Montag, 31. März 2025

Kennenlernen

 Hallo

Ich bin Yumi und wohne seit Samstag in Winterthur. Mein neues Rudel sind die BurriHipps. Ich gehöre zur Rasse "Elo" und komme aus Österreich. Da ich noch ein Welpe bin, schlafe ich sehr viel. Aber ich renne auch gern Kaya nach, und ich kann schon auf Befehl sitzen. Der Ruf "Gudi, Gudi" bringt mich jederzeit auf die vier Füsse. Mein Fell ist knuddelweich. Das haben heute Esther und Reto erfühlt und ihre Herzen schon ein bisschen an mich verloren. Ich aber meines noch nicht an sie.



Sonntag, 30. März 2025

Lore Segal, Ladies Lunch

 Ich habe es gut: (Fast) jeden Sonntagmorgen ruft unser Sohn an und fragt, was so war in der vergangenen Woche. Er arbeitet mit Büchern, und deshalb plaudere ich sehr gern mit ihm über das, was ich gerade lese oder gelesen habe. Heute also über die fünf alten, wirklich alten Frauen, die sich regelmässig zum Lunch trafen. Die ersten zwanzig Minuten waren reserviert für das Klagen über das Weh im Knie und die Arthrose in den Händen...Dann aber sprachen sie immer über ein Thema. Zum Beispiel darüber, was man von den "Kindern" erwarten dürfe an Besuchen und Unterstützung. Warum es schrecklich sei, eine Pflegerin zu haben: Die sitzt in meiner Stube und schaut Serien an meinem TV-Gerät. Sie fragten einander an Leidmahlen , wer die Frau mit der roten Stola sei: Die eben verwitwete Gastgeberin. Sie versuchten zu eruieren, wann ein Tag ein guter Tag sei: Wenn das Knie nicht weh tue, und die rote Stola sei so schön. Wer ist die Frau mit der roten Stola?

Samstag, 29. März 2025

Freundinnenschaft

 Noch nie gehört, dieses Wort, aber gelesen im Tagimagi von Nina Kunz. Sie denkt über Frauenfreundinnenschaft nach. Im Unterschied zu einer Liebschaft müssen Freundinnen nicht zu gefallen versuchen; sie dürfen sein, wie sie sind, was sie sind. Freundinnen reden viel mehr miteinander als Freunde. Männer sind eher miteinander aktiv. - Morgen kommt meine Beste Freundin zu uns zum Zmittag. Damit viel Zeit zum Reden ist, habe ich schon vorgekocht. Ich hole meine Freundin am Bahnhof ab, dann kann das "Geschnäder" schon beginnen.

Freitag, 28. März 2025

Grüezi wohl

 Ich war lange laufen und habe mich darüber gefreut, dass sich so viele Menschen darüber freuten, dass es Freitagabend ist und die Sonne scheint. Viele freundliche Lächeln habe ich bekommen und gegeben. Ein jüngerer Mann hat gesagt: "Grüezi wohl!" und das "wohl" so betont, dass es mir immer noch in den Ohren klingt und mir eben "wohl" tut. Im Teich beim Wehr schwamm ein Gänsesägerpaar. 


Dann kam ich heim und wollte die Fotos hochladen. Und da war es nicht mehr lässig. Der Computer kennt ja mein neues Handy noch nicht. Oh, weh, oh, weh, da sass ich nun und versuchte alles, was mir einfiel. Wie man sieht, hat etwas funktioniert. Ich verrate aber nicht, welche Irr- und Umwege ich gemacht habe. Jetzt gibt es Apéro, damit mir wieder wohl wird.


Donnerstag, 27. März 2025

Zu alt zum Reparieren

Ich hatte mein Handy seit 12 Jahren, aber in letzter Zeit wurde immer wieder das Display schwarz und kam wieder nach einer Minute oder fünf Minuten oder zehn Minuten. Das ist nicht gäbig, wenn man im Zug vielleicht das Fairtiq- Billett zeigen muss. Es war höchste Zeit zum Handy-Reparaturdienst zu gehen. Dort gab der Handy-Berater die Preise durch: Falls wir es flicken können Fr. 179.-, falls es nicht geht Fr. 80.- für die Diagnose. - Aber nein, so nicht mit mir; ich brauche ein neues Gerät.

