Samstag, 31. August 2019

BEA-Punkte

Kaya und ich haben nachgeschaut, was wir noch brauchen vom BEA-Katalog. Eine grössere Sache ist es. Hat keinen Platz in unserem Zimmer. Zum Glück gibt es noch das Kaya-Häuschen im Garten. Wir expandieren. - Und ich übertreibe. Statt einer Sache habe ich gerade vier Sachen bestellt. Brauchen wir alles. Schade ist nur, dass es bei BEA selten ein Stück von etwas gibt. Da musst du sechs Bleistiftspitzer kaufen, einen gibt es nicht. Willst du dem Bäbi Winterschühchen schenken, bleibt die nichts anderes übrig als drei verschiedenen Paare zu erstehen. - Ich frage mal an, ob sie ein kleines Hochhaus für den Garten haben. Erster Stock - Bäbischuhe. Zweiter Stock - alles zum Schreiben und Zeichnen. Dritter Stock - … Uns fällt dann schon noch etwas ein.

Freitag, 30. August 2019

Hausaufgaben gemacht

Unsere Enkelin hat jetzt manchmal Hausaufgaben für die Schule. Sie macht sie sofort, noch bevor sie ein Zvieri will. Und sie macht sie gern selbständig. Das Grosi soll nicht daneben stehen, sonst kann sie sich nicht gut konzentrieren. So ist es gut. Mir recht. - Heute habe ich auch Hausaufgaben gemacht. Jedenfalls kam es mir so vor. Der Vermieter unserer Ferienwohnung hat um eine Bewertung gebeten. Das kommt ja immer häufiger vor. Die Umfrage war auf einer Plattform. Da wurde angegeben, in wie vielen Zeichen man beschreiben soll, wie man ankam, wie der Weg zur Wohnung war, usw. - echte Hausaufgaben. Zuletzt stand: "Geben sie ihrer Bewertung einen Titel, der 50 Zeichen nicht übersteigt." - Eingeschränkte Kreativität.

Donnerstag, 29. August 2019

Insektenbeine

Gestern haben wir zu dritt eine Kreuzspinne in ihrem Netz bewundert. Unsere Enkelin hat andächtig gesagt: "Schön, gäll!" - Ihre Freundin aber hat von grossen, giftigen Spinnen irgendwo auf der Welt erzählt. Ich habe dann aus dem Insektenbuch vorgelesen, dass die Kreuzspinne ihre Fänge mit Gift lähmt. - "Gsehsch!" (Siehst du!) hat die Freundin gesagt und damit wohl ausgedrückt, dass ihr auch die kleine Kreuzspinne in unserem Garten nicht ganz geheuer ist. Mir ja auch nicht. Ich sehe sie mir nur an, aber auf die Hand nehmen, möchte ich sie nicht. - Überhaupt haben Insekten eine wohlig gruselige Seite. Wie können die grässlich aussehen oder tun! Ich habe ein grossformatiges Buch, in dem "Die wunderbare Welt der Insekten" gemalt und beschrieben ist. Schon mal vom "Bombardierkäfer gehört? Der kann nicht einfach einen Furz lassen, nein, er lässt einen Kanonenschuss hinten raus, der seinen Fressfeind vertreibt. Gleichzeitig  schickt er ihm auch noch ein ätzendes Gasgemisch hinterher. - An all das musste ich heute Morgen denken, als wir Frauen im Feldenkrais-Training (Freudenkreis, sagt Reto) unsere Ellbogen so aufstellen mussten, dass sie Insektenbeinen glichen.

Mittwoch, 28. August 2019

Älter und älter

Unsere Gesellschaft wird älter und älter. Heute stand in der Zeitung, dass es im Jahr 2023 - das ist bald - in der ganzen Schweiz mehr über 65 Jährige geben wird als Kinder und Jugendliche (unter 20-Jährige). - Wir haben heute eingekauft. Unser Luxus besteht darin, dass wir zu zweit an der Kasse stehen. Reto legt aufs Förderband und bezahlt. Ich packe ein. So sind wir noch ganz gäbig schnell. Kein Hindernis, so weit wir es beurteilen. - Vor uns war heute eine Frau, die gewiss zehn Jahre älter ist als wir. - Uuuhhh, war die langsam! Und umständlich! Und im Weg! Und überhaupt. - Wenn schon wir Selber-Alten so reagieren, wie kommt das heraus, wenn Unsereins in der Überzahl sein wird? - Ob in den Schulen ein neues Fach eingeführt werden könnte: "Auch du wirst alt - übe dich in Geduld".

