Samstag, 31. Dezember 2011

Verrückt nicht, aber spannend...

So verrückt wie das Wetter im Urner Oberland muss das neue Jahr nicht werden, aber ein wenig spannend darf es schon sein. - Ich beruhige mich allmählich wieder, im Mass wie der Schnee sich setzt und wie klar wird, welche Gottesdienste gehalten werden können und welche nicht. Bald fahren Ernst und ich über die Autobahn nach Göschenen, wo wir heute Abend Gottesdienst feiern. Silvester feiern wir dann in Wassen. Freude herrscht!

Ich habe die neue Agenda "eingerichtet" und dabei an liebe Menschen allerorten gedacht - hier und in Winterthur und Umgebung, im Kanton Bern, in Brugg und bis Chile...Dass es sie alle gibt in meinem Leben, das ist Glück! - Verrückt ist, dass ich mich manchmal trotzdem allein fühle. Verrückt bin wohl ich. Hat gestern einer zu mir gesagt: "Esther, du spinnst!"

Freitag, 30. Dezember 2011

Es geht weiter

Im Fenster neben dem Computer ein kleines Lichtloch im angewehten Schnee. Der Gemeindearbeiter hat den Weg zu Kirche und Pfarrhaus gepfadet. Freunde im Dorf sind auch nicht aus dem Haus gegangen; ich bin also kein Feigling, weil ich keine Besuche gemacht habe. Gottesdienst für Silvester/Neujahr liegt bereit. Er beginnt so: "Am 3. Januar wird unser Sohn Kioskverkäufer."

Zehn vor fünf - ich gehe Siesta machen. Kam noch nicht dazu, ist aber nötig - bei so viel Schneesturmaufregung!

Neiiiiin!!!

Ich hasse nicht den Schnee. Ich weiss, dass es Winter ist. Aber ich hasse es, nicht zu wissen, wie es weiter geht. Ob Strassen zugehen. Ob man wieder nach Hause kommt, wenn man sich auf den Weg macht in dem ganzen Schneetreiben, das herrscht.

Am 24. Dezember haben Andrea und ich gemeinsam beschlossen, dass ich in Wassen bleibe und sie den Familiengottesdienst alleine macht. Aber in der Mitternachtsmesse habe ich von einer Ministrantin liebevolle Vorwürfe bekommen: "Warum sind Sie nicht gekommen? Ich bin doch auch gegangen. Da hätten Sie doch auch gehen können." - Ja, ja, hat sie ja recht gehabt, aber ich habe nicht wissen können, wie es kommt.

Und jetzt weiss ich das wieder nicht. Vor dem Fenster ist fast undurchdringliches Weiss, das im Winde wogt. In mir ist undurchdringliches Grau-bis-Schwarz und bodenloses Nichtwissen. Wie geht es weiter? - Alles.

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Was für ein schöner Abend!

Heute hatte ich frei und war in Flüelen. Am Morgen habe ich Spitalbesuche gemacht, wo ich schon unten im Tal war. Pfarrer Franz Imhof war in gleicher Mission unterwegs. Wir sind uns dreimal in verschiedenen Stockwerken begegnet und haben uns immer neu freundlich gegrüsst. - Anschliessend habe ich meine stündige, wiederkehrende Wanderung im Reussdelta gemacht. Im Nebel, mit "Piek" (Raureif) an den Bäumen. Am Nachmittag wäre es sonnig geworden. Na ja, ein andermal.

Dann habe ich Tagebuch geschrieben und einen Brief an meine beste Freundin, die am 4. Januar für einen ganzen Monat nach Chile fliegt. - Dann wieder packen und zur Bushaltestelle gehen. Und da habe ich gesehen, dass eine schmale Mondsichel des zunehmenden Mondes am klaren Himmel stand, dass Abendrot über dem See lag, dass der erste Stern aufschien, und ich habe mich sehr gefreut: Was für ein schöner Abend!

Dienstag, 27. Dezember 2011

Ganz sanft...

Ganz sanft stellt sich der Alltag wieder ein. In der Kirche Kerzengläsli abräumen mit Reto - aber mit Weihnachtsmusik. Dann läutet ein Servicemann an, dass er die Heizung kontrollieren kommt. Dann will ich gleich ein Restenmenü kochen. Weihnachtsresten im Kühlschrank. - Weihnachtsresten im Herzen? Die sind nicht geeignet für ein Restenmenü. Eher für die Schatztruhe.

