Montag, 29. April 2019
Uhu-Ferien für ihn und für mich
Nein, es ist nicht dasselbe, wenn mein Ehemann und ich Ferien ums Haus herum (Uhu) machen. Während ich herum trödle, alte Sachen lese, neue Ordnungen auf dem Pult kreiere, ewig am Laptop sitze, zwei Bücher einfach so bestelle, eine Zeichnung meiner Tochter aufhänge, die sie gemacht hat, als sie so alt war wie ihre Tochter jetzt - während ich also planlos aber lustvoll herum hänge, strebt Reto der Schreinerei zu und bestellt dort, was unbedingt zu bestellen ist. Unser Garten muss vorwärts gebracht werden. Es fehlen zwei Bretter. - Morgen ist Papiersammlung. Da verschwende ich keinen Gedanken daran, aber mein Fleissiger hat das Altpapier schon zusammengebunden und schon an die Strasse gestellt. - Heute Morgen habe ich von meinem kommenden Fest schwadroniert. Was noch fehlt. Reto hat recherchiert im Internet, gefunden, mir vorgelegt und bestellt. - Was ums Himmels Willen tut er mit dem Rest des Nachmittags??
Sonntag, 28. April 2019
"Die wunderbare Welt der Insekten"
Über die Platten des Sitzplatzes kriecht ein Wurm, ein langer. Er wird Gras und Erde finden und nicht vertrocknen unterwegs. Schon morgens um halb sieben wusste ich, dass es regnet, womöglich sogar bis in die Tiefe schneit. - Aufstehen? Was tun dann? - Ich holte mir mein grösstes Buch ins Bett, "Die wunderbare Welt der Insekten". Und dann gruselte mir so schön beim Anblick des Giraffenrüsslers oder des Herkuleskäfers, der so lang sei wie meine Hand. - Uuuhhh, wenn der geflogen käme! Ich würde rennen. - Gewusst, dass das Gewicht aller Menschen samt der kleinsten Babys dem Gewicht aller Ameisen der Welt ungefähr gleich ist? - Wo die doch so klein sind, jedenfalls die meisten! - Allmählich war genug gegruselt. Aufstehen. Honigbrot essen nach dem obligaten Müesli. Es regnet immer noch.
Samstag, 27. April 2019
Es gibt Kommentare zu meinem Blog?????
Vor langer, langer Zeit hat mir eine Freundin gesagt, sie hätte meinen Blog kommentieren wollen, aber das sei nicht gegangen. Seither nehme ich an, dass das nicht geht. - Eh, aber auch! Man/frau sollte nicht alles glauben oder aber "ewige Wahrheiten" hie und da hinterfragen. - Gestern habe ich bei guter Laune und langer Weile auf "Kommentare" getippt. Und da habe ich das ganze schöne Lied von Hans Roelli gefunden. Den ganzen Text. "Sonne erstrahlt, und die Vögel pfeifen..." - welche Herrlichkeit und danke, danke! Es singt in mir. - Ich verspreche, dass ich alle paar Wochen auf "Kommentare" tippe. Aber nicht täglich. Auch nicht zweitäglich. Ich will nicht hungrig werden. Nicht auf Kommentare. Kochen gehe ich nun allemal. Spargelsüppchen aus dem Sud von gestern.
Freitag, 26. April 2019
Das konnte ich früher nicht verstehen
Ich kenne einen alten Herrn, der liest kaum mehr neue Bücher, dafür holt er seine alten wieder hervor und liest sie zum zweiten oder vielten Mal wieder. Das konnte ich früher nicht verstehen. - Gerade bin ich vom Keller gekommen, wo ich mir "Alice im Wunderland " zum Wiederlesen geholt habe. Ach, und gerade auch noch "Feuersandale und Windschuh". Beides Kinderbücher. - Anbei vor dem Kellerbüchergestell habe ich gedacht: "Ich könnte mir alle Krimiserien nochmals zu Gemüte führen; ich weiss sicher die Auflösung der Fälle nicht mehr." (Wobei "zu Gemüte führen" für Krimis seltsam ausgedrückt ist.) - Fällt mir ein, auf meinem Tischchen beim Bett liegt "Les lettres de mon moulin" von Daudet. Hie und da versuche ich zu verstehen, was da aus der Provence bis zu mir her duftet. Rosmarin und Lavendel, alte Gemäuer, alte Geschichten. Ich fühle mich aufgehoben in meinen alten Büchern.
