Gestern beschlossen wir, im Stadtteil Töss laufen zu gehen. Wir haben mit Freude erfahren oder besser erlaufen, dass Töss nicht nur aus einem Einkaufszentrum an einer stark befahrenen Strasse besteht. Zuerst kamen wir an meist schönen alten Häusern vorbei. Wir standen einigemale still, um zu schauen. Dann gelangten wir an den Tössuferweg, und da gefiel es uns sehr. Jedenfalls am Anfang, später kamen leider grosse Baustellen, aber da waren wir gar nicht mehr in Töss, sondern zu unserer Verwunderung in Wülflingen. Wir gingen bis zur alten Mühle im Schlosstal. Ein Mann hustete ganz gewaltig. Ein Obdachloser in einer kalten Nische bei der Mühle. Er tut mir leid.
Freitag, 31. Januar 2025
Donnerstag, 30. Januar 2025
DAS MAGAZIN
Wir haben den Tagesanzeiger nicht mehr abonniert, dafür den Landboten, der mehr Regionales bringt. Aber ich bekomme das Tagesanzeiger- Magazin, das immer samstags beiliegt, von Judith. Ich mag das "Tagimagi" sehr, sehr, sehr. Mit seinen Themen-Vertiefungen. Mit seinen überraschenden Beiträgen. Mit seinen Herausforderungen.
Ist folgendes nicht überraschend? Jedenfalls habe ich über sowas noch nie nachgedacht:
"Die Stoffe unserer Teppiche, Vorhänge und Bezüge werden immer resistenter und dadurch giftiger, weil unser Bedürfnis nach Reinheit immer stärker wird. Das Problem ist: Auf Fleisch können wir verzichten, auf Stoff jedoch nicht."
Gesagt hat das Hella Jongerius, eine Designerin, die nichts Neues mehr designt, nur schon Vorhandenes recycelt und upcycelt, weil es schon genug von allem gibt. Weiter sagt sie:
"Die Empfänglichkeit für Stoffe hat es schwer, weil wir in einer digitalen Welt leben, in der es keine Textur mehr gibt. Auch deshalb finde ich Textilien so wichtig. Sie bieten die Möglichkeit, etwas zu fühlen, sich als Mensch zu fühlen."
Also: Berühren, darüber fahren, erspüren. - Alänge (Mundart) wie die kleinen Kinder, (fast) alles alänge!!!
Mittwoch, 29. Januar 2025
Links und rechts und geradeaus
Ich bin gerade nach Hause gekommen von einem langen Spaziergang. Aber ich könnte meinen Weg nicht beschreiben. Für einmal bin ich einfach der Nase nach gegangen, und die hat in alle Richtungen gezeigt. Meistens ging es sich angenehm, nur einmal hörten die Treppenstufen aufwärts fast nicht mehr auf. Jedenfalls gibt es immer noch viel Neues zu entdecken in Oberwinterthur. Schulhäuser mit ihren Namen, mein oranges, umgebautes Lieblingshäuschen an der Rychenbergstrasse von nah, Kindervelos stehen davor. Die nächste Generation hat übernommen. Blumen gab es nur "Gisegeiseli" (Gänseblümchen), aber es ist Januar. Man bedenke, es ist Januar und warm wie im Frühling!
Dienstag, 28. Januar 2025
Man sagt "Taschin"
Unser Schwiegersohn hat gerade Marokko auskundschaftet. Dieses Land gleich südlich von Spanien ist nur durch die Meerenge von Gibraltar "von uns" getrennt. "Marokko" - das tönt für mich märchenhaft. Orientalisch. Bunt. Es riecht nach Gewürzen. Es tönt arabisch, laut, lebhaft, fremd. Anziehend. - Ich kannte eine Frau, deren grösster Wunsch am Ende ihres Lebens war, noch einmal Marrakesch zu besuchen. Noch einmal! Weil es "ihre" Stadt war.
