Freitag, 30. Mai 2014
Riccarda Trepp
Wieder eine Nacht mit dem Nachtexpress - jedenfalls die erste Nachthälfte. Wenn Riccarda Trepp moderiert, ist das ein Rundumwohlfühlereignis. Was hat die Frau für eine tolle Ausstrahlung! - Jetzt bin ich nur etwas zu faul, um weiterzuschreiben. Wohlfühlstimmung halt. Muss nichts. Darf sein.
Röstaromen im Haus oder das Lob der guten Zusammenarbeit
Gestern Abend habe ich gekocht, wie ich ja meistens koche. Reto war im Kochraum, der gleichzeitig Küche und Wohnzimmer ist. Er drehte der Kocherei den Rücken zu, weil er dem Fernseher zugewandt war. - Das Fleisch war "ob" (angebraten, abgelöscht, köchelnd). Ich hatte Zeit, in meinem Zimmer ein bisschen zu handarbeiten. Macht mich wieder an, seit ich pensioniert bin.
Plötzlich ein Schrei vom Kochherd her! - Ehemann Reto hatte heftige Röstaromen wahrgenommen und in der Pfanne mit den Saftplätzli nachgeschaut, ob sie von daher kämen. - Kamen sie und war auch gar kein Saft mehr in der Pfanne, aber dunkelbraun schaute der Inhalt aus. Keine Zeit zu verlieren, um zu retten, was zu retten war! Das besorgte wiederum ich, und mein Ehemann staunte eine gute halbe Stunde später, dass man alles durchaus essen konnte - Kartoffelstock, ziemlich dunkel gebratene Auberginenscheiben und besagte Saftplätzli, nun in Rotwein mit etwas Restrahm.
Hätte mein Ehemann nicht aufgepasst, unser Bio-Rindfleisch aus Mutterkuhhaltung wäre im Kübel gelandet. Wo wir doch so sehr aufpassen, dass nichts verdirbt. Auch nicht unsere gute Laune!
Plötzlich ein Schrei vom Kochherd her! - Ehemann Reto hatte heftige Röstaromen wahrgenommen und in der Pfanne mit den Saftplätzli nachgeschaut, ob sie von daher kämen. - Kamen sie und war auch gar kein Saft mehr in der Pfanne, aber dunkelbraun schaute der Inhalt aus. Keine Zeit zu verlieren, um zu retten, was zu retten war! Das besorgte wiederum ich, und mein Ehemann staunte eine gute halbe Stunde später, dass man alles durchaus essen konnte - Kartoffelstock, ziemlich dunkel gebratene Auberginenscheiben und besagte Saftplätzli, nun in Rotwein mit etwas Restrahm.
Hätte mein Ehemann nicht aufgepasst, unser Bio-Rindfleisch aus Mutterkuhhaltung wäre im Kübel gelandet. Wo wir doch so sehr aufpassen, dass nichts verdirbt. Auch nicht unsere gute Laune!
Donnerstag, 29. Mai 2014
"Uf ond drvo" (Auf und davon)
Wir machten uns heute Morgen auf und fuhren mit der S12 nach Zürich Stadelhofen, spazierten ein paar Schritte und verschwanden im Grossmünster. Reto wollte vor allem die "Messe in G-Dur" von Bach hören, ich den Grossmünsterpfarrer Christoph Sigrist. Wir waren am Schluss beide sehr zufrieden - beide vor allem dank des Pfarrers, der in eneriegeladenen Worten Mut machte, sich dem Leben immer neu zu stellen. "Uf ond drvo" sollen wir immer wieder, bloss nicht zur Salzsäule erstarren.
So brachen wir erneut auf und bestaunten den berühmt-berüchtigten "Hafenkran" aus Rostock am Limmatquai. Kunst?? - Eher nicht, aber regt zu Gesprächen über Kunst an.
Und noch ein paar Schritte zum "Sternen-Grill" und den unvermeidlichen Grillbratwürsten mit Goldbürli (Brötchen), die, wie Reto erneut anmerkte, nicht mehr sind, wie sie waren. - Aber was bleibt schon, was es ist? Wenn man auf und davon geht, dann begegnet einem immer Neues, sodass das Alte (Bessere?) zu verschmerzen ist.
Wir haben ja als Grosseltern ständig mit Wieder-Neuem zu tun, u.a. mit Windeln. Hier noch eine kreative Silbentrennung aus der ZEIT Nr. 20, 2014:
aus Honorarschwindel wurde: Honorarsch - windel
"Uf ond drvo" heisst auch, sich ständig entwickeln, dranbleiben und möglichst nicht die "Arschkarte" ziehen.
So brachen wir erneut auf und bestaunten den berühmt-berüchtigten "Hafenkran" aus Rostock am Limmatquai. Kunst?? - Eher nicht, aber regt zu Gesprächen über Kunst an.
Und noch ein paar Schritte zum "Sternen-Grill" und den unvermeidlichen Grillbratwürsten mit Goldbürli (Brötchen), die, wie Reto erneut anmerkte, nicht mehr sind, wie sie waren. - Aber was bleibt schon, was es ist? Wenn man auf und davon geht, dann begegnet einem immer Neues, sodass das Alte (Bessere?) zu verschmerzen ist.
Wir haben ja als Grosseltern ständig mit Wieder-Neuem zu tun, u.a. mit Windeln. Hier noch eine kreative Silbentrennung aus der ZEIT Nr. 20, 2014:
aus Honorarschwindel wurde: Honorarsch - windel
"Uf ond drvo" heisst auch, sich ständig entwickeln, dranbleiben und möglichst nicht die "Arschkarte" ziehen.
Mittwoch, 28. Mai 2014
Eine lebenslustige Pessimistin
Die Zeit läuft mir heute Morgen wieder davon. In einer guten halben Stunde heisst es, im Garten den ersten Kopfsalat abzuschneiden und unter dem Wasserhahn zu schauen, was uns die Schnecken und übrigen Kleinsttierchen übriggelassen haben. Bald kommen dann Judith und Kaya. Ob Kaya mein Spargelrisotto mag? - Das Couscous von gestern war nicht ihr Fall. Sie hat die Kohlrabistücklein vor sich auf dem Tisch ausgebreitet und die "geröstiraffelten" Rüeblifäden angewidert aus dem Mund gezogen. Ja, ja, da gibt es noch viel zu lernen - für Grossmutter und Enkelin!
