Dienstag, 31. März 2020

Am liebsten...

Am liebsten lese ich
koche ich
bin ich im Garten
gehe ich eine halbe Stunde spazieren
häkle ich an meinem Stoffrestenteppich
schwatze ich mit unserem Hütekind von weitem
bringe ich unseren Kater zum Schnurren
male ich aus mit Farbstiften
tanze ich für mich
schlafe ich

Am allerliebsten bin ich vielfach verbunden mit meinen Lieben allen.

Montag, 30. März 2020

Nichtstun ist nicht gleich Nichtstun

Es gibt zwei Arten nichts zu tun, vielleicht auch mehr. - Meine eine Art ist eine zufriedene. Ich tue nichts als im Garten sitzen. Ich schaue, höre, rieche und bin froh. Oder ich meditiere. Sitze auf meinem Schemel, atme, warte, versuche nicht einmal zu denken und spüre nur, dass ich da bin. (Hie und da schläft mir ein Fuss ein, aber nur noch selten.) - Meine andere Art Nichtstun stört mich, ärgert mich. Ich schimpfe mit mir. Dieses Nichtstun kommt aus einer Lähmung. Ich mag nichts tun. Ich kann nichts tun ausser dem, was vorgegeben ist. - Ich putze zwar meine Zähne, aber ich schreibe keine Briefe. Ich lese zwar gern in einem Krimi, aber Thomas Mann ist unbekömmlich. Kann nicht noch zu Corona schlimme biblische Geschichten breit erzählt lesen. - Im Moment (schon gestern und vorgestern) bin ich im gelähmten Nichtstun. Mag nicht. Schreibe nicht im Tagebuch, schreibe nur den Blog, weil das meine Selbstverpflichtung ist. - Meine Nichtstuerei überlappt sich aber. Ich meditiere täglich. Daraus wird Energie kommen. Ich bin mir sicher. Bis dann tue ich eben nichts (was natürlich nicht wirklich wahr ist).

Sonntag, 29. März 2020

All die guten Ratschläge

Wunderbar, wie wir mit guten Ratschlägen versorgt werden, was ums Himmels willen wir die ganze Zeit zu Hause tun könnten! - Aber ehrlich, gestern habe ich fast zu viel getan. Den lieben langen Tag getan und getan. Und wenn es nur war, dass ich vor dem Spiegel mit der Handy-Taschenlampe in den Hals geguckt habe, ob meine blöde Entzündung endlich abheilt. Und wenn es nur war, dass ich Kayas Bäbis im Holzbettchen, das vor langer Zeit der Grosspapi geschreinert hat, zum Spielen aufgesetzt habe. Müssen sie halt ohne Kaya selber spielen. Ich auch. Und wenn es nur war, dass ich viele, viele WhatsApps  angeschaut und beantwortet habe. - Natürlich habe ich auch Nüsslisalat geerntet und gerüstet und gewaschen. Ich habe gekocht, Badezimmer geputzt und was noch alles. Getan und getan. Und die guten Ratschläge noch nicht einmal angebraucht, geschweige denn abgearbeitet. - Hier und jetzt aber frage ich mich, ob ich in diesen Tagen und Wochen nicht das Wichtigste lernen sollte: NICHTSTUN.

Samstag, 28. März 2020

Geschichten erfinden

Reto ist ständig am Vermuten. Den lieben langen Tag vermutet er das Schlimmste. - Heute stand ein Polizeifahrzeug an der Strasse. Da ging es wieder los: "Die haben gerade einen verhaftet." -  Ich habe schon den Kopf geschüttelt und meinen Unmut anmelden wollen: "Das weisst du doch gar nicht." - Da hat Reto weiter erzählt, dass der Mann einen Unfall gebaut habe. Dann sei er geflüchtet. Jetzt werde er verhaftet wegen Fahrerflucht. - Und weiter ging es, bis ich gemerkt habe, dass es sich nicht um Vermutungen sondern um Geschichten-erfinden handelte. Hatten wir doch gestern bei "schlaumeier.online.ch" mitbekommen, wie Kinder animiert wurden, Geschichten zu erfinden. Und sie mit Gegenständen zu spielen. Der Salzstreuer als Mikrofon, der Bleistift als langer, dünner Mensch...

