So viele wunderbare Sachen sind dieses Jahr nicht möglich. So oft sitzen wir zu Hause statt zu reisen. So viele liebe Menschen treffen wir über Weihnachten und Neujahr nicht. Jammerschade! Corona vereitelt vieles. Das ist wahr. ABER! Wir haben noch weit mehr Möglichkeiten, als wir im ersten Moment denken. Gestern sassen wir zu viert an einem schön gedeckten Tisch. Wir haben grossartig getafelt und uns gut unterhalten. Mit Abstand, aber es ist möglich. - Wir werden herausfinden, wie wir mit den bestehenden Einschränkungen zu siebt Weihnachten feiern können. Draussen? Unterwegs? Kreativität ist gefragt. - Und hat das weniger unterwegs Sein nicht auch sein Gutes? Und das weniger Guetzli Backen weil weniger Besuch? - Ich möchte meinen Fokus neu einstellen. Einstellen auf diesen Advent, diese Weihnacht, diesen Jahresübergang - und das beste daraus machen. Es wird unvergesslich sein, weil hoffentlich einmalig!
Montag, 30. November 2020
Samstag, 28. November 2020
Wir sind bereit
Noch nicht für Weihnachten, aber für die Adventszeit sind wir bereit. Reto hat heute noch zwei Adventskränze geflochten und einen haben wir Judith und family gleich vorbeigebracht. Ich wollte auch mit und gern einen Kaffee trinken und ein bisschen spüren, wie es den dreien geht. - Gut, scheint mir. Ungestresst. Das tat uns gut. - Also, die Adventszeit mag kommen. Ich bin gespannt, was sie bringt. Ob sie anders ist in diesem Jahr. Ob mehr Zeit ist zum innerlichen Wachsen. - Dies hängt wohl wie immer am meisten von mir selber ab.
Freitag, 27. November 2020
Ich ginge gern, aber ich gehe nicht
Wir haben unsere letzten Kino Billette verschenkt. Wegen Corona schauen wir Filme momentan nur vom Sofa zu Hause aus. Aber es tut mir leid, dass ich Stefan Haupts "Zürcher Tagebuch" nicht sofort sehen kann. Reto hat getröstet und gesagt, der Film käme bestimmt bald on TV. - Im letzten Strassenmagazin "Surprise" war ein Interview mit Stefan Haupt. Einen Satz vom Filmemacher habe ich mir herausgeschrieben:
"Ich versuche zu anerkennen, dass ich die Welt nicht retten kann und dass das trotzdem kein Freipass ist, nur für mich allein zu schauen."
AMEN!
Donnerstag, 26. November 2020
Meine Schöne
Sie hat keine Angst vor mir. Ich vor ihr auch nicht. Sie ist eine Taube und kein Sperber, kein Wander- oder Turmfalke. Eine einzelne wunderschöne Taube in vielen Brauntönen. Nur ein paar Schwanzfedern sind weiss. - Ich bin ihr heute eine ganze Weile gefolgt. Sie hat eifrig gepickt am Boden und mir zugehört, wenn ich mit ihr geplaudert habe. Mit einem Aug hat sie mich beobachtet, ganz gelassen. Ich bin immer etwa drei Meter von ihr entfernt gewesen. Oder weniger. Fortgeflogen ist sie wegen ein paar Krähen, nicht wegen mir. - Dank ihr habe ich einen Distelfink gesehen. Später ein ganzes Spatzenvolk. Und an einer Bachmauer tat ein Zaunkönig geschäftig. Als ein Milan uns überflog, war ein aufgeregtes Gezwitscher im Gebüsch. Die hübsche weisse Katze schlich sich dem Wasser entlang. Auf Mäuse- oder Rattenfang? - Und das alles in nicht einmal einer Stunde!