Aber ich wollte von Günther Grass schreiben; dass ich nun doch endlich weitere Bücher vom Nobelpreisträger lesen sollte, nachdem mir vor Jahrzehnten "Die Blechtrommel" schief reinkam. Im ZEIT - Interview vom 8. Mai 2014 kommt mir ein "Verwandter" entgegen, der mir eine Deutung meiner selbst liefert. Ich finde mich in seiner Aussage:
"Ich bin ein lebenslustiger Pessimist geblieben. Ich weiss, frei nach Kant, dass der Mensch ein krummes Holz ist. Und dass dieses krumme Holz, wenn man es biegt, in der Regel zerbricht. Also gilt es, behutsam vorzugehen. Bei den Menschen Veränderungen zu bewirken ist ein langer Weg. Aber er muss begangen werden."
"Halt eine Lehrerin." sagt meine Tochter zu ihrem Vater über mich. - "Amen." sage ich.
Aber ich wollte von Günther Grass schreiben; dass ich nun doch endlich weitere Bücher vom Nobelpreisträger lesen sollte, nachdem mir vor Jahrzehnten "Die Blechtrommel" schief reinkam. Im ZEIT - Interview vom 8. Mai 2014 kommt mir ein "Verwandter" entgegen, der mir eine Deutung meiner selbst liefert. Ich finde mich in seiner Aussage:
"Ich bin ein lebenslustiger Pessimist geblieben. Ich weiss, frei nach Kant, dass der Mensch ein krummes Holz ist. Und dass dieses krumme Holz, wenn man es biegt, in der Regel zerbricht. Also gilt es, behutsam vorzugehen. Bei den Menschen Veränderungen zu bewirken ist ein langer Weg. Aber er muss begangen werden."
"Halt eine Lehrerin." sagt meine Tochter zu ihrem Vater über mich. - "Amen." sage ich.
Dienstag, 27. Mai 2014
Biorhythmus
Ein kleines Kind wird müde vom Spielen und reibt sich die Augen. Dann darf es sich im Bettchen mit dem "Bäreli" (Bärchen) einkuscheln, und der Fridolin spielt sein Musikdösli-Liedli (Musikdosenliedlein) ab. Wenn das Kindchen aufwacht, ist es wieder fit und purlimunter (=fit wie ein Turnschuh oder so ähnlich).
Eine kleine Grossmutter wird müde vom Spielen, reibt sich aber nicht die Augen und meint, sie müsse weiter, weiter, weiter spielen mit den Legotürmen und Stallkühen. Sie dampft vor Anstrengung vor sich hin und schwindelt sich durch.
Könnte sie nicht lernen vom kleinen Kind, das sie daran erinnert, dass es so etwas wie einen Biorhythmus gibt? - Laut Wikipedia ist der Biorhythmus eine unbelegte Annahme, die besagt, dass die körperliche, die seelische und die geistige Kraft Rhythmen unterworfen ist. - Muss man "belegen", was man täglich spürt, nur nicht wahrhaben will?!
Eine kleine Grossmutter wird müde vom Spielen, reibt sich aber nicht die Augen und meint, sie müsse weiter, weiter, weiter spielen mit den Legotürmen und Stallkühen. Sie dampft vor Anstrengung vor sich hin und schwindelt sich durch.
Könnte sie nicht lernen vom kleinen Kind, das sie daran erinnert, dass es so etwas wie einen Biorhythmus gibt? - Laut Wikipedia ist der Biorhythmus eine unbelegte Annahme, die besagt, dass die körperliche, die seelische und die geistige Kraft Rhythmen unterworfen ist. - Muss man "belegen", was man täglich spürt, nur nicht wahrhaben will?!
Montag, 26. Mai 2014
Holunderblüten
Das Leben ist der unsichersten eines. - Ein Satz in meinem Kopf, dessen Herkunft ich nicht weiss und dessen Grammatik hinkt. Aber er ist in meinem Kopf heute Morgen und auch sonst ab und zu. Google kennt meinen Satz und dessen Herkunft nicht, bietet mir aber ungeheuer viele Angaben zu den unsichersten Orten der Welt - für alle und insbesondere für Frauen. - Ich will ja nicht noch ängstlicher werden, deshalb lese ich all das nicht, sondern freue mich über den selbstironischen Woody Allen, der laut "DIE ZEIT", 8.5.2014, gesagt haben soll:
Wir sassen zu unchristlicher Zeit in der Notaufnahme, als ein Assistenzarzt erklärte: "Ihr Knutschfleck ist gutartig."
Wenn dann Reto den Rasen gemäht hat und noch alle Zehen an seinen Füssen sind und ihn kein Stromschlag getroffen hat, spazieren wir fröhlich in den Wald, um Holunderblüten zu sammeln - in der Hoffnung, dass kein Wolf im Wald ist und die ganz kleinen supergefährlichen Tiere namens Ixodida (=Zecke) uns nicht heimtückisch aufspüren und uns das Blut aus den Adern saugen. - Ist das lustig oder eher schon makaber?! - Ich google jetzt das Verhältnis von Zucker, Zitronensaft und Holunderblüten für meine Limonade, die an der Sonne reifen wird.
Wir sassen zu unchristlicher Zeit in der Notaufnahme, als ein Assistenzarzt erklärte: "Ihr Knutschfleck ist gutartig."
Wenn dann Reto den Rasen gemäht hat und noch alle Zehen an seinen Füssen sind und ihn kein Stromschlag getroffen hat, spazieren wir fröhlich in den Wald, um Holunderblüten zu sammeln - in der Hoffnung, dass kein Wolf im Wald ist und die ganz kleinen supergefährlichen Tiere namens Ixodida (=Zecke) uns nicht heimtückisch aufspüren und uns das Blut aus den Adern saugen. - Ist das lustig oder eher schon makaber?! - Ich google jetzt das Verhältnis von Zucker, Zitronensaft und Holunderblüten für meine Limonade, die an der Sonne reifen wird.
Sonntag, 25. Mai 2014
Unterschiedliche Interessen
Reto schaute die Papst-Messe aus Bethlehem on TV. Spätestens als sie dort Weihnachtslieder sangen, löschte es mir ab, und ich schloss meine Türe und meine Ohren. "Herbei, oh ihr Gläubigen" mitten im Mai? - Nein, danke! (Und die Predigtfetzen, die ich von ferne aufnahm, brachten nichts Neues, aber viel Moral.)
Da füge ich lieber Poesie aus dem fernen Morgenland an, welche statt Gottes Vollkommenheit unsere Endlichkeit betrachtet.
Omar Chajjam (1045 - 1131 n. Chr.)
"Des Lebens Karawane zieht mit Macht
dahin und jeder Tag, den du verbracht
ohne Genuss, ist ewiger Verlust.
Schenk ein! Es schwindet schon die Nacht."