Freitag, 27. März 2020

Das Highlight des Tages - Orangen

Oh, oh, oh, heute sind die letzten Orangen von Griechenland gekommen. Das dritte Mal in dieser Saison je 13 Kilo wunderbare Bio-Orangen direkt vom griechischen Bauern. Vermittelt durch "gebana". Wir teilen sie mit Judith and family. Sie sind süss und saftig und tun gerade jetzt so gut. Freude, grosse Freude. - Zweite Tagesfreude: Wir sind laufen gegangen an der Sonne und haben all das Blühende geschaut und den Vögeln gelauscht. - Dritte Freude für mich: Reto ist am Kochen. Älplermagrone mit viel gerösteten Zwiebeln und Salat. Freue mich!

Donnerstag, 26. März 2020

Zu viel liegt herum, das es lange nicht braucht

Wir sind noch nicht lange vorwiegend in unserer Wohnung. Aber es gibt schon psychische Auswirkungen. Reto möchte gewisse Regeln nur ein kleines bisschen übertreten. Er weiss, dass ich es nicht zulasse.-  "Nur schnell am take away etwas Feines kaufen. Ich nehme ein Brettchen mit, lege mein Geld darauf und schütte es dem Verkäufer in die Hand." - So in der Art gehen Retos Sehnsuchtsgedanken. - Mir ist gerade in meinem Zimmer nicht wohl. Da liegt so viel herum, mit dem unsere Hütekinder sofort spielen könnten. Sie kommen aber laaaaange nicht mehr. - Ich muss wegräumen. Ich will Behaglichkeit für mich schaffen. Und gleichzeitig hoffen auf bessere Zeiten.

Mittwoch, 25. März 2020

Burris sammeln wieder

Immer noch dieser bissige Wind, der alles durchfährt. Aber wir sind am Morgen eineinhalb Stunden unterwegs gewesen. Brombeeren im "Brombeeriwald" gibt es noch lange nicht. Aber wir haben trotzdem gesammelt. Föhrenzäpfli und Tannenzapfen. Je einen Rucksack voll für die Grillsaison. Ich muss vorwärts schauen. - Die Brennnesseln sind auch bald hoch genug, damit ich sie sammeln kann. Das gibt Brennnesselspinat. Ist erstaunlich fein. - Im Garten habe ich Löwenzahnblätter gesammelt, die in den Salat kamen. Zuckerhut aus unserem Garten. Zum Glück habe ich das Licht eingeschaltet beim Salatwaschen, sonst hätte ich vielleicht die grünen, kleinen Blattläuse übersehen. Erwartet habe ich sie noch nicht. Immerhin, es lebt.

Dienstag, 24. März 2020

Geht Traurigkeit und Blödelei nebeneinander

Ich habe nicht einschlafen können. Kater Nepomuk an meiner Seite. Bett kuschelig warm. Ich denke so dies und das. Will schlafen. Es schläft nicht. - Will nicht an Corona denken und NICHT an die katholische Amtskirche. Nicht, nicht, denke doch. - Ich verordne mir, ein Blödelgedicht zu erfinden, das Kaya dann lesen könnte. Nachts um halb zwei Uhr schreibe ich auf:

Ein Mädchen mit dem Namen Kaya
stieg auf den höchsten Berg den Himalaya
dort verlor sie einen Schuh au weia

Eine Frau mit dem Namen Judith
war vom Joggen und home-scoolen ganz fit
leider flickte sie Löcher in Socken mit Araldit

Ein Mann mit dem Namen Harry
war nicht verheiratet mit der schönen Marie
er liebte ausser Kaya und Judith nur einen roten Ferrari

Dann trinke ich Wasser mit Baldriantropfen drin. Irgendwann schlafe ich. Am Morgen sagt Reto, er habe mir aus Versehen zum Znacht Kaffee MIT Koffein zubereitet.

Montag, 23. März 2020

Ich zerreisse mein Gewand

Zu alttestamentlichen Zeiten haben Menschen ihr Gewand in Trauer und Verzweiflung zerrissen. Ich habe kürzlich mit meinem Arzt darüber geredet, wie schlimm es für mich ist, was in der katholischen Kirche passiert. Wie mich die nicht abreissenden Berichte über Missbrauch in der Kirche erschüttert haben. Wie ich einfach nicht mehr mag. - Mein Arzt hat mir eine Psychotherapie vorgeschlagen. Das war, bevor Generalvikar Martin Kopp so unanständig und unmenschlich seiner Ämter enthoben wurde. - Ich mag nicht mehr. Ich gehe nicht in Therapie. Ich zerreisse mein Liturgisches Gewand und trauere.


Sonntag, 22. März 2020

Herr Koch ist einverstanden

Gestern hörten wir nur ständig, dass Alte zu Hause bleiben sollen. Dürfen wir aber spazieren, uns bewegen an der Luft? Wir waren unsicher. - Heute Morgen habe ich nachgelesen: Herr Koch findet es richtig, wenn wir spazieren gehen. Aber er will nicht, dass wir einkaufen. - Wir haben so ein grosses Glück, dass uns Judith und Harry versorgen mit dem Nötigen. Und Kaya unsere Stimmung hebt mit Briefen. Wir sind sehr dankbar und privilegiert. - Wir sind heute Morgen auf Quartiertour gegangen. Es war bissig kalt. Ich trug die dicke Winterjacke, die ich im Urner Oberland manchmal trug auf dem Schneetöff Richtung Göscheneralp. Das rief mir gute Erinnerungen zurück. Manchmal habe ich gejuchzt in der wunderbaren Schneelandschaft. - Wir werden uns wieder freuen, es wird vorbei gehen. Bliibet gsund!

Samstag, 21. März 2020

Heute in der Wohnung

Reto hat zum erstenmal einen "Eierstich" gemacht für die Abendsuppe. Sehr cremigfein geworden. Ich habe Stoff gerissen und verhäkelt. Mein Teppich wächst. Wir haben insgesamt mehr als eine Stunde mit unserem Sohn telefoniert. (Fast) alle haben Zeit. Nichts eilt. Zu tun aber weiss ich immer genug. Vielleicht renne ich noch ein paar Runden um unser grosses Gemüsebeet. Einmal rennen, einmal hüpfen...

Freitag, 20. März 2020

Viel Kontakt

Noch nie, wirklich noch nie, seit ich ein Smartphone habe, meldete es sich so häufig wie in diesen Tagen. Klar, ich hatte Geburtstag, aber das ist es nicht. Es ist Corona. Viele zeigen uns/einander, dass man sich gegenseitig nicht im Stich lässt. Wir sind nicht allein. Wir können uns lustige Filmchen schicken. Herzchen zuhauf wandern von "Smarty" zu "Smarty" (Smartphone). - Und nicht nur das Smartphone meldet sich öfter denn je. Streckt der Nachbar den Kopf aus dem Fenster und ruft: "Reto, geht es dir gut?" - Den ganzen Winter haben wir den "Chrigel" kaum gesehen, aber jetzt! Ebenso seine Mitbewohnerin mit der super Singstimme. Ein kleines Gespräch über Katzen findet statt von Garten zu Garten. Kommt sehr, sehr selten vor. - Unser Schwiegersohn eilt herbei mit Schoggi für Reto, obwohl dieser gesagt hat, es pressiere nicht. (Aber Reto hat gern schon zum Kafi davon geschmaust!) - Unser Hütekind erzählt uns von weitem ganze Geschichten. Wir müssen unsere alten Ohren spitzen, wie wir nur können.