Mittwoch, 25. November 2020
Ein ziemlich süsser Tag
Ich gebe es zu, dieses Virus belastet mich, macht mich "echli uliidig" (schlecht aufgelegt), deprimiert mich, ängstigt mich. Ich habe mir vorgenommen, gut zu mir selber zu schauen. Aufmerksam zu sein. Süssen Tee zu trinken. - "Schöne Momente zu geniessen beginnt damit, dass man sie sich erschafft" heisst es auf einem Merkzettel auf meinem Pult. Darum habe ich heute zum Zmittag "Öpfelchüechli" gebacken. Kaya hat sie mehr geliebt als die Bouillon mit Kräutern, die es zuerst gab. Später mussten wir noch zwei Schoggisorten testen. Ob sie sich zum Verschenken eignen? - Reto hat vorher gefragt, ob ich zum Kaffee etwas Süsses wolle. - Oh, nein, es ist genug für heute. Morgen gibt es einen salzigen Tag.
Dienstag, 24. November 2020
Der Kräuterlikör
Jetzt habe ich es doch getan, tun müssen. Ich habe der Lektorinnengruppe abgesagt, ihren Besuch bei uns zunichte gemacht. Dieses blöde Corona!!! - Aber man stelle sich vor, gegen zehn Menschen sitzen um unseren Tisch und reden und lachen. Lachen ganz laut und immer wieder. Eine hat unterwegs Viren aufgelesen, unbemerkt. - Man stelle sich vor, gegen zehn liebe Menschen sitzen um unseren Tisch. Stelle ich mir vor. Vor. Und vor. - Wenn ich es mir noch lange vorstelle, muss ich heulen. Oder den ganzen Kräuterlikör austrinken, den ich für unser Treffen um den grossen Tisch angesetzt habe.
Montag, 23. November 2020
Spaghetti Kraken
Heute habe ich das verrückte, unsinnige, lustige Kinder Corona Rezept von Christian Seiler nachgekocht. Reto hat mir geholfen, alle Spaghetti durch die Wursträderli zu stechen. So sah es vor dem Kochen aus:
Nach dem Kochen waberten die Krakenarme im Sugo herum. Die Hütekinder hatten viel Spass beim Essen. Wir auch. Es war eines der lustigsten Mittagessen je.
Samstag, 21. November 2020
Eingewintert
Gestern haben wir die letzten Feigen vom Bäumchen geholt und dann ein schützendes Mäntelchen um die leeren Äste gelegt. Der erste Nachtfrost war angesagt. - Die letzten Tomätchen kamen auf den Fenstersims und die leeren Tomatenstauden kleingeschnitten auf den Kompost. - Am wichtigsten aber: Wir haben alle Blumentöpfe mit empfindlichen Pflanzen in den Keller gebracht. Dort können sie unter der Pflanzenlampe dem Frühling entgegen träumen. Wie ich unter der Bettdecke. - Ist jetzt Winter? - Dem Gefühl nach schon, aber dem Kalender nach beginnt er erst am 21. Dezember. Wintersonnenwende. Die längste Nacht. Der kürzeste Tag.
Freitag, 20. November 2020
Nochmals Kühe
Zurück zu den Kühen. Letzthin sahen wir das grosse Kuh Bild im Museum, das Reto so gut gefiel. Ich dopple jetzt nach mit Friedrich Nietzsche, der schrieb:
"So wir nicht umkehren und werden wie die Kühe, so kommen wir nicht in das Himmelreich. Wir sollten ihnen nämlich eins ablernen: das Wiederkäuen."
Ich habe nicht selber Nietzsche gelesen. Sollte ich vielleicht auch mal tun. Finn Canonica, "Tagimagi" Redaktor, hat das für mich getan (oder recherchiert). Mit dem Wiederkäuen ist das gedankliche hin und her Bewegen gemeint. Finn Canonica meint in seinem Editorial, er habe in seinem Leben auf die falschen Vorbilder gesetzt. Jetzt will er auf die Kuh schauen.
Ich selber will mir überlegen, auf welche Vorbilder ich eigentlich schaue. Vielleicht bräuchte ich ein paar alterstaugliche.
