Donnerstag, 30. Oktober 2025

Gleichaltrige Freundin und Freund

 Sie wissen, wie es war, als man unbekannte Wörter nicht bei Google sondern im achtbändigen Lexikon des Vaters erklärt bekam. Sie wissen, wie man abmachte, als Handys noch unbekannt waren und der einzige Telefonapparat im Gang an der Wand hing.

Sie wissen auch, wie es ist, alt zu werden. 

Heute kamen Hanna und Ernst zu uns zum Mittagessen. Wir haben uns aus unseren (langen) Leben erzählt. 

Wir haben aber auch an unsere Zukünfte gedacht. Ängstlich und hoffnungsvoll zugleich.

ROSE AUSLÄNDER fällt mir ein mit ihrem Gedicht: NOCH BIST DU DA.

Wirf deine Angst in die Luft

Bald ist deine Zeit um

Bald wächst der Himmel unter dem Gras

fallen deine Träume ins Nichts


NOCH DUFTET DIE NELKE

SINGT DIE DROSSEL

DARFST DU LIEBEN

WORTE VERSCHENKEN

NOCH BIST DU DA


Sei was du bist

gib was du hast

Mittwoch, 29. Oktober 2025

Heute: Je mehr ich arbeite, desto grösser wird das Chaos

 Ob ich das heute Abend wieder in den Griff bekomme? - Ich habe meinen Jahres-Gartentee gemischt, zweierlei Salbe hergestellt und Brennnesseln ausgelegt in meinem Zimmer. Jetzt stehen leere Büchsen herum, wo keine Kräuter mehr darin sind. Ätherische Öle riechen mich an. Die Gartenhandschuhe liegen bereit für die Brennnesseln. Aber zuerst will ich Scones backen zum Nachtessen. Kommen also noch eine Teigschüssel und ein Backblech in den Schlamassel. Ach, da sehe ich sechs Hüte auf meinem Bett. Ich habe einen ausgesucht für die Halloween-Schöggeli am Freitag. Den auserwählten siebten Hut habe ich gefüllt und versorgt. - Sei es, wie es wolle - jetzt an die Scones...

Dienstag, 28. Oktober 2025

Unsere Strategie im Garten

 Für meinen Vater und seine Generation war das Einwintern des Gartens harte Arbeit. Alles wurde abgeerntet, die Gartenbeete leer geräumt und die Erde umgestochen. Das gehörte sich so. Alle taten es. Hätte jemand etwas stehen lassen für die Vögel oder die Erdkrume nicht mit Schwung umgedreht, man hätte sie oder ihn der Unordnung bezichtigt. 

Heute ist das zum Glück anders. Zum Glück für uns alte Gärtnersleut und zum Glück für allerlei tierische Lebewesen. Wir schneiden das und jenes zurück. Wir ernten die letzten Tomätchen. Aber den verblühenden Fenchel lassen wir stehen und die fruchtenden Sonnenblumen sowieso. Wie ist es unterhaltsam, den Spatzen zuzusehen, wenn sie Körner picken. Kopfunter oft und immer flink wieder weg in die Büsche. Die Katzen kommen gar nicht nach beim Zuschauen.

Wir alte Gärtnersleut arbeiten heute ein Stündchen und morgen eines. Immer, wenn wir müde werden, hören wir auf und sagen: Die "Tierine" (urnerisch für "Tiere") müssen auch noch etwas haben.

Montag, 27. Oktober 2025

"Hudelwetter" sagte Simon Eschle

 Wer ist Simon Eschle? - Reto nennt immer die Namen der Fernsehleute, seien es WettermoderatorInnen oder Tagesschaumenschen. So üben wir unser Gedächtnis, und die Fernsehleute werden zu einer Art von Bekannten. - "Die Frau Bohner ist wieder top angezogen, im Gegensatz zu Gaudenz." mag es dann tönen bei uns, wobei ich den Gaudenz Flury trotzdem sehr mag. - Simon Eschle ist der Neue, der schon tut, als wäre er ewig bei Meteo. 

"Hudelwetter", sagte Simon, und wie recht er hat. Leider muss ich heute Abend noch hinaus; mir graust . Aber meine Feldenkraislektion lasse ich nicht ausfallen; sie tut mir gut. 

Sonntag, 26. Oktober 2025

Zum 90. Geburtstag

 Es gab eine Zeit, da hätte ich Feste wie das von gestern Abend gefürchtet: Eingeladen und nur zwei von ca. 40 Menschen zu kennen. Aber gestern habe ich mich darauf gefreut, die Familie vom 90 jährigen Cornelius kennenzulernen. Und es war ein gutes Fest.

Der Jubilar war der Meinung, im Familienkreis sein Geburtstagsessen zu geniessen - und da waren wir Vielen! er hielt sich einen Moment lang die Hände vor die Augen vor Überraschung. Dann aber hielt er spontan eine kleine Begrüssungsrede. Freute sich offensichtlich. Ging beim Apèro von Grüppchen zu Grüppchen, klopfte Schultern, umarmte seine Lieben, sprach mit allen ein paar Worte. Mit wachem Geist und den Menschen zugewandt. 

Tochter Cornelia stellte alle Gäste kurz vor anhand der Tischordnung. So wussten wir gleich, wo unsere Plätze waren. Ich hatte das grosse Glück, neben der Schwiegertochter von Cornelius und Margrit zu sitzen. Lehrerin wie ich zu Beginn der Berufstätigkeit. Dann aber Diversifizierungen noch und noch. Alles auf dem Gebiet der Pädagogik. Sehr spannend für mich. Und ich glaube, wir waren uns auf Anhieb sympathisch. 

Reto war wohl der Mensch, der am lautesten uns fröhlichsten gelacht hat, als Schwiegersohn und Enkel "Diner for one" zum Besten gaben. Hervorragend gespielt. - Auch die Musikeinlagen der überaus musikalischen Grossfamilie waren grandios. Noch nie vorher hatte ich sechshändiges Klavierspiel geniessen können!

Genossen haben wir auch Essen und Dessert und Wein und Deko und, und, und. - Ein sehr gelungenes Fest, an das wir lange denken werden. Hoffentlich bleibt uns Cornelius erhalten in Frische und Wärme! Viele Jahre noch! 

Samstag, 25. Oktober 2025

Gerade erst

 Gerade erst waren wir auf dem nebligen Hohen Kasten, waren wir im Stapferhaus in Lenzburg, waren wir bei unserer Freundin in Mammern, war ich in der Stadt Hosen kaufen. Alles gerade erst und noch nichts abgelegt in einem Erinnerungskästchen in meinem Kopf. Oder in einem Kämmerchen meines Herzens. Alles noch ganz frisch - und schon kommt heute ein Fest dazu. Und schon kommt heute Nacht die Umstellung auf die Winterzeit. Und schon ...

Einerseits ist es schön, so viel zu erleben. Andererseits... - Sassen die Alten früher nicht auf dem Bänkli vor dem Haus? Dösten auf dem Sofa vor sich hin? Bedachten in Musse ihr Leben? Übten sich in der "Ars moriendi", der Kunst des guten Sterbens?

Sei es! Packen wir es! Heute ist ein Fest des Lebens!

 

Freitag, 24. Oktober 2025

Morgen brauche ich eine neue Hose

 Wir sind eingeladen, und alle meine guten Hosen sind in der Wäsche. Es sind nicht viele, sowieso zu wenige. Also noch ein Paar einkaufen. Ich habe eine klare Farbvorstellung, aber meine Figur ist nicht so superkompatibel. Klein und dick - das ist nicht "gäbig". - Ich schaue mich also um im Kleiderladen (Coop-City). Zuerst bei den Fair-Traidern. Nix für mich dabei. Alles echli "hudelig". - Weiter im Laden. Ich packe mir drei Paar Hosen unter den Arm und verschwinde in der Kabine zum Anprobieren. Die Schwarzen gefallen mir eigentlich nicht - und gehen nicht. Die Beigen sind nice, aber seltsames Material - und gehen nicht. Die Weinroten waren von Anfang an meine Favoriten - und gehen perfekt. der Tag ist gerettet, der morgige auch. Halleluja!

Mittwoch, 22. Oktober 2025

Ausstellung "HAUPTSACHE GESUND" im Stapferhaus in Lenzburg

 Das war ein cooler Nachmittag mit Tochter, Enkelin und Ehemann in der Ausstellung "mit Nebenwirkungen", wie es im Prospekt heisst. Besonders der Massagestuhl, auf dem wir alle einmal sassen und uns kneten liessen. Besonders das Übungsgerät für Chirurgen, an dem man mit zwei Zangen ein Teil von rechts nach links befördern musste. Besonders der riesige Teddybär, den man fest drücken konnte; dann spuckte ein Gerät daneben eine Karte mit Anleitung für eine gute Tat aus. Besonders die vielen Porträts von Menschen, krank oder im Gesundheitswesen tätig. - Das persönliche Journal mit seinen vielen Fragen an mich werde ich mir später nochmals vornehmen. - Uns allen vier hat es sehr gut gefallen in Lenzburg.

Dienstag, 21. Oktober 2025

Sprachforschung

Was würde man unter "Mehlklösschen" verstehen? - Das sei der hochdeutsche Begriff für Chnöpfli, Spätzli, Spätzle oder Schwaabechnöpfli. Das steht in meinen Mundartwörterbüchern von Uri und Zürich.

Als Kind hat meine Mutter Chnöpfli gemacht; Spätzli war nicht in unserem Wortschatz. Und so Unterschiede nach Machart, wo Chnöpfli klein und rund seien und Spätzli grösser und länglich überzeugen mich nach wie vor nicht. Für mich ist alles Chnöpfli.

Ich habe also heute Chnöpfli gemacht. Nicht so fein wie Theres im MartiniF in Wassen, aber ein bitzeli gesünder. Ich habe Bio-Dinkelmehl und Bio-Halbweissmehl gemischt. Ausserdem habe ich eine rechte "Hampfele" (handvoll) Salbei klein geschnitten, in Nussöl gebraten und in den Teig gemischt. Hat niemand bemerkt. Meine Enkelin hat nach der ersten Gabel den Daumen hochgereckt. Das ist die Hauptsache! Sollen sie heissen wie sie wollen, meine Salbei-Chnöpfli-Spätzli. Nur nicht Mehlklösschen; die würden mir im Hals stecken bleiben.

Montag, 20. Oktober 2025

Am Freitag und am Sonntag steht nichts in der Agenda

Gerade ein bisschen verrückt für alte Leute: Wir haben diese Woche ganz viel los. Heute hat es begonnen mit Sarina zum Zmittag. Kaya war nicht da, also habe ich den Unterhaltungspart nach dem Essen übernommen. Und ich habe etwas Neues gekocht; Sarina hat das Gefühl, es gäbe immer Spaghetti. Seit sie etwas in dieser Art gesagt hat, gab es nie mehr Spaghetti. Heute also neu: Apfelschmarrn nach Buchstabensuppe mit Gartenkräutern. Kam gut an.

Am Mittwoch fahren wir nach Lenzburg zu einer Ausstellung "mit Nebenwirkung", wie es im Prospekt heisst. Es geht um Gesundheit.

Der Donnerstag bringt uns nach Mammern in die Reha-Klinik; Besuch bei einer Freundin.

Vom Samstag darf ich nichts erzählen; er ist ganz, ganz geheim. Dann kommt der Sonntag, wo alles reflektiert und in der Erinnerung abgelegt wird. Ob es da überhaupt noch Speicherplatz gibt?

Sonntag, 19. Oktober 2025

Sonntag Ende Ferien

Gestern haben wir im Garten Zmittag gegessen; heute war es uns zu kalt. Trotzdem hat Reto unsere beiden Koteletten auf dem Feuer geröstet. Feine Rauchnote nebst der frischen Würze aus dem Kräutergarten. Dazu gab es Brokkoli aus dem Garten, Schrumpfrüebli aus dem Kühlschrank, Reis und Zwiebelgemüse nach Ottolenghi. So geht Sonntag.


