Dienstag, 30. September 2025

Meine Enkelin isst Dinkel-Risotto

 Ich tue heute, als wäre ich schon ganz gesund. Also stehe ich wieder am Kochherd. Reto hat sich Fleischvögel gewünscht, und ich koche sie mit viel Rotwein und Gemüse. Bin nicht so sicher, dass die Sauce Kaya schmecken wird. Bin nicht so sicher, dass das Fleisch Judith schmecken wird. Als Beilage mache ich Dinkel -Risotto. Diese gesunden Körner kommen vom Kanton Uri, Geschenk von Marlene. Reto ist mehr als skeptisch, ob unsere Enkelin "das" essen wird. Er mäkelt ein wenig herum. Ich rühre und rühre, probiere und probiere. Ein bisschen Marokko-Gewürz zugeben. Rühren, rühren. Wasser beifügen. Ein Stück Zitronenschale mitrühren, rühren und rühren.

Unsere Gäste kommen. Reto ist nicht so sicher, dass seine Salate fein sind. Ich bin nicht so sicher, dass Dinkel-Risotto eine gute Idee ist. Aber dann mögen alle alles. Und der Hund ist lieb (bis er die erste Katze draussen sieht). Und der Kaffee ist fein. Und der Tag ist gerettet.

Montag, 29. September 2025

Ein stiller Tag

 Dem Wasser ohne Blöterli sagt man "Stilles Wasser". Es ist ein bisschen langweilig, aber lebenswichtig. Ohne (stilles) Wasser kein Leben. Vielleicht ist es mit dem "Stillen Tag" ganz ähnlich; ein bisschen langweilig, aber doch wichtig.

Reto ist ausgeflogen; er braucht das. Ich bin zu Hause und will mich vom Kranksein befreien. Was keine aktive Sache ist, im Gegenteil. Ich tue fast nichts, liege unter der Decke  und schwitze vor mich hin. Weil es mir schon ein bisschen besser geht als gestern, ist das Stillhalten nicht einfach. Aber ich weiss, wenn ich "herumhypere", dauert es länger mit dem Gesundwerden.

Also lasse ich den "Stillen Tag" vor sich hin minütelen und stündelen und schaue der Sonne beim Scheinen zu. Sonst nichts.

Sonntag, 28. September 2025

Persönlich beleidigt

Ich bin krank: Leichtes Fieber, kratzender Hals, Husten ohne Ende, abgeschlagen. Dabei tue ich doch alles, um mein Immunsystem zu stärken. "Chrütli" ohne Ende, Brennnesselsamen am Müesli, Ingwer, täglicher Apfel, ...Und dann erwischt es mich doch. Ich bin beleidigt. Gar nicht lustig, aber echli spannend finde ich, dass mein Geruchssinn in die Ferien gefahren ist. Wohin wohl? Jedenfalls rieche ich nichts, einfach nichts. Ich rieche nicht, ob meine Socken noch tragbar sind, ob der Küchenlappen erneuert werden müsste, ob die Wohnung zu lüften wär. Alles nicht so schlimm. Es gibt Erfahrungswerte. Schlimmer ist es, dass mein Morgenkaffee einfach nur bitter schmeckt und nicht nach Kaffee riecht. Honig ist nur süss und sonst gar nichts. Rosen? Kein Duft. Aufhören mit dem Gejammer! Das wird schon wieder. Ganz bestimmt.

Freitag, 26. September 2025

Gedächtnistraining unterwegs

 Wir haben uns auf den Weg zum Wochenend-Einkauf gemacht. Kaum aus dem Gartentürchen haben wir einen Schüler gesehen, den wir kennen. Aber wie heisst er nur?? - Weder mir noch Reto kommt der Name in den Sinn. Aber die Namen von Vater, Mutter und Bruder haben wir. Aber er?? Wie heisst er nur. - "Er heisst ähnlich wie der Vater eines Zirkuskindes", sage ich, "leider kommt mir der Name des Mädchens gerade nicht in den Sinn." - "Du meinst den Vater, der irgendwie italienisch heisst?" sagt mein Mann. - "Aber, der Name des Schülers hat auch mit dem Freundschaftsfest im Frühling zu tun; wie heisst es nur??" füge ich an. "Weiss man doch!" - Mein Mann weiss es auch gerade nicht. - Wir kaufen ein und machen uns auf den Heimweg. "Valentino!" schreie ich. "Klar, Valentinstag", sagt Reto. Und der italienische Name des Vaters eines Zirkuskindes heisst Benedetto. Das finden wir zügig heraus, während wir heimzu laufen. Das Gedächtnis werde durch Bewegung enorm unterstützt. Da sieht man es wieder.

Donnerstag, 25. September 2025

Ich lebe auf Pump

 So ein schöner Morgen in der Stadt! Durch die Marktgasse schlendern und den Einkaufszettel abarbeiten. Dabei das Eine und Andere dazu kaufen. Ein Geschenklein für den Interims-Chorpräsidenten Reto und ein Geschenklein für meine Beste Freundin; freu mich auf Sonntag, wo ich sie treffe. Auch ein Geschenklein für mich selbst, ein Puzzle mit nur 72 Teilen. - Ich weiss genau, wieviel Geld ich höchstens verbraten darf. Ich weiss auch genau, wann ich den Betrag überschritten habe. Dieses billige Buch mit Geschichten von Franz Kafka. Ich muss doch endlich Kafka lesen. Tun doch alle gebildeten Leute, oder? - Da habe ich also 25 Franken zu viel ausgegeben. Neues Geld gibt es Ende Monat. - Dann lebe ich halt auf Pump. Ich leihe mir selbst Geld (das ich für einen neuen Wintermantel zurückgelegt habe). 100 Franken in den Geldbeutel, aber kein schlechtes Gewissen. Der Morgen war sehr schön!

Mittwoch, 24. September 2025

Hoffnungsfroh

 


Draussen ist es pflotschnass und kalt. Im Garten kann ich nichts verrichten. Aber ich habe Ernte zu versorgen: Antibiotischen Essig, getrocknete Rosenblüten, Majoran ganz knistrig vor Trockenheit. 

Im Winter vom Sommer profitieren. Das macht Freude. Gegen alle Trostlosigkeit. An meinem Pult hängt ein Zettel: "Bleiben Sie hoffnungsfroh."

Montag, 22. September 2025

Dusch-Gel selfmade

 Das geht besser: Ich habe nach Anleitung meines Buches zum Selbermachen von Hauhaltmitteln und Kosmetik mein erstes Dusch-Gel hergestellt. Mit Rosenduft. - Aber beim ersten Ausprobieren ist sozusagen Seifenwasser in und über meine Hand gelaufen. Viel zu flüssig. Eine Prise Guarkernmehl (Bindemittel) reicht mitnichten. - Ich gebe ein Mokkalöffelchen voll und ach, noch ein wenig, das braucht schon, hinein. Schüttle. Stelle es ins Badezimmer-Schränkchen für die nächste Dusche. - Huuu, das nächstemal stehe ich splitternackt in der Badewanne, bin schön nass von der Brause, aber es rinnt kein Gel aus der Flasche. Zu fest geworden. Ich schüttle und schüttle, ergänze mit etwas Wasser, schüttle und schüttle - und plopp, da habe ich mein Gel als Klumpen in der Hand. - Das geht besser, da bin ich sicher. Nur nicht aufgeben! Ich freue mich auf mein selfmade Dusch-Gel mit Rosenduft.

Sonntag, 21. September 2025

Misa Tango in der katholischen Kirche in Oberwinterthur

 In den letzten "Wochen waren alle Telefonanrufe für Reto: Wann ist die Hauptprobe; bekomme ich einen roten Schal, leider kann ich nicht dabei sein; sind die Geschenke für die Projektsänger*innen bereit...? - Und dann waren Proben und Hauptproben und Stühle rücken und, und, und. 

Aber heute war der grosse Tag: Misa Tango, gesungen von zwei Chören, begleitet von wunderbaren Geigern, einem Bandeonisten, Bass, Klavier... getanzt von einem Paar, das Tango kann... Solistin mit voller Stimmevon tief bis hoch.

Bombastisch, überwältigend, bewegend - ein voller Erfolg! Gratulation all den Frauen und Mannen, die sich freiwillig und aufwändig an so ein Werk wagten! Es ist sehr wohl getan.

Samstag, 20. September 2025

Späterer Samstgabend

 Vollgegessen, vollgetrunken und vollgewärmt sind wir zurückgekehrt in unsere angenehm kühle Wohnung. Wir haben Stacy kennen gelernt, die neue Hündin von Susanne und Meinrad. Eine liebenswerte Hundedame, die kaum gebellt hat, als wir ankamen. Aber meine Hosenbeine hat sie noch und noch abgeschnuppert; sie mag Katzen nicht. Meine Hosenbeine riechen wohl nach Nepi, unserem Kater. Upgedatet über die Familie sind wir heim gekehrt. Jetzt ist Feierabend. Noch ein bisschen nachdenken, ein bisschen lesen und viiiiel herumhängen.