Donnerstag, 25. April 2019
Saitenkreischen
Ich habe Geige gespielt. In einem früheren Leben. Seit acht, neun Jahren ist der Steg meiner Geige gebrochen, und der Geigenkasten steht im Keller. Ich spiele nicht mehr Geige. - Aber ich hatte acht Jahre lang Geigenstunde. Ich spielte zwei Jahre im Stadtorchester Zofingen Zweite Geige. Ich strich viele, viele Weihnachten lang sämtliche Weihnachtslieder auf meinen vier Saiten. Und oft spielte ich für mich allein auf meinem Instrument. Ich schaffte es zu Vivaldi, Bach und Mozart. Leider wurde ich keine Zigeunerbaronin. - Gestern strich ich im Orell Füssli den Büchergestellen entlang. Da begannen vor der offenen Ladentür zwei Fiedler auf ihren Instrumenten zu spielen. Und sie hörten auch nicht mehr auf. Sie spielten viel zu schnell und viel zu ungenau alle bekannte Gegenliteratur durch. - Ich fragte mich, ob diese Ohrenfolter die Strafe sei für alles Saitenkreischen, das ich selbst je den Menschen angetan hatte. Ich fragte mich.
Mittwoch, 24. April 2019
Wir haben schon...
Es ist elf Uhr elf. Wir haben schon die Zeitung gelesen - und uns über das Bischof-Thema geärgert. Wir haben schon Betten abgezogen, Wäsche gewaschen und aufgehängt und Betten neu bezogen - und freuen uns auf den frischen Duft am späten Abend. Wir haben schon Kartoffeln gekocht für die Rösti - und braten sie bald mit braunroter Kruste und Wursträdchen. Gurkensalat dazu und Kräuter aus dem Garten. Wir haben schon den Coiffeurspaziergang (= interner Kennname) gemacht - und alle Gärten am Weg sehr interessiert begutachtet. Es grünt so grün...
Dienstag, 23. April 2019
Sozusagen ein Ferientag
Alle haben Ferien und fahren fort. Wir wollen auch. So sind wir heute nach Zürich gefahren und haben im Globus eine klitzekleine Besorgung gemacht. Dann mit dem Tram zum Bürkliplatz und ins nächstbeste Schiff und auf den See. - Wo fährt es hin, unser Schiff? - Kleine Seerundfahrt eineinhalb Stunden. Das reicht, um uns zuerst den Wind um die Ohren blasen zu lassen. Erst als wir kalt haben, gehen wir hinein und essen zusammen einen Zürichseeteller oder eher das Allerlei, was draufgepackt ist. - Bezahlen, aussteigen, die Bahnhofstrasse Richtung Bahnhof in Angriff nehmen. - Da sehe ich einen blumenfarbigen Innenhof. Ich lade Reto sofort zu einer Tasse Kaffee ein im Garten des "Puro. The social Club". Ach, ist das wunderschön. Ein Innenhof mit Bäumen und Spatzen, die darauf herumtschilpen. Tische und Stühle an der Sonne. Vor uns eine grüne Löwenskulptur in plätscherndem Brunnen. Darum herum ein Meer von Blumen. Orange Stiefmütterchen, deren Duft bis zu uns dringt. Bellis ohne Zahl und geschickt gesetzte Tulpengrüppchen. Wir dürfen da sitzen und staunen und haben tatsächlich auch Ferien.
