Nein, ich finde nicht, dass man die österreichische, hochbetagte Schriftstellerin Ilse Aichinger lesen muss. Sie ist eine skurrile Person. Es reicht, dass ich ein Buch von ihr mal früher nicht verstanden habe. Und dass ich jetzt ein Interviewbuch mit ihr lese, in dem hauptsächlich steht, dass sie verschwinden möchte. Dass sie das Leben eine Zumutung findet und dazu nie ja gesagt hätte, hätte man sie gefragt. Sie schreibt keine Romane, sondern Sätze. Sagt sie.
So ein Satz ist dieser:
"Mein einziger Sieg ist, dass ich das, was ich nicht bin, auch nie sein wollte."
Dann mache ich auch so einen Satz von mir:
"Zu meinem eigenen Glück wollte ich das, was ich nicht habe, auch nie haben."
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