Montag, 30. September 2019

Wunder-, wunderbar!

Ich kam gestern und heute aus dem mich Wundern nicht mehr heraus. - Eine Studienfreundin hatte mich zu zwei Überraschungstagen eingeladen. Und es geschah Überraschendes auf Überraschendes. - Erster Zwischenhalt in Luzern zu heissem Geisskäse mit Honig. So lecker! Ich stopfte gerade wieder eine Gabel voll in den Mund, sah ich im Eingang eine weitere Studienfreundin. Reisse die Augen auf, traue so viel Zufall nicht, und es ist auch eine abgekartete Sache, eine schöne. - Freundinnenlachen, Freundinnenwärme, Freundinnenzeit. - Eine geht weiter, die andere fährt mit mir fort im Zug. Wohin, wohin? - Am Schluss der langen Reise sind wir im "Hotel Rosenlaui" im Berner Oberland. - Wunder-, wunderbar! Mal googeln, wer es nicht kennt. Mal hingehen, um zu geniessen. - Nachtessen:

Tomatensuppe, Lauchjalousie mit Ruccola, Schweinsrack "Pesto" an Senfrahmsauce auf Ofengemüse, Mousse au Chocolat.

Und dazu und sowieso die ganze liebe, lange Zeit Geschichten teilen aus dem Leben und aus einem Buch. Bis in die Nacht hinein.

Jetzt bin ich wieder zu Hause angekommen und wundere mich immer noch. Wundere mich, dass ich so wunder-, wunderbare Tage geschenkt bekam.

Samstag, 28. September 2019

Lässliche oder grosse Sünde?

Reto hat schon lange davon geredet, dass er gern wieder einmal ein Grillpoulet vom Güggelistand essen würde. Heute haben wir es getan. Es war sensationell gewürzt. Es hat uns sehr geschmeckt, und wir wollten es nicht mit mehreren Wespen teilen, die auch davon haben wollten. - Wenn das doch so fein ist und soviel Freude macht, weshalb tun wir es nicht häufiger? - Wir haben Vorsätze und Überzeugungen. - Ein Vorsatz heisst, wir essen weniger Fleisch. Bedeutend weniger. - Eine Überzeugung verpflichtet uns dazu, möglichst immer, wenn wir dann doch Fleisch essen, Bio und/oder gute Tierhaltung zu wählen. - Bei unserem Güggeli heute handelt es sich um eine Ausnahme. Einmal pro Jahr? Lässliche Sünde oder Kapitalsünde? - Nein, ein Schlechtes Gewissen haben wir nicht.

Freitag, 27. September 2019

Mein Bericht

Ich war am Morgen ausgiebig in der Stadt. Inklusives Tee Trinken am Graben unter den Platanen. Klar, dass ich den Menschen ringsum zugehört habe. Und davon habe ich beim Mittagessen meinem interessierten Ehemann erzählt:
Du, hinter mir sassen eine erwachsene Tochter mit ihren Eltern, die bei ihr zu Besuch sind.
Ja, und?
Die Tochter war hässig auf ihrem Mann. Der setzt sich immer auf die eine Rundung des ovalen Esstisches. Jetzt ist der Tisch zum dritten Mal kaputt gegangen.
Hast du nicht gesagt, der Kerl sei echt doof?
Habe ich nicht.
An der Bushaltestelle war ein alter Griesgram, der hat geflucht über die Klima-Demo, die heute stattfindet.
Aber da hast du hoffentlich etwas gesagt!?
Habe ich nicht. War zu weit weg.

Ich sage immer nicht, was ich sagen sollte und frage immer nicht, was ich fragen sollte. Gemäss Reto. - Muss er halt selber los...