Montag, 22. April 2019
70 ist gefährlich
Ich pinsle meinen Gigot im Ofen mit Marinade ein und denke: "Vielleicht das letztemal ein Gigot an Ostern!?" - Dabei geht es nicht um das arme Tier aus den Schweizer Bergen, das für uns das Leben gelassen hat. Nein, ich bekenne mich weiterhin zum gemässigten Fleischessen. Es geht darum, dass ich, seit ich siebzig bin, immer häufiger denke: "Vielleicht nur noch einmal dies und das." - Noch einmal ein grosses Fest feiern, noch einmal nach Südfrankreich fahren, noch einmal ein Osterlamm...
Aber das muss nicht sein. Ich habe mir heute Morgen viel Kyttasalbe auf die Hüften massiert. Und tatsächlich sind die Schmerzen weg. Ich übe mit einem Buch meinen Schwindel wegzubekommen. Ist schon um einiges besser. (Heute nicht; vielleicht bringt es dann der Wein und die Freude.)
Jedenfalls gelobe ich Besserung. Meine Gedanken sollen sonnig sein wie das Wetter. Heute ist heute, und morgen sehen wir weiter. Frohe Osterzeit!
Aber das muss nicht sein. Ich habe mir heute Morgen viel Kyttasalbe auf die Hüften massiert. Und tatsächlich sind die Schmerzen weg. Ich übe mit einem Buch meinen Schwindel wegzubekommen. Ist schon um einiges besser. (Heute nicht; vielleicht bringt es dann der Wein und die Freude.)
Jedenfalls gelobe ich Besserung. Meine Gedanken sollen sonnig sein wie das Wetter. Heute ist heute, und morgen sehen wir weiter. Frohe Osterzeit!
Sonntag, 21. April 2019
Ostern mit der "Roten Zora"
Hansjörg Schneider, der Autor der Hunkeler Krimis, hat in seiner Autobiografie "Kind der Aare", wo ich mich finde und finde, vom Jugendbuchklassiker "Die rote Zora" geschwärmt. Weil ich das Buch zur richtigen Zeit nie gelesen hatte, habe ich es mir jetzt vorgenommen. Und siehe da, es ist jetzt die richtige Zeit. Es berührt mich. Ich lasse das Mittagsschläfchen sein, um weiter zu lesen. - Also Ostern mit Zora und den Buben ihrer Bande. Sich wehren für das Leben. Für das eigene und dasjenige von Freundinnen und Freunden oder solchen, die es werden könnten. Das ist gut. Ist österlich. Weit mehr als ein "Tatort" am Abend. Glaube ich. - Und österlich ist meine Freude am Frühling, am Wachsen. Meine Vorfreude aufs Kochen morgen und aufs Essen und Trinken mit der Familie. - Karfreitäglich ist mein Dilemma mit der katholischen Kirche. Da bin ich der Zeit hintennach. OSTERN ist.
Samstag, 20. April 2019
Freitag, 19. April 2019
Wir haben es WIEDER getan
Ich stehe in der Tradition meiner Mütter (Grossmutter, Mami) und koche jedes Jahr Ostereier im Zwiebelschalensud. Nicht bevor ich "Chrüütli" (Kräuter) darum gelegt und in einem Stück Strumpfhose fixiert habe. - Reto hat seine Liebling-Färbetechnik mit farbigem Seidenpapier angewendet. So haben wir WIEDER unser gewohntes Osterkörchen voller gekochter Ostereier. - Und WIEDER sind wir in den Wald gegangen und haben unter viel Mühe riesengrosse Zweige von Fallholz heimgeschleppt, da gut zur Hälfte gekürzt, mit vielen Wortmeldungen (Streitereien?) ins Wasser gestellt - und jetzt steht WIEDER ein Osterbaum in der Ecke. WIEDER haben wir ihn schön geschmückt (die bemalten Enten- und Hühnereier von Leandra sind Kunstwerke). Und WIEDER sind wir JETZT sehr zufrieden mit uns.
