Sonntag, 2. Juli 2017

Familienstudie

Und dann sind wir doch ans Albanifest gefahren. Heute Morgen, um die Dixie Kids zu hören. Wir mögen die meist alten Herren, die Dixieland Jazz spielen. Das Publikum ist ebenfalls eher grauhaarig als blond oder so. Aber heute Morgen sassen wir im Festzelt vis-à-vis von einer Familie. Vater, Mutter, zwei Jungs. Einer gut aufgelegt, der andere "stinkig", weil ihm nichts gefiel, da, wo er zu sein hatte, eben vis-à-vis von uns. Die Mutter liess ihn einfach sein, aber der Vater neckte seinen "Michu"/Mike/Michael ständig. Und er wollte ihn unbedingt fotografieren für das Fotobuch, aber Mike wollte ganz und gar nicht fotografiert werden. Der Vater nervte (auch mich) ganz gewaltig. Seine ständige Umtriebigkeit, sein nicht-in-Ruhe-Lassen, durch die Haare des hässigen Buben strubeln, seine immerwährenden Fotoversuche. Überhaupt machten Vater, Mutter und der zufriedene Sohn Dutzende von Fotos mit insgesamt zwei Fotoapparaten und zwei Smartphones. Haben die wohl die Musik gehört, die Umgebung gesehen, den Geruch vom Grill her genossen? Waren sie am Ort oder schon eher im Fotobuch? - Ich war froh, als sie gingen. Konnte ich zurückkommen zum Konzert. Konnte meine Zappligkeit wieder ablegen.

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