Ein kleines Kind wie unsere Enkelin lebt jede Stimmung aus. Sie lacht, sie weint, sie reklamiert. Sie ist begeistert, sie ist entsetzt, sie hat Angst. Alles sieht man ihr an oder jedenfalls fast alles. Nur noch selten sind wir völlig ratlos, was in ihr vorgeht. Dabei ist sie erst acht Monate alt. Und doch hat sie schon ein reiches Repertoire sich auszudrücken.
Schade, schade, dass sie später im Erlernen von Konventionen (=Übereinkünfte der Gesellschaft) ihr Ureigenes teilweise wieder verlernen wird! Jedenfalls ist das zu befürchten. - Ich erinnere mich an eine Kinderweihnacht, wo ich lieber Tränen hinuntergewürgt habe, als dass ich unhöflich gewesen wäre. Ich erhielt eine Schachtel Pralinés anstelle des sehnlichst gewünschten Kanarienvogels. - Jedenfalls zuerst. Als mir der Kanarienvogel dann doch noch überbracht wurde, kam ich in ein arges Gefühlschaos. Wie kann man sich freuen, wenn gerade noch soviel Traurigkeit im Hals sitzt!
Freitag, 28. Februar 2014
Donnerstag, 27. Februar 2014
Lust auf Frühling
Als ich gestern Morgen aufwachte, hatte ich ein unbändiges Verlangen nach Frühling. Mehr Frühling. Sichtbaren Frühling. Zwar gab es keinen wirklichen Winter, und doch ersehne ich Licht und Wärme und Blumen und Draussen-Wohnen. Und Bärlauch.
Wir haben am Nachmittag das Postauto nach Rafz genommen und sind ins "Gartencenter Hauenstein" gegangen. - Eine rechte Enttäuschung! Leere Töpfe in allen Grössen und Farben. Draussen ein paar mickrige Gründinger mit Bild, was es werden soll. Das braucht ja alles noch grässlich viel Zeit. So viel Zeit wie immer. Jedes Jahr kann ich es nicht erwarten, und jedes Jahr muss ich doch warten. Ich lernen es NIE!
Heimgekommen sind wir mit einem Topf Osterglocken grün, fünf Töpfchen kleine Stiefmütterchen bunt und zwei Töpfchen Bellis rot. Heute wird ausgetopft und "eingeschalt" und vors grosse Fenster gestellt. So viel muss sein, auf alles Weitere gilt es zu warten. Puuhh!
Wir haben am Nachmittag das Postauto nach Rafz genommen und sind ins "Gartencenter Hauenstein" gegangen. - Eine rechte Enttäuschung! Leere Töpfe in allen Grössen und Farben. Draussen ein paar mickrige Gründinger mit Bild, was es werden soll. Das braucht ja alles noch grässlich viel Zeit. So viel Zeit wie immer. Jedes Jahr kann ich es nicht erwarten, und jedes Jahr muss ich doch warten. Ich lernen es NIE!
Heimgekommen sind wir mit einem Topf Osterglocken grün, fünf Töpfchen kleine Stiefmütterchen bunt und zwei Töpfchen Bellis rot. Heute wird ausgetopft und "eingeschalt" und vors grosse Fenster gestellt. So viel muss sein, auf alles Weitere gilt es zu warten. Puuhh!
Mittwoch, 26. Februar 2014
Konfetti
Reto hat sie nicht so gern, die bunten Kleinstpapierchen überall in unserer Wohnung. Aber ich streue sie, so gut es geht, und finde es schade, wenn Reto so viele wie möglich beseitigt. Er denkt daran, dass er vorgestern die ganze Wohnung gesaugt hat. Ich denke an die Menschen in Wassen, mit denen wir gestern ein wenig gefasnachtet haben. Könnte ich ja auch ohne Konfetti, aber ich lasse mich gern sinnlich erinnern. Muss sehen, fühlen, riechen, hören, tasten.
