Mittwoch, 31. Oktober 2018

Nur mir...

Ich habe heute die steile Behauptung aufgestellt, unser Leben sei einigermassen langweilig. - Wenn man so alt ist wie ich, wiederholt sich halt alles ständig. Ich habe festgestellt, dass auch die Kioskhefte, die ich eigentlich sehr mag und gerne kaufe, diesen Herbst dasselbe bringen wie vor vielleicht zwei, drei Jahren. Dieselben Bilder. Dieselben Bastelvorschläge. Gleicher Text. Unglaublich! - Aber halt! Nur mir ist es einigermassen langweilig. Reto geht singen - neue Lieder. Er will in ein Konzert (mit mir), wo er die Musik sehr mag. UND RETO HAT HEUTE EINE NEUE KAFFEEMASCHINE GEKAUFT. Eine schöne und eine teure. Die vierte in kurzer Zeit! Eine, die man bedienen MUSS. Die man KENNEN muss. Wo das KaffeeMachen ein neues Hobby wird. - Was sage ich Hobby - eine Leidenschaft wird das. Heute beginnt das Tüfteln (oder Düfteln nach Kaffee). Und bald gehen Reto und Stefan in einen Kurs für KaffeeKundige - sie werden Baristas. - Ich bestelle dann täglich irgend etwas KaffeeVerrücktes. Ich mäkle dann am Espresso herum, dass er noch nicht ganz so ist wie damals in Ascona. Dann ist mir auch nicht mehr langweilig.

Dienstag, 30. Oktober 2018

Es ist bald so weit

Heute Morgen bin ich aufgewacht, habe aus dem Fenster geschaut - und mich auf den Abend gefreut. Am Dienstagabend liegen wir immer (kuschelig eingepackt) vor dem TV und schauen den Krimi. Dann vielleicht ein Teelein kochen und weiter schauen. Kassensturz. Hernach ist Feierabend, und da muss man nichts mehr. Noch ein Sudoku vielleicht, sicher im angefangenen Buch lesen, echli Musik hören bei Bedarf, früh schlafen gehen. Der Winter ist gekommen; ich teile mein Bett wieder mit unserem Kater. Der weiss ganz genau, ob es kalt ist draussen oder nicht. Muss gar nicht raus, um es zu wissen. - Und nun ist es auch glücklich Abend geworden. Bald beginnt unser Dienstagsprogramm. Aber ich bin froh, dass ich zwischen Erwachen und Krimi einiges getan habe, was Sinn macht, was gut ist.

Montag, 29. Oktober 2018

Kräuterlikör angesetzt

Es ist grau und sehr trüb draussen, und in der Wohnung ist es dunkel den ganzen Tag. Aber man kann sich ja vorfreuen auf Dinge, die da kommen sollen. - Ich hoffe und freue mich darauf, dass die Liturgiegruppe von Gurtnellen bei uns wieder einen Adventsbesuch macht. Und weil ich weiss, dass die Frauen meinen Kräuterlikör lieben, habe ich ihn heute angesetzt. Mit Kaya zusammen. Obschon! Natürlich ist Kräuterlikör nicht für Fünfjährige, mag er für ältere Damen noch so bekömmlich sein. - Aber es war gut und schön, zusammen im Garten die Kräuter zu holen. Kaya kennt alle und hat sie sich geholt, gewaschen, getrocknet und in das Gefäss getan. Dazu kam allerhand vom Gewürzkasten. - Schön ist, dass Kaya alles probiert hat - Vanille, Zimt, Kardamom, Wacholderbeere, Nägeli. - Kandis hatte es nur noch wenig. Sagte ich - aber Kaya meinte vorwurfsvoll: "Wir haben gesagt, alles probieren." - Jetzt ist sie ein junger Hund. Sie ist ganz zufrieden damit, Haferflöckli ohne alles zu bekommen. Das ist dann gerade das Zvieri.

