Donnerstag, 28. Februar 2019
Ganz ohne Absicht?
Heute ist der Morgen, wo wir laufen (=gehen) wollen. Es gibt immer viele Möglichkeiten, wohin der Weg führen könnte. - Eher den Gärten und ihren Blumen nach? Steil aufwärts zur körperlichen Ertüchtigung? Weg mit Aussicht? Was soll es heute sein? - Reto findet, wir könnten aufwärts Richtung Wald gehen. Und wieder einmal rechts dort oben. Waren wir länger nicht. - Er sagt das scheinbar absichtslos, aber ich stecke zwei leere Becher in meinen Rucksack. Dort oben und dann rechts wächst "unser" Bärlauch. Reto weiss schon. - Einerseits weiss er, dass wir noch zwei Gläser Bärlauch vom letzten Frühling im Keller haben, aber andrerseits möchte er sehen, ob da was spriesst, grünt, was er gern in der Omelette hat oder im Salat. - Wir kommen mit dem grünen Kraut nach Hause, das Bären fit macht, wenn sie aus dem Winterschlaf erwachen.
Mittwoch, 27. Februar 2019
Den Frühling erforschen
Wir haben unserer Enkelin ein Arbeitsheft geschenkt, mit dem sie den Frühling erforschen kann. - Viele Beobachtungen sollen gemacht werden. Als Belohnung darf sie ein "Kleberli" zum Gefundenen kleben. Erstaunlich, was wir schon alles gesehen haben - Blumen, Fliege, Vögel...Ausserdem haben wir zwölf Wichtel gebastelt aus Holzfadenspulen, leeren natürlich, Filzwolle und Filzstoff. Kaya hat alle zwölf für uns versteckt. Wir haben sie gefunden. Dann mussten wir nur noch Moos sammeln, um eine Schachtel damit auszukleiden. Da drin können die Wichtel schlafen und träumen, bis sie wieder gebraucht werden. Nun ist Feierabend.
Dienstag, 26. Februar 2019
Er kann nicht warten
Also wirklich, ich hatte alles andere im Sinn, als überwinterte Zuckerhüte zu versetzen und Rucola zu retten. Aber Reto kann keinen Tag länger warten mit Gärtnern ohne unglücklich zu werden. Das will ich ja nicht. Wollte ich noch nie, will ich nie wollen. Dann also - meine Pläne beiseite legen, Hacke schultern und buddeln. Der Wasseranschluss im Garten ist noch nicht mal in Betrieb. Musste mit dem rosaroten Stubengiesskännchen die umgesetzten Pflanzen angiessen. Ob das bloss gut kommt?! Aber mein Gärtner ist glücklich. Glaube ich.
Montag, 25. Februar 2019
Der Silbrige
Ein langer Hütetag ist zu einem guten Ende gekommen. Mag gern zurückschauen auf alles, was wir zu dritt gemacht haben. Spielplatz, singen, Burgen bauen, Türme hoch hinauf wachsen lassen, dem Zwerg die rote Mütze neu malen, wieder singen, - und den Silbrigen basteln. - Der Silbrige ist einfach so langsam entstanden, indem ich mögliches Bastelmaterial und Leim angeschleppt habe. An die Sonne auf den Sitzplatz. Der Silbrige hat nichts Silbriges an sich, aber das Hütekind will, dass er so heisst. Und er ist ein Er, obwohl er lange, purpurrote Haare hat. Er lebt normalerweise im Schlaraffenland, wo statt Regen süsser Schaum fällt. Er hat sich aber mit uns wohl gefühlt und mit allen Püppchen des Puppenhauses geredet. Auch der rosarote Wecker hatte eine Rolle. - Fällt mir ein, der könnte nachts läuten wie auch schon. Muss mal schnell kontrollieren.
Sonntag, 24. Februar 2019
Den Sonntag noch nicht angepackt
Gestern waren wir an einer Beerdigung im Urner Oberland. Das hat irgendwie an meinen Kräften gezehrt. Jetzt schleiche ich mich ganz langsam in den neuen wunderschönen Tag hinein. Mal sehen, was kommt. Mal sehen, was ich mag. Jedenfalls laut und herzlich lachen über das Mail meines lieben Schwagers. - Und jetzt stürme ich in den Garten. Sehen, wie viele Millimeter der Schnittlauch gewachsen ist. An den Bärlauchhang oberhalb von Oberwinterthur wage ich mich nicht. Wir haben noch zwei "Gläserchen" von der letztjährigen Ernte im Keller. Warten, lieber Bärlauch, warten!