Donnerstag, 19. März 2020

Geburtstage, die in Erinnerung bleiben

Letztes Jahr durfte ich Königin sein zu meinem Siebzigsten im Schloss Hegi (Feier im Mai). Mein grosses Fest ist unvergesslich. - Auch am Geburtstag selber war es wunder-, wunderschön, dass eine ganze Gruppe vom Urner Oberland mich zu Hause überraschte. - Gestern war es anders, aber bestimmt auch unvergesslich. Ich habe meine Gäste ausgeladen und nur mit Judith und Kaya und natürlich Reto im Garten angestossen zu meinem Festchen.  Unter Distanzwahrung. - Traurig bin ich nicht. Ich denke einfach an letztes Jahr und hoffe auf nächstes Jahr. Wir stehen jetzt das durch. Und zu tun gibt es trotzdem den lieben langen Tag. - Schon geschrieben, dass ich einen Teppich aus Stoffresten häkle? Arbeit bis in den Sommer hinein.

Dienstag, 17. März 2020

Hah - kurzes Lachen vor und zurück

Wir dachten, jetzt tun wir es! Wir bestellen Lebensmittel bei "coop at home". Wir wollen jetzt nicht mehr in die Läden. Unsere Bundesrätinnen und Bundesräte haben uns gestern schwer beeindruckt. Noch viel mehr aber die Bilder von Intensivstationen in Italien. Nein, nein, nein, wir wollen nicht krank werden und niemanden anstecken. Also Coop Heimlieferdienst. - Ich habe uns eingeloggt und mit aller Konzentration etwa fünfzehn Sachen in den Warenkorb gelegt. Unsere Adresse eingegeben, auf Rechnung getippt. Dann stand nur noch: Lieferdatum. Wir dachten so morgen oder übermorgen, wo die doch so viel zu tun haben. - Nein, auch nicht überüberübermorgen. Am Donnerstag in einer Woche würde ein Liefer-Zeitfenster offen sein. Vorher nicht. Wir haben verzichtet. - Als guten Witz habe ich das unserer Tochter geschrieben. Sie aber hat uns alles, alles eingekauft und mit Kaya vorbeigebracht. Wir sind ein Weilchen im Garten gesessen - immer mit mindestens zwei Meter Abstand zwischen uns. Virtuelle Umarmung zum Abschied. Es war so schön!

Montag, 16. März 2020

Seltsam stumm

Heute wäre Kinderhütetag. Aber wir hüten nicht. Auch am nächsten Montag nicht und am übernächsten. Wann wieder? - Es ist nicht so, dass uns nichts einfällt zu tun, aber die Kinder fehlen. Kaya haben wir vorher von weit gesehen. Mit ihrem Mami zusammen, das auch zu Hause ist statt in der neuen, interessanten Ausbildung. - Es geht etwas vor, das wir nicht kennen. Wir wissen nicht, wie es ausgeht und wann es aufhört und was dann ist. - Ich bin heute seltsam stumm. Ist mir nicht zum Singen auf dem Balkon. Und doch, wir wollen aufrecht gehen und stehen und tun, was notwendig ist.

Sonntag, 15. März 2020

Wenigstens Frühling

Wir haben unter dem Ahorn Zmittag gegessen und den Bienen und Hummeln zugeschaut. Das ist immerhin einigermassen normal (wenn auch früh im Jahr). Meine Rösti mit Zwiebel (stärkt Immunsystem) und das Spiegelei waren fein. Brokkoli aus dem Garten grün und gesund. Das Blühen und die Sonne erfreuen uns (auch wenn wir uns sorgen). Heute Abend haben wir Besuch. Wir sind vorfreudig und gespannt auf unsere Gespräche. Verboten, nur über Corona zu reden! Im Briefkasten haben wir ein Couvert von Mitbewohnenden gefunden, in dem sie uns (Alten) Hilfe anbieten. Das freut uns so und rührt uns. Es gibt uns ein Gefühl von Geborgenheit.

Samstag, 14. März 2020

Es sickert ein

Es braucht Zeit zu begreifen, dass (fast) alles anders ist, als es jemals war. Gestern rangen wir uns durch zuzulassen, dass wir - bis wann - keine Kinder mehr hüten. Vorerst keine schöne, strenge, lustige, erfüllende Tage mit einem oder zwei fröhlichen, phantasievollen, klugen, wunderbaren Mädchen an unserer Seite. Wir dürfen nicht! Herr Berset hat gesagt: "Bitte, bitte, liebe Grosseltern, hütet nicht!" - Es ist nicht unser Wollen, aber es muss sein. Um des Ganzen willen. Solidarität nennt sich das. Angesteckte Grosseltern kosten übermässig. Nicht tun, was man möchte, ist das Gebot. Still halten. Für sich bleiben. Sich selbst bei Laune halten. Was ein ganz eigenes Thema für uns alle ist.

Freitag, 13. März 2020

Eine grosse Freude in Zeiten des Coronavirus

Bei uns in der Stube gibt es ein sogenanntes "Schublädeli". Da hinein lege ich kleine Geschenke für Kaya, die Reto mitfinanziert. Mir macht das Freude und erinnert mich an die "Gnoschi-Schublade" meiner Grossmutter in der Finsterthüele. Da durften wir wühlen und fragen, ob wir die eine oder andere leere Fadenspule  aus Holz haben dürften. Oder eine andere Kinder-Kostbarkeit. Ein leeres Metallbüchsli usw. und so fort. - Sage ich dieser Tage zu meiner Enkelin: "Du, es kann sein, dass ich bald nichts mehr kaufen darf für das Schublädeli wegen des Coronavirus. Die Alten müssen vielleicht zu Hause bleiben." - Gibt sie zur Antwort: "Oh, dann lege ich etwas für dich ins Schublädeli."

Donnerstag, 12. März 2020

Es ist getan!!

Letztes Jahr haben wir es nicht gewagt. Zu anstrengend. Zu wenig Kraft. Aber heute - we did it! - Wir haben den Kompost umgesetzt. Bedeutet: Grünen Komposter hochgehoben (Reto). Das Obere nach unten gekehrt und das Untere nach oben oder so ähnlich. Anders: Das Obere "abgeschöpft", um es am Schluss wieder einzulagern (ich). Das Untere = UNSEREN WERTVOLLEN KOMPOST in Kübel gefüllt (ich). Im Garten verteilt und eingehackt (Reto). Das Unvergärte wieder in den leeren Komposter gefüllt (ich). Alles sauber gemacht (beide). Füsse gewaschen (ich). Mit blutten Füssen zur Türe gerannt, weil es geläutet hat. - Mit Judith und Kaya, die spontan vorbeikamen, einen Apéro genossen. Gefeiert, so lange man feiern kann.

Mittwoch, 11. März 2020

Das Leben - so lustig und so schwierig

Warum ist mein Herz schwer, obschon wir heute so viel gelacht haben mit unserem Hütekind? - Heisst das Schwere schwer, weil es schwerer ist als das Leichte? - Kann man wirklich an einem Tag so ausgelassen fröhlich und so tieftraurig sein wie heute? - Ich kann. Aber ich werde um sechs Uhr meditieren, um auszubalancieren, was ungleichgewichtig ist. Wahrscheinlich funktioniert das sogar, ohne dass irgend etwas weniger Bedeutung hätte, als es hat.

Dienstag, 10. März 2020

An so einem Tag

Ich habe am Morgen "Spitzbuben" gebacken, um mir und anderen eine Freude zu machen. Die anderen waren mein lieber Ehemann, meine Tochter und meine Enkelin. Wir alle haben "Spitzbuben" ganz besonders gern. Nachher noch ein bisschen spielen mit "Zauberknete" - und ab ging es, wieder in die Schule oder nach Hause zum Lernen. Unsere Tochter macht eine neue Ausbildung. Sie redet fast nur noch in lateinischen Fachbegriffen mit uns. (An so einem Tag wie heute mit so viel Grau und Nass ist Süsses und Lachen am wichtigsten!)