Donnerstag, 18. April 2019
Nein, Sommer ist es noch nicht
Ganz selbstvergessen sass ich im Garten unter dem Ahorn. Ich las in einem Buch über Südfrankreich und seine Literatur. Sah die Bildchen der Berühmten, die dort Ferien gemacht hatten, wo ich auch schon war. Thomas Mann, Alphonse Daudet, Mistral, der Dichter des Midi. Als mir kalt wurde. Unangenehm kalt, wo ich doch einen Sommerabend im Garten verbringen wollte. Ein Glas Rotwein später. Sein, einfach sein. Die Osterfeiertage mit mir allein feiern. Aber es ist kalt. Ich habe mir eine Jacke übergezogen. Frage mich, ob wir im Herbst in die Provence fahren könnten...
Mittwoch, 17. April 2019
Gestern schon vorbei, heute?
Wieder hat uns Kaya bewegt. Dazu haben wir uns aus Kleiderschrank und Schuhgestell ein bisschen verwandelt. Und GELACHT haben wir, viel gelacht!
Heute kamen in einer grossen Kartonschachtel zwei Brote von meinem "artisan boulanger"- Cousin Marc. So schön und so fein! Wir haben sofort probiert.
Montag, 15. April 2019
Beobachtungsbüchslein
Wir haben ein Insekten-Beobachtungsbüchslein. Das haben wir heute mit unserem Hütekind im wieder besonnten Garten eifrig gebraucht. Die Kleine hat Insekten geortet, und ich habe sie eingebüchst. Da findet und lernt man mehr als erwartet. Wir haben schon ein grünes "Heugümperli" für kurze Zeit gefangen und intensiv betrachtet. Dann haben wir eine Wolfsspinne erwischt und dank meines Kinder-Natur-Buches erfahren, dass "das Weisse" an ihrem Hintern ihr Eierkokon ist. Wenn die jungen Spinnen dann schlüpfen, trägt sie die Wolfsspinne noch einige Zeit auf ihrem Rücken mit. Das habe ich vorher noch nie, nie, nie weder gehört noch gesehen. Wow! Die Feuerwanze am Schluss war nicht mehr so spektakulär, aber schön.
Sonntag, 14. April 2019
Heute faul!
Das Wetter erlaubt mir Ausreden, und ich erlaube sie mir auch. Oder brauche ich gar keine? Kann ich, immer wann ich will, sagen: "Nein danke, heute nicht?" - Ich bin müde, also lege ich mich mit einem Buch auf meine Bett. Am Morgen nach dem Aufstehen schon. Nach dem Mittagessen wieder und spätestens am Abend ein drittesmal. Reto ist allein spazieren gegangen. Morgen gehe ich wieder mit. Vielleicht. Wenn ich nicht "nein danke" sage. Wer kann das heute schon wissen? Allerdings weiss ich, dass morgen wieder Hütetag ist. Da bin ich dabei. Das habe ich versprochen auf unbestimmte Zeit.
Samstag, 13. April 2019
Schon wieder weit gereist
Am letzten Sonntag im Welschland und heute in der Innerschweiz. Gerade heimgekommen von Muotathal. Müde von der langen Reise, von den vielen Leuten, von Zugsausfällen wegen Bauarbeiten. - Unser Pfarrer-Freund Josef hat uns zum Essen ausgeführt. Wir haben rundum geplaudert. Auch von seinen Plänen für diesen Sommer gehört: Wieder eine fünfstündige Tour schaffen, auch wenn er vielleicht Schmerzmittel dafür nehmen muss. Der alte Herr ist soooo ehrgeizig, verlangt sich soooo viel ab. Man müsse dran bleiben, sich fordern, nur so könne man etwas erreichen. Immerhin ist er körperlich und geistig wirklich fit. Phänomenal zwäg. Mit einundneunzig (91) Jahren!!! - Trotzdem hier die Frage. Soll man/frau wollen, was er will??? Gibt es vielleicht andere Ansätze zu einem erfüllten Leben?