Morgen beginnt die Schule wieder und wir nehmen das Kochen für die Mädels wieder auf. Gern. Am Dienstag kommt dann Hund Yumi wieder, der noch auf der Heimreise ist. Von dort, wo die Sonne scheint.



Samstag, 18. Oktober 2025

Reto rätselt

Wir sitzen beim Morgenessen und lösen nebenbei unsere Rätsel wie immer. Reto sucht die richtigen Begriffe für sein Kreuzworträtsel; ich knoble an den Sudokus in unserer Tageszeitung.

"Was meinst du", fragt Reto, "gibt es das Wort "Passuelle?" - Ich habe es noch nie gehört, aber es gibt so viel. Es stellt sich heraus, dass es "Glashuelle" heisst. Was das sein soll, ist mir ein Rätsel.

Weil ich vor Jahrzehnten ein bisschen Latein gelernt habe, verlangt Reto oft von mir, dass ich sozusagen archäologische Wortgrabungen vornehme. Manchmal klappt es sogar. Oft aber muss ich meinem Vis-à-vis mein Zettelchen über den Tisch reichen, damit Reto unter "Auflösung" nachforschen kann, um sein Rätsel zu vervollständigen. 

Mein "Zettelchen" ist eine halbe Zeitungsseite, mehrfach gefaltet, damit oben meine zwei Sudokus liegen. Da gnage ich dann dran und werde immer wieder herausgerissen aus meinen Überlegungen. Muss mein Zettelchen hergeben, weil es die Auflösungen enthält. Bekomme es mit Glück zurück, wenn mein Mann realisiert, dass ich es noch brauche: "Was, du bist noch nicht fertig?"

Freitag, 17. Oktober 2025

Ich muss nichts, ich darf alles

 Auch dieser feine Tag geht bald in den Abend über. Ich bin allein zu Hause; Reto ist an der Olma und schwärmt per WhatsApp von Jersey-Kühen. Ja nu, mich interessieren die Stockenten auf der Eulach heute mehr. Bin froh, dass ich daheim sein darf. Nur ein bisschen im Quartier laufen. Meine Schwarzerle besuchen am Wehr. So ein imposanter Baum! Aber sonst gibt es wenig, das mir auffällt. Das ist wohltuend nach dem gestrigen Tag mit den Massen von Leuten, die an die Sonne wollten. Ich habe sie auch heute verpasst, die liebe Sonne. Aber das macht nichts. Zum Glück gibt es noch manche Chance. Ich muss nichts, ich darf alles.

Donnerstag, 16. Oktober 2025

Graue Nebel wallen, kühler weht der Wind

 Wie so viele andere wollten wir heute an die Sonne. Frau Bohner vom Wetter hatte versprochen, dass ab 1500 Meter ü-M. pure Sonne sei. Heute! Mit uns hatten das ganz viele andere geglaubt. Jedenfalls waren die Züge voll von frohen Menschen und auch die Gondel auf den Hohen Kasten (1793m ü.M.) war proppenvoll. So sah es aus, als wir ankamen.


Und so blieb es. Oder wurde eher noch dichter und feuchter.


TROTZDEM! Wir haben im Drehrestaurant fein gegessen und guten Wein getrunken und unseren 49. Hochzeitstag gefeiert. Vom Drehen leichten Schwindel verspürt, aber die Aussicht war immer die gleiche: Graue Nebel wallten. Für dieses "Erlebnis" haben wir gaaaanz viel bezahlt. Ist ja auch einzigartig. Zum Lachen schön!

Mittwoch, 15. Oktober 2025

Buchen-Streckfuss

 Ich mag verrückte Namen aller Art. Bei Menschen aber nur, wenn sie nicht zu Spott verführen. - Ein Buchen-Streckfuss ist eine grüngelbe, hübsche, leicht giftige Raupe, deren Foto mir Schwager Meinrad geschickt hat. Sie richtet Schaden an bei Bäumen. Leider. Wo sie doch so hübsch ist.


Es gab eine weitere Freude heute: Endlich wieder einmal ein Rotkehlchen in unserem Garten gesehen!

Und die grösste Freude: Mein Ehemann erlebt bei guter Gesundheit seinen 78. Geburtstag! Da kommt Dankbarkeit auf und die Hoffnung, dass es noch lange so bleiben möge.



Dienstag, 14. Oktober 2025

So ein verd...... Chnorz

 Ich bin einfach nicht Computer tauglich! Da wir ein neues Gerät haben, braucht es UNGLAUBLICH viel Zeit, alles wieder hinzukriegen, wie es sein soll. Da behauptet das Gerät ganz frech, das Passwort von dem und jenem stimme nicht mehr. Und ich komme nicht mehr in meinen Blog hinein. Das bringt mich zwar nicht zur Verzweiflung, aber es ärgert mich doch sehr. Aber was ist schon so ein Esther- Blögglein angesichts der wirklichen Probleme auf der Welt. Nix, wirklich weniger als nichts.

Für den Moment bin ich wieder da. Was morgen ist, sehen wir morgen.  

Samstag, 11. Oktober 2025

Schattentheater

 Ein paar Jahre hintereinander durften wir im Circolino Pipistrello die Fortschritte unserer Enkelin beobachten. Und uns an allen anderen Kindern freuen, die ihre Talente zeigten. 

Dieses Jahr bin ich davon überzeugt, dass im Team der Erwachsenen jemand ist mit besonders viel Flair für Farben, Licht und Schönheit. Es war ein Genuss zuzuschauen. Mehr als sonst.

Kaya war in der Schattentheater-Gruppe. Das Besondere war, dass sie vor und hinter dem weissen Tuch und der Lichtquelle gespielt haben. Und das ganz Besondere war, dass die vier so fröhlich wirkten, so spielfreudig und wohl miteinander waren. Und das Allerbesonderste war, dass sie sich schön und schnell und selbstbewusst bewegten und ihre Stimmen laut erklangen. Sie waren einfach besonders gut! Und die Grossmutter ist überaus stolz.

Freitag, 10. Oktober 2025

So ein Möff!

Schon als er anfuhr, haben wir uns geärgert: Cognacfarbener Chevrolet, und der Möff sass dadrin. Fuhr so nah an das Restaurant in Stein am Rhein wie es nur ging. An das Restaurant, wo wir auf der Terrasse sassen und auf unsere Kaffees warteten.

 Stieg aus und bewegte sich in seiner Lederjacke und dem Chevi-Käppi auf die Terrasse zu. Stieg die eine Stufe hinauf, ging drei Schritte weiter und stolperte über einen kleinen Schnauzerhund, der da friedlich lag. Aber dann unfriedlich dem Möff in die Hose biss. Einen Triangel in die neue Jeans riss, die 120 Franken gekostet hatte, wie der Möff verlauten liess.

Der Möff, der ja einfach nicht aufgepasst hatte und den Hund mit dem falschen Fuss erwischt hatte, verlangte Entschädigung für seine neue Hose, die ja jetzt nicht mehr neu sondern kaputt war. Hundert Franken sollten die Hundebesitzer bezahlen und ihre Adresse und ihr E-Mail angeben. Bezahlung sofort per Handy.

Das Paar mit dem wehrhaften Schnauzer tat alles, was der Möff wollte. Nur nicht auffallen, nicht laut werden. Der Möff setzte sich nach der Transaktion an die Sonne und trank Latte macchiato. Kurz gestört vom Hundebesitzer, der den Triangel fotografierte - für die Versicherung. Als der Möff später abfuhr, wurden wir eingehüllt in Motorengestank der Sonderklasse. Sagt man nicht manchmal: Es stinkt zum Himmel!

Donnerstag, 9. Oktober 2025

Mehr in den Wald

Ich will unbedingt wieder mehr ins Freie gehen. Im Nebel wandeln. Mich vom Wind zerzausen lassen. Letzte Früchte finden. Und endlich wieder einmal ein Reh entdecken. Darum habe ich heute einen jagdgrünen Wintermantel gekauft. Nicht rot, nicht gelb. Bedeckte Farbe. 

Der Mantel ist in Peru hergestellt worden. Alpaka- und Schafwolle gemischt. Weich und warm. Ich freue mich und werde mich beim Tragen immer ans Nachbarland Chile erinnern, wo ich viele Alpakas gesehen habe. Wo meine Freundin Helena lebt. Wo jetzt die Atacamawüste blüht. 

Mittwoch, 8. Oktober 2025

Unendliche Treppe und Bambuswald

 


Reto und ich sind endlich wieder einmal richtig laufen (spazieren) gegangen. Aber beide hatten wir Mühe und spürten unsere Erkrankung noch stark. Jetzt heisst es aufbauen...

Dienstag, 7. Oktober 2025

Der Wärmepumpenfachmann

Ich kann kein Wasser brauchen und will kochen. Nicht mal die Hände waschen nach dem Knoblauchschneiden. Reto sagt, ich muss beim Gartenanschluss kaltes Wasser holen. Da warte ich lieber ein bisschen. Vielleicht wird der Wärmepumpenfachmann bald fertig mit seiner Wartungsarbeit.

Alle unsere Wasserhähne in der Wohnung "gluurgge". Als wären sie lebendig und hätten etwas zu sagen. Mir ist lieber, sie tun stumm ihren Dienst. Immerhin machen sie mich darauf aufmerksam, wie selbstverständlich es für mich ist, dass immer Wasser kommt. Sauberes, kühles, wunderbares Wasser.

Gut, dass der Wärmepumpenfachmann dafür schaut, dass es so bleibt. Seine Berufsbezeichnung habe ich von Reto erfragen lassen. Er hat sich gefreut, dass ich mich interessiere.

Montag, 6. Oktober 2025

Eigentlich sind Ferien

 Eigentlich ist ein einschränkendes Wort. Wenn eigentlich Ferien sind, dann sind sie doch nicht ganz und gar. Da ist noch etwas zu tun. Da kann man noch nicht geniessen. Da steht den Ferien etwas entgegen.

Eigentlich haben Reto und ich vor Zeiten beschlossen, dass wir jeweils auch Ferien haben, wenn unsere Enkelin Ferien hat. Wir sind ja pensioniert; wir dürfen es gemütlich nehmen. Eigentlich.

Aber diesmal (oder fast jedesmal) ist der Wurm drin. Reto muss so viel tun. Freiwillig oder ehrenamtlich. Rund um seine Tätigkeiten versuche ich den Rest des Lebens zu organisieren: "Wenn du morgen dem Handwerker zur Verfügung stehen musst, dann müssen wir heute einkaufen." - Ich werde morgen echli putzen, weil wir am Abend Besuch haben. Eigentlich müsste das nicht sein, das Putzen, aber ich kann es nicht lassen.

Eigentlich möchte ich wieder einmal nach Stein am Rhein fahren mit Reto. Aber er hat Arzttermin und Kirchenchor und...Eigentlich möchte er auch, aber wann?

Könnten wir "eigentlich" streichen???

Sonntag, 5. Oktober 2025

Vermicelles

 Der Herbst ist da traritrara. - "Ist nicht meins", sagt  der Untermieter meiner Besten Freundin. Jedenfalls, wenn es so "hudlet" wir heute ein paarmal. "Meins" ist eigentlich nur der Winter nicht, aber der Herbst ist der Auftakt dazu. Ich mache mir dann selber Mut: "Die Gsüchti ist gar noch nicht schlimm. Schau die schönen Herbstfarben. Es gibt wieder Vermicelles." - Und es gab im National: Freundinnengespräch und Maroniwürmchen mit feinen Chrieseli oben drauf. Mmmhhh! Unbedingt wiederholen.

Samstag, 4. Oktober 2025

Reto war mein Held - gestern

 Wir mussten einen neuen Laptop kaufen; der alte konnte Windows 11 nicht. Wie ich das hasse - neue elektronische Geräte! Und Reto hasst es auch, und tut dennoch, was getan werden muss. Darum ist er mein Held. Heute auch noch, auch wenn...Ich bin nicht mehr in meinen Blog gekommen. Zwar ist das nicht lebenswichtig, aber mein täglich Aufgäbchen. Mit sozusagen stundenlangem Herumpröbeln bin ich wieder da. Ob es morgen auch geht??