In meinem bevorzugten Shop erwartete mich Leon am Desk. Er fragte nach meinen finanziellen Möglichkeiten. Dann machte er mir ein Angebot, wie das heisst: "Sie wechseln den Anbieter und bekommen für Fr. 100.- ein top neues Promohandy." - Alles klar. Sensationell! Aber, aber, aber...

Der liebe, empathische Leon kam am Schluss des Vertragswerks nicht weiter. Einen Klick vor Abschluss ging und ging es nicht. Er probierte tausendmal, telefonierte da und dort, fragte seine tüchtige Kollegin, alles umsonst.

Nach einer Stunde Stehen vor Leon sagte ich:" Ich brauche einen Stuhl oder gehe spazieren." - Ich bekam den Stuhl mit vielen, vielen Entschuldigungen vom netten Leon. - Um die Sache abzukürzen: Ich habe ein neues Handy, aber es hat dreimal so viel (und es bitzeli mehr) gekostet als das erste Angebot. Und meine Fotos konnten nur bis 2024 gerettet werden wegen des blöden Displays. Fairtiq ist weg und muss neu installiert werden. Sonst auch noch einiges. Aber ich habe Leon kennen gelernt. So einen herzigen, netten, jungen Mann. Gross und stark. Mit Löwentatoo in der Armbeuge. Als ich meine Handynummer gerade nicht nennen konnte, sagte er ganz sanft: "Alles gut, alles gut, ich habe auch eine Mutter und eine Grossmutter." 

Dienstag, 25. März 2025

Ich fürchte die Stube

Zwar läuft gerade Sport on TV, aber ich bleibe in meinem Zimmer. Ich weiss, wie der Stubentisch aussieht: Belegt mit haufenweise Papieren. Immer viele Zahlen drauf, und was hat Reto vor einer Stunde gerufen: "Diese verdammten Zahlen!"(oder so ähnlich.) Er ist an der Steuererklärung für uns beide. Er macht das nicht gern, und ich drücke mich seit ich verheiratet bin. "Heiratsstrafe" ist bei uns ein bisschen anders definiert als in der Politik. - Ich könnte jetzt aufzählen, was ich in den vielen Jahren so geleistet habe, um mich zu rechtfertigen. Aber es bleibt dabei: Ich habe ein schlechtes Gewissen. Ich überlasse meinem Ehemann jährlich eine Arbeit, die er hörbar (!) nicht gern macht. Ich bin im laut Schimpfen aber ganz schlecht. Also würde das Ausfüllen der Steuererklärung bei mir einen Aggressionsstau auslösen. Da kann man nicht wissen, wozu das noch führen könnte. Echt, lassen wir das, wie es ist.

Montag, 24. März 2025

Nachlese

 War die letzte nicht eine verrückte Woche?! - Ich hatte Geburtstag und Benignen Lagerungsschwindel und Familienfest und Wanderprojekt, um die grossen Geschehnisse zu nennen. Es gab darüber hinaus tausenderlei Eindrücke, die wie Wildbienen in meinem Kopf herum schwirren:

  • Der Kellner vom Rigiplatzrestaurant mit seinem trockenen Humor: "Das WC? - Das haben wir geschlossen." Als er meine grossen Augen sieht: "War nur ein Witzchen. Treppe rauf, durch die Türe geradeaus..."
  • Die Seifenblasen vom Sonntag in allen Grössen. Stefan, Judith und Kaya hatten viel Ausdauer und Geschick.
  • Meine freche Frage in die Familienrunde: "Wer von euch hat schon einmal etwas gestohlen?" - Da gab es Geschichten!!!
  • Kleinsporiger Grünspanbecherling
  • Sind Pilze Pflanzen oder Tiere ? - Weder, noch. Stefan und Kaya haben es gewusst und noch viel mehr dazu.
  • Weltweit feinster Apfelkuchen
  • Goldene Farbe des Grappa
  • Geschirrberge, die blieben, als alle gingen (ich wasche gern ab am nächsten Tag, wenn es ein schönes Fest war.)
Heute ist Montag (nicht Fleitag), und eine neue Woche bringt wiederum viele Eindrücke. Schön!

