Mittwoch, 9. April 2025

Hurrah, ich darf abwaschen

 Immer, wenn wir schönen Besuch hatten am Tag zuvor, wasche ich am nächsten Morgen gern das Geschirr ab. Ich denke dann beim sorgfältigen Abtrocknen der 15 Gläser an den schönen Tag, den wir hatten. Beim Abtrocknen des Silberbestecks an die Gespräche, die warm und wesentlich waren. Beim ängstlichen Hintragen der grossen Glasschüssel ins nächste Zimmer an das Thema "Endlichkeit", das immer öfter zum Thema wird. In unserem Alter und dem Alter unserer meisten Freundinnen und Freunde (Verwandte eingerechnet). - Ich schneide die Tulpe in der Vase kürzer, die über Nacht gewachsen ist. Ich denke dabei daran, wie das Wetter uns gestern hold war; wir genossen Dessert und Kaffee unter dem alten Ahorn. Der auch sterblich ist - und doch so nützlich für Insekten und Vögel in seinem letzten, hoffentlich langen Lebensabschnitt. Möge unser altes Leben auch nützlich sein! Moos ansetzen und verwittern macht nichts, aber aufgeben wollen wir nicht. Schöne Sonne, die heute wieder scheint.

Montag, 7. April 2025

Brennnesseln

 Immer wollte ich Brennnesseln haben im Garten. Für die Schmetterlinge, die Raupen und mich. Ich esse nämlich Brennnesselspinat ab und zu. Und ich liebe Brennnesselsamen am Müesli. - Eines Tages waren sie da, die Brennnesseln im Garten. Und "heuer" sind sie überall. Genau wie die Zitronenmelisse. Überall! - In der Eile schaue ich manchmal nicht genau, wo hinein ich meine Pflückhände stecke. Aber ich spüre sofort, wenn die Brennhaare ihre Injektionen in meine Hände spritzen. Soll gesund sein...Heute habe ich mit Gartenhandschuhen ein bisschen gerodet. Reto und ich haben die Grenzen für die Brennnesseln besprochen und festgelegt. Fürs Ausreissen bin ich zuständig. Ich habe gerade eine grosse Portion des Gemüses in die Küche gebracht. Ein paar Blätter zu Chips gebraten. Den Rest blanchiert und eingefroren. Und gespürt, wie glücklich mich das macht, dass ich wieder ernten darf.

Sonntag, 6. April 2025

Pflanzen zuhören

Ich habe von einer Frau gelesen, die wollte die Sprache ihres indigenen Grossvaters lernen. Es war einfach, so wie kleine Kinder Tiere, Pflanzen und Dinge zu benennen. Aber dann wurde es schwierig: In der Grossvatersprache war fast alles belebt. Und es gab weder männlich, noch weiblich, noch sächlich. "Das ist ein Apfel" - Nein! Sondern "Apfel ist." - Es gibt ein Wort für das Aufploppen von Pilzen über Nacht: "Puhpowee", heisst es. Und die Sprache des indigenen Volkes heisst "Potawatomi". Nur noch neun Menschen sprechen sie fliessend. Sie wird aussterben, wenn niemand sie mehr erlernt. Und damit wird eine andere Art zu denken verloren gehen. Dieses der-Natur-lauschen und mit ihr ganz verbunden sein wird weniger bis gar nicht mehr sein. Die Biologin Robin Wall Kimmerer, von der ich gelesen habe, schreibt: "Wenn wir der Natur lauschen, hören wir Gespräche in einer Sprache, die nicht die unsere ist. Heute denke ich, dass ich zur Wissenschaft gekommen bin, weil ich diese Sprache, die ich in den Wäldern höre, verstehen wollte, weil ich mit den Jahren lernen wollte, fliessend Botanisch zu sprechen." (Tagimagi Nr. 10, 2025) - Ich setze mich nun unter den alten Ahorn und lausche.-  "Ahorn ist."

Samstag, 5. April 2025

Hamburg

Einmal mit dem Schlafwagen in eine noch unbekannte Stadt fahren! - Wir wählten Hamburg aus und fuhren am Dienstagabend um 20 Uhr in Zürich in die Nacht hinein.- Luxuriös? - Unser Schlafkabinchen für zwei war gerade mal zwei mal zwei Meter gross. Das Hotelzimmer dann hanseatisch komfortabel. Und wir haben die kurze Zeit sehr ausgenützt und genossen. Riesiges Wetterglück im hohen Norden! Auch da hat das grosse Blühen begonnen. Am Hafen konnten wir im Freien Matjeshering und Hamburger mit saurem Fleisch geniessen. (Wer ächt was??) Unsere Barkasse für die Hafenrundfahrt fanden wir fast nicht. Wo ist die "Randolf"? Dafür vergessen wir den Namen nimmermehr.



 

Dienstag, 1. April 2025

Vom Hundertsten ins Tausendste kommen

 Reto ging "fitten" wie fast immer am Dienstagmorgen. Ich "machte" die Küche. Den Tisch abräumen. Geschirr abwaschen. Mit dem Küchenlappen da ein bisschen "pützerlen" und dort. Oh, hinter der Kaffeemaschine ist es auch nötig. Und was ist mit der einen Besteckschublade! Beim Katzenfutter aufwischen. Sauberes Tuch hinlegen. Die Katzenschälchen gründlich schrubben. Im Kühlschrank herausholen, was ich zum Kochen brauche. Die Tomatenpuréetube hat gesaftet. Putzen. Gemüsetruhe? Putzen.

Reto kommt ganz fröhlich und mit vielen Eindrücken nach Hause. Er war noch Kaffee trinken. "Was hast du gemacht?" fragt er. - "Oh, so das und jenes. Nichts, was irgendwer sehen würde."

Montag, 31. März 2025

Kennenlernen

 Hallo

Ich bin Yumi und wohne seit Samstag in Winterthur. Mein neues Rudel sind die BurriHipps. Ich gehöre zur Rasse "Elo" und komme aus Österreich. Da ich noch ein Welpe bin, schlafe ich sehr viel. Aber ich renne auch gern Kaya nach, und ich kann schon auf Befehl sitzen. Der Ruf "Gudi, Gudi" bringt mich jederzeit auf die vier Füsse. Mein Fell ist knuddelweich. Das haben heute Esther und Reto erfühlt und ihre Herzen schon ein bisschen an mich verloren. Ich aber meines noch nicht an sie.



Sonntag, 30. März 2025

Lore Segal, Ladies Lunch

 Ich habe es gut: (Fast) jeden Sonntagmorgen ruft unser Sohn an und fragt, was so war in der vergangenen Woche. Er arbeitet mit Büchern, und deshalb plaudere ich sehr gern mit ihm über das, was ich gerade lese oder gelesen habe. Heute also über die fünf alten, wirklich alten Frauen, die sich regelmässig zum Lunch trafen. Die ersten zwanzig Minuten waren reserviert für das Klagen über das Weh im Knie und die Arthrose in den Händen...Dann aber sprachen sie immer über ein Thema. Zum Beispiel darüber, was man von den "Kindern" erwarten dürfe an Besuchen und Unterstützung. Warum es schrecklich sei, eine Pflegerin zu haben: Die sitzt in meiner Stube und schaut Serien an meinem TV-Gerät. Sie fragten einander an Leidmahlen , wer die Frau mit der roten Stola sei: Die eben verwitwete Gastgeberin. Sie versuchten zu eruieren, wann ein Tag ein guter Tag sei: Wenn das Knie nicht weh tue, und die rote Stola sei so schön. Wer ist die Frau mit der roten Stola?

Samstag, 29. März 2025

Freundinnenschaft

 Noch nie gehört, dieses Wort, aber gelesen im Tagimagi von Nina Kunz. Sie denkt über Frauenfreundinnenschaft nach. Im Unterschied zu einer Liebschaft müssen Freundinnen nicht zu gefallen versuchen; sie dürfen sein, wie sie sind, was sie sind. Freundinnen reden viel mehr miteinander als Freunde. Männer sind eher miteinander aktiv. - Morgen kommt meine Beste Freundin zu uns zum Zmittag. Damit viel Zeit zum Reden ist, habe ich schon vorgekocht. Ich hole meine Freundin am Bahnhof ab, dann kann das "Geschnäder" schon beginnen.

Freitag, 28. März 2025

Grüezi wohl

 Ich war lange laufen und habe mich darüber gefreut, dass sich so viele Menschen darüber freuten, dass es Freitagabend ist und die Sonne scheint. Viele freundliche Lächeln habe ich bekommen und gegeben. Ein jüngerer Mann hat gesagt: "Grüezi wohl!" und das "wohl" so betont, dass es mir immer noch in den Ohren klingt und mir eben "wohl" tut. Im Teich beim Wehr schwamm ein Gänsesägerpaar. 


Dann kam ich heim und wollte die Fotos hochladen. Und da war es nicht mehr lässig. Der Computer kennt ja mein neues Handy noch nicht. Oh, weh, oh, weh, da sass ich nun und versuchte alles, was mir einfiel. Wie man sieht, hat etwas funktioniert. Ich verrate aber nicht, welche Irr- und Umwege ich gemacht habe. Jetzt gibt es Apéro, damit mir wieder wohl wird.


Donnerstag, 27. März 2025

Zu alt zum Reparieren

Ich hatte mein Handy seit 12 Jahren, aber in letzter Zeit wurde immer wieder das Display schwarz und kam wieder nach einer Minute oder fünf Minuten oder zehn Minuten. Das ist nicht gäbig, wenn man im Zug vielleicht das Fairtiq- Billett zeigen muss. Es war höchste Zeit zum Handy-Reparaturdienst zu gehen. Dort gab der Handy-Berater die Preise durch: Falls wir es flicken können Fr. 179.-, falls es nicht geht Fr. 80.- für die Diagnose. - Aber nein, so nicht mit mir; ich brauche ein neues Gerät.

