Mittwoch, 3. Oktober 2012
Marco aus Mazedonien
Die Tomatensuppe stand auf dem Herd, das Brot auf dem Tisch. Zwei Gläser noch leer. Da läutete es. Reto ging nach unten, redete ein wenig und rief dann nach oben: "Ein Pilger...!" - Es tönte wie: Sollen wir ihn hereinlassen? Und die Frage hinter der Frage hiess: Haben wir noch Zeit für einen Pilger, wo doch Kirchenchorprobe ist, und wo doch noch an einer Taufe gearbeitet werden muss. - Ich gab zur Antwort: "Essen kann er, aber nicht bleiben über Nacht." - Marco aus Mazedonien wäre gar nicht geblieben. Er muss im Freien nächtigen, in der Natur. Er kommt nicht klar mit den Energien anderer Leute. Er will mit Gott und der Natur verbunden sie. Basta! - Er hat das Tischgebet gesprochen, Suppe, Brot und Käse gegessen und sich über den Energiedrink "Rivella" gefreut. Wir haben erfahren, wohin seine Pilgerroute schon geführt hat und wohin sie noch führen wird. Wenn er gut gegessen hat, wandert er 50 Kilometer am Tag. Er hat kein Zelt, nur eine Isomatte und einen Schlafsack. Minus zehn Grad kann er aushalten im Freien. Er ist nordwärts unterwegs. Der Winter kommt. Gott sei mit ihm!
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