Dienstag, 31. Juli 2018

Gefühlte vierzig Grad

Unsere Enkelin hat bis gegen neun Uhr geschlafen, nachdem sie gestern Nacht erst nach elf Uhr in hoffentlich gute Träume fand. Ich habe ihr zuvor auf ihren Wunsch eine ruhige Geschichte erzählt. Von Alberta, die sich überlegt, was sie im Leben am allerallerliebsten hat. Es war kein Hund; sie mag nur flache Hunde wie Dackel, aber diese auch nicht besonders. Es war auch nicht ihre Katze, nicht ihr Bruder, den sie nur manchmal mag. Es war dies und jenes nicht, und die Überraschung am Schluss hiess, dass Alberta sich selbst am allerallerliebsten mag. - Kaya und ich waren uns darüber einig, dass wir beide viele Dinge und viele Menschen am allerliebsten mögen oder einfach sehr, sehr gut. Und dann mussten wir noch eine CD von Andrew Bond anhören. Und dann kam der Schlaf. - Heute Morgen dann um elf Uhr einkaufen gehen. Diese Hitze mag ich nicht am allerliebsten, wirklich nicht. Gefühlte vierzig Grad, wie die Nichte von Mallorca meldete. Auch hier gefühlte vierzig Grad. Mich kriegt niemand mehr raus bis am Abend.

Montag, 30. Juli 2018

Wir sind drinnen

Unsere Enkelin will nicht mal baden in ihrem Bädli im Garten. Das Wasser ist zu warm geworden. Badewannentemperatur ist nix bei diesen Aussengraden. Überhaupt bleiben wir lieber in unserer bodenebenen Wohnung. Sie ist immer noch angenehm - nicht kühl, aber zu ertragen. - Reto spielt gerade Playmobil-Spital. Kaya hat ihn als Spielpartner gewünscht. Ich bin nicht so gut, verordne zu wenig drastische Operationen, mache zu wenig heftige Spritzen. - Mir soll es recht sein. Ich darf dann Znacht machen. Reto wünscht sich Café complet, Kaya Omeletten mit Zimtzucker. Sie hat zwar gesagt, sie wisse nicht, was das Mami meine zu diesem Znacht. Das Mami aber ist am Arbeiten, zieht den Rekruten in Frauenfeld ihr kostbares Blut ab. Kostbar für Menschen, die es dringend brauchen. - Wir machen also Znacht, was wir wollen. Weiss ich schon, was ich will? "Schnitteli" oder Omeletten oder ein Drittes? - Ein Drittes ist kompliziert, aber nicht unmöglich.

Sonntag, 29. Juli 2018

Rehbraun

Wir haben heute Morgen das reinste und schönste Rehbraun gesehen. Nämlich an einem Reh! Und nicht an irgend einem Reh sondern an einem jungen, kräftigen Rehbock. Welch eine Schönheit! - Kommst du den Weg zum Waldrand hoch, den du schon oft gegangen bist. Schaust du zufällig nach rechts - und wer steht dort? - "Reto, schau rechts!" - Ich verhasple mich fast vor Eile. Aber wer nicht pressiert ist, ist der schöne Bock. Rehbraun. Sagte ich es schon? - Ganz gemütlich ist er, nachdem er uns genau beschaut hat, in den Büschen verschwunden. Und wir hatten schon fast gedacht, dass im Oberi-Wald gar kein Wild haust. In fünf Jahren kein Reh gesehen. Aber doch! Es gibt sie. Wir wollen demnächst früh aufstehen und beobachten gehen. Auch Vögel. Reto wünscht sich wie immer einen Hasen.

Samstag, 28. Juli 2018

Kühl

Nur 23 Grad war es, als ich vor kurzem nachschaute. Wir tranken unseren Mittagskaffee gleichwohl unter dem Ahorn. Eigentlich richtig angenehmes Wetter. Aber noch viel zu wenig Nass vom Himmel. - Es ist Samstag, und wir haben immer noch selbstverordnete Ferien. Am Montag kommen dann wieder Kinder zu uns. Zwei. Aber heute darf ich tun, was ich tun will. Nachdem ich die WCs geputzt habe. Nachdem ich aufwändig Capuns zubereitet habe. - Und bin ich sicher, dass ich tun will, was ich tun werde? - Jedenfalls ist das Wetter perfekt, um meine handgeschriebene Lebensgeschichte am Laptop "abzutöggelen". Ja, ja, ich will wollen.

