Früher lasen wir am Sonntag eine Sonntagszeitung. Dann merkten wir, dass dieser Wust an Lesestoff einfach zu viel ist. Seither lesen wir am Sonntag, was von der Woche übrig geblieben ist. Es gibt immer genug. Ich habe sogar zurückgelegten Lesestoff vom September 2016 entdeckt. Den habe ich mir heute vorgenommen.
Im September letzten Jahres war ein grosses Thema in einer Zeitung, dass in vielen europäischen Ländern sich die Randgebiete entvölkern. Besonders die jungen Frauen wandern ab in die Ballungsgebiete, wo es Jobs für sie gibt. In den Randgebieten werden immer mehr Dienstleistungen abgebaut. Da ist irgendwann kein Auskommen und kein Bleiben mehr. Ich habe stark ans Urner Oberland gedacht. Bahnhöfe zu. Poststellen werden weniger. Im Winter kaum Restaurants offen.
Und dann wurde im September erklärt, welche politischen Folgen dieser Abbau in Randgebieten hat: Die Menschen fühlen sich von den Regierungen ungerecht behandelt. Sie glauben, dass Flüchtlinge mehr bekommen als sie am Rande. Sie wollen neue Politiker und wählen rechts. Immer mehr rechts. - Da sei nicht der Populismus daran schuld, sondern das wirkliche Missachten der Bedürfnisse dieser Menschen. Wenn das politische Zentrum glaube, man könne sparen, wo es sich vermeintlich nicht lohne zu investieren, dann zeitige das früher oder später Ergebnisse, die selbstverschuldet seien. - Da war Trump noch nicht Präsident von Amerika.
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