Ich bin der katholischen Kirche entwachsen. Ich begegne ihr nur noch selten, und ich rege mich auch nur noch selten über sie auf. Aber gestern beim Lesen des Jahresberichts von "unicef" hat mich von weither Altbekanntes angeweht. Da stand:
"Kinder brauchen Schutz - alle, ausnahmslos. ... Aber viele Mädchen werden, kaum geboren, schon getötet. ... Die Diskrimierung ist als Rollenverständnis in manchen Gesellschaften fest verankert. ... Buben und Männer bestimmen nicht nur über die Angelegenheiten der Frauen, mancherorts sind auch religiöse Rituale den Söhnen vorbehalten."
Ich erinnere mich.
Heute kam es noch heftiger: In der NZZ am Sonntag ist ein Artikel über den "Schweizer Kampf mit dem Teufel" zu lesen - Allein im Bistum Chur seien zehn Geistliche als Exorzisten tätig. - Einer davon ist Domherr Christoph Casetti. Er spürt Dämonen auf und treibt sie aus; so rettet er Seelen. Manchmal hat er selbst ein mulmiges Gefühl, so wenn der Bordcomputer des Autos spukt oder besonders viele negative Mails kommen.
Darf das denn wahr sein!
Für mehr als heftiges Kopfschütteln reicht es aber nicht mehr bei mir. Ich gehe nicht mehr demonstrieren, protestieren. Es nützt nichts. Ich will nicht im Mittelalter stecken bleiben. Ich schüttle den letzten Weihrauch aus den Haaren und gehe fröhlicher der Zukunft entgegen. Ohne Angst vor Dämonen, denen es ja in Chur am wohlsten ist.
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