Sonntag, 28. Oktober 2018

Ich habe gefragt - diesen Letzten

Ich habe es gewagt zu fragen: " Wie ist es, der Letzte einer grossen Familie zu sein?" - Es ist abermals eine Aufgabe, genau dieses zu sein. Der Letzte. Was man schon früher befürchtet hatte, eines Tages zu sein, weil auch der Jüngste, ist eingetroffen. - Aber zum Glück hat dieser Letzte Kollegen. Sogar gute Kollegen, mit denen ihn ein Arbeitsleben verbindet. Nur - sie sind alt und gebrechlich. Da stellt sich nochmals dieselbe Frage: Wer bleibt übrig? Altwerden, sagt er, sei kein Schleck. Weiss ich. Und doch ist es so gut, hier zu sein, teil zu haben, heute Abend ins Kino zu gehen.

Samstag, 27. Oktober 2018

Ein Regentag

Was tut man an einem Regentag? - Ich habe keine Übung mehr, muss mich erinnern. Reto ist fein raus - er nimmt an einem Singsamstag teil. Aber ich? - Weil Reto nicht zur Verfügung steht, habe ich den Staubsauger im Keller geholt und die ganze Wohnung gesaugt. (Sie ist ja nicht gerade gross.) Dann aber stand eine Pause an. Das "Urner Wochenblatt" lesen und eine Ovi trinken. - Lange über die Todesanzeige nachdenken, die heute mit der Post gekommen ist. Die Verstorbene haben wir gekannt, aber nicht sehr gut. Den Bruder aber schon. - Nun steht der Bruder als einziger (naher) Angehöriger auf der Anzeige - und das finde ich sehr traurig. Auch, weil der Bruder nie verheiratet war, keine Kinder hat. Was wird auf seiner Todesanzeige stehen? Er ist auch alt. - So geht es, sagt man leichtfertig, wir alle müssen sterben. Alles hat ein Ende. - Aber was ist mit der Einsamkeit des Letzten einer grossen Familie? - Ich kann fragen. Diesen Letzten.

Freitag, 26. Oktober 2018

"Sauber putzen und dann wegwerfen"

"Suber putze ond wägrüere" ist ein Zitat - ich weiss nur nicht mehr von wem. Kam immer mal vor in meiner Vergangenheit, Jugendzeit, Kindheit. Erschien mir immer sehr absurd. Aber es kann schon vorkommen, dass man etwas aufpimpen will - und dann sieht es noch schrecklicher aus. - Mir ist heute immerhin das Gegenteil gelungen. Ich war fest davon überzeugt, dass die beiden Katzentürme auf unserem Sitzplatz weg müssen. Dass sie nicht zu retten sind. Unser Kater hatte ausgiebig darauf und daran hinunter "gek....". (Alle k-Wörter gehen.) Selber schuld, wenn ich ihm Speck zu fressen gebe, weil keine "Goodies" mehr vorhanden sind. - Aber gemäss dem erwähnten Zitat habe ich zuerst sauber geputzt. Und als ich am Schrubben war, kam Hoffnung auf, dass die Dinger echt noch zu retten sind. Weiter schrubben, mit klarem Wasser spülen, an die Sonne stellen - und hurrah, die Arbeit hat sich gelohnt. Kater Nepomuk darf seine alten Lieblingsplätze behalten. "Sauber putzen und nicht wegwerfen".

Mittwoch, 24. Oktober 2018

Eingeladen

Gestern war für uns schon Wochenende. Einfach, was das KinderHüten betrifft. So war ich heute frei und konnte  mit einer Freundin essen gehen. Sie hatte mich dann zum "Inder" eingeladen, als meine Ohren "dumm taten", mir kotzschwindlig war und ich nirgends hin ging. - Nun also heute zum "Inder". Und heute konnte ich es geniessen. Das mit den Ohren ist eine Episode, die zum Glück schnell vorbei war. Was sind schon zwei Woche im Nachhinein?!!