Sonntag, 23. März 2025

Tutta la famiglia

Heute haben wir meinen 76. Geburtstag nachgefeiert mit der ganzen Familie. Sehr schön und auch lustig. Und ernst: Sohn und Tochter haben abgemacht, für welche Bereiche wer zuständig sein wird, wenn ich noch viel älter bin. Ha! Jetzt schaffe ich noch alles. Auch ein Kilo Fleisch zu Kalbsvögeli zu verarbeiten. Aber jetzt will ich mein neues Kochbuch von Ottolenghi anschauen, das ich von Judith erhalten habe...


 





 

Samstag, 22. März 2025

Seidelbast, Blaustern und Aronstab

 


Im Frühling konnte mein Vater fast nicht warten, bis im Wald die ersten Blumen blühten. Der Blaustern hiess allerdings bei ihm "Märzeblüemli", und die "Aronen" waren nicht giftig. Nach dem Seidelbast mussten wir manchmal suchen. - Die Namen haben einen Zauber in sich. Ich spüre die nasse Kühle vom Waldstück, wo die Blausterne blühten. Ich sehe die zarte, weissrosa Farbe der Seidelbastblüte. Ich schmecke die Schockschärfe der Aronstabblätter auf der Zunge. Ich bin zurück im Frühlingswald meiner Kindheit mit meinem Vater, dem es wichtig war, seinen Kindern die Namen der Pflanzen beizubringen.



Freitag, 21. März 2025

Kontrastprogramm

Gestern so ein schöner, glücklicher Tag! - Heute bin ich mit Mordsschwindel erwacht. Die Katze wollte raus, wofür ich zuständig bin. Sie verstand "Bahnhof", als ich sagte: "Geh zu Reto." - Miau, miau, miauuuu! - Ich tastete mich allen Möbeln und Wänden entlang. Hielt mich fest, wo ich nur konnte. Die Katze konnte raus, ich wieder ins Bett, wo ich den Morgen lang blieb. - Ich kenne leider den "Benignen Lagerungsschwindel" seit ein paar Jahren. Kommt immer mal wieder. Zum Glück kenne ich auch die Übung, die ich machen muss. Dann dauert es mal kürzer mal länger, bis ich wieder schwindelfrei auf zwei Füssen stehe. Am Sonntag WILL ich fit sein; ich erwarte Besuch. Bitte, bitte!!

Donnerstag, 20. März 2025

In nur vier Stunden

 Wir haben ein Wanderprojekt: Wir fahren mit der S11 Richtung Aarau und steigen der Reihe nach bei jeder Haltestelle aus und wandern dort. Wir suchen am jeweiligen Bahnhof Wanderwegweiser, und dann geht es los. So sind wir schon am Hauptbahnhof Winterthur ausgestiegen, in Stettbach und heute in Stadelhofen. Im Gegensatz zu Stettbach sind wir der Stadt Zürich nicht wirklich entronnen. Aber die Hohe Promenade war sehr schön, der Privatfriedhof crazy.


Wir sind dann ins Universitätsquartier geraten und endlich zum Rigiblick, wo wir in der Ferne die tief verschneite Rigi wirklich sahen. Bei uns war es sonnenwarm und wir sassen vor dem Alten Löwen und genossen es sehr. Dann noch kurz in den Irchelpark, wo ich 20 Jahre nicht mehr war. Und über den Hauptbahnhof Zürich wieder heim. In nur vier Stunden tausenderlei Eindrücke.



