Draussen ist es hell. Heller wirds nimmer. Ist ja auch Frühlingsanfang! Aber in meiner "Tagi-Magi-Lektüre" begegnet mir ein Artikel von einem, der auszog, die Finsternis zu finden. In Lü im Val Müstair, wo es am dunkelsten sei schweizweit gesehen. In den Städten sei es ja unterdessen so hell, dass sie in der Nacht aussehen wie gigantische Glühbirnen. In gewissen Orten der Welt wird es nie mehr finster, was die Zugvögel und die Nachtfalter durcheinander bringt. Was wiederum zu Ertragsverlusten in der Landwirtschaft führt (die Nachtfalter sterben an Lichtquellen und bestäuben keine Pflanzen mehr). Der Mensch sei das einzige Lebewesen, das beschlosen habe, die Nacht zu verdrängen.
Verdrängen und Nacht: Ich lese alle meine Tagebücher erneut. Gestern bin ich einem nachtschwarzen Abschnitt begegnet. Erschöpfungsdepression. Seelenfinsternis. Fast verdrängt. Heute bin ich sehr froh, dass es so hell ist. Heller gehts nimmer. Das Sonnenlicht wird am Nachmittag die noch hängende Nachtdüsternis wegbrennen. Ausschreiten in den Frühling. Erneuert nicht nur die Natur. Oder anders: Wir sind auch Natur und blühen erneut auf. Hoffentlich.
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