Donnerstag, 2. Oktober 2025

Ein vielfaches "Le Chajim"

 


Der portugiesische Rotwein war wunderbar! Das Essen von Theres Furrer in Wassen auch. Die Bedienung von Martin persönlich und warmherzig. Es ging uns gestern sehr gut.

"Le Chajim" ist ein Trinkspruch, den ich aus Israel mitgenommen habe, als ich 1972 ein halbes Jahr dort war. Er bedeutet: AUF DAS LEBEN!

Wir haben gestern angestossen auf das Leben von meiner Schwester Susanne und unserem Freund Reinhard, die am gleichen Tag Geburtstag haben. Es hat sich die schöne Tradition ergeben, dass wir diesen Umstand in Wassen im "MartiniF" feiern. 

Reto und ich laden ein, unser Schwager Meinrad hat uns gestern gefahren. Im Kofferraum lag Hund Stacy und war den ganzen Tag sehr lieb und brav. 

Es war ein Fest. Ein Fest für Gaumen, Nase, Augen. Ein Fest des Miteinander. Ein Fest des Lebens. LE CHAJIM! AUF DAS LEBEN  von uns allen! 

Dienstag, 30. September 2025

Meine Enkelin isst Dinkel-Risotto

 Ich tue heute, als wäre ich schon ganz gesund. Also stehe ich wieder am Kochherd. Reto hat sich Fleischvögel gewünscht, und ich koche sie mit viel Rotwein und Gemüse. Bin nicht so sicher, dass die Sauce Kaya schmecken wird. Bin nicht so sicher, dass das Fleisch Judith schmecken wird. Als Beilage mache ich Dinkel -Risotto. Diese gesunden Körner kommen vom Kanton Uri, Geschenk von Marlene. Reto ist mehr als skeptisch, ob unsere Enkelin "das" essen wird. Er mäkelt ein wenig herum. Ich rühre und rühre, probiere und probiere. Ein bisschen Marokko-Gewürz zugeben. Rühren, rühren. Wasser beifügen. Ein Stück Zitronenschale mitrühren, rühren und rühren.

Unsere Gäste kommen. Reto ist nicht so sicher, dass seine Salate fein sind. Ich bin nicht so sicher, dass Dinkel-Risotto eine gute Idee ist. Aber dann mögen alle alles. Und der Hund ist lieb (bis er die erste Katze draussen sieht). Und der Kaffee ist fein. Und der Tag ist gerettet.

Montag, 29. September 2025

Ein stiller Tag

 Dem Wasser ohne Blöterli sagt man "Stilles Wasser". Es ist ein bisschen langweilig, aber lebenswichtig. Ohne (stilles) Wasser kein Leben. Vielleicht ist es mit dem "Stillen Tag" ganz ähnlich; ein bisschen langweilig, aber doch wichtig.

Reto ist ausgeflogen; er braucht das. Ich bin zu Hause und will mich vom Kranksein befreien. Was keine aktive Sache ist, im Gegenteil. Ich tue fast nichts, liege unter der Decke  und schwitze vor mich hin. Weil es mir schon ein bisschen besser geht als gestern, ist das Stillhalten nicht einfach. Aber ich weiss, wenn ich "herumhypere", dauert es länger mit dem Gesundwerden.

Also lasse ich den "Stillen Tag" vor sich hin minütelen und stündelen und schaue der Sonne beim Scheinen zu. Sonst nichts.

Sonntag, 28. September 2025

Persönlich beleidigt

Ich bin krank: Leichtes Fieber, kratzender Hals, Husten ohne Ende, abgeschlagen. Dabei tue ich doch alles, um mein Immunsystem zu stärken. "Chrütli" ohne Ende, Brennnesselsamen am Müesli, Ingwer, täglicher Apfel, ...Und dann erwischt es mich doch. Ich bin beleidigt. Gar nicht lustig, aber echli spannend finde ich, dass mein Geruchssinn in die Ferien gefahren ist. Wohin wohl? Jedenfalls rieche ich nichts, einfach nichts. Ich rieche nicht, ob meine Socken noch tragbar sind, ob der Küchenlappen erneuert werden müsste, ob die Wohnung zu lüften wär. Alles nicht so schlimm. Es gibt Erfahrungswerte. Schlimmer ist es, dass mein Morgenkaffee einfach nur bitter schmeckt und nicht nach Kaffee riecht. Honig ist nur süss und sonst gar nichts. Rosen? Kein Duft. Aufhören mit dem Gejammer! Das wird schon wieder. Ganz bestimmt.

Freitag, 26. September 2025

Gedächtnistraining unterwegs

 Wir haben uns auf den Weg zum Wochenend-Einkauf gemacht. Kaum aus dem Gartentürchen haben wir einen Schüler gesehen, den wir kennen. Aber wie heisst er nur?? - Weder mir noch Reto kommt der Name in den Sinn. Aber die Namen von Vater, Mutter und Bruder haben wir. Aber er?? Wie heisst er nur. - "Er heisst ähnlich wie der Vater eines Zirkuskindes", sage ich, "leider kommt mir der Name des Mädchens gerade nicht in den Sinn." - "Du meinst den Vater, der irgendwie italienisch heisst?" sagt mein Mann. - "Aber, der Name des Schülers hat auch mit dem Freundschaftsfest im Frühling zu tun; wie heisst es nur??" füge ich an. "Weiss man doch!" - Mein Mann weiss es auch gerade nicht. - Wir kaufen ein und machen uns auf den Heimweg. "Valentino!" schreie ich. "Klar, Valentinstag", sagt Reto. Und der italienische Name des Vaters eines Zirkuskindes heisst Benedetto. Das finden wir zügig heraus, während wir heimzu laufen. Das Gedächtnis werde durch Bewegung enorm unterstützt. Da sieht man es wieder.

Donnerstag, 25. September 2025

Ich lebe auf Pump

 So ein schöner Morgen in der Stadt! Durch die Marktgasse schlendern und den Einkaufszettel abarbeiten. Dabei das Eine und Andere dazu kaufen. Ein Geschenklein für den Interims-Chorpräsidenten Reto und ein Geschenklein für meine Beste Freundin; freu mich auf Sonntag, wo ich sie treffe. Auch ein Geschenklein für mich selbst, ein Puzzle mit nur 72 Teilen. - Ich weiss genau, wieviel Geld ich höchstens verbraten darf. Ich weiss auch genau, wann ich den Betrag überschritten habe. Dieses billige Buch mit Geschichten von Franz Kafka. Ich muss doch endlich Kafka lesen. Tun doch alle gebildeten Leute, oder? - Da habe ich also 25 Franken zu viel ausgegeben. Neues Geld gibt es Ende Monat. - Dann lebe ich halt auf Pump. Ich leihe mir selbst Geld (das ich für einen neuen Wintermantel zurückgelegt habe). 100 Franken in den Geldbeutel, aber kein schlechtes Gewissen. Der Morgen war sehr schön!

Mittwoch, 24. September 2025

Hoffnungsfroh

 


Draussen ist es pflotschnass und kalt. Im Garten kann ich nichts verrichten. Aber ich habe Ernte zu versorgen: Antibiotischen Essig, getrocknete Rosenblüten, Majoran ganz knistrig vor Trockenheit. 

Im Winter vom Sommer profitieren. Das macht Freude. Gegen alle Trostlosigkeit. An meinem Pult hängt ein Zettel: "Bleiben Sie hoffnungsfroh."

Montag, 22. September 2025

Dusch-Gel selfmade

 Das geht besser: Ich habe nach Anleitung meines Buches zum Selbermachen von Hauhaltmitteln und Kosmetik mein erstes Dusch-Gel hergestellt. Mit Rosenduft. - Aber beim ersten Ausprobieren ist sozusagen Seifenwasser in und über meine Hand gelaufen. Viel zu flüssig. Eine Prise Guarkernmehl (Bindemittel) reicht mitnichten. - Ich gebe ein Mokkalöffelchen voll und ach, noch ein wenig, das braucht schon, hinein. Schüttle. Stelle es ins Badezimmer-Schränkchen für die nächste Dusche. - Huuu, das nächstemal stehe ich splitternackt in der Badewanne, bin schön nass von der Brause, aber es rinnt kein Gel aus der Flasche. Zu fest geworden. Ich schüttle und schüttle, ergänze mit etwas Wasser, schüttle und schüttle - und plopp, da habe ich mein Gel als Klumpen in der Hand. - Das geht besser, da bin ich sicher. Nur nicht aufgeben! Ich freue mich auf mein selfmade Dusch-Gel mit Rosenduft.

Sonntag, 21. September 2025

Misa Tango in der katholischen Kirche in Oberwinterthur

 In den letzten "Wochen waren alle Telefonanrufe für Reto: Wann ist die Hauptprobe; bekomme ich einen roten Schal, leider kann ich nicht dabei sein; sind die Geschenke für die Projektsänger*innen bereit...? - Und dann waren Proben und Hauptproben und Stühle rücken und, und, und. 

Aber heute war der grosse Tag: Misa Tango, gesungen von zwei Chören, begleitet von wunderbaren Geigern, einem Bandeonisten, Bass, Klavier... getanzt von einem Paar, das Tango kann... Solistin mit voller Stimmevon tief bis hoch.

Bombastisch, überwältigend, bewegend - ein voller Erfolg! Gratulation all den Frauen und Mannen, die sich freiwillig und aufwändig an so ein Werk wagten! Es ist sehr wohl getan.

Samstag, 20. September 2025

Späterer Samstgabend

 Vollgegessen, vollgetrunken und vollgewärmt sind wir zurückgekehrt in unsere angenehm kühle Wohnung. Wir haben Stacy kennen gelernt, die neue Hündin von Susanne und Meinrad. Eine liebenswerte Hundedame, die kaum gebellt hat, als wir ankamen. Aber meine Hosenbeine hat sie noch und noch abgeschnuppert; sie mag Katzen nicht. Meine Hosenbeine riechen wohl nach Nepi, unserem Kater. Upgedatet über die Familie sind wir heim gekehrt. Jetzt ist Feierabend. Noch ein bisschen nachdenken, ein bisschen lesen und viiiiel herumhängen.

Freitag, 19. September 2025

Ossibuchi (Kalbshaxen)

 Eines der Lieblingsessen von Reto! Mit einem möglichst grossen Markknochen in der Mitte. - Wir haben heute Abend Gäste. Es sei wieder Zeit für Schmorgerichte, habe ich gelesen. Also Ossibuchi. Auf dem Markt haben wir alles Gemüse gekauft, das ich unterdessen geschnippelt habe: Lauch, Sellerie, Tomaten, Rüebli. Kräuter wachsen alle im Garten: Rosmarin, Thymian, Majoran, Peterli. Jetzt schmort das Gericht. Es duftet wunderbar. Zwar mag ich den Herbst nicht sehr, sehr, weil danach der Winter kommt, den ich überleben muss. Aber das muss man anerkennen: Nie gibt es so viele bunte Gemüse und Früchte auf dem Markt wie jetzt. Und die schönsten Blumen. Alles in Fülle. Ein persönlicher Erntedank ist angesagt!

Donnerstag, 18. September 2025

Unsere Spatzengang

 Wir haben sie vermisst, die fröhliche Spatzenschar. Längst entwachsen den Nestern unter Chrigels Dach. Waren sie on grand tour? Vielleicht in einem reifen Getreidefeld? Brauchten sie unseren Garten nimmer?

Sie sind wieder da. Pünktlich zur Ernte der Sonnenblumenkerne. Ihrer Ernte! Sie turnen und streiten an den Blumenköpfen. Hängen kopfüber und werden auch mal weggeschubst. Landung tief unten in gefährlicher Katzennähe. Wir haben unsere Freude beim Zuschauen.