In meinem bevorzugten Shop erwartete mich Leon am Desk. Er fragte nach meinen finanziellen Möglichkeiten. Dann machte er mir ein Angebot, wie das heisst: "Sie wechseln den Anbieter und bekommen für Fr. 100.- ein top neues Promohandy." - Alles klar. Sensationell! Aber, aber, aber...

Der liebe, empathische Leon kam am Schluss des Vertragswerks nicht weiter. Einen Klick vor Abschluss ging und ging es nicht. Er probierte tausendmal, telefonierte da und dort, fragte seine tüchtige Kollegin, alles umsonst.

Nach einer Stunde Stehen vor Leon sagte ich:" Ich brauche einen Stuhl oder gehe spazieren." - Ich bekam den Stuhl mit vielen, vielen Entschuldigungen vom netten Leon. - Um die Sache abzukürzen: Ich habe ein neues Handy, aber es hat dreimal so viel (und es bitzeli mehr) gekostet als das erste Angebot. Und meine Fotos konnten nur bis 2024 gerettet werden wegen des blöden Displays. Fairtiq ist weg und muss neu installiert werden. Sonst auch noch einiges. Aber ich habe Leon kennen gelernt. So einen herzigen, netten, jungen Mann. Gross und stark. Mit Löwentatoo in der Armbeuge. Als ich meine Handynummer gerade nicht nennen konnte, sagte er ganz sanft: "Alles gut, alles gut, ich habe auch eine Mutter und eine Grossmutter." 

Dienstag, 25. März 2025

Ich fürchte die Stube

Zwar läuft gerade Sport on TV, aber ich bleibe in meinem Zimmer. Ich weiss, wie der Stubentisch aussieht: Belegt mit haufenweise Papieren. Immer viele Zahlen drauf, und was hat Reto vor einer Stunde gerufen: "Diese verdammten Zahlen!"(oder so ähnlich.) Er ist an der Steuererklärung für uns beide. Er macht das nicht gern, und ich drücke mich seit ich verheiratet bin. "Heiratsstrafe" ist bei uns ein bisschen anders definiert als in der Politik. - Ich könnte jetzt aufzählen, was ich in den vielen Jahren so geleistet habe, um mich zu rechtfertigen. Aber es bleibt dabei: Ich habe ein schlechtes Gewissen. Ich überlasse meinem Ehemann jährlich eine Arbeit, die er hörbar (!) nicht gern macht. Ich bin im laut Schimpfen aber ganz schlecht. Also würde das Ausfüllen der Steuererklärung bei mir einen Aggressionsstau auslösen. Da kann man nicht wissen, wozu das noch führen könnte. Echt, lassen wir das, wie es ist.

Montag, 24. März 2025

Nachlese

 War die letzte nicht eine verrückte Woche?! - Ich hatte Geburtstag und Benignen Lagerungsschwindel und Familienfest und Wanderprojekt, um die grossen Geschehnisse zu nennen. Es gab darüber hinaus tausenderlei Eindrücke, die wie Wildbienen in meinem Kopf herum schwirren:

  • Der Kellner vom Rigiplatzrestaurant mit seinem trockenen Humor: "Das WC? - Das haben wir geschlossen." Als er meine grossen Augen sieht: "War nur ein Witzchen. Treppe rauf, durch die Türe geradeaus..."
  • Die Seifenblasen vom Sonntag in allen Grössen. Stefan, Judith und Kaya hatten viel Ausdauer und Geschick.
  • Meine freche Frage in die Familienrunde: "Wer von euch hat schon einmal etwas gestohlen?" - Da gab es Geschichten!!!
  • Kleinsporiger Grünspanbecherling
  • Sind Pilze Pflanzen oder Tiere ? - Weder, noch. Stefan und Kaya haben es gewusst und noch viel mehr dazu.
  • Weltweit feinster Apfelkuchen
  • Goldene Farbe des Grappa
  • Geschirrberge, die blieben, als alle gingen (ich wasche gern ab am nächsten Tag, wenn es ein schönes Fest war.)
Heute ist Montag (nicht Fleitag), und eine neue Woche bringt wiederum viele Eindrücke. Schön!

Sonntag, 23. März 2025

Tutta la famiglia

Heute haben wir meinen 76. Geburtstag nachgefeiert mit der ganzen Familie. Sehr schön und auch lustig. Und ernst: Sohn und Tochter haben abgemacht, für welche Bereiche wer zuständig sein wird, wenn ich noch viel älter bin. Ha! Jetzt schaffe ich noch alles. Auch ein Kilo Fleisch zu Kalbsvögeli zu verarbeiten. Aber jetzt will ich mein neues Kochbuch von Ottolenghi anschauen, das ich von Judith erhalten habe...


 





 

Samstag, 22. März 2025

Seidelbast, Blaustern und Aronstab

 


Im Frühling konnte mein Vater fast nicht warten, bis im Wald die ersten Blumen blühten. Der Blaustern hiess allerdings bei ihm "Märzeblüemli", und die "Aronen" waren nicht giftig. Nach dem Seidelbast mussten wir manchmal suchen. - Die Namen haben einen Zauber in sich. Ich spüre die nasse Kühle vom Waldstück, wo die Blausterne blühten. Ich sehe die zarte, weissrosa Farbe der Seidelbastblüte. Ich schmecke die Schockschärfe der Aronstabblätter auf der Zunge. Ich bin zurück im Frühlingswald meiner Kindheit mit meinem Vater, dem es wichtig war, seinen Kindern die Namen der Pflanzen beizubringen.



Freitag, 21. März 2025

Kontrastprogramm

Gestern so ein schöner, glücklicher Tag! - Heute bin ich mit Mordsschwindel erwacht. Die Katze wollte raus, wofür ich zuständig bin. Sie verstand "Bahnhof", als ich sagte: "Geh zu Reto." - Miau, miau, miauuuu! - Ich tastete mich allen Möbeln und Wänden entlang. Hielt mich fest, wo ich nur konnte. Die Katze konnte raus, ich wieder ins Bett, wo ich den Morgen lang blieb. - Ich kenne leider den "Benignen Lagerungsschwindel" seit ein paar Jahren. Kommt immer mal wieder. Zum Glück kenne ich auch die Übung, die ich machen muss. Dann dauert es mal kürzer mal länger, bis ich wieder schwindelfrei auf zwei Füssen stehe. Am Sonntag WILL ich fit sein; ich erwarte Besuch. Bitte, bitte!!

Donnerstag, 20. März 2025

In nur vier Stunden

 Wir haben ein Wanderprojekt: Wir fahren mit der S11 Richtung Aarau und steigen der Reihe nach bei jeder Haltestelle aus und wandern dort. Wir suchen am jeweiligen Bahnhof Wanderwegweiser, und dann geht es los. So sind wir schon am Hauptbahnhof Winterthur ausgestiegen, in Stettbach und heute in Stadelhofen. Im Gegensatz zu Stettbach sind wir der Stadt Zürich nicht wirklich entronnen. Aber die Hohe Promenade war sehr schön, der Privatfriedhof crazy.


Wir sind dann ins Universitätsquartier geraten und endlich zum Rigiblick, wo wir in der Ferne die tief verschneite Rigi wirklich sahen. Bei uns war es sonnenwarm und wir sassen vor dem Alten Löwen und genossen es sehr. Dann noch kurz in den Irchelpark, wo ich 20 Jahre nicht mehr war. Und über den Hauptbahnhof Zürich wieder heim. In nur vier Stunden tausenderlei Eindrücke.



Mittwoch, 19. März 2025

Mich meines Glücks erfreuen

Was einer manchmal so im Kopf herumgeht! Heute frage ich mich, was das Gegenteil sei von "mir die Wunden lecken". Seltsame Frage, obwohl ja jede irgendwelche neue oder alte Wunden hat. Ist doch wahr! -  Also, das Gegenteil vom Wunden lecken heisst für mich: Mich meines Glücks erfreuen. Erstens kommt und kommt der Frühling, und das mag ich so gern. Reto werkelt im Garten herum, und ich warte auf den Anruf einer Freundin. Währenddessen erfreue ich mich meines Glücks. Zum Beispiel überhaupt Freundinnen und Freunde zu haben. Welch ein Superglück! Dazu hatte ich Geburtstag. Ich habe soviel Schokolade bekommen wie noch nie. Kein Glück? - Aber sicher doch. Und am Sonntag werde ich die ganze Familie um mich haben. Kinder, Kindeskind und Schwiegersöhne. Welch ein Glück! - Mich meines Glücks erfreuen und dabei diejenigen nicht vergessen und aus den Augen verlieren, denen es nicht gut geht. 

Montag, 17. März 2025

Zwar ist die Fastnacht vorbei ...

 Montag ist Mädelstag. Ihrer zwei kommen um Mittagessen. Und danach für allerlei: Rätseln, spielen, basteln, Parcour erfinden, reden, reden, reden - und jetzt gerade verkleiden. Weil sie so wenig Zeit haben zwischen dem Essen und wieder zur Schule gehen, zieht sich das Verkleiden-Theater hin. Es geht um einen Zug und die Passagiere, die natürlich sehr verschieden gekleidet sind. Zum Beispiel ins rosa Nachthemd meiner Mutter und einem Häkeltischtuch als Kopfbedeckung. Die Zugbegleiterinnen sind die Konstante der Geschichte. Sie kontrollieren die Fahrscheine, die nicht immer gültig sind. Der Uniformhut besteht aus dem Studentenkäppi von Reto. Die Tasche der Kontrolleurinnen ist der Muff meiner Grosstante Margrit. Heute bekamen wir die Hälfte des Theaters zu sehen. Das bedeutet, dass die Verkleiderlisachen eine weitere Woche in meinem Zimmer lagern. Kellergeruch inklusive.