Freitag, 22. Februar 2019
Es hat geregnet???
Ich habe gestern eine blaue, weiche Wolldecke draussen gelassen. Immer war trockenes Wetter seit vielen Tagen und Nächten. So trocken, dass Augen und Nase mit Reiz reagieren. So trocken, dass ich ständig elektrisiert werde in unserer Wohnung. Ich dachte, es geht weiter so bis zum St. Nimmerleinstag. Aber oha, heute Morgen hängen Regentropfen am Gemüse vor dem Fenster! "Eh aberau", die Strasse ist nass! Ja, und die blaue Decke auch. Wo aber ist die braungelbe, die unser Kater Nepomuk stattdessen beliegen könnte auf Kayas Bett? Reto hilft suchen und findet sie, wo ich nie gesucht hätte. Jetzt ist Kayas und mein Zimmer wieder eingerichtet. Über Nacht war da ein Massenlager. Wobei die Masse aus zweien bestand, Kaya und mir. Unterdessen ist das Kind im Kindergarten, und unsere Tochter hat schon das Pyjama und das Kuscheltierchen abgeholt. Und Valentin, der Bio-Bauer hat uns schon die bestellten 10 Kilogramm Rindfleisch gebracht. Von Tieren, die es wirklich gut hatten in ihrem Leben. Und die ein paar Monate länger leben dürfen als viele andere.
Donnerstag, 21. Februar 2019
Schnell ein bisschen...
Heute schneiden die Gärtner vom "Läbesruum" unseren "falschen Baum" (Scheinakazie) ein bisschen zusammen. Tut mir leid, lieber Baum, aber die Vögel haben von deinen gewachsenen Zweigen ständig auf unser Gemüse gekackt. Das mögen wir nicht. Sind vielleicht nicht alle Vögel gesund. - Wegen der Gärtner sind wir recht früh aufgestanden. So bleibt vor der Vorbereitung für den Besuch von Tochter und Enkelin noch Zeit, um schnell ein bisschen in die Tasten zu hacken. - Laptoptasten. - Ich schreibe für Kaya meine Lebensgeschichte auf, und für meinen Onkel Max schreibe ich das Handgeschriebene "druckreif" ab. So haben mehrere etwas davon und ich immer eine Aufgabe. Jetzt! Hacken!
Mittwoch, 20. Februar 2019
AUFZUNEUENHORIZONTEN
Gestern haben wir dieses Jahr schon zum zweiten Mal einen Siebzigsten mitfeiern dürfen - den meiner Besten Freundin Susanna. Schöner Ort, wunderschöne Tische, feinstes Essen und Musik, die mich berührt und erfreut hat. Ein gelungenes Fest!
Mich beschäftigt heute das Motto des Festes "Auf zu neuen Horizonten". Wir sind vom Bahnhof aus der Aare entlang zum Ort der Festivitäten gewandert, also echt aufgebrochen. Haben (vielleicht) Neues gesehen landschaftlich, wenn wir nicht schon zu sehr in Gesprächen gefangen waren. - "Aufbruch zu neuen Horizonten" - was ist noch darüber hinaus gemeint? - Am Fest waren mehrheitlich ältere Frau- und Herrschaften, eben auch Siebziger und so. Brechen wir wirklich nochmal auf zu neuen Horizonten? - Auf der Heimfahrt im Zug fragte eine Festteilnehmerin eine andere: "Und? Was hast du noch vor?" - "Noch vor" heisst ja bei uns immer öfter "mit dem Rest des Lebens". In der Zeitung habe ich heute gelesen, dass Bernie Sanders mit 77 nochmals für die USA-Präsidentschaft kandidieren will. Da bringen wir doch auch noch etwas zustande - zwei Nummern kleiner vielleicht.