Mittwoch, 17. September 2025

Auf der Mauer, auf der Lauer...

Ich finde Wanzen eklig. Das ist einfach so. Spinnen sind mir lieber, wenn sie nicht gar zu gross und fettleibig sind. Sogar Nacktschnecken mag ich lieber als die "Grüne Reiswanze". - Diese sitzt mit Vorliebe auf den Himbeeren und auf den Tomätchen. Manchmal noch ganz klein. Manchmal Fingernagel gross. Sie sonnt sich sehr gern. Ach, ja, Sonnenblumen mag sie auch. Auf einer einzigen "Tournesol" habe ich zehn gepünktelte Jungwanzen gefunden. Sie ist überall und hat noch kaum Feinde bei uns, weil sie invasiv ist. Eingeschleppt. 

Ich will sie nicht haben. Also muss ich sie absammeln und in ein tödliches Bad fallen lassen. Essig, Wasser und Spülmittel. Sie tun mir leid, obwohl sie so eklig sind. Aber ich will nicht, dass es nächstes Jahr noch mehr von ihnen hat. Heute habe ich gezählt: 27 Tiere habe ich getötet. 

Aber dann war da ein Einzelkäfer, rotschwarz gestreift. Sonst wie eine Wanze. Ist auch eine. Sie heisst Streifenwanze. Sie mag Blumen, darum darf sie bleiben. Und auch wegen der Biodiversität.

Montag, 15. September 2025

Was tut der Gliedermeter zwischen den Pizzazutaten

 Reto macht Pizzas; die Mädels lieben sie. Mein Mann sagt, er braucht den Gliedermeter, und ich weiss nicht mal, was das sein soll.


Da ist er auf den Pizzazutaten. Reto misst mit ihm Teig und Blech. Wenn ein Mann kocht, muss alles perfekt sein. Und wenn einer täglich "Mini Chuchi, dini Chuchi" guckt erst recht.

Unterdessen habe ich mich kundig gemacht: Der Gliedermeter heisst ganz korrekt Gliedermassstab. Früher und im Kreuzworträtsel heisst er auch Zollstock, was mir spanisch vorkommt oder mich in eine Zeit versetzt, wo Lehrer noch mit allerlei Stöcken ihre Klassen diktierten und malträtierten. Dann schon lieber Gliedermeter, wie Reto sagt. Die Pizza ist ausgemessen und liegt im heissen Ofen. Bald kommen die Mädels, oh, Freude!

Sonntag, 14. September 2025

Gibt es noch Neues?

 Ich möchte die gewohnten Wege verlassen und neue gehen. Das bezieht sich nicht nur auf den Sonntagsspaziergang. Aber heute in erster Linie. Ich will aber nicht den Zug nehmen und auch nicht einen Bus. Einfach losgehen - und als erstes von einem kleinen Mädchen auf seinem kleinen Velo angefahren werden. Es war zu schnell und kam mit Lenken nicht nach. Zum Glück konnte ich seinen Lenker packen und uns beide vor Sturz oder Verletzung bewahren. - Weiter und jetzt Quartierwege wählen, die ich noch nicht kenne. Es gibt sie, und sie sind ruhig und schön. Herbstblütenpracht in den Gärten, den grösseren und den kleinen. Ein Cafè, das ich noch nie gesehen habe. Hübsch mit Gärtchen. Aber heute hat es zu. Auf  unbekannten Wegen komme ich zurück zum wohlbekannten Wuhr. Aber habe ich den hohen, hohen Baum schon einmal beachtet? - Es ist eine Schwarzpappel, wie mir Google erklärt. Sehr selten geworden, weil es kaum noch Auengebiete gibt. Es dauert, bis ich aufblickend von den Wurzeln bis zu den höchsten Zeigen komme. Ein schöner Baum. Ein freundlicher Baum. Wie der Lindenbaum, den ich später grüsse. Ihn kenne ich schon. Er wurde gepflanzt im Jahr meiner Hochzeit. Er ist alt wie ich. Aber es geht uns noch gut, ihm und mir. 

Samstag, 13. September 2025

Aus Sand gebaut

Schon mal darüber nachgedacht, wie Beton hergestellt wird, aus dem Hochhäuser, Höchsthäuser, Brücken und noch viel mehr gebaut werden? - Ich nicht. Gut, dass ich Tagi-Magazine lese, da erweitert sich mein Wissen immer wieder. 

Ich habe gelesen, dass zur Herstellung von Beton ausser Zement (?) sehr viel Sand gebraucht wird. Dieser Sand braucht eine bestimmte Körnung, nicht jeder ist geeignet. Also baut man dort, wo er taugt, ab, was das Zeug hält. Zum Beispiel aus Flüssen und Seen in Afrika, China und in aller Welt.

Weil die Nachfrage riesig ist, nimmt man Umweltschäden (Erosion) in kauf. Es hat sich eine Sandmafia gebildet, die illegal Sand abbaut und verkauft. Über Nacht kann ein Küstenstreifen verschwinden. Sand wird geschmuggelt und geklaut.

Scheinbar anderes Thema: Alle wollen Grönland. Dort erhofft man sich mit der Klimaerwärmung viel freigelegten Sand. Ein Riesenvermögen. Das weiss auch Herr Trump. 

Freitag, 12. September 2025

Der Permakultur- Bauer

 Auf dem Wochenmarkt heute Morgen sind wir zufrieden von Lieblingsstand zu Lieblingsstand gepilgert. "Belper- Chnolle" bei Käse-Susanne. Cordon bleu beim Metzger Metzger. Äpfel beim IP-Bauern, der eine Nachfolge sucht. Surprise bei unserem Freund aus Eritrea, der uns die Hände drückt. - "Ich will noch zum Permakultur-Bauern", sage ich. - Er trägt eine grün-beige Wollmütze und einen gezöpfelten Kinnbart. Wir kaufen eine Aubergine. Alle kosten gleich viel, gross oder klein. "Die grösste Zwiebel könnte man für eine Zwiebelwähe brauchen", schlägt er vor. Wir kaufen sie und ein paar kleinere Zwiebeln. Zu den vier Peperoncini schenkt er uns ein fünftes und obenauf eine Blume (Zinnie). Alles zusammen kostet fast nichts. Ich sage: "So werden Sie nicht reich." - Antwortet er: "Aber glücklich."

Donnerstag, 11. September 2025

Die Kürbis-Saison beginnt


 In allen Restaurants wird wieder Kürbissuppe serviert, und ich habe Reto gestern auch eine geköchelt. Speziell ist, dass der Kürbis in unserem Gärtchen gewachsen ist. Es wachsen noch ein paar grössere und kleinere. Das macht Freude, auch wenn wir keinen Grössen-Rekord aufstellen können.

Mittwoch, 10. September 2025

Ballenberg

Als Reto und ich im Zug von Winterthur nach Zürich stehen mussten, dachte ich: "Nie wieder verschenke ich einen Ausflug." - Aber es wurde besser, und es wurde gut und sehr gut. - In Luzern trafen wir unseren Sohn, dem dieser Tag gewidmet war. Ab Hasliberg fuhren wir Postauto. Vorbei an Brienzwiler, wo Reto und ich vor Jahren in den Ferien waren und den "Ballenberg" gern bekamen. Mit seinen alten Häusern, seinen Bauerngärten und Handwerksbetrieben. Stefan hat zwar auf der Heimfahrt behauptet, wir hätten den ganzen Tag nur gegessen. Das stimmt nicht, aber fein gegessen und einen köstlichen Bio-Wein von Karin und Roland Lenz getrunken haben wir alleweil. Aber auch sehr bunte Hühner bestaunt und Schweine in sonnentauglicher dunkler Farbe. Natürlich habe ich auch Kleinigkeiten gekauft. Einen pflanzengefärbten Wollknäuel, eine Bonbonmischung, Speck und Wurst und Honig. Und wir haben uns miteinander wohl gefühlt. Die Hauptsache!





Montag, 8. September 2025

Nur eine Rüebliraupe

 Wir haben das als Wettlauf empfunden: Haben wir zuerst ein Raupenkistchen genagelt, oder wird die einzigste Rüebliraupe gefressen, bevor wir sie in Sicherheit gebracht haben? - Der Auftrag zum Zunageln der Blössen im Holzkistchen erging zuerst an unsere Mittagsmädchen. Sie haben auch mit Kraft zugeschlagen. Und dabei einige Nägel krumm gehauen. Macht nix.


Leider mussten die Freundinnen zur Schule, bevor das Kistchen vollendet war. Sollte doch noch ein Vogel oder eine grosse Heuschrecke...? - Reto und ich haben uns beeilt - und siehe da, die Raupe ist gut versorgt, auch mit Futter. Fenchel will sie haben. Sie wird noch eine kurze Weile weiterfressen und sich dann verpuppen. Unser Nachbarsmädchen freut sich schon darauf, wenn der Schwalbenschwanz im Frühling sich entfaltet und wir ihn fliegen lassen.



Sonntag, 7. September 2025

Sonntagsbrunch

Heute ging es uns sehr gut: Wir durften im National in Winterthur brunchen. Auf Kosten unserer Kinder, die uns zur letzten Weihnacht mit National-Gutscheinen beschenkt hatten. - Alle waren so gut drauf, die vielen Kellner und wir. Freundliches Platz-Anweisen. Nette Einführung ins Brunch-Geheimnis: "Es ist ganz einfach, Sie holen sich, was Sie gerne möchten." - Das taten wir dann eineinhalb Stunden lang. Und es war alles einfach sehr lecker. Vom geräucherten Lachs über die viele wunderbaren Früchte zum klassischen Birchermüesli. Vom Nussbrot, über den Sonntagszopf zum unvermeidlichen Buttergipfeli. Von den Getränken wünschten wir uns nur Kaffee; kein Sektfrühstück. - Wir assen mit Genuss, aber wir überassen uns nicht. Kamen heim und freuten uns am gelungenen Weihnachtsgeschenk. Wir hatten nur zwei Franken drauf bezahlen müssen.

Samstag, 6. September 2025

Wo ist die Hornisse

 Ich habe den Sitzplatz gewischt; der Hausbesitzer wollte zu Besuch kommen. Dabei bin ich einer Hornisse begegnet, die am Boden Holunderbeeren verkostete. Ich wischte um sie herum. Sie flog nicht weg. Zweimal brachte ich eine Schaufel voll Blätter und so zum Kompost. Dann wollte ich wieder nach der Hornisse sehen. An den Beeren war sie nicht mehr. Wo war die Hornisse? - Schaue ich an mir hinunter, und da sehe ich sie! Sie krabbelt auf meinem Hosenbein herum. Schreck lass nach! Natürlich versuchte ich sie loszuwerden. Da krabbelte sie in mein weites Hosenbein. Weg, weg - es gelang, ohne dass sie mich stach. - Sie war so verwirrt wie ich. Dort wo sie gelandet war, ging sie dreimal im Kreis herum. Jetzt sah ich auch, weshalb sie nicht wegflog: Sie hatte nur noch einen Flügel.

Freitag, 5. September 2025

Ein Brief von der Post

 Ich liebe ihn: den Werbebrief der Post für neue Sonderbriefmarken! Heute gefällt mir die gestickte Friedenstaube. Eine davon kostet fünf Franken achtzig Rappen. Das ist auch ihr Frankaturwert, und ich überlege, wie ich die Marke je einsetzen könnte. Aber da sind auch noch die Schweizer Sehenswürdigkeiten, die hübsch sind und der Tinguely. Eine Marke mit dem verschütteten Blatten hingegen macht mich traurig. - Was ich überhaupt nicht brauche: Eine Briefmarke mit der WC-Ente und Duftlack. Wääähh!

Bevor ich mich ans Bestellen mache, zähle ich die vorhandenen Briefmarken in meinem hübschen Schächteli.....Es sind genau 126. Zweierlei Frankatur. Sujets für jede Lebenslage. Aber ich WILL Jean Tinguelys Brunnen. Ich will.

