Samstag, 30. April 2016
"Weit über das Land" von Peter Stamm
Nach zwei Stunden Couverts kleben aus Papiertragtaschen, die anderweitig nicht gebraucht werden, habe ich definitiv kalt. Ich habe unter dem Ahorn geschnitten und geklebt. Reto schreit nach einer Flasche Wein, die ich im Keller holen soll, damit sie nicht zu kalt ist beim Nachtessen. Ja, gleich, freu mich ja auch auf ein, zwei Glas Rotwein. Aber zuerst kurz dies: Ich habe "Weit über das Land" sehr interessiert gelesen und mir vorgestellt, wie es wäre, wenn entweder Reto oder ich im Verlaufe unserer bald 40-jährigen Ehe eines Tages einfach davon gegangen wären. Dies hat nämlich Thomas im Buch getan. Kein ersichtlicher Grund, aber offenbar eine innere Notwendigkeit. Seine Frau Astrid bleibt über die ganze Zeit innerlich mit ihm verbunden. Peter Stamm hat dem Buch ein Zitat von Markus Werner vorangestellt: "Wenn wir uns trennen, bleiben wir uns." Das gibt mir zu denken. - Schön war es, während einer längeren Buch-Passage auf dem Pragelpass und in seiner Umgebung unterwegs zu sein. Wir kennen das von Wanderungen mit unserem alten (88 J.) Pfarrer-Freund Josef. Twärene, Bödmere und so.
Freitag, 29. April 2016
Unsere Enkelin hat bei uns übernachtet, und ich habe mit meiner Besten Freundin auswärts gegessen
Es wird Abend nach einem langen, vollen Tag. Er hat um halb sieben Uhr begonnen mit einem leisen und ein wenig weinerlichen: "Grosi?!" - Ja, ja, das Grosi ist da, hat im gleichen Zimmer geschlafen (und gewacht) wie Kaya. Nun möchte diese Büchlein anschauen. Und dann bald anziehen und Zmorge essen. Das Grosi vermutet, der Grosspapi schlafe noch ein gutes Stündchen, aber nein, er hat uns gehört und startet mit uns in den Tag. Er übernimmt das Anziehen, da er sich ausserstande sieht, ein richtiges Müesli für Kaya zu machen. Später wird gepuzzelt, dann alles Mögliche und Unmögliche verkauft. Kostet meistens "zwei" (Franken oder Klapse auf die Hand). Dann holen wir im Keller das grosse Holz-Eile-mit-Weile und spielen darauf "Familien". Da gibt es die Familie Gelb, die Familie Rot, die Grünen und die Braunen. Alle haben Kinder, die Gelben am meisten. Und die Mutter der Roten ist gleichzeitig Spielgruppenleiterin. - Wir holen im Keller Holzbäume, weil die Spielgruppe in den Wald will. Oh, aber da passiert was - ein Kind klettert auf einen Baum und stürzt ab. Krankenauto, Spital. Glück gehabt, nur eine Verstauchung und eine Gehirnerschütterung. - Hilfe, jetzt glaube ich beinahe, dass ich das alles erlebt habe. Aber nein, selber gespielt. Bevor ich mit Susanna fein essen ging - auf ihre Kosten. Es wird Abend nach einem langen, vollen Tag. Vom fertig gelesenen Buch mit der Frage nach der Identität erzähle ich morgen.