Mittwoch, 19. März 2025

Mich meines Glücks erfreuen

Was einer manchmal so im Kopf herumgeht! Heute frage ich mich, was das Gegenteil sei von "mir die Wunden lecken". Seltsame Frage, obwohl ja jede irgendwelche neue oder alte Wunden hat. Ist doch wahr! -  Also, das Gegenteil vom Wunden lecken heisst für mich: Mich meines Glücks erfreuen. Erstens kommt und kommt der Frühling, und das mag ich so gern. Reto werkelt im Garten herum, und ich warte auf den Anruf einer Freundin. Währenddessen erfreue ich mich meines Glücks. Zum Beispiel überhaupt Freundinnen und Freunde zu haben. Welch ein Superglück! Dazu hatte ich Geburtstag. Ich habe soviel Schokolade bekommen wie noch nie. Kein Glück? - Aber sicher doch. Und am Sonntag werde ich die ganze Familie um mich haben. Kinder, Kindeskind und Schwiegersöhne. Welch ein Glück! - Mich meines Glücks erfreuen und dabei diejenigen nicht vergessen und aus den Augen verlieren, denen es nicht gut geht. 

Montag, 17. März 2025

Zwar ist die Fastnacht vorbei ...

 Montag ist Mädelstag. Ihrer zwei kommen um Mittagessen. Und danach für allerlei: Rätseln, spielen, basteln, Parcour erfinden, reden, reden, reden - und jetzt gerade verkleiden. Weil sie so wenig Zeit haben zwischen dem Essen und wieder zur Schule gehen, zieht sich das Verkleiden-Theater hin. Es geht um einen Zug und die Passagiere, die natürlich sehr verschieden gekleidet sind. Zum Beispiel ins rosa Nachthemd meiner Mutter und einem Häkeltischtuch als Kopfbedeckung. Die Zugbegleiterinnen sind die Konstante der Geschichte. Sie kontrollieren die Fahrscheine, die nicht immer gültig sind. Der Uniformhut besteht aus dem Studentenkäppi von Reto. Die Tasche der Kontrolleurinnen ist der Muff meiner Grosstante Margrit. Heute bekamen wir die Hälfte des Theaters zu sehen. Das bedeutet, dass die Verkleiderlisachen eine weitere Woche in meinem Zimmer lagern. Kellergeruch inklusive.

Sonntag, 16. März 2025

Highlight eines Regentages

Eigentlich hätten wir heute Besuch gehabt, aber unsere erwarteten Gäste sind krank. Dabei hatte ich den Sonntag in Gedanken schon seit Tagen vorbereitet. Was tun, damit es den Mädels nicht langweilig ist? Was Vegetarisches und Fleischliches kochen? - Und dann wurde ich ausgebremst. Nun muss ich schauen, dass es mir nicht langweilig ist. - Ich lese ein ärgerliches Buch von Ruediger Dahlke. Mag gar nicht sagen, was das Thema ist. - Ich lese stundenlang an einem grauen Tag und finde wenig Brauchbares für meine Fragestellung an Dahlke. Aber vielleicht kommt ja noch etwas, sodass sich das Buch lohnt. Schnell hinter mich bringen. - Das Highlight aber dieses Regentages war das Mittagessen. Reto hat ein Poulet im Ofen gegart, das wunderbar zart und gut gewürzt war. Gaumenfreude pur. Das würde aber der Dahlke nicht essen. Er propagiert "peace food", ich weiss noch nicht, was darunter zu verstehen ist. Für mich hat Retos Poulet viel peace in den grauen Tag gebracht. Merci! 

Samstag, 15. März 2025

15. März 2025, Urner Wochenblatt, 149. Jahrgang, Nr.21

 Nur fünf Jahre lang lebten wir im Urner Oberland, aber ich suche in der abonnierten Zeitung immer nach Menschen und Orten, die ich kennen gelernt habe.

S. 9: Kaya, Angelina Stadler ist in Altdorf zur Welt gekommen. Ich kenne ihren Vater; er war Lehrer in Gurtnellen, als ich dort Religionsunterricht gab. 

S. 19: Irene Kempf ist neue Präsidentin des Frauen- und Müttervereins Gurtnellen. Sie war Ministrantin, dann Oberministrantin bei uns. Ich traute ihr immer Grosses zu und tue das immer noch.