Sonntag, 16. März 2025

Highlight eines Regentages

Eigentlich hätten wir heute Besuch gehabt, aber unsere erwarteten Gäste sind krank. Dabei hatte ich den Sonntag in Gedanken schon seit Tagen vorbereitet. Was tun, damit es den Mädels nicht langweilig ist? Was Vegetarisches und Fleischliches kochen? - Und dann wurde ich ausgebremst. Nun muss ich schauen, dass es mir nicht langweilig ist. - Ich lese ein ärgerliches Buch von Ruediger Dahlke. Mag gar nicht sagen, was das Thema ist. - Ich lese stundenlang an einem grauen Tag und finde wenig Brauchbares für meine Fragestellung an Dahlke. Aber vielleicht kommt ja noch etwas, sodass sich das Buch lohnt. Schnell hinter mich bringen. - Das Highlight aber dieses Regentages war das Mittagessen. Reto hat ein Poulet im Ofen gegart, das wunderbar zart und gut gewürzt war. Gaumenfreude pur. Das würde aber der Dahlke nicht essen. Er propagiert "peace food", ich weiss noch nicht, was darunter zu verstehen ist. Für mich hat Retos Poulet viel peace in den grauen Tag gebracht. Merci! 

Samstag, 15. März 2025

15. März 2025, Urner Wochenblatt, 149. Jahrgang, Nr.21

 Nur fünf Jahre lang lebten wir im Urner Oberland, aber ich suche in der abonnierten Zeitung immer nach Menschen und Orten, die ich kennen gelernt habe.

S. 9: Kaya, Angelina Stadler ist in Altdorf zur Welt gekommen. Ich kenne ihren Vater; er war Lehrer in Gurtnellen, als ich dort Religionsunterricht gab. 

S. 19: Irene Kempf ist neue Präsidentin des Frauen- und Müttervereins Gurtnellen. Sie war Ministrantin, dann Oberministrantin bei uns. Ich traute ihr immer Grosses zu und tue das immer noch.

"Letzte Seite": Die beiden Schauspieler Andrea Zogg und Peter Zgraggen sind beste Freunde trotz ihres Altersunterschieds. Ich kenne Peter Zgraggen, seine Partnerin besser und die Eltern der Partnerin wirklich gut. Beste Freund von uns.

So ruft mir die geliebte Zeitung Bilder jener fünf Jahre in Erinnerung, und das macht mich froh.

Freitag, 14. März 2025

Znacht beschaffen

Was für ein Tag! - Zuerst kommt mit der Post ein wunderschöner Brief ohne Absender. Wer hat an mich gedacht? (Es gibt eine Vermutung!) - Später schaute ich mir unser Gärtchen an, Pflanze für Pflanze. Welche ist gewachsen? Welche blüht schon? Da ruft mich jemand mit Namen, und es ergibt sich ein schönes Gespräch am Gartenhag; Reto gesellt sich auch dazu. - Und dann machen wir endlich, was wir ganz sicher wollten: Wir gehen uns die Hauptingredienzien für unser Nachtessen beschaffen: Vom Regen gewaschene Bärlauchblätter. Es soll Eiersalat mit Bärlauch und frisch gebackenes Brot geben. Der Brotteig ist noch am Aufgehen, dann kommt er in den Gusseisentopf und in den Backofen. Ein Glas Rotwein wird auch nicht fehlen, um wie immer am Freitagabend das Wochenende zu beginnen.

Donnerstag, 13. März 2025

Nicht mehr (nümme) - immer noch (immer no)

Heute Morgen habe ich in der Stadt eine langjährige Freundin getroffen . Zum Plauderkaffee. Wir haben uns gegenseitig auf den neusten Stand unseres gegenwärtigen Lebens gebracht. Dabei ist mir aufgefallen, dass wir beide recht oft davon erzählen, was wir "nümme" machen. Weil wir zu müde sind dazu, oder weil wir  das jetzt nicht mehr zu tun brauchen. - Zum Beispiel eine Rolle inne haben, uns möglichst gut präsentieren, Übernachtungsgäste beherbergen, neue Rezepte ausprobieren, weit reisen, ... - Was wir vergassen uns zu erzählen:


Eine weitere spannende Kategorie wäre: Ich kann besser als früher. 

Mittwoch, 12. März 2025

Mit einem Satz aus dem Bett

Sven Epiney hat am Radio gesagt: "Bald beginnt die Bundesratswahl." - Ich wollte on TV dabei sein. Raus aus dem Bett! - Erst auf dem Weg zur Dusche realisierte ich, dass es vor sieben Uhr war. Eine Stunde zu früh. Später dann ging die Wahl von Martin Pfister ratzfatz. Nach zwei Wahlgängen erhob er drei Finger zum Schwur. Ich fühlte mich in die Gründerzeit der Schweiz zurückversetzt. "Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern..." -  An Schwestern mangelt es im neuen Bundesrat sehr! An jüngeren Frauen und Männern auch. Maja Riniker, die Nationalratspräsidentin, gefiele mir im Amt. Klug, wach, empathisch! - Ich weiss, falsche Partei, falsches Departement zum Übernehmen... Aber wirklich, das Gesamtgremium des heutigen Bundesrates macht mir keine Freude. Froh bin ich aber, dass Viola Amherd anständig gewürdigt wurde. Standing ovations zum Abschied. Sie hat sich das schwer verdient.

Montag, 10. März 2025

Klein, mittel, gross

 Auf meinem Pult stehen drei Glasgefässe; darin sammle ich Steine in drei Grössen. Zwei sind leer oder quasi leer. Ich musste die kleinen und mittleren Steine und Steinchen hergeben für die Wildbienenbrache. Drainage nennt sich das. Regenwasser muss abfliessen können. Die Bienen mögen keinen Sumpf, glaube ich. Aber glauben und meinen ist nicht wissen. Ich muss lesen, lesen - oder einfach abwarten und beobachten? 


Und erneut Steine und Steinchen sammeln...

Sonntag, 9. März 2025

Pferdeäpfel

Wir sind am Morgen bei diesem wunderbaren Frühlingswetter länger laufen gegangen. Wieder einmal bis zum Waldrand, wo wir lange nicht mehr waren. Unterwegs haben wir lange in alle Wasser, sprich allergattig Bächlein geschaut. Aber wir haben einen einzigen, immerhin 25 cm langen Fisch gesichtet. Dann aber Pferdeäpfel am Wegrand oder Rossbolle in Dialekt. Immer, immer, wenn wir Pferdemist unterwegs antreffen, bedauert Reto, dass er keinen Kübel mitgenommen hat. Ist doch so guter Gartendünger. - Heute aber habe ich einen Plastiksack aus meinem Rucksack gezaubert und Reto hingehalten. Nur, wie kommen die Bollen in den Sack ohne Schaufel? - Ratloser Blick von Reto, tatkräftiges Zugreifen von Esther. Ich habe die Dinger einfach per Hand eingeladen. War gar nicht gruusig und nicht stinkend. Jetzt düngen sie unser Gemüsebeet.  

Samstag, 8. März 2025

Ein Loch buddeln

 



Reto buddelt ein Loch aus für unser neustes Kleinprojekt: Wir möchten Wildbienen anlocken.

Freitag, 7. März 2025

Versprochen!

Den ganzen Winter lang waren wir nicht auf dem Gemüsemarkt in der Stadt. Das ist gar noch in keinem Winter vorgekommen. Hat es wirklich immer geschneit, gefroren oder geregnet? Jedenfalls hatten wir immer Entschuldigungen, um zu Hause zu bleiben. Aber heute war so viel Sonnenschein; wir haben uns auf den Weg gemacht - und es hat sich gelohnt. Spinat und Nüsslisalat vom Freiland. Feinste Pilze (von Portugal). Schweinssteaks für den Grill; morgen eröffnen wir unsere Saison. - Am Schluss unserer Marktfahrt kommt immer das schönste: Im Graben draussen Kaffee trinken mit vielen anderen. Dem kleinen Bub zuschauen, wie er Steinchen einsammelt und sie, in einer Tüte immerhin, dem Mami in die Handtasche steckt. Die französische Bulldogge auf ihrer Decke darf ihr wollenes Mäntelchen ausziehen; die Sonne scheint warm. Und wir geben der Servierfrau so viel Münz wie möglich; sie hat zu wenig. Sie dankt uns überschwänglich. Wir kommen wieder, das ist versprochen!

Donnerstag, 6. März 2025

Rundherum

 Das tue ich gern: den immergleichen Gang um den Eulachpark und bei Euphemia herum. Immer ist es gleich und doch ganz anders. Heute waren unzählige Kinder auf dem Spielplatz am Sändelen. Erstmals dieses Jahr. Gleich daneben arbeiteten die Männer einer Zimmerei am grossen Holzklettergerüst. Frühlingskontrolle und Instandsetzung. Ein winzig kleines Papillonhündchen trippelte neben mir her. Zwei gestandene Männer hatten ein Feuer gemacht und ihr Grillgut ausgelegt. Nicht nur Fleisch, auch Peperoni. Den Bass ihres Musikgerätes hörte ich noch eine Zeitlang, aber nicht schlimm. Der Wind verwehte bald die Töne. Am Baumgarten von Euphemia vorbei dachte ich wie immer an die Frau, die ich ein wenig gekannt hatte. Sie ist gestorben. Auf ihrer Todesanzeige stand: "Ich habe gelebt." - Das ermuntert mich immer, meinem Leben auch wieder ein Rückli zu geben.

