Sonntag, 8. September 2013

Kontrastprogramm

GESTERN durften wir an der Hochzeit eines lieben Kollegen teilnehmen. Der Apéro riche war wunderbar, aber leider die Hochzeitsmesse für mich schrecklich. Ein Priester, der nicht vom Leben ausging, nicht zu Braut und Bräutigam sprach, sondern Papst Johannes Paul II. zum Vorbild für die Liebe des Paares propagierte. So wie jener Papst seinem Attentäter gegenüber sollten sie vergebungsbereit sein, usw. Kein Wort zu einem heutigen Eheleben. Dafür mehrmals die Bitte um Kinder, die dieser Ehe entspringen sollten; sie mussten sogar öffentlich versprechen, offen für Nachwuchs zu sein. Alles sehr römisch-katholisch nach dem Messbuch. Und die Messtexte so herzlos heruntergeleiert, wie ich es noch nie erlebt habe. Ich konnte die Kommunion nicht empfangen, denn für mich hatten sich Hostie und Wein nur in Ärger gewandelt.

DAGEGEN HEUTE! - Einweihungsfest des renovierten Pfarreiheimes in St. Ulrich Winterthur mit einem Gottesdienst, in dem mir das Herz aufging. Mit symbolischen Zeichen, die mir die Freudentränen in die Augen trieben: Die Pfarrei hatte in der Zeit der Renovation in der reformierten SCHWESTERkirche Gastrecht bekommen. Heute nun durfte die katholische Gemeindeleiterin den Schlüssel zur reformierten Kirche behalten, und der reformierte Kollege bekam einen Schlüssel für die neurenovierte katholische Kirche. Als der Altar, der Ambo, der Taufbrunnen, die Marienkapelle gesegnet wurden, segnete die Gemeindeleiterin genau so gültig und berechtigt wie die vier Priester. Vier Priester waren es, weil vier Nationen in dieser Kirche Gottesdienste feiern: Schweiz, Kroatien, Tschechien und Portugal. Wir haben Lieder gleichzeitig in vier Sprachen gesungen. Wir haben das Vaterunser gleichzeitig in vier Sprachen gebetet. Und es war eine einzige grosse Gemeinschaft, die nachher bei Speise und Trank (gratis!) zusammensass und weiter feierte bis in den Nachmittag hinein.

UND DIE MAXI-MINIS (anderswo Oberministranten genannt) GIBT ES IMMER NOCH, DIE ICH INS LEBEN GERUFEN HABE.

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