Jedenfalls war es ein ereignisreicher, intensiver Tag gestern. Von Freunden im Auto, im neuen "gibeligääle" (ganz und gar gelben) mitgenommen, vor dem Betagtenheim abgeladen und abschiedsverküsst, vom Heimleiter mit langen grauen Perückenhaaren begrüsst und mit Tranksame versorgt, von Betagten und Nichtbetagten wohlwollend bis freudigst begrüsst, sassen wir am langen Tisch oder gingen umher, plauderten da mit einer und klopften dort einem auf die Schulter. Und gaben Grüsse mit auf den Heimweg an die, die wir auch gern gesehen hätten. Ein andermal. Warum kann man an einem Nachmittag nicht alle sehen und mit allen reden? Die eine nimmt es uns übel, dass wir zur anderen noch zu Besuch gingen. Hassten wir alle es nicht schon in der Schule, wenn die LehrerInnen die einen bevorzugten und die anderen kaum beachteten. Gerechtigkeit ist ein Ideal, aber nicht wirklich praktizierbar.
Jedenfalls war es ein ereignisreicher, intensiver Tag gestern. Von Freunden im Auto, im neuen "gibeligääle" (ganz und gar gelben) mitgenommen, vor dem Betagtenheim abgeladen und abschiedsverküsst, vom Heimleiter mit langen grauen Perückenhaaren begrüsst und mit Tranksame versorgt, von Betagten und Nichtbetagten wohlwollend bis freudigst begrüsst, sassen wir am langen Tisch oder gingen umher, plauderten da mit einer und klopften dort einem auf die Schulter. Und gaben Grüsse mit auf den Heimweg an die, die wir auch gern gesehen hätten. Ein andermal. Warum kann man an einem Nachmittag nicht alle sehen und mit allen reden? Die eine nimmt es uns übel, dass wir zur anderen noch zu Besuch gingen. Hassten wir alle es nicht schon in der Schule, wenn die LehrerInnen die einen bevorzugten und die anderen kaum beachteten. Gerechtigkeit ist ein Ideal, aber nicht wirklich praktizierbar.
Montag, 24. Februar 2014
Alles wie geplant
Sogar Reto liess sich gestern hinreissen, in seiner dicken Winterjacke den Kaffee im Freien zu trinken (ich in Bluse und ohne Socken an den Füssen). Und die Krokusse werden immer zahlreicher, die unseren Rasen weiss und violett sprenkeln. Juppiiiihh, der Frühling ist da! - Der Spaziergang in die Stadt führte an unendlich vielen Gärten vorbei, die wir auf Frühlingsblumen inspizierten. Fündig geworden. Mehr als zufrieden. - Der Film "Philomena" im Kino war berührend und gut. Hauptdarstellerin sehr überzeugend. Aber die Katholische Kirche einmal mehr alles andere als überzeugend. Würg!!!
Sonntag, 23. Februar 2014
Vom Wetter abhängig
Schon gestern hat mir die Frau am Radio ständig eingebläut, dass heute Sonntag wunderbares Wetter sein werde und dass ich UNBEDINGT ins Freie müsse, am besten in die Berge, wo es so schön werde, schöner gehe es nicht mehr. Und dann bin ich aufgestanden, und da ist ein grauer Himmel, und kühle Luft umfasst mich, als ich meinen Kopf ins Freie strecke.
Ich gebe es zu, ich bin ziemlich wetterabhängig. Wer schon nicht! Aber wenn denn so wunderbares Wetter wäre heute, niemand würde mich dazubringen, mit ÖV in die Berge zu fahren. Zu viele Erfahrungen von "pumpenvollen" Zügen, wo du nicht weisst, wo du deine Füsse platzieren kannst, und wo dein Ellenbogen dauernd in unfreiwilliger Tuchfühlung ist. Atemnot aus Platzmangel, das brauche ich heute nicht.
Wenn es denn aufklart, trinke ich meinen Mittagskaffee auf dem Sitzplatz und freue mich an den ersten weissen und blauen blühenden Krokussen, die wir im Herbst gesteckt haben. Und wir gehen gegen Abend zu Fuss in die Stadt ins Kino, um "Philomena" zu schauen, empfohlen von einer Freundin. Wetterabhängig ja, aber es gibt auch Freuden unter grauem Himmel.
Ich gebe es zu, ich bin ziemlich wetterabhängig. Wer schon nicht! Aber wenn denn so wunderbares Wetter wäre heute, niemand würde mich dazubringen, mit ÖV in die Berge zu fahren. Zu viele Erfahrungen von "pumpenvollen" Zügen, wo du nicht weisst, wo du deine Füsse platzieren kannst, und wo dein Ellenbogen dauernd in unfreiwilliger Tuchfühlung ist. Atemnot aus Platzmangel, das brauche ich heute nicht.
