Freitag, 31. August 2012

Heute Telefonwetter

Was sich wohl zeigt, wenn das Nebelgeschwader aufklart und die Bergspitzen frei gibt? - Ich rechne mit Schnee. Sowieso sollte ich die Tür zum Garten schliessen; ich friere. Aber ich bin dauernd am Telefonieren, mal erfolgreich, mal nicht. Der Erfolg besteht darin, dass ich nächste Woche allerlei Neues in der Agenda stehen habe, heute abgemacht am Telefon. - Jetzt muss ich aber unbedingt ins Dorf hinunter steigen und Essen einkaufen. Welche Jacke ziehe ich mir über? - Eine Frage, von der ich ganz entwöhnt war.

Donnerstag, 30. August 2012

Kontrastprogramm

Gestern am See in Flüelen mit Reto gebrätelt. Spüre heute noch die Sonne auf meinen Schultern, glutheiss, hautverbrannt. Heute zehn Grad kühler - die Luft und die Stimmung. Manche Leute kompensieren die Kälte mit ihrem aufgeheizten Gemüt!

Dienstag, 28. August 2012

Der Herbst naht

Wir werden am 19. September im Wiler ein wunderbares Erntedankfest haben. Gestern Abend bin ich mit den Lektorinnen im Pfarreilokal zusammengesessen und habe mir erzählen lassen, wie sie früher die Kirche geschmückt haben, und wie sie früher den Apéro dargeboten haben. Jeh! Ich freue mich. Und heute in der Badewanne ist mir das Drumherum eingefallen, zugefallen, war einfach plötzlich da - Bibelstelle, Kinderbuch...Muss ich Kollegin Andrea mitteilen, dass sie mit den Kindern fröhliche Lieder singen kann.

Einhalten und nachdenken

Morgen habe ich einen Frei-Tag, aber heute Morgen durfte ich mit den Frauen im Wiler Werktagsgottesdienst feiern. Ich habe ihnen am Schluss gesagt, dass sie mir geholfen haben, friedlicher zu werden. Zur Ruhe kommen im Gottesdienst - wäre das nicht immer noch eine gute Sache. Mir hilft es.

Mir hilft es zu spüren, dass mir die katholische Kirche manchmal auch gut tut. Manchmal aber macht sie mich krank. - Mit einem veritablen Krankheitsgefühl bin ich zum Gottesdienst gegangen, weil man mich als Frau in der Kirche wieder mal ausgebootet hat. Schon abgemacht, dass ich Wortgottesdienst halte, bin ich sang- und klanglos durch einen Priester ersetzt worden. Das macht mich krank; es ist eine chronische Krankheit, weil ich mich von Demütigung zu Demütigung nicht erholen kann.

Aber mit den Frauen im Wiler bin ich friedlicher und ruhiger geworden. Und mit den Rückmeldungen für zwei Gottesdienste am Samstag muss ich mich nicht verstecken, sondern darf aufrecht und stolz gehen. Ich habe für die katholische Kirche viel erreicht. Und manchmal bin ich glücklich in der katholischen Kirche.

Montag, 27. August 2012

Nicht sehen, nicht hören, nicht reden

Seit letzter Woche weiss ich, dass unser hochgeschätzter Pfarrer und Freund aus dem Muotathal viele Wochen nicht reden darf wegen einer Halsentzündung. Seit heute Morgen weiss ich, dass unser mitarbeitender Priester und Mitbewohner im Pfarrhaus Wassen mit seinem gesunden Ohr "ein Problem" hat und heute zum Ohrenarzt geht. Ich selber sehe nur wieder nicht "dure" - will sagen, ich verstehe so das Eine und Andere nicht, das läuft. Dazu fallen mir die berühmten "Weisen Affen" ein. - Warum weise? Nicht viel eher überfordert, allem überdrüssig, überlastet wie manchmal der Server am Computer, der dann lauter Fehlleistungen bringt???
Gemäss der katholischen Kirche ist die heilige Odilia bei  Augenleiden zuständig, und der heilige Heinrich von Ebrantshausen ist bei Ohrenleiden anzurufen. Der heilige Blasius aber schützt vor Halskrankheiten. Wahrscheinlich beten wir Kirchenleute zu viel für andere und helfen uns selbst gar wenig. Oder vielmehr: LASSEN UNS NICHT HELFEN. - Ich habe das dringende Bedürfnis einzuhalten im Getriebe und darüber nachzudenken, was das alles bedeutet.