Dienstag, 27. August 2019

Brombeeren zum zweiten Mal

Reto und ich sind voller Vorfreude in den Wald gestresst. Noch einmal ganz viele Brombeeren sammeln, das wollten wir. Aber, oh Enttäuschung! Es waren nicht mehr so viele da wie letztes Mal. Hatten sie die Vögel gefressen? - Raben  in der Nähe krächzten laut, als ob sie mit uns gar nicht zufrieden wären. - Trotzdem begannen wir zu sammeln, gaben uns sehr viel Mühe. Die Socken in den Turnschuhen wurden nass und nässer. Die Arme wurden zerkratzt, weil die Brombeerstauden die Früchte nicht einfach so loslassen wollten. Aber wir machten weiter. Und zu Hause stellte sich heraus, dass wir nur gerade 200 Gramm weniger Brombeeren gefunden hatten als das erst Mal. Gejammert und geklagt hatten wir aber für zehnmal.

Montag, 26. August 2019

Karotten, Kochen, Kinder

In dieser Reihenfolge läuft mein Morgen. - Die Karotten oder Rüebli habe ich schon aus dem Boden gezogen und gewaschen. Irgendwie schmecken die Karotten aus dem eigenen Garten besser als die vom Grossverteiler. Können ja auch überhaupt nicht frischer sein. Ich werde sie nur leicht portionieren und mit andere Gemüsen zum Dippen aufstellen. Dazu koche ich Hörnli und Hackfleisch. Das schmeckt den beiden Kindern, die zum Mittagessen kommen und dann bis zum Abend bleiben. - "Karotten, Kochen, Kinder" - alles erwähnt. Mein Morgen. - Lustig wäre die umgekehrte Reihenfolge: "KINDER KOCHEN KAROTTEN". Aber die zwei haben keine Zeit. Sind im Kindergarten oder in der Schule. Seit neustem.

Sonntag, 25. August 2019

Gelesen - Julian Barnes, Die einzige Geschichte

"Würden Sie lieber mehr lieben und dafür mehr leiden oder weniger lieben und weniger leiden? Das ist, glaube ich, am Ende die einzige wahre Frage."

Mit diesem Satz beginnt das Buch von Julian Barnes. - Krass. - Und dann erzählt er die Geschichte eines Mannes, der sich mit 19 Jahren in eine ältere, verheiratete Frau verliebt. - Die Geschichte geht nicht gut aus, weil die Frau zur Alkoholikerin wird. Aber der Mann liebt nie wieder wirklich. Er hat Beziehungen, wechselt die Wohnorte und Kontinente, aber seine einzige Geschichte ist die mit seiner ersten Liebe. Davon wird ein Buch lang erzählt. Klug erzählt. In guter Sprache erzählt. Ich habe das Buch gern und mit Gewinn gelesen. Aber ich bin nicht der Meinung, dass die erste Liebe so absolut prägend sein muss. Ich glaube nicht an die ein und einzige Geschichte. Meine erste, starke Liebe bezog sich auf meinen Fünftklasslehrer. Da habe ich die Kraft meiner Liebe ausprobiert, aber keinen Schaden davon getragen. Nein.

Samstag, 24. August 2019

Die ich bin

Darf ich die sein, die ich bin oder sollte ich mich entwickeln? Verändern? Anpassen? Werden, die ich sein kann? Endlich! - Immer, wenn andere ihr Anderssein explizit vorzeigen und stolz verteidigen, komme ich ins Grübeln. Ich schaue auf mich von aussen. - He, wer schaut da auf wen? Wer ist "ich", und wer ist "mich"? Bin ich zwei oder viele? - Eine ist zufrieden mit mir - viel gelebt, viel erreicht. Eine ist unzufrieden mit mir - immer noch ängstlich, immer noch zu wenig gefestigt. Eine schaut zu und sagt: "Ach, ist doch alles Mumpitz. Leben ist, was es ist. Kompliziert und einfach gleichzeitig." - Und ich staune über neue Facetten meiner selbst. Weiss gar noch nicht lange, dass ich gerne handarbeite. Dass ich Farben so sehr mag. Wie meine Enkelin, die gesagt hat, ihre Lieblingsfarbe sei "Regenbogen". "Die ich bin" ist variabel. Nichts ist ausgeschöpft. Gespannt, was noch kommt.