"Letzte Seite": Die beiden Schauspieler Andrea Zogg und Peter Zgraggen sind beste Freunde trotz ihres Altersunterschieds. Ich kenne Peter Zgraggen, seine Partnerin besser und die Eltern der Partnerin wirklich gut. Beste Freund von uns.

So ruft mir die geliebte Zeitung Bilder jener fünf Jahre in Erinnerung, und das macht mich froh.

Freitag, 14. März 2025

Znacht beschaffen

Was für ein Tag! - Zuerst kommt mit der Post ein wunderschöner Brief ohne Absender. Wer hat an mich gedacht? (Es gibt eine Vermutung!) - Später schaute ich mir unser Gärtchen an, Pflanze für Pflanze. Welche ist gewachsen? Welche blüht schon? Da ruft mich jemand mit Namen, und es ergibt sich ein schönes Gespräch am Gartenhag; Reto gesellt sich auch dazu. - Und dann machen wir endlich, was wir ganz sicher wollten: Wir gehen uns die Hauptingredienzien für unser Nachtessen beschaffen: Vom Regen gewaschene Bärlauchblätter. Es soll Eiersalat mit Bärlauch und frisch gebackenes Brot geben. Der Brotteig ist noch am Aufgehen, dann kommt er in den Gusseisentopf und in den Backofen. Ein Glas Rotwein wird auch nicht fehlen, um wie immer am Freitagabend das Wochenende zu beginnen.

Donnerstag, 13. März 2025

Nicht mehr (nümme) - immer noch (immer no)

Heute Morgen habe ich in der Stadt eine langjährige Freundin getroffen . Zum Plauderkaffee. Wir haben uns gegenseitig auf den neusten Stand unseres gegenwärtigen Lebens gebracht. Dabei ist mir aufgefallen, dass wir beide recht oft davon erzählen, was wir "nümme" machen. Weil wir zu müde sind dazu, oder weil wir  das jetzt nicht mehr zu tun brauchen. - Zum Beispiel eine Rolle inne haben, uns möglichst gut präsentieren, Übernachtungsgäste beherbergen, neue Rezepte ausprobieren, weit reisen, ... - Was wir vergassen uns zu erzählen:


Eine weitere spannende Kategorie wäre: Ich kann besser als früher. 

Mittwoch, 12. März 2025

Mit einem Satz aus dem Bett

Sven Epiney hat am Radio gesagt: "Bald beginnt die Bundesratswahl." - Ich wollte on TV dabei sein. Raus aus dem Bett! - Erst auf dem Weg zur Dusche realisierte ich, dass es vor sieben Uhr war. Eine Stunde zu früh. Später dann ging die Wahl von Martin Pfister ratzfatz. Nach zwei Wahlgängen erhob er drei Finger zum Schwur. Ich fühlte mich in die Gründerzeit der Schweiz zurückversetzt. "Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern..." -  An Schwestern mangelt es im neuen Bundesrat sehr! An jüngeren Frauen und Männern auch. Maja Riniker, die Nationalratspräsidentin, gefiele mir im Amt. Klug, wach, empathisch! - Ich weiss, falsche Partei, falsches Departement zum Übernehmen... Aber wirklich, das Gesamtgremium des heutigen Bundesrates macht mir keine Freude. Froh bin ich aber, dass Viola Amherd anständig gewürdigt wurde. Standing ovations zum Abschied. Sie hat sich das schwer verdient.

Montag, 10. März 2025

Klein, mittel, gross

 Auf meinem Pult stehen drei Glasgefässe; darin sammle ich Steine in drei Grössen. Zwei sind leer oder quasi leer. Ich musste die kleinen und mittleren Steine und Steinchen hergeben für die Wildbienenbrache. Drainage nennt sich das. Regenwasser muss abfliessen können. Die Bienen mögen keinen Sumpf, glaube ich. Aber glauben und meinen ist nicht wissen. Ich muss lesen, lesen - oder einfach abwarten und beobachten? 


Und erneut Steine und Steinchen sammeln...