Donnerstag, 28. April 2016
Wie das Wetter
Sprunghaft ist vielleicht die beste Beschreibung für mein Tun und Lassen heute. Betten frisch beziehen, auch Kayas. Auf dem geputzten Pult Zettel sammeln, um Autoren und den Gurkenkönig zu googeln. Der Gurkenkönig verkauft an unserem Quartiermarkt mittwochs probiotisches Sauerkraut, das man nicht kochen darf, sonst macht man alles Gesunde daran kaputt. Ja, den Verkäufer von auserlesenem Handwerk gibt es in Vieux Boucau in Südfrankreich noch, aber er hat keine Homepage. Passt zu dem schrulligen Kerl. Wann waren wir dort? - Vor zwanzig Jahren ungefähr. Ein Kästchen für Judith gekauft aus geschnitztem Kork. Aussterbendes Handwerk. - Nein, ich brauche kein Buch von Lars Gustafsson. Googelsuche erfolgreich, aber nun macht mich das Buch nicht mehr an. Ich muss ins Freie, wo mal die Sonne scheint, mal Wolken alles zumachen. In zwei Stunden kommt Kaya und übernachtet bei uns. Vorher weit über das Land (was der Titel des Buches von Peter Stamm ist, das ich gerade lese > gefährlich, gefährlich!). Ich geh dann mal...
Mittwoch, 27. April 2016
Ei, ei, ei - fast vergesse ich...
Heute habe ich eigentlich nur mein Pult geputzt. Das war eine Tages füllende Aufgabe. Ich wollte nämlich endlich alle Klebbilder und Sprüche aus alten Zeiten los werden. Ich habe so geschrubbt und geklaubt und gekratzt, dass ich Fingermuskelkater bekomme. Bestimmt. - Weil ich das ganze Pult ausgeräumt habe, wurde auch sichtbar, wieviel Zeugs in drei grossen und acht kleineren Schubladen Platz findet. Dies alles musste gesichtet werden. Turninspektoren-Zeugnisse, Bleistifte bis zum Lebensende und darüber hinaus, Erbschaftspapiere meiner Eltern, Familienbüchlein meines Vaters. Da drin hat meine Schwester geheiratet, ich nicht??? - Und, und, und... Ich bin hängen geblieben, habe sortiert, ausgemistet (Turninspektorenberichte!), wieder eingeräumt. Dabei habe ich alles andere vergessen, auch meinen Blog. Fast!
Montag, 25. April 2016
Einer schreibt über einen
Einer schreibt über einen, der schreiben muss. Und der alles, was er tut, aus dem Schreiben-Müssen begründet. Er, über den das Geschriebene ist, liebt eine Frau. Aber weil er schreibt, muss er auch andere Frauen kennenlernen können. Muss eine Vielzahl an Frauen in ihrem Sein erfassen können. Muss phasenweise mit immer wieder einer anderen leben. Liebt aber immer die Gleiche, schreibt er. Beteuert er ihr. Lässt sie allein und kommt zurück. Verlangt von ihr, dass sie ein selbständiges Leben führt, aber immer für ihn da ist, wenn er ein Buch beendet hat. Wenn er wieder ins gemeinsame Haus zurückkehren will. Für eine Weile. Dann muss er wieder gehen. Muss sich dem Schreiben unterwerfen. Auch der phasenweisen Einsamkeit. Sie darf nicht telefonieren. Er muss allein sein können. Das Schreiben gebietet es. Und zum Schreiben ist er gezwungen.
Seltsames Buch. Ein Arrangement, in dem sie sich unterwirft und er sich alle Freiheit herausnimmt. Immer mit dem Pathos, dass er nicht anders kann. Dass er muss. Das Schreiben steht scheinbar über allem. Wer doch sein Leben zu begründen weiss!
Seltsames Buch. Ein Arrangement, in dem sie sich unterwirft und er sich alle Freiheit herausnimmt. Immer mit dem Pathos, dass er nicht anders kann. Dass er muss. Das Schreiben steht scheinbar über allem. Wer doch sein Leben zu begründen weiss!