Bevor die Nacht auch nur anhebt, gehen wir in die Stadt, treffen Harry und Kaya und trinken erst Kaffee und dann genehmige ich mir ein Glas kühlen Weisswein. Schenk ein!!! Es werde Glück!
Da füge ich lieber Poesie aus dem fernen Morgenland an, welche statt Gottes Vollkommenheit unsere Endlichkeit betrachtet.
Omar Chajjam (1045 - 1131 n. Chr.)
"Des Lebens Karawane zieht mit Macht
dahin und jeder Tag, den du verbracht
ohne Genuss, ist ewiger Verlust.
Schenk ein! Es schwindet schon die Nacht."
Bevor die Nacht auch nur anhebt, gehen wir in die Stadt, treffen Harry und Kaya und trinken erst Kaffee und dann genehmige ich mir ein Glas kühlen Weisswein. Schenk ein!!! Es werde Glück!
Samstag, 24. Mai 2014
Ich brauche ein ruhiges Wochenende
Gestern im Zug nach Hause konnte ich nicht lesen; ich war so voller Eindrücke von zwei Tagen Urnerland, dass ich keine weitere Aufnahmekapazität hatte. Dabei waren wir nur im "Bergheim" essen und plaudern mit Astrid und Marlen. Wir waren nur an der Maiandacht in Wattingen bei Gewitterwetter und mit Kaffee und Kuchen und lieben Leuten. Wir waren nur im Reussdelta spazieren und sahen etwa 21 junge Stockentli und 6 Jungschwäne nebst vielen, vielen erwachsenen Enten, Schwänen und quakenden, weghüpfenden Grasfröschen. Wir hörten nur den Gesang von unterschiedlichen Vögeln. Wir sahen nur all die Blumen, Kräuter und blühenden Sträucher alldorten.
Und erstmals aber zweimal habe ich einen Alpensalamander gesehen. Ich habe ihn Reto nicht gezeigt. Ich wollte ihn ganz für mich behalten. Manchmal wundert man sich über sich selber.
Und erstmals aber zweimal habe ich einen Alpensalamander gesehen. Ich habe ihn Reto nicht gezeigt. Ich wollte ihn ganz für mich behalten. Manchmal wundert man sich über sich selber.
Mittwoch, 21. Mai 2014
Schöner als schön
Zu den schönsten Tagen im Urner Oberland gehörten die Kindertage im Pfarrhaus. Unvergesslich! Piratenschiff und Polonaise treppauf treppab. Selbstkreierte belegte Brote mit Blüemli drauf! Monsterkonzerte mit all meinen Musikinstrumenten! - Heute ist Kindertag an der Hegifeldstrasse. Zwar sind nur drei Kinder (mit ihren Mamis Judith und Helena) angemeldet, und sie sind alle drei erst knapp jährig. Aber es muss klein beginnen, was gross werden will. Beginnen wir also erneut und schauen wir, wohin wir kommen. Heute mindestens auf den grossen Spielplatz im Eulachpark. - Jetzt muss ich hetzen wie an allen Kindertagen seit eh und je. Essen vorbereiten. Wohnung kindergerecht erstellen. Habe vergessen, Gelatine für mein Wunderdessert zu kaufen. Wird schon gut kommen!
Dienstag, 20. Mai 2014
Dilemma (auch Trilemmas oder Trilemmata gibt es und Polylemma)
Da heisst einer Herr Wolkenbruch, ist Jude und verliebt sich in eine Nicht-Jüdin. Was nicht weiter schlimm wäre in einer jüdisch-liberalen Familie. Aber seine Mamme weiss genau, wie er zu ticken hat, und er weiss genau, was seine Mamme von ihm wünscht. Das ist ein Dilemma, und in einem Dilemma steckt man, wenn man tun kann, was man will, aber um Verluste nicht herumkommt. - Herr Wolkenbruch findet den Mut, seinem Herzen zu folgen. Seine Mamme stellt ihm die Reisetasche mit all seiner Habe vor die Tür und lässt das Türschloss auswechseln. Voll krass!
Der Inhalt des fröhlich-ernsten Buches passt zum anderen Buch, das ich auch gestern fertig gelesen habe - "Selber denken". Wenn man selber gedacht hat, dann bleibt einem oft nichts anderes übrig, als so zu handeln, dass es nicht ohne Verluste abgeht. Vorher habe ich von einer weltweit tätigen Organisation gelesen, die zu vielerlei wichtigen Themen Unterschriften sammelt, dass ihre "Agenten und Agentinnen"(=Handelnden!) manchmal Morddrohungen erhalten oder auf Reisen verhaftet und verhört werden. - Ich unterschreibe auch oft bei www.avaaz.org . In ein Dilemma komme ich jetzt nicht, aber zuvorderst stehen möchte ich nicht.
Der Inhalt des fröhlich-ernsten Buches passt zum anderen Buch, das ich auch gestern fertig gelesen habe - "Selber denken". Wenn man selber gedacht hat, dann bleibt einem oft nichts anderes übrig, als so zu handeln, dass es nicht ohne Verluste abgeht. Vorher habe ich von einer weltweit tätigen Organisation gelesen, die zu vielerlei wichtigen Themen Unterschriften sammelt, dass ihre "Agenten und Agentinnen"(=Handelnden!) manchmal Morddrohungen erhalten oder auf Reisen verhaftet und verhört werden. - Ich unterschreibe auch oft bei www.avaaz.org . In ein Dilemma komme ich jetzt nicht, aber zuvorderst stehen möchte ich nicht.
Montag, 19. Mai 2014
Andelfingen liegt ganz nah
Im Zug nach Winterthur HB, einmal umsteigen, dann waren wir gestern in Andelfingen. Dem Thurweg entlang spazierten wir, wie wir lustig waren. Fanden zwar keine Bänkli und keine grossen Steine und keine liegenden Baumstämme, um uns darauf zu setzen. Sahen aber einen Reichtum an Pflanzen wie lange nicht mehr. Da ein Kräutlein probieren und dort Rotklee und Goldnesselblüten "ussüggele" (lutschen). Und zum Dessert im Löwen je einen Eiskaffee der Sonderklasse. - Zu Hause dann die Blumen und Sträucher im Pflanzenbuch nachschlagen. Und welche sind schon wieder giftig???
Sonntag, 18. Mai 2014
Gewiss zu schönes Wetter, um am Pult zu hocken
Ich glaube, ich müsste etwas ändern bei meinem TV- und Medien-Konsum. Die vielen, vielen Toten und Verletzten, die Umstürze und Unsicherheiten, die ganzen negativen Prognosen für unsere Welt erschlagen mich und bewirken, dass ich oft Zukunftsstress habe inbezug auf meine Kinder und unser Kindeskind. Und dabei kann ich nichts für sie tun, wenn es daran läge, die Welt zu ändern.
