Ich lese gerade meine eigenen Tagebücher der Jahre 2008 bis 2013 wieder durch. Das waren die Jahre im Urner Oberland. Die einzigen fünf Jahre, in denen ich Pastoralassistentin war. Frucht meines Theologiestudiums. Faule Frucht, weil es so viel schwieriger war als Jugendarbeiterin zu sein. - Da hatte ich sechs Jahre studiert, dasselbe und gemeinsam mit Priesteramtskandidaten. Dann wurden sie geweiht und ich als Frau nicht. Ständige Demütigungen am Altar und oft auch sonst. Ich ging fast drauf. - Meine Tagebücher erzählen von einem ständigen Kampf mit mir selbst. Zwischen Verzweiflung und neuer Hoffnung. Wenn ich das jetzt lese, denke ich, dass ich einer Depression sehr nahe war. - Aber mit der Zeit ging es eher besser. Eine Entwicklung ist zu erkennen. Geholfen hat unsere Ferienwohnung in Flüelen. Da tankte ich Kraft. Immer wieder. - Jetzt sind wir seit fünfeinhalb Jahren in Oberwinterthur. Ich habe Distanz genommen von der Katholischen Kirche. Es geht mir viel besser.
PS. Nachzutragen ist unbedingt, dass ich trotz aller Schwierigkeiten nicht möchte, dass ich all diese Erfahrungen nicht gemacht hätte. So viele liebe Menschen, die ich kennengelernt habe! So viele Feste, die wir gefeiert haben! So viel Entwicklungspotential!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen