Mittwoch, 30. Mai 2012

Beim Stöbern "Hans" wiedergefunden

Ich bin klein. Irgendwelche gesammelten Papiere und Zeitschriften zuoberst auf Gestellen sind für mich fast unerreichbar. Gestern Abend bin ich wieder einmal auf wacklige Klappstühle geklettert und habe nachgeschaut, was oben lagert. Und da habe ich "Hans" wiedergefunden und vor allem wieder erinnert. Ich hatte ja keine Ahnung mehr. Wusste nicht mehr, dass vor 15 Jahren eine kleine Gruppe von Jugendarbeitenden in Zürich unheimlich Spass hatte beim Erschaffen eines Vereinsblättchens für die Jugendarbeitenden im Kanton. Die VKJ-Postille (VKJ= Vereinigung Katholische Jugendarbeit) umfasste gerade mal vier A4-Seiten. Die vierte Seite nannte sich immer "Spiritic" und behandelte ein spirituelles Thema. Im allerersten "Spiritic" wurde die Frage gestellt: "Gehörst du auch zu den Menschen, die Fernweh nach Gott haben?" - Ich habe im Augenblick ein starkes Fernweh nach jenen "Hans"-Zeiten. Kirche, die Spass macht. Kirche, die jung ist. Kirche, die übermütig ist. Sie sollte nicht zuoberst auf Gestellen verstauben!

Dienstag, 29. Mai 2012

sehen - urteilen - handeln

Die SchülerInnen der Oberstufe sind unter die Weltverbesserer gegangen. In ihrer Projektwoche an der Schule überlegen sie, wie man die Welt verbessern könnte - oder genauer: wie sie die Welt verbessern könnten. Im Rahmen dieses Unternehmens durfte ich heute Morgen eine halbstündige Besinnung in der Kirche machen. Ich habe ihnen die alte Methode "sehen - urteilen - handeln" vorgestellt und anempfohlen. Wenn man sich einübt in die Methode wird sie immer wirkungsvoller. Und es gibt gute Beispiele von Leuten, die nach dieser Methode die Welt besser gemacht haben. Zum Beispiel Herr Raiffeisen. - Er hat gesehen, dass Bauern und Handwerker oft arm blieben, weil sie kein Geld für Investitionen hatten. Er hat das so beurteilt, dass eine Genossenschaftsbank helfen könnte, in welche Bauern und Handwerker kleine Beträge einbezahlten. Von der sie dann aber auch Darlehen bekommen könnten. Raiffeisen ist nicht beim Überlegen stehen geblieben, sondern hat gehandelt. Er hat die Raiffeisenbank gegründet, die bis heute existiert und floriert, weil viele Menschen der Idee trauen. Ich auch.

Montag, 28. Mai 2012

Grotte

Eine Grotte ist ein halbverborgener Ort, eine Höhlung, ein Schutzort. Reto und ich sind heute Morgen zur Grotte hinter der Schanz ob Wassen spaziert. Haben unterwegs die Blumen bei ihren Namen genannt, so weit wir sie wussten und uns an allen gefreut. Dem schwarz-weissen "Chüngel" beim "Gade" (Stall) unterwegs haben wir ein Kompliment ob seiner Schönheit gemacht. Leider haben wir den "gäggernden" Vogel nicht gesehen und seinen Ruf nicht gekannt. Kommt Zeit kommt Vogelstimmentrainer, den ich kürzlich bestellt habe. Wir wollen noch dazu lernen. Dann haben wir uns vor die Schanzgrotte gesetzt und der lieblich-schönen Maria oder einfach der grossen Göttin, der ewigen Maria, ein Lied gesungen. Zusammen haben wir die Worte der ersten Strophe gefunden. "Maria breit den Mantel aus" tut gut.

Sonntag, 27. Mai 2012

Ruhe statt Sturm

Mit Pfingsten verbinde ich Bewegung. Ist es falsch, wenn am Pfingstabend einfach Ruhe ist? Zufriedene Ruhe? Mal kein Fragen. Kein Umgetriebensein. Kein: Es müsste doch, ich müsste doch, er/sie/es müssten doch. Einfach Ruhe.

Es ist getan. Jetzt darf ich "beitä". Das ist Retos Ausdruck für ein Ausruhen ohne Gewissensbisse.

Ich habe seit gestern viel getan: Besuch vorbereitet, Besuch genossen, Besuch nachbereitet. Siehe, alles war sehr gut!

Und jetzt ist Ruhe statt Sturm am Pfingstabend. Morgen ist ein neuer Tag. Heute muss nichts mehr sein. Heute ist schon alles.

Samstag, 26. Mai 2012

Auf vielen Hochzeiten tanzen

Heute war ein Traugespräch angesagt. Hätte ich gern gemacht. War gespannt darauf. Es ist abgesagt - nur für heute. Kommt später. - Dafür haben sich Judith und Harry angesagt. Zu Besuch bei uns. Freude herrscht im Oberland!  - Ich tanze sozusagen auf vielen Hochzeiten: bin gleichzeitig am Bloggen, Putzen, Wäsche waschen, frische Luft in alle Räume Lassen, Blumen Binden für den Esstisch... Gedanken in allen Winden. Die wehen sowieso, wie und wo sie wollen, die Ober- und Unterwinde, der Südwind, der Pfingsthauch. Mehr als ein Hauch ist bei mir noch nicht aufgekommen. Dabei wären schwere Gedanken fortzublasen. Bis es besser wird, tanze ich also auf vielen Hochzeiten, aber bestimmt nicht auf allen! Nicht mehr!

Freitag, 25. Mai 2012

Grün, so grün

Wie lange ist es her, dass noch Schnee lag? - Jetzt ist unsere Welt im Oberland grün, grüner geht nicht mehr.    Im Frühling sind die Grüntöne so vielfältig wie sonst nie: Maigrün ist eine anerkannte Farbbezeichnung. Tannengrün ist normalerweise ein dunkles Grün, aber schau dir mal die neuen Tannenspitzen an! All die zarten Blattgrüntöne begeistern mich. Und Gras ist ja niemals einfach Gras! Wenn man näher hinschaut, wird man nicht fertig mit dem Entdecken. Bei all dem Grün - heute habe ich eine rote Bluse angezogen. Rot ist die Farbe von Pfingsten. Auf dass Begeisterung werde!

Donnerstag, 24. Mai 2012

Weiter, immer weiter

Ja, wir waren hunderte gestern, die zur Abschiedsvorlesung von Professor Walter Kirchschläger kamen und nachher in der Mensa der neuen Uni herumwuselten auf der Suche nach Apérohäppchen, Weinnachschub und Bekannten. Meine Studienkamerädli verlor und fand ich immer wieder, bis ich selbst mich unauffindbar machte, indem ich auf den Zug nach Flüelen ging. - Ich würde heute gern dem Gesehenen und Gehörten nachhängen; es wäre mir wichtig. Aber das Leben geht weiter, immer weiter, bis es einmal aufhört. - Bis Ruhe einkehrt, muss ich mich immer dem Nächsten zuwenden, versuchen, einverstanden zu sein mit dem, was ruft. Nur so wird man zur "Goldmarie"; wer will denn schon eine "Pechmarie" sein?! Wohin dieses "Weiter, immer weiter" führt, das müsste man sich in einer ruhigen Minute überlegen. Aber in der ruhigen Minute kommt gerade die "Tagesschau" oder der "Dienstagskrimi" oder der "Nachtexpress" am Radio, der nur bis 2 Uhr morgens dauert. Das neuste Buch will gelesen werden und die Zeitung. Weiter, immer weiter, bis es ganz aufhört. Dann kann ich mich noch lange besinnen - eine Ewigkeit lang.

Mittwoch, 23. Mai 2012

Unsäglich

Nebel rings um uns. Nach dem Morgenessen ein unsäglicher Brief des Kommunikationsbeauftragten unseres Bischofs. Wenn das katholisch ist, was er und der Bischof so bezeichnen, dann möchte ich nicht katholisch sein. Ich habe gelernt, dass "katholisch" allumfassend bedeutet. Da spüre ich Weite, Herzlichkeit, Offenheit, Menschlichkeit. Gottseidank gehe ich heute nach Luzern zur Abschiedsvorlesung von Professor Walter Kirchschläger! Er ist Bürge, Zeuge dessen, was ich unter "katholisch" verstehe. Wir werden SEHR viele sein, die da hin gehen, um ihn zu hören UND um selbst ein Zeichen zu sein für die Kirche, die WIR bilden. Nach wie vor. Das Unsägliche-Himmeltraurige muss weichen. Pfingsten steht bevor. Hat das Fest nicht mit "Begeisterung" zu tun, damit zu tun, dass ein paar Menschen aufgestanden sind, und ihre Hoffnung ausgesagt haben, laut und deutlich in vielen Sprachen?!!

Dienstag, 22. Mai 2012

Fünfundzanzig Zentimeter hoch Altpapier

In einem guten Monat beende ich meine Tätigkeit als Untilehrerin an der Oberstufe. Gestern habe ich begonnen, Schulmaterial, das ich jahrelang gesammelt habe, dem Altpapier zuzuführen. Mit gemischten Gefühlen. Aber jetzt, an einem neuen wunderschönen Tag, bestelle ich ein neues Kinderbuch. Erstens liebe ich selbst gute Kinderbücher, und zweitens finden in den Sommerferien wieder zwei Kindertage im Pfarrhaus statt. Darauf freue ich mich jetzt schon. Das Leben geht weiter. Wirklich wahr. Mit mir und ohne mich.


Montag, 21. Mai 2012

Ein Montag wie ich mir Montage vorstelle

Tun, was von letzter Woche übrig geblieben ist - bei uns das Staubsaugen und das Tomatensetzen. Vorausschauen und planen, was diese Woche sein soll und sein kann - Gottesdienst(e) vorbereiten, Daten planen kurz- und langfristig, mich auf den Mittwoch freuen. Am Nachmittag den Papierberg auf dem Pult abarbeiten. Genau so stelle ich mir einen wahren Montag vor. Mit Kaffeepausen zwischen allem - mit und ohne Pfarrer und anderen willkommenen, überraschenden Gästen, die dem wahren Montag Farbe geben und ihn schon fast wieder zum Feiertag machen. (Der Pfarrer war schon da, auf Gäste kommt und überrascht uns!)

Sonntag, 20. Mai 2012

Stiller Sonntag

Und nun gehen wir doch nicht noch einmal nach Altdorf. Ich brauche einen stillen Sonntag. Gestern habe ich die Nachricht vom Tod einer Frau bekommen, von der ich viel gelernt habe, ja, die mir in einer "Selbsterfahrungswoche" in Hertenstein einen neuen Zugang zu mir selbst eröffnet hat . Lisianne Enderli hat sich das Leben nicht einfach gemacht. Die kreative Theologin war eine Suchende und Unterstützende. Sie ging von den Begabungen aus, die wir haben und nicht von den Mängeln. Und sie hatte Methoden auf Lager, mit denen sie Umstürze bewirken konnte. Ich verdanke ihr mit dem Bild des "Alten Schrankes", in dem Kostbares ruht, ein neues Selbstwertgefühl. Ich verdanke ihr so viel, dass ich heute stille sein möchte. Still in lauter Gedanken an sie.

Samstag, 19. Mai 2012

Volksmusikalfestival Altdorf

Noch bis morgen ist in Altdorf das Volksmusifestival - ein geniales Ereignis! Reto und ich waren gestern zufällig dabei und heute ganz bewusst.  Jetzt sind wir voller Musik und Freude. Volksmusik ist weder altbacken, noch langweilig, sondern peppig und äusserst vielseitig. Vielleicht gehe ich morgen noch einmal. Bin ich schon süchtig?

Donnerstag, 17. Mai 2012

Der Tag hat sich gut angelassen

Das gibt es manchmal, dass in einem Gottesdienst eine dichte Stimmung aufkommt und die Jubellieder zum echten Jubel "ausarten". Heute war es in Wassen so. Am Schluss fühlte ich mich im Frieden mit allen und mit mir selbst - und war glücklich.