Donnerstag, 19. November 2020
"Wir waren da"
In unserem Badzimmer hängt ein Monatskalender von der Berghilfe. Für jeden Tag ein kleines Rechteck. Jetzt steht im "Viereggli" vom 18. November, das war gestern, mit Bleistift in Sepps Schrift: "Wir waren da, die Altdorfer Christen." - Das können Reto und ich nun lesen bis der Monat fertig ist. Mein ungeliebter November. - Ist es gut, an den Besuch von Sepp und Vreny zu denken? - Ich war eine sehr unsichere Köchin, und das Essen ist tatsächlich "abverheit" (misslungen). Nach drei Stunden im Ofen war der "Brasato" (Rindsbraten) immer noch so, dass wir kräftig kauen mussten. Dafür war mein Gemüse fast Brei. - Ich nehme nicht alle Schuld auf mich. Der Biobauer, Valentin, hat uns Bratenstücke geliefert, die "gäderig" (sehnig, zäh) durchzogen waren. Da kannst du schmoren und schmoren - und schmorst am Schluss in Selbstanklage oder Selbstmitleid. - Will ich nicht. Wir sagen doch immer, das wichtigste ist, zusammen zu sein. Und das war anregend, vertraut, schön. Zum Glück waren sie da, die Altdorfer Christen. (Obschon da immer der Corona-Zweifel über uns schwebt > wir sollten Kontakte vermeiden. Puuhhh!)
Dienstag, 17. November 2020
Halb gross
Anstehen, um Frischravioli zu kaufen auf dem Markt. Hinter uns reiht sich eine Grossmutter mit ihrem Enkel ein (Annahme!). Ein etwa dreijähriger Bub mit blondem Lockenkopf und hellwachen Augen. Die Grossmutter sagt entschuldigend: "Jetzt müssen wir ziemlich lange warten." - Der Bub erzählt von gestern. Dass jemand Gitarre gespielt hat. - "Hat dir das gefallen?" fragt das Grosi. Der Kleine strahlt und nickt. - Die Grossmutter fragt allerlei, hört dem Jungen zu, sagt, was cool sei. - "Wie gross war die Gitarre?" fragt sie und zeigt mit den Händen zwei Möglichkeiten. - "Halb gross." ist die Antwort des Kindes. - Für uns war die Wartezeit bis zu den Ravioli nicht einmal halb lang.
Montag, 16. November 2020
Trump ist schlecht "for president"
Unsere Enkelin hat leider Halsweh. So kam heute nur unser Hütekind zum Mittagessen und um gegaumet" zu werden. Sie redet gern viel und über alles. Aber dass die Kleine das Thema "Präsident in Amerika" aufgreifen würde, hat mich doch erstaunt. Wir waren uns einig, wer "gut" und wer "schlecht" ist. Reto brauchte markige Ausdrücke. Dann lafften wir alle drei unsere Salatschälchen aus. Bruno ist der Beste - will sagen, die Salatsauce "Bruno's best" schmeckt uns allen so gut wie keine andere. Leider. (Auch nicht meine.) - Nach so grossen Themen wie die Wahl in Amerika und dem Nachspielen von Schneewittchen mit Fingerpuppen, war es Zeit für zwei "Sandmännchen". Wie gut, dass unser Hütekind "Petronella Apfelmus" besser als alle Präsidenten der Welt findet!
Sonntag, 15. November 2020
Der Kuh Maler
Gestern hat der Sprecher des "Wortes zum Sonntag" dazu aufgefordert, uns gerade in diesen Zeiten mit Kultur zu befassen. Also sind Reto und ich heute ins Kunst Museum Winterthur gepilgert. Und siehe da, wir kommen beide immer mehr auf den Geschmack am Bilder Betrachten. - Heute haben wir in einem Saal begonnen, wo uns ein grosses Gemälde mit Kühen einnahm. Riesig und sehr naturalistisch gemalt. Reto hat gern, wenn man sieht, was gemeint ist. Der Kuh Maler heisst Rudolf Koller. Es ist derselbe, der die berühmte Gotthardpost gemalt hat. - Mir hat eine Tänzerin von Hodler besonders gut gefallen. Christoph Blocher hat sich doch nicht alle Hodler Bilder angeeignet.