Sonntag, 26. August 2012

Be-hütet

Er hat stattgefunden, der versprochene Gottesdienst mit Hüten auf den Köpfen. Drei Männer und zwei Frauen haben sich getraut. Haben ihren Hut während des ganzen Gottesdienstes getragen. Und ein paar Leute ohne Hut sind gekommen. Ob alle Freude hatten, weiss ich nicht, aber ein paar hatten Freude. Im "Hirschen" kam dann noch eine verspätete Dame mit Hut vom Besten. Dunkelblau mit Netzumrandung und blauer Blume an der Seite. Ein Prunkstück. Reto trug einen schwarzen Hut, den seine Ohren knapp hoch genug hielten. Als wir auf dem Heimweg waren, liess ich die be-hütete Dame und Reto vorausgehen. Nebeneinander. Sah aus, als kämen sie von einem Kostümfest oder gingen sie zu einem nostalgischen Theater. Ich bin zufrieden mit uns.

Samstag, 25. August 2012

Viel zu müde

Es ist 22.18 Uhr. Samstagabend. Ich bin viel zu müde, um noch einen klaren Gedanken zu fassen. Ich gehöre ins Bett und nicht an den Computer. Muss sowieso morgen früh aufstehen. Den "Be-hütet- Gottesdienst nochmals durchgehen. Wir werden Hüte tragen. Hoffe ich. Ein paar Frauen getrauen sich unterdessen nicht mehr. Wir werden sehen.- Heute hatten wir ein Kontrastprogramm: In Meien Trauung/Taufe mit einer Schülerband. In Gurtnellen-Wiler einen Gedenkgottesdienst "25 Jahre seit dem Unwetter in Uri", dem schlimmsten seit Menschengedenken, wie UNSER Regierungsrat gesagt hat. UNSER bezieht sich darauf, dass er ein Gurtneller ist. - Ich habe ein Bilderchaos im Kopf. Ich gehöre ins Bett. Sortiert wird morgen.

Mittwoch, 22. August 2012

nicht laut sagen

Talwärts geht mein Blick; ich verreise. Und dort, wo ich hin will - das erste Nebelmeer von diesem Herbst, jedenfalls so weit ich das wahr genommen habe. HERBST, das Unwort, das ich noch lange nicht aussprechen wollte , weil ihm folgt der winter . Nicht laut sagen, sonst hört er es. Nicht rufen, er soll bleiben, wo er ist. Ich fürchte ihn. - Heute ist nichts zu fürchten. Ich sehe Menschen, die ich mag. Ich bekomme Essen, ein Glas Wein. Wir rücken zusammen am Tisch. Ich freue mich. Es ist Sommer.

Dienstag, 21. August 2012

Voller Leben

Es ist Morgen. In Gurtnellen-Dorf regnet es aus Kübeln. In Wassen scheint die Sonne. In Meien ist einer seit Tagen krank, und wir haben nichts gewusst. In Wassen ist eine zu Besuch, die ein halbes Jahr nicht mehr hier war. In Göschenen geht es - so höre ich - einer Frau gut, die ich heute habe anfragen wollen, ob es ihr gut geht. In Gurtnellen-Wiler fand gestern Abend ein Gottesdienst mit über 40 Leuten statt. Morgen Donnerstag fahre ich zu meinem Gottenkind, die unterdessen selber zwei Kinder hat. Am Freitag bin ich bei Judith und darf den Tag mit unserer Tochter geniessen. Am Wochenende habe ich vier ganz verschiedene Gottesdienste. Darf nichts durcheinanderbringen. Muss jetzt unbedingt "schaffen" gehen. Und eine Zwetschegenwähe backen. Gestern hat Reto Zwetschgen geerntet von unserem Baum, der nicht unser Baum ist. Er steht ausserhalb des Gartens, aber der Besitzer vergisst immer, dass es den Baum gibt. Wir dürfen ernten und Wähe backen und Konfi kochen. Nur der Sepp bekommt gern auch noch ein paar Früchte. Soll er gern haben. Soll er holen, dann gibts Kaffee. Gibts sowieso, aber erst, wenn ich was getan habe. Die Tage sind voller Leben.