Dienstag, 23. Oktober 2018

Schlechte Träume

Wir haben uns heute beim Mittagessen mit Tochter und Enkelin Träume unserer letzten Nächte erzählt. - Kaya hat schlimm von den BöötliFerien geträumt. - Ich habe letzte Nacht sehr intensiv davon geträumt, dass ich eine Andere sein müsste. Einfach wirklich nicht so, wie ich bin. - Im Traum schaute ich dann in den Spiegel und erkannte mich selbst nicht mehr. Ich hatte kurze, schwarze gekrauste Haare. - Kaya musste wirklich lachen, als ich das erzählte. Es war sehr ersichtlich, dass es komisch wäre, wäre ich eine Andere. Oh, bin ich aber froh! - Unterwegs im Bus heute Morgen habe ich nicht geträumt, aber fast war mir so. Ich sah auf dem Trottoir eine Grossmutter mit der Enkelin auf dem Arm und einem Pony am Strick. Die spazierten so dahin. Wirklich wahr.

Montag, 22. Oktober 2018

Nur wieder ein Werktag

Wir sind wieder im Normalmodus - sind wir das? - Morgens erwacht und überlegt, ob ich noch im Schiff bin. Unsere Enkelin hat Alb geträumt. Viele, viele Eindrücke schwirren im Kopf herum. Sprechfetzen. Französisch. Wolkenbilder. Wasser, Wasser, Wasser. Geburtstagskuchen mit klingendem Kerzli. Hundekacke an Schuhen. DER RIESENEINKAUF IM SUPERMARCHÉ.
Sieben Leute, also wir alle, sind losgestürmt und haben uns gekrallt, was wir lustig waren. Reto und ich haben zwanzig Minuten gewartet, um diesen Beinschinken zu bekommen. Am Schluss packten wir vier Rucksäcke und mehrere Taschen voll - und mussten das alles zwei Kilometer zum Schiff zurück tragen. Ob das auch eine Reaktion darauf war, dass wir vor der écluse cassée kaum mehr Essen auf Vorrat hatten und nicht wussten, wann und wo wir wieder etwas bekämen?

In einem Abstand von zwei Tagen denkt man: Bagatellen. Ist ja nichts passiert. Aber unsere Nächte wissen es besser.

Sonntag, 21. Oktober 2018

Nur eine Woche Ferien

Wir sind zurück von unseren letzten Ferien in diesem Jahr. Nur eine Woche, aber was für eine! Geendet haben die Ferien mit zwei Stunden Verspätung des TGV, weil ein vorausfahrender Zug einen "Tierunfall" hatte. Aber viel einschneidender war das grosse Unwetter in Südfrankreich. Wenige Stunden goss es wie aus Kübeln. Wir standen vor einer Schleuse kurz vor Carcassonne. Zum Glück konnten wir nicht weiter, denn in der Gegend der Stadt, wo wir am liebsten hin wollten, gab es dreizehn Tote. - Als wir zu "unserem" Schleusenwärter gingen, um ihm zu sagen, wir wüssten nicht, was tun, sagte er einfach: "Moi non plus." (Sein Keller war total überflutet, die Familie hatte sich in Sicherheit gebracht.) - Er sagte, wir sollten in einer Stunde wieder kommen, dann wisse er vielleicht mehr. - Wir hatten gerade nicht mehr viel zu essen, nicht einkaufen können, weil es im letzten Dorf  keinen Laden mehr gab. Ich fragte den Schleusenwärter, ob er uns ein wenig Mehl geben könne. - Er gab uns sein letztes Mehl und bat nur, dass wir sein schönes Glas zurückbringen sollten. - Ich fragte weiter, ob er die ganze Nacht da sei und uns helfen würde. "Oui", sagte er, "je suis là toute la nuit." - Das hat mich beruhigt. Mit dem Mehl und vielen Haferflocken buk ich ein erstaunlich feines Brot. (Hefe hatte ich für alle Fälle mitgenommen.) - Später erfuhren wir, dass die Schleuse (l'écluse) kaputt (cassée) sei und frühestens in vier Tagen wieder aufgehe. Unsere Rückreise begann.