Montag, 9. März 2020

Wir hamstern nicht - oder doch?

Wir sind vom Einkaufen zurück. Es hatte erstaunlich wenig Leute. Aber einkaufen müssen wir auch in Zeiten des Coronavirus. Zwar hätten wir zu Hause Essen für zwei Wochen oder mehr. Aber da wären dann bald keine Milchprodukte mehr dabei und kaum Früchte. - Jedesmal kaufe ich - ja, ich bin es - etwas mehr als nötig. Heute ein sehr grosses Pack WC-Papier. Viel Knoblauch. Einen grossen Kübel Griechisches Joghurt. - Wir hamstern nicht, aber wir sind verunsichert wie fast alle. Hoffentlich keine Quarantäne für mich. Ich bekomme sonst Gefühle des Eingesperrtseins. Klaustrophobie. Dabei bin ich schon phobisch genug. Echt!

Sonntag, 8. März 2020

Noch...

Frühmorgens habe ich am Radio gehört, dass in Italien ganze Städte und Regionen abgeriegelt werden. Mailand, Venedig... Die Liste ist sehr lang, was alles die Menschen dort nicht mehr dürfen. - Reto und ich sind heute Morgen in die Stadt spaziert und ins Kunstmuseum gegangen. Etwas, das Reto eigentlich kaum will, aber heute schon. Ich durfte gratis rein, weil Frauentag ist. Dankeschön, hat mich gefreut. - Wir haben gestaunt, wie vielseitig das Kunsthaus sich präsentiert. Anregung vom Besten. Soll ich auch Collagen aus Zeitungen mit Goldstreifen gestalten? Reto kann es nicht fassen, dass ein riesengrosses Bild an der Wand Kunst sein soll, das weiss grundiert worden ist und zwei Rahmen gemalt bekam, einen schmalen in Grau, einen breiteren in Schwarz. - Monet, Picasso, Braque, Sisley und wer auch immer hängt da (nicht die Männer, die Bilder!). Ganz nah sind wir gegangen und haben gesehen, wo viel Weiss aufgetragen worden ist. Haben Pinselstriche verglichen, Farben genossen und uns gefragt: Wie lange dürfen wir noch ins Museum gehen? Die MailänderInnen dürfen nicht mehr.

Samstag, 7. März 2020

Es ist getan

Päckli auf die Post gebracht. Grossen Spaziergang gemacht, nicht ohne gegen das Ende ein paar Bärläuchli mitzunehmen. Spaghetti gekocht (vegetarisch wie meistens). Feinsten Rioja von Delinat (Bio) vom Keller heraufgeholt. Vor dem Fernseher gegessen (Skirennen). Später Wohnung geputzt. Brotteig geknetet. - Jetzt ist gut. Bis am Montagmorgen darf ich tun, was ich will. - Oder tue ich sowieso immer, was ich will???

Freitag, 6. März 2020

Zementröhren

Nein, wir bauen nicht. Wir haben ja alles, was wir brauchen. Zementröhren haben wir zum Mittagessen genossen. Gesehen in einem neuen Laden in Winterthur. Sofort gekauft, weil sie für Reto eine Kindheitserinnerung sind. Etwa fünf Zentimeter lang. Pastateig und viel Loch. Dazu gab es eines von Judiths Lieblingsgerichten - Poulet à l'estragon. Und Salat natürlich. Kein Essen ohne Salat oder Gemüse. - Kaya hat dreimal Zementröhren verlangt. Zweimal Salat und Fleisch. So viel Hunger nach dem Turnen in der Schule? - Reto war zufrieden: "Ja, genau so waren sie, als ich ein Kind war." - Ich überlege gerade, welche Gerichte aus der Kindheit ich gern wieder mal essen würde.