Wenn es denn aufklart, trinke ich meinen Mittagskaffee auf dem Sitzplatz und freue mich an den ersten weissen und blauen blühenden Krokussen, die wir im Herbst gesteckt haben. Und wir gehen gegen Abend zu Fuss in die Stadt ins Kino, um "Philomena" zu schauen, empfohlen von einer Freundin. Wetterabhängig ja, aber es gibt auch Freuden unter grauem Himmel.
Samstag, 22. Februar 2014
Privatière
Ich habe mich letztes Jahr ins Privatleben zurückgezogen. Bin wieder zur Familienfrau geworden, die ich nach meiner Heirat lange Jahre war. Koche gern und oft. Fühle mich sehr verbunden mit unseren Kindern und ihren Partnern und unserem Enkelkind. Spaziere gern an der Sonne. Fahre nach Flüelen, um im Reussdelta glücklich zu sein (letztesmal habe ich ZWEI Teichhühner gesehen!). Kümmere mich um unsere sozialen Beziehungen, die uns wichtig sind ( uns aber fast überfordern, weil wir wunderbarerweise soviele davon haben!). Ich bin "Privatière" geworden. Eine, die kein Geld mehr verdienen muss und das Leben selbst gestalten darf.
Immer wieder werde ich aber aus meiner Beschaulichkeit gerissen. Und immer vom gleichen Ort. Von CHUR. Und dann spüre ich, dass es nix ist mit reinem Privatleben. Dass ich eine Mitverantwortung habe. Dass ich aus Mitverantwortung laut zetern muss wie eine Amsel, die ihre Umgebung zeternd vor Gefahren warnt. Die neuste Gefahr in Chur heisst: "Martin Rohrer wird ab Juli Regens am Priesterseminar Chur. Er ist u.a. Programmleiter von "Radio Gloria"." Ich stelle mir vor, wie ich als Studierende von Luzern meine jährlich verordneten Regensgespräche mit diesem Martin Rohrer hätte führen müssen statt mit dem damaligen Regens Josef Annen. Wahrscheinlich hätte ich am Schluss auf meine Missio verzichtet. Zeter, Zeter!!!
Raus also aus dem reinen Privatleben und ab am 9. März nach St. Gallen um zu demonstrieren gegen diese sich immer weiter verengende Kirche. - Übrigens gibt es sehr wohl weitere Felder des Lebens, wo reine Privatisiererei nicht statthaft ist. Politik ist eines davon.
Immer wieder werde ich aber aus meiner Beschaulichkeit gerissen. Und immer vom gleichen Ort. Von CHUR. Und dann spüre ich, dass es nix ist mit reinem Privatleben. Dass ich eine Mitverantwortung habe. Dass ich aus Mitverantwortung laut zetern muss wie eine Amsel, die ihre Umgebung zeternd vor Gefahren warnt. Die neuste Gefahr in Chur heisst: "Martin Rohrer wird ab Juli Regens am Priesterseminar Chur. Er ist u.a. Programmleiter von "Radio Gloria"." Ich stelle mir vor, wie ich als Studierende von Luzern meine jährlich verordneten Regensgespräche mit diesem Martin Rohrer hätte führen müssen statt mit dem damaligen Regens Josef Annen. Wahrscheinlich hätte ich am Schluss auf meine Missio verzichtet. Zeter, Zeter!!!
Raus also aus dem reinen Privatleben und ab am 9. März nach St. Gallen um zu demonstrieren gegen diese sich immer weiter verengende Kirche. - Übrigens gibt es sehr wohl weitere Felder des Lebens, wo reine Privatisiererei nicht statthaft ist. Politik ist eines davon.
Donnerstag, 20. Februar 2014
Panoptikum
Also, ich habe gemeint, "Panoptikum" bedeute eine Gesamtschau, ein rundherum alles sehen. Und wenn man alles sieht, kann man es bedenken, und dann "chunnt me druus" (versteht man). So "panoptisch" habe ich nämlich die letzten zwei Nächte verbracht. Kommt ja immer mal vor bei mir. Dass ich wachliege und dann eben SEHE.
Was sehe ich? - Mein Leben oder Ausschnitte davon. Menschen, mit denen ich durchs Leben ging oder noch gehe. Orte, wo ich war. Geschehnisse, die mir widerfuhren oder die ich verursachte. - Und ich höre. Sätze, die jemand sagte. Wellenrauschen am Meer. Wind in den Bergen. - Und ich schmecke. Den besten Himbeersirup meines Lebens, den Mami gekocht hatte.