Donnerstag, 26. September 2019

Freudenkreis (eigentlich Feldenkrais)

Da sind wir wieder, wir alten Frauen (mehrheitlich). Ich stehe auf meiner Matte. Sagt die Leiterin: "Esther, wir beginnen liegend." - Meine Antwort: "Ich lege mich sicher nicht hin, wenn ich vielleicht wieder aufstehen muss." - Sich auf den Boden nieder lassen und sich vom Boden erheben, das sind für einige von uns die schwierigsten Aktionen im "Freudenkreis". Aber dass ich ins Schwitzen komme, wenn ich bloss mit der Nase Kreise parallel zum Boden zeichnen soll, das erstaunt mich doch höchlich. - Wir versuchen dann zusätzlich Kreise mit dem Becken. Also Nase und Becken gleichzeitig im Uhrzeigersinn, dann im Gegenuhrzeigersinn. Dann sollen wir gegenläufige Kreise mit Becken und Nase zeichnen. - Geht nicht bei mir. Muss nur noch lachen. Aber wieder auf dem Heimweg fühle ich mich erfrischt und beschwingt. So wenig braucht das.

Mittwoch, 25. September 2019

Ein kleines Feigenglück

Gestern konnten Reto und ich die erste reife Feige von unserem Feigenbäumchen zusammen teilen. So fein! Nichts geht darüber. Und nicht sagen, es sei wenig, eine einzige reife Feige. Es ist viel. Es ist ein Glück im Moment. Und heute denke ich immer noch daran, erinnere mich an die saftige Süsse.

Gestern haben wir auch unseren ein und einzigen Kürbis geerntet. Dreizehn Kilo schwer war er. Ich habe sofort viel, viel Suppe gekocht.


Dienstag, 24. September 2019

Zweiter Akt...

Mein neues Smartphone! - Per Mail wurde ich aufgefordert, meine Mailadresse zu bestätigen. Ich tat es - mehrmals, weil sie nicht angenommen wurde. - Dann telefonierte ich dem Kundendienst. Die ferne Dame versprach, einen Code zu schicken und bat, dass ich ihre Beratung doch gut bewerten möge, es käme ein Mail. - Es kam ein Code, den ich nirgends eintragen konnte, aber kein Bewertungsmail. Auch gut, wäre schlecht heraus gekommen. - Heute pilgerte ich nochmals zum Kaufort meines unbrauchbaren Dings. DIE POST! - Gleiche junge Verkäuferin. Sie sagte, da müsse ich zu einem Sunrise-Laden gehen. Sie könne nichts für mich tun. - Meine Verabschiedung war kurz und frustig-frostig. - Im Sunrise-Laden sagte mir die Kundenberaterin, sie hätte keinen Zugang zu meinen Daten, weil bei der Post gekauft. sie hätten ungefähr täglich unzufriedene Kund bei ihnen. - Was ist los mit MEINER POST? Wo ist sie hingekommen, der ich vertraut habe? - Wie geht wohl das Theater weiter, und wie viele Akte hat es noch?

Sonntag, 22. September 2019

Morgens um vier

Unser Kater Nepomuk weiss nicht so recht, was er von den gegenwärtigen Tagen und Nächten halten will. Ist es jetzt Herbst, oder ist es doch noch Sommer? (In der Schule habe ich gelernt, dass am 21. September IMMER Herbstanfang sei, aber so stimmt das nicht mehr. Dieses Jahr fällt die Tag- und Nachtgleiche auf den 23. September.) - Kater Nepomuk schwankt, ob er die Nächte immer noch draussen verbringen will, oder ob er zu mir zieht, sich auf meiner Bettdecke einkuschelt und da schläft bis morgens früh. - Schon drei Mal hat er indoor gewählt. So letzte Nacht. Mir wäre umständehalber viel lieber gewesen, er wäre outdoor geblieben. Nachts um vier Uhr hat der Kater meine Decke verkotzt. Braune Brühe ist über das Bettdeck auf den Boden "gelättert". Ich musste eine Viertelstunde lang waschen und putzen. Dann war ich wach. Las mein Buch zu Ende und fragte mich: Was ist "schlimmer", ein kleines Kind oder ein Büsi? - Hauptsache, ich bleibe agile.

Samstag, 21. September 2019

Hände weg!

Samstag und Sonntag - sie sollen geheiligt sein! Hände weg vom neuen "Dingsda". Am Montag ist früh genug für weiteres Zeitvergeuden. - Heute haben wir sooo viel eingekauft im Coop, wie wir selbst nicht für möglich hielten. (Fast) alles war im Multipack günstiger. Also vier Pack Nudeln statt eines, zwei Flaschen Rapsöl statt eine, und so weiter und so fort. Zum Glück mag Reto unseren Luxus-Einkaufswagen auch voll noch ziehen. - Duplizieren und Multiplizieren auf der einen Seite, und Reduzieren im Garten andererseits. - Verblühte Sonnenblumen mit Mehltaublättern ausreissen. Ringelblumensamen ernten. Und alles giessen, sonst mögen unsere Löwenmäulchen nicht mehr blühen.

Freitag, 20. September 2019

Flop, Flop, Flop

Ach, man weiss es doch! Wer ein neues Smartphone o.ä. kauft, ärgert sich grün und blau, weil bestimmt nicht alles auf Anhieb geht. - Das neue Gerät ist gekauft. Ein Abo eingerichtet, nachdem ich jahrelang keines gebraucht habe. Aber die beiden netten Damen auf der Hauptpost in Winti haben es nicht geschafft, meine Daten vom alten auf das neue Gerät zu "beamen". Das hat uns am Morgen mehr als eine Stunde gekostet, dann ist Reto nachmittags nochmal los - ohne Ergebnis. Mein 6-jähriges Smartphone sei zu alt...Alt sehe ich nun definitiv auch aus und grün und blau und noch mehrfarbiger - vor Ärger und Verdruss. Ein wunderbares Wochenende steht mir bevor. Ich kenne mich. Werde an dem blöden Gerät "chnüüble", und es geht nicht. Freude herrscht!
PS. Das alte, kleine Ding geht noch. Ist noch Geld drauf und kann noch gebraucht werden. Sagen die netten Damen...

Donnerstag, 19. September 2019

Es ist besser

Das Sandmännchen wartet. Ich muss gleich mitschauen. Das ist sozusagen ein Ritual, wenn unsere Enkelin bei uns ist. Der Grosspapi ist der Operateur. Wir alle drei schauen drei Sandmännchen, wenn wir schauen. Aber manchmal haben wir im Garten oder mit dem Bäbi oder auf dem Spielplatz genug zu tun, brauchen keine virtuelle Welt. Hie und da sind wir zwei Alten so müde, dass wir über das Sandmännchen froh sind. - Wie lange noch? Kaya wächst und nimmt zu an Weisheit und allem, allem.

Mittwoch, 18. September 2019

Blöder Husten

Zuerst hat es Reto erwischt, dann mich, jetzt hustet unsere Enkelin. Ein hartnäckiger, ermüdender Husten mit mehr oder weniger Fieber. Nicht schön. Heute sind wir den ganzen Tag drinnen. Schauen die Sonne und die Sonnenblumen hinter Fensterglas an. - Wird es morgen besser sein?

Dienstag, 17. September 2019

"Sansibar oder der letzte Grund" - ich habe gelesen

Ein Junge will unbedingt fort. Drei Gründe hat er: Es ist langweilig, wo er ist. Sein verstorbener Vater wird "herunter gemacht" von den Leuten. Sansibar tönt so wunderbar. Dort möchte er hin.

Muss schnell googeln, was das mit Sansibar ist.

Ach, da macht man heutzutage Traumferien. Gehört zu Tansania, Ostafrika.
Friedensreich Hundertwasser (Maler) träumte von "Ao tea roa" - und ich mit ihm. Tönt so schön.

Unterdessen will ich nicht mehr fort. Höchstens nach Guarda ins Unterengadin. Am liebsten ein Jahr. Aber nur, wenn ein paar liebe Menschen mitkämen...

Montag, 16. September 2019

Hie und da ein Schreck

Gestern war mein Blog weg. Unauffindbar. Mein Anbieter behauptete, dass ich rein gar keinen Blog hätte, aber gern einen erstellen könne. Ich war sauer, weil ich aus Erfahrung weiss, dass mich diese Situation, die alle halben Jahre mal vorkommt, Schweiss und Zeit kostet. - Dass das mit der Zeit ärgert, ist verständlich. Aber Schweiss? Sogar so etwas wie Angst? - Was bedeutet es mir, jeden Tag oder fast jeden Tag einen kleinen Text zu schreiben? Wie wichtig ist es mir, dieses Textlein zu teilen? Warum möchte ich nicht ab heute oder morgen ohne "Klingklang" sein? - Fragen, die ich mal unter dem Ahorn tief bedenken will. Aber nicht heute. Keine Zeit, und der Blog ist ja wieder hergestellt.