Freitag, 12. April 2019
Nur Lektüre
Ich bin bewegt und erschüttert von meiner Morgenlektüre. Zeitung und Internet. Da ist der Mann aus der Göschener Alp, der von einer Lawine verschüttet, aber gerettet werden konnte. Ich bin so froh, dass er lebt. Wir kennen ihn aus unserer Zeit im Urner Oberland. - Dann aber wieder die katholische Kirche! Der zurückgetretene Papst Benedikt hat sich gerechtfertigt. Schuld sind immer die anderen. Die böse Gesellschaft. Unerhört, was sich der Mann erlaubt! Unerträglich! - Im Facebook teilt sofort ein junger Priester fünf Gründe zum Bleiben in der katholischen Kirche. Schadensbegrenzung? - Der Schweizerische katholische Frauenbund, eine gute Organisation, wehrt sich gegen den Vorwurf der "Feminisierung" in der katholischen Kirche. Auch unerträglich, dass sie sich dagegen wehren müssen. - Wo stehe ich? - Wenn ich das wüsste! Nur noch mit einem Fuss...
Donnerstag, 11. April 2019
Moden, Moden...
Wir (fast) alle springen auf bei Modetrends - seien es solche, welche Kleider betreffen, aber auch solche, welche den Lebensstil meinen. So ist im Moment das "Intervallfasten" angesagt. Da beschränkt man die Nahrungsaufnahme auf etwa acht Stunden, und die restlichen sechzehn fastet man. Man trinkt nur Tee, Wasser oder schwarzen Kaffee. Wer das nicht kann, hat sich nicht im Griff. - Ich WILL das nicht. Aber unterdessen habe ich mich schon gefragt, ob das Nichtwollen nur eine Ausrede sei für das Nichtkönnen. - Da bin ich riesig froh, dass Nina Kunz im "Tagi-Magi" schreibt, das "Intervallfasten" sei ein Trend. Eine Mode, die zu unserer Zeit passe. Dass wir (jenseits von Religion) immer (noch) das Gefühl hätten, Genuss müsse verdient werden durch Verzicht oder gar Leiden. Sie redet von "Herumstressen zwischen Hedonismus und Selbstkasteiung". Und beendet ihre Kolumne mit folgendem Satz:
"Dabei wäre es doch viel entspannter, gar nicht erst in diesen Schablonen von Leid und Lust zu denken - und einfach zu leben."
So geh ich mal und lebe.
"Dabei wäre es doch viel entspannter, gar nicht erst in diesen Schablonen von Leid und Lust zu denken - und einfach zu leben."
So geh ich mal und lebe.
Mittwoch, 10. April 2019
Mehr lachen
Gestern habe ich mir vorgenommen, mehr zu lachen. Aber da brauche ich Gründe dazu. Nicht alle sind begabt für Lachyoga oder haben eine Ehefrau wie unser aller "Emil", die Lachkurse gibt. - Also mehr lachen. - Läutet es an der Tür. Estherchen allein zu Hause. Ist niemand (mehr) da, aber zwei Pakete von der Post. - Nicht dass die Post sie mir geschenkt hätte, nur gebracht. Die grosse Bananenschachtel (!lach!) enthält die bestellten Orangen von Griechenland. Ich esse schon mal eine. Ihre Süsse lässt mich glücklich lächeln. Mmmmhh! - Judith wird sich auch freuen. Wir haben zusammen bestellt. 52 Orangen sind es, geteilt durch zwei minus eine. - Das zweite Paket steht immer noch da. Ich brauche eine Schere, um es aufzukriegen. Absender Urner Oberland. Zwei Frauen aus meiner Lieblingsgruppe, in der Lachen, lautes, fröhliches Lachen so sehr dazu gehörte wie nirgends sonst (vielleicht noch bei Emil?). - Was schicken mir diese lieben Menschen??? Und einfach so. Heute, wo ich lachen will. - Es ist eine Königinnenkrone aus Metall. Beleuchtbar mit Birne über Batterie. ICH LACHE UND FREUE MICH.