Es gilt, die Gleichzeitigkeiten auszuhalten. Die Gleichzeitigkeit des wunderbaren Sonntagswetters und der schrecklichen Überflutungen von ganzen Dörfern und Städten in Osteuropa. Die Gleichzeitigkeit der unmenschlichen Erdoganpolitik in der Türkei und den wohl kommenden Ärger über Abstimmungsergebnisse heute in der Schweiz, die allemal verhältnismässig locker zu nehmen sind.
Und jetzt gilt es, fertig zu kochen, prächtig zu schnabulieren und an der Sonne zu bleiben, bis der Tag sich neiget. Einigermassen fröhlich.
Es gilt, die Gleichzeitigkeiten auszuhalten. Die Gleichzeitigkeit des wunderbaren Sonntagswetters und der schrecklichen Überflutungen von ganzen Dörfern und Städten in Osteuropa. Die Gleichzeitigkeit der unmenschlichen Erdoganpolitik in der Türkei und den wohl kommenden Ärger über Abstimmungsergebnisse heute in der Schweiz, die allemal verhältnismässig locker zu nehmen sind.
Und jetzt gilt es, fertig zu kochen, prächtig zu schnabulieren und an der Sonne zu bleiben, bis der Tag sich neiget. Einigermassen fröhlich.
Samstag, 17. Mai 2014
Ausgang mit meinem Sohn
Es stand schon lange fest. Wir gehen alle zwei Jahre. Die Tickets lagen längst bereit. - Gestern trat HERMAN VAN VEEN im Volkshaus in Zürich auf. Stefan und ich sassen in der Reihe 18 des rappelvollen Saales, und wir haben es wieder genossen, von diesem MENSCHEN verzaubert zu werden. Herman van Veen sagt den ersten Satz, und man ist wohl. Dann haben wir DREI STUNDEN lang gelacht, nachgedacht, fast geweint, gelächelt - uns hingegeben der Hingebung Herman van Veens an sein Publikum und seine Musikerinnen und Musiker.
Stefan und ich haben dasselbe Lieblingsstück: "Hier unten am Deich". Als ich punkt Mitternacht wieder zu Hause war, habe ich noch ein Glas Rotwein getrunken und dann die CD mit "Hier unten am Deich" angehört. Zweimal. SEGEN kommt vor im Lied, Segen, den man geben würde. Ich stecke voller Segen, den ich gern geben würde. Aber Segen ist aus der Mode gekommen in meiner Welt.
Hier unten am Deich
Unter dem Mond, der auf dem Wasser spielt, vorm Wasser, das der Mond bespielt, lehnen wir am grauen Wasser, das niemals langweilt oder enttäuscht. Und ich fühl die Wärme deiner Hand in unserm kleinen Königreich, hier unten am Deich. Wär' mein Vater hier dabei, er schaute ständig hin und her. Vom Wasser nach dem Polderland nach fernen Fischern auf dem Meer...Würde er uns seinen Segen geben? Er würde uns seinen Segen geben. Ich weiss es ja, ich weiss es gewiss. Er würde uns seinen Segen geben...Denk an jetzt und nicht an später, hier unten am Deich.
Stefan und ich haben dasselbe Lieblingsstück: "Hier unten am Deich". Als ich punkt Mitternacht wieder zu Hause war, habe ich noch ein Glas Rotwein getrunken und dann die CD mit "Hier unten am Deich" angehört. Zweimal. SEGEN kommt vor im Lied, Segen, den man geben würde. Ich stecke voller Segen, den ich gern geben würde. Aber Segen ist aus der Mode gekommen in meiner Welt.
Hier unten am Deich
Unter dem Mond, der auf dem Wasser spielt, vorm Wasser, das der Mond bespielt, lehnen wir am grauen Wasser, das niemals langweilt oder enttäuscht. Und ich fühl die Wärme deiner Hand in unserm kleinen Königreich, hier unten am Deich. Wär' mein Vater hier dabei, er schaute ständig hin und her. Vom Wasser nach dem Polderland nach fernen Fischern auf dem Meer...Würde er uns seinen Segen geben? Er würde uns seinen Segen geben. Ich weiss es ja, ich weiss es gewiss. Er würde uns seinen Segen geben...Denk an jetzt und nicht an später, hier unten am Deich.
Freitag, 16. Mai 2014
...und dann habe ich...
Reto ist heute auf Eisenbahnfahrt gegangen. Im Tessin seine Lieblingspizza essen und vielleicht den Campingplatz in Avegno begutachten, auf dem wir so oft waren in "Gogo-Zeiten" ("Gogo" hiess unser VW- Camping-Bus). Ich bin zu Hause geblieben. Kann noch genau einen Tag warten auf wärmeres Wetter. Bitte, keinen einzigen dazu! -
Ich hatte auch Pläne für heute. Hat zwar keinen interessiert, aber ich habe sie ausgeführt: In die Stadt gehen und so ein puzziges, farbiges Espressokrüglein für unseren handgemahlenen Zmorgekaffee kaufen. Dann mit möglichst wenig Geld möglichst viel Feines für das Wochenende einkaufen. Sparen ist in - echt - sagt mein kluges Buch von Harald Welzer. - Ich habe meine Vorstellungen vom Geldverbrauch unterboten. Dafür durfte ich gleich noch so ein buntes Frauenmagazin erstehen. Das lese ich gern ab und zu. -
Dann war ich zufrieden wieder zu Hause, und mir ist gleich in den Sinn gekommen, dass ich vergessen habe, Brot zu kaufen. - Macht nix; selber backen macht Spass. Habe ich also Brotteig geknetet und dann meine geplante Spinatwähe gebacken. Teig auch selbst gemacht. Speckwürfeli drauf wie "amigs" (ehemals) das Mami. Und dann habe ich Wähe geschmaust und im heissen Ofen gleich das Brot gebacken. Später wollte ich zwei Laib in den Tiefkühler legen. Aber da hatte es ganz viel eingefrorenes Brot. Wie ist das bloss hineingekommen, ohne dass ich es wusste?!