Samstag, 14. September 2019

Retablieren

Alles wieder herstellen, wie es war und normalerweise ist. Wenn Kaya bei uns schläft, machen wir ein paar Umbauten. So dass es ihr wohl ist. - In einer guten Stunde wird sie wieder abgeholt von Mami und Papi. Ich wünsche ihr einen erholsamen Abend und einen geruhsamen Sonntag. Sie braucht es. - Mir ist richtig eingefahren, wie das sechsjährige Kind schon sein eigen Leben hat. Dasjenige eines Schulkindes. Was wissen wir schon davon?! - Sie ist 24 Stunden pro Woche in der Schule und eine Stunde im "Modern Dance". Das sind Welten, zu denen ich keinen Zugang habe. Dort gilt es, Erwartungen zu erfüllen und sich selber zu bleiben. Nicht einfach, denke ich mir.

Retablieren also! Matratzen verschieben, Sachen verräumen, aber nicht nur. - Meine Gedanken ordnen, zur Ruhe kommen, auch ich. Mich selber bleiben oder immer wieder werden.

Freitag, 13. September 2019

Langweilig? - Nie!

Unsere Enkelin weilt zwei Tage bei uns. Wir hüten auch ihr Kätzchen. ("Hirten" heisst das in Urnerdeutsch.) Auf meinem Pult liegen noch zwei von drei Paar neuer Hosen, die Reto gekauft hat. Meine Aufgabe ist, sie alle zu kürzen. Einmal getan, zweimal zu tun. Wir müssen gleich Kaya zum "modern Dance" bringen, dann einkaufen, hernach Kaya wieder ab- und heim holen. - D a n n   g i b t   e s   A p é r o. Entschleunigung. Im Wochenende ankommen.  

Donnerstag, 12. September 2019

Das Leben ist bunt

Gerade noch habe ich einen Dienstag zum Sonntag erklärt. Aber heute bin ich "echli" krank. Habe den Husten von Reto doch noch bekommen (nach drei Wochen Widerstand) und ihn erweitert zu einem "Grippalen Infekt", wie sich das wohl nennt. Ein bisschen hoch stilisiert. Aber echt, wohl ist mir nicht. Morgen oder spätestens übermorgen will ich wieder fröhlich hüpfen (als ob ich das je noch machen würde). Ist so viel los die ganze Zeit. Ich will.

Mittwoch, 11. September 2019

Famose Verwandlung

Ich bin glückliche Inhaberin von Notizen zum Tag. Kleine Zettel, die auch mal eine grosse Wirkung haben. - Gestern Morgen habe ich gelesen:

"Jeder Dienstag hat das Recht, sich in einen Sonntagmorgen zu verwandeln." (Thiago  de Mello, Brasilien)

Das habe ich wörtlich genommen und Reto auf den Goldenberg gelotst und zum Kaffee eingeladen auf der Terrasse hoch über Winterthur. So ein schöner DienstagSonntag!

Dienstag, 10. September 2019

Isch es wörklich wohr? (Ist es wirklich wahr?)

Das Wichtigste, das ich im Studium gelernt habe, ist mich selbst zu hinterfragen. Nicht, dass das immer gelingen würde und immer zuvorderst stünde. Ich schimpfe manchmal auch drauf los, bevor ich mich vergewissert habe, dass ich recht habe. Aber ich mag es seit dem Studium einfach überhaupt nicht, wenn wild behauptet wird. Wenn die eigenen Vorurteile voll ausgelebt werden, ohne nachzuprüfen, ob sie Hand und Fuss haben. - Es wäre mir ein grosses Anliegen, unseren Hütekindern etwas davon mitzugeben. - Gestern haben wir mit der Kleineren gespielt: "Ist es wahr, oder ist es nicht wahr?" - Reihum musste man etwas erzählen, und die anderen mussten herausfinden, ob die Erzählung stimmen könne oder nicht.