Mittwoch, 5. März 2025

Bowlen mit der Familie

 Es war ein Weihnachtsgeschenk von Harry, Judith und Kaya: "1 mal bowlen mit uns!" - Heute war der Tag. Fröhlich war es. Kraft in den Händen hat es gebraucht. Früher hat man gekegelt; jetzt wird gebowlt. Viele Ähnlichkeiten, aber sehr modernisiert. Das Inventar und vor allem die Elektronik. - Ob viele Grosseltern mit der Enkelin bowlen dürfen? 

Dienstag, 4. März 2025

Eine ganze Stunde lang

Ja, gern, der Frühling darf kommen! Sicher weiss ich, dass es noch Rückschläge, Kälteeinbrüche usw. geben kann und wird. Sicher sind die Nächte noch kalt. Aber unsere Enkelin hat gesagt, in den Morgennachrichten habe sie gehört, heute bekämen wir 14 Stunden Sonne. Oder war es ein bisschen weniger? Täglich blühen mehr Blümchen im Garten, und sogar der Schnittlauch wächst so schnell, wo ich noch tiefgefrorenen habe vom letzten Jahr. Zum Znacht gibt es eine Schnittlauchsuppe! Ob es auf Google ein Rezept dafür gibt?

 

Montag, 3. März 2025

Reto in Fastnachtslaune

Heute ist Güdelmäntig in katholischen Gebieten. (Güdel ist ein mit allerlei Fettigem vollgestopfter Bauch.) - Wir erinnern uns alle Jahre gern an das Trommeln strassauf und strassab in Wassen. Reto ist in Altdorf aufgewachsen und hat Fastnacht im Herzen. Er kann gar nicht anders als in unserer kleinen Wohnung ganz viele Papierschlangen, Kreppbänder und Larven aufzuhängen. Mein einziger Beitrag ist das Frittieren von Schlüfferli, einem Fastnachtsgebäck aus meiner Kindheit. Unsere Montagsmädels haben heute Verkleiderlis gespielt nach dem Mittagessen. Aber wir durften nicht ins Zimmer, weil es in zwei Wochen eine Vorführung gibt. Fastnachtsverlängerung?



Sonntag, 2. März 2025

Primeli im Garten, Vermicelles im National

Wenn die Sonne scheint, laufe ich mit einem Smile im Gesicht Richtung Bahnhof. Wenn ich mit einem Smile im Gesicht unterwegs bin, grüssen mich die meisten Entgegenkommenden. Sehr oft auch mit einem Lächeln. So angeglückt komme ich im National an, wo meine Beste Freundin schon an unserem Tischchen sitzt. Wir trinken Kaffee und plaudern. Über Politik nur ganz kurz. Zu schlimm! Dann bestellen wir Desserts. Immer noch Vermicelles. Sie haben ein Chriesitopping. Fein säuerlich zum ganzen Süss. Hoffentlich merkt das National nicht so schnell, dass es Frühling wird. Später gehen Susanna und ich zusammen zum Bahnhof. Sie fährt nach Brugg, ich gehe kurz kiösklen. Die Zeitschrift WERDE ist da. Ich habe schon lange auf sie gewartet. Ein echt guter Sonntag heute!

Samstag, 1. März 2025

Die alte Hündin

Vor vielen, vielen Jahren fuhren wir im Auto unseres Schwagers nach Gurtnellen. Der Arnisee war unser Ziel. Auf dem Parkplatz wollte ich meinen Rucksack aus dem Kofferraum nehmen. Aber die Hündin von Schwager und Schwester war nicht einverstanden. Sie verteidigte den Kofferraum, indem sie mich laut warnend verbellte. Ein grosser Hund, eine laute Stimme! Ich erschrak heftig und fürchtete fortan die Hündin. Waren wir zu Besuch und die Hündin im Raum, klebte ich sozusagen auf meinem Stuhl fest. Nur nicht bewegen, dann sieht sie mich nicht!  

Es sind Jahre vergangen, und die Hündin ist alt geworden. Mir hat es immer mehr leid getan, dass ich keine Beziehung zu ihr gefunden habe. 

Gestern haben wir unseren Schwager besucht an seinem Geburtstag. Wir waren nicht die einzigen. Nach und nach trudelten alle sieben Enkel mit ihren Eltern ein. Ein Gewusel und viel freudiger Lärm. - Ich sass brav auf meinem Stuhl. Da kam in all dem Betrieb die alte Hündin zu mir und stupste mit der Nase meine Hand an. Streicheln, kraulen verstand ich und tat es sehr lange und ausgiebig. Und war froh. Richtig, richtig froh!

Donnerstag, 27. Februar 2025

Blick aus dem Fenster

 riesengrosse Schneeflocken fallen. Kaum je gesehen. Auf der hohen Birke wiegen sich zwei Elstern sanft im Wind. Die Tulpen sind über Nacht wieder gewachsen. Nachbar Chrigels gelbe Krokus waren gestern noch nicht da. Ruhig ist es im Haus und auf der Strasse. Anders als in Luzern oder in Altdorf. Schmutziger Donnerstag ist heute.

Dienstag, 25. Februar 2025

Wos is denn dos?

 


Gestern bat ich unsere beiden Mittagessen-Mädels, mir zu helfen, die "Verkleiderlitaschen" auszumisten. Haufenweise habe ich Altgedientes, Originelles, Buntes aufbehalten und im Keller in zwei grossen Reisetaschen aufbewahrt. Die Hütekinder hatten in früheren Jahren viel Spass am Verkleiden. Aber jetzt sind sie ja gross. Also!

Und was geschah? - Die Mädels freuten sich über ganz viele Funde in dem Haufen Textilien. Sogar Brillen gab es da und jenste Kopfbedeckungen. Ich wollte ausmisten, sie wollten behalten und verkleiden. Ein Minihämpfeli Sachen ging weg, alles andere habe ich, als die beiden zur Schule gingen, neu gefaltet und gebiigelet. Alles in eine Holztruhe versorgt. Am nächsten Montag wollen sie Verkleiderlis spielen. Ist ja auch Fasnachtszeit. Also!

Montag, 24. Februar 2025

Schau genau!

 


Unsere Enkelin liebt Pizzas, die ihr Papi macht oder der Grosspapi. Andere nicht (so). - Heute ist der Grosspapi wieder am Werk. Ich darf machen, was ich will (natürlich habe ich zuerst den Montagskehr gemacht). Als ich gerade wieder einmal in die Küche komme - was sehe ich da: Reto misst seinen Teig mit dem Handwerkermeter ab. Ich muss so lachen. Aber Reto sagt, das machen in der Kochsendung, die er alle Abende schaut, viele. - So oder so, ich freue mich aufs Essen. Ich mag seine Pizza auch sehr gerne. 

Sonntag, 23. Februar 2025

Eine Geschichte vom Leben, wie es ist

 Ich habe die 830 Seiten von Amos Oz fertig gelesen. Immer noch bewegt mich das Buch. Oder besser gesagt, bewegt mich das Leben von Amos Oz. Oder noch anders, bewegt es mich, wie präzise Amos Oz das Leben beschreibt. Da schweigen die Menschen. Sagen nicht, wie es ihnen geht, was ihnen Sorgen macht. Oder überfahren einander, befehlen einander ungebührlich. Sie gehören zusammen und wissen so wenig voneinander. Ein Buch, das 830 Seiten lang sich scheut, zu sagen, dass die Mutter mit Schlaftabletten Suizid begangen hat. Erst auf der letzten Seite steht, was man schon die ganze Zeit ahnt:

"Und sie erwachte nicht mehr an jenem Morgen, auch dann nicht, als der Tag aufleuchtete und zwischen den Fikusbäumen im Krankenhauspark der Vogel Elise sie verwundert rief und rief, immer aufs neue rief und rief, vergebens rief und es doch wieder und wieder versuchte und es immer noch versucht, manchmal."

So hört das Buch auf.

Samstag, 22. Februar 2025

Ottolenghi - Kochtag

Ja, ich hatte Lust heute ausgiebig in der Küche zu stehen - fast so lange wie manchmal mein Sohn. Mein neues Kochbuch "Comfort" von Yotam Ottolenghi (israelisch/britisch) musste so richtig eingeweiht werden. Eine halbe Stunde bevor unsere Gäste kommen, riecht es ganz aussergewöhnlich in unserer Wohnung. Es ist auch das erstemal, dass ich u.a. Lebkuchengewürz ans Fleisch gemacht habe. Und für den Salat musste Reto eine frische Ananas entrinden. Kabis und Ananas - wie das wohl ankommt? Vorsichtshalber steht ein Nüsslisalat von Reto bereit. Überhaupt Reto - er scheint mir Yotam gegenüber skeptisch. Na ja, das hat er davon, dass er den ganzen Tag on TV (Sport) war; jetzt wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Das Dessert wird versöhnlich sein: Ein Gugelhopf mit Schokosauce darüber. Auch von Yotam und seinen FreundInnen.



Freitag, 21. Februar 2025

Vorfrühling im Garten

- 2 Dutzend blühende Schneeglöggli

- 4 Krokus

- da und dort blüht behaartes Schaumkraut

- erste Ehrenpreisblüemli (Chatzenäugli)

- Primeli in vielen Farben

- 1 Ehemann mit Dächlikappe

Donnerstag, 20. Februar 2025

Ein Tagesausflug

 Ab und zu möchte man fort gehen. Andere Luft schnuppern. Andere Orte sehen. Das muss nicht bedeutend sein, nur anregend, inspirierend. - Wir sind also heute mit dem Postauto nach Rafz gefahren. Um tausend Ecken. Auf schmalen Strassen. Durch Bauerndörfer oder Dörfer, die aussehen wie Bauerndörfer. Einzelne Menschen unterwegs, wo es in Winterthur immer wimmelt von Leuten. Landschaften über Landschaften. Braune, leere Äcker, Wiesen, Rebberge an den Sonnenhängen. - Diese Fahrten nach Rafz machen wir jedes Jahr zwei-, dreimal. Unser Ziel ist das Gartencenter Hauenstein, wo wir fein Zmittag essen und dann allerlei "pöstelen". Heute Primeln für unseren grünen Tisch auf dem Sitzplatz. Sämereien, die noch zu warten haben. Eine Orchidee. Dann zurück mit dem Postauto. Gleiche Route, und wir sehen wieder Neues. Sind angeregt und inspiriert.