Freitag, 27. Juli 2018

Alleiniger Morgen

Das ist kein Deutsch, ich weiss, aber Blogs schreibe ich oft sehr spontan. Eigene Wortschöpfungen inklusive. - Heute Morgen war ich allein unterwegs. So weit korrekt, aber auch nicht wahr. - Ich bin unbegleitet in die Stadt gegangen, aber da hatte es wirklich viele Leute. Zum Beispiel auf dem Markt. Kaum bog ich in die Steinberggasse ein, machte sich MEIN Surprise-Verkäufer bemerkbar. Fragte: "Wo ist dein Mann?" - Bin ich nur vollständig mit meinem Mann? - An UNSEREM Bio-Stand kaufte ich neue Setzlinge, aber erst nach kurzen, lustigen, informativen Gesprächen, die bis zu Adam und Eva gingen und noch davor. - "Was war davor?" fragte ich den Mann mit dem grau-blonden Rossschwanz im Genick. - Das wusste er auch nicht, aber er beschied, dass das mit Adam und Eva ja erst vor 1500 Jahren gewesen sei. Da sei vorher schon anderes gewesen. - Ich hielt mich zurück mit theologischer Kritik. Trug zum Gespräch bei, dass Pflanzen jedenfalls vor uns existiert hätten. Unterdessen und nebenbei erklärte eine weissberockte Dame, wie sie Catalogna kocht und auftischt. Mit Zitronenesaft und Olivenöl. - Hierauf kaufte ich Catalogna-Setzlinge. Reto wird es nicht mögen. Aber eben, heute bin ich alleinig unterwegs gewesen. Da kommen andere Sachen mit nach Hause.

Donnerstag, 26. Juli 2018

Wir sind nicht in den Ferien

Wo doch Sommerferienzeit ist, darf alles ein bisschen lockerer sein. Besonders bei dieser Hitze! - Ich schreibe meine Blogs, wenn ich Lust dazu habe. Muss mir nichts beweisen. Kann aber auch wieder mal Kolumnen oder Blogs von anderen lesen. Gestern im Zug auf der Heimreise von Altdorf von Peter Bichsel. Der Mann kann schreiben, wunderbar, in echt!!! Habe mich beim Lesen so richtig wohl und geborgen gefühlt. - Wir waren also in Altdorf. Sogar zwei Tage. Am ersten Abend Ausgang in Wassen. Mit unserem Freund Reinhard Znacht gegessen im Sommergarten des MartiniF. Einfach Genuss pur - und gute Gespräche geführt dazu, die nachklingen, die anregen. So, wie es am schönsten ist. - Gestern waren wir mutig. Wir sind im Reussdelta in kaltes Wasser gestiegen bis zum Hals. Wirklich mutig! Wir sind stolz auf uns.

Montag, 23. Juli 2018

Tun, was jetzt gerade Spass macht

Eigentlich wollte ich, aber... - so müsste ich schreiben. Aber warum auch! - Es ist Sommerzeit, Ferienzeit. Das Gefühl kommt auf, alles dürfe sein, nichts müsse sein. Sind nicht die meisten in den Ferien oder in der Badi? Warum soll ich da streng sein mit mir! Sommerliche Leichtigkeit tut mir gut. Gestern halber statt ganzer Barfussweg. Heute kein Buch schreiben sondern - - - - und jetzt kommt das Verrückte, das zu mir passt: Ich beginne mit den Weihnachtsgeschenken. Ja, am 23. Juli, mitten im heissen Sommer 2018 ist es mir "drum" zu überlegen, wen ich an Weihnachten beschenken möchte. Ich habe Platz gemacht im Büchergestell für kommende Geschenke. - Aber jetzt gehe ich und trinke etwas. Es ist Sommer. Es ist heiss. Nein, Sonnenstich habe ich keinen.

