Vor vielen, vielen Jahren fuhren wir im Auto unseres Schwagers nach Gurtnellen. Der Arnisee war unser Ziel. Auf dem Parkplatz wollte ich meinen Rucksack aus dem Kofferraum nehmen. Aber die Hündin von Schwager und Schwester war nicht einverstanden. Sie verteidigte den Kofferraum, indem sie mich laut warnend verbellte. Ein grosser Hund, eine laute Stimme! Ich erschrak heftig und fürchtete fortan die Hündin. Waren wir zu Besuch und die Hündin im Raum, klebte ich sozusagen auf meinem Stuhl fest. Nur nicht bewegen, dann sieht sie mich nicht!
Es sind Jahre vergangen, und die Hündin ist alt geworden. Mir hat es immer mehr leid getan, dass ich keine Beziehung zu ihr gefunden habe.
Gestern haben wir unseren Schwager besucht an seinem Geburtstag. Wir waren nicht die einzigen. Nach und nach trudelten alle sieben Enkel mit ihren Eltern ein. Ein Gewusel und viel freudiger Lärm. - Ich sass brav auf meinem Stuhl. Da kam in all dem Betrieb die alte Hündin zu mir und stupste mit der Nase meine Hand an. Streicheln, kraulen verstand ich und tat es sehr lange und ausgiebig. Und war froh. Richtig, richtig froh!
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