Sonntag, 24. April 2016
Fest im Wald
Man sollte es nicht glauben, aber wir haben uns heute stundenlang im Wald aufgehalten. Wir sind auf Festbänken im Freien gesessen, haben Würste gebrätelt und Gnocchi am Spiess, Schlangenbrot und Schoggibananen. Haben Rot- oder Weisswein getrunken. Ja, auch Glühwein und heissen Kaffee gegen die Kälte. Aber wirklich kalt war uns nicht. Auch der Graupelschauer (es hett ziböllelet) konnte uns nicht wirklich vertreiben. Erst zum Moni-Märchen kamen (fast) alle in die Waldhütte. Wo es warm war und kuschelig mit all den Kissen auf den Bänken. Wo man die Kinder beim Auf- und Absteigen auf der langen Leiter in die Galerie und zurück beobachten konnte. Wo die Ratte im Märchen lieb war und grosse Geschenke machte, und der Junge nie arbeiten musste, fand sich immer eine (Mutter, Rättin), die ihn erhielt. Bekam am Schluss die Prinzessin zur Frau. Unverdient. Aber was heisst das schon. Ratten können sich in Prinzessinnen verwandeln. Und was schliessen eigentlich die Schlüssel am Schlüsselbund auf? - Unsere Herzen vielleicht? - Waren alle schon offen am Moni-Geburtstagsfest mit fast lauter Studienkamerädli und ihren gewachsenen Familien. DANKE! Für das Fest und das Wunder, dass ich dazu gehören darf. Reto kam auch mit.
Samstag, 23. April 2016
Meine gelben Regenstiefel
Heute habe ich meine gelben Regenstiefel ausgeführt. Sie haben meine Füsse trocken gehalten, und ihr warmes Gelb hat mich trotz Regen fröhlich gemacht. Viel, viel Kaffee eingekauft. Eine grosse Tube Salbe für meinen Schnell-Daumen (so heisst er nicht der Geschwindigkeit wegen sondern weil er übers Gelenk holpert). Im Migrolino haben wir die letzten zwei Semmeli erwischt. Gibt es zum Znacht mit einem feinen französischen Rotwein, den wir gerade im neusten Probepaket von Harry und Judith bekommen haben. Viel Regen, aber auch viel Freude.
Freitag, 22. April 2016
Das Hegifeld entwickelt sich
Wir sind schauen gegangen, wo Kinder Sträucher gesetzt haben und sahen, dass das Hegifeld schön wird, naturnah wird, jetzt schon es bitzeli blüht. Ein ganzer Bach wurde umgeleitet. Floss der Riedbach vorher schnurgerade dahin, darf er nun mäandrieren. Und an seinen Ufern liegen Steinhaufen bereit für allerlei Eidechsen und andere Viechli. Kaulquappen haben die Kinder beim Büsche Pflanzen bereits gesichtet. Fische werden auch erwartet oder ausgesetzt (?). Oh wie schön ist Oberwinterthur!
Donnerstag, 21. April 2016
"Überbackene Kalorien"
Im Kühlschrank lagen allerlei Esswaren zum Aufbrauchen. Glücklicherweise las ich zeitpassend ein neues Rezept, für welches meine Resten passten. Dass das Rezept vom Verfasser mit "Überbackene Kalorien" betitelt ist, störte mich nicht weiter. Wenn er es tauglich findet für Leute, die den ganzen Tag Ski fahren oder für Bauarbeiter, dann passt es heute auch für uns. Den ganzen Morgen hat Reto im Freien gebolzt. Rasen entmoost mit dem Rechen, Wäsche an die Sonne gehängt, Säfläche für Schmetterlingsblumen vorbereitet, wieder Wäsche gehängt. Ich habe weiter gefrühlingsputzt. Das Badezimmer ist auch fertig. Folgen unsere Zimmer und ein paar wenige Türen. - Ja, und gekocht habe ich. Siehe oben. Sehr , sehr fein, diese überbackenen Kalorien!
Mittwoch, 20. April 2016
Was machst DU denn hier???
