie die Essenszeit, um mit uns allen ihr "Voci" (englische Wörter) zu perfektionieren. - "Ich sage ein Wort, und ihr nennt die Bedeutung", kündigte sie an. Und los ging es. Die zweite junge Dame im Bunde kannte zwar die Wörter meist nicht, aber Englisch ist ihr so vertraut, dass sie unsere Aussprache zu korrigieren wusste. Reto beendete die Lektion, indem er sagte:" Ich kann nur etwas, und das heisst: "Yes, pfletschnäss!" - Wir gingen zu den "sweets" (Süssigkeiten) über. Die letzten Icecream-Stengel waren zu vernichten. Auf dass es 2026 neue geben wird!

Sonntag, 9. November 2025

Kuss auf den Bauch oder Fernsehprogramm wählen

 Wir hatten einen guten Sonntag. Besuch von meiner Besten Freundin und eines meiner Lieblingsessen von Reto gekocht. Ich habe ein sehr süsses Vermicelles-Dessert kreiert. Gemütlich am grossen Tisch gesessen und geplaudert. Alle drei wussten viel Interessantes über die Welt und über nahe Menschen. 

Trotzdem war ich heute Abend so müde, dass ich mir das Abwaschen nicht vorstellen konnte. Ich hatte am Morgen vor dem Besuch von Susanna die ganzen Vorräte versorgt, die coop-home gestern spät abends gebracht hatte. Viermal mit schweren Taschen in den Keller. In der Küche vor unserem "genialen" Vorratskasten knien und gefühlt eine halbe Tonne Mehl unterbringen. 

Also, abwaschen war jenseits für mich; morgen ist auch noch ein Tag. Aber beim Lesen auf meinem Bett hörte ich es leise klimpern und klirren aus der Küche; mein lieber Ehemann hat das ganze Geschirr zum Verschwinden gebracht. Dafür hat er etwas zugut: Ein Kuss auf den Bauch oder das TV-Programm wählen? Wir schauen nicht Tatort!

Samstag, 8. November 2025

Dieses Wandern...

Ein Lied steigt heute immer wieder auf:

Ein Tag der sagts dem andern

das Leben sei ein Wandern

zur grossen Ewigkeit 

Ein Tag geht fast unmerklich in den andern über, eine Woche in die andere...Und innerhalb des Tages ist es auch ein Wandern vom Zmorge zum Zmittag zum Znacht; vom Einkaufen zum Wohnung-Wischen zum Weihnachte -Vorbereiten; vom Sein in der Gegenwart in der Vergangenheit in der Zukunft. 

Was ist ZEIT?

Freitag, 7. November 2025

Pashna, Muhammad, Ramahdi, Abuawad - vervollständige die Reihe

 Reto hat am Morgen grossspurig davon geredet, dass wir zu einem Event gehen würden. Dabei war einfach die Grippeimpfung in unserer Hausarztpraxis geplant. Nach unserem Marktdurchgang und dem Kafi am Graben machten wir uns auf den Weg zur Praxis hinter dem Bahnhof.

Uaahh! Wo war plötzlich unser Eingang? Nicht mehr auf der Seite, wo er vordem war. Und drin vor dem Empfangsdesk fühlten wir uns sehr fremd. Das Warteräumchen war nochmals geschrumpft und mit leichten, bunten, schmalen Stühlen bestückt worden. Die Praxisassistentin lächelte uns aufmunternd zu. Sie käme gleich zum Impfen, und der Doktor wolle uns auch noch sehen. - Der Doktor? War die Frau Ramahdi nicht mehr da? - "Leider nein", sagte die Praxisassistentin. 

Später wurden wir durch einen verschlungenen oder verschlingenden weissen Gang geführt zu einem Behandlungsräumchen. Von denen gab es offensichtlich mindestens vier, vorher zwei. - Wir wurden geimpft und gleichzeitig sprach der neue Arzt mit uns über unsere Dauerrezepte. Nebenbei beredete er mit der Laborantin die Herzfrequenzen des jungen Mannes, der mit uns im Warteräumchen gesessen hatte. Dann konnten wir zum Tresen zurück und bekamen die Dauerrezepte ausgehändigt. Der Arzt verabschiedete uns mit Handschlag und der Aufmunterung, mit allem zu ihm zu kommen, was wir nicht gut fanden. "Einfach den Chef verlangen!" - Ich konnte es nicht lassen zu fragen, ob er denn nächstes Mal noch da sei. - In zwei Jahren hatten wir die Doktor*en Pashna, Muhammad, Ramahdi und jetzt Abuawad kennengelernt. Wahrlich Events genug!

Donnerstag, 6. November 2025

"Fadeschlag öbers Meer"/ Textilkunst von Margrit Egger und Teresa Serpa

 Im Atelier Otto in Thalwil ist noch bis Sonntag eine Ausstellung der Stickbilder einer Frau aus der Schweiz und einer Frau aus Peru zu sehen. Margrit Egger ist die Schwester meiner Freundin Moni Egger. Und ich hatte das grosse Glück heute, Moni auch sehen zu dürfen. 