Freitag, 19. September 2025

Ossibuchi (Kalbshaxen)

 Eines der Lieblingsessen von Reto! Mit einem möglichst grossen Markknochen in der Mitte. - Wir haben heute Abend Gäste. Es sei wieder Zeit für Schmorgerichte, habe ich gelesen. Also Ossibuchi. Auf dem Markt haben wir alles Gemüse gekauft, das ich unterdessen geschnippelt habe: Lauch, Sellerie, Tomaten, Rüebli. Kräuter wachsen alle im Garten: Rosmarin, Thymian, Majoran, Peterli. Jetzt schmort das Gericht. Es duftet wunderbar. Zwar mag ich den Herbst nicht sehr, sehr, weil danach der Winter kommt, den ich überleben muss. Aber das muss man anerkennen: Nie gibt es so viele bunte Gemüse und Früchte auf dem Markt wie jetzt. Und die schönsten Blumen. Alles in Fülle. Ein persönlicher Erntedank ist angesagt!

Donnerstag, 18. September 2025

Unsere Spatzengang

 Wir haben sie vermisst, die fröhliche Spatzenschar. Längst entwachsen den Nestern unter Chrigels Dach. Waren sie on grand tour? Vielleicht in einem reifen Getreidefeld? Brauchten sie unseren Garten nimmer?

Sie sind wieder da. Pünktlich zur Ernte der Sonnenblumenkerne. Ihrer Ernte! Sie turnen und streiten an den Blumenköpfen. Hängen kopfüber und werden auch mal weggeschubst. Landung tief unten in gefährlicher Katzennähe. Wir haben unsere Freude beim Zuschauen.

Mittwoch, 17. September 2025

Auf der Mauer, auf der Lauer...

Ich finde Wanzen eklig. Das ist einfach so. Spinnen sind mir lieber, wenn sie nicht gar zu gross und fettleibig sind. Sogar Nacktschnecken mag ich lieber als die "Grüne Reiswanze". - Diese sitzt mit Vorliebe auf den Himbeeren und auf den Tomätchen. Manchmal noch ganz klein. Manchmal Fingernagel gross. Sie sonnt sich sehr gern. Ach, ja, Sonnenblumen mag sie auch. Auf einer einzigen "Tournesol" habe ich zehn gepünktelte Jungwanzen gefunden. Sie ist überall und hat noch kaum Feinde bei uns, weil sie invasiv ist. Eingeschleppt. 

Ich will sie nicht haben. Also muss ich sie absammeln und in ein tödliches Bad fallen lassen. Essig, Wasser und Spülmittel. Sie tun mir leid, obwohl sie so eklig sind. Aber ich will nicht, dass es nächstes Jahr noch mehr von ihnen hat. Heute habe ich gezählt: 27 Tiere habe ich getötet. 

Aber dann war da ein Einzelkäfer, rotschwarz gestreift. Sonst wie eine Wanze. Ist auch eine. Sie heisst Streifenwanze. Sie mag Blumen, darum darf sie bleiben. Und auch wegen der Biodiversität.

Montag, 15. September 2025

Was tut der Gliedermeter zwischen den Pizzazutaten

 Reto macht Pizzas; die Mädels lieben sie. Mein Mann sagt, er braucht den Gliedermeter, und ich weiss nicht mal, was das sein soll.


Da ist er auf den Pizzazutaten. Reto misst mit ihm Teig und Blech. Wenn ein Mann kocht, muss alles perfekt sein. Und wenn einer täglich "Mini Chuchi, dini Chuchi" guckt erst recht.

Unterdessen habe ich mich kundig gemacht: Der Gliedermeter heisst ganz korrekt Gliedermassstab. Früher und im Kreuzworträtsel heisst er auch Zollstock, was mir spanisch vorkommt oder mich in eine Zeit versetzt, wo Lehrer noch mit allerlei Stöcken ihre Klassen diktierten und malträtierten. Dann schon lieber Gliedermeter, wie Reto sagt. Die Pizza ist ausgemessen und liegt im heissen Ofen. Bald kommen die Mädels, oh, Freude!

Sonntag, 14. September 2025

Gibt es noch Neues?

