Samstag, 30. November 2019
Ein bisschen Sonne, viel Zufriedenheit
Ich bin froh, dass ein Wochenende begonnen hat, wo ich "grümschelen" darf. "Grümschelen" heisst für mich, dass ich mich kundig mache, was auf meinem Pult alles liegt. Dass ich das Eine und Andere bearbeite oder auch liegen lasse. Dass ich mir Gedanken zum Advent mache und das Eine und Andere fixiere (Besuche, Geschenke...). Dass aber nichts eine Dringlichkeit hat und ich also überhaupt nicht in Stress gerate. Ich darf Briefe schreiben oder auch nicht. Ich darf erste Weihnachtsguetzli backen oder auch nicht. - Aber der Brotteig ist am Gehen. Er muss gebacken werden, wenn es an der Zeit ist. Wie mir gebe ich ihm viel Zeit. Nur die Ruhe kann es bringen.
Freitag, 29. November 2019
Vier bis fünf Kilo Kerzen
Reto und ich haben unseren alljährlichen Ausflug nach Altstätten gemacht. - In der Kerzenfabrik Hongler lassen wir uns von der Adventsstimmung einholen. Schauen alles genau an. Müssen das Eine oder Andere haben. Steuern dann in den kühleren, hinteren Teil des Ladens, wo man Kerzen nach Gewicht kaufen kann. 18 weisse Stabkerzen, 9 grosse weisse Kerzen zum Basteln, dazu 1 Kilo 865 Gramm von den uns liebsten Raureifkerzen in verschiedenen Grössen und Farben. Die Bestellung der Nachbarin nicht vergessen! - Mit schweren Rucksäcken geht es dann jedes Jahr ins Restaurant "Frauenhof". Dort essen wir fein und trinken nur so viel Wein, dass zu Hause auch noch zwei "Glaserl" drin liegen. - Wir sind wieder zu Hause und schwer entschlossen, auch den Abend noch zu geniessen. Erhellt von Hongler Kerzen.
Donnerstag, 28. November 2019
Das Foto der Woche von mir für mich
Der Besen steht in der Sonne an der Wand und muss nicht mehr gebraucht werden. Geschnittener Rosmarin lagert daneben für das nächste Feuer in der Grillschale. Das riecht so gut. mmmhhh!!!
Mittwoch, 27. November 2019
Machen, was wir wollen
Drei Menschen gestern im Garten - jedes macht etwas anderes, und alle sind äusserst zufrieden. - Reto steigt auf seine hohe Bockleiter, fuchtelt mit einer Bohnenstange herum, irritiert Fussgänger auf dem Trottoir. Was macht der Kerl? - Er hängt Lämpchen in den Ahorn, die uns die Adventszeit erhellen sollen. - Kaya macht ein geheimnisvolles Experiment. In einer grünen Schüssel liegen verborgen Kieselsteine, Moos und was weiss ich noch. Da wird ge-handelt, umgedreht, besprochen. Und alles muss zugedeckt auf sie warten, bis sie nächste Woche wieder kommt. Experiment! - Ich glaube zuerst, mein Winternachmittagsbegehren sei "gschpunne". Ich möchte ein Feuer machen in der Grillschale. - Dann mache ich es; blase, atme Rauch, esse Asche. Oh, ich erinnere mich an die Kartoffelstaudenfeuer meiner Kindheit! - Ich hole mir einen Apfel, stecke ihn an einen Stecken und halte ihn lange, lange in die Flammen. - Dann kommen wir drei am Esstisch zusammen, teilen einen Bratapfel, legen ein wenig Vanilleglace dazu - und sind so zufrieden mit dem je verschiedenen Nachmittag im Garten.