Sonntag, 9. März 2025

Pferdeäpfel

Wir sind am Morgen bei diesem wunderbaren Frühlingswetter länger laufen gegangen. Wieder einmal bis zum Waldrand, wo wir lange nicht mehr waren. Unterwegs haben wir lange in alle Wasser, sprich allergattig Bächlein geschaut. Aber wir haben einen einzigen, immerhin 25 cm langen Fisch gesichtet. Dann aber Pferdeäpfel am Wegrand oder Rossbolle in Dialekt. Immer, immer, wenn wir Pferdemist unterwegs antreffen, bedauert Reto, dass er keinen Kübel mitgenommen hat. Ist doch so guter Gartendünger. - Heute aber habe ich einen Plastiksack aus meinem Rucksack gezaubert und Reto hingehalten. Nur, wie kommen die Bollen in den Sack ohne Schaufel? - Ratloser Blick von Reto, tatkräftiges Zugreifen von Esther. Ich habe die Dinger einfach per Hand eingeladen. War gar nicht gruusig und nicht stinkend. Jetzt düngen sie unser Gemüsebeet.  

Samstag, 8. März 2025

Ein Loch buddeln

 



Reto buddelt ein Loch aus für unser neustes Kleinprojekt: Wir möchten Wildbienen anlocken.

Freitag, 7. März 2025

Versprochen!

Den ganzen Winter lang waren wir nicht auf dem Gemüsemarkt in der Stadt. Das ist gar noch in keinem Winter vorgekommen. Hat es wirklich immer geschneit, gefroren oder geregnet? Jedenfalls hatten wir immer Entschuldigungen, um zu Hause zu bleiben. Aber heute war so viel Sonnenschein; wir haben uns auf den Weg gemacht - und es hat sich gelohnt. Spinat und Nüsslisalat vom Freiland. Feinste Pilze (von Portugal). Schweinssteaks für den Grill; morgen eröffnen wir unsere Saison. - Am Schluss unserer Marktfahrt kommt immer das schönste: Im Graben draussen Kaffee trinken mit vielen anderen. Dem kleinen Bub zuschauen, wie er Steinchen einsammelt und sie, in einer Tüte immerhin, dem Mami in die Handtasche steckt. Die französische Bulldogge auf ihrer Decke darf ihr wollenes Mäntelchen ausziehen; die Sonne scheint warm. Und wir geben der Servierfrau so viel Münz wie möglich; sie hat zu wenig. Sie dankt uns überschwänglich. Wir kommen wieder, das ist versprochen!

Donnerstag, 6. März 2025

Rundherum

 Das tue ich gern: den immergleichen Gang um den Eulachpark und bei Euphemia herum. Immer ist es gleich und doch ganz anders. Heute waren unzählige Kinder auf dem Spielplatz am Sändelen. Erstmals dieses Jahr. Gleich daneben arbeiteten die Männer einer Zimmerei am grossen Holzklettergerüst. Frühlingskontrolle und Instandsetzung. Ein winzig kleines Papillonhündchen trippelte neben mir her. Zwei gestandene Männer hatten ein Feuer gemacht und ihr Grillgut ausgelegt. Nicht nur Fleisch, auch Peperoni. Den Bass ihres Musikgerätes hörte ich noch eine Zeitlang, aber nicht schlimm. Der Wind verwehte bald die Töne. Am Baumgarten von Euphemia vorbei dachte ich wie immer an die Frau, die ich ein wenig gekannt hatte. Sie ist gestorben. Auf ihrer Todesanzeige stand: "Ich habe gelebt." - Das ermuntert mich immer, meinem Leben auch wieder ein Rückli zu geben.

Mittwoch, 5. März 2025

Bowlen mit der Familie

 Es war ein Weihnachtsgeschenk von Harry, Judith und Kaya: "1 mal bowlen mit uns!" - Heute war der Tag. Fröhlich war es. Kraft in den Händen hat es gebraucht. Früher hat man gekegelt; jetzt wird gebowlt. Viele Ähnlichkeiten, aber sehr modernisiert. Das Inventar und vor allem die Elektronik. - Ob viele Grosseltern mit der Enkelin bowlen dürfen? 