Donnerstag, 5. März 2020

Bei uns ist immer noch Fasnacht

Die Zeit und die Welt sind trist. Wir setzen dem bunte Bänder in der Wohnung entgegen. Fasnachtsschlangen allüberall. Farbe in der Wohnung, Grau draussen. Aber es geht nicht auf. Grundlegendes passiert, und niemand weiss, wohin es führt. Wir überlegen uns einen "Corona-Gruss". Abstand ja, aber mit Herzlichkeit. Was wird mit der Wirtschaft. Was wird mit uns allen. Und vergessen wir vor lauter Corona-Virus alle diejenigen, die es sonst schwer haben, die schon lange leiden. Hier und in aller Welt. Grundlegendes passiert. Was macht es mit uns. Was lassen wir mit uns machen.

Mittwoch, 4. März 2020

Bärlauch zum Zweiten

Heute ist der Tag, an dem es nicht regnet. Reto hängt unsere Wäsche zum erstenmal in diesem Jahr in den Wind. - Nach der ersten "Aufhängete" sind wir an unser Bärlauchbord spaziert. Natürlich mit zwei Säcken. Die frischgrünen Bärlauchblätter waren frisch gewaschen vom letzten Regen. Wir mussten bloss aufpassen, nicht auszurutschen am Hang. Innert kurzer Zeit hatten wir unsere Ernte zusammen. Bärlauch macht nicht nur Bären munter, die aus dem Winterschlaf erwachen. Er ist gut gegen Frühlingsmüdigkeit, Bluthochdruck, zu hohe Cholestrinwerte, Magenbeschwerden und, und, und. Wir lassen uns das alles nicht entgehen.

Dienstag, 3. März 2020

Das junge Elefäntli, der leuchtgrüne Gecko, der faule Gorillaopa...

So ein schöner Tag mit meinem Sohn im Züri-Zoo! Fast alle Tiere haben wir besucht, nur nicht Nashörner und Nilpferde. Viele waren winter- oder mittagsfaul. Besonders die Koalas und der Tiger und der Silberrücken der Gorillagruppe. Die Flamingos waren rosapink. Der Spatz in der Masoala-Halle hatte einen roten Kopf (ist er ein Rotkopfsperling). So rot war auch der Kopf des Jünglings auf der Heimfahrt im Bus, der ein Mädchen anhimmelte. - Ich bin rundum zufrieden und glücklich mit meinem Happy-Day.

Montag, 2. März 2020

Vom Morgen bis zum Abend

Immer in der Wohnung. Immer beschäftigt. Immer gut gelaunt vom Morgen bis zum Abend. Unsere Enkelin verbrachte den Tag bei uns/mit uns statt an der Kinderfasnacht. Wir haben all mein gesammeltes Bastelmaterial auf dem Boden meines/unseres Zimmers ausgelegt und dann drauflos gebastelt. Bei mir entstand ein Rapunzel-Turm mit Haarzopf, der aus dem Fenster hängt. Kaya hat sich stark meinen hunderten von Ballonen gewidmet. Geübt, von Anfang an selber aufzublasen. Nur zuknüpfen musste der Grosspapi. Jetzt sind die Ballone eingesammelt und in blauem Tuch versorgt. Blaues Tuch, das ich früher an Taufen zum Schönmachen brauchte. Ich habe Kaya die Pastoralassistentin "gegeben"(theatert). Sie hat sehr gelacht.

Sonntag, 1. März 2020

Oh, wie wohl ist mir...

Erster März - Beginn des Frühlings gemäss den Meteorologen. Ich spüre es mit jeder Faser meines Seins. Oh, holde Sonne... und so weiter. Wir haben draussen Kaffee getrunken und "Schlüüfferli" gegessen. Gestern Abend habe ich sie fabriziert. Wenn schon die Kinderfasnacht morgen mit Kaya ausfällt, dann muss wenigstens Fasnachtsgebäck da sein. - Ich habe keine Zeit fürs Pult. Die Sonne scheint immer noch. Muss gucken, ob der Schnittlauch ein My gewachsen ist. Morgen schneide ich zwei Stängelchen. Je etwa fünf Zentimeter hoch.