Dienstag, 26. November 2019
Schlechte Laune
Ich mag schlechte Laune nicht. Bei anderen nicht und noch viel weniger bei mir selbst. - Wenn es mich betrifft, kann ich selber Massnahmen treffen. Ich trinke eine "hot chocolate" oder suche in der Natur nach Schönheit (ja, auch im Winter). Mich in ein Buch versenken, hilft auch. Weg zu den "Buddenbrooks" von Thomas Mann. Wenn ich diese Familiengeschichte lese, geht es mir sofort besser. Mein Gott, wie wurden damals Frauen behandelt! Mussten z.B. einen "Grünlich" heiraten um der Geschäfte willen. Der Herr hätte auch "Gräulich" heissen können. - Arbeiten hilft auch gegen schlechte Laune. So richtig dreinhauen im Garten (mit einer Hacke, um Tulpenzwiebeln setzen zu können). Oder die Wohnung mit dem grossen Besen kehren. Fast hätte es erneut schlechte Laune gegeben, wollte doch Reto staubsaugen, nachdem ich gewischt hatte. Gerade noch verhindert. - Über die schlechte Laune der anderen ein andermal. Wird mir sonst zu viel...
Montag, 25. November 2019
Gearbeitet
Am Wochenende sass ich mindestens acht Stunden an einer Arbeit, die ich angenommen habe. Schreiben über das Klima für eine Zeitschrift, in deren Redaktion eine liebe Freundin sitzt. - Oh, aber das Thema ist so weit und tief und überhaupt. - Bodenständig solle es sein, hat meine Freundin gesagt. Sie weiss ja, dass ich kaum anders schreiben kann. Hohe Wissenschaft ist nicht meine Ding. Aber Gedanken mache ich mir wohl. - Die Arbeit am Thema hat mir aufgezeigt, dass pure Angst nicht weiter bringt. Sie lähmt. - Was aber dann, wo ich doch wirklich vor allem nachts wach liege und um meiner Enkelin willen mich fürchte? - Ingrid Riedel hat mich (wieder einmal) am meisten getröstet. Sie hat mir aufgezeigt, dass diese Klima-Angst ja auch eine grosse Liebe zum Leben ist. Dass es in erster Linie darum geht, dieses Leben mit all seinen Farben, all seinen Gefühlen zu leben. Und zu tun, was ich tun kann, um dieses Leben zu schützen. Am besten mit anderen zusammen. Mit vielen anderen zusammen!
Samstag, 23. November 2019
Gar nicht gewusst
Gestern haben wir Retos Schwester, Schwager und Töchter besucht in Altdorf. Die Hinreise hat zwei Stunden gedauert, die Heimreise vier. Vor lauter Freitagabendheimreisedichtestressangst sind wir über Luzern zurück gefahren. - Ja, wir hatten immer einen Sitzplatz, aber es gab Verspätungen und Wartezeiten. - Der Besuch in Altdorf war schön und interessant. Ich habe mich so gefreut, die eine Tochter, Nichte von Reto, wieder einmal zu sehen, deren Söhne ich getauft habe. - Was wir nicht gewusst oder geahnt hatten: Unser Besuch am 22. November galt als Weihnachtsbesuch. Retos Schwester ist vorausschauend und sehr tüchtig. Wie Retos Mutter war. Es liegt in der Familie. Nie käme ich selbst auf die Idee, ich müsste, wollte, sollte am 22. November die Weihnachtsgeschenke für eine ganze Sippe bereit haben. Fertig gebastelt, gelismet, eingepackt, angeschrieben. Für Reto und mich (warme Socken sind dabei!), für Judith und Familie, für Stefan und Martin. - Zum Glück haben wir immer Stofftaschen dabei. Nun ist alles heimgebracht, sortiert und wertgeschätzt. Wow, meine Schwägerin!
Mittwoch, 20. November 2019
Gute-Laune-Filmchen
Kurz nach dem Morgenessen hat mein Smartphone getönt. Ein WhatsApp von einer Freundin. So ein fröhlicher Tageseinstieg! - Im Filmchen versuchen japanische Kinder einen Faden durch ein Nadelöhr zu ziehen. Sie scheitern alle. Aber was machen sie für lustige Gesichter bei der Anstrengung! Man muss lachen - und lächelt noch lange danach vor sich hin. - Ich habe dann sehr motiviert mein T-Shirt mit Loch bearbeitet. Roten Faden durchs Nadelöhr gezogen. Hurrah, ich kann's! Und dann hin und her "schnurpfen", bis das Loch zu ist. Ab in den Schrank und hin zu weiteren Taten...