Mittwoch, 19. Februar 2025

Vier Kilo Haferflocken

 Gebana sagt von sich:

"Gemeinsam verändern wir den globalen Handel zugunsten von Bauernfamilien, der lokalen Wirtschaft und der Umwelt."

Gebana ist bio und fair. Gestern im Kassensturz kam Gebana auch gut weg als Arbeitgeberin. Das freut mich heute noch, wo ich doch gerade wieder ein grosses Paket bekommen habe. Alles da, was ich bestellt habe: Vier Kilo Haferflocken (CH), je ein Kilo Mandeln, getrocknete Aprikosen und gebrochene Cashews. wer weiss heute noch, wieviel vier Kilo Haferflocken in einem Beutel sind. So wunderbar, sie im Keller in gut schliessende Gefässe füllen zu dürfen! Sie halten das ganze Jahr. Von Müesli zu Müesli zu Müesli.

Dienstag, 18. Februar 2025

Erpelüberzahl an der Eulach

 Auf eine Ente kommen mindestens zwei "Enteriche". Das gibt immer wieder ein Gerangel, ein Flügelschlagen und Entweichen. Die Damen schwimmen derweil weiter. Sie werden rechtzeitig wählen, welcher Galan zum Zuge kommt oder zum Stoss. Nur das Teichhuhn ist eineinzig. Findet es auch noch seinen Hahn? Oder wie heisst bei den Rallen das männliche Tier? Dass Teichhühner keine Hühner sind sondern Rallen, weiss ich noch nicht lange. Zu ihnen gehören auch die Blässhühner. Weshalb habe ich sie zu den Enten gezählt? Man ist nie zu alt, um dazu zu lernen.

Montag, 17. Februar 2025

Amos Oz, eine Geschichte von Liebe und Finsternis

Das Buch hat 830 Seiten; ich bin auf Seite 602. Es ist eine Familiengeschichte inmitten der Geschichte Israels. Der Knabe Amos ist einziges Kind seiner Eltern und wächst in Jerusalem auf. Er ist eingebettet in Verwandtschaft und Nachbarschaft. Finsternis bedeutet zuerst einmal das Wissen um den Holocaust. Aber dann sollen die Briten Israel verlassen, und der Staat Israel soll gegründet werden. Das schürt in der arabischen Welt unglaublichen Hass, dem die Briten freien Lauf lassen. Am Tag der Staatsgründung stürmen arabische Truppen von allen Seiten ins Land. Jerusalem wird zeitweise abgeriegelt, und ganze Quartiere werden zerstört und die jüdischen Menschen getötet. Amos lebt mit seinen Eltern und gegen 20 weiteren Jüdinnen und Juden in einer Parterre-Wohnung. Sie haben alle Fenster mit Sandsäcken verbarrikadiert. Wer nach draussen geht, riskiert von Scharfschützen getötet zu werden.

Ich bin erschüttert. Amos Oz ist für mich ein glaubwürdiger Autor. Er ist 2018 gestorben, war Preisträger des deutschen Friedenspreises und setzte sich für eine Zweistaatenlösung ein. Wenn ich diese Seiten von absoluter Finsternis lese, verstehe ich plötzlich, dass die Verhältnisse im Land Israel sehr, sehr komplex sind. Und jetzt will Trump aus Gaza eine Riviera machen. 

Sonntag, 16. Februar 2025

Rund ... um...

 Es ist Skiweltmeisterschaft. Reto ist begeisterter Zuschauer vom Sofa aus. Sogar ich weiss, wann der zweite Lauf stattfindet. - Ich muss nämlich mein Kochen rund um die Wettläufe planen. Und den Spaziergang in bitterer Kälte haben wir nach dem ersten Lauf und vor dem zweiten Lauf gemacht. Heute ist ja der letzte Tag, aber ich freue mich nicht zu früh. Es gibt noch soooo viele Sportarten, die auch spannend sind, findet Reto. - Jetzt gehe ich kochen und serviere das Essen vor dem Bildschirm. Samt einem guten Schluck Rotwein zur Beruhigung meines Seelenhaushaltes.

Samstag, 15. Februar 2025

Massacker auf dem Kuchenteller

 Wir sind nach dem zweiten grandiosen Slalomlauf der Schweizerskiläuferinnen in die Stadt gefahren. Zahnbürsten kaufen für die Mädels und mich. Die Drogistin wird sich gewundert haben: Bitte, vier Curaprox - Zahnbürsten ultrasoft! - Nein, keine rosafarbene! Uh, sicher nicht weiss! Ich brauche vier verschiedene Farben, unbedingt. - In der Schublade fand sich alles zu meiner Zufriedenheit. - Dann sind wir beim "Gottlieber" Kaffee trinken gegangen. Dazu je eine feine Crèmeschnitte, die nur einen Nachteil hatten: Man brachte die Teigschichten kaum "abenand". Reto holte ein Kleinstsackmesser aus seinem Rucksack; ich hackte und sägte und faltete. Es gab ein wahres Massacker auf dem Kuchenteller. Nachher kauften wir in der Markthalle feinen Schinken und Mortadella zum Znacht. Jetzt sind wir wieder zu Hause. Ich habe den Garten nach Frühlingsblumen abgesucht (bei Minustemperatur). Gefunden: drei violette zusammengefaltete Krokus. Ich bin ganz zufrieden mit meinem Samstag. 

Freitag, 14. Februar 2025

Wandern so oder so

    "Wir müssen wieder wandern, zumindest im übertragenen Sinn: Dinge erforschen, neue Ideen ausprobieren, bei einer Flasche Wein mit Freunden...ausschweifende Gedankenreisen unternehmen. Auch das ist eine Art Wandern."  Charles Foster im Tagi-Magi

So gesehen sind wir gestern in die Nacht hinein gewandert mit Schwester und Schwager. Eine Flasche Wein hat nicht gereicht bei so einer weiten Gesprächs-Wanderung. Kurz vor Mitternacht war für den Moment alles gesagt, aber wir tun es wieder. Es ist gut, Freuden und Sorgen zu teilen. Über die weite und die nahe Welt. 

Heute wird es gut sein, das Wandern so zu verstehen, dass man in die Schuhe steigt und die Jacke überzieht, die Türe öffnet und hinaus tritt in die kalte Luft und sich über das "Schümli" Schnee wundert, das in der Nacht gefallen ist. Erforschen, was die ersten Blümchen tun. Den Kopf einziehen oder den Hals recken? Der Frühling kommt bestimmt. Keine Bange!

Donnerstag, 13. Februar 2025

Gestern // heute

 Gestern hatte ich ein arges Stechen oben links - die Milz? Ich musste mich warm halten und las ein Buch. Gestern. // Heute geht es mir gut. Ich rühre und schnipsle, ich koche den halben Morgen und Nachmittag. Besuch kommt um siebzehn Uhr. Ich freue mich. Heute.

Dienstag, 11. Februar 2025

Nieselregen

 Mein Ehemann ist unterwegs mit dem Zug, vom frühen Morgen bis zum späten Abend. Er hat ge-whats-appt, dass er an der Sonne Zmittag gegessen hat. Im Wallis oder so. - Ich habe mit meiner Schwester in der Stadt Kaffee und Brioche genossen und einen langen, guten Schwatz. Zum Glück im Trockenen und Warmen. Draussen nieselt oder regnet es unaufhörlich. Deshalb bin ich noch kurz zum Kiosk gegangen. Warum nicht ein Frühlingsheft kaufen an diesem grauen Tag?! - Aber ehrlich, hatten Landliebe, Mein schönes Land, Landlust und ähnliche nicht letztes Jahr die gleichen Titelbilder wie heuer, wie vorletztes Jahr...Ich habe mir lieber einen günstigen Krimi gekauft im Buchladen.

Montag, 10. Februar 2025

Die leere Schublade

 Mein Zimmer ist voll. Da hat es alles, was ich brauche und wohl weit mehr. Jedenfalls habe ich heute drei Kleidungsstücke zur Kleidersammelstelle gebracht, die ich mehr als zwei Jahre nicht getragen habe. Ständig bin ich dran, Bücher auszusortieren. Das nützt nichts, weil neue dazu kommen. Aber ich gebe mir Mühe, wenig Neues zu kaufen - auf jedem Gebiet. Vor einiger Zeit ist eine Schublade leer geworden, und das macht mir Hoffnung. Sie bleibt leer. Ich hoffe, dass mit der Zeit Leerraum dazu kommt. Ich bin auf gutem Weg.

Sonntag, 9. Februar 2025

Gockhausen

Wer weiss schon, wo Gockhausen liegt! Reto und ich kennen seit heute sogar den Wanderweg von Stettbach nach Gockhausen. Falls jemand will, dass ich schweige, muss er/sie nur mit mir von Stettbach nach Gockhausen wandern. Ich verstumme garantiert schon nach einer Viertelstunde, und nach einer halben Stunde beginne ich zu grummeln. Es geht nämlich nur aufwärts. Immer, immer aufwärts und wie! Oben gibt es kein wirkliches Dorf, und die Beiz in der Nähe der Busstation ist am Sonntag zu. - Gockhausen, ein Flop? - Nein, nein und nochmals nein! Es war so erstaunlich, vom Bahnhof Stettbach in drei Minuten in schönster Natur zu sein, einem Bächlein entlang hoch zu steigen. Von oben weit, weit zu sehen. Es war schön. Und wir waren fast allein unterwegs. Das änderte sich in Zürich am Limmatquai ganz entschieden. Ganze Völkerwanderungen! Und alle wollten vor einem Strassenkaffee etwas trinken. Wir auch.




