Dienstag, 28. Oktober 2025

Unsere Strategie im Garten

 Für meinen Vater und seine Generation war das Einwintern des Gartens harte Arbeit. Alles wurde abgeerntet, die Gartenbeete leer geräumt und die Erde umgestochen. Das gehörte sich so. Alle taten es. Hätte jemand etwas stehen lassen für die Vögel oder die Erdkrume nicht mit Schwung umgedreht, man hätte sie oder ihn der Unordnung bezichtigt. 

Heute ist das zum Glück anders. Zum Glück für uns alte Gärtnersleut und zum Glück für allerlei tierische Lebewesen. Wir schneiden das und jenes zurück. Wir ernten die letzten Tomätchen. Aber den verblühenden Fenchel lassen wir stehen und die fruchtenden Sonnenblumen sowieso. Wie ist es unterhaltsam, den Spatzen zuzusehen, wenn sie Körner picken. Kopfunter oft und immer flink wieder weg in die Büsche. Die Katzen kommen gar nicht nach beim Zuschauen.

Wir alte Gärtnersleut arbeiten heute ein Stündchen und morgen eines. Immer, wenn wir müde werden, hören wir auf und sagen: Die "Tierine" (urnerisch für "Tiere") müssen auch noch etwas haben.

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