Dienstag, 19. November 2019
Woher kommen die Rosen?
Blumenstand am Bahnhof Winterthur. Meine Beste Freundin ist sozusagen abonniert auf Sträusse. Sie kennt immer jemanden, der/die gerade Blumen bekommen sollte. - Fragt sie mich so nebenbei: "Willst du eine Rose?" - Und ich sage spontan nein. Weshalb eigentlich?
Etwa so ist das: In der warmen Jahreszeit haben wir selber Rosen im Garten. Da brauchen wir keine Zuchtrosen aus Plantagen. Es müssen auch nicht immer Rosen sein. Ich liebe es, in unser Gärtchen zu gehen und zu schauen, was es Schönes für die Vase auf dem Esstisch gibt. Der blühende Rosmarin duftet dazu noch fein herb. Salbei ebenfalls. Und sind dieses Jahr so üppig gewachsen. Ich darf mich bedienen.
Jetzt ist es Winter geworden. Trotzdem habe ich heute eine Rose aus dem Garten holen können. Vielleicht die Letzte. Ich werde sie ganz besonders schätzen und bewundern. - Ich brauche keine Rosen, die aus Namibia oder Kenia kommen. Per Flugzeug notabene. Und bald schon liegt auf unserem Esstisch ein Adventskranz. Schmuck genug für die ganze Zeit bis Weihnachten.
Etwa so ist das: In der warmen Jahreszeit haben wir selber Rosen im Garten. Da brauchen wir keine Zuchtrosen aus Plantagen. Es müssen auch nicht immer Rosen sein. Ich liebe es, in unser Gärtchen zu gehen und zu schauen, was es Schönes für die Vase auf dem Esstisch gibt. Der blühende Rosmarin duftet dazu noch fein herb. Salbei ebenfalls. Und sind dieses Jahr so üppig gewachsen. Ich darf mich bedienen.
Jetzt ist es Winter geworden. Trotzdem habe ich heute eine Rose aus dem Garten holen können. Vielleicht die Letzte. Ich werde sie ganz besonders schätzen und bewundern. - Ich brauche keine Rosen, die aus Namibia oder Kenia kommen. Per Flugzeug notabene. Und bald schon liegt auf unserem Esstisch ein Adventskranz. Schmuck genug für die ganze Zeit bis Weihnachten.
Montag, 18. November 2019
Wieder ein Jahr Schonfrist
Die jährliche Kontrolle bei der Augenärztin hat nichts Neues ergeben. So gern man oft Neues hat, in diesem Fall ist nichts Neues am besten. Keine neue Brille. Keine Star-Operation. Nichts Beunruhigendes. Ich freue mich.
Sonntag, 17. November 2019
Tiefer Abend
Ich wüsste noch viel zu machen, aber der Abend schreitet fort. Immerhin habe ich heute meine Mütze fertig gestellt. Und ganz wichtig, meine Beste Freundin und ich haben uns wieder einmal im "National" getroffen. Morgen hat sie einen wichtigen und schwierigen Tag vor sich. Ich wünsche ihr einfach gaaaanz viel Gelingen und Gutkommen!!!!!!!!! - Ich wünsche darüber hinaus allen, die grosse Sorgen haben, dass es gut kommt. Oder wenigstens, dass sie "es" ertragen, bestehen und Unterstützung bekommen. (Als ich heim gekommen bin, habe ich erfahren, dass eine Nachbarin Sorgen hat.) - Und jetzt lese ich etwas und versuche, bei mir zu sein. Estherchen braucht auch Zuspruch.