Samstag, 21. Juli 2018

So muss Sommer sein

Klar, dass im Sommer Gewitter über uns hereinbrechen können. Aber das tun sie nicht immer. - Klar, dass Mücken den Spass verderben können. Aber manchmal bemerkst du den Schaden erst nachts, wenn du schlafen möchtest. - Klar, dass in der Küche alles verkochen kann, während du unter dem Ahorn dem Apéro zuspricht. Aber meistens bist du noch klar genug, um rechtzeitig die Hitze zu reduzieren und die Pfannen zu bewegen. - Manchmal stimmt überraschenderweise alles, und der Sommer ist, wie er sein soll. So gestern Abend. Besuch von Judith und Familie - und wir alle zufrieden im Garten, bis es wirklich dunkel war. Ganz in echt.

Freitag, 20. Juli 2018

Gestern Arosa

Eine schöne Hinreise - Frühstück im Speisewagen. Wir frisch und munter. In Arosa haben wir zuerst einen grossen, mega fein gewürzten Fleischspiess mit Pommes verdrückt, ehe wir wandern gegangen sind. Das war dann schon nötig. Es war auch schön. Besonders die vielen Blumen und Schmetterlinge, aber auch die Nah- und Fernsicht. - Das Shoppen im Dorf einige Zeit später war eher enttäuschend. Nur Honig gekauft. Und dann kam die Heimreise, die bestimmt viermal so lang dauerte wie die Hinreise. Oder erscheint das nur so? - Wir waren einigermassen müde, erlebnissatt und hatten schwierige Mitpassagiere. Einen Buben im Abteil, der etwa zwölf Jahre alt ist und intensiv "gegamet" hat auf seinem Smartphone. Monsterspiele. Dazu hat er in seiner Nase gepopelt und ist fündig geworden. Immer wieder. Seine Mutter hat scheingeschlafen. - Ab Chur wurde es besser, aber in Zürich war schon wieder der Bahnverkehr nach Winterthur gestört. Die Lautsprecherstimme hetzte uns in die Tiefe und dann gleich wieder hoch, von Perron zu Perron. Aber wir sind in Winterthur angekommen - gestern noch vor dem Einnachten.

Mittwoch, 18. Juli 2018

Mousse au Chocolat - drei für zwei

Wir hatten eine alte Dame zum Kaffee eingeladen. Oder ganz korrekt - sie hatte sich bei uns eingeladen. Zu unserer Freude. - Liselotte ist eine vollendete Gastgeberin. Das haben wir vor Jahren einmal erleben dürfen. Also wollten wir uns heute auch alle Mühe geben. - Reto hatte die Mousse au Chocolat schon gemacht und in den Kühlschrank gestellt. Ich "pützerlete" in der Wohnung herum. Wischen, nachher wollte ich abstauben und in absehbarer Zeit einen Kuchenteig zusammenrühren. - Da läutete das Telefon. Liselotte kommt nicht. Es ist ihr zu heiss. Sie sei halt schon ein wenig alt geworden. - "Wie alt denn?" fragte ich. - Sie wird nächste Woche 84 jährig. - Schade, aber nicht aufgehoben, nur verschoben. Es interessiert uns nämlich, was sie alles zu erzählen hat und ob sie immer noch gern Hut trägt, die alte Dame. - Heute und morgen aber haben wir die dankbare Aufgabe, Mousse au Chocolat für drei zu zweit zu verdrücken. Die beste Mousse au Chocolat der Welt - diejenige von Reto.

Dienstag, 17. Juli 2018

Was macht den Tag zu einem Ferientag oder einfach zu einem besonderen Tag?

Heute Morgen hat mich Reto eingeladen, mit ihm auswärts Zmorge zu essen. Es zu geniessen. Uns Zeit zu nehmen. Feriengefühl pur! - Gestern Abend habe ich wieder einmal Sterne gezählt. Das habe ich an früheren Wohnorten fast regelmässig getan. Erst bei fünfzig Sternen bin ich jeweils ins Haus gegangen. - Gestern hatte ich nur bis sieben Geduld. Aber immerhin. Ein alter Brauch stellt sich wieder ein. Es geht ja nicht um die fünfzig Sterne, aber um das ganz und gar präsent Sein beim Eindunkeln. - Feriengefühle kommen auch auf, wenn ich eine Schale (die schönste, die ich habe) Schwarztee mit frischer Minze und einigen Klunkern Kandis geniesse. - Frieslanderinnerungen. Irgendwo an einem Kanal. Ein schönes Tee-Restaurant. Eine frische Brise. Zeit. Sein.