Tönt jetzt besser als es sich anfühlt in "panoptischen" Nächten. Und weil ich das Wort "Panoptikum" nachgeschlagen habe, erstaunt es mich nicht einmal so sehr, dass es in erster Linie "WACHSFIGURENKABINETT ODER KURIOSITÄTENSAMMLUNG" bedeutet. Ja, ja, meine Nachtfiguren sind manchmal erstarrt in Posen wie die Figuren von Madame Tussaud in London. Und die Geschehnisse, die ich nächtens erinnere, bedeuten keine Gesamtschau, sondern sind eher eine kuriose Ansammlung von Gruselgeschichten. Halt Nachtmahr. Gut, dass jetzt wieder Tag ist.
Was sehe ich? - Mein Leben oder Ausschnitte davon. Menschen, mit denen ich durchs Leben ging oder noch gehe. Orte, wo ich war. Geschehnisse, die mir widerfuhren oder die ich verursachte. - Und ich höre. Sätze, die jemand sagte. Wellenrauschen am Meer. Wind in den Bergen. - Und ich schmecke. Den besten Himbeersirup meines Lebens, den Mami gekocht hatte.
Tönt jetzt besser als es sich anfühlt in "panoptischen" Nächten. Und weil ich das Wort "Panoptikum" nachgeschlagen habe, erstaunt es mich nicht einmal so sehr, dass es in erster Linie "WACHSFIGURENKABINETT ODER KURIOSITÄTENSAMMLUNG" bedeutet. Ja, ja, meine Nachtfiguren sind manchmal erstarrt in Posen wie die Figuren von Madame Tussaud in London. Und die Geschehnisse, die ich nächtens erinnere, bedeuten keine Gesamtschau, sondern sind eher eine kuriose Ansammlung von Gruselgeschichten. Halt Nachtmahr. Gut, dass jetzt wieder Tag ist.
Die Eigenschaften verstärken sich...
Gestern habe ich (zu viel) Schokoladekuchen gegessen am Geburtstag meiner "Besten Freundin", Kaffee getrunken und ihre weiteren Gäste mit Vergnügen beobachtet. Da hat sich für mich bewahrheitet, was man immer sagt, dass sich nämlich Eigenschaften eines Menschen im Alter verstärken oder verdeutlichen. Meine "Beste Freundin" und ich sind ja unterdessen auch "ins Alter" gekommen. Und mit uns unsere Freundinnen und Freunde. Das hat mich zuerst fast ein wenig erschreckt. Der fesche Kreistänzer von ehemals ist immer noch fesch, aber sehr weisshaarig. Seine Frau erscheint immer noch fast kindlich oder eben nun "jung geblieben", was ihr gut steht. Eine andere schöne junge Frau von früher ist zu einer schönen reifen Frau von heute geworden. Und die Sprüche vom Lehrerkollegen sind noch schlechter geworden als ehemals. Oder ich bin noch unduldsamer geworden. Auch meine Eigenschaften verstärken sich...
Dienstag, 18. Februar 2014
Ein eigener Mensch
Wenn wir unserer Enkelin begegnen, freuen wir uns, wenn sie uns anlacht. Freuen wir uns, wenn Faxen gut ankommen und mit Lachen quittiert werden. Freuen wir uns, wenn neue Ideen von uns aufmerksam und gut aufgenommen werden. Freuen wir uns, wenn wir beachtet werden. Dann fühlen wir uns geliebt.
Heute war Kaya ganz bei sich (oder einfach müde). Sie schaute nicht um sich sondern in sich. Faxen nützten nichts. Beachtung gab es kaum.
Ab wann darf man ein eigener Mensch sein? Ab wann ist Nachdenklichkeit (oder Müdigkeit) zu respektieren?
Sie ein eigener Mensch von Anfang an; wir eigene Menschen bis zuletzt.
Heute war Kaya ganz bei sich (oder einfach müde). Sie schaute nicht um sich sondern in sich. Faxen nützten nichts. Beachtung gab es kaum.
Ab wann darf man ein eigener Mensch sein? Ab wann ist Nachdenklichkeit (oder Müdigkeit) zu respektieren?
Sie ein eigener Mensch von Anfang an; wir eigene Menschen bis zuletzt.
