Dienstag, 31. Oktober 2017

Philosophieren beim Mittagskaffee

Ausgegangen sind wir von der Frage: Wann gehen wir auf den Friedhof? - Gräberbesuch um Allerheiligen/Allerseelen. Und sollen wir unsere Enkelin einmal mitnehmen zu den Gräbern unserer Verstorbenen? - Aber was sagen wir ihr, wenn sie fragt? - Spannend, wie sich das Gespräch zwischen meinem Ehemann und mir entwickelt hat. Mäandriert ist zwischen "wir sehen unsere Verstorbenen dereinst wieder" zu "wir werden zu Erde und Blumen werden wachsen" zu "ein ewiger Kreislauf geht weiter". Das darf alles sein, und wie Reto gesagt hat, wir dürfen glauben, was uns gut tut. Und wie ich sage, wir müssen uns nicht festlegen und nicht bewerten, schon gar niemanden überzeugen wollen von unseren Meinungen. - Ist doch schön, beim Mittagskaffee über ganz Grosse Fragen zu philosophieren.

Montag, 30. Oktober 2017

Einwintern

Bevor Reto heute Morgen unsere nicht winterharten Pflanzen in den Keller gebracht hat, bin ich mit dem Fotoapparat im Gärtchen gewesen. Regentropfen am ausgewachsenen Fenchel, letzte Himbeeren, Kapuzinerkresse blühend, noch nicht erfroren, kommt noch. Unterdessen hat die Sonne die Regentropfen schon ausgetrocknet. Ich darf heute "Herbst" denken und noch nicht "Winter".





Sonntag, 29. Oktober 2017

Vermicelles und Speckwürfeli

Nicht dass die Kastanienwürmchen und die Speckwürfeli kulinarisch zusammengehören würden! Aber beide haben im heutigen Tag eine Bedeutung. - Meine Beste Freundin und ich haben die Vermicelles-Jahreszeit begonnen. Eigentlich müsste diese auch ihren offiziellen Platz im Jahreskreis haben. Jedenfalls haben wir mit Genuss eine schöngrosse halbe Portion Vermicelles genossen im "National". Und uns up-gedatet, was seit den Ferien Bedeutungsvolles geschehen ist. - Beim Heimfahren bin ich einem Nachbarn über den Weg gelaufen. Er hat mir erzählt, dass er in der Stadt war, um Speckwürfeli zu kaufen (Flammkuchen zum Znacht). Aber im Coop sei das ganze Kassensystem ausgefallen. Eine halbe Stunde musste er warten, bis er die Speckwürfeli bezahlen konnte. Einen fröhlichen Heimweg hatten wir miteinander. Heute Abend, und nur heute Abend, gehören für mich Vermicelles und Speckwürfeli zusammen.

Samstag, 28. Oktober 2017

Wieder einmal Brunch

Ist bei uns fast in Vergessenheit geraten, das "Brunchen". Aber weil meine Schwestern und mein Schwager bald ausfliegen, wollten wir uns sehen. Sie sagte spontan: "Morgen am Morgen kommen wir." - Und ich sagte ebenso spontan: "Zum Brunch?!" - Und da sassen wir dann und versuchten uns durch alles hindurch zu essen, was der Tisch bot. Tischlein deck dich. (Reto hat gedeckt und eingekauft ohne Einkaufszettel; er kann das!) Und beim Hindurchessen haben wir erzählt von unseren Grossen Ferien und erzählt und erzählt. Wir konnten fast nicht aufhören, weil da so bereitwillige Zuhörende waren. Schön war das! - Ein bisschen haben wir uns dann gegenseitig noch von den Grosskindern berichtet und vom "Hündchen" und von den Gärten hie wie dort und von den erwachsenen Kindern; machen alle Freude samt ihren "Gesponsen".

Wieder einmal Brunch - sollten wir als Begegnungsform nicht vergessen! Wo es doch dann noch so viele feine Resten im Kühlschrank hat...

Freitag, 27. Oktober 2017

Lege artis - nach den Regeln der Kunst

Beginnen wir mit einem abgewandelten Sprüchlein aus der Kindheit:

Es isch emou e Frou gsi, die hett e hohle Zahn gha.
I dem hohle Zahn hetts es Chäschtli gha, i dem Chäschtli isch es Briefli gsii,
i dem Briefli isch gstande:

Es isch emou e Frou gsii (und wieder von vorn, so lange du magst...)