Samstag, 16. November 2019
Schon wieder gereist
Im Zug habe ich eine Unterhaltung belauscht, die mich zum Lachen gebracht hat. Also, eigentlich hat nur der Mann geredet; die Frau hat begütigt. Er hat noch und noch erklärt, dass es zu Hause viel gemütlicher gewesen wäre. Da müssten sie sich nun nicht am HB Zürich durch Menschenmassen quälen. Sie sässen gemütlich zusammen und würden einen Apéro trinken. Es sei besser, zu Hause zu bleiben. Besser, besser, besser. - Oh, wie ich ihn verstehe! Mich hat der HB Zürich sehr schwindlig gemacht, der HB Winterthur übrigens auch. - Aber dann waren wir zu Hause, und ich bin froh, dass wir in Sarnen den 85. Geburtstag unseres Priesterfreundes Ernst gefeiert haben. Gehört sich doch! - Im "Jordan" am Bach sassen wir und haben zu fünft fein und viel gegessen. Reto und ich durften ein bisschen mehr trinken als die anderen, die noch Auto fahren mussten.
Donnerstag, 14. November 2019
Im Winter ruhen
Ständig haben wir viel los und viel zu tun. Keinen Moment langweilig. Aber auch kaum Zeit, zur inneren Ruhe zu kommen. - Klar, wir fläzen uns am Abend aufs Sofa vor den Fernseher. Aber das ist es nicht. Das bringt keine innere Ruhe. Ich bin dann aber einfach zu müde, um zu meditieren oder mich wirklich um mich zu kümmern. - Manchmal aber bringen kleine Dinge viel. Zum Beispiel ein Text in "Naturwerkstatt. Samen und Gemüse":
"Auch Menschen tun gut daran, sich im Winter zu erholen und Kräfte zu sammeln. Der Winter ist die Zeit des behaglichen Ruhens. Vielleicht sitzt du wie einst an einem Kachelofen, um Energie und Kraft zu tanken. dabei knackst du die im Herbst gesammelten Nüsse, liest vielleicht ein gutes Buch und lässt dich verwöhnen vom Duft der feinen Kastanien im Ofen."
Diese paar Zeilen rufen in mir Bilder wach, wecken Sehnsucht und alle Sinne. Behaglich ist es auch, eine Tasse Tee von meinem Gartenjahr-Tee zu trinken. Statt der Kastanien liegt bei mir ein Brot im Ofen, das bereits duftet und zum Znacht angeschnitten wird. Und gegen die Kälte vom Eulachpark hilft der Poncho von Chile.
"Auch Menschen tun gut daran, sich im Winter zu erholen und Kräfte zu sammeln. Der Winter ist die Zeit des behaglichen Ruhens. Vielleicht sitzt du wie einst an einem Kachelofen, um Energie und Kraft zu tanken. dabei knackst du die im Herbst gesammelten Nüsse, liest vielleicht ein gutes Buch und lässt dich verwöhnen vom Duft der feinen Kastanien im Ofen."
Diese paar Zeilen rufen in mir Bilder wach, wecken Sehnsucht und alle Sinne. Behaglich ist es auch, eine Tasse Tee von meinem Gartenjahr-Tee zu trinken. Statt der Kastanien liegt bei mir ein Brot im Ofen, das bereits duftet und zum Znacht angeschnitten wird. Und gegen die Kälte vom Eulachpark hilft der Poncho von Chile.
Mittwoch, 13. November 2019
Neue Leere
In der Fastenzeit vor Ostern und in der Adventszeit vor Weihnachten gilt in der katholischen Kirche, dass Blumen- und anderer Schmuck weitgehend zu vermeiden ist. Diese Wochen sind Vorbereitungszeiten auf die hohen Feste der Christenheit. - Ich finde das sinnvoll. Deshalb haben wir anfangs der Woche alle Bilder in unserer Wohnung abgehängt. Auch Zeichnungen der Kinder und mehr. Unsere Wohnung sieht seltsam leer aus. Nur Retos Pflanzen bieten grüne Akzente. - Interessanterweise haben beide Hütekinder nichts bemerkt von der neuen Leere. - Steht noch die Frage ins Haus, weshalb wir JETZT abgehängt haben und nicht wirklich in der Vorbereitungszeit, also im Advent. - Oooohhh, einfache Antwort: Im Advent ist Reto, der Liebhaber von allem Weihnachtlichen, los. Er MUSS schmücken dürfen. Und ehrlich gesagt freue ich mich auch darauf. Aber jetzt ist gut mit der Leere.