Montag, 16. Juli 2018

Wir haben Ferien - haben wir Ferien?

Zwei Wochen lang haben wir keine Hüteaufgaben. Also nix, was schon in der Agenda steht. Da habe ich diese zwei Wochen zu Ferien erklärt. Was aber macht freie Tage zu Ferientagen? - Wir sind zu Hause, kaufen ein, kochen, waschen, sind im Garten. - Was macht freie Tage zu Ferientagen? - Ist es nicht das, dass man jederzeit jeden Plan auf den Kopf stellen könnte und machen, was mir gerade JETZT einfällt? - Aber wenn mir gar nichts einfällt? - Wir sind zu Hause, stehen um halb acht Uhr auf, frühstücken, lesen die gleiche Zeitung wie immer, lösen dieselben Rätsel wie immer, schauen die üblichen TV-Sendungen, sofern die nicht in Sommerpause sind. - Was macht freie Abende zu Ferienabenden? - Ich weiss es noch nicht, aber ich WERDE mich überraschen.

Sonntag, 15. Juli 2018

Will sie oder will sie nicht

Eine Freundschaft, die sich bei der guten, exzellenten Zusammenarbeit ergeben hat. Eingeschlafen vor Jahren. Einfach räumlich zu weit auseinander. Aber immer wieder an sie gedacht all die Jahre. - Jetzt habe ich Zeit, auch Zeit, Freundschaften zu erneuern. - Ich rufe mit klopfendem Herzen an. Vielleicht will sie gar nicht, die noch lange im Arbeitsprozess ist. Viel jünger als ich. - Aber hurrah, wir haben eine gute Stunde lang telefoniert - und ein date abgemacht in Zürich. Demnächst!

Samstag, 14. Juli 2018

Laaaangsam, laaaangsam...

Nein, von Schnecken ist nicht die Rede. In diesem Sommer haben wir kaum welche gesehen im Garten. Es ist zu trocken, und wir giessen den Garten morgens und nicht abends. - Leider sehen wir dafür auch keine Igel. Lohnt sich für sie nicht, zu uns zu kommen. - Laaaangsam steht für das Reifen unserer Tomaten. Es ist schon eine gute Weile her, dass wir die Setzlinge beim Schloss-Hegi-Markt gekauft haben. die vier Tomatenstöcke haben ordentlich geblüht, sind gewachsen, haben grüne Früchte angesetzt. Aber jetzt waaaarte ich und waaaarte. Erst eine einzige Tomate nimmt laaaangsam Farbe an. - Aber das Warten ist es genau, das ich mit dem Garten lerne. Geduld haben. Hoffnung haben. - ES WIRD WERDEN. Ich freue mich auf den Genuss unserer ersten Tomate. Überüberübermorgen?

Freitag, 13. Juli 2018

Das macht uns glücklich im Sommer

Gestern mit unserer Enkelin. Noch eine Stunde bis s Mami sie abholt. - "Was mache mir jetz?" - Die am häufigsten gestellte Kinderfrage. - Ich hole ein grosses, weisses Papier und klebe es am Tischrand fest. Grosspapi macht auch mit. - Reihum zeichnen wir, was uns im Sommer glücklich macht. Die anderen beiden müssen raten, was gemeint ist. Bei meinen Zeichenkünsten! - "Ein Pfeil, ein Wegweiser?" - Nein, ein Grillspiess mit einem Poulet dran.

Uns drei macht vor allem glücklich im Sommer:
  • Glace essen (Cornets)
  • im Restaurant und überhaupt essen
  • baden, auf der Rutschbahn ins Wasser rutschen (nicht ich)
  • eine Postautofahrt über mehrere Pässe (Schon wieder nicht ich)
  • Dampfschiff fahren
  • Feuerwerk bewundern am 1.August
  • mit dem Mami zusammen sein (leider nicht ich)
Glücklich im Sommer macht mich "in echt" (Verstärkung von jeglicher Wahrheit; aus Kindermund) auch dieses gemeinsame Malen.