Das haben wir sofort "betrunken" mit einem halben Weissen im "Hirschen". Und auch da war es einfach nur schön und spannend, und alle kamen mir so schön und interessant vor. Und ich war glücklich.

Aller guten Dinge sind drei: Am Nachmittag ist Maiandacht in Gurtnellen-Dorf. Ich bin voller Zuversicht...

Mittwoch, 16. Mai 2012

Kirche ist kein Thema - es sei denn, sie macht sich dazu

Gleich nach dem Morgenessen habe ich einen Text über Kommunikation von Peter Rothenbühler in der Schweizerischen Kirchenzeitung gelesen. Müsste man zur Pflichtlektüre für alle Kirchenarbeitenden machen - je höher desto dringlicher! Peter Rothenbühler erklärt mir, warum die Leute (wir alle, mal ehrlich!) so gern die Rubrik "Unglück und Verbrechen" lesen und wir uns so sehr für "Promis" interessieren. Es geht um das Anteil-Nehmen und Anteil-Haben am Leben von anderen in einer Zeit, wo viele Menschen vereinsamen. Und es geht um Gut und Böse und die Diskussion am Stammtisch und im "Volg" oder "Coop" darüber. Recht hat er, der Peter Rothenbühler. Heute habe ich echt etwas gelernt.

Und er sagt uns, dass wir uns in den Kommunikationsmedien unbedingt einen Platz ergattern sollten, damit Kirche wieder ein ehrbares Thema wird. Im Dialog mit allen! Wie einstmals Jesus, der ein exzellenter Kommunikator war. Sagt Peter Rothenbühler.

Dienstag, 15. Mai 2012

Unbeirrt an das Gute glauben

Manchmal ist es das Schwerste, unbeirrt an das Gute zu glauben, wenn Vieles dagegen spricht, sei es in der grossen, weiten Welt, sei es in der kleinen persönlichen Umgebung. Aber was wäre die Konsequenz, wenn man den Glauben an das Gute verbannen würde? - Verzweiflung, Verbitterung, Enge - eine Art von Tod im Leben. Absterben. Aufgeben.

Manchmal ist es schwierig, am möglichen Guten festzuhalten. Aber ohne Hoffnung wäre das Leben eine unendliche Wüste. Muten wir uns eine Hoffnung gegen allen Anschein zu. Auferstehung steht immer bevor.

Montag, 14. Mai 2012

Giornico

Bei allerschönstem Wetter haben wir nach der Teamsitzung am Morgen den Ausflug des Teams mit dem Vorstand nach Giornico gemacht. Faszinierend, das Innen und Aussen! In drei Kirchen waren wir drinnen und in der schönen Natur mit der warmen Sonne draussen. Aber Innen und Aussen stimmen nicht überein. Lachen und Scherzen können täuschen.

                                            Chiesa San Nicola                                      

                                            Dorf und Insel, wo wir unter einer Pergola fein gegessen und
                                            genug getrunken haben.
                                       

Sonntag, 13. Mai 2012

Zwei Frauen

Ich habe das Buch von den zwei Frauen fertig gelesen. Die alte Frau ist gestorben und hat der jungen Frau ihr Haus vererbt. Die beiden Frauen im Buch haben  miteinander neu leben gelernt nach einer Lebensphase, in der sie wie tot waren. Die alte Frau hat noch einmal leben gelernt. Die junge Frau hat  ihr Leben neu aufgenommen.

Heute ist Muttertag, und am Muttertag bin ich  immer "schwierig" drauf. Weiss Gott warum!

Es berührt mich seltsam, dass so viele Leute, Männer und vor allem Frauen, heute mit Blumen zum Friedhof gehen. Zu den Gräbern der Mütter. Das tue ich nicht, aber ich habe den geflochtenen Korb meiner Grossmutter hervorgekramt, mit dem sie jeweils ihre Eier zu den Kundinnen gebracht hat. Meine Grossmutter, die könnte mich neu leben lernen, wenn ich nur wollte...