Unterwegs im Postauto nach Rafz steigen an einer Haltestelle jenseits aller Dörfer eine Meute Schülerinnen und Schüler mit ihrem Lehrer ein. "Meute" ist ganz falsch, denn die jungen Leute benehmen sich absolut gesittet. Und den Lehrer kennen wir. Mögen wir. Grosse Freude, ihn zu sehen, zu fragen: "Was machst DU denn hier???" - Er ist auf Geografie-Exkursion mit GymischülerInnen. Naturzentrum "Thurauen". "Lohnt sich hinzugehen." sagt er. - Wir fahren nach Rafz, um zwei Kletterrosenstöcke zu kaufen. Wir können aber auslesen aus zwanzig oder noch mehr Möglichkeiten. Wir wählen "Sympathie" und "Compassion" - beide duftend, die erste dunkelrot, die zweite apricotfarben. Was wir aber noch nicht sehen, da noch keine blüht. Dafür bekommen wir auf der langen Heimreise mit Umsteigen die Dornen ab und zu schmerzhaft zu spüren. Nebst amüsierten Blicken von Mitreisenden. Ohne Auto ist Vieles einfach spannender als mit fahrbarem Untersatz.
Dienstag, 19. April 2016
Ich muss an die Sonne
Oh wie schön sind Panama und Oberwinterthur, wenn die Sonne scheint! - Judith war hier mit drei Kindern. Wir haben Omelettes mit Erbsli, Frühlingszwiebeln und Schinkenstücklein gegessen. Zum Dessert die Mandelzwiebacke meiner Kindheit. Die Grossmutter vom Schneckenberg (Vaters Mutter) hat Zwiebäckli bestrichen mit einer Mischung aus gemahlenen Mandeln, gezuckerter Kondensmilch und Zitronensaft. Damit bei 200 Grad ein paar Minuten in den Ofen. Gut aufpassen, dass der Aufstrich nicht zu dunkel oder zu hart wird. Fein! - Dann kam die Sonne, und wir alle spielten im Garten um Kayas Häuschen. Auch die Katzen tauchten immer wieder auf, und eines der Kinder musste immer wieder grüezi sagen, was die Tiere nicht ohne weiteres verstanden. - Jetzt setze ich mich unter den Ahorn und tue nichts.
Montag, 18. April 2016
Zufrieden
Ab morgen wird die Sonne wieder scheinen - ich freue mich schon heute. Inzwischen habe ich weitergemacht am Frühlingsputz, und Reto hat aus einer Holzpalette eine Saatkiste gezimmert. Uns beiden wird kein bisschen langweilig. Jetzt versuche ich herauszufinden, wie ein Pyjama für Kayas Bäbi "geht". Sie hat einigermassen vorwurfsvoll angemerkt, dass ihr Bäbi doch friert, wenn es ohne "Pischeli" ins Bettchen muss. Das kann ich gut verstehen.
Sonntag, 17. April 2016
Hüsli-Fest
Gestern Abend haben wir zum Hüsli-Fest eingeladen. Zwar konnten wir wegen schlechtem Wetter nicht grillieren, aber trotzdem hatten wir einen wunderschönen Abend. Kaya war immer mal wieder unterwegs zum Kaya-Hüsli, das der Grosspapi so gut gemacht hat. Sie brachte sich sogar im Häuschen in Sicherheit vor einer Schnecke, von der sie nicht wusste, ob sie "etwas macht". So ein Dach über dem Kopf, so ein eigen Heim bietet eben Schutz vor jeder Gefahr. Wo man doch mit knapp drei Jahren noch fast alles kennenlernen muss - auch grössere und kleinere Tiere. Muss zuerst lernen, welche "etwas machen" und welche nicht. Und die Grossmutter lernt nochmals mit. Alles über Bienen zum Beispiel. Und alles über Gefühle. Und alles über das Lernen. Gestern Abend waren die Gefühle gross.
Samstag, 16. April 2016
Kaya-Hüslifest
In fünf Minuten kommen Kaya, ihr Mami und ihr Papi zu uns. Wir feiern das fertige Kaya-Hüsli, das Reto aufgestellt hat (Fotos folgen...). Wir haben es Girlanden-bekränzt und mit Plakat versehen. Ja, uns ist feierlich zumute. Reto hat vorgeschlagen, ich könnte noch räuchern und "weihwassern". Aber ich bin aus der Übung. Mich ehrlich freuen genügt. Stolz sein auf Reto genügt. Das Lachen von Kaya genügt.
