Donnerstag, 18. Februar 2016
Damma-Gletscher in der Sonne
Ich bin gestern frühmorgens in Oberwinterthur losgefahren, um einer Frau in Göschenen zum 90. Geburtstag zu gratulieren. - "Was war los in Göschenen; weshalb bist du dahin gefahren?" hat mich unser Freund Sepp in Altdorf später am Tag gefragt. Er konnte meine Beweggründe nicht nachvollziehen, aber es reichte dann doch zu sagen, dass ich an dieser Frau "den Narren gefressen habe". - So sass ich eineinhalb Stunden an ihrem Stubentisch mit wechselnden anderen Gästen. Das Gespräch war auch diesmal spannend, z.B. die Frage, welches Alter man gern nochmals erleben würde. Die Jubilarin wäre gern nochmals sechzig. Erfahren genug und noch körperlich mobil. - Und dann die Frage, was man mit der ganzen Zeit anfängt, die man hat, die aber zu viel ist. Die Tage ziehen sich, die Nächte erst recht. Und ein weiterer Diskussionspunkt, den die Gefeierte aufs Tapet brachte: Sind die heutigen Kinder nicht zu bedauern, weil sie in diese heillose Welt hinein geboren werden? - Über allem hat der Damma-Gletscher in der Sonne gegleisst. Das tut er seit ewigen Zeiten und wird es weiterhin tun bei gutem Wetter.
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