Ich war nie in Marokko und nie in Marrakesch. Ich werde eher nur davon träumen wie Peter Bichsel von Paris. Gerade nicht hingehen und mir den Traum bewahren.
"Sie" kochen dort in der Tajine, was eine Art arabischer Römertopf ist. In der Funktion, aber nicht im Aussehen. Die Tajine hat einen Kamin, sozusagen, und ist oft orientalisch bemalt. Riechst du die Gewürze, die da hinein gegeben werden: Ingwer, Kreuzkümmel, Ras el Hanout?
Sonntag, 26. Januar 2025
Mein Ehemann ist ganz aufgeregt
Wir sind im Januar, einem Wintermonat. Es folgt der Februar, ein Wintermonat. Aber es ist warm, eigentlich zu warm. Reto steht auf dem Sitzplatz und ruft plötzlich ganz aufgeregt: "Komm, komm, das musst du sehen!" - Was ihn so aus der Fassung bringt, ist ein Schmetterling, der durch unser Gärtchen gaukelt, als wäre es Frühling. "Ein Admiral", sagt Reto, und er hat recht. Er (der Admiral) sonnt sich längere Zeit an der weissen Hausmauer. Schlüpft er dann einfach wieder unter unser Efeu oder in die Holzbeige, wenn es kälter wird? Jedenfalls sagt mir Google, dass dies die bevorzugten Überwinterungsorte der Admirale sind.
Samstag, 25. Januar 2025
Staunenswert!
Unsere Enkelin turnt in der Mädchenriege vom TV Hegi. Heute war Turnunterhaltung. Sie hat am Barren gut geturnt, sich schön bewegt (wie immer). Aber die Vorführung der Mädchenriege war sehr kurz wie die Vorführungen aller Gruppen. Weil, es sind so viele Gruppen und so viele Turnerinnen und Turner. Und so viele Leiterinnen und Leiter. Und so viele Helferinnen und Helfer. Einfach staunenswert, dass sich so viele Hegemerinnen und Hegemer verschiedenen Alters freiwillig derart einsetzen! Und so viele gute und supergute Ideen haben! Und so konzentriert und gekonnt ihre Darbietung abliefern! Einfach staunenswert und glücklich machend!
Freitag, 24. Januar 2025
Kandierte Orangen
Wir haben wieder 13 Kilo Orangen von Gebana bestellt und bekommen. Wunderbare Bio-Orangen von Griechenland direkt von den Produzenten. Weil 13 Kilo viel auf einmal sind für zwei, verschenken wir ein paar Früchte an Judith. Und ich will den dringenden Wunsch unserer Montags-Mädels (am Montag kommen die zwei bei uns zum Essen) erfüllen: "Mach doch wieder kandierte Orangen! Die sind so fein!" - Das bedeutet, dass ich zehn Tage lang zu tun habe. Täglich nur fünf Minuten, aber eben doch. An fünf Tagen mit immer mehr Zucker aufkochen, dann fünf Tage trocknen lassen und ihnen dabei gut schauen. Immer wieder kehren. Ihnen genug Luft zukommen lassen. Aber dann sind sie eine feine Schleckerei.
Donnerstag, 23. Januar 2025
Wie handeln?
Jetzt kommen wieder die Spendenbestätigungen für die Steuererklärung. Mein Geld reicht leider nicht, um allen "Bettelbriefen" gerecht zu werden. Aber ich gebe gerne ausgewählten Organisationen etwas. Umso mehr hat es mich heute geärgert zu lesen, ich hätte früher doch etwas gegeben, aber letztes Jahr nicht. - "Wir hoffen, Sie dieses Jahr wieder unter den Spenderinnen zu haben." - Mich ärgern oder mich schämen? - Weder noch, aber (fast) immer verantwortlich handeln.