Montag, 17. Februar 2014
Unser ganz normales Leben
Ich habe einen Bericht von Walentina Tereschkowa gelesen. Sie war die erste russische Kosmonautin und würde jetzt noch gern auf den Mars fliegen (und nie mehr zurückkommen). Der Text spricht von "Selbstaufgabe für einen roten Planeten". - Tereschkowa ist 77 Jahre alt, und es ist still geworden um sie.
Ein hochfliegendes Leben hat die Dame gehabt. Und hochfliegende Träume hat sie noch heute. - Ich hingegen bin froh, dass ich ein ganz normales Rentnerinnenleben führen darf. - Träume? - Eigentlich keine. Aber heute freue ich mich wieder auf unser Grosskind Kaya und hoffe, dass die Fussoperation an ihrem Papi gut vorbeigeht. - Wir haben die Wohnung geputzt, den Kinderteppich ausgelegt. Wir sind bereit.
Ein hochfliegendes Leben hat die Dame gehabt. Und hochfliegende Träume hat sie noch heute. - Ich hingegen bin froh, dass ich ein ganz normales Rentnerinnenleben führen darf. - Träume? - Eigentlich keine. Aber heute freue ich mich wieder auf unser Grosskind Kaya und hoffe, dass die Fussoperation an ihrem Papi gut vorbeigeht. - Wir haben die Wohnung geputzt, den Kinderteppich ausgelegt. Wir sind bereit.
Sonntag, 16. Februar 2014
EvB
Ich mochte meinen Onkel Jean sehr gut, obschon wir viel gestritten haben miteinander. Am aufgebrachtesten war er, wenn ich die "Erklärung von Bern (EvB) in meine Argumentationen einbezog. Mein Onkel Jean war nämlich der Meinung, dass wir als Schweiz lauter Gutes tun in den armen Ländern der Welt. Die Leute dort könnten zufrieden sein, wenn sie Arbeit hätten. Mir genügt ein Schwarz-Weiss-Bild der Welt nicht. Die EvB hilft mir, genau hinzuschauen. Deshalb bin ich da Mitglied und bin es gern. Geld spenden, damit man Direkthilfe in Hungergebieten leisten kann, ist gut. Aber es reicht nicht. Es braucht Organisationen, welche eine ungerechte Weltwirtschaft auf ihre Verantwortung hinweisen. Ich möchte mehr Gerechtigkeit auf der Welt, deshalb bin ich bei EvB.
Eine Aussage von EvB im Jahresbericht 2013:
"Bei allen Aktionen der EvB steht als roter Faden eine Zielsetzung: Wir wollen, dass sich die Schweiz - Unternehmen, Politik, BürgerInnen und KonsumentInnen - in ihren globalisierten Wirtschaftsbeziehungen konsequent für den Respekt und den Schutz der Menschenrechte verantwortlich zeigt."
Sorry, Onkel Jean, ich kann nicht anders.
Eine Aussage von EvB im Jahresbericht 2013:
"Bei allen Aktionen der EvB steht als roter Faden eine Zielsetzung: Wir wollen, dass sich die Schweiz - Unternehmen, Politik, BürgerInnen und KonsumentInnen - in ihren globalisierten Wirtschaftsbeziehungen konsequent für den Respekt und den Schutz der Menschenrechte verantwortlich zeigt."
Sorry, Onkel Jean, ich kann nicht anders.
Samstag, 15. Februar 2014
"Gemischtes Eis"
Im Sommer kann man "Gemischtes Eis" essen. Der heutige Tag erinnert mich daran.
Vanille mag ich nicht; Vanille heute ist der Beginn vom dritten Band der Lebenserinnerungen vom Theologen Hans Küng. Beim Lesen entsteht ein schlechter Gout. Er verbreitet sich und nimmt mehr Raum ein, als für mich gut ist. Besonders als Reto auch noch sagt, Pfarrer Stadler, ehemals Silenen, verlange, dass sich nur Priester im Dekanat treffen (effektiv treffen sich alle Angestellten, die als Pfarrer, PastoralassistentInnen oder Jugendarbeitende arbeiten). Die Versammlung müsse mit einer Messe beginnen, an der alle die Priester konzelebrieren. - Hans Küng hat mit dieser Kirche viel "Vanille" erlebt, aber nie aufgegeben.
Erdbeer mag ich, und die Farbe ist so schön; Erdbeer heute ist der Spaziergang mit Reto durch die Reben vom Goldenberg. Föhnstimmung. Bergsicht. Angenehm warm. Und in den Gärten immer mehr blühende Schneeglöcklein und Primeln.