Ich hatte auch Pläne für heute. Hat zwar keinen interessiert, aber ich habe sie ausgeführt: In die Stadt gehen und so ein puzziges, farbiges Espressokrüglein für unseren handgemahlenen Zmorgekaffee kaufen. Dann mit möglichst wenig Geld möglichst viel Feines für das Wochenende einkaufen. Sparen ist in - echt - sagt mein kluges Buch von Harald Welzer. - Ich habe meine Vorstellungen vom Geldverbrauch unterboten. Dafür durfte ich gleich noch so ein buntes Frauenmagazin erstehen. Das lese ich gern ab und zu. -
Dann war ich zufrieden wieder zu Hause, und mir ist gleich in den Sinn gekommen, dass ich vergessen habe, Brot zu kaufen. - Macht nix; selber backen macht Spass. Habe ich also Brotteig geknetet und dann meine geplante Spinatwähe gebacken. Teig auch selbst gemacht. Speckwürfeli drauf wie "amigs" (ehemals) das Mami. Und dann habe ich Wähe geschmaust und im heissen Ofen gleich das Brot gebacken. Später wollte ich zwei Laib in den Tiefkühler legen. Aber da hatte es ganz viel eingefrorenes Brot. Wie ist das bloss hineingekommen, ohne dass ich es wusste?!
Donnerstag, 15. Mai 2014
Zuerst die Katzen
Enkelkind Kaya räumt noch nicht auf. Wenn sie nach Hause geht, waten wir in all den Spiel- und Lernsachen herum, die ich "vöregschleikt" (hervorgeholt) habe. Kartonbilderbüchlein - sie macht "brumm-brumm-Motorengeräusche" auch zu den Vögeln. Bälle in allen Grössen - auf den grossen, blauen Gymnastikball haut sie am liebsten drauf. Taschenlampe - den Grossvater erleuchten mag sie. Grosse Legosteine - tun richtig schön weh, wenn man drauf tritt mit blossen Füssen. - Am Abend wird zuallererst der Kinderteppich weggerollt und das Sofa zurechtgeschoben. Dann wagen sich die Katzen wieder ins Haus. Zwar begeistert nichts die kleine Kaya so sehr wie unsere Katzen. Aber mit ihrem lauten "Göisse" (Kreischen) verjagt sie noch die mutigste aller Mäusejägerinnen und den zögerlichsten aller Vogelfänger.
Mittwoch, 14. Mai 2014
Reduktive Moderne
Dass ich lese, ist bekannt. Jetzt ein empfohlenes Buch, das "Selber denken" heisst (Autor: Harald Welzer). Das tönt simpeleinfach. Ist es auch. Aber der Untertitel hat es in sich: "Eine Anleitung zum Widerstand". Wenn man denn selber gedacht hat, bedeutet dies noch lange nicht, dass man entsprechend der durch das Denken erworbenen Einsichten handelt.
Da liegt die Krux unserer Zeit. Wir haben wohl alle schon gedacht: "So kann es nicht weitergehen mit dem "Immer-Mehr und Immer Schneller"!" - Gedacht haben wir das, aber daraus erfolgt für gewöhnlich: "Da kann man halt nichts machen!" - Soll man aber.
Harald Welzer plädiert für ein durchdachtes Weniger. Und behauptet, dass es Spass machen kann. Von einer neuen Art zu leben, erzählt er. Wo man nicht alles und immer mehr haben muss und immer weiter reisen muss, um noch etwas zu erleben. Wo man ausleiht und tauscht. Und wo man bedenkt, was es bedeutet, alles mitzumachen, weil es alle machen.
Reto und ich mahlen uns seit einer Woche unseren Morgenkaffee mit der Handmühle. Er ist natürlich nicht besser als der Kapselkaffee von Nespresso, aber er macht auf neue Art zufrieden.
Da liegt die Krux unserer Zeit. Wir haben wohl alle schon gedacht: "So kann es nicht weitergehen mit dem "Immer-Mehr und Immer Schneller"!" - Gedacht haben wir das, aber daraus erfolgt für gewöhnlich: "Da kann man halt nichts machen!" - Soll man aber.
Harald Welzer plädiert für ein durchdachtes Weniger. Und behauptet, dass es Spass machen kann. Von einer neuen Art zu leben, erzählt er. Wo man nicht alles und immer mehr haben muss und immer weiter reisen muss, um noch etwas zu erleben. Wo man ausleiht und tauscht. Und wo man bedenkt, was es bedeutet, alles mitzumachen, weil es alle machen.
Reto und ich mahlen uns seit einer Woche unseren Morgenkaffee mit der Handmühle. Er ist natürlich nicht besser als der Kapselkaffee von Nespresso, aber er macht auf neue Art zufrieden.
Dienstag, 13. Mai 2014
Zu alt, um auf dem Boden zu sitzen?
Klar, vor unendlich vielen Jahren sass ich selbst als kleines Kind auf dem Boden und krabbelte in der Wohnung herum. Daran habe ich ebenso klar keine Erinnerungen. - Später sass ich als Jugendarbeitende jahrelang auf Böden: Auf dem Boden des Jugendtreffs in der "Oase". Auf dem Rasen vor dem Jugendtreff. Auf dem grossen Teppich zum Jugendgottesdienst - Feiern hinten in der Kirche St. Urban. Auf dem Boden des Jugendraumes St. Ulrich während der Oberminisitzung oder in der Zeit des "Chilesirups". Auf den Böden im Pfarrhaus Wassen an den Kindertagen. - Dann war ich zu alt, um auf dem Boden zu sitzen. Gerade noch! Aber heute Nachmittag sassen drei Erwachsene auf dem Boden unserer Wohnung in Oberwinterthur, und ein Kind krabbelte auf uns und um uns herum. Und ich bin keineswegs zu alt dafür. Hurrahhh!
Montag, 12. Mai 2014
Drei "heilige Tage"
Ich "büschele" (ordne) mein Leben - nicht nach gehabten Schlachten, sondern nach gefeierten Festen.
Die "heiligen drei Tage" haben am Freitag begonnen. Kaya kam, um gehütet zu werden. Freundin Susanna kam, um Kaya kennenzulernen. Judith kam zum Mittagessen. Harry kam zum Nachtessen. Wahrlich ein Festtag!
Am Samstag dann die ersehnte und gefürchtete Klassenzusammenkunft. - Ich habe sie einfach nur genossen, obwohl ich, wie befürchtet, kaum jemanden erkannt habe auf Anhieb. Aber beim Plaudern mit den gestandenen Frauen meiner Mädchenklasse IVd zeigten sich die ursprünglichen Wesensmerkmale, und ich durfte z.T. ihre Biografie erfahren. Die aparte Frau, die mit 37 Jahren Tänzerin und Dramaturgin geworden ist. Das einstige bleiche Pummerchen - heute eine wildgelockte Märchenfrau mit bewegter Geschichte. Die unauffällige Mitschülerin, die sich unterdessen alle Freiheiten nimmt, um gierig zu lernen in tausenderlei Sparten von Handarbeit über Sprachen und Biologie zur Kosmologie. Und sie sieht aus, wie sie geworden ist - interessant.