Mittwoch, 22. Januar 2025
Coiffeurbesuch
Ich war heute Morgen bei meiner Coiffeuse in der Stadt. Ich mag sie, und wir quatschen so allerlei miteinander. Wie Weihnachten war. Warum man eigentlich Fasnacht feiert. Dass es kalt ist und sie dieses Jahr leider nicht skifahren darf. Sie zog sich letztes Jahr eine Knieverletzung zu. - Die Kollegin von Nina machte Pause auf dem lila Sofa und genoss zum Kaffee ein bisschen Schokolade. - "Immer isst du so viel Schokolade. Warum eigentlich?" fragte Nina. - "Weil es mich glücklich macht." war die Antwort. - Meine Coiffeuse meinte: "Mich machen Ferien glücklich und shoppen." - Da ging ich doch gleich mal hin und shoppte kräftig.
Dienstag, 21. Januar 2025
Türen
Wir haben fünf Türen in unserer kleinen Wohnung. Das wissen wir sehr genau, denn wir haben alle geputzt. Zwei Reto, drei ich, heute fertig geworden. Am Mittagstisch habe ich es Enkelin und Tochter erzählt. Sagt Kaya: "Das habe ich noch nie gehört, dass man Türen putzt." - Sie wird nicht mitbekommen, was ihr Mami und ihr Papi so alles arbeiten im Haus. Es interessiert sie wohl auch nicht sehr. Mami Judith hat etwa im Alter von Kaya zu mir gesagt: "Ich will noch nicht im Haushalt helfen; das muss ich dann, wenn ich eine Frau bin." - Vielleicht machen sie es aber sowieso besser als ich damals. Am Samstag sind sie in den Wald gegangen und haben eine Wurst gebrätelt mit Schlangenbrot. Zusammen ein Feuer machen bei grimmiger Temperatur und nicht trockenem Holz. Chapeau! Viel besser als Türen putzen!
Montag, 20. Januar 2025
So ein richtiger Montagmorgen
Die Kerze geht aus. Das Geschirr stapelt sich. Mein Mann wäscht. Auch die Bettwäsche. Ich ziehe die Betten frisch an. - Apfelmus kochen. Die Mädels lieben frisches, selbst gekochtes mit ein wenig Zimt zu Hörnli und Ghacketem. - Überall aufräumen. Boden wischen, wenn Zeit bleibt. Sonst morgen. Ach, ja, morgen ist ja auch noch ein Tag.
Sonntag, 19. Januar 2025
Objektophilie (Liebe zu Gegenständen)
Da gibt es nichts zu lachen; wir alle sind objektophil. Sagt das Tagi-Magi. Manche lieben ihr Auto, andere ein besonderes Schmuckstück. Jene mögen Steine und diese Briefmarken. - Ich liebe meine Farbstifte. Manchmal zähle ich sie (179), oder ich sortiere sie nach Farben. Sie sind meistens gut gespitzt. - Nach Farben sortiere ich manchmal auch meine Fadenspulen. Die meisten Nähfäden sind von meinem Mami auf mich gekommen. Ebenso die Knöpfe. Aber nicht die bunten Wollknäuel. Wolle kaufe ich mir selber ständig. Ob sich das "wollophil" nennt?
Samstag, 18. Januar 2025
Zu klein oder zu gross
Viele Leute in der Damenabteilung vom Coop-City! Und viele Kleiderstangen voller Blusen und Pullover mit herabgesetzten Preisen! Früher hiess das "Ausverkauf", heute "Sale". - Ich brauche einen Pullover. Er soll fair hergestellt und nicht zu teuer sein. Geht das? - Ich schaue mir so ziemlich jeden Stangenpullover an. Die meisten sind Grösse S oder XXL. Oder sie haben eine grässliche Farbe oder ein schreiendes Muster. - Nächster Laden! Erneute viele Leute, welche die Durchgänge verstopfen. Aber ich finde! Der Pullover ist dunkelblau mit weissen Streifen und hat die richtige Grösse. Allerdings steht bei ihm nix von "Sale" sondern "NEW".