Schokolade will langsam geschleckt werden. Muss auf der Zunge vergehen; Schokolade heute ist die Vorfreude auf einen gemütlichen Abend mit Raclette, echli TV und viel Lesen.
Reto kocht bald die Kartoffeln und macht das Raclette bereit für uns. Bis es so weit ist, gehe ich noch einmal zu Vanille...
Vanille mag ich nicht; Vanille heute ist der Beginn vom dritten Band der Lebenserinnerungen vom Theologen Hans Küng. Beim Lesen entsteht ein schlechter Gout. Er verbreitet sich und nimmt mehr Raum ein, als für mich gut ist. Besonders als Reto auch noch sagt, Pfarrer Stadler, ehemals Silenen, verlange, dass sich nur Priester im Dekanat treffen (effektiv treffen sich alle Angestellten, die als Pfarrer, PastoralassistentInnen oder Jugendarbeitende arbeiten). Die Versammlung müsse mit einer Messe beginnen, an der alle die Priester konzelebrieren. - Hans Küng hat mit dieser Kirche viel "Vanille" erlebt, aber nie aufgegeben.
Erdbeer mag ich, und die Farbe ist so schön; Erdbeer heute ist der Spaziergang mit Reto durch die Reben vom Goldenberg. Föhnstimmung. Bergsicht. Angenehm warm. Und in den Gärten immer mehr blühende Schneeglöcklein und Primeln.
Schokolade will langsam geschleckt werden. Muss auf der Zunge vergehen; Schokolade heute ist die Vorfreude auf einen gemütlichen Abend mit Raclette, echli TV und viel Lesen.
Reto kocht bald die Kartoffeln und macht das Raclette bereit für uns. Bis es so weit ist, gehe ich noch einmal zu Vanille...
Freitag, 14. Februar 2014
Schon wieder Abend und erst noch Freitagabend
Erstaunlich frisch nach gestrigem Besuch von Freunden, mit denen wir meist ziiiiemlich viel Wein trinken! Marktgang mit Heimgeschleppe von schwerem Rucksack (ich) und mittelschwerer Tasche (Reto). Schnell kochen zuhause. Judith kommt essen, liefert Kaya ab und geht arbeiten. Kürzestsiesta. Spaziergang wie immer mit Kaya. Zvierimüesli fabrizieren. Vitamin-D-Tröpfli nicht vergessen. SPIELEN. Und STAUNEN. Darüber, wie Kinder das Leben üben. Jeden Tag Neues entdecken und es dann unermüdlich wiederholen, bis es sitzt. Das Leben als gigantische Übungsanlage - das sollten wir Erwachsenen nicht vergessen. Mein Gott, was gibt es noch alles zu entdecken und einzuüben! Nutze den Tag! Carpe diem! Kostbar ist die Zeit.
Donnerstag, 13. Februar 2014
Drei weisse Krokusse
Im letzten Herbst haben Reto und ich voll Vorfreude allerlei Blumenknollen in Rasen und Erde versenkt. Weiss gar nicht mehr was und wo. Aber seit wenigen Tagen erfreuen mich drei weisse Krokusse im Rasen. - Manchmal weiss man gar nicht, was man sät, aber wenn man Erfreuliches ernten kann, ist es schön.
Mittwoch, 12. Februar 2014
Unter der Sonne
Kein SVP-Radikaler und kein Bischof von nirgends und auch sonst niemand und nichts konnten heute mein Glücksgefühl im Reussdelta bei Flüelen trüben. Ich war nicht die einzige, die dort an der Sonne spazierte und selbst wie die Sonne strahlte. - Müssten wir einfach mehr Sonne haben, damit die Stimmung in der Schweiz positiver würde?
Dienstag, 11. Februar 2014
Alles mit allem
In einem Leserbrief habe ich heute gelesen, dass ein Befürworter der Masseneinwanderungsinitiative sich von den Gegnern fälschlich in eine Fremdenhasser-Ecke gestellt fühlt. Er sei freundlich mit Ausländern.
Das glaube ich ihm sogar. - Er hat weiter geschrieben, es sei einfach so, dass bei ihm zuerst sein eigenes Wohl, dann das seiner Familie, dann das seiner Freunde, dann das der Gemeinde, dann das des Schweizerlandes komme. Ganz am Schluss aber sei er freundlich mit den Ausländern.