Mich beschäftigt heute das Motto des Festes "Auf zu neuen Horizonten". Wir sind vom Bahnhof aus der Aare entlang zum Ort der Festivitäten gewandert, also echt aufgebrochen. Haben (vielleicht) Neues gesehen landschaftlich, wenn wir nicht schon zu sehr in Gesprächen gefangen waren. - "Aufbruch zu neuen Horizonten" - was ist noch darüber hinaus gemeint? - Am Fest waren mehrheitlich ältere Frau- und Herrschaften, eben auch Siebziger und so. Brechen wir wirklich nochmal auf zu neuen Horizonten? - Auf der Heimfahrt im Zug fragte eine Festteilnehmerin eine andere: "Und? Was hast du noch vor?" - "Noch vor" heisst ja bei uns immer öfter "mit dem Rest des Lebens". In der Zeitung habe ich heute gelesen, dass Bernie Sanders mit 77 nochmals für die USA-Präsidentschaft kandidieren will. Da bringen wir doch auch noch etwas zustande - zwei Nummern kleiner vielleicht.
Dienstag, 19. Februar 2019
Abenteuer Bibliothek
Ich mag es, meine gelesenen Bücher auf das Förderband zur Rückgabe zu legen. Tschüss ihr, die ihr mir neue Welten eröffnet habt. Eingetaucht, abgetaucht, aufgetaucht. Noch gestern Nacht habe ich den Rest eines so spannenden Krimis fertig gelesen, dass ich kaum mehr atmen konnte. Brustbeengung. Heute wähle ich in der Bibliothek Harmloses. - Unterdessen bin ich mit drei neuen Büchern zu Hause angelangt. Mit welchem beginne ich? Gertrud Leutenegger, Friedrich Glauser oder MarieNDiaye? - Wahrscheinlich mit Letzterer, die ich überhaupt noch nicht kenne. Neuentdeckungen sind spannend, hoffentlich aber nicht so beengend wie der Krimi von letzter Nacht.
Montag, 18. Februar 2019
In einem Monat Geburtstag?
Gestern kamen Retos Schwester und sein Schwager bei uns vorbei, um mir ein gewaltig grosses Geburtstagsgeschenk vorbei zu bringen zu meinem bevorstehenden gewaltig grossen Geburtstag. Aber dieser ist erst in einem Monat. Noch nie habe ich so früh schon Geschenke bekommen. - Abergläubige geben zu bedenken, dass man seinen Geburtstag gar nicht (mehr) erleben könnte. Dass man mit vorzeitigem Gratulieren oder Schenken das Schicksal oder was auch immer negativ auf sich aufmerksam machen könnte. - Ich aber denke heute: Ist Geburtstag nicht jeden Tag? Eigentlich? - Erwachen nach langem, hoffentlich gutem Schlaf. Den Vorhang kurz lupfen und sehen, dass wieder die Sonne kommen wird. Aufstehen. Feinen Kaffee trinken und das unbedingt notwendige Müesli essen. Denken: Heute ist mein Tag. Jeden Tag neu geboren werden. Jeden Tag Geburts-Tag.
Samstag, 16. Februar 2019
Bruno Ganz
Nun auch er. Fort. Weg. Nicht mehr unter uns. - Oder eben doch. Weil seine Filme nachwirken. Weil ich "Pane e tulipani" wieder einmal sehen muss. Weil er mich anrührt, ob tot oder lebendig. BRUNO GANZ. Auch er hat mich verändert, wie mich Astrid Lindgren verändert hat, wie mich Marga Bührig verändert hat, wie mich Dr. Walter Gilomen verändert hat, wie mich Amos Oz verändert hat, wie mich Erika Burkart verändert hat. Und noch viele. Ansehen muss ich ihn heute und morgen und an anderen Tagen - Bruno Ganz. Weil er mich anrührt. Weil er mich bewegt. Gut, dass er da war und da ist.
Freitag, 15. Februar 2019
Adelboden
Wir machen diese Woche eine Art Ferien, weil wir kein Kinderhüten haben. Zu Hause scheint die Sonne auch, aber gestern wollten wir Sonne und Schnee kombinieren und sind nach Adelboden ins Berner Oberland gefahren. Um es gleich vorweg zu nehmen - der Reisestress war gross, weil noch ein paar andere (SeniorInnen) unterwegs waren. Ganz im Ernst, ich frage mich immer wieder, ob Aufwand und Ertrag im Gleichgewicht sind an solchen Tagen. Eigentlich müsste der Ertrag obenaus schwingen. - Nein, ich will nicht "motzen". Wir bekamen Sonne pur mit Bergpanorama vor unseren Nasen. Sehr, sehr schön! Und am schönsten war unser Mittagessen, wo ich jede halbe Stunde überlegte, was ich noch an Kleidern ausziehen könnte. Es war auf der Terrasse des Restaurants so warm wie an angenehmen Sommertagen. Einfach nur fein und wunderschön. - Und doch war ich am Abend froh, wieder in meinem geliebten Zuhause zu sein. Heute will ich da bleiben und unter dem Ahorn den ersten Kaffee des Jahres trinken. Olé!