Während Moni und ich eine Tasse Tee/Kaffee tranken, war Margrit mit ihrer Freundin Teresa on line verbunden. Später sah ich mir die Werke der Künstlerinnen an. Fantasievoll, bunt, vielfältig. Margrit war schon wieder am Sticken. 

Jetzt zu Hause bin ich einfach sehr glücklich über den Nachmittag in Thalwil. Höre mir den Gesang von Margrit auf der CD an, die ich statt für Fr.10.- für mein ganzes Münz (Fr.9.30)  bekam. Sehr frisch, klangvoll, rhythmisch. Mag ich sehr wie die beiden Schwestern. 



Mittwoch, 5. November 2025

Sich drein schicken

Ich habe im Garten den letzten Basilikum geerntet zum Trocknen. Jetzt steht nur noch ganz wenig für frischen Gebrauch, ehe das Sommerkraut erfriert. Beim Schneiden und Sortieren sind meine Füsse und der Rücken kalt und kälter geworden. Ich muss mich mehr und mehr drein schicken, dass der Sommer vorbei ist. 

Dienstag, 4. November 2025

Schupfnudeln mit Brösmeli

 Man/frau will immer wieder etwas Neues ausprobieren beim Kochen. Heute habe ich mich an ein Rezept aus der "Landliebe" gewagt. Ich war total unsicher, ob Judith und Kaya Schupfnudeln mit Brösmeli und Zwetschgenbutter mögen würden. Immerhin bestehen die grösstenteils aus Kartoffeln, und immerhin haben Judith und Kaya Kartoffeln nicht so gern. 

Zuerst aber kam ich an meine Grenze beim Zubereiten. Nach meinem Rezept musste ich den "Teig", also sozusagen den mehlangereicherten Kartoffelstock, auf ein Blech dressieren. Mit Dressiersack und Tülle stand ich da und brauchte alle meine Kraft, um die Kringel zu fabrizieren. Nie wieder, habe ich laut zu mir gesagt. 

Später waren die kringelförmigen Schupfnudeln zu gefrieren, dann im Salzwasser zu simmern und schliesslich in Brotbrösel-Butter zu drehen. Angerichtet wurden sie mit einem Stück Siedfleisch und Zwetschgenbutter. Dazu kam Reto-Salat. 

Alle würden dieses Menü wieder essen. Aber ich ungern wieder "fabrizieren".

Montag, 3. November 2025

Spinnhuppele (Spinnweben)

 Ich bezeichne die Spinnen als meine Haustiere. Wobei ich nur die dünnbeinigen, eleganten mag. Keine dicken, schwarzen, gruusigen. Mit Letzteren will ich nicht im gleichen Raum schlafen. Die Zimmermänner aber sind mir willkommen. Ich bilde mir ein, dass sie für mich allerlei Ungeziefer beseitigen. Und es heisst, dass Spinnen im Haus für ein gutes Raumklima stehen. - Hie und da, ganz selten aber, hat es sogar mir zuviele Spinnhuppele an Decken und Wänden. Heute bin ich mit dem Teleskop-Staubwedel durch die Räume gegangen. Blick nach oben, bis mir halbe schwindlig wurde. Müssen halt meine Zimmermänner neu weben. Tut mir leid.

Sonntag, 2. November 2025

"Dinnehockitag" (nie an die Luft gegangen)

 Wir hatten das gestern schon beschlossen: Dass wir heute mit dem neuen Weihnachtsprojekt ernst machen. Martin von Bützberg ist auch schon am Basteln, hat Stefan verraten. Auf dem Handy bekomme ich dauernd Vorschläge, was ich meinen Lieben zu Weihnachten stricken und häkeln könnte. Aber das Weihnachtsprojekt ist eine gemeinsame Sache von Reto und mir; Reto strickt und häkelt nicht. Was wir heute am Stubentisch gewerkelt haben, verraten wir natürlich nicht. 

Samstag, 1. November 2025

Wir sind nicht die einzigen

 Heute ist 1. November. Erster November ist Allerheiligen. Allerheiligen bedeutet Gräberbesuch, Gedenken an die Verstorbenen. Wie wohltuend so ein Tag sein kann, erlebten Reto und ich im Urner Oberland.  Da war und ist es Brauch, dass die ganze Familie zuerst in den Gottesdienst und dann mit dem Priester zusammen auf den Friedhof geht. Da stehen dann alle um die Gräber ihrer Verstorbenen und warten darauf, dass der Priester ein jedes Grab mit Weihwasser segnet. Wasser bedeutet Leben. Entweder  man bedenkt das Ewige Leben der Verstorbenen, oder aber man denkt an ihr irdisches Leben zurück und behält sie so oder so in der "Gemeinschaft der Lebenden und der Verstorbenen". - Heute waren Reto und ich auf dem Friedhof Rosenberg. Wir haben für Mami und Götti Blumen gebracht und ihrer gedacht. Bei Mami brannte schon eine Grabkerze. Also haben Schwester und Schwager wohl vor uns auch dagestanden und gedacht. Ich finde das schön. Das alles!