Dienstag, 12. November 2019
Himbeerlaub
Seit ich schöne Winterbilder suche, finde ich sie auch. Himbeerblätter mit einem Hauch Sonne von heute Morgen. Ausserdem eine der letzten reifen Himbeeren. Hier:
Ich bin langsam durch den Park und die Grubenstrasse spaziert. Da habe ich auf einem Fenstersims unsere "abgläscheleti" (uns entwöhnte) Katze Pepina gesehen. Es tut immer noch weh.
Ich bin langsam durch den Park und die Grubenstrasse spaziert. Da habe ich auf einem Fenstersims unsere "abgläscheleti" (uns entwöhnte) Katze Pepina gesehen. Es tut immer noch weh.
Montag, 11. November 2019
Recht...
Heute ist es mir richtig, richtig recht, dass...
- so viel Salbei im Garten wächst; so kann ich mein Halsweh heilen.
- es in der Nacht doch nicht gefroren hat; so können wir das Feigenbäumchen noch rechtzeitig winterfest einpacken.
- wir bei Judith zum Zmittag eingeladen sind; so kann ich andere Dinge machen statt kochen.
- ich auch gar keine Dinge tun muss, so ich ruhen will.
- wir von den Wänden alles Entbehrliche abgenommen haben; so kann Neues entstehen.
- Leere ist in der Wohnung, ein bisschen Leere; so soll es bleiben bis zum Advent.
Heute ist es mir richtig, richtig recht, dass es ist, wie es ist.
Sonntag, 10. November 2019
Es duftet himmlisch!
Ich habe mir heute Poulet nach der Art des Hausherrn gewünscht. Und jetzt duftet es so himmlisch, dass ich kaum aufs Essen und Geniessen warten mag. Ist gerade egal, dass es im Hals kratzt und vielleicht eine Erkältung in mir steckt. Meine Geschmacks- und Geruchsnerven sind noch intakt. - Reto ruft zum Essen. Ich eile...
Samstag, 9. November 2019
Ein Wochenbild
Ab sofort will ich den ganzen Winter lang (den ich fürchte) jede Woche etwas fotografieren, das mir die Tage erhellt. In irgend einer Weise. Ein Sonnenstrahl. Etwas Wärmendes. Eine gute Unternehmung. - Heute waren Reto und ich fast zwei Stunden lang im Garten und haben eingewintert. Nicht winterharte Pflanzen kamen per Sackrolli in den Keller unter die Pflanzenlampe. Ich habe meinen Holunder geschnitten. Und viel Rosmarin geerntet. Riecht jetzt himmlisch in meinem Zimmer. - Die Sonne hat uns "gestreift" (lang war sie nicht da, aber immerhin.). Wir haben uns gut gefühlt beim eifrigen Tun.
Freitag, 8. November 2019
Die Stube der Verstorbenen
Wir sind am 1./2. November nicht dazu gekommen, für unsere Verstorbenen auf dem Friedhof Rosenberg ein Licht anzuzünden. Das wollten wir unbedingt nachholen. So sind wir gestern mit unserer Enkelin hin gegangen. - Zwei rote Grabkerzen haben wir gekauft und sie einerseits auf das Grab von meinem Götti gestellt und andererseits in die Urnennische von meinem Mami. - Unterwegs auf den Friedhofwegen ist Kaya munter gehüpft und hat uns ihre Eindrücke mitgeteilt. - Sehr gut, über das Sterben und das Totsein so unbekümmert zu reden. En Passant. Weil es sich ergibt. - Berührend, dass Kaya das Gräberfeld mit Grabsteinen, wo mein Götti liegt, als Stube bezeichnet hat. - Zuerst nicht verstanden, aber dann schon, habe ich ihre Bemerkung, dass Menschen, die beerdigt werden, eigentlich zweimal tot werden. Einmal sterben sie, werden begraben, und dann vermodert ihr Körper, bis nur noch die Knochen bleiben. Das zweitemal tot. - Die Baumbestattung hat sie kritisiert, weil man da keinen Namen hintun könne. (Ist ganz in meinem Sinn; ich möchte auch meinen Namen hinterlassen.) - Kaya hat sich auch für Fotos auf den Grabstätten und den ganzen Blumenschmuck interessiert. Traurig, wo nichts war. Den Friedhof als ganzen hat sie schön gefunden. Das tue ich auch. Auf dem Rosenbergfriedhof möchte ich bestattet werden.