Er vergisst einfach nur, dass alles mit allem zusammenhängt.
Das glaube ich ihm sogar. - Er hat weiter geschrieben, es sei einfach so, dass bei ihm zuerst sein eigenes Wohl, dann das seiner Familie, dann das seiner Freunde, dann das der Gemeinde, dann das des Schweizerlandes komme. Ganz am Schluss aber sei er freundlich mit den Ausländern.
Er vergisst einfach nur, dass alles mit allem zusammenhängt.
Montag, 10. Februar 2014
Wie soll ich das erklären
Wir haben abgestimmt und gewählt. Weniges ist zu meiner Zufriedenheit herausgekommen. Die "Masseneinwanderungsinitiative" wurde angenommen, wenn auch äusserst knapp. Und heute Morgen habe ich am Radio gehört, wie die Gewinner, die auch die Erfinder des unsäglichen Namens der Initiative sind, mit der Verantwortung umgehen werden. Sie delegieren sie ganz und gar an den Bundesrat. Das ist äusserst feige. Etwas anzetteln und dann nicht dazu stehen. Die Folgen den anderen überlassen - mit hämischem Grinsen (Toni Brunner im Tagi).
Vor Wochen hat im Facebook ein deutscher Freund (nicht nur im Facebook) gefragt: Wie soll ich eine eventuelle Annahme der Initiative in Deutschland erklären? - Ich würde sagen, dass viele Schweizerinnen und Schweizer nicht mehr über ihre Nasenspitze hinaus denken und ihrem allgemeinen Unmut unüberlegt Luft machen. - Diesen Unmut müssen wir ansehen und beeinflussen. Wer ist stärker als die SVP-Miesmacher??
Vor Wochen hat im Facebook ein deutscher Freund (nicht nur im Facebook) gefragt: Wie soll ich eine eventuelle Annahme der Initiative in Deutschland erklären? - Ich würde sagen, dass viele Schweizerinnen und Schweizer nicht mehr über ihre Nasenspitze hinaus denken und ihrem allgemeinen Unmut unüberlegt Luft machen. - Diesen Unmut müssen wir ansehen und beeinflussen. Wer ist stärker als die SVP-Miesmacher??
Sonntag, 9. Februar 2014
"Sotschi"
"Natürlich" war "Sotschi" schon an, als ich aufstand - "Mens downhill run" lief, Abfahrt der Männer. "Wir" haben keine Medaille gewonnen, sind nur sechste geworden. - Unterdessen ist Mittagszeit. Draussen wechselt das Wetter in Halbstundentakt - Wolken, Sonne, Wind, Regen. Und sieh, waren das Graupelkörner? - Ich übe eine Multioptionsaufmerksamkeit. Oder anders - ich bin ein bisschen überall und nirgends. Am "Sotschi"- Hören, am Zeitungslesen, am Hunger - Spüren, am Tulpen - Bewundern, am Vorwärts - Träumen, am Wärme - Geniessen, am Schönes - Erinnern wie den langen Besuch unseres Sohnes gestern. Ganz ohne "Sotschi" - war das schön! - Wann ist "Sotschi" zu Ende???
Freitag, 7. Februar 2014
Mövenfrau in Zürich am See
Wir waren gestern mit Judith und Kaya in Zürich am See. Kaffee in Pappbecher zum Mitnehmen. Zvierimüesli fürs Meiteli aus dem Glas. Schlendern. Gucken. Beguckt werden. Und am Schluss fast nicht weggekommen von Stadelhofen, weil wir den Lift ewig nicht fanden. Mit Kinderwagen ist manches schwieriger, aber das meiste nicht unlösbar.
Mittwoch, 5. Februar 2014
Ilse Aichinger
Nein, ich finde nicht, dass man die österreichische, hochbetagte Schriftstellerin Ilse Aichinger lesen muss. Sie ist eine skurrile Person. Es reicht, dass ich ein Buch von ihr mal früher nicht verstanden habe. Und dass ich jetzt ein Interviewbuch mit ihr lese, in dem hauptsächlich steht, dass sie verschwinden möchte. Dass sie das Leben eine Zumutung findet und dazu nie ja gesagt hätte, hätte man sie gefragt. Sie schreibt keine Romane, sondern Sätze. Sagt sie.
So ein Satz ist dieser:
"Mein einziger Sieg ist, dass ich das, was ich nicht bin, auch nie sein wollte."