Freitag, 17. Januar 2025
Gestern kein Blog
Es hat sich mir nichts aufgedrängt. Es hat sich nichts angeboten zum Schreiben. Oder hätte ich vom Mehl erzählen sollen? Im Küchenkasten unten, schlecht zugänglich, lagert das Mehl für Brote. Ich habe gestern gezählt, dass es noch fünf Kilo Halbweissmehl hat, zwei Kilo Roggenschrot, ein Kilo Pizzamehl...Ich habe dort unten gerade Frühlingsputz gemacht. - Oder hätte ich von den vergessenen Pilzen erzählen sollen? Eine Tasche voll Essen haben wir eingekauft, aber die Pilze für den geplanten Pilzauflauf vergessen. - Oder wäre von Mona im Hospiz zu erzählen gewesen? Ein TV-DOK, der zu Herzen ging.
Ich werde nicht (ganz) jeden Tag bloggen.
Mittwoch, 15. Januar 2025
Frühlingsvögelchen
Reto hatte letzte Woche bedauernd gesagt: "Jetzt kommen keine Weihnachtskarten mehr." - Aber dann kam noch ein Weihnachts-Ueberraschungspäckli von Intschi bei uns an. Schon die beiliegende Karte brachte uns fast zu Tränen. Und dann der Inhalt! - "Frühlingsvögelchen" nennt die Filzkünstlerin Leandra ihr Werk.
Allerliebste Blaumeislein in einem Blumenkranz. Heute habe ich Leandra telefoniert, um mich zu bedanken. Und längst nicht die richtigen Worte für meine Freude gefunden.
Dienstag, 14. Januar 2025
Was nicht weg kann
Wir haben eine kleine Wohnung, und ich habe viel Zeug. Könnte ich nicht einfach ausmisten?
Aber Zeug ist nicht einfach Mist. Vieles kann man eines Tages brauchen; der richtige Anlass ist nur noch nicht gekommen. An vielem hänge ich, weil es mich erinnert. Und dann gibt es noch die skurrilen Dinge, die ich schön finde und sonst wohl niemand.
Verzweigte Rosenäste, die wie ein Hirschgeweih aussehen. Nie würde ich ein echtes an die Wand hängen, aber dieses Rosenholzgeweih schon.
Die drei Holzkönige aus Stefans längst aufgehobenem Laden. Sie grüssen mich das ganze Jahr huldvoll vom Büchergestell.
Ein buntes Bild mit drei Katzen, das mir eine Nichte zu einer weit zurückliegenden Weihnacht geschenkt hat. Welche Nichte eigentlich? Ich mag die stolzen, aufrechten Katzentiere.
Das Tagesanzeiger-Magazin hat ein ganzes Heft zum Thema "die Dinge, die wir lieben" gemacht. Ich komme darauf zurück.
Montag, 13. Januar 2025
Ich sehe eine Katze
Meine Enkelin und ich schauen aus dem Fenster und sehen auf der anderen Strassenseite eine schwarzweisse Katze. Faszinierend: Die Katze schaut links und schaut rechts, achtet auf die Autos. Grossartig, wie unser Nepomuk das macht. - Kaya ist unsicher, ob das Nepomuk sei. Ist es nicht eher Felix? - Ich erkläre Kaya genau, warum es Nepomuk ist. Schau, er hat einen runderen Kopf als Felix. Kaya sagt nichts, akzeptiert? - Zwei Minuten später will ich in der Stube etwas holen. Wer liegt da auf dem Sofa? - Ich bin erschüttert, dass ich unsere Katze doch nicht durch und durch kenne!
Sonntag, 12. Januar 2025
Die Dame in Gelb
Ich sass mit meiner Besten Freundin im National beim Kaffee. Da wurde ich von einer Dame angeredet: "Sie haben aber einen schönen Pullover; so eine frische Farbe!" sagte sie ungefragt zu mir. Mein neuer Pullover ist knallorange. Nicht immer bin ich in Laune, ihn zu tragen. Heute aber schon. - Und was trug die Dame, die Schmuck-behängte? - Sie trug zitronengelbe Hosen, ein zitronengelbes Langarmshirt und ein sonnengelbes, gestricktes Gilet. Hatte nicht Reto gestern gesagt, so seien die neuen Modefarben!