Freitag, 15. April 2016
Silberbesteck
In der letzten halben Stunde kam ich mir vor wie Tinette im Heidi-Film. Wie das Dienstmädchen hatte ich "untergeordnete" Arbeit zu tun. Das ganze Silberbesteck wollte auf Hochglanz gebracht werden. Dabei dachte ich intensiv an meine Gotte, die mir alle diese grossen Gabeln, mittlere Gabeln, Dessertgabeln, grosse Löffel, mittlere Löffel, Kaffeelöffel, Mokkalöffelchen bis hin zum Tortenheber Weihnacht für Weihnacht und Geburtstag für Geburtstag einzeln oder zu zwei Stücken geschenkt hatte. Als Kind wusste ich das Kostbare nicht zu sehen, die ewig gleichen Geschenke nicht zu würdigen. Aber jetzt freut sich sogar Reto am frisch geputzten Silberbesteck, und ich lege die Rolle der Tinette wieder ab. Obschon! - Obschon ich gern ein bisschen so schnoddrig daherreden würde wie Tinettchen im Film. Nur kann ich den reizenden französichen Akzent nicht nachmachen. Ich rede nicht vom neuen Film mit Bruno Ganz. Bin halt schon ein altes "morceau de gâteau" (frei nach mir: "altes Guetzli").
Donnerstag, 14. April 2016
Arbeit und Vergnügen oder Arbeit ist auch Vergnügen und Vergnügen ist auch Arbeit
Am Morgen haben wir unseren Frühlingsputz weitergeführt. Ein ganzes Büchergestell auseinander genommen, geputzt, neu eingeräumt. Beraten, wie Materie verringert werden könnte - und doch kommt ständig Neues dazu. Wo wir doch gar keinen Platz mehr haben. - Am Nachmittag hat Reto den Rasen gemäht, und ich bin in die Stadt gegangen mit klarem Auftrag: Kinderstühlchen suchen für das neue Haus im Garten. - Bei Möbel Pfister habe ich "gäbige" Klapphocker gefunden, die kaum Platz brauchen, aber hübsch aussehen. Multifunktional. Hoffentlich kommen die Kinder damit klar und fallen nicht zu oft auf die Nase. - Jetzt setze ich mich unter den geliebten Ahorn, der seit dem letzten Rendez-vous die Blätter hat spriessen lassen.
Mittwoch, 13. April 2016
Löwenzahn
Kaya war da, und hat gejuchzt, als sie das beinahe fertig gestellte Spielhaus im Garten sah. Der Grospapi hat weiter gearbeitet, und Kaya und ich haben uns dem Löwenzahn gewidmet. Stengelstücke einschneiden und ins Wasser legen und schauen, wie sie sich kräuseln. Löwenzahnpfeife. Löwenzahnarmbanduhr. Ach, und dann mussten schon trockene Hosen her, weil das Kräuselwasser den Weg aus der roten Schüssel gefunden hatte.
Der Tag war intensiv und ausgefüllt. Sehr gern habe ich zwei ganze Janosch-Bilderbücher erzählt. Ich mag ja selber so gut, wie der kleine Bär den kleinen Tiger gesund macht. Und wie wunderschön "Panama" ist, das ist besonders in unserer Zeit gut zu wissen. Da brauchen wir keine Panama-Papers. Nur ein gemütliches Plüschsofa ist nötig. Oder eben das Bett vom Grosi mit ganz vielen Decken im Rücken, dass zwei es sich im "Zimmerstündchen" bequem machen können.