Samstag, 8. Februar 2025

Kein Spinat!

 Reto darf heute Abend auswärts fein essen gehen. Das hat er auch verdient; er ist Aktuar im Kirchenchor und hat gerade ein langes Protokoll von der GV fertig gestellt. Jetzt also ein schönes Essen mit dem Vorstand des Kirchenchores. - Ich bin zu Hause und habe mir gedacht, ich könnte Spinat zum Znacht essen. Weil ich Spinat sehr gerne habe, aber Reto gar nicht. Nur ist mir eine angefaulte Avocado in die Hände gekommen. Die MUSS ich essen, wo Avocados doch so kostbar sind und es soviel Wasser braucht, um sie wachsen zu lassen. Altes Brot hat es auch noch; es passt zur angefaulten Avocado. Ich begiesse mein neues Nachtessen mit einem Rest Wein von gestern. Das kommt gut.

Freitag, 7. Februar 2025

Odi ist für alles gut

Heute beim Morgenessen haben wir überlegt, was einzukaufen sei für das Wochenende. Zuerst mussten Menüs gewählt werden. Wonach hast du "Gluscht"? - Reto sagte, heute sei ein Schweizertag; da brauche es ein schweizerisches Menü. Was wäre da typischer als Bratwurst und Rösti. - Wir haben eingekauft. Ich habe gekocht: Bratwurst und Rösti. - Und der Odi (Marco Odermatt) hat geliefert: Goldmedaille in Saalbach- Hinterglemm. Ein Schweizertag! 

Donnerstag, 6. Februar 2025

Ich habe sie ausprobiert, die Tajine

 Ein bisschen unsicher, aber Google sagt ja zu allem etwas, habe ich heute erstmals ein Essen in der Tajine gekocht. Pouletschenkel in der Tajine anbraten, nachdem alle Gemüse geschnitten und bereit sind, das marokkanische Gewürz daneben steht. In einer Schüssel Rüebli, Wirz, Kartoffeln und Zwiebeln mit echli Öl und viel Gewürz mischen. Ich habe Ras el Hanout mild und kräftig ausgesucht, dazu Ingwer und Zimt. Das gewürzte, gemischte Gemüse zum Fleisch geben, auch anbraten. Wie das riecht, einfach himmlisch oder eben marokkanisch. Jetzt den Kegeldeckel aufsetzen, und das Gericht köchelt ganz von alleine ein Stündchen. - Das Ergebnis ist top (und um Etliches besser als die Rennergebnisse der Schweizer Skifahrerinnen  heute).

Mittwoch, 5. Februar 2025

Ein glücklicher Morgen

Reto ist in die Stadt gegangen. Ich bin in die Stadt gegangen. Er zum Urologen, ich einkaufen. Wunderbarerweise sind wir uns nach getanen Unternehmungen über den Weg gelaufen. Reto hat guten Bescheid bekommen beim Arzt, und das haben wir im Café Vollenweider gefeiert. Die Barista hat heute zum ersten Mal einen Schwan auf den Milchkaffee zaubern können. Ich habe ihn bekommen. Der Tag bekam also noch einen Glanzpunkt.



Dienstag, 4. Februar 2025

Die Spatzen nicht gering schätzen

 Ich war laufen. Dort, wo ich einmal einen Eisvogel gesehen habe. Heute waren es nur Spatzen. - Nur Spatzen? Sind sie nicht schön und lebhaft und schwatzhaft! Und jeder sieht ein bisschen anders aus. Einer ist mutig und der andere nicht. - Wir verlieren viele Vogelarten. Sie sterben aus. Müssten wir nicht mehr schätzen, was wir (noch) haben? - Und überhaupt, ich fühle mich den Spatzen verwandt. Ich bin nur eine gewöhnliche alte Frau unter vielen. Aber immer noch lebhaft und schwatzbereit. Und ich bin eine, die es nur einmal gibt. Diese!

Montag, 3. Februar 2025

Grün

 Langeweile ist mir fremd. Sie gehört in meine Kindheit zurück. In die langen, langen Sommerferien. - Ich bin Rentnerin und freue mich darüber, dass ich meine Tage selber einteilen darf. Heute habe ich endlich das Weihnachtsfenster geputzt. Die Mädels hatten einen riesigen Weihnachtsbaum gemalt mit viel, viel Grün. Kaya hat schon letzte Woche darauf hingewiesen, dass das Bild mit Bethlehemstern und Päckli nicht mehr zeitgemäss sei. Nun ist die Farbe weg. Das Fenster wartet auf neue Taten. Von Weihnachten zeugen nur noch meine Fingernägel; sie sind grün.

Sonntag, 2. Februar 2025

Kann uns der Hochnebel etwas anhaben?

 Heute hat sich Reto viel vorgenommen: Er hat zum erstenmal selber Ravioli gemacht. Von Grund auf: Teig, Pilznussfüllung, Form geben, kochen, Béchamelsauce dazu. Und es war perfekt! So fein! Kann er gern wiederholen. - Das Dessert habe ich dann in der Stadt genossen: Vermicelles mit meiner Besten Freundin im National. - Ein wirklich schöner Sonntag!

Samstag, 1. Februar 2025

Pommes Duchesse

 Gestern und heute habe ich neue Rezepte ausprobiert - und siehe, mein Essen kam gut an. Gestern Abend war es eine spezielle Zwiebelsuppe, heute ein Lauchgemüse mit gedörrten Aprikosen, Pouletbrüstchen und Pommes Duchesse. Diese "Kartoffelhöckli" habe ich tiefgefroren gekauft. Ihr Name ist erhebend; er bedeutet "Herzoginkartoffeln". Aber ihr Geschmack? - Man kann sie sehr wohl essen.

Freitag, 31. Januar 2025

Winterthur hat fünf Stadtteile

 Gestern beschlossen wir, im Stadtteil Töss laufen zu gehen. Wir haben mit Freude erfahren oder besser erlaufen, dass Töss nicht nur aus einem Einkaufszentrum an einer stark befahrenen Strasse besteht. Zuerst kamen wir an meist schönen alten Häusern vorbei. Wir standen einigemale still, um zu schauen. Dann gelangten wir an den Tössuferweg, und da gefiel es uns sehr. Jedenfalls am Anfang, später kamen leider grosse Baustellen, aber da waren wir gar nicht mehr in Töss, sondern zu unserer Verwunderung in Wülflingen. Wir gingen bis zur alten Mühle im Schlosstal. Ein Mann hustete ganz gewaltig. Ein Obdachloser in einer kalten Nische bei der Mühle. Er tut mir leid.

Donnerstag, 30. Januar 2025

DAS MAGAZIN

Wir haben den Tagesanzeiger nicht mehr abonniert, dafür den Landboten, der mehr Regionales bringt. Aber ich bekomme das Tagesanzeiger- Magazin, das immer samstags beiliegt, von Judith. Ich mag das "Tagimagi" sehr, sehr, sehr. Mit seinen Themen-Vertiefungen. Mit seinen überraschenden Beiträgen. Mit seinen Herausforderungen. 

Ist folgendes nicht überraschend? Jedenfalls habe ich über sowas noch nie nachgedacht:

"Die Stoffe unserer Teppiche, Vorhänge und Bezüge werden immer resistenter und dadurch giftiger, weil unser Bedürfnis nach Reinheit immer stärker wird. Das Problem ist: Auf Fleisch können wir verzichten, auf Stoff jedoch nicht."

Gesagt hat das Hella Jongerius, eine Designerin, die nichts Neues mehr designt, nur schon Vorhandenes recycelt und upcycelt, weil es schon genug von allem gibt. Weiter sagt sie:

"Die Empfänglichkeit für Stoffe hat es schwer, weil wir in einer digitalen Welt leben, in der es keine Textur mehr gibt. Auch deshalb finde ich Textilien so wichtig. Sie bieten die Möglichkeit, etwas zu fühlen, sich als Mensch zu fühlen."

Also: Berühren, darüber fahren, erspüren. - Alänge (Mundart) wie die kleinen Kinder, (fast) alles alänge!!!

Mittwoch, 29. Januar 2025

Links und rechts und geradeaus

 Ich bin gerade nach Hause gekommen von einem langen Spaziergang. Aber ich könnte meinen Weg nicht beschreiben. Für einmal bin ich einfach der Nase nach gegangen, und die hat in alle Richtungen gezeigt. Meistens ging es sich angenehm, nur einmal hörten die Treppenstufen aufwärts fast nicht mehr auf. Jedenfalls gibt es immer noch viel Neues zu entdecken in Oberwinterthur. Schulhäuser mit ihren Namen, mein oranges, umgebautes Lieblingshäuschen an der Rychenbergstrasse von nah, Kindervelos stehen davor. Die nächste Generation hat übernommen. Blumen gab es nur "Gisegeiseli" (Gänseblümchen), aber es ist Januar. Man bedenke, es ist Januar und warm wie im Frühling!

Dienstag, 28. Januar 2025

Man sagt "Taschin"

Unser Schwiegersohn hat gerade Marokko auskundschaftet. Dieses Land gleich südlich von Spanien ist nur durch die Meerenge von Gibraltar "von uns" getrennt. "Marokko" - das tönt für mich märchenhaft. Orientalisch. Bunt. Es riecht nach Gewürzen. Es tönt arabisch, laut, lebhaft, fremd. Anziehend. - Ich kannte eine Frau, deren grösster Wunsch am Ende ihres Lebens war, noch einmal Marrakesch zu besuchen. Noch einmal! Weil es "ihre" Stadt war. 

Ich war nie in Marokko und nie in Marrakesch. Ich werde eher nur davon träumen wie Peter Bichsel von Paris. Gerade nicht hingehen und mir den Traum bewahren.