 Ich möchte die gewohnten Wege verlassen und neue gehen. Das bezieht sich nicht nur auf den Sonntagsspaziergang. Aber heute in erster Linie. Ich will aber nicht den Zug nehmen und auch nicht einen Bus. Einfach losgehen - und als erstes von einem kleinen Mädchen auf seinem kleinen Velo angefahren werden. Es war zu schnell und kam mit Lenken nicht nach. Zum Glück konnte ich seinen Lenker packen und uns beide vor Sturz oder Verletzung bewahren. - Weiter und jetzt Quartierwege wählen, die ich noch nicht kenne. Es gibt sie, und sie sind ruhig und schön. Herbstblütenpracht in den Gärten, den grösseren und den kleinen. Ein Cafè, das ich noch nie gesehen habe. Hübsch mit Gärtchen. Aber heute hat es zu. Auf  unbekannten Wegen komme ich zurück zum wohlbekannten Wuhr. Aber habe ich den hohen, hohen Baum schon einmal beachtet? - Es ist eine Schwarzpappel, wie mir Google erklärt. Sehr selten geworden, weil es kaum noch Auengebiete gibt. Es dauert, bis ich aufblickend von den Wurzeln bis zu den höchsten Zeigen komme. Ein schöner Baum. Ein freundlicher Baum. Wie der Lindenbaum, den ich später grüsse. Ihn kenne ich schon. Er wurde gepflanzt im Jahr meiner Hochzeit. Er ist alt wie ich. Aber es geht uns noch gut, ihm und mir. 

Samstag, 13. September 2025

Aus Sand gebaut

Schon mal darüber nachgedacht, wie Beton hergestellt wird, aus dem Hochhäuser, Höchsthäuser, Brücken und noch viel mehr gebaut werden? - Ich nicht. Gut, dass ich Tagi-Magazine lese, da erweitert sich mein Wissen immer wieder. 

Ich habe gelesen, dass zur Herstellung von Beton ausser Zement (?) sehr viel Sand gebraucht wird. Dieser Sand braucht eine bestimmte Körnung, nicht jeder ist geeignet. Also baut man dort, wo er taugt, ab, was das Zeug hält. Zum Beispiel aus Flüssen und Seen in Afrika, China und in aller Welt.

Weil die Nachfrage riesig ist, nimmt man Umweltschäden (Erosion) in kauf. Es hat sich eine Sandmafia gebildet, die illegal Sand abbaut und verkauft. Über Nacht kann ein Küstenstreifen verschwinden. Sand wird geschmuggelt und geklaut.

Scheinbar anderes Thema: Alle wollen Grönland. Dort erhofft man sich mit der Klimaerwärmung viel freigelegten Sand. Ein Riesenvermögen. Das weiss auch Herr Trump. 

Freitag, 12. September 2025

Der Permakultur- Bauer

 Auf dem Wochenmarkt heute Morgen sind wir zufrieden von Lieblingsstand zu Lieblingsstand gepilgert. "Belper- Chnolle" bei Käse-Susanne. Cordon bleu beim Metzger Metzger. Äpfel beim IP-Bauern, der eine Nachfolge sucht. Surprise bei unserem Freund aus Eritrea, der uns die Hände drückt. - "Ich will noch zum Permakultur-Bauern", sage ich. - Er trägt eine grün-beige Wollmütze und einen gezöpfelten Kinnbart. Wir kaufen eine Aubergine. Alle kosten gleich viel, gross oder klein. "Die grösste Zwiebel könnte man für eine Zwiebelwähe brauchen", schlägt er vor. Wir kaufen sie und ein paar kleinere Zwiebeln. Zu den vier Peperoncini schenkt er uns ein fünftes und obenauf eine Blume (Zinnie). Alles zusammen kostet fast nichts. Ich sage: "So werden Sie nicht reich." - Antwortet er: "Aber glücklich."

Donnerstag, 11. September 2025

Die Kürbis-Saison beginnt


 In allen Restaurants wird wieder Kürbissuppe serviert, und ich habe Reto gestern auch eine geköchelt. Speziell ist, dass der Kürbis in unserem Gärtchen gewachsen ist. Es wachsen noch ein paar grössere und kleinere. Das macht Freude, auch wenn wir keinen Grössen-Rekord aufstellen können.