Es ärgert mich, dass ein Grossmünster-Pfarrer auch einfach so herum behauptet. Seine letzte "Schreibe" im Tagi-Magi ging über den biblischen Paulus. - So begann sie: "Paulus, der vormalige Saulus..." - Ich würde vom ach so klugen Herrn Pfarrer erwarten, dass er weiss, was ich in Luzern gelernt habe, dass nämlich "Saulus" hebräisch ist und "Paulus" griechisch. Derselbe Name. Nix vormalig und nachmalig.

Später lässt er sich über die Autorin Luise Rinser herablassend aus. - Ihr "leider viel gelesener Roman Mirjam" sei "falsch, falscher geht es nicht".

Das mag sein wie es will. Aber hat er alles verifiziert? Hat er die Wahrheit mit dem Löffel gegessen, wie mein Vater gesagt hätte?

Montag, 9. September 2019

Schon eingekauft

Ich gehe nicht gern "posten" (einkaufen). Aber es muss immer wieder sein. - Zuerst Menüplan schreiben, dann Einkaufsliste. Wann kommt Judith mit Kaya zum Essen? Haben wir sonst noch Kinder am Tisch? - Heute stand unser Hütekind gemäss Abmachung um acht Uhr vor der Tür. Mamma musste an ein Meeting zu früher Stunde. - Das Mädelchen blieb aber gerade mal zehn Minuten und spazierte dann sehr stolz und eigenständig zum Kindergarten. Winke, winke, dreimal, dann ist gut. Sie kommt um zwölf Uhr wieder und bleibt bis fünf Uhr. - Beim Einkaufen heute viel Geld ausgeben; Reto hat einen Gutschein für 8mal Superpunkte. Soll sich lohnen. Ich habe Dusch-Gel eingekauft, das bis in den Winter hinein reicht. Vier kleine Weissweinfläschli für unsere Freitags-Apéros und viel, viel Fruchtiges! Besonders die Kinder sollen sich gesund ernähren. Ich mag Kuchen und Schokolade. - Mist, Schokolade habe ich vergessen!

Sonntag, 8. September 2019

Bücherglück

Weil an diesem Wochenende alles anders kommt, als geplant, sind wir gestern ganz spontan nach Basel gereist. Dort arbeitet unser Sohn in einem RIESIGEN Bücher-Brocki. Da kommst du in die Halle rein und bist erschlagen von so vielen Büchern, die du dir alle leisten kannst, weil sie ganz billig sind. Nur heimtragen musst du sie mögen. - Ich war zuerst einmal völlig überfordert. Eine halbe Stunde Zeit - und soooo viele Möglichkeiten. Wo beginne ich? Gibt es ein systematisches Suchen? Welche Sparten kämme ich durch? WANN KOMME ICH WIEDER?

Nach der "Arbeit" am Buch (fünf Funde fürs erste) haben wir auf Stefan gewartet, der um fünf Uhr Arbeitsschluss hatte. Zu dritt spazierten wir im "Gundeli" weiter, um bei einem Tapas-Restaurant Halt zu machen. Wetter erstaunlich gut. Wir beschlossen, im Gartenrestaurant zu essen. Grosse Tapas-Platte gemischt für drei. Ich schlug je ein Gals Rotwein vor, aber Stefan war für eine Flasche. Und wie schmeckte der Rioja vorzüglich! Ich lebe heute noch davon.

Satt und glücklich ging es später Bahnhof wärts. - Mal wieder spontan sein, wird sich lohnen!