"Sie" kochen dort in der Tajine, was eine Art arabischer Römertopf ist. In der Funktion, aber nicht im Aussehen. Die Tajine hat einen Kamin, sozusagen, und ist oft orientalisch bemalt. Riechst du die Gewürze, die da hinein gegeben werden: Ingwer, Kreuzkümmel, Ras el Hanout?

Sonntag, 26. Januar 2025

Mein Ehemann ist ganz aufgeregt

 Wir sind im Januar, einem Wintermonat. Es folgt der Februar, ein Wintermonat. Aber es ist warm, eigentlich zu warm. Reto steht auf dem Sitzplatz und ruft plötzlich ganz aufgeregt: "Komm, komm, das musst du sehen!" - Was ihn so aus der Fassung bringt, ist ein Schmetterling, der durch unser Gärtchen gaukelt, als wäre es Frühling. "Ein Admiral", sagt Reto, und er hat recht. Er (der Admiral) sonnt sich längere Zeit an der weissen Hausmauer. Schlüpft er dann einfach wieder unter unser Efeu oder in die Holzbeige, wenn es kälter wird? Jedenfalls sagt mir Google, dass dies die bevorzugten Überwinterungsorte der Admirale sind.

Samstag, 25. Januar 2025

Staunenswert!

Unsere Enkelin turnt in der Mädchenriege vom TV Hegi. Heute war Turnunterhaltung. Sie hat am Barren gut geturnt, sich schön bewegt (wie immer). Aber die Vorführung der Mädchenriege war sehr kurz wie die Vorführungen aller Gruppen. Weil, es sind so viele Gruppen und so viele Turnerinnen und Turner. Und so viele Leiterinnen und Leiter. Und so viele Helferinnen und Helfer. Einfach staunenswert, dass sich so viele Hegemerinnen und Hegemer verschiedenen Alters freiwillig derart einsetzen! Und so viele gute und supergute Ideen haben! Und so konzentriert und gekonnt ihre Darbietung abliefern! Einfach staunenswert und glücklich machend!  

Freitag, 24. Januar 2025

Kandierte Orangen

 Wir haben wieder 13 Kilo Orangen von Gebana bestellt und bekommen. Wunderbare Bio-Orangen von Griechenland direkt von den Produzenten. Weil 13 Kilo viel auf einmal sind für zwei, verschenken wir ein paar Früchte an Judith. Und ich will den dringenden Wunsch unserer Montags-Mädels (am Montag kommen die zwei bei uns zum Essen) erfüllen: "Mach doch wieder kandierte Orangen! Die sind so fein!" - Das bedeutet, dass ich zehn Tage lang zu tun habe. Täglich nur fünf Minuten, aber eben doch. An fünf Tagen mit immer mehr Zucker aufkochen, dann fünf Tage trocknen lassen und ihnen dabei gut schauen. Immer wieder kehren. Ihnen genug Luft zukommen lassen. Aber dann sind sie eine feine Schleckerei.

Donnerstag, 23. Januar 2025

Wie handeln?

 Jetzt kommen wieder die Spendenbestätigungen für die Steuererklärung. Mein Geld reicht leider nicht, um allen "Bettelbriefen" gerecht zu werden. Aber ich gebe gerne ausgewählten Organisationen etwas. Umso mehr hat es mich heute geärgert zu lesen, ich hätte früher doch etwas gegeben, aber letztes Jahr nicht. - "Wir hoffen, Sie dieses Jahr wieder unter den Spenderinnen zu haben." - Mich ärgern oder mich schämen? - Weder noch, aber (fast) immer verantwortlich handeln. 

Mittwoch, 22. Januar 2025

Coiffeurbesuch

 Ich war heute Morgen bei meiner Coiffeuse in der Stadt. Ich mag sie, und wir quatschen so allerlei miteinander. Wie Weihnachten war. Warum man eigentlich Fasnacht feiert. Dass es kalt ist und sie dieses Jahr leider nicht skifahren darf. Sie zog sich letztes Jahr eine Knieverletzung zu. - Die Kollegin von Nina machte Pause auf dem lila Sofa und genoss zum Kaffee ein bisschen Schokolade. - "Immer isst du so viel Schokolade. Warum eigentlich?" fragte Nina. - "Weil es mich glücklich macht." war die Antwort. - Meine Coiffeuse meinte: "Mich machen Ferien glücklich und shoppen." - Da ging ich doch gleich mal hin und shoppte kräftig. 

Dienstag, 21. Januar 2025

Türen

Wir haben fünf Türen in unserer kleinen Wohnung. Das wissen wir sehr genau, denn wir haben alle geputzt. Zwei Reto, drei ich, heute fertig geworden. Am Mittagstisch habe ich es Enkelin und Tochter erzählt. Sagt Kaya: "Das habe ich noch nie gehört, dass man Türen putzt." - Sie wird nicht mitbekommen, was ihr Mami und ihr Papi so alles arbeiten im Haus. Es interessiert sie wohl auch nicht sehr. Mami Judith hat etwa im Alter von Kaya zu mir gesagt: "Ich will noch nicht im Haushalt helfen; das muss ich dann, wenn ich eine Frau bin." - Vielleicht machen sie es aber sowieso besser als ich damals. Am Samstag sind sie in den Wald gegangen und haben eine Wurst gebrätelt mit Schlangenbrot. Zusammen ein Feuer machen bei grimmiger Temperatur und nicht trockenem Holz. Chapeau! Viel besser als Türen putzen!

Montag, 20. Januar 2025

So ein richtiger Montagmorgen

 Die Kerze geht aus. Das Geschirr stapelt sich. Mein Mann wäscht. Auch die Bettwäsche. Ich ziehe die Betten frisch an. - Apfelmus kochen. Die Mädels lieben frisches, selbst gekochtes mit ein wenig Zimt zu Hörnli und Ghacketem. - Überall aufräumen. Boden wischen, wenn Zeit bleibt. Sonst morgen. Ach, ja, morgen ist ja auch noch ein Tag.

Sonntag, 19. Januar 2025

Objektophilie (Liebe zu Gegenständen)

 Da gibt es nichts zu lachen; wir alle sind objektophil. Sagt das Tagi-Magi. Manche lieben ihr Auto, andere ein besonderes Schmuckstück. Jene mögen Steine und diese Briefmarken. - Ich liebe meine Farbstifte. Manchmal zähle ich sie (179), oder ich sortiere sie nach Farben. Sie sind meistens gut gespitzt. - Nach Farben sortiere ich manchmal auch meine Fadenspulen. Die meisten Nähfäden sind von meinem Mami auf mich gekommen. Ebenso die Knöpfe. Aber nicht die bunten Wollknäuel. Wolle kaufe ich mir selber ständig. Ob sich das "wollophil" nennt?

Samstag, 18. Januar 2025

Zu klein oder zu gross

Viele Leute in der Damenabteilung vom Coop-City! Und viele Kleiderstangen voller Blusen und Pullover mit herabgesetzten Preisen! Früher hiess das "Ausverkauf", heute "Sale". - Ich brauche einen Pullover. Er soll fair hergestellt und nicht zu teuer sein. Geht das? - Ich schaue mir so ziemlich jeden Stangenpullover an. Die meisten sind Grösse S oder XXL. Oder sie haben eine grässliche Farbe oder ein schreiendes Muster. - Nächster Laden! Erneute viele Leute, welche die Durchgänge verstopfen. Aber ich finde! Der Pullover ist dunkelblau mit weissen Streifen und hat die richtige Grösse. Allerdings steht bei ihm nix von "Sale" sondern "NEW". 

Freitag, 17. Januar 2025

Gestern kein Blog

Es hat sich mir nichts aufgedrängt. Es hat sich nichts angeboten zum Schreiben. Oder hätte ich vom Mehl erzählen sollen? Im Küchenkasten unten, schlecht zugänglich, lagert das Mehl für Brote. Ich habe gestern gezählt, dass es noch fünf Kilo Halbweissmehl hat, zwei Kilo Roggenschrot, ein Kilo Pizzamehl...Ich habe dort unten gerade Frühlingsputz gemacht. - Oder hätte ich von den vergessenen Pilzen erzählen sollen? Eine Tasche voll Essen haben wir eingekauft, aber die Pilze für den geplanten Pilzauflauf vergessen. - Oder wäre von Mona im Hospiz zu erzählen gewesen? Ein TV-DOK, der zu Herzen ging.

Ich werde nicht (ganz) jeden Tag bloggen. 

Mittwoch, 15. Januar 2025

Frühlingsvögelchen

Reto hatte letzte Woche bedauernd gesagt: "Jetzt kommen keine Weihnachtskarten mehr." - Aber dann kam noch ein Weihnachts-Ueberraschungspäckli von Intschi bei uns an. Schon die beiliegende Karte brachte uns fast zu Tränen. Und dann der Inhalt! - "Frühlingsvögelchen" nennt die Filzkünstlerin Leandra ihr Werk.

Allerliebste Blaumeislein in einem Blumenkranz. Heute habe ich Leandra telefoniert, um mich zu bedanken. Und längst nicht die richtigen Worte für meine Freude gefunden. 

Dienstag, 14. Januar 2025

Was nicht weg kann

Wir haben eine kleine Wohnung, und ich habe viel Zeug. Könnte ich nicht einfach ausmisten?

Aber Zeug ist nicht einfach Mist. Vieles kann man eines Tages brauchen; der richtige Anlass ist nur noch nicht gekommen. An vielem hänge ich, weil es mich erinnert. Und dann gibt es noch die skurrilen Dinge, die ich schön finde und sonst wohl niemand.

Verzweigte Rosenäste, die wie ein Hirschgeweih aussehen. Nie würde ich ein echtes an die Wand hängen, aber dieses Rosenholzgeweih schon.