Samstag, 12. Mai 2012

Nacht

Es gibt hie und da eine Nacht, die eine wirkliche, eine wahre Nacht ist. Aus einer solchen bin ich schwer an Leib und Seele erwacht. Und habe unerwartet Starthilfen in den Tag bekommen - im neuen "ferment" und in der privaten Post.

Eine wahre, eine wirkliche Nacht ist dunkel. Draussen fliegen die grauslichen Maikäfer zu Hunderten, und in meiner Seele kriechen alle Schlangengetiere der Vergangenheit und Gegenwart durcheinander. Ein Untier erhebt sich gegen alle andern und will mich würgen. Ich muss wach bleiben, um nicht verschlungen zu werden.

Um halb vier Uhr anhaltend wach zünde ich das Licht an und lese mich müde. Lese von zwei Frauen und ihren Lebensgeschichten. Bin nicht getröstet, weil es ihnen schlechter ging als mir.

Die Nacht war dunkel. Der Tag birgt Überraschungen. Ich beginne neu. Der starke Regen spült fort. Nur die Maikäfer nicht. Einzeln sind sie ganz hübsch.


Freitag, 11. Mai 2012

Viel zu schönes Wetter

Der Sommer ist ausgebrochen, und ich bin noch gar nicht darauf eingestellt. Immerhin habe ich die Jacke gestern am Haken hängen lassen, als ich im Reussdelta in Flüelen die jungen Entchen bewundern ging! Immerhin bin ich bluttfuss treppauf und treppab unterwegs. Und immerhin wissen meine Füsse, wie heiss die Steinplatten im Garten sind und wie frisch und frühlingszart der Rasen sich an den Fusssohlen anfühlt.

Aber ich versinke heute in Papierbergen und Gedankengebirgen. Statt mich zu bewegen, sitze ich fest. Statt mir die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen, sehe ich nur Buchstabenwüsten. Ist es jetzt nicht Zeit für eine Pause neben dem Tulpenbeet? Es ist viel zu schönes Wetter, um am Pult sauer zu werden wie überfällige Milch.

Donnerstag, 10. Mai 2012

Maikäfer flieg

Der erste Sommerabend im Garten - bis es dämmert und die Maikäfer von der Birke losfliegen, wo sie gehangen haben. Was sie bis morgen wohl alles kahl gefressen haben? Die erste Fledermaus war aber auch unterwegs. Und Peppina, unsere Katze hat hohe Sprünge mit halbem Überschlag gemacht, um an die Maikäfer zu kommen. Maikäfer flieg. Im Garten ist ein Krieg...

Mittwoch, 9. Mai 2012

Ich bin ja so fröhlich

Die Firmung vom Sonntag mit (fast) allem Drum und Dran wirkt stärkend in mir nach. Das soll ja eine Firmung. Darum bin ich so fröhlich, ja, so fröhlich, so fröhlich wie Alfred Jodokus Kwak, die Enten-Komikfigur von Herman van Veen, meinem Lieblingsliedermacher. Und auch, weil ich eineinhalb Tage frei habe und machen darf, was ich will. Ich bin ja so fröhlich...Und im Januar 2013 geh ich mit Sohn Stefan Herman van Veen erleben in Bern. Ich bin ja so fröhlich...


Montag, 7. Mai 2012

Tulpenfest

In unserem Garten blühen soviele bunte Tulpen in all ihrer Pracht, dass wir heute ein Tulpenfest gefeiert haben.  Stefan ist auch gekommen, der bald seinen Traum wahr macht und ein "Lädeli" eröffnet. Das ist so eine schöne Geschichte wie die von "Momo" im Film "Monsieur Ibrahim", den ich auf DVD gerade fertig geschaut habe. Nur ist die von Stefan wirklich, während die von Monsieur Ibrahim fiktiv ist. Wahr sind beide. Und wahr ist auch, dass wir ein Tulpenfest gefeiert haben.