Donnerstag, 4. September 2025

Oh, Susann(e)a

 Ihr macht mein Leben schön! - Drei wichtige Frauen in meinem Leben teilen sich einen Namen. Eine ist meine Schwester Susanne, die Grossmutter von sieben Enkelkindern ist und gern strickt wie ich. Ich bin die ältere. Sie ist zwei Jahre jünger, aber sie ist mir sehr bald über den Kopf gewachsen. Als unsere Mutter dement und dementer wurde, wuchsen wir Töchter nochmals näher zusammen. - Eine ist meine Beste Freundin Susanna. Wir kennen uns seit der Schulzeit und haben keine Geheimnisse voreinander. Durch Höhen und Tiefen bleiben wir uns treu. Keine muss befürchten, bei der anderen irgendwie in Ungnade zu fallen. Das ist das Grösste! - Eine ist meine Freundin Susanne, die ich heute in der Stadt getroffen habe. Wir haben Kaffee getrunken und geplaudert. Wir kennen uns von gemeinsamer Kirchenarbeit her. Und kennen gemeinsam viele Menschen. Was macht der und was macht jene? Und was machen wir? Ausserdem lesen wir beide gern gute Bücher und erzählen uns davon.

Oh, Susann(e)a, wie ist das Leben schön, weil ihr mir verbunden seid.

Mittwoch, 3. September 2025

Mamama

 Meine Schwägerin in Altdorf ist überall. Sie bringt uns feine Häppchen zum Apérogetränk, das der Schwager bedächtig eingiesst. Dann überwacht sie ihre Pfannen auf dem Herd und kommt zu uns zurück zum Anstossen. Die Teller, die wir serviert bekommen zum Hauptgang sind wunderschön bunt, das Essen fein. Die Desserttorte hat die Tochter gemacht, die mit uns am Tisch sitzt. Welchen Kaffee möchtet ihr? Und schon wirbelt die Gastgeberin mit Tassen und Tässchen herum. Dann muss sie los, nicht ohne ihrem Mann kurz über die Flaumhärchen zu streichen, die nach der starken Therapie wieder wachsen.

Mamama, wie die Grosskinder sie nennen, macht Taxidienst. Zuerst Geige und Noten holen in Seedorf, dann Kind bei der Schule abholen und zur Geigenstunde fahren. Kurz schaut sie bei uns herein: Geht es uns gut? Weg ist sie. Die Geigenspielerin muss von Altdorf nach Amsteg gefahren werden zum Ballett. zusammen mit weiteren Mädels. - Mamama hat ein Buch dabei. Beim Warten auf die Kinder liest sie. Später wird sie alle heimfahren.

Wir bekommen sie nicht mehr zu Gesicht, weil wir bald auf den Zug gehen. Wir haben es gemütlich mit dem Schwager, zwei Töchtern und Kuchen und Kaffee. Zum Glück mag der Schwager immer wieder lächeln. 

Montag, 1. September 2025

Atelier Otto in Thalwil

 Mir läuft wieder mal die Zeit davon; ich hänge hintennach. Bin zum Beispiel immer noch in Thalwil mit meinen Studienfrend*innen. Im Atelier Otto. Am Freitag war das; heute ist Montag. Eine neue Woche. Aber ich freue mich immer noch über den wunderschönen Abend bei Moni. Ich freue und freue mich und bin dankbar, zu dieser kleinen Gruppe gehören zu dürfen. In das Atelier Otto werde ich wieder gehen. Weil es inspirierend ist. Ein guter Ort. Schade, dass ich keine Untermieterin sein kann. Lismen kann ich auch zu Hause.



Sonntag, 31. August 2025

Reto wartet auf seine Wurst

Einmal im Jahr gehen wir nicht nur zum Apéro zur Schloss-Schenke - wir essen dort Zmittag. Reto liebt die grillierte Schlosswurst sehr. Dazu gab es heute je ein Einerli Roten. Reto vom Hegemer, ich vom Barbera. Unter den Bäumen war kein Platz mehr frei, aber im luftigen Zelt war es auch gemütlich. Sogar da hörte man das gelbe Motorflugzeug vom nahen Flugplatz Hegmatten. Und ja, die Wurst war sehr fein, aber auch sehr heiss.




Samstag, 30. August 2025

Iss auf!

 Dieser Imperativ steckt seit Kindertagen in jeder Faser meines Wesens und meines Körpers. Iss auf! Mach es fertig! Deshalb gibt es heute, wo Reto weg ist, für mich Brotsuppe. Deshalb habe ich fünf Löffelchen Holunderkonfi aufgegessen; das Gläschen ist schön leer.

Auf-essen, auf-räumen gehören ins gleiche Kapitel für mich. Mach es fertig! Bring alles in Ordnung! Darf nichts übrig bleiben! - Als ob man/frau das könnte! Leben ist doch eigentlich Chaos, das sich ständig erneuert.

Ich will einen neuen Blick auf das Thema etablieren: Vor das Auslöffeln schiebe ich die Frage: Macht es mir Freude oder gehorche ich dem Imperativ? - Fünf Löffelchen Holunderkonfi - jaaa, mmmhh! Zuerst aufräumen, dann an die Sonne? Sicher nicht! Jetzt ist Apéro-time für mich! An der Sonne!!!

Freitag, 29. August 2025

Heute gehe ich aus

 Ich fühle mich ganz aufgeräumt. Beschwingt. Heute Abend treffen sich die "Ganz Wunderbaren Menschen" (GWUM) in Thalwil bei Moni. Ich lerne die Märchenbibliothek kennen und sehe meine Studienfreund*innen. Sieben an der Zahl sind wir, die dazu gehören. Ich werde zeitig gehen, so dass ich noch durch Thalwil flanieren kann. Was ich wohl alles erleben werde? 

Donnerstag, 28. August 2025

Meine Kartoffelernte

 Gestern war es trocken, und die Sonne schien. Ich habe meine 890 Gramm Kartoffeln aus dem Pflanzkübel gebuddelt. (Fast) jedes Jahr setze ich drei Kartoffeln mit kurzen Trieben in die Erde. Pure Nostalgie! Als Kinder haben wir jedes Jahr in den Frühlingsferien in der Finsterthüele "ghärdöpflet" (Kartoffeln gesetzt). Hand in Hand mit der Grossmutter. Sie hat gezeigt, wie die Abstände von Kartoffel zu Kartoffel sein mussten. Wir haben gelegt, die Erwachsenen haben zugedeckt und angehäufelt. Pure Nostalgie! 



Mittwoch, 27. August 2025

Der Mittwoch ist mein Tag

 Das beginnt beim Morgenessen. Reto will meinen Teller abräumen, dabei habe ich mein "Houderegomfi-Schnitteli" (Holunderekonfitüre-Brot) gar noch nicht fertig gegessen. Ich bestehe auf meinem Tempo und fühle mich dabei voll in Ordnung (nicht doof, weil langsam).

Ich lasse das Zmorge-Geschirr stehen; ich will zuerst mein Basilikum-Salz aufmischen. Es soll trocknen auf dem ausgebreiteten Küchentuch.

Ich hole Putzessig vom hohen Badzimmerschränkli. Nicht mit dem blöden weissen Hocker, der mich kürzlich abgeworfen hat. Ich trage einen guten, schweren Stuhl ins Bad. - Na, auch erledigt. Stuhl zurück am Pult. - Jetzt will ich ans Geschirr.

Am Abend ist Reto im Kirchenchor, und ich mache TV-frei. Self-care! Ein duftendes Vollbad. Kleider für morgen aussuchen. Lesen. Mein Mittwoch!

Montag, 25. August 2025

Über den Sommer

Heute sind unsere beiden Mädels wieder zum Mittagessen gekommen. Über den Sommer sind aus Kindern Jugendliche geworden. Uuu-lange Beine und überhaupt - sie wachsen mir über den Kopf. Aber das ist nicht alles: Sie sprechen anders. Sie bewegen sich anders. Sie sind neu. Ich muss sie neu kennenlernen. Reto und ich empfinden es als Privileg, ihren Gesprächen unter Freundinnen zuhören zu dürfen. Wir erfahren, wie es in der Schule zugeht. Wie eine Geburtstagsparty vorbereitet wird. Wie sie kommunizieren - über Mamis Handy oder das eigene. Dass in der Kochschule zubereitete Ofenkartoffeln sogar der jungen Dame schmecken, die sonst Kartoffeln nur als "Pommes" mag. Aber "bhüetis", die Grossmutter soll sich dennoch nicht einfallen lassen "Härdöpfustock" zu machen! - Die Zähne putzen die beiden immer noch ziemlich schludrig. Nicht ladylike. 

Sonntag, 24. August 2025

Mein Jahrbuch 1949

 Braucht der Mensch eine Chronik des Jahres, in dem er geboren wurde? - Das versuchte ich heute Morgen ab sechs Uhr herauszufinden. Senile Bettflucht. Die Zeit nutzen. - Ich blätterte also das schöne Buch, das ich zu einem Geburtstag geschenkt bekommen hatte, Seite um Seite durch. Leider sehr Deutschland lastig. Aber ich bekam ein Gefühl für die Zeit, aus der ich komme. Nachkriegskind, aber in Deutschland waren die Trümmer längst noch nicht weggeräumt. Wohnungen fehlten ob all der schrecklichen Zerstörung. Israel war ein Jahr alt und musste sich wehren gegen die umliegenden arabischen Staaten, welche diese Staatsgründung vehement ablehnten. Mao ergriff in China die Macht. - In die Ferien fuhren nur ganz wenige, die es sich leisten konnten. 

Ich wurde 1949 geboren. Sehr lange wusste ich nicht, dass mein Vater im Krieg in Basel unsere Grenze verteidigt hatte. Für mich als Kind war die Welt in Ordnung, und sie wurde immer besser. Wir konnten uns Ferien leisten, als ich in die fünfte Klasse ging. Aber nach meiner morgendlichen Chronik-Lektüre ist mir klar, dass mein Vater und ich nicht aus derselben Zeit kamen. Es ist gut, sich hie und da zu fragen, woher man kommt. Woher die anderen kommen. Aber das ganze Buch mit all seinen Details brauche ich nicht mehr. Markante Seiten habe ich heraus gerissen; der Rest ist Altpapier.

Samstag, 23. August 2025

So viel zu Nachhaltigkeit

Gerade noch hatte ich einen nachhaltigen Kleiderversand: Waschbär nannte er sich. Ein paar Jahre lang habe ich ab und zu, wenn ich genug Kleidergeld hatte, bestellt, was mir gefiel. Lieblingsstück war mein weinroter Wintermantel. Ich habe ihn getragen, bis er fast auseinander fiel. So kuschelig warm und erst noch nachhaltig! - Aber jetzt musste Waschbär Insolvenz anmelden. Überlebt nicht. Zu wenig KundInnen. Das betrübt mich. 

Freitag, 22. August 2025

Meine Jeans fordern mich

 Ich bin stolz auf mich: Ich habe Jeans von "Circular Vision 360°" gekauft. Das Versprechen ist, dass mindestens 20 % meiner "neuen" Jeans aus recycelten alten gefertigt wurde. Das entspricht meinem Denken zu Nachhaltigkeit. Freue mich. Die Welt hat neue Ideen.


Aber hallo, frau nimmt etwas in kauf mit "Circular Vision 360°". Meine "neue" Jeans reisst da und dort und dort auf. Zum Beispiel dort, wo die Taschen aufgenäht sind. Auch vorn neben der Gurtschlaufe. - Was tun? Enttäuscht sein und die Jeans entsorgen? - Meine Kreativität ist gefordert. 

Ich nähe Stöffchen über die maroden Stellen und erfreue mich weiterhin an den neuen, alten Hosen. Die werden wohl immer spezieller werden. Passt!