Samstag, 7. September 2019

Inspirierende Frauen

Endlich fertig gelesen - DAS MAGAZIN NR. 23, vom 8.6.2019. Schönes Heft, wo Frauen über die Frau schreiben, die sie inspiriert. Da kommen so überraschende Statements vor wie das von Patrizia Laeri (Wirtschaftsjournalistin) über Johanna Spyri. Und ich habe ganz neue Namen kennen gelernt von Frauen, über die zu lesen sich lohnen würde. Sehr gutes "Tagi-Magi" kurz vor dem Frauenstreik-Tag!
Endlich mit Interesse und Genuss fertig gelesen - und überlegt, über welche Frau ich schreiben würde.
Vielleicht gibt es auch so etwas wie "negative Inspiration". Sicher gibt es das! - Von einer Frau fasziniert zu sein, die auch nervt. (Aber bei weitem nicht nur). Sie heisst Luisa Francia und bloggt. Ich lese ihren Blog täglich und bin immer wieder überrascht, wie hässig die alte Frau ist (sie ist gerade auch siebzig geworden). Sie versteht sich als moderne Hexe, aber ihre Themen sind grossenteils auch meine Themen: Natur und natürliche Heilmittel, das Älterwerden, die Politik und mehr.
Inspiration ist mir Luisa Francia , seit ich sie vor Jahren in Luzern selber erlebt habe. Sie hielt einen Vortrag. Was mich aber vor allem beeindruckte, war, WIE sie vortrug. - Zuerst einmal zog sie die Schuhe aus, und dann setzte sie sich im Schneidersitz bluttfuss auf ihren Stuhl.
Was ich als negativ empfinde, ist ihre Schimpferei auf alles und alle. Ihre Gehässigkeit. Da zieht sie über unser aller Greta her, weil die mehr Aufmerksamkeit bekommt als Luisa. Dabei hat Luisa das alles schon längst gewusst und darüber geschrieben. Und nun diese "Göre"...
Tage später krebst sie zurück. Die Kommentare waren wohl nicht so.
Ich bleibe ihr treu, der Luisa - und finde die Greta auch gut.

Freitag, 6. September 2019

Fast vergessen,

dass es schon Abend ist. Die Lichtverhältnisse der letzten Tage verwirren mich. Dunkel, weil spät oder dunkel, weil Regenwetter? - Enkelin hüten am Wochenende ist abgesagt. Das Sch….-wetter, merde alors!!! - Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Jedenfalls wünschen wir unserer Tochter eine schöne Wanderung mit ihrem Mann - wenn nicht morgen, dann... - Wir haben, nix wie los,  umdisponiert. Wir müssen unsere verbleibende (Lebens-)Zeit nutzen. Statt zu hüten fahren wir nach Basel zu unserem Sohn. Endlich! - Er arbeitet in einem riesigen Bücher-Brocki. Oh, oh, oh - ich nehme Reto mit. Er muss tragen helfen später am Abend. Die Bücher kosten fast nix. Das ist schon wunder-, wunderbar!

Donnerstag, 5. September 2019

Kaffeekanne

Wir haben keine, aber beim Bahnhof Oberwinterthur ziert eine hübsche, weisse Kaffeekanne eine Schuttmulde. Wer sie dort auf Schuttbrocken gestellt hat, zeigt Humor, aber auch Sinn für Schönheit. - "Kaffeekanne" sagen aber Kindergartenkinder und Schulkinder auch einem Rund von Eiben am Rande des Schulhausplatzes hinter uns. Gestern waren wir mit Kaya dort zum Klettern, Graben und Spielen. Mal waren wir Familie, mal Indianer, und Kaya war Auskundschafterin. Den Bison töten mit dem Pfeilbogen mussten die Männer. Wir wollen aber dann auf dem warmen Bisonfell liegen in der Zukunft.


Dienstag, 3. September 2019

De Andi ond de Ändu

Geschter han i e ganzi Churzgschicht uf Mondart gläse. Guet gange. Jongi schriibe jo ihri Simsli fascht immer, wie ne de Schnabu gwachse isch. Vierzgjährigi sind jong im Fau.

Geschter si mer wiit greist. A "Lac de Joux". Zwar cha me deet nüt chouffe. Ömu mir händ i zweu Dörfer keis offnigs Lädeli gfonde. Aber es isch wonderschön. Mir sind uf eme Fuesswäägli am See noche glouffe ond händ die wildi Natur ond die pützlete Gäärte gliichermasse gnosse.