Stimmungen

Ich habe Reto gefragt, ob er auch findet, wir hätten es gar nicht so schlecht (zusammen). "Ja", sagte er, "das liegt sicher (auch) am wunderschönen Sommerwetter." - Debi hat telefoniert; sie ist von Brasilien zurückgekommen. Ich habe gefragt: "Wie ist es, wieder hier zu sein?" - "Bei diesem Wetter sind auch die Göschener froh gestimmt und locker. Ich bin gut wieder eingestiegen." - Sie ist sogar in die Reuss hineingestiegen in Göschenen. Und da waren andere. Spontan hat man sich eingefunden, und es wurde ein kleines Sommerfest.

Aber gestern Abend kam ein Gewitter. Die Stimmung wurde düster. Nacht um sechs Uhr abends. Reto ging. Ich blieb. Es regnete. Auch meine Stimmung kehrte sich wie das Wetter. Wetterwendisch. Die meisten von uns. Trost vom Regenbogen hinter der Kirche in Wassen. Dass dieser Bogen uns immer noch zu trösten vermag, wo wir doch sein Entstehen wissenschaftlich begründen können. Nix Liebergott. Oder doch? - Eine Erinnerung...

Montag, 20. August 2012

D Wänd uuf goh

Sitzen wir unter der Birke. Es ist heiss, aber da und dort gibt es Schatten. Den lichten unter dem Baum, den wir mögen. Und zuoberst an der Kirchenmauer, die wir im Blick haben, fast schwarzen Schatten. - Die Kirchenmauer. Der Schatten ganz oben. - Dort bewegt sich etwas. Nein, mehreres. Und die schwarzen Dinger sind langgezogen, schlank, schnell. Schnell wie Eidechsen. - Und es sind Eidechsen! Eidechsen, die einfach die Wände hoch eilen bis ganz zuoberst unter das Kirchendach, wo sie wohl Insekten jagen. Was sollten sie sonst dort oben tun, die neun oder zehn kleinen, flinken Tierchen? - "D Wänd uuf goh" - manchmal lohnt sich das echt.

Sonntag, 19. August 2012

Über den Gartenhag...

Meine Mutter hat immer über den Gartenhag mit Frau Stettler Nachbarinnen-Gespräche geführt. Sie haben nie Kaffee getrunken miteinander, aber der Gartenhag war ein guter Ort, um miteinander über Familie und Weltgeschehen zu reden oder auch einfach über das Wetter. Heute ist das Wetter ein tolles Thema, und ich bin auch schon am Gartenhag gewesen. Habe dort erfahren, dass Reto und ich als Dazugehörige gelten in Wassen, und dass es schade ist, dass wir gehen, weil wir doch so gut integriert sind. "Aber", so haben wir philosophiert am Gartenhag, "das Leben ist Veränderung; das ist das einzig Sichere, dass sich immer alles ändert." - Auch bei meiner Mutter hat es sich damals geändert. Als sie alt wurde, hat Frau Stettler jeden Tag darauf geachtet, ob bei Frau Haller die Fensterläden aufgingen. Sie hat von Garten zu Garten, von Haus zu Haus ein Auge auf meine Mutter gehabt, hat auf sie geschaut. Ein Lob dem Gartenhag und dem rechtzeitigen Gespräch darüber her und hin!

