Gestern war wieder "Meiteli-Tag". Die Sonne schien, aber ein heftiger Wind wehte. Kaya öffnete weit ihren Mund und ass den Wind sozusagen auf. - Wir gingen schnurstracks zum grossen Spielplatz im Eulachpark. Das Meiteli schaukelt nun gern - und beobachtet noch lieber alles, was um sie her vorgeht.
Ich habe sie auf die Wiese gesetzt. Da bleibt sie nicht einfach sitzen, sondern übt "schnoogge" (krabbeln). Gestern bekam sie überhaupt nicht genug vom Gras. - Nein, sie hat es nicht verspiesen. Überhaupt nicht. Sie hat es berührt, berührt, berührt. Was für ein Tasterlebnis! Sie konnte gar nicht genug davon bekommen - und hat das Grosi (mich) angesteckt, es ihr nachzuahmen. - Sie hat aber ausserdem versucht, die einzelnen Gräslein auszureissen und sie in meine Hand zu legen. Welch eine ungeheure Arbeit! Welche Ausdauer! Viel länger hat sie den Handrasenmäher gegeben, als dass sie geschaukelt hätte.
Mit der gleichen Ausdauer hat sie später in der Stube Legofiguren aus dem Handgelenk fortgeworfen. Wieder und wieder und wieder. Diese Bewegung aus dem Handgelenk - bis sie eingeübt war und sitzt. Und dann die nächste Übung: Legofiguren, welche die Grossmutter auf einen Legostein setzt, wieder abmontieren. Das braucht Kraft. Aber mit dem Üben kommt die Kraft.
Und was übt die Grossmutter? - Das Gleichgewicht. Auf einem Bein stehen. Auf dem anderen Bein stehen. Jeweils morgens vor dem Morgenessen.
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