Donnerstag, 21. August 2025

Nichts und alles

 Reto ist notfallmässig Herr Präsident vom Kirchenchor, und ich bin nichts. Ich bin überaus gerne nichts. Bar aller Rollen und Titel und Funktionen. Nicht einmal Kräuterhexe will ich sein und schon gar nicht "Lismitante" (Strickfrau). Auch keine Leseratte und keine "Gute Köchin". Dass ich einstmals Theologin war, habe ich schon fast vergessen.

Ich tue das alles gern - Kräuter sammeln und wissen, wofür sie gut sind; warme Sachen stricken und mich darin einkuscheln; Bücher lesen und meinen Horizont erweitern; fein kochen und all die Düfte und Geschmäcker in der Küche einsaugen und Reto beim Kreuzworträtseln unterstützen mit den Namen der biblischen Propheten. Das alles tue ich gern, aber es definiert mich nicht. Ich bin nichts und kann alles sein, was ich gerade sein will. 

Mittwoch, 20. August 2025

"Houderegomfi"

 In Dänemark habe ich mit Kaya zusammen Mirabellen- Konfitüre gekocht. Schade, dass ich nur ein Glas voll mit nach Hause nehmen konnte. Mein Gepäck war auch so verboten schwer für eine Sechsundsiebzigjährige. Das kommt (auch) davon, dass ich in die Ferien immer so viel "für alle Fälle" mitnehmen muss: Kann ich zu Hause schon wissen, ob ich lismen, basteln oder nur lesen will! Kann ich wissen, ob es kalt oder heiss wird! Kann ich wissen, ob mich Mücken stechen oder ich den Fuss verknackse. "Für alle Fälle " nehme ich alles mit, obschon ich mir Jahr für Jahr vornehme: Diesmal nehme ich ganz wenig mit!

Die Mirabellen fielen uns sozusagen vor die Füsse, so, wie zu Hause die Holunderbeeren. Die Natur ist grosszügig. Manchmal. Jedenfalls habe ich drei Gläschen "Houderegomfi" eingekocht anstelle von mehr Mirabellen. Jetzt weiss ich am Morgen nie, ob gelb oder dunkelblau aufs Brot. 

Dienstag, 19. August 2025

Ein Leben lang

 Sie geht seit zwei Tagen in die Sekundarschule, und ich denke an meine Zeit in der Bezirksschule in Zofingen zurück. "Sie" ist unsere Enkelin, die sich seit einiger Zeit unglaublich in die Höhe streckt. Und es ist ja nicht nur die Grösse - sie verändert sich auch sonst rasant. Ob sie das selbst auch merkt? Nein, kein Kind mehr; sie ist eine Jugendliche ganz klar. Ihre Art zu sprechen, sich zu bewegen, sich zu verselbständigen - alles neu und noch ungewohnt. - Ich denke an meine Jugendzeit, die unterdessen unendlich weit zurückliegt. Und doch ist sie in mir. Ungetilgt. Wie auch mein Kindsein in mir ist. Meine Zeit als junge Erwachsene. Als Frischverheiratete. Als junge Mutter. Und, und, und (wie unser Freund Ernst Z. zu sagen pflegt). Wir verändern uns ein Leben lang. Wir bleiben die Gleichen ein Leben lang. 

Montag, 18. August 2025

Unglaublich: schon 17 Uhr 37

 Reto und ich waren gut zwei Wochen in Dänemark in den Ferien. Das Wetter war zuerst kühl, regnerisch, wechselhaft. Aber gegen den Schluss hin wurde es schön - und warm genug, um einmal schwimmen zu gehen im Meer. Unsere Tochter Judith mit Familie samt Yumi, der Hündin, war auf demselben Campingplatz in Nyborg am Grossen Belt, der Meeresstrasse zwischen der Insel Fünen und der Insel Seeland. Wir waren auf Fünen. Im Hintergrund sieht man die Strasse übers Meer. 


Es waren wunderbare Ferien mit vielen Erlebnissen; ich bin ganz voll davon. Aber jetzt ist es Montag und schon 17 Uhr 55. Keine Zeit mehr zu schwelgen. Später am Abend ist Feldenkrais; muss mich bereit machen.

Donnerstag, 31. Juli 2025

Mich trennen fällt mir schwer

Es steht kein persönliches Drama an. Aber ich kann mich einfach nicht gut trennen. Zum Beispiel von unserer Katze, wenn wir in die Ferien gehen. Das leuchtet vielleicht noch ein, aber dieses hier: Kaya hat "Dier" statt "Dir" geschrieben. Kommt schnell mal vor. Neues Blatt, neues Glück. Alles paletti. Aber: Ich kann mich nicht trennen von "Dier". Es ist so schön gemacht. So wunderschön. Ich habe ein Wort gesucht, das mit "Dier..." begönne, aber ich habe keines gefunden. Auch nicht im Wörterbuch. Was mache ich nun mit "Dier"? Papierkorb geht nicht. Andere Idee? - Ich werde dann mal ein paar Tage Auszeit nehmen; vielleicht fällt mir etwas ein.




Mittwoch, 30. Juli 2025

Bella Italia wenigstens im Ofen

 Reto findet es gut, dass ich heute den Backofen ausgiebig benütze: "So haben wir wenigstens eine warme Gute Stube!" - Mein Brot ist gelungen; jetzt wartet noch die "Parmiggiana di melanzane" auf die Ofenhitze. Wir werden Besuch bekommen. Zuerst werden wir uns trotz Kälte am kühlen Weissen laben - begleitet von prociuto cotto und crudo. Habe ich ja gestern eingekauft. Alles bereit. Ich esse noch meinen "apple a day". Und für einen kleinen Internet - Schwatz mit möglichen Leserinnen und Lesern hat es nun auch noch gereicht.

Dienstag, 29. Juli 2025

Prociutto crudo

 Ich bin trocken in die Stadt gelangt; das ist schon fast ein Glücksgefühl in diesen Regenzeiten. Und weil Ferienzeiten sind, waren viele andere auch in der Stadt. Anstehen in der Natur - Drogerie, wo ich Arnika für die Ferienapotheke kaufte. Homöopathische Kügelchen. Bei Prellungen, Zerrungen, Arthritis und vielem anderen zu gebrauchen. Reto würde oder wird sagen, man müsse daran glauben, dass es nützt. Ich habe aber schon einmal erlebt, wie die Kügelchen gut taten. - Themenwechsel! In der Markthalle kaufte ich Rosmarinschinken und Rohschinken. - "Welchen Prociutto crudo hätten Sie gern?" - Auswahl unter sieben Möglichkeiten. Ich fand, das sei ja eine himmlisch grosse Auswahl. "Aber nein", meinte die Verkäuferin, "Sie sollten vor Weihnachten kommen; da haben wir Berge von Gutem." - Ich wählte heute den Rohschinken aus der Toscana. Beim Essen spielt dann die Erinnerung an Pinienwälder hinein. Voraus denken an Weihnachten mag ich aber noch nicht!

Montag, 28. Juli 2025

Starkregen

 Ich erinnere mich nicht, dass wir in meiner Kinderzeit von "Starkregen" sprachen. Ich erinnere mich auch nicht daran, dass es manchmal schien, als leere der Himmel in nullkommanichts die Wolken aus, wie es jetzt manchmal ist. Heute Morgen waren wir einkaufen. Auf dem Heimweg platschte Starkregen auf uns herab. Die Tropfen klatschten auf unsere Schirme. Sie fielen auf Trottoir und Strasse und sprangen auf wie Gummibälle. Trotz Schirm mussten wir zu Hause trockene Sachen anziehen. Die Hosen klitschnass bis zum Knie. Zwar lachte ich in der unglaublichen Flut in kurzer Zeit. Aber manchmal ist mir nur noch bange: Wie geht das alles weiter mit uns und unserem Erdplaneten? Kriegen wir noch die Kurve, oder denken all die Viel- und WeitfliegerInnen, dass es nicht mehr drauf ankommt? Nach uns die Sintflut!?

Sonntag, 27. Juli 2025

Die Quintessenz bezüglich meiner Bücher

 Bücher sind für mich Seelenbrot. Deshalb hat mich der Artikel eines Schriftstellers mit dem Titel "Die Bücher meines Lebens" interessiert. Aber ich kann mit seinen nährenden Büchern nicht viel anfangen. Ausser mit dem Kinderbuch "Pu baut ein Haus", wobei Pu der Knuddelbär von Christopher ist. Alles klar? - Ich bin ständig dran, gelesene Bücher zu sortieren unter den Aspekten von "behalten" und "kann weg". "Kann weg" bedeutet, ich stelle sie an die Strasse zum Mitnehmen. Oder sie kommen in so eine Telefonkabine o. ä., wo man Bücher tauschen kann. Im schlimmsten Fall zerlegt sie Reto in Karton und Altpapier. Mit dieser meiner Methode hoffe ich, dass "am Schluss" nur noch wesentliche Bücher in meinen Gestellen stehen. eben auch "die Bücher meines Lebens". Oder so etwas wie die Quintessenz meiner Leserei. Seelenbrot. Nur noch Seelenbrot.

Samstag, 26. Juli 2025

Ein Nachttraum wie ein Märchen

Ich bin als Volontärin irgendwo im Orient. Ich kenne niemanden und nichts, schon gar nicht die Sprache. Eigentlich bin ich der Meinung, dass ich mich nützlich machen sollte. Aber scheinbar wollen mir meine Gastgeber eine Freude machen: Sie bringen mich in einen Schönheitssalon. Da soll ich als erstes "schreiten". Danach will "frau" die Behandlungen festlegen. Ich torkle eher als dass ich schreite. Ich kann das nicht. Dann sitze ich auf einem Stuhl und beobachte, was vorgeht: Frauen werden gebadet, massiert, in grosse, weisse Tücher gepackt. Andere warten wie ich. Männer schlafen vor sich hin. Brauchen sie auch eine Schönheitsbehandlung? Mokkatässchen werden gereicht. Mir zeigt eine Angestellte, was ich nach der Behandlung zum Anziehen bekomme: Bunte Tücher, eben orientalisch. Und dann muss ich warten, warten, warten. Irgendwann beschliesse ich, "das da" nicht weiter zu erdulden. Ich will handeln, auch wenn ich nicht weiss, wo ich bin. Zuerst mal mit anderen Frauen ins Gespräch kommen.

Freitag, 25. Juli 2025

Brennnesselsamen

Mir gefallen sie, die Wörter mit drei nachfolgenden, gleichen Konsonanten. Schifffahrt, Kennnummer, Geschirrreiniger, Rollladen, helllila...Da wird man kaum fertig mit fff, nnn, rrr, lll,... Früher lernten wir in der Schule: Hätte ein Wort drei einander folgende, gleiche Konsonanten, schreibt man nur zwei. Unlogisch. 
Betttruhe oder Bettruhe - ist nicht einmal dasselbe!

Wollte ich über Buchstaben schreiben oder darüber, dass meine Brennnesselsamen glücklich getrocknet und erlesen sind und nun in einer Büchse darauf warten, uns im Winter die nötige power zu geben. "Power" schrieben wir früher auch nicht. Ist "Kraft" dasselbe?

Donnerstag, 24. Juli 2025

Regentag

 Zum Mittagessen kochte ich ein paar Bohnen und wollte im Garten Bohnenkraut holen. Dazu Thymian, Majoran und Schnittlauch für ein Joghurtsösschen. Es gab Gschwellti. - Also Bohnenkraut und so weiter holen. Gerade kein Regen. Beim Bohnenkraut noch kein Regen. Thymian und Majoran ein bisschen Nass. Schnittlauch sogenannter Starkregen. Bis ich in der Küche stand, war ich schon nass. - Gab es das früher auch - "Starkregen"? - "Früher" wird allmählich zu einem vielgebrauchten Wort; ich bin alt.