Samstag, 18. August 2012

Es ist 10 Uhr 03, und es ist Sommer

Heute nach dem Morgenessen schnell mit Reto in den Garten, bevor es richtig heiss wird - so heiss, wie noch nie in diesem Sommer! "Uufgstängleti Salöt" ausrupfen. Sie hatten soooo lange zum Wachsen, dass sie nie richtige "Häuptli" machten, bitter wurden vor lauter Anstrengung, und eben nun sofort zum Blühen übergegangen sind. Reto ist ihnen böse; ich bedaure sie ein wenig. Das Ziel nicht zu erreichen, nicht gelobt zu werden, ist nicht schön. - Hey, hey, es sind Salate.

Weil der Boden noch feucht ist vom letzten Regen, habe ich sogar gejätet, während Reto Endivien und Zuckerhut gesetzt hat. Was aber ist Unkraut? - Primeli habe ich wachsen lassen, wo sie nur wollen. Wilde Stiefmütterchen habe ich da und dort stehen lassen, aber LÖWENZAHN, Löwenzahn habe ich überall ausgerupft. Ist das nicht ungerecht? Selektive Wahrnehmung.

Dann wollte ich die Füsse waschen, aber im Treppenhaus ruft es: "Hallo!" - "Ich komme!" - Am Gartenzaun ruft es: "Hallo!" - Wohin soll ich zuerst, nachher? - Sepp hat aus seinem Garten Gladiolen für die Kirche gebracht, und Chäspi überreicht mir eine schöne Schale geputzte Eierschwämmchen vom Feinsten mit Grüssen von den FinderInnen..

Was für ein Morgen, und es ist erst 10 Uhr 13!!!

Freitag, 17. August 2012

Am Mittwoch war Sonntag

Ich bin ein bisschen durch den Wind. Am Mittwoch war (bei uns) Sonntag, und heute ist schon wieder Freitag. Am Mittwoch war Beerdigung, am Donnerstag war Beerdigung, und heute finde ich schlecht ins Leben zurück. Aber wir haben im Unterland eingekauft für ein Wochenende im Oberland. Zuerst wollte ich nach Flüelen und endlich baden gehen. Aber unser Garten ist gerade jetzt so gemütlich, und wir müssen ihn einen letzten Sommer geniessen. So haben wir statt Sonnencreme Endiviensetzlinge gekauft, denen wir dann beim Wachsen gut zureden, dass sie es schaffen, bevor der erste Schnee kommt. Heute haben wir immerhin 20 Himbeeren geerntet und ein feines Dessert für zwei daraus gemacht. Und morgen pflücke ich drei Tomaten für Tomaten-Mozz. Basilikum wächst in der Küche. Fehlt nichts, oder?

Donnerstag, 16. August 2012

Ganz anders

Heute haben wir Hans Holste verabschiedet - für immer. Es war ein ökumenischer Trauergottesdienst. Pfr. Ulrich Schmaltz, der reformierte Pfarrer von Erstfeld, hat sich ungeheuer in uns Katholiken vom Urner Oberland hineinversetzt. Ich fand, der Gottesdienst, die Worte, die Gebete, die Rituale auf dem Friedhof seien (fast) gleich wie immer. Aber die Leute sagten nachher: "Es war sehr gut - einmal ganz anders!"
??????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????
Um 14 Uhr hat der Trauergottesdienst begonnen, um 18 Uhr bin ich nach Hause gekommen. Dazwischen sass ich mit lieben Frauen und Sepp im Hotel Gerig. Es war ausserordentlich lebendig und schön. Anni strahlte, Liesel berichtete, Piska fragte, Sepp schmunzelte. Ich war glücklich. Hans war es, der "einlud", aber LEIDER; LEIDER nicht dabei war.

Mittwoch, 15. August 2012

Nichts gehört von dir...

