Donnerstag, 5. März 2015

Nachtrag von gestern


So also sieht der Boden meines Zimmers aus, wenn Kaya gespielt hat. Und so mag ich ihn, den Boden meines Zimmers. - Kaya wiederum mag mein Zimmer, weil es da so viele (seltsame) Dinge hat.Sie will hochgehoben werden und "luege".

Ich bin gern umgeben von Erinnerungen. So ist z.B. die Räuberflagge vom Piratenschiff im Wassener Garten ständig um mich und erinnert mich an die "Gschichtetäg" im Pfarrhaus. Oder aber zwei Kartenausschnitte von einer Frankreichkarte. Dieppe und Rouen erinnern an Ferien mit Reto. Dieppe zusätzlich an die Panne mit unserem VW-Reisebus "Gogo", die uns so unglaublich viele neue Erfahrungen beschert hat. Rouen hingegen hat mir mit der Kathedrale im Morgenlicht zu meiner ersten Predigt verholfen. Auferstehung. Ostern. Geheimnis der aufgehenden Sonne, des neuen Tages.

Das gerahmte Bild über meinem Pult ist eine Kinderzeichnung von Tochter Judith, die so unglaublich farbig und phantasievoll gemalt hat, ehe sie einer pastellverliebten Lehrerin in die sonst guten Hände fiel. Da war die Malerinnenkarriere meiner Tochter schon zu Ende.

Seit unsere Flüeler Wohnung aufgehoben ist, fliegt über meinem Bett der Andenkondor aus Chile. Allerdings in einer "munzigen" (sehr kleinen) Version. Aber er erinnert an den König der Lüfte mit einer Flügelspannweite von drei Metern. - Die Dinge in meinem Zimmer sind nicht das Leben, aber sie erinnern daran, dass es sich lohnt, das Leben zu suchen. Offen zu sein. Weit offen.

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