Mittwoch, 10. September 2025

Ballenberg

Als Reto und ich im Zug von Winterthur nach Zürich stehen mussten, dachte ich: "Nie wieder verschenke ich einen Ausflug." - Aber es wurde besser, und es wurde gut und sehr gut. - In Luzern trafen wir unseren Sohn, dem dieser Tag gewidmet war. Ab Hasliberg fuhren wir Postauto. Vorbei an Brienzwiler, wo Reto und ich vor Jahren in den Ferien waren und den "Ballenberg" gern bekamen. Mit seinen alten Häusern, seinen Bauerngärten und Handwerksbetrieben. Stefan hat zwar auf der Heimfahrt behauptet, wir hätten den ganzen Tag nur gegessen. Das stimmt nicht, aber fein gegessen und einen köstlichen Bio-Wein von Karin und Roland Lenz getrunken haben wir alleweil. Aber auch sehr bunte Hühner bestaunt und Schweine in sonnentauglicher dunkler Farbe. Natürlich habe ich auch Kleinigkeiten gekauft. Einen pflanzengefärbten Wollknäuel, eine Bonbonmischung, Speck und Wurst und Honig. Und wir haben uns miteinander wohl gefühlt. Die Hauptsache!





Montag, 8. September 2025

Nur eine Rüebliraupe

 Wir haben das als Wettlauf empfunden: Haben wir zuerst ein Raupenkistchen genagelt, oder wird die einzigste Rüebliraupe gefressen, bevor wir sie in Sicherheit gebracht haben? - Der Auftrag zum Zunageln der Blössen im Holzkistchen erging zuerst an unsere Mittagsmädchen. Sie haben auch mit Kraft zugeschlagen. Und dabei einige Nägel krumm gehauen. Macht nix.


Leider mussten die Freundinnen zur Schule, bevor das Kistchen vollendet war. Sollte doch noch ein Vogel oder eine grosse Heuschrecke...? - Reto und ich haben uns beeilt - und siehe da, die Raupe ist gut versorgt, auch mit Futter. Fenchel will sie haben. Sie wird noch eine kurze Weile weiterfressen und sich dann verpuppen. Unser Nachbarsmädchen freut sich schon darauf, wenn der Schwalbenschwanz im Frühling sich entfaltet und wir ihn fliegen lassen.



Sonntag, 7. September 2025

Sonntagsbrunch

Heute ging es uns sehr gut: Wir durften im National in Winterthur brunchen. Auf Kosten unserer Kinder, die uns zur letzten Weihnacht mit National-Gutscheinen beschenkt hatten. - Alle waren so gut drauf, die vielen Kellner und wir. Freundliches Platz-Anweisen. Nette Einführung ins Brunch-Geheimnis: "Es ist ganz einfach, Sie holen sich, was Sie gerne möchten." - Das taten wir dann eineinhalb Stunden lang. Und es war alles einfach sehr lecker. Vom geräucherten Lachs über die viele wunderbaren Früchte zum klassischen Birchermüesli. Vom Nussbrot, über den Sonntagszopf zum unvermeidlichen Buttergipfeli. Von den Getränken wünschten wir uns nur Kaffee; kein Sektfrühstück. - Wir assen mit Genuss, aber wir überassen uns nicht. Kamen heim und freuten uns am gelungenen Weihnachtsgeschenk. Wir hatten nur zwei Franken drauf bezahlen müssen.

Samstag, 6. September 2025

Wo ist die Hornisse

 Ich habe den Sitzplatz gewischt; der Hausbesitzer wollte zu Besuch kommen. Dabei bin ich einer Hornisse begegnet, die am Boden Holunderbeeren verkostete. Ich wischte um sie herum. Sie flog nicht weg. Zweimal brachte ich eine Schaufel voll Blätter und so zum Kompost. Dann wollte ich wieder nach der Hornisse sehen. An den Beeren war sie nicht mehr. Wo war die Hornisse? - Schaue ich an mir hinunter, und da sehe ich sie! Sie krabbelt auf meinem Hosenbein herum. Schreck lass nach! Natürlich versuchte ich sie loszuwerden. Da krabbelte sie in mein weites Hosenbein. Weg, weg - es gelang, ohne dass sie mich stach. - Sie war so verwirrt wie ich. Dort wo sie gelandet war, ging sie dreimal im Kreis herum. Jetzt sah ich auch, weshalb sie nicht wegflog: Sie hatte nur noch einen Flügel.