Samstag, 11. Januar 2025
Nichts, nichts, nichts
Sonnenspaziergang! Aber wir sehen kein Teichhuhn, keinen Fisch und keinen Eisvogel. Ich sage laut: "Nichts, nichts, nichts!" - Und da sitzt es, einen Meter von uns entfernt - ein kleines Teichhühnlein. Und überhaupt, man sieht immer etwas. Man muss nur wirklich schauen. Der neongrüne Alfa Romeo springt mir geradewegs in die Augen. Dann sehen wir gelbgrüne, zitronengelbe und maigrüne Winterjacken. Lauter gelbe und grüne Kleider fallen uns auf. Reto sagt: "Das muss die neue Modefarbe sein!"
Freitag, 10. Januar 2025
Ihre Augen leuchten auf
Heute sass die Surprise-Verkäuferin wieder vor dem Coop, als wir einkaufen gingen. Bei knapp zwei Grad sass sie auf ihrem Camping-Stühlchen, um die Haare so etwas wie eine Gazewindel gewickelt. Als sie uns sah, leuchteten ihre Augen auf und sie lächelte uns an. Sie weiss auf sicher, dass wir ihr ein Heft abkaufen nach dem Einkauf. Das tun wir immer, auch wenn wir das gleiche Heft in der Stadt schon unserem eritreischen Surprise-Verkäufer abgekauft haben. Wir können sie nicht enttäuschen, ihn auch nicht. So haben wir fast jeden Monat zwei gleiche Hefte, die wir nie gleichzeitig lesen.
Donnerstag, 9. Januar 2025
Die letzte Begegnung
Ich fuhr am 16.11.2023 nach Sachseln und holte ihn ab zum Essen im Dorf. Wir hatten es gut, aber ob er mich erkannt hat, weiss ich nicht. Er war dement geworden. Aber er war sehr fröhlich. Und das tat gut - seine Fröhlichkeit. Am Ende meines Besuches wandte er sich heimwärts, ohne adieu zu sagen. Ich ging in die andere Richtung Bahnhof-wärts. Ich wusste: Ich habe ihn verloren. Am Dreikönigstag 2025 ist Ernst Spichtig ganz gegangen; er ist gestorben. Ob er mich dort, wo er jetzt (vielleicht) ist, wieder kennen würde?
Dienstag, 7. Januar 2025
Weihnachtskarten
Mein abgewandeltes Sprichwort! - Ursprünglich heisst es: Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Bei mir heisst das: Wer anderen eine Karte schreibt, bekommt mit Glück eine zurück!
Montag, 6. Januar 2025
Dreikönigstag
Die beiden Mädchen, Enkelin und Nachbarskind, assen bei uns Zmittag. Beide sehr zufrieden mit Retos Pizza. Aber mit der Schule, die heute wieder begonnen hat, sind sie weniger zufrieden. Zu viele Prüfungen und schlechtes Essen im Hort. Ich sagte: "Da meinen die Erwachsenen immer, die Kinder, die hätten es schön." - Unsere Enkelin erwiderte: "Die Erwachsenen sind eifersüchtig auf die Kinder, und die Kinder beneiden die Erwachsenen, weil die alles dürfen." - Wir befrieden die Unzufriedenheit mit Dreikönigskuchen und heisser Schoggimilch.
Sonntag, 5. Januar 2025
Das "ewige" Buch, "Pain de sègle
Es ist ein Buch, das 1997 herausgekommen ist - und etwa so lange habe ich es. Französisch geschrieben, im Baskenland in den Ferien gekauft. Ich war mir sicher, dass ich alles über das Bauernleben in den "Landes" zuzeiten meiner Grosseltern lesen werde. Jetzt liegt das Buch immer noch auf meiner Pultbeige. Es fehlen noch 118 Seiten, 202 habe ich gelesen und dabei viele, viele Wörter nachgeschlagen. Das nächste Kapitel heisst "Les Rebouteux". Nachschlagen, weiss ich doch nicht. - Ha, kann ja niemand wissen. Rebouteux heisst Gliedereinrenker oder Quacksalber.