Der Tag war intensiv und ausgefüllt. Sehr gern habe ich zwei ganze Janosch-Bilderbücher erzählt. Ich mag ja selber so gut, wie der kleine Bär den kleinen Tiger gesund macht. Und wie wunderschön "Panama" ist, das ist besonders in unserer Zeit gut zu wissen. Da brauchen wir keine Panama-Papers. Nur ein gemütliches Plüschsofa ist nötig. Oder eben das Bett vom Grosi mit ganz vielen Decken im Rücken, dass zwei es sich im "Zimmerstündchen" bequem machen können.
Dienstag, 12. April 2016
Ein ruhiger Tag
Nach dem gestrigen Kinder- und Bautag ist Reto heute auf eine Schweizerreise gegangen. Morgens 6.15 Uhr ab Oberwinterthur, Heimkehrzeit ungewiss. Reto will alle SBB-Strecken abfahren und ist schon weit mit seinem Projekt. - Ich bin also heute auf mich selbst gestellt. Kann meine Pläne ständig über den Haufen werfen, ohne dass das jemanden irritieren würde. Kann essen und trinken wann und was ich will. Kann, was weiss ich nicht alles Unglaubliches tun. - Und was habe ich bisher (10.40 Uhr) unternommen? - Ich habe gemütlich Zmorge gegessen wie immer. Zeitung gelesen wie immer. Den Kompost beseitigt und den Kehrichtsack raus gebracht wie immer am Dienstag. Ich habe mit Spannung die Post aus dem Kasten geholt und sie gleich gesichtet wie immer morgens. Ich habe im Kühlschrank nachgeschaut, was gegessen werden sollte, wie das eine tüchtige Hausfrau immer tut. Ich habe beschlossen, den Gewürzschrankteil zu putzen, um unser Projekt "Frühlingsputz" weiterzuführen. - Hey, hey, das ist ja wie immer. Scheint, Reto ist nicht die besagte Katze, wo ich tanzen würde, wenn sie/er aus dem Haus ist. Beruhigend oder langweilig?
Montag, 11. April 2016
Sonntag, 10. April 2016
Süss-bitterer Sonntag
Am Morgen habe ich Löwenzahnhonig eingekocht - erster neuer Vorrat für den nächsten Winter, der bloss noch laaaange nicht kommen soll! Zum Kaffee gab es die beiden letzten Stücke Muotathaler Kirschtorte von meinem Geburtstag, die natürlich aufgetaut werden mussten. Das war alles süss und fein. Aber meine Lektüre, die Biografie über Janosch ist bitter zu lesen. So eine überharte Kindheit! geschlagen von Vater und Mutter. Bitterarm zu Beginn, und als es finanziell, nicht psychisch, besser ging, brach der zweite Weltkrieg aus. Schliesslich vertrieben aus Schlesien, aber da fand es Janosch so gut wie noch nie, weil er nicht mehr geschlagen wurde und nicht mehr in die (kath.) Kirche gehen musste. So weit bin ich gekommen. Es kann nur noch besser werden. Der Untertitel des Buches heisst "Wer fast nichts braucht, hat alles". Jetzt gehe ich an die Sonne - letztmals Bärlauch holen im Wald. Reto kommt auch mit.
Samstag, 9. April 2016
Für 50 Franken pro Jahr so viele Bücher wie ich will
Wieder waren meine Bibliotheksbücher fällig und gestern auch ausgelesen. Eine Sammlung von Texten von Klara Obermüller, die sie als Lebenswerk betrachtet. Kurzgeschichten von Woody Allan, die ich gesucht lustig empfinde. Das Buch von Aharon Appelfeld, von dem ich erzählt habe, mit dem ich gelebt habe. - Alles ausgelesen. Immer wieder neue Eindrücke mit jedem neuen Buch, jedem neuen Autor, jeder neuen Autorin. - Heute habe ich nur ein einziges Buch heim getragen. "Über die Jahre" heisst es. Geschrieben von Jürg Amann, der 2013 mit nur 65 Jahren gestorben ist. Es ist sehr vielversprechend. Handelt vom Zusammenkommen und Auseinandergehen und doch Verbundenbleiben eines Paares. Es interessiert mich, weil ich begonnen habe, mich intensiv mit Retos und meinem Zusammenkommen ... zu beschäftigen. Vierzig Jahre werden es im Oktober sein. Dass wir noch zusammen sind, empfinde ich als "Glück gehabt". Ich bin froh, ohne euphorisch zu werden. Wir sind ein altes Paar. Wir können einander nicht mehr viel vormachen. Seltsamerweise wird es aber nicht langweilig.