Die "Buben" der anderen Klassen? - Unbekannt wie einst, als wir von den Dörfern zu schüchtern waren, uns ihnen zu nähern. Wir einstigen Mauerblümchen brauchen sie nicht. Wir warten nicht auf den letzten Tanz am Kinderfest, wo der schönste oder männlichste der Fernen käme und uns nähme in den starken Arm. - Oh, wie erleichternd, dass das Angewiesensein aufgehört hat!
Gestern Sonntag dann der dritte der Festtage: Sohn Stefan hatte zum Familien-Nostalgietag geladen (Papi Harry musste zu Hause bleiben und hüten). Wir fuhren Postauto und wanderten zwischen Wiesen und Feldern, bis wir zum Landgasthaus kamen, in dem wir einstmals schon Familienfeste gefeiert hatten. Und dort, in der "Sagi" von Bertschikon, haben wir zu viert getafelt und geredet bis nach drei Uhr. Dann den gleichen Weg zurück und zu einer weiteren Tasse Kaffee zu uns und weiterreden, und zum Glück geht uns der Stoff nie aus. Nie ist ausgeredet. Und so freue ich mich schon auf den Freitagabend, wo ich mit meinem Sohn nach Zürich in den Ausgang gehe , und auf morgen Dienstag, wo Judith mit auf den Markt und zum Mittagessen kommt, und auf alle weiteren "heiligen Tage", die wir in guter Gesellschaft geniessen dürfen.
Die "heiligen drei Tage" haben am Freitag begonnen. Kaya kam, um gehütet zu werden. Freundin Susanna kam, um Kaya kennenzulernen. Judith kam zum Mittagessen. Harry kam zum Nachtessen. Wahrlich ein Festtag!
Am Samstag dann die ersehnte und gefürchtete Klassenzusammenkunft. - Ich habe sie einfach nur genossen, obwohl ich, wie befürchtet, kaum jemanden erkannt habe auf Anhieb. Aber beim Plaudern mit den gestandenen Frauen meiner Mädchenklasse IVd zeigten sich die ursprünglichen Wesensmerkmale, und ich durfte z.T. ihre Biografie erfahren. Die aparte Frau, die mit 37 Jahren Tänzerin und Dramaturgin geworden ist. Das einstige bleiche Pummerchen - heute eine wildgelockte Märchenfrau mit bewegter Geschichte. Die unauffällige Mitschülerin, die sich unterdessen alle Freiheiten nimmt, um gierig zu lernen in tausenderlei Sparten von Handarbeit über Sprachen und Biologie zur Kosmologie. Und sie sieht aus, wie sie geworden ist - interessant.
Die "Buben" der anderen Klassen? - Unbekannt wie einst, als wir von den Dörfern zu schüchtern waren, uns ihnen zu nähern. Wir einstigen Mauerblümchen brauchen sie nicht. Wir warten nicht auf den letzten Tanz am Kinderfest, wo der schönste oder männlichste der Fernen käme und uns nähme in den starken Arm. - Oh, wie erleichternd, dass das Angewiesensein aufgehört hat!
Gestern Sonntag dann der dritte der Festtage: Sohn Stefan hatte zum Familien-Nostalgietag geladen (Papi Harry musste zu Hause bleiben und hüten). Wir fuhren Postauto und wanderten zwischen Wiesen und Feldern, bis wir zum Landgasthaus kamen, in dem wir einstmals schon Familienfeste gefeiert hatten. Und dort, in der "Sagi" von Bertschikon, haben wir zu viert getafelt und geredet bis nach drei Uhr. Dann den gleichen Weg zurück und zu einer weiteren Tasse Kaffee zu uns und weiterreden, und zum Glück geht uns der Stoff nie aus. Nie ist ausgeredet. Und so freue ich mich schon auf den Freitagabend, wo ich mit meinem Sohn nach Zürich in den Ausgang gehe , und auf morgen Dienstag, wo Judith mit auf den Markt und zum Mittagessen kommt, und auf alle weiteren "heiligen Tage", die wir in guter Gesellschaft geniessen dürfen.
Samstag, 10. Mai 2014
Klassenzusammenkunft
Ich bin ganz schön aufgeregt: Heute ist Klassenzusammenkunft in Zofingen. Zuerst geht es auf den Heiteren Platz, wo wir jeweils am Kinderfest in weissen Tüllröcken Reigen tanzen mussten (nachdem wir unterwegs bei jeder Probe die reifen Kirschen von den Bäumen geklaut und genossen hatten). - Dann starten wir im Bezirksschulhaus mit einem Referat und gehen dann in unsere damaligen Klassenzimmer (wir sind vier Klassen des gleichen Jahrgangs). Dort werde ich keine der Frauen erkennen, fürchte ich. Ewige Jahre nicht gesehen. Meine beiden Freundinnen von damals schon gestorben. Ich freue mich auf die, die leben. - Enden wird der Tag mit einem feinen Essen im Hotel Zofingen. - Was bringe ich heim???????????????????
Freitag, 9. Mai 2014
Oh, ihr Erdbeeren...
Nicht zum erstenmal in diesem Frühling habe ich Erdbeeren gekauft. Sie kommen aus Spanien und sind Bio. Aber, oh, ihr Erdbeeren, weshalb nur gleicht ihr euch immer mehr den Äpfeln an? Weshalb nur werdet ihr immer knackiger, wo ihr doch matschigweich sein solltet? - Der Markt, der Markt, sagt ihr wohl. Wir müssen haltbar, gut transportierbar und was noch alles sein. Die KundInnen wollen schön aussehende, frische, knackige Ware.
Ich wünsche mir Erdbeeren, die nach Erdbeeren schmecken. Die an der Sonne zur Süsse gereift sind. Die am Waldrand oder unter unserem Ahorn schon von weither duften. - Da muss ich wohl einfach noch ein wenig Geduld haben und mich dann auf den Weg machen. Ein sonnigwarmreifes Walderdbeerchen wiegt eine Bio-Schale voll Spanienerbeeräpfel auf. Trotzdem hoffe ich, dass mein Erdbeerdessert heute schmeckt. Für Kaya habe ich die vier reifsten Früchte beiseite gelegt.
Ich wünsche mir Erdbeeren, die nach Erdbeeren schmecken. Die an der Sonne zur Süsse gereift sind. Die am Waldrand oder unter unserem Ahorn schon von weither duften. - Da muss ich wohl einfach noch ein wenig Geduld haben und mich dann auf den Weg machen. Ein sonnigwarmreifes Walderdbeerchen wiegt eine Bio-Schale voll Spanienerbeeräpfel auf. Trotzdem hoffe ich, dass mein Erdbeerdessert heute schmeckt. Für Kaya habe ich die vier reifsten Früchte beiseite gelegt.