Dienstag, 9. April 2019
10 - Satz - Methode
Obwohl ich seit Jahren keine Ratgeberbücher mehr lesen will, lese ich immer wieder eines. Zwei. Oder so. - Ich bin nicht immer wohl in meiner Haut, und mir schwindelt öfter, als mir lieb ist. - Also habe ich mir ein Buch über die "10 - Satz - Methode" gekauft. Da soll man zehn Sätze/Ziele/Wünsche aufschreiben. Möglichst konkret. Erreichbar ohne Hilfe von anderen. Dann geht es ganz einfach weiter: Jeden Abend nimmt man sich den nächsten Satz vor und versucht, sich das Erreichen des Zieles vorzustellen. Das tut man viermal. Zuerst, indem man "es" sieht, dann indem man "es" hört, hernach fühlt man taktil, dann riecht man und schliesslich schmeckt man, was zu schmecken ist. (Man muss sich die Erfüllungsgeschichte so einrichten, dass alles vorkommen kann.) - Ich bin jetzt bei Satz acht. Wenn ich durch bin, beginne ich von vorn. Wenn sich ein Satz erübrigt, weil Ziel erreicht, schreibt man einen neuen Satz dazu. Immer sind es zehn. Und jeden Abend arbeitet man nur einen Satz durch, aber so intensiv wie möglich. - Heute ist mir aufgefallen, dass ich glücklicher geworden bin. Meine Sätze sind da, und sie tun, als hätten sie sich schon erfüllt.
Montag, 8. April 2019
Fauler Kinderhütetag
Unsere Tochter Judith hat uns heute samt Hütekind zum Mittagessen eingeladen. Nach dem Kaffee durften wir sogar zu zweit nach Hause gehen, und unser Hütekind spielte gern mit Kaya weiter. - Lesen, lesen, lesen - ich habe es sehr genossen. Umso mehr, als wir gestern auf grosser Reise waren. Wir haben meinen ein und einzigen Onkel in Yverdon - les - Bains besucht. Dabei waren auch eine Cousine und ein Cousin et "ma chére vieille tante". Es war ein schöner, aber auch ein bisschen anstrengender Tag. Reden in Französisch, Hochdeutsch und Schweizerdeutsch. Und immer wissen, welche Sprache mit wem. Plötzlich rede ich hochdeutsch auf meinen Onkel ein, welcher der Bruder meines Vaters ist und sehr wohl "Schnäggebärg"- Deutsch spricht. (Auf dem "Schnäggebärg" sind die beiden Brüder und zwei Schwestern aufgewachsen.) Spricht tiptop Mundart, mein Onkel, obwohl er seit mehr als sechzig Jahren im Welschen lebt. Obwohl er dreieinhalbfacher Urgrossvater ist. Zum Abschied habe ich zu ihm gesagt: "Auf Wiedergeschrieben." - Wir schreiben uns viele Briefe. Hoffentlich noch lange.
Samstag, 6. April 2019
Schlüsselblümchen
Erinnerungen an die Kindheit, wo es am Bord bei meiner Grossmutter gelb leuchtete. Schlüsselblümchen im Überfluss. Wir haben grosse "Meien" (Sträusse) gepflückt, und es hatte immer noch genug für alle.
Heute haben wir im Winterthurer Wald als Zugabe noch zwei Rehs gesehen. Leider war ich mit dem Fotoapparat nicht bereit für einen Schnappschuss. Das nächstemal.