Freitag, 8. April 2016
Schönes Unterwegssein, noch schöneres Zuhausebleiben?
Diese Woche waren wir mehrfach viele Stunden unterwegs, um liebe Menschen zu besuchen. Es hat sich gelohnt, wenn ich überhaupt in dieser Kategorie denken oder schreiben will. Da war allüberall viel guter Wein und engagierte Gespräche. Heute habe ich sogar noch Geburtstagsgeschenke erhalten, wo doch mein Geburi im März war. - Bei aller Freude über Erlebtes bin ich SEHR froh, dass nun zwei Tage zu Hause bevorstehen. Verdauen, retablieren, meditieren.
Donnerstag, 7. April 2016
Uri gestern, Uri morgen
Es ist weit, in den Kanton Uri zu reisen. Gestern standen wir um acht Uhr in Oberwinterthur auf dem Bahnhof und waren gegen zwölf Uhr dort, wo wir hin wollten. Kurz vor fünf Uhr reisten wir bereits wieder ab, um dann beim Einnachten zu Hause zu sein. - Reto reist ausgesprochen gern, ich weniger. Und dennoch tun wir morgen, was wir gestern getan haben. Nur mit anderer Adresse. Morgen fahren wir zu Retos Schwester und Schwager.
Manchmal überlege ich, wie es gewesen wäre, wenn ich das ganze Leben lang in Oftringen geblieben wäre. Das tun ja recht viele, dort bleiben, wo sie aufgewachsen sind. Oder wenigstens in der Gegend, im Kanton. - Was verliert man, wenn man geht? Was gewinnt man? - Je nach Befinden ist mein Gewinnen und Verlieren in der Balance. Ist es gut, wie es ist. Ist es gekommen, wie es gekommen ist. Darf es sein, was es ist. (Nur selten bin ich im Ungleichgewicht. Möchte lieber dort oder dort sein. Habe Sehnsucht nach der richtigen Mundart. Wie mir der Schnabel gewachsen ist. Nach der richtigen Kirche. Wo ich konfirmiert worden bin. - Nur selten bin ich fremd hier. Oder nur in mir?)
Manchmal überlege ich, wie es gewesen wäre, wenn ich das ganze Leben lang in Oftringen geblieben wäre. Das tun ja recht viele, dort bleiben, wo sie aufgewachsen sind. Oder wenigstens in der Gegend, im Kanton. - Was verliert man, wenn man geht? Was gewinnt man? - Je nach Befinden ist mein Gewinnen und Verlieren in der Balance. Ist es gut, wie es ist. Ist es gekommen, wie es gekommen ist. Darf es sein, was es ist. (Nur selten bin ich im Ungleichgewicht. Möchte lieber dort oder dort sein. Habe Sehnsucht nach der richtigen Mundart. Wie mir der Schnabel gewachsen ist. Nach der richtigen Kirche. Wo ich konfirmiert worden bin. - Nur selten bin ich fremd hier. Oder nur in mir?)
Dienstag, 5. April 2016
Uaaahhh, Reto bohrt in Holz
Ich freue mich ja sehr, dass Reto für Kaya ein Spielhaus für den Garten "zimmert". Aber echt, diese Bohrtöne fahren mir in die Zähne. Und jedesmal, wenn er vor sich hin schimpft, habe ich das Gefühl, ich sei schuld oder müsste wenigstens behilflich sein. - Wie wären diese enormen Probleme zu lösen? - Vielleicht könnte ich auswandern für einige Zeit und dann heimkommen und das fertige Bauwerk gebührend loben. Oder ich könnte in die Stadt gehen und ein wenig Geld oder Büchergutscheine aufbrauchen. Oder aber ich sage mir nochmals und nochmals den Satz vor, der mir in meiner Nach-dem-Mittagessen-Lesestunde aufgefallen ist. Er stammt von Laure Wyss und heisst:
"Wir sind nicht dazu da, es den andern leicht zu machen."