Dann mache ich auch so einen Satz von mir:
"Zu meinem eigenen Glück wollte ich das, was ich nicht habe, auch nie haben."
So ein Satz ist dieser:
"Mein einziger Sieg ist, dass ich das, was ich nicht bin, auch nie sein wollte."
Dann mache ich auch so einen Satz von mir:
"Zu meinem eigenen Glück wollte ich das, was ich nicht habe, auch nie haben."
Dienstag, 4. Februar 2014
Morgen...
Morgen will ich das und will ich jenes tun. Vielleicht. - Heute ist ein Tag, der vorgegeben war/ist. Beides ist gut - sowohl vorgegeben wie auch offen für eigene Entscheide von Stunde zu Stunde.
Heute sind wir um sieben Uhr aufgestanden; Reto musste in seine Fuss-Therapie, die zum Glück nützt. (Immerhin sind wir gestern fast zwei Stunden gewandert, und ich war am Schluss kaputter als Reto's Fuss.) Wir haben heute auf dem Markt viel Salat geholt und im Coop Flammkuchenteig. Dann habe ich gerüstet und geschnitten und geraffelt. Judith hat sich gefreut über Randen-, Rüebli-, Sellerie- und Zuckerhutsalat. Dessert gab es auch. Und Kaffee. - Nach Kaya's Mittagsschlaf waren wir an der Luft. Dann Zvieri für Kaya bereit machen, füttern, wickeln, wieder zum Schlafen legen. Unterdessen ist fünf Uhr. In einer Viertelstunde kommt Judith von ihrer Teamsitzung zurück. Dann gibt es erneut Kaffee. Zum Znacht Artischocken ("So nes Gschläck mues i de nümme ha" hat mein Mami gesagt, als sie bei uns einmal dieses Gemüse vorgesetzt bekam.). Und zum Schluss des Tages "Der Bestatter" und "Kassensturz".
Kann es sein, dass schon Februar ist? Woran erkennt man das? Geht die Zeit schneller, seit ich pensioniert bin? Warum?
Heute sind wir um sieben Uhr aufgestanden; Reto musste in seine Fuss-Therapie, die zum Glück nützt. (Immerhin sind wir gestern fast zwei Stunden gewandert, und ich war am Schluss kaputter als Reto's Fuss.) Wir haben heute auf dem Markt viel Salat geholt und im Coop Flammkuchenteig. Dann habe ich gerüstet und geschnitten und geraffelt. Judith hat sich gefreut über Randen-, Rüebli-, Sellerie- und Zuckerhutsalat. Dessert gab es auch. Und Kaffee. - Nach Kaya's Mittagsschlaf waren wir an der Luft. Dann Zvieri für Kaya bereit machen, füttern, wickeln, wieder zum Schlafen legen. Unterdessen ist fünf Uhr. In einer Viertelstunde kommt Judith von ihrer Teamsitzung zurück. Dann gibt es erneut Kaffee. Zum Znacht Artischocken ("So nes Gschläck mues i de nümme ha" hat mein Mami gesagt, als sie bei uns einmal dieses Gemüse vorgesetzt bekam.). Und zum Schluss des Tages "Der Bestatter" und "Kassensturz".
Kann es sein, dass schon Februar ist? Woran erkennt man das? Geht die Zeit schneller, seit ich pensioniert bin? Warum?
Montag, 3. Februar 2014
Neue Lebensgeister
So ein schönes Wochenende! - Wir waren in Flüelen und in Gurtnellen und wieder in Flüelen. - Wieder einmal durchs Reussdelta spaziert und dort einen ehemaligen Schüler mit seiner Mutter zufällig getroffen. Gelacht. Geredet. Mich gefreut. - Dann im Gottesdienst in Gurtnellen. Hände geschüttelt. Lächeln erwiedert. Mich gefreut. - Dann bei einem Freund zum Raclette mit fast dem ganzen "alten" Team. Gelacht. Geredet. Mich gefreut. - Jetzt sind wir wieder zu Hause, und ich bin unternehmungslustig. Gleich steige ich in den Keller. Dort warten andere als SVP-Masseneinwanderungsprobleme auf mich - eingewanderte Massen von Waren liegen da unten, die wir mitgebracht haben vom Oberland und die endlich einen definitiven Integrationsplatz finden müssen. Ich bin verantwortlich.
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