Donnerstag, 12. Juli 2018

"Sforzato"

"Sforzare" heisst auf Deutsch gemäss Wörterbuch sich (über-)anstrengen. Der "Sforzato" ist ein wunderbarer Rotwein, den wir gestern in Sachseln reichlich getrunken haben (besonders ich). - Wir sind nicht überanstrengt, aber gefordert schon. Gerade mal noch diese Woche, dann haben wir zwei Wochen ganz hütefrei. Falls wir uns dennoch (über-)anstrengen, werden wir selber schuld sein. Aber die Gefahr besteht, dass wir sofort die Tage auffüllen mit Zeug, das wir schon lange mal machen wollten und nicht dazu kamen. Die Summe aller Anstrengung bleibt sich gleich (abgewandelter Merksatz meines Göttis: "Die Summe aller Übel bleibt sich gleich"). - Mir fällt es immer noch schwer, mich hinzusetzen und nichts zu machen. Aber sollte ich das? - Jetzt ist Zeit zum Kochen. Omeletten geben zu tun, sind aber fein. Von nichts kommt nichts. Auch so eine Weisheit.

Montag, 9. Juli 2018

Ein Gutsch Wasser

Wir haben Tapetenwechsel gebraucht - besonders weil wir einen langen Hütetag hatten. - Da haben wir unser Hütekind mit nach Zürich genommen, haben am See drei Bananen "verdrückt", sind gemächlich zum Zürihorrn weitergegangen, haben dort gepicknickt. Dann war eine kleine Schiffsrundfahrt an der Reihe. Wir mit dem GA haben die Runde einfach ausgedehnt, als wir mit Kaffee und Mandelbär nicht fertig waren am Ende der Kleinen Fahrt. - Dann kam für unser Hütekind der Höhepunkt des Tages: Auf dem Sechseläuteplatz durchs Wasserspiel rennen. Wieder und wieder, bis das ganze Kind überall kalt hatte und aufgewärmt werden musste. Mitten unter grossen Buben traute sie sich und behauptete sie sich. - Aber dann waren wir alle müde. Leider mussten wir am Bahnhof Stadelhofen lange warten. Es kam der Tiefpunkt des Tages: Ich erzählte gerade eine Geschichte auf einer Bank am Ende des Perrons. Da platschte auf mich und weniger auf die anderen ein Gutsch Wasser von hoch oben. Jemand hat sich einen Spass gemacht. Wir waren froh, dass es nur Wasser war. Wer weiss schon, welch verquere Ideen manche Leute heutzutage haben.

Sonntag, 8. Juli 2018

Brassband Winterthur im Schlossgarten

Gestern gegen sieben Uhr abends sind wir gemütlich zum Schloss Hegi spaziert. Da wartete ein musikalischer Genuss auf uns. Dazu ein Speaker, der wirklich lustig und informativ war. Einfach ein Gesamtpaket, das Freude machte. - Aber das Schönste war, dass überraschenderweise für uns Schwester und Schwager auch da waren. Nach dem Konzert sassen wir lange zusammen bei Grillwürsten und Rotwein. Bis uns die Mücken an die Haut wollten.