Donnerstag, 11. Oktober 2018

Giovanni Segantini

Ich habe heute das Buch von Asta Scheib, Das Schönste, was ich sah über Giovanni Segantini fertig gelesen. Am Schluss habe ich doch tatsächlich Tränen vergossen. Das ist mir schon lange nicht mehr passiert, aber wenn ein vierfacher Familienvater und Ehemann an einem Blinddarmdurchbruch viel zu früh stirbt...Die ganze Geschichte über den berühmten Maler ist spannend zu lesen. Da hat der Mensch das Engadin noch und noch gemalt - und ich habe kaum etwas von ihm gewusst. Aber ist es nicht schön, dass immer noch und noch etwas dazukommen kann, solange man lebt! - Jetzt aber gehe ich ohne Tränen unsere Badzimmer putzen. Das Hohe und das Niedrige sind sich sehr nahe.


Mittwoch, 10. Oktober 2018

Kinder kennen keine Müdigkeit

Es ist schon erstaunlich, was ein einziges Kind in drei (Hüte-)Tagen so alles tut. Da mag ich nicht mehr mit. Aber ich darf mich über den Mittag eine halbe Stunde oder ein bisschen mehr auf mein Bett legen. Meistens werde ich aber unterhalten und komme nicht zum Lesen. Ist ja wahr, ich könnte mit strengen Regeln für mich sorgen. Aber hallo, wie viele Jahre geht das noch so, dass meine Enkelin mich unterhalten will. Jetzt hinschauen. Jetzt spielt die Musik.

Dienstag, 9. Oktober 2018

Der netteste Mann von allen

Der netteste Mann von allen - mein Mann - hat im Spätfrühling oder Frühsommer unserer Tochter angeboten, alle ihre Fenster zu putzen. Er hat ja so einen tollen Kärcher und macht das gern. - Heute hat er es getan. An dem Tag, an dem ich krank war und mich fürchtete, unsere Enkelin allein zu hüten. Ich fühlte mich schlapp, hatte Kopfweh - und war sauer. Siehe oben, weil es heute sein musste, wo er doch so lange schon davon gesprochen hatte. - Aber jetzt ist Abend. Der Tag ist um, und ich hatte echt Lust, ihn mit einem Glas Weissen zu feiern. - Die Rettung für mich bestand im Gedanken, ich könnte meine Enkelin um Unterstützung bitten. - Sie ist erst fünf Jahre alt. Aber ich sagte ihr, dass ich nicht einkaufen möge. Ob wir zusammen schauen wollten, was an Essen vorhanden sei und was wir daraus kochen könnten. - Gemeinsam haben wir uns zum Vorratsschrank gebückt und haben uns hoch gereckt zum Tiefkühler. Wir haben im Garten gesammelt, was passte, und dann haben wir gemeinsam geschnippelt und gewürzt. Unsere "wählerische" Enkelin fand alles fein und hat tüchtig zugelangt. - Ja, und morgen übernimmt mein Mann, der Netteste von allen - ganz viel Arbeit bei uns. Er hat es angeboten.

Montag, 8. Oktober 2018

Manches ist gut gewachsen in diesem verrückt heissen und trockenen Jahr

Auf den Wein freue ich mich, den von diesem Jahr. Äpfel und Birnen gibt es reichlich und saftigsüss. Und heute haben wir die ersten Heissen Maroni gegessen in dieser Saison. Es waren die grössten von je. Eine Frucht wie die andere makellos. Weder trocken noch hart. Einfach nur perfekt! - Gegessen im Stadtpark Winterthur auf dem grossen Spielplatz. Natürlich mit zwei Maroni liebenden Mädchen, die aber viel anderes zu tun hatten als bei uns zu sitzen. Gut so!