Dienstag, 4. März 2025

Eine ganze Stunde lang

Ja, gern, der Frühling darf kommen! Sicher weiss ich, dass es noch Rückschläge, Kälteeinbrüche usw. geben kann und wird. Sicher sind die Nächte noch kalt. Aber unsere Enkelin hat gesagt, in den Morgennachrichten habe sie gehört, heute bekämen wir 14 Stunden Sonne. Oder war es ein bisschen weniger? Täglich blühen mehr Blümchen im Garten, und sogar der Schnittlauch wächst so schnell, wo ich noch tiefgefrorenen habe vom letzten Jahr. Zum Znacht gibt es eine Schnittlauchsuppe! Ob es auf Google ein Rezept dafür gibt?

 

Montag, 3. März 2025

Reto in Fastnachtslaune

Heute ist Güdelmäntig in katholischen Gebieten. (Güdel ist ein mit allerlei Fettigem vollgestopfter Bauch.) - Wir erinnern uns alle Jahre gern an das Trommeln strassauf und strassab in Wassen. Reto ist in Altdorf aufgewachsen und hat Fastnacht im Herzen. Er kann gar nicht anders als in unserer kleinen Wohnung ganz viele Papierschlangen, Kreppbänder und Larven aufzuhängen. Mein einziger Beitrag ist das Frittieren von Schlüfferli, einem Fastnachtsgebäck aus meiner Kindheit. Unsere Montagsmädels haben heute Verkleiderlis gespielt nach dem Mittagessen. Aber wir durften nicht ins Zimmer, weil es in zwei Wochen eine Vorführung gibt. Fastnachtsverlängerung?



Sonntag, 2. März 2025

Primeli im Garten, Vermicelles im National

Wenn die Sonne scheint, laufe ich mit einem Smile im Gesicht Richtung Bahnhof. Wenn ich mit einem Smile im Gesicht unterwegs bin, grüssen mich die meisten Entgegenkommenden. Sehr oft auch mit einem Lächeln. So angeglückt komme ich im National an, wo meine Beste Freundin schon an unserem Tischchen sitzt. Wir trinken Kaffee und plaudern. Über Politik nur ganz kurz. Zu schlimm! Dann bestellen wir Desserts. Immer noch Vermicelles. Sie haben ein Chriesitopping. Fein säuerlich zum ganzen Süss. Hoffentlich merkt das National nicht so schnell, dass es Frühling wird. Später gehen Susanna und ich zusammen zum Bahnhof. Sie fährt nach Brugg, ich gehe kurz kiösklen. Die Zeitschrift WERDE ist da. Ich habe schon lange auf sie gewartet. Ein echt guter Sonntag heute!

Samstag, 1. März 2025

Die alte Hündin

Vor vielen, vielen Jahren fuhren wir im Auto unseres Schwagers nach Gurtnellen. Der Arnisee war unser Ziel. Auf dem Parkplatz wollte ich meinen Rucksack aus dem Kofferraum nehmen. Aber die Hündin von Schwager und Schwester war nicht einverstanden. Sie verteidigte den Kofferraum, indem sie mich laut warnend verbellte. Ein grosser Hund, eine laute Stimme! Ich erschrak heftig und fürchtete fortan die Hündin. Waren wir zu Besuch und die Hündin im Raum, klebte ich sozusagen auf meinem Stuhl fest. Nur nicht bewegen, dann sieht sie mich nicht!  

Es sind Jahre vergangen, und die Hündin ist alt geworden. Mir hat es immer mehr leid getan, dass ich keine Beziehung zu ihr gefunden habe. 

Gestern haben wir unseren Schwager besucht an seinem Geburtstag. Wir waren nicht die einzigen. Nach und nach trudelten alle sieben Enkel mit ihren Eltern ein. Ein Gewusel und viel freudiger Lärm. - Ich sass brav auf meinem Stuhl. Da kam in all dem Betrieb die alte Hündin zu mir und stupste mit der Nase meine Hand an. Streicheln, kraulen verstand ich und tat es sehr lange und ausgiebig. Und war froh. Richtig, richtig froh!