Samstag, 7. Juli 2018

Das ein und einzige Badkleid

Heute ist der siebente Juli. Es wird Zeit daran zu denken, dass ich in die "Badi" fahren könnte, um ein paar wenige Längen zu schwimmen. Aber dazu brauche ich ein neues Badekleid, da das vielbewährte, gemochte letztes Jahr in der Toscana im Kübel gelandet ist. Einfach absolut nicht mehr möglich, es weiter zu tragen. Der Stoff durchscheinend vor lauter Benutzung. - Heute also, am siebenten Juli, bin ich in die Stadt gefahren, um ein wunderschönes, neues Badekleid zu kaufen. Gemäss meiner Vorstellung würde ich an einer langen Kleiderstange ein buntes Stoffteil nach dem anderen begutachten und weiterschieben. Könnte ja ein noch schöneres zum Vorschein kommen. - So war es dann nicht. - Im ersten Laden gefiel mir von den wenigen Einteilern nicht einer. Puuhhh! - Ernüchtert weiter. Auch im zweiten Geschäft hingen viele, viele Bikinis, aber wenige, wenige Badekleider. Für wirklich alte Frauen wollte ich nicht. Am Schluss blieb genau ein einziges Teil, das mir gefiel, und das mir passte. - Es kostete neunundneunzig Franken neunundneunzig Rappen! Also viel. Aber es ist nun mein ein und einziges Badekleid, und ich hoffe, dass wir Gefallen aneinander finden.

Freitag, 6. Juli 2018

Gehen im stömenden Regen

Reto ist strikter als ich. Gemäss ihm wird bei jedem Wetter gegangen. Gehen um des Gehens Willen. Natürlich auch um der Beweglichkeit, der Ausdauer, der Gesundheit Willen. Also gehen! - Heute sind wir im strömenden Regen eine Stunde lang gegangen - bis wir in der Stadt waren. Und da hat es immer noch gegossen. - Ich versuchte mir vorzustellen, wie gut es ist, wenn das Grundwasser geäufnet wird, wenn unser und aller Gärten gewässert werden, wenn die Natur aufatmen kann. - Als wir am Museum "Lindengut", wo das Zivilstandsamt ist, vorbei kamen allerdings, hatte ich Mitleid mit denen, die heute dort zivil heiraten. Welch verregnete Fotos das gibt! Wenn man sich vorstellt, dass heutige Paare, besonders Bräute, das Fest ihres Lebens (!!????) ein Jahr lang oder länger vorbereiten. Ich dachte an meine Daumen-Therapeutin (sie hat meinen Daumen wieder beweglich gemacht!) und hoffte, dass ihr grosses Fest nicht heute stattfindet. - Wir kamen nach Hause. Was lag im Briefkasten: Eine Karte der besagten jungen Frau. Sie hat gemeldet, dass sie nun nicht mehr Müller sondern Meier heisst. (Namen um der Diskretion willen geändert...)

Donnerstag, 5. Juli 2018

Am Hühnerbach oder Uruguay

Im "Tagi" standen heute die WM-Mannschaften, die den Achtelfinal überlebt haben. Wir sollen uns neu orientieren. Für wen wollen wir "fanen", wo  unsere Boys ausgeschieden sind? Was ja kein Weltuntergang ist sondern nur schade. Fertig. (Ich mag das Geklöne nicht.) - Ich habe mich für Uruguay entschieden. Im Fussball. Aber nicht beim billigen Fleisch, das uns von dort erreicht. So eine weite Reise für Fleisch! Muss das sein, nur weil die besten Stücke dann erschwinglich sind für alle? - Wir essen lieber mengenmässig weniger Fleisch, dafür kommt das meiste vom Hühnerbach in Agasul, gleich hier um die Ecke - sozusagen. - Gestern haben wir auf dem Quartiermarkt wieder zehn Kilo Biofleisch bei Valentin Baumann abgeholt. Seine Rinder sind das ganze Jahr im Freien und fressen nur eigenes Futter, kein Soja von weiss der Kuckuck woher. - Ich freue mich schon sehr auf ein Entrecôte vom Grill am Sonntag, wenn der Sommer zurück ist. Nicht der Jan, leider.