Sonntag, 7. Oktober 2018

"Nur" im Hegifeld

War das ein ergiebiger Spaziergang! - Wir haben Stare schwärmen gesehen und ihnen gern und lange zugeschaut, am Schluss zugehört, als die Vögel eines ganzen Schwarmes auf den Birken des Schulhausareals laut schwatzten. Ob sie abmachten, wann es ernst gilt mit dem Abflug nach Süden? - Zugeschaut haben wir einem schwarzen und einem weissen Hund, die in einem Bach nah beieinander badeten. Schönes Bild. - Später sind wir einer Gruppe Jung-Ornithologen begegnet, die mit grossen Teleskopen übers Feld schauten. Keine Ahnung, was sie sahen, das wir nicht sahen. Aber wir haben mit dem Leiter über die Starenzüge geplaudert. - Dann gingen wir zum Apéro in der Schlossschenke. "Hegemer Federweisser" - wir mussten fragen, wo der Rebberg liegt. Ein Wort gab das andere - und schon wussten wir, dass die "Wirte" aus dem Schächental (Uri) kommen. - Schliesslich sammelten wir Baumnüsse von den Schlossbäumen. Ein Boxer-Hund-Gassi-Geher wollte wissen, ob es Nüsse habe. Er erzählte gern von den Bäumen, die er pflegt. Dass er einen Maronibaum hat auf dem Schulhausgelände. Gross wie die Nussbäume, von denen wir Nüsse sammelten. - Ein Stündchen gehen - und schon kommt man bereichert nach Hause.

Samstag, 6. Oktober 2018

Was ich nicht mag

  • Wenn unser Kater (wieder) einen Vogel getötet hat
  • Wenn Reto ihn fragt: "So, hat das Vögelchen geschmeckt?"
  • Wenn ich merke, dass ich auch Vogel (Poulet) zum Zmittag esse

Ich mag die Widersprüche meines Lebens nicht, aber sie sind da!

Freitag, 5. Oktober 2018

Glückskeks

Zum Zmorge einen Glückskeks - ganz etwas Neues! - Wir haben gestern Glückskekse bekommen von unserer Tochter und unserem "Schwiegersohn". Und ehrlich, sie machen irgendwie glücklich. Vielleicht auch nur, weil wir eifriger nach dem Glück Ausschau halten, das sowieso da ist. Ist doch Glück, wenn die Jahreskontrolle bei der Augenärztin "alles ist gut" ergibt. - Richtig fett glücklich waren wir aber am Nachmittag, als wir mit unserer Enkelin den Zettel abarbeiteten, den wir uns vorgestern geschrieben hatten. Alles, was da nicht mehr Platz hatte im Tag, sollte nun getan werden:

Zettelversteckis
Sofa zusammenschieben
Baby spielen
Tee kochen für Grosspapi, der den Husten hat

Das alles haben wir getan und ausserdem einen fiktiven Geburtstag gefeiert. Da mussten wir Ballons aufblasen und Sterne und Herzen ausschneiden und alles an eine Kordel und in unseren Ahorn hängen.

Bei allem, was wir taten, waren wir glücklich. - Glücklich, weil wir überhaupt solche Nachmittage feiern können mit Sonne und Enkelin. Glücklich, weil das Kind uns mit seiner Energie mitnimmt. Glücklich, mit ihr Hiphop zu tanzen. Glücklich, dass sie zum erstenmal selber Ballons aufblasen kann und die Luft bleibt. Am glücklichsten aber, dass mein weit räumiges Zettelversteckis für alle spannend war. Keine Überforderung, wie ich befürchtet hatte. Am Ziel für alle drei je ein Glückskeks im Briefkasten und ein Sirup für die Suchenden. Musste sein als Belohnung für 45 Minuten Ausdauer.