Freitag, 23. August 2019

Meteo Schweiz wagt es nicht

Oh, diese Woche hören wir, wie unsere Wetterprophetinnen und -Propheten vom Sommer reden, der subito zurück kommt. Sind ja gerade noch "Hundstage", so sagen sie. Morgen wird es sein, wo es schön und heiss sein wird. Spätestens übermorgen. - Derweil habe ich meine Wintercroks  aus dem Keller hoch geholt. Reine Schurwolle um meine kalten Füsse, die das Gesäusel vom Sommer nicht mehr glauben. Auch heute Morgen ist es dunkel, als wäre schon wieder Abend. Auch recht, bei mir ist der Winterschlafmodus ausgebrochen. Soll Meteo Schweiz schwindeln, ich will schlafen.

Donnerstag, 22. August 2019

Nicht mehr im Ferienmodus

Unsere Enkelin hat ein junges Kätzchen bekommen. Dreifarbig, was mir am besten gefällt (unser zweifarbiger Kater soll nicht beleidigt sein - er ist dennoch der Schönste). Flauschig ist Maloo und neugierig. Verspielt natürlich. Lieb, aber wenn sie im Spielmodus ist, hat sie ihre Krallen nicht immer "versorgt". Normal. - Lustig finde ich unsere Enkelin, die eben vom "Spielmodus" redet. - Wieviele "Modi" gibt es wohl? - Wir leben uns wieder im Arbeitsmodus ein. Die grosse, unbeschwerte Ferienzeit ist vorbei. Das Leben in all seinen Schattierungen fällt wieder über uns herein. Mal fröhlich wie gestern mit drei Mädels, die alle in unserer trockenen Badewanne das Monster (mich) erwarteten - und dann SCHRIEN! Mal schwindlig wie heute, wo ich von Feldenkrais zu Kleiderkauf zu 10 Kilo Fleisch einfrieren, zu Heidelbeerkonfi kochen, zu Brief schreiben mich ermuntere und alles tue. Ach ja, für die Anti-Schwindel-Übung hatte ich noch keine Zeit. Kommt am Abend dran.

Dienstag, 20. August 2019

Das grüne Heupferd

Mittagspause. Ich lege mich auf mein Bett, um zu lesen. Gutes neues Buch von Julian Barnes. Später mehr. - Ich lege mich also auf mein Bett und staune über etwas Grosses, Dunkles in der Zimmerecke. Nichts wie hin - es ist eine sehr grosse Heuschrecke, wie ich sehe. Ein Heupferd, wie ich im Naturführer lese.

Das Bild ist leider nicht von mir. Mir kam gar nicht in den Sinn zu fotografieren. Ich öffnete das Fenster so weit wie möglich, aber das Grüne Heupferd spazierte in der Höhe und hatte nicht im Sinn, mein Zimmer zu verlassen. Ich versuchte ihm mit einem Stöcklein auf die Sprünge zu helfen. Wow, stark, so ein Heupferd! Zuletzt kletterte das Tier auf mein Stöcklein, das ich vor dem Fenster in einen Blumentopf steckte. Da sass es nun im Freien. Schön in der Höhe. Guter Überblick. Es gefiel ihm. Es kontrollierte alle seine Füsse. Ich hatte nichts verletzt. Alles noch gut und dran. Ich freute mich - und las doch noch ein wenig Barnes.



Montag, 19. August 2019

Zum erstenmal...

Zum erstenmal ist heute Morgen unser Hütekind in den Kindergarten gegangen. Zum erstenmal hat unsere Enkelin die Schule besucht. Und wir gehen gleich los, um zum erstenmal das junge Büseli von Kaya zu sehen.

Sonntag, 18. August 2019

Wir haben es getan!