Ich habe mir fest vorgenommen, das Buch möglichst schnell fertig zu lesen und dann in mein Büchergestell einzureihen. Irgendwie hänge ich an ihm, diesem Buch. Es erinnert mich an das ländliche Leben von früher, an dem ich auch teilhatte auf dem Bauernhöfchen meiner Grosseltern.
"Pain de sègle" heisst übrigens "Roggenbrot". Das habe ich ohne nachschlagen gewusst.
Samstag, 4. Januar 2025
Wir wollten das Teichhuhn sehen
Bevor vereisender Regen kommt, wollten wir an die Eulach. Mit Glück würden wir das Teichhuhn sehen, das scheue. Nein, kein Hühnchen im Wasser, dafür eine tauchende Ente, die wir da noch nie gesehen hatten. Eine Gänsesäger-Dame sagte unser Vogelbuch. - Reto entdeckte hernach einen Graureiher am anderen Ufer. Und dann - doch noch das Teichhuhn! Wir kehrten ganz beglückt nach Hause, wo in Nachbars Garten fremde Hühner scharrten.
Freitag, 3. Januar 2025
Die lieben Sieben
Schade, bin ich nie selbst darauf gekommen. Es ist Sohn Stefan, der den Begriff für Weihnachten kreiert hat. "Die lieben Sieben" haben nämlich einen Geschenkgutschein bekommen. Einzulösen irgendwann 2025. Ueberraschungs-Tagesausflug, ausgerichtet eben von Stefan.
Die lieben Sieben sind natürlich Reto und ich, unsere zwei Kinder und deren Partner und unsere Enkelin.
Wir sind alle nicht gerade verschwenderisch mit Kosenamen und Liebesbezeugungen. Keine Schätzeli und Chäferli. Gernhaben geht gerade noch;" ich liebe dich" will nur schwer über unsere Zungen. Jetzt aber "die lieben Sieben" - merkt man es, das gefällt mir ausgezeichnet.
Donnerstag, 2. Januar 2025
Brot vergessen
Echt, ich hatte vergessen, dass am Bärzelistag die Läden zu sind - jedenfalls die meisten. Weil wir frisches Brot brauchten, sind wir zum Bahnhof gefahren und haben gerade noch einen Sprüngli-Cake für den Nachmittagsbesuch gekauft. Reto wollte nicht, dass ich alles selber mache. Locker soll es zugehen heute. Oder gleich im neuen Jahr? Aber das wird dann teuer. Heute ist heute, und ich werde den Cake geniessen und nicht an den Preis denken. Dass wir gleich noch Kaffee trinken waren in der Bar vom National, war schön. Der Lieblingskellner hat serviert. Eric heisst er, hat Reto herausgefunden.
Mittwoch, 1. Januar 2025
Was ist neu am neuen Jahr?
Klar, die Zahl - hinten eine Fünf statt eine Vier. Und ein paar neue Gesetze in der Schweiz, die in kraft treten. Eines davon beschert uns ein paar Franken mehr bei der AHV. Die geben wir wieder aus bei der erhöhten Krankenkasse.
Für mich ist das erstaunlichste Neue, dass ich meinen Blog wieder aufnehme; ich brauche ein Schreibprojekt. - In den letzten paar Jahren habe ich mein Leben für meine Enkelin aufgeschrieben. Sie hat auf Weihnachten vier vollgeschriebene Bücher bekommen. Das ist abgeschlossen, aus der Hand gegeben.
Es liegt an uns, das neue Jahr neu zu machen. Ausser dem Blog, den ich wieder aufnehme, wollen Reto und ich eine Wand in der Küche neu malen. Dunkelgelb oder orange. Professionell, sagt Reto. Also müssen wir uns neue Fertigkeiten aneignen. Was noch ausser dem Malen?