Samstag, 14. November 2020
Remo Largo
Die Zeitung ist ständig voll von Corona und anderen schwer verdaulichen Themen. Aber heute habe ich mit zunehmender Berührung ein Tagesanzeiger-Interview mit dem Kinderarzt und Autor Remo Largo gelesen. Seelenkost. - Remo Largo ist nach dem dritten Hirnschlag (im Frühling) dieser Tage gestorben. Obschon er grosse Lebensschwierigkeiten zu bewältigen hatte, sagte er: "Mein Leben hat alle Erwartungen übertroffen." - Das Schönste steht am Schluss des Interviews: Er habe zu einem allumfassenden Urvertrauen zurückgefunden. So wie es die Kinder am Anfang ihres Lebens haben.
Freitag, 13. November 2020
Staub, Staub überall
Das Gute am grauen Nebelwetter ist das Verwischen von allem. Wehe, die Sonne scheint in die Wohnung! Dieser Staub überall. Woher kommt der plötzlich? Vorgestern war er noch nicht da. Oder? Ich bin heute Morgen durch die Wohnung gehetzt. Da eine bisschen wischen, dort kräftig moppen. Staub draussen ausschütteln. Es schneit graue Staubmäuse. - Jetzt ist die Sonne hinter unserem Baum "Amalie" (Scheinakazie tönt so blödverschwunden. Alles wieder gut. Sauber genug. Reto richtet meine neue Musikanlage ein. Triumphale Musik ertönt. Gerade richtig nach dem Kampf mit dem Staub. Ich habe gewonnen. In jedem Sinn.
Donnerstag, 12. November 2020
Wenn der November so wäre...
Jedes Jahr einmal fahren wir nach Altstätten SG und kaufen Kerzen direkt in der Kerzenfabrik Hongler. Die reichen dann für ein ganzes Jahr. - Aber darum geht es nicht in erster Linie. Wir machen einfach den Ausflug so gern. Traditionen soll man pflegen, so lange sie wohl tun. - Heute zeigte sich der November von seiner besten Seite. So kann er auch sein. Sonnig, warm, gute Sicht in die Berge. - Nach dem Einkauf der Kerzen gehen wir immer essen. Dann mit dem roten Bähnchen (nicht dem blauen) über den Stoss nach Gais. Von dort über St. Gallen heim. - Die Fahrt mit der Zahnradbahn über den Stoss ist ein wiederkehrendes Erlebnis. Es geht von Altstätten SG auf 1000 Meter hinauf und dann abwärts nach Gais AR. Heute konnten wir über das Rheintal hinweg Bergketten sehen, eine hinter der anderen. Zuvorderst fast runde Hügel, dann etwas schroffer, weiter hinten immer höher und zackiger. Von dunkelgrün über alle Schattierungen von schwarz bis grau und fast weiss. Das hat uns mein ungeliebter November beschert. Muss ich Abbitte tun?!
Mittwoch, 11. November 2020
Besuch; wir feiern Geburtstage
Reto hat im Oktober Geburtstag gehabt, seine Schwester auch. Heute haben wir nachgefeiert. Das war schön. Weil Heidi das Gotti von Judith ist, sind Juju und Kaya auch zum Zmittag gekommen. Das war doppelt schön. - Ich habe gefragt, wie Reto als Knabe war. "Lieb." hat Heidi gesagt. Dann also, das wollte ich dem Mammi der beiden nie so ganz glauben. Aber wenn die ältere Schwester auch dieser Meinung ist.. .- Als es Kaya allmählich langweilig wurde, habe ich ihr "Fingerhäkeln" beigebracht. Bis sie nach Hause ging, hatte sie eine fünf Meter lange Schnur fertig. - Übrigens haben wir heute die ersten Weihnachtsgeschenke 2020 erhalten. Heidi ist eine sehr tüchtige Frau.
Dienstag, 10. November 2020
Zwei wünschen sich ein Mittagessen
Reto schlug ein Käsesoufflé vor. Das war mir recht. Ich rieb schon bald Greyerzer Käse. Dazu wünschte ich mir Brennnesselspinat. Ob das Reto recht war, weiss ich nicht, da er ein Pokerface aufsetzte und sich jeglichen Kommentars enthielt. - Zwei Wünsche, beides gut gelungen, alles von zweien aufgegessen.