Donnerstag, 4. Oktober 2018

Schlau, wirklich schlau

Da sitze ich gemütlich am Compi, während Grosspapi Reto mit unserer Enkelin auf Zettelsuche ist. Wir haben das Spiel kürzlich nah räumig gespielt. Aber heute habe ich mir die Zettel Verstecke weit räumig ausgedacht. Die zwei werden ganz schön unterwegs sein. Ein Rundkurs durch den Eulachpark. Und achtmal suchen. Soll ich die Beine hochlagern, ein Viertel Buch lesen oder mir Tee kochen? Ganz schön schlau bin ich.

Mittwoch, 3. Oktober 2018

Hustentee kochen

Reto hat gestern Nacht sehr gehustet. So haben wir heute Hustentee gekauft, Sirup auch. Am Nachmittag hat unsere Enkelin ihren oder besser gesagt  Grosspapis ersten Tee gekocht. Kaltes Wasser holen im Kinderpfännchen, das auf den Herd darf. Kochplatte auf sechs einschalten. Deckel auf Pfännchen. Warten, bis wir das Wasser hören. Deckel auf, um nachzuschauen, ob es "Blöterli" hat. - Ja, es hat, also Hustenteebeutel ins Wasser hängen. - Oh, da hat sich das Kind ein klein bisschen gebrannt trotz aller Vorsicht. Kleiner medizinischer Vortrag, was zu tun ist. Kaya sagt, es sei schon nichts, fast nichts, nur ein wenig. Aber dann marschiert sie ins Badezimmer und lässt kaltes Wasser über den Finger laufen. - Grosspapi bekommt seinen Tee in einer grossen Wolfstasse. Kaya und ich trinken aus den Puppentässchen. Das mini kleine Stücklein Kandis macht den Unterschied.

Dienstag, 2. Oktober 2018

Privilegiert

Eines meiner Privilegien ist das Lesen. Ich habe als Pensionierte Zeit genug, um regelmässig Bücher zu lesen (vom Zeitungslesen ein andermal wieder). Die SiestaLesezeit ist fest institutionalisiert. Nach dem Mittagessen machen Reto und ich ab, wann wir uns in der Stube oder im Garten zum Kaffee treffen. Wir geben uns anderthalb Stunden frei. Für mich heisst das (fast) täglich, ich lese eine Stunde und schlafe oder ruhe eine halbe Stunde. Das ist heilige Zeit. Gehört mir allein. Ich tauche ein in einen Roman. Finde mich in einer anderen Welt wieder. Lerne andere Menschen kennen, die anders denken und fühlen als ich. Mein Horizont wird weiter, während ich Neues erlebe. Anders als in den virtuellen Medien mache ich mir meine inneren Bilder selber. Ich schaue, rieche, schmecke je nach Buch. Ich bin fröhlich, traurig, mutig ganz wie die BuchFiguren. Im Moment lese ich über Giovanni Segantini, aber kein Sachbuch sondern einen Lebensroman. Geschrieben von einer Frau, die Sinn hat für alle Sinne. - Ich will mir gleich ein paar Bilder von Segantini anschauen. Halt virtuell.

Montag, 1. Oktober 2018

Die Energie der Kinder

Kommen vom Kindergarten nach Hause und sind voller Leben und Kraft. Spielen alle fünf Minuten ein anderes Spiel und alles mit voller Energie. - Wenn du willst, beziehen sie dich ein (manchmal auch, wenn du nicht willst). Verstecken sich unter dem winterverpackten Gartentisch. Verlangen bloss eine Decke gegen Nässe und Kälte. Bis du die Decke findest, brauchen sie sie nicht mehr. Sind ganz woanders. - Und ich habe das grosse Glück, das alles miterleben zu dürfen und selbst Energie zu bekommen und Energie zu verbrauchen - mich selbst lebendig zu fühlen. Aber unter den Wintertisch schlüpfe ich nicht. Ehrenwort.