Manchmal lese ich eines meiner Bücher zum zweitenmal oder sogar zum dritten Mal. Weil es so gut ist oder auch, weil ich nicht weiss, will ich es behalten. Der Platz in unserer Bäbistubenwohnung ist beschränkt und trotz gegenteiligen Beteuerungen, ich müsse keine Bücher mehr kaufen, kaufe ich immer wieder eines, zwei, drei. - Heute habe ich "Wir sehen uns wieder" von Hanns Dieter Hüsch zum drittenmal fertig gelesen. - Der Poet und Kabarettist ist schon 2005 gestorben, aber bei mir lebt er noch. - Vom Sterben und Weiterleben handelt sein Buch. Er lernt Gott in Dinslaken kennen, als der gerade seine Schwester besucht. Gott lädt ihn zu einem Besuch im Himmel ein und bittet ihn, ihm dort seine Geschichten vorzulesen. - Skurril genug? - Es heisst in der Bibel, der Mensch sei das Abbild Gottes. Hüsch kehrt das um, was ja auch stimmen muss. Gott ist überaus menschlich und kennt alles, was uns umtreibt. Und die Verstorbenen im Himmel bleiben, was sie waren und wie sie waren. Nur alles friedlich. - Zum Lachen und zum Weinen. - Am Schluss darf sich Hüsch einen Heiligenschein aussuchen:
"Du hast ihn zwar nicht verdient, aber er würde dir bestimmt ausgezeichnet stehen."
Hüsch nimmt an, und Gott gibt ihm eine Margrite und Himbeeren für seine Frau mit nach Hause. Gott selber geht mit seinen Schutzengeln chinesisch essen.
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