Mittwoch, 6. November 2019
Shepherd's pie
Wieder eine lange Reise mit FAIRTIQ, das nun funktioniert. - Wir waren bei Stefan und Martin zu Besuch. Ein wunderschöner Tag mit überraschenden Funden zum Heimtragen. - Aber zuerst gab es Mittagessen - von unserem Sohn aufwändig gekocht. Ich habe es absolut genossen. Ein Salat mit feiner Sauce zum Einstimmen. Dann "Shepherd's pie" - ein Gericht aus England. Fleisch, Gemüse, Kartoffelstock, Käse - geschichtet und überbacken. So fein !!! - Den "Gateau du Vully" gab es später. Auch selbst gebacken. Fluffiger Teig, crèmige Füllung. Lecker, lecker. Zum Znacht habe ich nur einen Apfel gegessen, und das war gut so. - Die Funde? - Stefan hat von seinem "Lädeli" noch ein Zimmer voll Sachen. Alles zum halben Preis. (Man kann auch geben, was man angemessen findet.) Da habe ich gestöbert nach Herzenslust und mir u.a. das "Steinmannli-Spiel" gekauft, das mir früher zu teuer war. - Ich habs, ich habs! Freue mich. (Reto lacht ein bisschen über mich: Steine aus dem Bündnerland in einer Holzkiste!!??)
Montag, 4. November 2019
Ein Regenbogen über Rothenburg
Gestern sass ich mit Freundin Katja im Bus nach Rothenburg bei Luzern. Schwarzer Himmel da draussen, aber siehe, da war ein riesengrosser Regenbogen über allem. Über allem Schwarz und Dunkel diese Farben! Ich brauche sie; ich liebe sie. FARBEN! Gerade jetzt im Monat November, meinem unliebsten Monat des Jahres. Will dran denken, an den Regenbogen - und daran, wie schön wir gefeiert haben auf der Felsenegg in Rothenburg. Umarmungen, Musik, Rotwein extra für mich. Auch dies ist November. Viel Geburtstag zum Glück, liebe Simone!
Sonntag, 3. November 2019
Dieselbe Welt?
Olga Tokarczuk, sie erhielt gerade den Nobelpreis für Literatur, hat formuliert:
Läsen die Menschen dieselben Bücher, lebten sie in derselben Welt."
Ich bin mir gerade nicht sicher, dass viele meiner Freundinnen und Freunde mir in meine gegenwärtige Bücherwelt folgen möchten. Ich lese (wieder) "Käthi, die Grossmutter" von Jeremias Gotthelf. - Vor mehr als zehn Jahren habe ich dieses und nur dieses Buch meinem Mami vorgelesen, als sie bei uns wohnte und schon recht dement war. - Ich lese aus Nostalgie nochmals, wie Käthi, die Grossmutter gelebt hat. Und bin doch auch eine Grossmutter, die der Enkelin das sprichwörtliche "Letzte Hemd" geben würde. Wie Käthi ihrem Enkel Johannesli.
Nach diesem altertümlichen Buch will ich etwas von Olga Tokarczuk lesen.
Läsen die Menschen dieselben Bücher, lebten sie in derselben Welt."