Montag, 9. November 2020
Kinder, Garten, Rätselraten
Montag ist Kinderhütetag. Heute kam Kaya völlig "übermütig" von der Schule. Und das hielt sich, bis sie wieder in die Schule gehen musste/durfte. Nachher wurde es merklich ruhiger/langweiliger. Aber unser Hütekind half uns gern im Garten. Sie riss die letzten verdorrten Sonnenblumen aus. Reto schnippelte sie in den Kompost. Wir fanden und ernteten auch noch Tomätchen. Dann war fertig lustig. - "Was machen wir jetzt?" fragte unser Hütekind, als die Hände gewaschen waren. Reto schlug vor, wir könnten zeichnen. Der Reihe nach zeichneten wir etwas, das die anderen zwei erraten mussten. Das machte viel Spass.
Sonntag, 8. November 2020
Die Sonne ist spät dran
Am Morgen waren wir alles andere als sicher, ob die Sonne überhaupt über den Nebel siege. Wir warteten nicht und machten einen langen Spaziergang. - Viel, viel später zeigte sich die Sonne doch noch. Gerade, als bei uns coffee time war. Ich setzte mich mit meiner Tasse unter den Ahorn, Reto blieb an der Wärme. Aber ehrlich gesagt, bei mir war es gerade so warm. Und ich konnte kurz mit der Nachbarin von oben plaudern. - Reto wagte es auch noch, und das Geplauder ging weiter mit der anderen Nachbarin. Wird es Winter, sieht man sich manchmal Tage lang nicht im Haus. Eine späte Sonne am Tag treibt alle aus ihren Wohnungen. Zum Glück!
Freitag, 6. November 2020
Ein Glückstag im ungeliebten November
Ein bisschen laufen muss die Frau! Reto ist einkaufen gegangen, und ich durfte spazieren. Ich ging einen Weg, den ich mag. An dem ehemaligen Bauernhaus vorbei, das einen biodiversen Garten hat. In dem dieses Jahr die Apfelbäume "graglet" voll hingen. Wo ich seit sieben Jahren überlege, ob da immer noch die Frau Huber wohnt. - Erster Glücksmoment: Eine Frau trat an ihren Briefkasten, und ich fragte sie nach ihrem Namen. - "Huber", sagte sie erstaunt. Ich erzählte ihr, weshalb wir uns "eigentlich" kennen. Vor vierzig Jahren hatten wir zu viert jeweils die Kinder einen Nachmittag lang gehütet. So ging es: Eine Frau hütete in unserer Wohnung die sieben Kinder, und drei Frauen durften in die Stadt und sich frei nehmen. - Frau Huber erinnert sich. Wir tauschen aus, was unsere Kinder heute machen und wo sie wohnen. Glücklich spaziere ich weiter.
Ich habe eine Maske und ein Zwanzigernötchen mitgenommen. Ohne bestimmte Absicht. Das Blumenlädeli "Reni" ist offen. Ein Genuss, da zu stöbern. Ich kaufe etwas Kleines, Schönes. Glücklich spaziere ich weiter.
Kaum bin ich zu Hause läutet der Paketpöstler. Er überreicht mir ein Riesenpack. Schwer. Geheimnisvoll. Ich warte, bis Reto auch zu Hause ist. Dann öffnen wir und staunen. Stefan und Martin haben uns das Weihnachtsgeschenk 2019 geschickt. Wegen Corona haben sie den versprochenen Event umgewandelt in Kulinarisches. Glücklich sind wir. Sehr glücklich!
Donnerstag, 5. November 2020
Zwei weisse Knöpfe
Kuscheltiere wieder auf Kayas Bett drapiert. Zwei weisse Knöpfe liegen auf dem Pult und sollen an Bäbis rosarote Winterjacke genäht werden. Sonst hat Amina einen kalten Bauch bei einem Spaziergang. Cd s liegen herum. Wir haben ganz verschiedene Musik ausprobiert, ob sie zum Tanzen geeignet ist. Und getanzt haben wir!!! So ausgegeben habe ich mich lange nicht mehr. Ich spüre immer noch die Energie in meinen Händen. Aber jetzt wird es Zeit, ein bisschen auf dem Bett herum zu lümmeln. Neuen Krimi beginnen. Schon ist Abend.