Meine Freundin hat geschrieben: "Wie geht es dir - ich habe in letzter Zeit nichts gehört von dir?" - Sie macht sich Sorgen. Andere würden sich beklagen. - Ich habe nur gerade keine Zeit, weil so viel zu tun ist. - Keine Zeit? Doch, ich habe viel Zeit, 24 Stunden pro Tag. Die Frage ist, wie ich sie verbringe, womit ich sie fülle. - Jetzt gehe ich zur Beerdigung meines zweitletzten Onkels. In Gedanken bin ich ganz bei ihm. Onkel Jean, ich werde dich vermissen. Ich werde das "Gschtürm" mit dir vermissen und die leisen Momente. Jetzt bist du gegangen. Wieder einer!

Montag, 13. August 2012

Heute Muotathaler Rahmkirschtorte

Reto und ich haben einen Termin mit Josef Maria Gwerder. Er kommt zu uns und bringt mir mein Geburtstagsgeschenk mit: Muotathaler Rahmkirschtorte. Wir zeigen ihm dafür unsere Fluchtburg in Flüelen und das wunderschöne Reussdelta. Ich freue mich , und es tut gut, inmitten aller Trauerfälle und eigener Trauer Rahmkirschtorte zu essen und fröhlich zu quatschen an einem anderen Ort. Muss ja dann nicht über die katholische Kirche sein. Kann ja auch über den reformierten Pfarrer von Erstfeld sein, mit dem ich erstmals zusammenarbeite. "Zwäger" Typ! Und dann werden wir gewiss von allen Wanderung des Sommers berichten - hin und her. Und allen schönen Besuchen, die wir hatten. - Jetzt muss ich Hans in der Totenkapelle guten Morgen sagen und schauen, ob seine Blumen noch frisch sind...

Sonntag, 12. August 2012

Ich geh dann kurz weg...

Es ist fertig gearbeitet für heute. Der Trauergottesdienst für den Maler-Hans ist ökumenisch vorbereitet. Der reformierte Pfarrer und ich wollen dem Hans einen würdigen, liebevollen Abschied bereiten. Jetzt freue ich mich ausgiebig an den Sachen, die wir gestern im Dreierlei-Laden gekauft haben. Unter anderem Karten. Eine erlaubt mir, kurz wegzugehen. Da steht unter einem Schwarzweissfoto von einer Frau, die über einen Gartenzaun steigt: PS. Ich bin dann kurz in meiner eigenen Welt.

(Mein PS. heisst: Ich wollte die Karte scannen, konnte es nach einigen Versuchen, aber die Karte will hier nicht drauf...)


Samstag, 11. August 2012

Dreierleiladen eröffnet

Heute hat Stefan seinen Traum Realität werden lassen: Er hat sei "Lädeli" eröffnet. Wir sind mega stolz auf unseren Sohn, der schon immer nach dem Motto zu leben versuchte: "Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum". - Sein Lädeli in Langenthal ist klein, aber sehr fein - in mehrfacher Bedeutung. Jedenfalls haben wir eingekauft, was das Zeug hält - nicht , weil wir Angst hätten, dass Stefan "verlumpet", sondern weil er so witzige, hübsche, brauchbare, teure, günstige, winzige, grössere, essbare, verschenkbare, lieber-selbst-behaltbare Sachen hat. Wir gehen wieder.

Freitag, 10. August 2012

Rehstaelli

Nicht dort, wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen, werden wir im Herbstlager sein, aber dort, wo man aus einem Lagerzimmer morgens früh die Rehe beobachten kann. Eben im "Rehstaelli". Dieses kleine Zimmer werden Reto und ich bewohnen Mitte Oktober ein paar Tage. Die Obermini-Damen haben ihren "Schlag" auch schon ausgewählt. Bleiben noch 36 Kinder, die noch keine Ahnung von ihrem Glück haben. Das Lagerhaus in Schwarzenegg liegt im Grünen und hat einen wunderbar grossen eigenen Umschwung. Ja, da kann ein Lager stattfinden - wohl unser letztes!

Donnerstag, 9. August 2012

Randvoll!