Mittwoch, 13. Februar 2019
Man(n) kann nie zu früh beginnen
Mein Mann ist im Garten. Er arbeitet. Ich war gerade auch im Garten. Ich habe geerntet. Ein zartjunges Löwenzahnblatt gekostet. Reinigt mein Blut. Frisch gewachsene Schafgarbe geschmeckt. Gut für die Verdauung. - Dann habe ich meinen Rücken der Sonne hingehalten. Ja, sie wärmt. Und ich habe meinen Lieblingsbaum, unseren alten Ahorn begrüsst und ihm Kraft gewünscht. Er soll noch so lange durchhalten wie ich. - Reto schliesst die Sitzplatztüre. Er ist fertig mit seinem emsigen Tun. Die Himbeeren sind geschnitten. Der Platz ist gewischt. Er zieht die Gartenhosen aus und die normalen Jeans wieder an. - Ich möchte noch ein wenig mehr Frühlingsluft in der Stube haben. Türe wieder öffnen?
Dienstag, 12. Februar 2019
So kleiner Markt in der Stadt!
Es ist Winter. Es ist Ferienzeit. Heute hatte es sehr wenig Marktstände und sehr wenig Kundschaft. Aber ich bekam einen schönen Blumenkohl für mein GemüseCurry, das ich liebe. Und mein SurpriseVerkäufer war auch da und hat uns mit Handschlag begrüsst. Er ist froh wie wir, dass der Winter nicht mehr ewig dauern wird. Gleichzeitig mag ich es unserer Enkelin und ihren Eltern und allen anderen Schnee Hungrigen sehr gönnen, wenn sie blausten Himmel haben und leichtesten Pulverschnee. - Wir haben lange "käfelet ond teelet" im Kafisatz mit unseren ehemaligen Mitbewohnerinnen (Mami und Töchterchen). Schön, dass man/frau sich immer noch gern sieht.
Montag, 11. Februar 2019
Auf Seite 828...
Ich habe das Buch von Amos Oz fertig gelesen. Erschüttert. "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" heisst es. Im Dezember 2001 war es fertig geschrieben. Amos Oz erzählt, dass er fünfzig Jahre lang nie, mit niemandem, über den Tod seiner Mutter geredet hat. Auch mit dem Vater hat er darüber nicht geredet. Amos wollte nur weg. Weg von Jerusalem, weg aus dem bisherigen Leben, weg, weg, weg. Und als er dann zwei Jahre später tatsächlich in einem Kibbuz in der Wüste Negev lebte, da wollte er ein anderer werden. Körperlich hart arbeiten. Nicht mehr schreiben. Aber es gelang ihm nicht. Er musste schreiben. Lernte, dass diese, seine Erfahrungen, beschreibenswert waren/sind: "Hier bist du - hier ist der Mittelpunkt des Universums." - Er schrieb, schrieb auf Seite 828, wie seine Mutter zu Tode gekommen war. Nach unendlich vielen Jahren Seelenleid hatte sie alle Schlaftabletten geschluckt und war nicht mehr erwacht. - "Wäre ich dort bei ihr gewesen...hätte ich ihr bestimmt mit aller Kraft zu erklären versucht, warum sie das nicht tun dürfe." - Er war nicht dort gewesen, in Tel Aviv, bei Onkel und Tante.
Sonntag, 10. Februar 2019
Hand und Fuss genügen nicht immer
Reto kann vieles. Auch vieles, das ich nicht kann. Aber Sprachen kann er nicht. Will er auch nicht können. Er steht auf dem Standpunkt, dass man sich immer und überall mit Händen und Füssen verständigen kann. Seit gestern wankt diese Einstellung. - Wir waren zu Fuss auf dem Weg ins Kino ("Immer und ewig" ist ein Superfilm!), als uns zwei Jungs auf Bikes anhielten. Sie mampften Chips und Undefinierbares und fragten nach etwas. Aber sie konnten weder deutsch noch englisch noch französisch. Italienisch versuchte ich es nicht. Aber das konnten sie sicher auch nicht. Ihre Wörter, ihre Sprache erinnerte uns an rein gar nichts schon Gehörtes. Ihr Aussehen? - Zwei hellhäutige Buben mit Bubenfrisuren, schlank, keine besonderen Merkmale. - Sie fragten mit Händen und Füssen. Legten die Arme gekreuzt über die Brust. Verneigten sich. - Beten? Kirche? - Nein! - Machten HalsabschneiderZeichen. Friedhof, tot? - Nein! - Deuteten Turm, Haus an, Kreisel. - ??? - Wir versuchten alles. Alles brachte nichts. Zuletzt fragten sie "Migrolino"? - Das wussten wir.