Mittwoch, 4. November 2020
Drei Stationen
Ich hatte einen Arzttermin. Ab einem gewissen Alter hat man das dauernd. Heute war die jährliche Augenkontrolle fällig. Aber vorher suchte ich noch kurz den Bioladen "Regenbogen" auf. Ich kaufte ein Kilo Emmer Mehl, weil es der Biodiversität gut tut und weil es verarbeitet zu Brot fein ist. Dann also zur Augenärztin. Ich dachte, das sei eine kurze Sache, aber ich musste eine ganze Weile warten. Die Augenärztin nahm es genau und machte noch einen Untersuch und noch ein Bild von meinen Augen. Verglich mit mir letztes Jahr und dieses Jahr. Sie sah einen "akademischen Unterschied", ich gar keinen. Jedenfalls durfte ich gehen mit dem Bescheid, es sei alles wie gehabt, also in Ordnung. "Der kleine akademische Unterschied kann uns Wurst sein." befand die Ärztin. - Endlich eilte ich ins Kaffee "Alltag", wo eine Freundin auf mich wartete. - Ich bin am liebsten zu Hause, aber bitte keinen neuen Lockdown. Am liebsten heisst ja nicht immer und ganz und gar.
Dienstag, 3. November 2020
Nicht mein Tag
So dunkel. So nass. Unerfreulich. Und Reto ist zur Dentalhygienikerin gepilgert und mit schlechtem Bericht zurück gekommen. Ein Eiterzahn! - Ich habe im Frühling nicht nur beschlossen, meine Haare wachsen zu lassen, bis Corona vorbei ist. Ich gehe so lange auch nicht zum Zahnarzt. Mein Sohn stellt sich vor, wie ich irgendwann nur noch Zahnstummel im Mund habe und nicht mehl lichtig splechen kann. Vielleicht lege ich bald noch zu und ziehe mich in meine Bärenhöhle zum Winterschlaf zurück. Weiss nur nicht mehr, wo sie ist.
Montag, 2. November 2020
Das Winterhäuschen
Heute war Hütetag. Die beiden Mädels sind ja schon gross und jeweils nicht mehr lange bei uns, weil Schule und Kindergarten uns Zeit klauen. - Heute war wieder so ein überaus fröhliches Mittagessen. Witze erfinden, unter-dem-Tisch-Fusskampf, Pläne schmieden. - Mein Plan hiess: Das Kaya-Gartenhaus für den Winter bereit machen. Schnell räumten die Mädchen alles aus und wischten im Häuschen. Dann verlangten sie allerlei Tücher und Wolldecken, denn im Winter ist es manchmal kalt. Sie belegten den Boden dick mit allem, was ich aus dem Keller zauberte. Sie spielten Umzug und turnten an der Strickleiter. Dann war es Zeit für den Urgrossmutter Kuchen, den ich gebacken und mit Marzipan Herzen geschmückt hatte. Grosse Freude und stilles Geniessen. Dann musste/durfte die eine in die Nachmittagsschule gehen. Reto spielte Zwergli Versteckis mit dem Kind, das noch da war.
Sonntag, 1. November 2020
Wieder ein TROTZDEM
Einiges muss abgesagt werden gemäss den neuen Covid Richtlinien. Das ist in jedem Fall traurig. - Unser Treffen mit den lustigen, lieben, klugen Frauen aus dem Urner Oberland haben wir noch nicht gecancelt. Wir warten hoffnungsvoll noch ein wenig. Vielleicht nützen die neuen Regeln so sehr, dass die Fallzahlen sinken. Rapid sinken. "Die Hoffnung stirbt zuletzt" heisst ein abgelutschter Spruch. TROTZDEM! Wir warten also, und derweil habe ich HEUTE Kräuterlikör mit 15 Zutaten angesetzt. Den mögen wir alle so gern, wenn wir um den grossen Tisch sitzen und unsere GEMEINSCHAFT spüren. - Oh, oh, oh, ich möchte so gern!!! Sollte es nicht dazu kommen, dann will mein Schwager mit uns Kräuterlikör trinken. Auch gut, nur nicht allein bleiben!