Jetzt muss ich das Werk nur noch gut zu Ende bringen. - Reto und ich sind heute in den Wald aufgebrochen, um nach "unseren" Brombeeren zu sehen. Sind sie reif, bald reif, noch nicht so weit? - Zum Glück habe ich Gefässe mitgenommen. Wir haben 1 Kilo 443 Gramm schwarze Beeren gesammelt. Ha, das war Sonntagsarbeit! - Zur Belohnung gab es auf dem Heimweg vor der Schlossschenke (Schloss Hegi) je ein Dezi Hegemer Weissen. - Jetzt ist es an mir, aus dem Beerensegen Gelée zu kochen. Auf geht's!

Samstag, 17. August 2019

"Fötzeli" (Schnipsel)

Ich liebe schönes Papier. Buntes, griffiges, gemustertes, geblümtes, gevögeltes, mit Schmetterlingen, kariertes - aber kein liniertes. Ich behalte jeden Fetzen schönen Papiers auf. Diese "Fötzeli" haben wunderliche Masse: 1 mal 5 cm, 4 mal 5 cm, 3,5 mal 15 cm, 6 mal 22 cm und so weiter. Gestern Abend habe ich auf die Flut bunter Papierchen gestarrt und mich gefragt, was ich damit tun könnte. Dann habe ich nachts um halb elf in ein sonnengelbes Ding geschnitten und eine Blume heraus gezaubert. Auf eine Karte geklebt - und schon war ein "Fötzeli" weniger. Alle in dieser Art aufzubrauchen würde aber hundert Stunden dauern, und die entstandenen Karten zu beschreiben und zu verschicken weitere fünfzig. Und unterdessen sammelten sich weitere "Fötzeli". Es gibt so schönes Papier!

Freitag, 16. August 2019

Einkaufen

Frisch voran mit dem Einkaufswagen. Es hat viel Platz darin, und heute wollen wir 1000 Superpunkte zusätzlich ergattern. Wir brauchen dafür bloss für 100 Franken einzukaufen. Das schaffen wir. - Was wir benötigen steht auf der Einkaufsliste, unter anderem "Grillgut". Wo wir doch recht Geld ausgeben wollen, kaufen wir ein Lammrack statt der üblichen Würste. Ach ja, und Weisswein für Gäste muss her. Nicht den billigsten, aber auch nicht den teuersten. Und für unsere Katze kaufen wir gerade ein bisschen Vorrat. Das reicht dann gewiss bis Ende Monat oder ein bisschen länger. Noch ein bisschen dies und das, und dann sind wir an der Kasse. - Der Junge vor uns weiss noch nicht, dass Bananen auf die Waage gehören. Dass er weiss, woher sie kommen, weit übers Meer, reicht der Kassiererin nicht. Aber dann sind wir an der Reihe. - Gut schaffen wir die 1000 Punkte. Unser Einkauf kostet 150 Franken. Ende Monat werden wir hungern.

Donnerstag, 15. August 2019

Greta allein

Mit grossem Erstaunen beobachte ich, dass eine Menge Menschen Greta allein zur Verantwortlichen macht für nichts weniger als die Errettung der Erde. Heute im Tagesanzeiger ein Artikel. Die Autorin kommt zum Schluss, dass Greta unweigerlich scheitern wird. On Facebook unsägliche Häme, ja Hass gegenüber dieser Jugendlichen aus Schweden. - Ist denn das die Möglichkeit, dass wir weiter tun, was wir so tun und ZUSCHAUEN, wie "es" weitergeht! Auf dem Sofa sitzen und Wetten abschliessen, wann Greta einen Fehler macht, um dann aufzuschreien und mit dem Finger auf sie zu zeigen. Vor der Glotze sitzen und hören, dass noch mehr Menschen in diesem Sommer per Flugzeug wer weiss wohin fliegen. - Es kann doch nicht sein, dass die Erwachsenen es den Kindern und Jugendlichen überlassen, mutig etwas zu tun - "mit dem Idealismus der Jugend", wie die Tagi-Autorin herablassend schreibt. (So quasi, die werden dann auch mal älter und bequemer.) - Am 28. September ist in Bern eine nationale Klima-Demo. Da kann man auch hin, wenn man nur erst kleine Schritte macht FÜR die Gesundung der Erde. Es muss niemand perfekt sein, aber es müssen viele aufwachen und beginnen.

