Freitag, 24. Juli 2020

Ich werde nicht nichts sagen

Ich habe wieder ein Buch fertig gelesen. "Tage mit Felice" heisst es, und Fabio Andina hat es geschrieben. Die Buchhändlerin meiner Lieblingsbuchhandlung hat es mir empfohlen. Sie hat gesagt, es passiert nichts. Es ist ein leises Buch voller Kontemplation. - Es passiert fast noch weniger, als man sich vorstellen kann. Felice ist ein alter Mann und lebt im Bleniotal. Sein junger Nachbar verbringt seine Tage mit ihm. Von morgens fünf Uhr bis abends, wenn es dunkel wird. Sie reden nicht miteinander. Jedenfalls kein Wort, das nicht nötig ist. Und wenn man es bedenkt, so sind wenig Worte notwendig, und man kann sich trotzdem verstehen. Sie kochen miteinander und füreinander. Sie steigen morgens vor dem Sonnenaufgang in eine "Gumpe" (Wasseransammlung). Das tun sie auch im Winter, wenn es Minustemperaturen hat. Sie trinken Tee im Dorfbeizli. Alles ohne Worte. Fast. - Ich mache jetzt auch eine wortlose Sommerpause. Fast. Zu Reto werde ich nicht nichts sagen. Aber bloggen tue ich nicht. Telefonieren schon gar nicht. WhatsApp, mach mal Pause. Ich freue mich auf das "Wenig".

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