Donnerstag, 8. Mai 2014
Arbeitsaufteilung unter Pensionierten
Reto und ich haben immer viel zu tun, und das ist gut so. Unsere Arbeitsaufteilung gestalten wir nach Vorlieben.
Was Reto gerne tut:
Was Reto gerne tut:
- Wäsche an der Sonne aufhängen
- Rasen mähen
- Pflanzen setzen
- Gartenmöbel neu malen
- Fenster putzen
- Spargeln nach seinem Lieblingsrezept kochen, wenn ich sie gerüstet habe
- "Güsel" sortieren und wegbringen
- Steuererklärung machen
- Grillieren
- das Grosskind hüten
- Menüpläne erstellen, Einkaufslisten schreiben
- jeden Tag kochen (ausser es gibt Spargeln, Pastetli, Lammnierstück mit Nüssen...)
- Haushaltgeld verwalten
- ernten, was in Feld, Wald und Garten wächst
- Grillieren
- private Schreibereien
- unser Leben dokumentieren
- frische Wäsche versorgen
- Ausflugsvorschläge machen
- das Grosskind hüten
Mittwoch, 7. Mai 2014
Sie übt
Gestern war wieder "Meiteli-Tag". Die Sonne schien, aber ein heftiger Wind wehte. Kaya öffnete weit ihren Mund und ass den Wind sozusagen auf. - Wir gingen schnurstracks zum grossen Spielplatz im Eulachpark. Das Meiteli schaukelt nun gern - und beobachtet noch lieber alles, was um sie her vorgeht.
Ich habe sie auf die Wiese gesetzt. Da bleibt sie nicht einfach sitzen, sondern übt "schnoogge" (krabbeln). Gestern bekam sie überhaupt nicht genug vom Gras. - Nein, sie hat es nicht verspiesen. Überhaupt nicht. Sie hat es berührt, berührt, berührt. Was für ein Tasterlebnis! Sie konnte gar nicht genug davon bekommen - und hat das Grosi (mich) angesteckt, es ihr nachzuahmen. - Sie hat aber ausserdem versucht, die einzelnen Gräslein auszureissen und sie in meine Hand zu legen. Welch eine ungeheure Arbeit! Welche Ausdauer! Viel länger hat sie den Handrasenmäher gegeben, als dass sie geschaukelt hätte.
Mit der gleichen Ausdauer hat sie später in der Stube Legofiguren aus dem Handgelenk fortgeworfen. Wieder und wieder und wieder. Diese Bewegung aus dem Handgelenk - bis sie eingeübt war und sitzt. Und dann die nächste Übung: Legofiguren, welche die Grossmutter auf einen Legostein setzt, wieder abmontieren. Das braucht Kraft. Aber mit dem Üben kommt die Kraft.
Und was übt die Grossmutter? - Das Gleichgewicht. Auf einem Bein stehen. Auf dem anderen Bein stehen. Jeweils morgens vor dem Morgenessen.
Ich habe sie auf die Wiese gesetzt. Da bleibt sie nicht einfach sitzen, sondern übt "schnoogge" (krabbeln). Gestern bekam sie überhaupt nicht genug vom Gras. - Nein, sie hat es nicht verspiesen. Überhaupt nicht. Sie hat es berührt, berührt, berührt. Was für ein Tasterlebnis! Sie konnte gar nicht genug davon bekommen - und hat das Grosi (mich) angesteckt, es ihr nachzuahmen. - Sie hat aber ausserdem versucht, die einzelnen Gräslein auszureissen und sie in meine Hand zu legen. Welch eine ungeheure Arbeit! Welche Ausdauer! Viel länger hat sie den Handrasenmäher gegeben, als dass sie geschaukelt hätte.
Mit der gleichen Ausdauer hat sie später in der Stube Legofiguren aus dem Handgelenk fortgeworfen. Wieder und wieder und wieder. Diese Bewegung aus dem Handgelenk - bis sie eingeübt war und sitzt. Und dann die nächste Übung: Legofiguren, welche die Grossmutter auf einen Legostein setzt, wieder abmontieren. Das braucht Kraft. Aber mit dem Üben kommt die Kraft.
Und was übt die Grossmutter? - Das Gleichgewicht. Auf einem Bein stehen. Auf dem anderen Bein stehen. Jeweils morgens vor dem Morgenessen.
Dienstag, 6. Mai 2014
Kuckucks-Lichtnelke
Bei uns vor der Tür blüht eine. - Wie heisst sie nur wieder? Ich kenne sie. Rosaflatterblüten. Zart. Zipfelig. - Im Reussdelta ganz viele. - Wie heissen sie schon wieder?
Kuckuckslichtnelke
Ich habe letzte Woche von einer Neunzigjährigen gelesen, die noch ihren Doktor gemacht hat. - Mein Ziel ist viel, viel, viel bescheidener: Ich möchte meinen kleinen Bestand an Wissen, z.B. über die Natur, aufrecht erhalten und wo möglich ein wenig erweitern. Zum Beispiel heute. Über die Kuckucks-Lichtnelke steht in unserem Blumenbuch: "Der Schaum an den Blättern heisst "Kuckucksspucke". Darin leben die Larven der Schaumzikaden."
"Schaumzikaden" - was is sie bluss? - Google hat Antworten:
Die Schaumzikaden haben den Rekord im Hochsprung - gemessen an ihrer Körpergrösse: 70 cm hoch.
So lerne ich fort und fort und amüsiere mich gleichzeitig. - Was es doch alles gibt, von dem ich noch keine Ahnung habe! - Aber wie heisst nun schon die rosagezipfelte Blume, die ich kenne?
Kuckuckslichtnelke
"Schaumzikaden" - was is sie bluss? - Google hat Antworten:
KUCKUCKS-LICHTNELKE
Merk dir das endlich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Montag, 5. Mai 2014
Selber feuern
Gestern wollte ich dabei sein, als in Wassen UR meine letzten Oberstufenschüler (Religion) gefirmt wurden. Als Zugabe sahen wir wieder viele liebe "Alte Bekannte". Mit zwei Frauen habe ich Plauderzeit abgemacht, sobald wir je Zeit haben. - Es lässt uns gewiss nicht so bald los, das Urner Oberland.