Mittwoch, 14. August 2019

Vierzehnter August

Dieses Datum hat seit genau vierzig Jahren eine Bedeutung. Da kam Franziska zur Welt, und bald darauf wurde ich ihr Gotti. Das bin ich immer noch. Natürlich. Und es ist mir immer noch wert und wichtig. - Ich sehe kleine Fränzis vor dem inneren Auge. Ferienmomente. Besuchszeiten. - Aber jetzt ist sie eine Frau in ihrem besten Alter. Inmitten der Familie. Inmitten der Welt, die sie so gern bereist. Inmitten des Lebens. - Vierzig - ich finde, das ist ein gutes Alter.

Dienstag, 13. August 2019

Meine seltsame Rechnung

27 Jahre Kanton Aargau
32 Jahre Winterthur Seen
5 Jahre Urner Oberland
6 Jahre Oberwinterthur
= 70 Jahre Leben auf dieser Erde

Beweisen diese Zahlen irgend etwas? Bedeuten mehr Jahre mehr Wichtigkeit? Fangen die Wörter hinter den Zahlen irgend etwas ein? Zeigt sich in Wort und Zahl so etwas wie Heimat, ein bisschen Heimat, mehr Heimat, weniger Heimat? Kann ich Leben addieren? Subtrahieren? 

plus wieviel = das Ganze?

Bleibt mein Leben offen für neue Zahlen, neue Wörter? Können neue Rechnungsarten gefunden werden? Neue Qualitätsmerkmale? 

"All Morgen ist ganz frisch und neu" - ein Lied, das mich belebt (hat).
"Morning has broken" - ein Lied, das mich glücklich macht, das vom immer neuen Anfang spricht.





Montag, 12. August 2019

Krass

Gestern habe ich über die Hitze gejammert. Wir sassen mit meiner Besten Freundin stundenlang unter dem Ahorn. Das war schön und gut, aber der Ahorn ist alt und nicht mehr so dicht. Das kennt man ja - im Alter "lugged" (nimmt ab) alles. Der Haarwuchs, die Selbstheilungskraft, überhaupt die Kraft. Und also auch der Ahorn, der aber noch viel älter ist als wir. - Für uns ist er schön. Wir verzeihen ihm sein Nachlassen in allem und hoffen nur, dass er es mindestens noch so lange macht wie wir. Dass er auch im nächsten Frühling die Kraft aufbringt, seine Blätter spriessen zu lassen, die so schön sind - im Herbst und im Frühling und überhaupt.

Ich wollte aber eigentlich schreiben, dass der Temperaturunterschied zwischen gestern und heute krass ist. Voll krass, dass ich beim Ahorn stehen geblieben bin.

Sonntag, 11. August 2019

Sonntag, einfach nur Sonntag

Heute kein besonderes Thema. Heute keine besonderen Aktivitäten. Heute einfach nur Sonntag. Mit dem Gefühl von Sonntag. Ich muss nichts. Ich darf alles. Aber ist das bei Pensionierten nicht alletage so? - Oh, nein, wir haben auch zu tun. Echt. Diese ganze Einkauferei. Dieses Waschen und Putzen und Glätten. Und einiges mehr. Halt wie alle. Aber nicht heute. Am Sonntag muss Sonntag sein.

Samstag, 10. August 2019

Wahrscheinlichkeitsrechnung

Ich war nicht gut in Mathematik, aber Wahrscheinlichkeitsrechnungen mochte ich. Mit welcher Wahrscheinlichkeit tritt ein Ereignis ein, wenn folgende Voraussetzungen vorliegen? Und so ähnlich. - Mit welcher Wahrscheinlichkeit ich Millionärin würde, wenn ich als eine von zig-tausenden ein Millionenlos einschicken würde, interessierte mich aber nie. Millionärin zu werden, war nie mein Begehr. - Wahrscheinlichkeitsrechnungen also. - Natürlich habe ich vergessen, wie man das alles berechnet. Aber gern würde ich folgendes wissen: Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, einen sonst unbekannten Mann, der in einer TV-Sendung mitgemacht hat, innert eines Vierteljahres zufälligerweise dreimal in Postautos unterwegs zu sehen? - Ist uns passiert, und wir finden es lustig. - Beim zweiten Mal habe ich gesagt, wenn wir ihn wieder treffen, spreche ich ihn an. - Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich es getan habe???