Eine unglaubliche Woche! Randvoll von Action: Kindertag - längst vorbei. Besuch von meiner Schwester, die wir überall hin mitschleppen, und die gern kommt! Nachtessen mit Schwester und Sekretär, weil beide am gleiche Tag Geburtstag haben. So fein, so fröhlich, unbedingt zu wiederholen. Gurtnellen-Dorf hat seine Organistin wieder, und ich freue mich so, dass die Orgel wieder erklingt, dass ich randvoll von Freude bin. Auf dem Arni drei Älplerröstinen, drei Kafi fertig bei Irene und wieder Kafi bei Elisabeth. Randvoll von Bildern nach Hause. Randvoll vom kleinen Sommerglück, auch wenn der Maler Hans in der Totenkapelle in einer Urne Platz gefunden hat und ich darüber traurig bin. Randvoll von allem - so ein Leben!

Mittwoch, 8. August 2012

Nicht vergessen über den Sommer

Heute Morgen hatte ich nach langer Sommerzeit Wortgottesdienst mit Kommunionfeier in Göschenen. Fast hatte ich Angst, über den Sommer alles vergessen zu haben. Aber es war nicht so. Und ich bekam während des Feierns immer mehr Freude am gemeinsamen Tun. Da waren gerade acht Frauen insgesamt mit Personal in der Kirche - und mein zaghafter Anfangsgesang wurde so kräftig aufgenommen, dass ich selbst immer beherzter singen mochte. Am Schluss hatte ich ein Gefühl im Herzen - wie heisst das bloss? - Ein Gefühl, warm und gross? - Ja, ich hatte/habe diese Frauen richtig gern. - UND WIE SCHÖN IST GÖSCHENEN, WENN DIE SONNE SCHEINT!

Dienstag, 7. August 2012

2. Gschichtetag Sommer 2012

Ich habe "Peter Pan" erzählt, vom Jungen, der nicht gross werden wollte. Der gegen Captn Hook kämpfte und gewann. Und dann wurde er selbst Seeräuberhauptmann. - Drei Erwachsene haben den Tag elf Kindern gewidmet, welche Seeräuber spielen durften. Es hat wieder beiden Seiten gefallen. Bilder sollen sprechen:




opl

Montag, 6. August 2012

Hereingebrochen

Heute ist die Ferienzeit vorbei. Meine Ferienzeit. Trödelzeit. Heute ist die Arbeit über mich hereingebrochen. Keine Ausrede mehr. Keine Aufschiebefrist. Es muss sein. Es ist viel. Zum Glück viel Spannendes. Zum Glück Sinnvolles. Kreatives. Aber viel. Ich muss eilen. Zur Bibel. "Behütet-Texte" lesen, aussuchen. Bald laden wir die Menschen von Wassen ein, mit dem Hut auf dem Kopf  in die Kirche zu kommen. Sich behütet zu fühlen. Hoffentlich getrauen sie sich.

Sonntag, 5. August 2012

Momo

"Momo" heisst ein Buch von Michael Ende, ein Kinderbuch mit viel Weisheit. Es gibt auch einen Film davon. Alles ziemlich alt. Erscheinungsjahr des Buches 1973. Eindrücklich und unvergesslich. - Momo ist ein Mädchen, das zuhören kann. Sie kann in einer Art zuhören, dass die Menschen zu sich selbst finden, dass sie gesund werden, froh werden. Einfach nur, weil Momo zuhört. - Im Pflegeheim von Wassen ist ein Mensch gestorben, der war wie Momo. Ich trauere um HANS HOLSTE. Eine Kerze brennt für ihn. Ich werde ihn vermissen. - So oft sass er im Rollstuhl vor dem Heim, und ich erzählte ihm, woher ich komme oder wohin ich gehe. Ich erzählte es ihm gern - immer im Bewusstsein, dass ich gehen und kommen kann und er nicht. Am Schluss hat er immer gedankt, und ich war fassungslos, weil ich das Gefühl hatte, dass ich ihm danken müsste. Dafür, dass er war wie Momo. Dass er zuhören konnte und sich interessierte. Hans ist gestorben. Er war eine Institution. Er ist unersetzlich.