Ich bin mir gerade nicht sicher, dass viele meiner Freundinnen und Freunde mir in meine gegenwärtige Bücherwelt folgen möchten. Ich lese (wieder) "Käthi, die Grossmutter" von Jeremias Gotthelf. - Vor mehr als zehn Jahren habe ich dieses und nur dieses Buch meinem Mami vorgelesen, als sie bei uns wohnte und schon recht dement war. - Ich lese aus Nostalgie nochmals, wie Käthi, die Grossmutter gelebt hat. Und bin doch auch eine Grossmutter, die der Enkelin das sprichwörtliche "Letzte Hemd" geben würde. Wie Käthi ihrem Enkel Johannesli.
Nach diesem altertümlichen Buch will ich etwas von Olga Tokarczuk lesen.
Samstag, 2. November 2019
panem et circenses (Brot und Spiele)
Weit weg vom lateinischen "Thesaurus" von gestern hänge ich ihm trotzdem noch nach. Ein bisschen "gebüldet" möchte man ja auch sein, oder. Deshalb meine lateinische Überschrift für den heutigen Morgen. - Die Erläuterung dazu: Ich backe Brot. Gern möchte ich mit der Zeit "mein" Brot finden. Ich bin aber noch in der Findungs-Phase. - Welche Mehlzusammensetzung schmeckt Reto und mir am besten? Wie lange will ich mein Brot gehen lassen? LANGE. - Die Spiele finden bei uns wie auch an vielen anderen Orten in der Waschküche statt. Reto wartet seit zweieinhalb Tagen darauf, dass er an den Tumbler darf. Bis jetzt weiss allerdings noch niemand im Haus, dass solche Spiele unbekömmlich sind. Dass sie schwer im Magen liegen wie zu wenig lang gegangenes Brot. - Super, ich habe "panem et circenses" zusammen gebracht. Ooohhhmmmm, alles ist EINS.
Freitag, 1. November 2019
Was ist wichtiger?
Gestern hat Kaya ihre Freundin zu uns eingeladen. Sie haben Bäbiwäsche gemacht. Reto und ich haben heute aufs Duschen/Baden verzichtet. Die Bäbiwäsche ist noch nicht ganz trocken.
Gewaschen mit der Kinderwaschmaschine, aber gespült im Lavabo. Selber aufgehängt. Ein kleines Fest an düsterem Tag!
Am gleichen düsteren Tag habe ich einen Artikel über ein umfassendes Lateinwörterbuch (Thesaurus) gelesen. Vor 125 Jahren wurde die Arbeit daran begonnen, und jetzt sind die Forscher beim Buchstaben "R". Die lateinischen Wörter werden lateinisch erklärt und fast niemand kann etwas anfangen mit diesem Schatzbuch ( "Thesaurus" /Schatz), da nur wenige genügend Lateinkenntnisse haben. Aber - so steht es in meinem Artikel - "wir wären ohne lateinische Wörter andere Menschen".
Das lasse ich so einmal stehen. Und ich lasse die Kinderwaschmaschine neben dem Thesaurus stehen. Mal sehen, wie die sich zusammentun...
Gewaschen mit der Kinderwaschmaschine, aber gespült im Lavabo. Selber aufgehängt. Ein kleines Fest an düsterem Tag!
Am gleichen düsteren Tag habe ich einen Artikel über ein umfassendes Lateinwörterbuch (Thesaurus) gelesen. Vor 125 Jahren wurde die Arbeit daran begonnen, und jetzt sind die Forscher beim Buchstaben "R". Die lateinischen Wörter werden lateinisch erklärt und fast niemand kann etwas anfangen mit diesem Schatzbuch ( "Thesaurus" /Schatz), da nur wenige genügend Lateinkenntnisse haben. Aber - so steht es in meinem Artikel - "wir wären ohne lateinische Wörter andere Menschen".
Das lasse ich so einmal stehen. Und ich lasse die Kinderwaschmaschine neben dem Thesaurus stehen. Mal sehen, wie die sich zusammentun...
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