Freitag, 9. August 2019

Kemmeribodenbad

Das ist so ein schönes Wort: "Chemmeribodebad". Das muss noch einmal und noch einmal gesagt werden, bis es über die Zunge fliesst wie das Badewasser im "Chemmeribodebad". - Meine Eltern waren dort, und es gefiel ihnen - vor ewigen Jahren. Meine Beste Freundin ist dort gewesen, und es gefiel ihr. Gestern waren Reto und ich dort, und es gefällt uns auch. Obschon es am Ende der Welt ist. Obschon es dort nur Wiesen und Berge und eben ein Hotel hat. Wo es feine Pastetli gibt und riesige "Chemmeribodebadmerängge" gibt. Wir haben eine geteilt, und es ist genug für die nächste Zeit. - Nach all dem Feinen auf der Terrasse haben wir beschlossen, eine gute Stunde talwärts zu wandern. - Oder eher fast zu rennen? Weil die Zeit knapp bemessen war. - Ehr und redlich, für solche Spässe bin ich zu alt. Ich habe mich nachher fast nicht erholen können. - Aber ja, das Postauto haben wir erwischt.

Mittwoch, 7. August 2019

Es regnet, und ich schreibe

Am frühen Morgen traute ich meinen Augen nicht! Da hatte der Wetterbericht furchtbares und fruchtbares Wetter gemeldet - und jetzt schien die Sonne vom blauen Himmel. - Ein paar Stunden später: Das Wetter hält sich an den Wetterbericht. Ich warte auf eine Regenpause, um Gemüse zu ernten im Gärtchen. - Inzwischen schreibe ich am Kaya-Buch. Ich erzähle meiner Enkelin mein Leben. Unterdessen bin ich zwanzig Jahre alt und junge Lehrerin. Meine Schülerchen und ich beginnen ein neues Leben - ein Schulleben. Ich fange an als Primarschullehrerin; sie fangen an als Erstklässler. Da will ich für einmal mich selber zitieren aus einem alten Tagebuch:

"Diese Stimmung, diese Andacht, diese religiöse hingebende Haltung von uns Anfängern auf beiden Seiten wird nie mehr zurückkehren, da ich nur einmal neu war."

Neu war ich dann noch oft im Leben, aber nicht als Lehrerin. - Nach den Ferien, bald, sehr bald, kommt Kaya in die erste Klasse. Hoffentlich wird es besser, als sie denkt. Sie möchte nämlich lieber pensioniert sein.

Dienstag, 6. August 2019

Mäuse

Es regnet, und ich häkle Mäuse. - Niemand braucht sie. Niemand mag sie. Fast niemand. Aber mir hat die eine kleine Maus so gut gefallen, die eine Frau aus Guarda gehäkelt und mir verkauft hat. So versuche ich es ihr nachzumachen. Wobei meine Mäuse immer dicker werden als ihre Mäuse. Ob sie mir gleichen wollen?

Montag, 5. August 2019

Wandern auf dem Friedhof

Beim Morgenessen spätestens machen wir Pläne für den Tag. Heute waren wir uns einig, dass wir ein wenig wandern wollten. Die Vorschläge gingen über Thur, Töss, Wildnispark Langenberg, Zürichsee und bis zum Berner Oberland. - Jeder Vorschlag führte zu Stirnrunzeln bei dem einen oder der anderen. Da sagte Reto: "Wir müssten noch auf den Friedhof." - Und das taten wir dann. - Zuerst die beiden Gräber anschauen gehen. Brauchen sie etwas? Dann zum Blumenladen und zwei Pflanzen kaufen. Lavendel für Götti, weil er so gern in Südfrankreich war. Edelweiss für mein Mami, weil sie so gern Bergblumen hatte. - Einsetzen oder hinstellen und kurz verweilen bei unseren lieben Verstorbenen, die ja erst ganz tot sind, wenn niemand mehr an sie denkt. - Ich habe mir Gedanken gemacht, wie unsere Enkelin darauf vorzubereiten wäre, dass auch Reto und ich sterben werden. Ob sie schon verstehen könnte, dass wir die Essenz des Lebens von unseren Lieben immer in uns tragen können. Ihr Wesen, das was ihnen wichtig und wert war, können wir in uns weiter leben lassen. Es neu aussäen und so fruchtbar machen.

