Montag, 4. Juni 2012

Ein seltsames Buch

Ich lese ein seltsames Buch. Es hat 957 Seiten. Ich bin auf Seite 131. Es handelt von einem Mann. Der Mann schreibt über sich. Über die Jahrzehnte seines Lebens. Er ist etwas über siebzig und wohnt in Schweden. Er stammelt an seinem Leben herum. Er will mit Wörtern einfangen, wie er zu verschiedenen Zeiten war. Er war kein Held. Er ist kein Held. Er ist nicht besonders gut und nicht besonders schlecht. Er ist ziemlich gewöhnlich. Und ziemlich eigenbrötlerisch. Er hat Mühe, sich anderen zu öffnen. Nahe zu kommen. Aber er versucht es in seinem Buch. Immer wieder. Immer neu. Ein Satz zieht sich hindurch, ist schon auf meinen gelesenen 131 Seiten mehrmals vorgekommen: "Wir fangen noch einmal an. Wir geben nicht auf." Der Satz setzt sich in mir fest. Ich gebe auch nicht auf. Ich fange auch immer wieder an. Das Buch ist langweilig. Ich lese es. Es ist von Lars Gustafsson.

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