Samstag, 9. Februar 2019
Auf immer und ewig
Wir gehen heute ins Kino. "Gehen" ist dabei wörtlich zu nehmen. Wir spazieren in die Stadt (1h). Jetzt, wo die Sonne kommt und es warm wird. - Wir werden uns "Auf immer und ewig" anschauen, einfach weil dieser Film zeitlich günstiger liegt für uns. Eigentlich möchte ich lieber "The wife" schauen. Aber was heute nicht ist, kann demnächst noch werden. Beidemal geht es um langjährige Ehen. Das betrifft oder trifft uns.
Freitag, 8. Februar 2019
Es schneit in der Wohnung
Gestern bekam unsere Enkelin von uns ein Lego-Schneemobil. Innert null Komma nichts hatte sie das Ding zusammengesetzt. Ich schlug vor, eine Schneelandschaft zu bauen und holte im Keller kleine Styroporblöcke. Meine Idee war, dass sie zu "Bergen" aufgebaut werden könnten. Kaya sah das anders. Sie liess schneien, indem sie Styropor zerbröselte. In der ganzen Stube schneite es, und später verteilte sich "der Schnee" allüberall. Ein jegliches Styroporkügelchen, mag es noch so klein sein, lädt sich elektrostatisch auf. Hast du sie an dir, wirst du sie kaum mehr los. Aber jeder Lufthauch trägt sie überall hin. Ich habe viel gelernt gestern. Heute habe ich "den Schnee" mit dem Staubsaugerrohr verfolgt. Wir werden nur noch wenig finden, aber bestimmt noch lange.
Mittwoch, 6. Februar 2019
Spaghettirest ade
Zwei Mädchen bei uns - Kaya und eine Freundin. Sie haben in unserer Stube mit meiner Hilfe eine Hütte gebaut. Jetzt essen sie Zvieri. Zwieback mit den Spielgabeln und Mango. Einen Spaghettirest aus dem Kühlschrank mit den Händen. Räubertag. Oder einfach Kinderspieltag. Reto und ich sind ausquartiert. Mein lieber Ehemann löst an seinem Pult ein paar Rätsel. Ich stricke an einem ärmellosen Pullover für ihn. Später haben wir alle zu tun mit Abbrechen, Aufräumen, Neues Hervorkramen oder -schleipfen. Was der Nachmittag noch bringen mag? - Eher nur Spass!
Dienstag, 5. Februar 2019
Unter dem Laptop...
Wir haben in der Stadt eingekauft. Als beide Rucksäcke gepackt und schwer an unseren Rücken hingen, verschwand Reto kurz Richtung Kiosk. Er kam zurück mit einem Geschenk für mich. - "DIE ZEIT" ist meine liebste Zeitung. Jetzt liegt sie unter dem Laptop. Ich werde mich ihr gleich widmen. Greta Thunberg aus Schweden ist ein Hauptthema. Gut, dass es sie gibt. Aber eigentlich wissen wir alle, dass es nicht weitergehen kann wie bisher. Oder? - Soll Politiker geben, welche das mutige Mädchen verunglimpfen. - Abwählen ist meine Devise. Aber das kann ich nicht allein. - Ansonsten das eigene Leben ständig neu überdenken. - Ich fliege nicht. Wir haben kein Auto. Aber gestern hat Reto wieder zehn Kilo Fleisch bei Valentin Baumann bestellt. Immerhin Rindfleisch von Tieren, die das ganze Jahr im Freien leben dürfen. Vom Bio-Hof. - Ist unsere Wohnung weiterhin zu warm geheizt?