Heute haben wir im Winterthurer Wald als Zugabe noch zwei Rehs gesehen. Leider war ich mit dem Fotoapparat nicht bereit für einen Schnappschuss. Das nächstemal.
Freitag, 5. April 2019
Bücher-Rausch
Zuerst bin ich in die Stadtbibliothek gepilgert. Und ich meine "pilgern", weil eine solche Bücherstätte für mich etwas Heiliges hat. Ich habe mir die "Rote Zora" geholt in der Kinderabteilung, weil ich sie nie gelesen habe, ihr aber begegnet bin in einem anderen Buch. Jetzt oder nie! - Apropos "heilig" - in der nahen reformierten Stadtkirche habe ich eine kleine Stille gehalten. Beine gestreckt, überlegt, ob ich sogar zurück kommen sollte. In die reformierte Kirche. Das ausgeschlagen. Mein Weg lief anders. Wie läuft er jetzt? - Dann bin ich ganz langsam und mit viiieeel Vorfreude zu "meinem" Buchladen am "Chileplatz" gegangen. Im Portemonnaie ein grosser, so grosser Büchergutschein. Runde Geburtstage haben auch ihr Gutes. - Ich habe genüsslich und sehr interessiert und wach geschaut, gestöbert, angelesen, durchgeblättert - und gefunden. Vier neue Bücher sind mit mir nach Hause gekommen in meinem Rucksack. Ich werde davon berichten. Jetzt bin ich immer noch im Bücherrausch. Weinseligkeit wird am Abend dazu kommen. Was für ein schöner Tag!
Donnerstag, 4. April 2019
Öffentlicher Brief an den Papst
Heute im Tagesanzeiger ein öffentlicher Brief von Synodalrat und Generalvikar: "Papst Franziskus, erneuern wir gemeinsam unsere Kirche!" - Es ist alles gut und wichtig, was in dem Brief steht. Er ist umfassend - eine halbe Zeitungsseite lang. Aber für mich ist es doch Makulatur ( = nutzlos gewordenes, meist bedrucktes Papier). Ich mag nicht mehr.
Ich habe mein halbes Leben in der Kirche verbracht, mich eingesetzt, so gut ich konnte. Ich habe geglaubt, geliebt, gehofft. Und dann begann zuerst ganz langsam, dann immer schneller die Desillusionierung. - Ach, viele Priester im Kanton Zürich haben heimlich eine Freundin oder einen Freund? (Die Pastoralassistenten haben es mir erzählt, die ich in Jugendarbeit begleiten durfte.) - Es war für mich nicht die Tatsache, dass der Zölibat schwer oder gar nicht zu leben ist, was mir Probleme machte. Die Scheinheiligkeit war es. Da feierten die Priester Messen mit dem Nimbus der besonderen Reinheit, weil unbefleckt von Sexualität, was ich sowieso nie verstand. Und daneben verrieten sie permanent ihre Geliebten, standen nicht zu ihnen oder wurden sofort entlassen, wenn "es" öffentlich wurde.
Das konnte ich noch verdauen. Aber dann erlebte ich selber, wie schwierig oder fast unmöglich es ist/war, einen ausbeutenden und grausamen Priester "weg zu bekommen". Ich erlebte, wie die "Brüder im Herrn" eine Beisshemmung haben gegen ihresgleichen. Bis oben.
Das war dann leider immer noch nicht alles. Dann ging die Welle der Veröffentlichungen los von immer grösseren Verbrechen von Priestern und Bischöfen. Und von der Vertuschung der Verbrechen. Niemand mehr, aber gar niemand mehr, kann noch von bedauerlichen Einzelfällen reden. Meine Kirche ist überaus beschmutzt. Und es ist (vielleicht) zu spät, um noch etwas zu retten. Ich jedenfalls bin rettungslos traurig und wütend. Ich stehe neben den Schuhen. Ich mag nicht mehr. Der Brief im "Tagi" kommt viel zu spät. Ist Makulatur.