Mittwoch, 23. Juli 2025

Das Buch, das sich in dich verbeisst

Ich habe vor Wochen in der Buchhandlung am "Chileplatz" geschmökert. Neuerdings hat es um Bücher oft eine Banderole, auf der steht, was die Buchhändlerin zum Buch findet. Da stand, dass sich das Buch in die Leserin verbeisst. Ich fragte, was damit gemeint sei. Tönt nicht so positiv. Die Frau an der Kasse überlegte lange, wie sie mir erklären könnte, was sie gemeint hat. Ungefähr so: Man wird das Buch lange nicht mehr los. Es ist so eindringlich, dass man die Personen mitnimmt in das eigene Leben. - Ich habe das Buch "Ungebetene Gäste" fertig gelesen. Und ja, es nagt an mir. Es geht um Lügen und Verantwortung und wie man im Leben so oft scheitert. Man ist dem allem nicht wirklich gewachsen. Man ist der Wahrheit nicht gewachsen. Unangenehm. Nicht so positiv.

Dienstag, 22. Juli 2025

Superfood für den Winter

SportlerInnen sollen sie in ihr Müesli geben, und Reto und ich tun es auch: Getrocknete Brennnesselsamen. - Heute habe ich meterhohe Nesseln geschnitten mit  Langarm - Bluse und Gartenhandschuhen. Die wunderschönen Samenzotteln! - Die Blätter kamen in eine blaue Tonne; Reto macht daraus Brennnesseljauche. Die Stängel brachte ich in den Kompost, den die Stadt abholt. Jetzt müssen die Samen trocknen, und ich habe Pause. Gleich siede ich Wasser für einen Schwarztee mit viel Kandis und ein paar Münzenblättern. Beim Trinken werde ich ein schweres Sudoku lösen (Multiform), und bald ist definitiv Feierabend mit Krimi on TV.

Montag, 21. Juli 2025

Kalligraphie

 Kürzlich haben Kaya und ich Untergrundpapiere für spätere kalligraphische Bilder geschaffen. Heute nun waren die schönen Buchstaben gefragt. Was Kaya viel besser kann als ich. In der Schule in einem Workshop gelernt. Hier eines ihrer Werke:


Retos Beitrag bestand im "gute Laune Schaffen". Zum Beispiel so:


Sehr zufrieden haben wir alle drei dann einen Münzentee aus selbstgemachten Trinkröhrchen gesürfelt.

(Röhrchen aus getrockneten Halmen von Zierlauch geschnitten)

Samstag, 19. Juli 2025

Drei Bücher und ein Teekrug weniger...

 Ich bin im Aufräum - Modus. Ich habe eine Kartonschachtel mit fünf Büchern, zwei bunten leeren Ordnern und einem schwarzen Teekrug an die Strasse gestellt. Aber jetzt ist starker Wind aufgekommen; wer weiss, wann es zu regnen beginnt. Ich habe hereingeholt, was übrig geblieben ist. Jetzt bin ich auf der Suche, was sonst noch weg kann. Beim Teekrug war es ganz einfach: Wer braucht schon zwei Teekrüge, wenn er/sie den Tee meistens sowieso in der Tasse zubereitet! Jetzt aber geht es ans Papier. Damit meine ich ach so wichtige Erinnerungen, festgehalten auf tausend und einer Seite. Adresslisten von Kindern, die mit uns vor einem guten Dutzend Jahren im Ferienlager waren. Unterlagen für einen tollen Bibelkurs mit meiner Freundin Moni. Vorbereitungen für Taufen, Beerdigungen und Hochzeiten. Meine selbst formulierten Thesen für eine gute Jugendarbeit. Solche Sachen werden heute zu Altpapier. Schlimm ist nur, dass die Menge von Zeugs kaum abzunehmen scheint. Ich habe gelesen, dass wir durchschnittlichen EuropäerInnen 10'000 Sachen besitzen. Wenn man bedenkt, dass ich nur schon 154 Farbstifte habe!

Freitag, 18. Juli 2025

Immer wieder Christian Seiler

 Er ist Reporter beim "Tagi-Magi", das ich so gern lese. In Nummer 24 hat er sich Gedanken gemacht über Geschenke, die er bekommt. Und er meint nicht die Geschenke zu Geburtstag und Weihnachten, sondern die Geschenke, die ihm das Leben macht. Tagtäglich, wer sie beachtet. Der Duft aus der Bäckerei, der ruft: "Frische Aprikosenwähe; komm und geniesse!" - Lachen mit Menschen, eine Umarmung von meiner Coiffeuse, das Stücklein dunkle Schokolade am Abend...Ich sage dem allem neuerdings "Glücklein". 

Jetzt aber Christian Seiler im Originalton:

"Wir haben der Vergänglichkeit etwas entgegenzusetzen, nämlich Gegenwart: heitere, von jedem Kontext befreite Gegenwart. Dazu die Zuversicht, dass es diese Momente immer geben wird, weil wir es selbst sind, die sie herstellen."

Dem gibt es nichts hinzuzufügen. Einfach mehrmals lesen! Und herstellen, herstellen!

Donnerstag, 17. Juli 2025

Sommerfrisur

 Nina, meine tolle Coiffeuse, hat am Schluss ihrer Arbeit an mir gesagt: "Wir haben einen  grossen Fehler gemacht." - Ich hatte keine Ahnung, was sie meinte. -"Wir hätten schon immer so kurz schneiden sollen; das steht dir gut, Esther."


Kann trotzdem sein, dass ich im Winter meine Mähne wieder wachsen lasse.

Heute bin ich mit luftigem Haupte nach Zürich gereist. Ich hatte noch einen Gratiseintritt ins Landesmuseum, den mir Judith geschenkt hatte. Er war schon ganz knitterig. Höchste Zeit, ihn einzulösen.

Das Landesmuseum in Zürich ist ein so verwinkeltes Haus, dass sich schon der Gang durch all die Säle lohnt. Treppauf, treppab, rechts, links. Mir hat das 300-teilige bemalte Service gefallen, das einstmalen die Stadt Zürich dem Kloster Einsiedeln geschenkt hat. Schön! Auch schön, dass die Mönche manchmal so viele Gäste zum Essen hatten! Stelle ich mir jedenfalls vor.

Eine Überraschung war eine Skulptur in einer Glasvitrine: Gottesmutter Maria im Wochenbett. Endlich mal! Sonst kniet die Maria in blauem Gewand mit anbetender Haltung an der Krippe. Völlig daneben in doppeltem Sinn. 

Mein Tag mit mir war ein guter Tag. Ich plane bald den nächsten solchen.

Mittwoch, 16. Juli 2025

Feuerwanzen

Sie erinnern mich an einen Tag mit Stefan und Martin in Polen. Wir waren in einem Schloss und dann auf dem "Heimweg". An einem sonnigen Mäuerchen  krabbelten und ruhten hunderte von Feuerwanzen. Jetzt ruhen und krabbeln sie bei uns im Gemüsebeet. Sie mögen Malven. Ihretwegen habe ich überhaupt herausgefunden, dass sie an einer Wegmalve saugen. Sie mögen es saftig. 


Reto findet, sie nehmen uns etwas weg; mich dünkt, sie bringen uns etwas. Die frohe rote Farbe, wo doch erst wenige Tomätli reif sind.

Dienstag, 15. Juli 2025

Das Leben ist ein Ganzes

 Es gibt Tage, da ist Sonne, aussen und innen. Und es gibt Tage, da ist Regen, aussen und innen. Je nach innerem Wetter bin ich in Gedanken an gelungenen Erinnerungen oder "abverheiten" (misslungenen). An solchen düsteren Tagen nage ich an alten Geschichten, die schwierig waren und vielleicht immer noch sind. Zum Glück weiss ich immer, dass das Leben ein Ganzes ist. Nach der Düsternis wird die Sonne wieder scheinen. Heute bin ich echli im Dunkeln. Wer weiss, was morgen ist. Ich freue mich auf Morgen.

Montag, 14. Juli 2025

Rasierschaum

 Mein Zimmer riecht penetrant nach Rasierschaum, ja, nicht nur mein Zimmer, die ganze Wohnung. Unsere Enkelin kam zum Mittagessen und hatte, weil Ferien sind, Zeit zum Basteln mit der Grossmutter. Zuerst wussten wir nicht, sollten wir malen, Karten machen, Holz bearbeiten...Ich habe Tausenderlei an Bastelmaterial. - Beim Durchblättern von Bastelbüchern stiessen wir aufs Papiereinfärben. Das Papier könnte hernach fürs Lettering (Schönschreiben) gebraucht werden.

ALSO: Man/frau spritzt auf ein Blechreinpapier ordentlich Rasierschaum (den uns Reto grosszügig geschenkt hat). Mit einem Glaceholzstäbchen verteilt man/frau das weisse Zeug, lässt Tropfen von Farbe auf den Schaum fallen, zieht die Farben mit einem Zahnstocher auseinander und legt dann ein weisses Papier auf die bunte Schaumschlägerei. Andrücken, abziehen, Schaum wegtupfen, trocknen lassen. Fertig ist. 


                                                                  MACHT SPASS!!!

Sonntag, 13. Juli 2025

Wir wurden nass

 Heute Morgen haben wir da und dort unseren Pflanzen im Garten Wasser gegeben. Ist ja nicht sicher, dass es ein Gewitter zu uns schafft. - Plötzlich lässt Reto seine Spritzkanne stehen und rennt, wie von der Tarantel gestochen, davon. Ich schaue ihm erstaunt nach, um gleich auch ein paar Sätze zu machen. Auf dem höchsten Balkon über uns giesst jemand mit dem Schlauch die Pflanzen. - Ohne auch nur zu ahnen, dass ein gut Teil des Wassers sich über uns ergiesst. Reto schreit: "Es regnet, es regnet!" und rennt in eine andere Ecke des Gartens. Der Wasserschwall hat ihn nochmals erwischt. Schliesslich stehen wir wie verschreckte Häschen in der Ecke unseres Gartens und warten, bis da oben genug gegossen ist. Wir sehen den Täter oder die Täterin nicht. Die Person hört uns nicht herumschreien und -lachen. Ja, wir lachen wie die Irren und schütteln uns wie die Pudel.

Samstag, 12. Juli 2025

Eine halbe Stunde, bevor sie kommen

 On TV kommen die Männer an der Tour de France ans Ziel. Reto und ich sind auch auf der Zielgeraden für heute Abend. Wir bekommen Besuch mit Hund. Wir werden Lammleber essen; "wir" bezieht sich nur auf drei von fünf Menschen. Zwei bekommen Cevapcici. Reto hat Salat zubereitet und den Tisch gedeckt. Ich habe den Apéro bereit gemacht und die "Fleischer" vorbereitet. Fertig gekocht wird erst später. Für das Hundli habe ich drei Knabberli in einen Eierkarton gepackt. Kann Yumi dann "öffnen". Kurz vor dem Zusammenbrechen (hihi) habe ich die Wohnung gewischt und die Kissen akkurat auf dem Sofa verteilt. Mit Knick oben in der Mitte. Machen sie im Hotel auch. Jetzt ist ein bisschen Pause. Ob ich schon den Weisswein probieren dürfte?

Freitag, 11. Juli 2025

Alte FreundInnen

Wir waren eingeladen im Garten. Umschwebt von Schmetterlingen, Bienen jeder Grösse, "Rossbräme" (Pferdebremsen) und Spatzen. Wobei die Spatzen eher flatterten als schwebten. Einer flog mit einer zehn Zentimeter langen Heuschrecke im Schnabel zu Boden. Umwoben wurden wir von Blumendüften aus Hannas Naturgarten und Grillduft von Ernsts Kalbsbraten. 

Wir sassen stundenlang am Esstisch und redeten miteinander, wie so alte Paare etwa reden. Über die Grosskinder und die Kinder. Über die Dankbarkeit, dass es uns (noch) gut geht. Über Vergangenes und über nur noch wenig Pläne. - Über die Begrenztheit des Lebens.

Wir sind froh, dass wir Freundin und Freund haben, die wir schon "ewig" kennen. Von denen wir wissen, woher sie kommen. Die wir gern wieder und wieder treffen.

