Im Kanton Uri gibt es nicht so viele Menschen. Das war uns in den letzten fünf Jahren angenehm. Man kann das Gefühl bekommen mit der Zeit, man habe die meisten schon irgendwann gesehen. Nicht kennengelernt, das wäre etwas ganz Anderes. Obwohl - einige HAT man kennengelernt, und die allerallermeisten sind sympathische Leute. Zuallererst die Wassener und Wassenerinnen; mit ihnen haben wir gelebt. Und zuallererst die Gurtneller und Gurtnellerinnen; mit ihnen haben wir Gottesdienste und Feste gefeiert. Und zuallererst die Göschener und Göschenerinnen und alle von der Göscheneralp; sie wohnen nahe beim Himmel, hoch in den Bergen; wir sind gern zu ihnen gefahren im Sommer und besonders im Winter. Diese alle zuallererst.
Im Talboden kennen wir einige, die zu unseren lieben Verwandten gehören; sie kommen uns näher, je älter wir werden. Und heute haben wir mit unserem Vermieter und unserer Vermieterin unserer "Fluchtburg" in Flüelen gespiesen und sie ein bisschen kenengelernt. Sympathisch auch sie.
Dann sind wir heimgefahren nach Oberwinterthur mit ÖV. Und da, ab Zug, da hatte es nicht Scharen von Leuten, sondern sogenannte Heerscharen. Mein Gott! sage ich. Gewöhne ich mich nicht dran, dass in der S 12 ziemlich viele stehen müssen, dabei ist der Zug soooooo lang, Wagen an Wagen an Wagen. Diese Menschen kennen wir alle nicht. Aber heute hat die Frau vis-à-vis von mir so herzlich gelacht beim Lesen ihres Buches. Ich habe mitgelacht und nach dem tollen Buch gefragt. Sie hat lächelnd gesagt: "Es ist gar nicht lustig. Es handelt von der Arktis und den Ländern, die dort Rohstoffe ausbeuten wollen." Das ist mir auch eine Sorge. Deshalb kenne ich diese Lachfrau ein bisschen. Mindestens etwas haben wir gemeinsam.
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