Heute haben wir einen Ferientag genossen, so Pensionierte Ferien haben. Jedenfalls hat es sich so angefühlt. Bei schönstem Sonnenschein ins Reussdelta spazieren mit dem Rucksack, in dem Würste, Brot, Zuckermais, zwei Dezi Rotwein und viel Hahnenwasser steckten. Mein Lieblingsgrillplatz war gerade noch frei. Wir legten das gesammelte Anfeuerkleinholz ab und stellten den Rucksack daneben. Da kam ein älteres Paar mit zwei kleinen Kindern. Die Frau fand, wir würden uns gewiss an dieser Feuerstelle miteinander arrangieren. Zuerst dachte ich, man könne ja neue Leute kennenlernen; das schade nie. Aber als ihr Herr Gemahl Anzündholz von zu Hause, garantiert trocken, aus seinem Rucksack zauberte, da war für uns der Spass vorbei. Wir wollen auch oder noch lieber selber anfeuern. Mit dem Holz, das wir finden. Ohne "Schischi", aber mit viel Blasen. Stolz sind wir, wenn wir unter verschärften Bedingungen braune Würste hinkriegen.
Also zogen wir ab und taten genau das. Und es war himmlisch.
Heute haben wir einen Ferientag genossen, so Pensionierte Ferien haben. Jedenfalls hat es sich so angefühlt. Bei schönstem Sonnenschein ins Reussdelta spazieren mit dem Rucksack, in dem Würste, Brot, Zuckermais, zwei Dezi Rotwein und viel Hahnenwasser steckten. Mein Lieblingsgrillplatz war gerade noch frei. Wir legten das gesammelte Anfeuerkleinholz ab und stellten den Rucksack daneben. Da kam ein älteres Paar mit zwei kleinen Kindern. Die Frau fand, wir würden uns gewiss an dieser Feuerstelle miteinander arrangieren. Zuerst dachte ich, man könne ja neue Leute kennenlernen; das schade nie. Aber als ihr Herr Gemahl Anzündholz von zu Hause, garantiert trocken, aus seinem Rucksack zauberte, da war für uns der Spass vorbei. Wir wollen auch oder noch lieber selber anfeuern. Mit dem Holz, das wir finden. Ohne "Schischi", aber mit viel Blasen. Stolz sind wir, wenn wir unter verschärften Bedingungen braune Würste hinkriegen.
Also zogen wir ab und taten genau das. Und es war himmlisch.
Samstag, 3. Mai 2014
Wo alle verurteilen, muss man prüfen und wo alle loben, auch. (Konfuzius, 500 v. Chr.)
Gestern bin ich mit einer Gruppe, die ich mir nicht selbst gewählt habe, nach Bern ins Bundeshaus gegangen und habe am gleichen Tisch wie Bundesrat Ueli Maurer Zmittag gegessen, was ich eigentlich hatte vermeiden wollen.
Die Gruppe, die sich jährlich zu einem Ausflug trifft, und wo ich auch (fast) immer dabei bin, gehört zu Reto oder er zu ihr. Es ist eine militärische "Veteranengruppe". - Dieses Jahr hat einer vorgeschlagen, man könnte sich mit Bundesrat Ueli Maurer treffen - und dieser sagte zu.
Er kam, schüttelte jedem und jeder die Hand und stellte sich jeder und jedem vor als "Ueli". - Ich bin also nun "duzis" mit dem Ueli. Und ich habe zwei Stühle von ihm entfernt Braten und Kartoffelgratin gegessen. Und kein einziges Mal sagte er etwas "Blödes" - im Gegenteil, er war ein sehr angenehmer, fröhlicher, entspannter, anteilnehmender Gesprächspartner. Ich fühlte mich wohl.
Am Schluss sind wir mit einem Gripen-Anstecker und Militärschokolade nach Hause gefahren.
Ich bin immer noch gegen die Anschaffung des Gripens und gegen sexistische Sprüche eines Bundesrates und jedes Mannes (von Frauen ganz zu schweigen). Aber genau so bin ich dagegen, dass man "Bunt" zu "Schwarz" mutiert, weil man gern in Freund-/Feindkategorien denkt. Gestern war ein bunter Regentag, und der Ueli war ein angenehmer Tischgenosse.
Die Gruppe, die sich jährlich zu einem Ausflug trifft, und wo ich auch (fast) immer dabei bin, gehört zu Reto oder er zu ihr. Es ist eine militärische "Veteranengruppe". - Dieses Jahr hat einer vorgeschlagen, man könnte sich mit Bundesrat Ueli Maurer treffen - und dieser sagte zu.
Er kam, schüttelte jedem und jeder die Hand und stellte sich jeder und jedem vor als "Ueli". - Ich bin also nun "duzis" mit dem Ueli. Und ich habe zwei Stühle von ihm entfernt Braten und Kartoffelgratin gegessen. Und kein einziges Mal sagte er etwas "Blödes" - im Gegenteil, er war ein sehr angenehmer, fröhlicher, entspannter, anteilnehmender Gesprächspartner. Ich fühlte mich wohl.
Am Schluss sind wir mit einem Gripen-Anstecker und Militärschokolade nach Hause gefahren.
Ich bin immer noch gegen die Anschaffung des Gripens und gegen sexistische Sprüche eines Bundesrates und jedes Mannes (von Frauen ganz zu schweigen). Aber genau so bin ich dagegen, dass man "Bunt" zu "Schwarz" mutiert, weil man gern in Freund-/Feindkategorien denkt. Gestern war ein bunter Regentag, und der Ueli war ein angenehmer Tischgenosse.
Donnerstag, 1. Mai 2014
"Oft genügt es, wenn andere gescheit sind." (Hans Magnus Enzensberger in "Album")
Ich erlebe aktuell nicht viel, weil ich wenig aus dem Haus gehe. Scheiss-Regenwetter. Scheiss-Kälte. Ich bin alt und brauche warm. - Umso mehr ziehe ich mich in meine geliebten Bücher zurück. "Meine geliebten Bücher" meint ALLE Bücher. Ich gehe in eine Buchhandlung und atme Bücherluft ein und werde "high". So "high", dass ich alle Vernunft verliere und auch bei Geldmangel ein bis drei Bücher kaufe. Reicht das Geld halt wieder nicht für neue Unterhosen! Ich bin büchersüchtig, aber das hat ausser auf mein Potemonnaie keine schädlichen Nebenwirkungen.
Momentan blättere ich gern in "Album" von Hans Magnus Enzensberger (84J.). Er bezeichnet dieses Buch als :
(Obige Wörter habe ich bei Nichtkennen gegoogelt; heisst alles dasselbe.)
Momentan blättere ich gern in "Album" von Hans Magnus Enzensberger (84J.). Er bezeichnet dieses Buch als :
- Scrap-Book
- Sammelsurium
- Wundertüte
- Sudelbuch
- Kuddelmuddel
- Quotlibet
- Hotchpotch
- Samalgundi
- ...
(Obige Wörter habe ich bei Nichtkennen gegoogelt; heisst alles dasselbe.)
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