Donnerstag, 10. Juli 2025

Alina Bronsky, Der Zopf meiner Grossmutter

 Wie muss ein Buch sein, das ich gut finde? Muss ich alles verstehen? Muss ich einverstanden sein mit den Hauptfiguren? - Ich habe gerade wieder ein Buch ausgelesen.

Diese Grossmutter, die ihren Enkel behandelt, als wäre er nicht lebensfähig ohne ihre totale Kontrolle, kam mir zu Beginn wie ein Monster vor. Sie gibt ihm nur Breinahrung zu essen, weil er anderes nicht verdauen könne. Sie backt ihm eine superfeine Geburtstagstorte, aber er darf nur riechen daran. Davon zu essen würde ihn umbringen. 

Der Grossvater sagt nichts. Sagt nichts zu dieser "Erziehung" und sagt auch sonst fast nichts. Dafür verliebt er sich in eine junge Nachbarin, die dann von ihm ein Kind bekommt.

Wer versteht diese Grossmutter, die ihrem Mann zum neugeborenen Sohn gratuliert und ihn hinfort respektvoll immer "Vater" nennt. Und sie kümmert sich mehr und mehr auch um die Nachbarin und das neue Kind. Auf ihre bärbeissige Art. Aber sie kümmert sich. 

"Böse, witzig, rasant" nennt eine Kritikerin die Schreibe von Alina Bronsky. - Ich bin für ein paar Tage in eine mir fremde Welt geschlüpft. 


Mittwoch, 9. Juli 2025

An apple a day...

 Wenn ich bei Tante Bethli und Familie in den Ferien war, habe ich mich über meinen Onkel Ernst gewundert: Nach dem Mittagessen hat er ein paar wenige Minuten geschlafen und hernach kräftig in einen Apfel gebissen. Jeden Tag so. - Das englische Sprichwort "an apple a day keeps the doctor away" (iss täglich einen Apfel, dann brauchst du keinen Arzt) hat sicher seine Berechtigung. Ich habe auch begonnen, jeden Tag so eine feine Frucht zu essen. Die richtige Sorte ist wichtig, dass es auch wirklich nach Apfel schmeckt. Und dann - krach, krach und nochmals krach! Biss um Biss geniessen und daran glauben, dass meinem Magen geholfen wird. Viel weniger Magenbrennen, seit ich die ganzen Äpfel esse. Eine einfache Medizin ohne jede Chemie!

Dienstag, 8. Juli 2025

Kirschenzeit

 Alle Jahre wieder erinnere ich mich so gern an die "Chriesibäume" in der Finsterthüele bei meinen Grosseltern. Der Grossvater hat die Leiter an die Bäume gestellt und sie als Erster getestet. Sie  festgebunden mit einem Ledergürtel. In meiner Erinnerung waren es drei Bäume mit schwarzen Kirschen, einer mit Herzkirschen und einer mit gelben, zuckersüssen Chrieseli, die sonnenwarm und ein wenig klebrig waren. Mmmmhhh!

Bis heute war ich der Meinung, heutige Kirschen seien zwar mordsgross geworden, hätten aber viel an Geschmack verloren. 

Aber heute hat Reto von "Geissberger" in Oberwinterthur schwarze Chriesi heim gebracht, die wirklich  schmecken. So gut, wie ich seit Jahren keine mehr gegessen habe. Mmmmhhhh!

Montag, 7. Juli 2025

Wie eine Freude machen?

Letzte Schulwoche vor den langen Sommerferien! Reto und ich wollen den Mädels eine Freude machen mit Essen, das sie lieben. "Pommes frites", sagt Reto , und ich stimme zu. Hatten wir sehr lange nicht mehr. Dazu Würstchen und feinen Salat. Ein Kirschen-Dessert der besonderen Klasse mit weisser und dunkler Schokolade, eine Art Blechkuchen.

Die Mädels kommen herein. Eine sagt: "Ich weiss, wonach es riecht." - Die andere meint: "Hoffentlich nicht Pommes, hatte ich gestern Abend." Auch Chriesi sind nichts Besonderes. 

Das Essen war gut. Alle waren am Ende zufrieden und satt. Aber "Freude machen" - wie gelingt das noch? Ich möchte so gern, dass Zuneigung spürbar wird.

Sonntag, 6. Juli 2025

Fauler Sonntag

 Gerade haben wir abgesprochen, dass wir am Abend auch nicht ans Brassband-Konzert gehen. Wir wollen heute faul sein. Zu Hause sein. Nicht viel tun. Dann haben wir Musse, dem Juni nachzuspüren, der so viele Highlights enthielt. Ich bin heute unglaublich dankbar für alles, was ich erleben durfte. 

Samstag, 5. Juli 2025

Ein reicher, voller Geburtstagsabend

 Wir waren gestern bei meiner Schwester eingeladen. Ihr Geburtstag. Mein Schwager hat kulinarisch wieder alles gegeben. Wir begannen mit selbstgebackenem Schlorzifladen und Kaffee. Nahtlos folgte der Apéro und hierauf das Nachtessen. Zum Dessert Glacé und selbstgebackene Bräzeli. 

Das Essen machte den Abend noch nicht reich und voll. Zum Essen und Trinken gehörte das Schwatzen, das Lachen, das ernsthafte Reden, Umarmungen, Blicke...Mein Gottibub Fabian mit seiner Familie war auch da. Die drei Mädel schlugen Rad, köcherlten, waren laut, waren fröhlich und einfach nett und sympathisch. 

Als wir heimzu gingen, war es immer noch hell, als wir zu Hause ankamen war es dunkel mit Mondschein (Halbmond). Heute sind wir immer noch voller Bereicherung vom schönen Fest. Merci!!!


Donnerstag, 3. Juli 2025

Den Tag nehmen, wie er sich anbietet

Für heute hatte ich keine Pläne, keine "to dos", nicht einmal Mittagessen hätte ich zubereiten müssen; Reto ass mit ehemaligen Kolleginnen im Restaurant am Eulachpark. Unterdessen ist Nachmittag. Was hat der Tag angeboten?

Am Morgen sah ich, dass der Kühlschrank sortiert werden musste; ich tat es. Auf dem Strickkorb lag grüner Stoff, aus dem ein Sommer-Shirt werden soll; ich nähte die Seiten und Schulternähte zu. Eine Freundin hat Geburtstag; ich schrieb ein Whats App, das sie freute. Ich kochte mir freiwillig aus Kühlschrank-Überbleibseln ein Zmittag, das erstaunlich fein war. 

Wie aber ist es draussen? - Ich ging nicht laufen. Aber ich ass mein Dessert (Süssmostcrème) auf dem schattigen Sitzplatz. Nepomuk gesellte sich mir zu. Angenehm. Nur der Rasen gefällt mir nicht: mehr braun als grün. Ob der Himmel einen Platsch Regen anbieten könnte?!


Mittwoch, 2. Juli 2025

Ins Freie gehen...

 Ich gehe fast nur noch ins Freie, wenn ich abgemacht habe oder es sonst unvermeidlich ist. Essen beschaffen. Ein Buch in der Telefonkabine gratis mitnehmen. Eine Freundin treffen und "Caffe freddo" trinken. Heute letzteres. Und mittleres.

Am Graben im Freien updaten wir Freundinnen uns über unser Leben. Wir sind mittendrin, da spaziert meine Schwester vorbei und schliesst sich uns an. Später entdeckt meine Freundin ihren Schwiegersohn barfuss unterwegs. Und noch später sehe ich einen ehemaligen Arbeitskollegen  und bin nicht ganz sicher, ist er es unter dem Velohelm. Er ist nicht ganz sicher, bin ich es, alte Frau geworden. Wir schauen uns fest an - und sind es. Schöner kleiner Schwatz, ehe ich auf den Bus nach Hause gehe. 

Ich weiss wieder, dass ich manchmal ins Freie MUSS, weil nur da sind die kleinen Überraschungen. Nur da erlebe ich etwas, das ich dann zu Hause erzählen kann. Hitze hin oder her. Kopf in den Sand bringt es nicht.

Dienstag, 1. Juli 2025

Nicht so ganz mein Tag

Ich schwitze, ohne etwas zu tun. Ich tue (fast) nichts und warte. Ich warte auf den Abend, wo ich nichts mehr tun muss. Und bei all diesem Nichtstun, tut es an mir. Ich habe sieben Stiche oder Bisse von Unbekannt. Das tut beissen wie verrückt. Dieser Beissschmerz tut zusammen mit der Hitze mein Hirn lähmen. Es tut nur langsam. Sagt: "Tu etwas gegen das verdammte Beissen." - Kälte soll gut tun. Ich tue mich zum Eisschrank bewegen. Ein Coolpack tut lindern. Dann tue ich vielleicht doch noch etwas Brauchbares. Ein T-Shirt für heisse Tage von Hand nähen. Ich tue dann mal... 

Montag, 30. Juni 2025

Überraschungstag

Gestern bekamen wir ein Weihnachtsgeschenk: Stefan und Martin hatten uns unter dem Slogan "Für die lieben Sieben" einen Überraschungstag versprochen. - Wir fuhren samt Hund nach Flüelen und wanderten vom Bahnhof ins Reussdelta. Ich fand für uns alle einen Schattenplatz, und wir liessen uns zu Speise und Trank und angenehmem Bade dort nieder. Martin hatte einen Rucksack voller Eiswürfel dabei und darin eingebettet Weisswein und Bier. Echt, alles war noch wunderbar kühl! Stefan hatte an seinem freien Dienstag in Altdorf authentisches Urner Picknick eingekauft. Die perfekten Gastgeber, die beiden. Und Hund Yumi erwies sich als unkomplizierter Familienbegleithund. Schwamm sogar erstmals im Leben ganz kurz. Kaya war mutig und schwamm mit ihrem Götti Stefan auf die Badeinsel hinaus. Ein wunder-, wunderbarer Tag!



Samstag, 28. Juni 2025

Heute nur kleine Tour

Reto ist auf grosser Kirchenchorreise. Ich bin nur in die Stadt gefahren mit dem Zug. Und dies am Morgen, nachdem ich unseren Garten mit gefühlt hundert Kannen gewässert hatte. Warum sind überall Fahnen gehisst, die Busse beflaggt? - Ach, ja, das grosse Winterthurer Stadtfest läuft, das Albanifest. Aber ich schaute nur in die Marktgasse hinein und blieb wohlweislich in Bahnhofnähe. Bin ich FROH, dass niemand mit mir unbedingt an dieses Fest gehen will. In früheren Jahren haben wir das noch getan. Gehörte sich so. Aber jetzt als alte Frau muss ich so vieles nicht mehr. Nicht mehr fast ersticken in der Menschenmenge. Keiner leert mir sein Bier über den Rücken. Nicht in das Tesssinerzelt, das überfüllt ist, um eine Bandinella spielen zu hören. Alles gehabt. Von allem genug. Zufrieden sitze ich zu Hause in der kühlen Wohnung. Aber MORGEN! - Morgen wirds was geben: Die Burrisippe geht auf Überraschungsreise. Ganztägig. Heute kleine Tour, morgen grosse Tour.  

Freitag, 27. Juni 2025

Ich bin stolz auf mich

 Ich habe gerade in unserem Gärtchen einen Quadratmeter harte Erde umgestochen und gehackt. Auch die Steine aufgelesen, die herumlagen. Und einen Rest Blumenerde verteilt. So kann der kräftige Lavendel eingesetzt werden, den wir gestern bekommen haben. - Ich habe geschwitzt und meinen Rücken gespürt. War schon Arbeit!

Gleichzeitig und zeitlich an allen Rändern darüber hinaus schneidet Reto eine ganze Ligusterhecke. Ohne auch nur stolz auf sich zu sein. Normal! Macht man(n) halt! Ich muss ihn nötigen, eine Pause zu machen. Ich muss ihm "verbieten", noch heute zu Fuss neue Erde herbei zu karren. - Soll ich stolz auf Reto sein? Oder mir eher echli Sorgen um ihn machen?