Samstag, 5. Mai 2012

Zum letztenmal im Leben

Heute bin ich zum letztenmal in meinem Leben für einen Firmkurs mit Firmgottesdienst verantwortlich. 25 bis 30 Firmkurse habe ich geleitet oder mitgeleitet und dabei viel erlebt: Unvergesslich die weisse Rose, die mir in Rom zwei Jungs überreicht haben. Unvergesslich die Tränen einer jungen Frau, für die ihre Firmung ein Lebenshöhepunkt war. Unvergesslich der Zickenkrieg in Zürich kurz vor der Firmung, wo nur noch schwere Drohungen wirkten. Unvergesslich all die Reisen nach Assisi und Rom und die Weekends da und dort! Unvergesslich! Unvergesslich! Und ein wichtiger Teil meines Lebens. Immer bin ich auch ein wenig gewachsen mit den Jugendlichen im Kurs. Immer musste ich meinen Glauben auch neu und wieder und wieder definieren.

Heute zum letztenmal. - Mal schauen, wie das mit mir tut...

I chume vo nöime ond goh nöime hii

Ein Berner Sänger hat ein Lied, das beschreibt, wie wir kommen und gehen. - Ich komme heute von Göschenen und gehe nach Winterthur. In Göschenen haben sich Firmandinnen und Firmanden mit Paten und Firmspender getroffen. Ich habe initiiert und organisiert. - In Winterthur feiern wir zwei runde Geburtstage.

Und dann kommen wir wieder.
Und gehen morgen wieder.
Und immer so weiter.

Aber woher kommen wir ganz zuallererst?
Und wohin gehen wir ganz zuallerletzt?
Berner Sänger sind Philosophen.

Freitag, 4. Mai 2012

Es jauchzt mein Herz

Seit ich aufgestanden bin, versuche ich, nichts zu vergessen. Nichts zu vergessen, was rings um die Firmung und für die Firmung am Sonntag in Göschenen gebraucht wird oder auch nur gebraucht werden könnte. Es steht eine Reisetasche mit weissen Leintüchern, Farbe, Hammer, Nägeln... bereit. Es fliegen lose Zettel herum. Es liegen feste Abmachungen vor. Und ich eile vom Computer zum Pult und zurück. Und bei alledem klingt das Lied in mir immer stärker, das sich die Firmandinnen und der Firmand im Gottesdienst wünschen: "Es jauchzt mein Herz, dir grosser Herrscher zu." Und ist nicht das DAS ALLERWICHTIGSTE, dass wir jauchzen mögen am Sonntag!

Donnerstag, 3. Mai 2012

Wohl - wollen

Ich hatte ein paar Telefonate zu machen. Die einen macht man lieber als die anderen. Ich telefoniere nicht so gern. Aber manchmal wird man überrascht von einer warmen Stimme am anderen Ende, und man fühlt sich willkommen. Dann redet es sich leichter, und ich verhasple mich nicht. Wenn das Vis-à-vis sogar dann wohlwollend bleibt, wenn man einen Fehler oder zwei zu beichten hat, dann ist der Tag gerettet, und man macht sich voller Kraft und Mut ans weitere Tagwerk. Wohlwollen ist eine sehr schöne Sache. Wie habe ich selbst es damit? Ich will möglichst vielen mein Wohlwollen zeigen! Ich will wohl. Wohl kann man wollen. Wohlwollen.

Mittwoch, 2. Mai 2012

Entschieden!

Ich bin entschieden für die Demokratie. Aber manchmal ist sie, wenn sie ganz konkret gelebt werden soll, äusserst anstrengend. Wenn aber entschieden ist, dann kehrt Ruhe nach dem Sturm ein. Dann kann keine und keiner sagen, man hätte auf sie oder ihn nicht gehört. - Alle haben wir angehört, die etwas zum Ort der Firmung sagen wollten. Hin und her geworfen waren wir selbst von all den Meinungen und Ratschlägen. Aber jetzt ist entschieden. Nicht wirklich demokratisch, aber so wie es die Firmandinnen und der Firmand beschlossen hatten: Die Wetterumstände sollen entscheiden. Wenn man offiziell auf die Göscheneralp kann, gehen wir, wenn nicht, ist es in Göschenen. ES IST IN GÖSCHENEN. Ich bin entschieden für Ruhe nach dem Sturm.