Ich habe mein halbes Leben in der Kirche verbracht, mich eingesetzt, so gut ich konnte. Ich habe geglaubt, geliebt, gehofft. Und dann begann zuerst ganz langsam, dann immer schneller die Desillusionierung. - Ach, viele Priester im Kanton Zürich haben heimlich eine Freundin oder einen Freund? (Die Pastoralassistenten haben es mir erzählt, die ich in Jugendarbeit begleiten durfte.) - Es war für mich nicht die Tatsache, dass der Zölibat schwer oder gar nicht zu leben ist, was mir Probleme machte. Die Scheinheiligkeit war es. Da feierten die Priester Messen mit dem Nimbus der besonderen Reinheit, weil unbefleckt von Sexualität, was ich sowieso nie verstand. Und daneben verrieten sie permanent ihre Geliebten, standen nicht zu ihnen oder wurden sofort entlassen, wenn "es" öffentlich wurde.
Das konnte ich noch verdauen. Aber dann erlebte ich selber, wie schwierig oder fast unmöglich es ist/war, einen ausbeutenden und grausamen Priester "weg zu bekommen". Ich erlebte, wie die "Brüder im Herrn" eine Beisshemmung haben gegen ihresgleichen. Bis oben.
Das war dann leider immer noch nicht alles. Dann ging die Welle der Veröffentlichungen los von immer grösseren Verbrechen von Priestern und Bischöfen. Und von der Vertuschung der Verbrechen. Niemand mehr, aber gar niemand mehr, kann noch von bedauerlichen Einzelfällen reden. Meine Kirche ist überaus beschmutzt. Und es ist (vielleicht) zu spät, um noch etwas zu retten. Ich jedenfalls bin rettungslos traurig und wütend. Ich stehe neben den Schuhen. Ich mag nicht mehr. Der Brief im "Tagi" kommt viel zu spät. Ist Makulatur.
Mittwoch, 3. April 2019
Ich habe immer noch Geburtstag
Es ist unglaublich - mein Geburtstag ist weiterhin ein Thema. Wird weiter gefeiert. Kam doch gestern eine verspätete Karte ins Haus geflattert. Die einzige, die ich vermisst hatte, um ehrlich zu sein. Ich bin nicht wirklich erwartend und gar nicht berechnend. Aber in diesem einen Fall war ich es. Karte ist da. Treffen ist angeboten. Sonne scheint. - Am gestrigen Nachmittag war es sehr, sehr schön. Nochmals "Geburi". Gefeiert mit meiner Schwester, meinem Schwager und ihren beiden Enkelinnen. Wir sassen an der Sonne und tranken Kaffee, derweil mein lieber Ehemann beim Zahnarzt einen ganz neuen Zahn aus dem Zauberkasten bekam. Gefräst aus Porzellan vor seinen Augen. Er war hin und weg. Begeistert. - Das bin ich nie, nie, nie, wenn ich zum Zahnarzt muss. - Nicht genug für einen (Geburtstags-) Tag - am Abend waren wir eingeladen und wurden zu später Stunde samt grossem Geschenk per Auto heim gebracht. - Aber jetzt ist fertig, oder?
Montag, 1. April 2019
Erster April
Ich mag es nicht, "inegleit" zu werden. Ich mag faule Aprilscherze nicht, das Lachen über Leute, die reinfallen auch nicht. Ich habe ein Problem mit dem Ersten April. - Heute war Kinderhütetag. Reto hat damit "gedroht", das Kind zu veräppeln, dabei ist die noch so klein, dass sie die ganzen Scherze nicht verstehen kann. Aber, habe ich mir gedacht, wenn es sein muss, dann richtig. So haben wir den ganzen Tag geübt, Scherze zu erkennen. Und immer häufiger hat das Kind laut und fröhlich und an der richtigen Stelle gerufen: "April, April!" - Und das hat dann wirklich Spass gemacht.
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