Freitag, 5. September 2025

Ein Brief von der Post

 Ich liebe ihn: den Werbebrief der Post für neue Sonderbriefmarken! Heute gefällt mir die gestickte Friedenstaube. Eine davon kostet fünf Franken achtzig Rappen. Das ist auch ihr Frankaturwert, und ich überlege, wie ich die Marke je einsetzen könnte. Aber da sind auch noch die Schweizer Sehenswürdigkeiten, die hübsch sind und der Tinguely. Eine Marke mit dem verschütteten Blatten hingegen macht mich traurig. - Was ich überhaupt nicht brauche: Eine Briefmarke mit der WC-Ente und Duftlack. Wääähh!

Bevor ich mich ans Bestellen mache, zähle ich die vorhandenen Briefmarken in meinem hübschen Schächteli.....Es sind genau 126. Zweierlei Frankatur. Sujets für jede Lebenslage. Aber ich WILL Jean Tinguelys Brunnen. Ich will.

Donnerstag, 4. September 2025

Oh, Susann(e)a

 Ihr macht mein Leben schön! - Drei wichtige Frauen in meinem Leben teilen sich einen Namen. Eine ist meine Schwester Susanne, die Grossmutter von sieben Enkelkindern ist und gern strickt wie ich. Ich bin die ältere. Sie ist zwei Jahre jünger, aber sie ist mir sehr bald über den Kopf gewachsen. Als unsere Mutter dement und dementer wurde, wuchsen wir Töchter nochmals näher zusammen. - Eine ist meine Beste Freundin Susanna. Wir kennen uns seit der Schulzeit und haben keine Geheimnisse voreinander. Durch Höhen und Tiefen bleiben wir uns treu. Keine muss befürchten, bei der anderen irgendwie in Ungnade zu fallen. Das ist das Grösste! - Eine ist meine Freundin Susanne, die ich heute in der Stadt getroffen habe. Wir haben Kaffee getrunken und geplaudert. Wir kennen uns von gemeinsamer Kirchenarbeit her. Und kennen gemeinsam viele Menschen. Was macht der und was macht jene? Und was machen wir? Ausserdem lesen wir beide gern gute Bücher und erzählen uns davon.

Oh, Susann(e)a, wie ist das Leben schön, weil ihr mir verbunden seid.

Mittwoch, 3. September 2025

Mamama

 Meine Schwägerin in Altdorf ist überall. Sie bringt uns feine Häppchen zum Apérogetränk, das der Schwager bedächtig eingiesst. Dann überwacht sie ihre Pfannen auf dem Herd und kommt zu uns zurück zum Anstossen. Die Teller, die wir serviert bekommen zum Hauptgang sind wunderschön bunt, das Essen fein. Die Desserttorte hat die Tochter gemacht, die mit uns am Tisch sitzt. Welchen Kaffee möchtet ihr? Und schon wirbelt die Gastgeberin mit Tassen und Tässchen herum. Dann muss sie los, nicht ohne ihrem Mann kurz über die Flaumhärchen zu streichen, die nach der starken Therapie wieder wachsen.

Mamama, wie die Grosskinder sie nennen, macht Taxidienst. Zuerst Geige und Noten holen in Seedorf, dann Kind bei der Schule abholen und zur Geigenstunde fahren. Kurz schaut sie bei uns herein: Geht es uns gut? Weg ist sie. Die Geigenspielerin muss von Altdorf nach Amsteg gefahren werden zum Ballett. zusammen mit weiteren Mädels. - Mamama hat ein Buch dabei. Beim Warten auf die Kinder liest sie. Später wird sie alle heimfahren.

Wir bekommen sie nicht mehr zu Gesicht, weil wir bald auf den Zug gehen. Wir haben es gemütlich mit dem Schwager, zwei Töchtern und Kuchen und Kaffee. Zum Glück mag der Schwager immer wieder lächeln. 

Montag, 1. September 2025

Atelier Otto in Thalwil

 Mir läuft wieder mal die Zeit davon; ich hänge hintennach. Bin zum Beispiel immer noch in Thalwil mit meinen Studienfrend*innen. Im Atelier Otto. Am Freitag war das; heute ist Montag. Eine neue Woche. Aber ich freue mich immer noch über den wunderschönen Abend bei Moni. Ich freue und freue mich und bin dankbar, zu dieser kleinen Gruppe gehören zu dürfen. In das Atelier Otto werde ich wieder gehen. Weil es inspirierend ist. Ein guter Ort. Schade, dass ich keine Untermieterin sein kann. Lismen kann ich auch zu Hause.