Die drei Holzkönige aus Stefans längst aufgehobenem Laden. Sie grüssen mich das ganze Jahr huldvoll vom Büchergestell.

Ein buntes Bild mit drei Katzen, das mir eine Nichte zu einer weit zurückliegenden Weihnacht geschenkt hat. Welche Nichte eigentlich? Ich mag die stolzen, aufrechten Katzentiere.

Das Tagesanzeiger-Magazin hat ein ganzes Heft zum Thema "die Dinge, die wir lieben" gemacht. Ich komme darauf zurück.


Montag, 13. Januar 2025

Ich sehe eine Katze

 Meine Enkelin und ich schauen aus dem Fenster und sehen auf der anderen Strassenseite eine schwarzweisse Katze. Faszinierend: Die Katze schaut links und schaut rechts, achtet auf die Autos. Grossartig, wie unser Nepomuk das macht. - Kaya ist unsicher, ob das Nepomuk sei. Ist es nicht eher Felix? - Ich erkläre Kaya genau, warum es Nepomuk ist. Schau, er hat einen runderen Kopf als Felix. Kaya sagt nichts, akzeptiert? - Zwei Minuten später will ich in der Stube etwas holen. Wer liegt da auf dem Sofa? - Ich bin erschüttert, dass ich unsere Katze doch nicht durch und durch kenne!

Sonntag, 12. Januar 2025

Die Dame in Gelb

Ich sass mit meiner Besten Freundin im National beim Kaffee. Da wurde ich von einer Dame angeredet: "Sie haben aber einen schönen Pullover; so eine frische Farbe!" sagte sie ungefragt zu mir. Mein neuer Pullover ist knallorange. Nicht immer bin ich in Laune, ihn zu tragen. Heute aber schon. - Und was trug die Dame, die Schmuck-behängte? - Sie trug zitronengelbe Hosen, ein zitronengelbes Langarmshirt und ein sonnengelbes, gestricktes Gilet. Hatte nicht Reto gestern gesagt, so seien die neuen Modefarben!

Samstag, 11. Januar 2025

Nichts, nichts, nichts

 Sonnenspaziergang! Aber wir sehen kein Teichhuhn, keinen Fisch und keinen Eisvogel. Ich sage laut: "Nichts, nichts, nichts!" - Und da sitzt es, einen Meter von uns entfernt - ein kleines Teichhühnlein. Und überhaupt, man sieht immer etwas. Man muss nur wirklich schauen. Der neongrüne Alfa Romeo springt mir geradewegs in die Augen. Dann sehen wir gelbgrüne, zitronengelbe und maigrüne Winterjacken. Lauter gelbe und grüne Kleider fallen uns auf. Reto sagt: "Das muss die neue Modefarbe sein!"

Freitag, 10. Januar 2025

Ihre Augen leuchten auf

 Heute sass die Surprise-Verkäuferin wieder vor dem Coop, als wir einkaufen gingen. Bei knapp zwei Grad sass sie auf ihrem Camping-Stühlchen, um die Haare so etwas wie eine Gazewindel gewickelt. Als sie uns sah, leuchteten ihre Augen auf und sie lächelte uns an. Sie weiss auf sicher, dass wir ihr ein Heft abkaufen nach dem Einkauf. Das tun wir immer, auch wenn wir das gleiche Heft in der Stadt schon unserem eritreischen Surprise-Verkäufer abgekauft haben. Wir können sie nicht enttäuschen, ihn auch nicht. So haben wir fast jeden Monat zwei gleiche Hefte, die wir nie gleichzeitig lesen.

Donnerstag, 9. Januar 2025

Die letzte Begegnung

 Ich fuhr am 16.11.2023 nach Sachseln und holte ihn ab zum Essen im Dorf. Wir hatten es gut, aber ob er mich erkannt hat, weiss ich nicht. Er war dement geworden. Aber er war sehr fröhlich. Und das tat gut - seine Fröhlichkeit. Am Ende meines Besuches wandte er sich heimwärts, ohne adieu zu sagen. Ich ging in die andere Richtung Bahnhof-wärts. Ich wusste: Ich habe ihn verloren. Am Dreikönigstag 2025 ist Ernst Spichtig ganz gegangen; er ist gestorben. Ob er mich dort, wo er jetzt (vielleicht) ist, wieder kennen würde?



Dienstag, 7. Januar 2025

Weihnachtskarten

Mein abgewandeltes Sprichwort! - Ursprünglich heisst es: Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Bei mir heisst das: Wer anderen eine Karte schreibt, bekommt mit Glück eine zurück!


 

Montag, 6. Januar 2025

Dreikönigstag

Die beiden Mädchen, Enkelin und Nachbarskind, assen bei uns Zmittag. Beide sehr zufrieden mit Retos Pizza. Aber mit der Schule, die heute wieder begonnen hat, sind sie weniger zufrieden. Zu viele Prüfungen und schlechtes Essen im Hort. Ich sagte: "Da meinen die Erwachsenen immer, die Kinder, die hätten es schön." - Unsere Enkelin erwiderte: "Die Erwachsenen sind eifersüchtig auf die Kinder, und die Kinder beneiden die Erwachsenen, weil die alles dürfen." - Wir befrieden die Unzufriedenheit mit Dreikönigskuchen und heisser Schoggimilch.

Sonntag, 5. Januar 2025

Das "ewige" Buch, "Pain de sègle

 Es ist ein Buch, das 1997 herausgekommen ist - und etwa so lange habe ich es. Französisch geschrieben, im Baskenland in den Ferien gekauft. Ich war mir sicher, dass ich alles über das Bauernleben in den "Landes" zuzeiten meiner Grosseltern lesen werde. Jetzt liegt das Buch immer noch auf meiner Pultbeige. Es fehlen noch 118 Seiten, 202 habe ich gelesen und dabei viele, viele Wörter nachgeschlagen. Das nächste Kapitel heisst "Les Rebouteux". Nachschlagen, weiss ich doch nicht. - Ha, kann ja niemand wissen. Rebouteux heisst Gliedereinrenker oder Quacksalber.

Ich habe mir fest vorgenommen, das Buch möglichst schnell fertig zu lesen und dann in mein Büchergestell einzureihen. Irgendwie hänge ich an ihm, diesem Buch. Es erinnert mich an das ländliche Leben von früher, an dem ich auch teilhatte auf dem Bauernhöfchen meiner Grosseltern.

"Pain de sègle" heisst übrigens "Roggenbrot". Das habe ich ohne nachschlagen gewusst.

Samstag, 4. Januar 2025

Wir wollten das Teichhuhn sehen

Bevor vereisender Regen kommt, wollten wir an die Eulach. Mit Glück würden wir das Teichhuhn sehen, das scheue. Nein, kein Hühnchen im Wasser, dafür eine tauchende Ente, die wir da noch nie gesehen hatten. Eine Gänsesäger-Dame sagte unser Vogelbuch. - Reto entdeckte hernach einen Graureiher am anderen Ufer. Und dann - doch noch das Teichhuhn! Wir kehrten ganz beglückt nach Hause, wo in Nachbars Garten fremde Hühner scharrten.

Freitag, 3. Januar 2025

Die lieben Sieben

 Schade, bin ich nie selbst darauf gekommen. Es ist Sohn Stefan, der den Begriff für Weihnachten kreiert hat. "Die lieben Sieben" haben nämlich einen Geschenkgutschein bekommen. Einzulösen irgendwann 2025. Ueberraschungs-Tagesausflug, ausgerichtet eben von Stefan. 

Die lieben Sieben sind natürlich Reto und ich, unsere zwei Kinder und deren Partner und unsere Enkelin.

Wir sind alle nicht gerade verschwenderisch mit Kosenamen und Liebesbezeugungen. Keine Schätzeli und Chäferli. Gernhaben geht gerade noch;" ich liebe dich" will nur schwer über unsere Zungen. Jetzt aber "die lieben Sieben" - merkt man es, das gefällt mir ausgezeichnet.

Donnerstag, 2. Januar 2025

Brot vergessen

 Echt, ich hatte vergessen, dass am Bärzelistag die Läden zu sind - jedenfalls die meisten. Weil wir frisches Brot brauchten, sind wir zum Bahnhof gefahren und haben gerade noch einen Sprüngli-Cake für den Nachmittagsbesuch gekauft. Reto wollte nicht, dass ich alles selber mache. Locker soll es zugehen heute. Oder gleich im neuen Jahr? Aber das wird dann teuer. Heute ist heute, und ich werde den Cake geniessen und nicht an den Preis denken. Dass wir gleich noch Kaffee trinken waren in der Bar vom National, war schön. Der Lieblingskellner hat serviert. Eric heisst er, hat Reto herausgefunden.



Mittwoch, 1. Januar 2025

Was ist neu am neuen Jahr?

Klar, die Zahl - hinten eine Fünf statt eine Vier. Und ein paar neue Gesetze in der Schweiz, die in kraft treten. Eines davon beschert uns ein paar Franken mehr bei der AHV. Die geben wir wieder aus bei der erhöhten Krankenkasse. 

Für mich ist das erstaunlichste Neue, dass ich meinen Blog wieder aufnehme; ich brauche ein Schreibprojekt. - In den letzten paar Jahren habe ich mein Leben für meine Enkelin aufgeschrieben. Sie hat auf Weihnachten vier vollgeschriebene Bücher bekommen. Das ist abgeschlossen, aus der Hand gegeben. 

Es liegt an uns, das neue Jahr neu zu machen. Ausser dem Blog, den ich wieder aufnehme, wollen Reto und ich eine Wand in der Küche neu malen. Dunkelgelb oder orange. Professionell, sagt Reto. Also müssen wir uns neue Fertigkeiten aneignen. Was noch ausser dem Malen?