Montag, 4. Februar 2019
Auch noch am Zmorgentisch
Reto und ich sitzen am Zmorgentisch. Mein Müesli schmeckt einfach so gut, dass ich es nimmer missen möchte. Ebenso der Kaffee aus Retos super, super KolbenKaffeeMaschine. Wir lesen den Tagesanzeiger. Ich bekomme zuerst den ersten Teil und Kultur, Reto Zürich mit Sport. - Aber das, was wir lesen, ist nicht das Einzige, was wir denken. Es scheint, als wären wir in derselben Welt, teilten dieselben Inhalte. Aber Reto weiss nicht, dass ich nebenbei den 97.Geburtstag meiner Mutter begehe. Vor zehn Jahren ist sie zwar gestorben, aber jetzt ist sie mit dabei am Zmorgentisch. - Mit einem Ohr höre ich nach oben; ist noch kein Ton vom neuen Kindlein im Haus zu vernehmen? - Unser Sohn Stefan - wann ist er gestern heim gekommen von seinem Göttibuben? Denkt Reto auch daran, dass er noch nicht zurück gerufen hat? - Und dann ist da noch Amos Oz mit seinem 830 seitigen Buch. Ich habe schon mehr als 500 Seiten gelesen. Täglich erzähle ich Reto Kleinigkeiten davon. Amos Oz wird uns fehlen, wenn das Buch wieder in der Bibliothek ist. Er gehört schon fast ein wenig zu uns - am Zmorgentisch und auf dem Spaziergang, der kommt.
Sonntag, 3. Februar 2019
Ziehen, nicht stossen
Ich habe mir die spottbilligen Acrylic Colour Farbe in Tübchen vom neuen dänischen Tante Emma Laden in der Marktgasse nicht versagen können. Beim ersten Stöbern blieb ich standhaft, beim zweiten nicht mehr. Und heute Morgen male ich. - Feinste Pinsel, Farben im Plastikteller. - Puuhhh, es ist nicht einfach. Auf alles und jedes kommt es an. Zu viel oder zu wenig Wasser in Farbe und am Pinsel. Druck auf den Pinsel verursacht einen viel zu breiten Strich, wo ich doch hauchzart malen wollte. Und schon habe ich wieder "drüber uus" gemalt. Muss korrigieren. Verschlimmbessere. Den Pinsel immer ziehen, niemals stossen. - Ich verstehe, dass auch grosse Künstler ihre Bilder immer wieder übermalen. - Trotz allem macht es Spass. Der bunte Schmetterling wird fertig. Jetzt kann ich Essen kochen.
Samstag, 2. Februar 2019
Gesucht werden...
Ich suche bloss Adressen. Nichten und Neffen ziehen um und melden mir, ihrer ach so wichtigen Tante, Gotte, Schlottergotte, ihre neue Adresse nicht sofort oder gar nie. Tel. Search kennt sie auch nicht; Festnetzanschluss ist eh nicht modern. Wo kann ich noch suchen? - Klar, bei den Eltern der lieben "Vermissten". - Ich suche bloss Adressen, aber gesucht sind nicht nur in Davos und weit über Davos hinaus Lösungen für weltweite Probleme. Oder Menschen, die nicht nur dem Geld nachrennen, sondern sich kümmern wollen. Kümmern um all das, was Kummer macht. Zum Beispiel das Klima, aber nicht nur. Menschen, die nicht sich selber und nur sich selber sehen. Mein Haus, mein Flug, mein Bankkonto. - Wahljahr sei. Parlamentswahlen am 20. Oktober. Zeit, den Damen und Herren, die gewählt werden wollen, auf die Finger zu schauen. Jetzt schon. Gesucht werden...
Freitag, 1. Februar 2019
Schulreif
Heute war Elterngespräch. Es geht um die Schulreife der Kindergartenkinder. Unsere Enkelin ist ohne alle Zweifel schulreif. Das freut die Eltern und die Grosseltern, nicht aber das betroffenen Kind. Unsere Enkelin würde gern weiterhin in den Kindergarten gehen - sogar, wenn alle Freundinnen zur Schule gingen. - Was dahinter steckt, weiss ich nicht, aber ehrlich, zu ihrem Kindergärtner, Herrn Terrinieri ginge ich auch gern so lange als nur möglich. Und ich verstehe, wenn das Bewegungskind Kaya nicht zu lange an einem Schülerinnenpult sitzen möchte. - Allerdings wünsche ich ihr ein wenig mehr Neugierde auf all das, was man in der Schule lernen kann. - Ich bin gern in die Schule gegangen. Reto ist nicht gerne in die Schule gegangen. Wovon hängt das ab, das ist hier die Frage.
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