De grooss Hit vom Tag sind aber de Andi ond de Ändu gsii. Eigentlich heisse beed Manne "André". Dass mir nid immer vom André Senior ond -Junior müend rede, säge mir em Junge "Andi" ond em Alte "Ändu". -Die beide sind i Spiiswage cho ond a euse Tisch gsässe, wo mir eus es Kafi ond es Gipfeli gönnt händ. De Ändu het sofort afoh rede - und bis uf Yverdon, wo mir use sind, nümme ufghört. Läck, dä Maa! - Isch überall uf de Wält gsii ond hett eus alli Länder ufzällt, wo-n-er sich umetribe hett. - Also umetribe nid, är isch Manager gsii, en bedütende Maa, gfrogt, wichtig, erfolgriich. - Uuuhh, ond Gäld hett er verdienet. Cha jetz jede Januar uf Kuba. Muess nid im Näbel hocke wie eusereis.

Irgend einisch ha-n-i de de Andi gfrogt, wie lang är i de Schwiiz bliibi. Er isch nämlich vo Brasilie, wohnt bim Ändu ond leert Änglisch. - I ha de Andi uf Änglisch gfrogt, obwou de Ändu gmeint het, i chöni nüt, wie alli Froue. I ha de em Reto vorzue übersetzz, was de Andi ond i gschwätzt händ.

Wo mer uusgschtige sind, hend mer is müesse schöttle ond weder zu eus cho. No de ganz Tag sind de Ändu ond de Andi i eusne Gschprääch wieder uftoucht. Ond jo - "Andi" tönt zärtlech ond Ändu" grob, so wie die beide sind oder wörke. De Andi isch ufgschtande, wo mer händ müesse goh, ond het eus d Hand gäh zum Abschied. Ebe e rchtige "Andi".


Montag, 2. September 2019

Telefoniert

Heute Morgen haben wir viel telefoniert. Ich ein Telefonat, Reto zwei, alle länger. Um zu wissen, wie es geht. - Eine Angerufene kriegte Angst, es gehe uns nicht gut, weil wir anriefen. Dabei tut das Reto alle paar Monate. Ehr und redlich und gewiss. - Die zweite Angerufene freute sich und will uns auch gerne treffen. In der Stadt vielleicht? Nächstens? - Ja gern, müssen nur die Agenda konsultieren. Wir melden uns. - Und der dritte Angerufene erzählte viel und spannend und nicht nur lustig. Er verglich unser aller Leben mit dem Vogel, der auf dem Leim sitzt. Da kommt das interessante Verb "quinquilieren" drin vor. Müssen wir alle uns merken. Und tun sollten wir es auch so oft als möglich - quinquilieren. Hier das ganze Gedicht von Wilhelm Busch:

"Es sitzt ein Vogel auf dem Leim,
Er flattert sehr und kann nicht heim.
Ein schwarzer Kater schleicht herzu, 
Die Krallen scharf, die Augen gluh.
Am Baum hinauf und immer höher
Kommt er dem armen Vogel näher.
Der Vogel denkt: Weil das so ist
Und weil mich doch der Kater frisst,
So will ich keine Zeit verlieren,
Will noch ein wenig quinquilieren
Und lustig pfeifen wie zuvor.
Der Vogel, scheint mir, hat Humor."

Ich hole mir heute meine Gesamtausgabe "Wilhelm Busch" vom Gestell und schaue mal nicht nur "Max und Moritz" an...


Sonntag, 1. September 2019

Den Herbst entgegen nehmen

Wir sind übers Hegifeld spaziert. Der Herbst ist spürbar heute am 1.September. Reto und ich haben beide dieses Jahr Mühe, den schönen Sommer loszulassen. Überall liegt Niedergang in der Luft. Das Blumenkohlfeld riecht verweslich. Kommt der "Geruch" des nahen Schweinestalls dazu, ist unser "Bedarf" an Nasekitzel gedeckt. - Wir fragen uns, ob wir Mühe haben mit dem kommenden Herbst und gar dem Winter, weil wir selber im Niedergang begriffen sind. - Reto findet lapidar: "Es gilt, den Herbst entgegen zu nehmen". So ist es. Wir geben uns Mühe, stellen uns ein - und kehren in der Schloss-Schenke zum Apéro ein.