Mittwoch, 4. Juli 2018

Sie machen lassen

Wie sind Männer? - Heute steht es wieder mal im "Tagi": Männer sind umso zufriedener, desto höher prozentig sie arbeiten dürfen. (Frauen sind immer zufrieden.) - Natürlich auswärts. Gegen Geld und Prestige. - Man soll sie um des Himmels Willen nicht zwingen, einen längeren Vaterurlaub anzutreten. Niemals unfreiwillig (und freiwillig tun es die wenigsten)! - Männer sind halt so. Vielleicht ist das sogar biologisch bedingt. - So etwa erzählt es uns der Soziologe Martin Schröder unter dem Titel "Teilzeitarbeit macht die Väter unglücklich". - Da Frauen ja immer zufrieden sind(???), ob sie auswärts viel oder wenig arbeiten, soll man doch die Männer tun lassen. Wer will schon einen unglücklichen Mann neben sich haben! - Also, ich kann die Untersuchung, die so ernsthafte, bedeutende, allumfassende, nur bestätigen: Mein Ehemann ist auch am glücklichsten, wenn er zu werken hat. Auswärts heisst bei uns "im Garten". Heute hat er gar die Spazierstöcke meiner Eltern eingelocht, damit die Sonnenblumen Halt haben. - Ich lasse ihn machen. Es tut ihm gut. Wer will schon einen unzufriedenen Mann...

Dienstag, 3. Juli 2018

Der Regen - ein Segen

Bisher mochten wir unserem Garten sehr wohl das Nass zukommen lassen, das er braucht. Aber ich habe mit Sorge an die Brombeeren gedacht. "Unsere" Brombeeren im Brombeeriwald, die wir später im Jahr gern ernten würden, um die allerfeinste Konfi der Welt daraus zu kochen. Kein Regen, keine Brombeeren - und dort können wir nicht giessen. - Jetzt ist er gekommen, der Regen. Und wie! - Wir sind trotzdem auf den Markt gegangen und haben an den Ständen mit unseren pflotschnassen Schirmen herumfuhrwerkt. Und "natürlich" habe ich herumgemotzt. Regen ja, aber warum gerade jetzt, wo ICH unterwegs bin. - Das ist das Problem - ich nehme alles persönlich. ICH will Beeren haben. ICH, ICH, ICH. - Der Regen ist tatsächlich ein Segen. Vor allem für die Bauern. Was bin ich, dass ich...?

Montag, 2. Juli 2018

Vor mir ein langer, heisser Kindertag

Die Zeit geht schnell, aber dennoch kommen mir die Kindertage früh am Morgen manchmal gefährlich lange vor. - Halte ich durch? Ertrage ich die Hitze? Wird es den Kindern langweilig, weil ich nicht mehr mag? - Im Moment spielt Reto mit unserem Hütekind friedlich. Gleich will ich mit ihr Zopfschildkröten formen. Der Teig ist aufgegangen. Wenn die Schildkröten gebacken und abgekühlt sind, stecken wir Fleischkäse und Salzgürkli dazwischen - und schon ist mit vielen, vielen Cherritomätli ein Sommermittagessen bereit. Die Glacecornets zum Dessert liegen im Kühlfach. - Unsere Enkelin wird nach dem Kindergarten auch zu uns stossen. Am Nachmittag steht Wasserplausch im Garten auf dem Programm. Wir mögen nicht ausfliegen bei diesem heissen Sommerwetter. - Was fürchte ich mich eigentlich? - Die beiden Mädchen machen so viel Freude. Es ist ein solches Vergnügen, ihnen zuzuschauen - beim Spielen und beim Wachsen an Leib und Seele.

Sonntag, 1. Juli 2018

Hinter mir immer mehr (Reichtum)

Ein weiterer Monat meines Lebens kann archiviert werden. Ausflüge in die eine Archivschachtel, Festivitäten in eine andere. - Kayas fünfter Geburtstag wurde gefeiert, Heidi und Peters Goldenes. Alle vom Haus verbrachten einen lauen Sommerabend unter dem Ahorn. -Wir waren in Como, Evian, am Bodensee und in Altdorf. - Aber heute fahren wir nicht nach Brugg, wie es vorgesehen war. Meine Beste Freundin war am Telefon nur an der angezeigten Telefonnummer zu erkennen, aber nicht an ihrer Stimme. Sie ist zum Bass übergegangen - jedenfalls zwischenzeitlich, solange ihre Sommergrippe dauert. Die Arme! - Reto hat im "Migrolino" für ein Mittagessen bei uns gesorgt. - Jetzt bleiben Stunden, die neu zu füllen sind. Wenn ich heute nicht am Buch für Kaya schreibe, wann dann? - Was hinter mir liegt, wird immer mehr, also sollte ich mich ranhalten. Aufschreiben für die nächste Generation.