"Wir sind nicht dazu da, es den andern leicht zu machen."
Zwar hätte ich mir gewünscht, den Satz aus meiner Sicht jemandem aufs Butterbrot zu streichen. Also, ich bin nicht dazu da, es den andern leicht zu machen. - Pech gehabt, Reto ist nicht dazu da, es mir leicht zu machen. Pah...
Montag, 4. April 2016
Zu schön, um am PC zu sitzen
Reto hat heute Morgen erstmals diese Saison den Rasen gemäht, und am Nachmittag haben wir ihn stundenlang besetzt, begangen, bespielt. Judith war hier mit drei Kindern. Kaya blieb länger als die anderen. Sie hat uns den ganzen Garten mit ihrem roten Spritzkännchen gegossen. Grosse Ausdauer. Ich aber heute am PC nicht...
Sonntag, 3. April 2016
Die Grillsaison ist eröffnet
Heute haben wir unseren Grill, in dem vormals in Wassen das Osterfeuer entzündet wurde, umplatziert, weil der Grosspapi demnächst ein Spielhaus für Kaya baut. Das soll nicht durch Funkenwurf bedroht werden. - Dann wurde heute ein Frühlingsfeuer oder einfach unser erstes Grillfeuer in dieser Saison entfacht. Mittagessen vorbereitet, Feuer unterhalten, und dann holte ich meine Beste Freundin vom Bahnhof ab. Grillieren ist eine soziale Angelegenheit. Besser zu dritt als nur zu zweit. Das haben sich vielleicht Judith und Harry auch gedacht. Jedenfalls sind wir in zwei Stunden bei ihnen - zu was? - zum Grillieren eingeladen. Wir freuen uns.
Samstag, 2. April 2016
Stündlich mehr Blumen
Heute Morgen noch habe ich die offenen Tulpen leicht zählen können. Jetzt werden es immer mehr. Nächste Woche ist Zeit für Löwenzahnhonig. Mir gefällt das. Aber beim Spazieren in der Nähe des Segelflugplatzes "Hegifeld" war es mir nicht wohl. War wohl ein Lernender am Werk. Jedenfalls sank der schon, wenn er noch gar nicht oben war. "Sollen wir uns in der Not flach auf den Boden legen?" spottete ich, aber als Reto das ernsthaft bestätigte, wurde mir nicht besser. - Tulpen beim Blühen zusehen und dabei den Kopf in den Sand stecken ob des Weltgeschehens? Oder eifrig lernen, genug Flughöhe und Schub zu bekommen? Nochmal und nochmal. Um was zu tun?
Freitag, 1. April 2016
Allernächste...
Es hat uns nach Hause geschwemmt mit vielen anderen ab Olten, ab Zürich. Jetzt ist ein kleiner, feiner Apéro getrunken, Reto zufrieden mit "Mini Beiz, dini Beiz" on TV und ich mit der bunten Wolle, die von weit mitgekommen ist. - Wir haben rekognosziert für ein mögliches Familienfest im Herbst. Grund > Reto und ich feiern 40 Jahre Ehebewährung, und wir möchten mit denen feiern, die uns am allernächsten sind - unsere Kinder mit ihren Familien. - Apropos "unsere Kinder" - fragt doch Kaya letzthin: "Grosi, habt ihr drei Kinder?" - Ich: "Nein, wir haben zwei Kinder, Stefan und Judith." - Sagt Klein-Kaya vorwurfsvoll: "Aber ihr habt doch auch mich , euer EnkelKIND." - Ja sicher, sicher!
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