Heute Sonntag-Morgen wieder einmal auf der Göscheneralp. Ich hatte den herrlichen, kräftigen, zweistimmigen (Männer-)Gesang fast vergessen seit dem letztenmal, wo ich da oben Gottesdienst feiern durfte. Diese Menschen tragen mich beim Feiern und fachen meine Freude und Liebe an, stärken meinen Glauben durch ihre grosse Präsenz und geistige Wachheit. Vor dem Kommunion-Austeilen habe ich wieder einmal gesagt: Kommunion kommt von Communio=Gemeinschaft. Durch "das Brot des Lebens", das wir teilen, sind wir untereinander und mit Jesus Christus so innig verbunden, wie es nur geht.
Wieder zu Hause habe ich den neusten Hirtenbrief unseres Bischofs Huonder von vorne bis hinten gelesen: Eine einzige Lieblosigkeit! Heuchlerische Sorge um die korrekte Feier der Eucharistie, welche die einzige Feierform am Sonntag-Morgen sei. Kein einziges Wort der Liebe. Keine Freude. Kein Glaubensfeuer. Alles nur Schelte, Zurechtweisung - und die Aufforderung an die Mitfeiernden, Fehler zu melden in Chur oder Rom.
Frauen kommen im Dokument dort vor, wo es um die richtige Kleidung beim Besuch der Messe geht und dann noch als Krankenkommunion-Helferinnen: gut gemeint, aber eigentlich sei auch dort der Priester erforderlich. Pastoralassistentinnen werden mit KEINEM Wort erwähnt. Uns gibt es nicht. Wortgottesdienste sollen nur in Notlagen und mit Erlaubnis des Bischofs stattfinden.
Ich feiere gern Gottesdienste. Ich predige gern. Ich habe in meiner Ausbildung zur Pastoralassistentin das Predigen gelernt. Ich wurde ausgesandt (Missio), auch zu predigen. Ich bleibe am Sonntagmorgen nicht zu Hause. Und ich bin keine Frau nur für Notlagen. Nein, das bin ich nicht.
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