Samstag, 4. August 2012

Den Tisch bereiten

Heute Nachmittag haben Pfr. Kari Muoser und ich ein Gespräch mit einem Paar, das sich trauen lassen will und im gleichen Festgottesdienst ihr Kind taufen lassen will. Ich habe eben den Tisch bereitet zum Gespräch. Eine Osterkerze und ein frischer Blumenstrauss schmücken den Tisch. Die Gläser für ein kühles Getränk stehen bereit. Jetzt müssen also nur noch wir vier uns bereit machen. Am wichtigsten ist das Hinhören. Was möchten die Leute feiern? Wo ist ihre Sehnsucht? Welches Ritual kann sie annähernd stillen? Das ist nicht einfach. Eher ist es sehr anspruchsvoll. Aber wenn es gelingt, werden die Leute gern ein Leben lang an ihr Fest denken. So wie Reto und ich an unsere Trauung, die unglaublich modern und Sinn-voll war, und das vor fast 36 Jahren.

Freitag, 3. August 2012

www.stepstomarrow.com

Wir sind  angesteckt vom lebendigen Lebensfeuer von Jeana Moore, welche gestern um 16 Uhr zu uns kam und heute kurz nach acht Uhr wieder ging. Sie wandert von Kiel nach Venedig, um darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig es ist, dass sich möglichst viele Menschen für Knochenmarkspenden zur Verfügung stellen. Unsere Tochter Judith hat schon beschlossen, das zu tun. Wir sind stolz auf sie. - Jeana hat uns aber darüber hinaus mit ihrem Lebensmut angesteckt. Es ist nicht so wichtig, wofür man sich einsetzt, Hauptsache man setzt sich ein. Was für eine Chance, dass wir diese Frau bei uns haben durften! Falls jemand sie unterwegs sieht, unbedingt ansprechen. Lohnt sich. Darum hier ihr Foto. Und eben, man kann über ihre Homepage mehr erfahren. Das meiste in englisch, aber es gibt deutsche Zeitungsberichte (Media...). Lohnt sich auch.

Donnerstag, 2. August 2012

Today - heute...

Heute ist erneut ein spannender Tag! - Eine Pilgerin wird bei uns  übernachten. Ihr schwerer, riesengrosser Rucksack ist schon abgegeben worden. Von Pater Benno und Pater Clemens (Altdorf). Frau Jeana Moore aus dem Staate Washington ist unterwegs, um Menschen zu Knochenmarkspenden zu motivieren zugunsten von Leukämiekranken. Dazu wandert sie von Kiel, Deutschland, nach Venedig, Italien. Sie hat meinen vollen Respekt, bevor ich sie zu Gesicht bekommen habe. Tomorrow (morgen) werde ich mehr wissen. Jetzt muss ich englisch auffrischen: My name is Esther. Do you like to eat with us?...

Mittwoch, 1. August 2012

Ich bin auch eine Schweizerin

Gestern Abend waren wir mit Judith in Flüelen am grossen Feuerwerk. Die Schweiz stirbt nicht aus. Wir mussten uns durch hunderte von Jugendliche drängen, die Zukunft der Schweiz. Der Kanton Uri zählt insgesamt 33000 Menschen. Gestern Abend waren fast alle in Flüelen, und entgegen den ständigen Drohungen sind wir nicht überaltert. Flüelen ist jung. Der Kanton Uri ist jung. Die Schweiz ist jung. Sollten wir nicht aufhören mit den ständigen Jammertiraden, was uns alles Schlimmes passieren wird, wenn wir nicht richtig wählen, die Frau ihre Rolle nicht richtig ausfüllt, WENN WIR NICHT RICHTIGE SCHWEIZER SIND. ICH BIN AUCH EINE SCHWEIZERIN. AUF MEINE ART. IN VERANTWORTUNG SO WEIT MEINE ARME REICHEN. DAS IST GENUG.