Mein hohler Zahn mit der Fistel daneben wurde vom Zahnarzt meines Vertrauens vor den grossen Ferien auch gefüllt mit allerlei Geheimem, aber keinem Brieflein, denn der Zahn verhielt sich in den Ferien mustergültig ruhig. Nur leider hat mein Zahnarzt, immer noch meines Vertrauens, heute festgestellt, dass er am Ende seines Lateins ist. Das hat er aber lateinisch ausgedrückt, der Kluge. Siehe oben: Er sei ratlos und könne meinen Zahn nicht "lege artis" zu Ende behandeln. Eher komme dann das Ende meines Zahns, aber zwei Wochen wollen wir ihm noch geben.

So wandelt also die Frau durch die Tage und hofft auf ein gutes Ende. Der hohle Zahn hält sich ruhig. Aber wer kann schon wissen, was er sich so denkt.

Donnerstag, 26. Oktober 2017

(H)Üetliberg

Wie bringt man einem kleinen Kind bei, wo wir heute waren? - Ich benannte den Üetliberg in Hüetliberg um; so bleibt der fast richtige Name. - Wir wollten den vielleicht letzten warmen Spätsommertag so richtig geniessen und fuhren deshalb in die Höhe mit unserem Hütekind.  Zu Beginn wehte ein kühler Wind, und wir assen IM Restaurant. Zwar war alles besetzt, aber mit einem kleinen Kind bekommt man manchmal eine Sonderbehandlung. - Wir sind einfach hin und weg von den Kellnern dort oben. Sie haben für uns drei ein "Katzentischchen" gedeckt und uns allerzuvorkommendst bedient. Wirklich, das macht glücklich! Und alles andere dazu. Unser Hütekind hat nicht mit Ketchup gekleckert. Überhaupt hat sie nur Freude gemacht den lieben, langen Tag. Auch anderen: Im Zug hat sie festgestellt, dass viele Männer mitfuhren. Sagte sie: "Ah, heute ist wohl Männertag." - Es haben ein paar Männer einen Riesensmile im Gesicht gehabt. - Insgesamt also ein wunderbarer letzter Sommertag! - Aber wer sagt, dass es nicht noch mehr von dieser Sorte geben könnte? - Wir werden sie nehmen und geniessen.


Mittwoch, 25. Oktober 2017

Was man so alles tut

Heute haben wir die verdorrten Sonnenblumen ausgerissen. Die Vögel haben sich vor dem Winter daran gütlich getan. Nun bleibt die Kapuzinerkresse, die zu Pesto verarbeitet werden soll. Reto hat gelesen, dass bald der erste Frost nicht ins Haus sondern in den Garten steht. Dann ist es aus mit dem schönen Grün. Das sieht dann wie gekocht aus. - Aber das alles sind ja normale Herbstarbeiten. Ich habe aber ausserdem zwei Halsbänder aus Lederresten gebastelt, um meine beiden Hündchen anzubinden. Wir sind Zug gefahren. Die beiden haben Hundeguetzli gegessen. Ihre Leine waren zusammengeknüpfte Kordeln. Im zivilen Leben heissen die beiden Reto und Kaya. Heute waren sie Bello und Struppi. Ich "durfte" die alte Lisette sein.

Dienstag, 24. Oktober 2017

Der Alltag hat uns schon fast wieder

Wir vergessen nur gelegentlich etwas zu kaufen, das vor einem Monat ausgegangen ist. Wir packen weder Geld noch Einkaufszettel ein, weil jedeR meint, der/die andere habe - oder nein, weil beide einfach nicht dran gedacht haben. - Aber wir gehen mit hocherhobenem Haupt und Energie geladen durch die Welt, die uns gehört. Jedenfalls eine Stunde oder eineinhalb, bis wir müde werden wie zuvor. - Wir teilen die Zeit noch ein mit "vor unseren grossen Ferien" und "nach unseren grossen Ferien".

Montag, 23. Oktober 2017

Zurück!

Von da
nach da
sind es viele Tage!

Reto und ich weilten erstmals einen ganzen Monat in den Ferien. In unserer geliebten Toscana mitten im Pinienwald des Campingplatzes Maremma sans soucis. Weil es morgens und abends kühl war, häkelte ich eine Wolldecke, die Reto gern bei vielen Gelegenheiten brauchte. Tagsüber war es schön und warm, dreissig Tage lang. Wir badeten im Meer. Wir genossen die weiche Luft. Es war wunderschön, dort zu sein, und zu unserem Glück ist es auch schön, wieder zu Hause zu sein.