Sonntag, 4. August 2019

Nicht fragen sondern tun

Fragen finde ich eine Kunst. Reto beherrscht sie besser als ich. Er ist auch neugieriger als ich. Aber es ist nicht nur dies, er kann einfach oft die richtigen Fragen stellen, um ein Gespräch in Gang zu bringen. Er scheut sich auch nicht, mit dem Wetter zu beginnen. Darüber können ja alle etwas aussagen. Aber dabei bleibt es dann nicht. Reto fragt weiter. - Vielleicht ist es auch so, dass ich gern selber erzähle. Vielleicht möchte ich gefragt werden. - Am liebsten ist mir, wenn alle am Gespräch teilhaben können. Wenn es leicht hin und her und herüber geht. Wenn es alle interessiert. -

Fragen ist eine Kunst. Aber manchmal fragt man auch zu viel. - Heute Morgensind wir wieder, wie so oft am Sonntagmorgen, zum Goldenberg spaziert. Unser Begehr war ein Glas Weisswein an der Aussicht. Man sieht so schön über die ganze Stadt und noch weiter. Am weitesten, wenn man direkt an der Mauer mit den Eidechsli sitzen kann. Und warum sollte man dies nicht können, wenn noch kaum jemand da ist. -

Leider haben wir gefragt, ob wir da sitzen könnten, obwohl schon gedeckt war. Aber nicht reserviert! Nur gedeckt waren alle besten Aussichtsplätze. - Der Kellner wand sich, aber wies uns eben doch an einen inneren Tisch. Wir waren nicht zufrieden, aber wir fügten uns. Ein bisschen grummelnd. - Etwas später kam ein anders Paar. Die räumten einen favorisierten Tisch einfach um - und bekamen ihren Kaffee problemlos dort, wo wir auch gern gesessen wären. - Zu viel fragen ist nicht gut. Tu, was du tun willst!

Samstag, 3. August 2019

Einsicht

Gestern Abend bei Freunden. Schöne Abendstimmung. Der Kräutergarten duftet, das Holzfeuer auch. Wir bekommen feines Essen und interessante Gesprächsthemen vorgesetzt. Unter anderen: "Unsere Generation der Siebzigjährigen ist verantwortlich für den Klimawandel und die Vergiftung der Böden." - Unter anderen: "Wenn ich nur noch zwei Jahre zu leben hätte, würde ich sofort auf Weltreise aufbrechen." - Ob wir nun noch zwei Jahre, zehn Jahre oder zwanzig Jahre zu leben haben, spielt eigentlich keine Rolle. Wir müssten in unserem Alter langsam herausgefunden haben, was uns wichtig ist - und es nach Möglichkeit leben. Tag für Tag. Jetzt! - Ich werde mein Leben mit oder ohne akute Bedrohung so weiter leben wie jetzt, so lange es möglich ist.

Freitag, 2. August 2019

Altersdiskriminierung

Ich ärgere mich immer noch - und es ist nicht das erste Mal. - Klara Obermüller wurde auf Facebook zitiert zum Thema "Resignation von Kirchenangehörigen" (kath. Kirche). Sie machte dezidierte Aussagen darüber, dass sich einfach nichts, aber nichts Grundlegendes ändert in der katholischen Kirche. Da wurde sie doch heruntergeputzt von einer jungen Frau. Die fand, ältere Leute sähen halt das Ganze nicht mehr so, hätten den universellen Überblick nicht mehr, usw. - Es tönte herablassend, bevormundend. Alte muss man vor sich selber schützen und darf sie nicht mehr so ernst nehmen. - Das macht mich zu einer grantigen Alten. Altersdiskriminierung ist genau so schlimm wie alle anderen Formen von Diskriminierung.

Donnerstag, 1. August 2019

Kürbisblüten

Wir haben eine Kürbispflanze gesetzt vor Wochen. Unterdessen müssen wir unsere Füsse grausam "lüpfen" (heben), um noch durch unseren Garten zu kommen. Grosse grüne Blätter, die bei Sonne "den Schirm zumachen", aber abends auferstehen. Und viele wunderschöne gelbe Blüten, die bald verwelken, aber da und dort - und noch dort kleine "Kürbisli" hinterlassen, die sich hoffentlich auswachsen. - Wir brauchen aber nicht den ganzen Keller voller Grosskürbisse. Deshalb habe ich es heute mit "Gefüllten Kürbisblüten" zum Zmittag versucht. War sehr lecker. Kann wiederholt werden. Einfach Balance halten im Garten und im Leben.