Meine Weihnachtsschätze: Essen im MartiniF zu zwölft, weil meine Schwester das will. Nächstes Jahr wieder. Schon angemeldet. - Die Stube voller lieber Menschen. Angehörige nennt sich das. Ja, sie gehören uns an. Wie schön! Wie gut, dass es sie gibt! - Zwischendurch Gottesdienst im Betagtenheim. Mit Geschichten, die ganz wirklich passiert sind, schöne Geschichten. Lustige Geschichten. Die Menschen im Betagtenheim und vom Dorf auch Angehörige - jedenfalls meinem Gefühl nach.

Ganz sanft stellt sich der Alltag wieder ein, aber mit Weihnachtsmusik im Kopf. Sie klingt nach. Darf weiter klingen, denn die Weihnachtszeit dauert bis zum 8. Dezember. Habe ich gestern Nacht nachgeschaut im Kirchenlexikon. Ganz sanft soll es sein, ganz sanft...

Montag, 26. Dezember 2011

All the same as every year!

Vor einer halben Stunde sind unsere letzten Gäste mit dem Bus talwärts gefahren, unser Sohn mit seinem Partner. Wir haben zu viert noch das unvermeidliche Fondue Chinoise gegessen, natürlich mit selbst gemachten "Sösseli". Dabei geredet, wie es war und wie es ist.

Vor sechs Stunden sind unsere Tochter und ihr Partner talwärts gefahren, aber sie kommen schon bald zwei Tage zum Skifahren. Das tröstet mich darüber hinweg, dass dieses Weihnachtsfest mit dem lang erwarteten Besuch schon zu Ende ist. Auch meine Schwester mit ihrem Mann und drei erwachsenen Kindern sind gegangen.

Alle gegangen. Alles gut gegangen. - Da kommt mir mein Grossvater  mütterlicherseits in den Sinn, der uns alle auch so gern in seiner Stube hatte. Er pflegte zu sagen: "Ich freue mich, wenn sie alle kommen, aber in meinem Alter bin ich auch froh, wenn sie alle wieder gehen."

So will ich den Abend auf dem Sofa vor dem Fernseher geniessen und mich schon ein wenig auf nächste Weihnachten freuen. All the same as every year!!!

Sonntag, 25. Dezember 2011

Stille Nacht, heilige Nacht

Heute beim Morgenessen fragt der Pfarrer an unserem Tisch: "Warum wohl singen so viele Menschen auf der ganzen Welt so gern das Lied "Stille Nacht, heilige Nacht?" - Mein Mann und ich wissen es auch nicht. Es ist halt einfach so.

Heute Morgen habe ich die letzten Sterne der Nacht fast nicht gehen lassen können. Das helle Taglicht deckt unbarmherzig auf - deckt auf, wie schwierig "Frieden" ist. Immer habe ich gedacht, ich sei eine friedliche Person, und nur manche andere suchten manchmal Streit oder seien unversöhnlich.

Seit einer ganzen Woche brennt das Reserve-Friedenslicht aus Bethlehem in meinem Zimmer Tag und Nacht. Und holt mich immer wieder aus der Unruhe in die Ruhe, mahnt mich immer wieder, dass eine den ersten Schritt tun kann. Frieden auf Erden beginnt hier beim Licht. Beim Licht in der Nacht. Besonders in der Nacht. Wenn das Auf und Ab im Haus zur Ruhe kommt. Wenn es nichts mehr zu tun gibt als stille zu sein. Zu warten auf das, was aus dem Innersten kommen will. Auch aus dem Innersten von Weihnachten.

Warum singen die Menschen so gern "Stille Nacht, heilige Nacht"? - Weil die Nacht zuerst still sein muss und dunkel, dass sie dann auch heilig werden kann. In der Dunkelheit leuchtet ein Licht. Jaaaaaaa!

Samstag, 24. Dezember 2011

Fast Panik

Vor ein paar Wochen habe ich das Kinderbuch "Unsere kleine Farm" gelesen. Da wurde berichtet vom harten Winter in Amerika. Man konnte das Haus nicht mehr verlassen und musste um den Vater bangen, wenn er die Tiere "hirten" ging im "Gade" (Stall). Und jetzt schneit es bei uns wieder, was die Wolken hergeben. Diese Woche fiel an zwei Tagen die Schule aus, weil der Bus nicht mehr fahren durfte: Lawinengefahr. Und eben - jetzt schneit es und schneit. Wo ich mich doch so auf den Besuch freue, der morgen kommen soll. Was, wenn alles zu ist? Und heute Abend - komme ich von Gurtnellen wieder heim? - Mich Unterländerin will Panik ergreifen. Ich bin einfach keine "Hiesige". Aber Weihnachten soll werden, so oder so. Stille Nacht, heilige Nacht!

Freitag, 23. Dezember 2011

Staubsaugen

Gerade habe ich das ganze Pfarrhaus von unten nach oben gestaubsaugt (wie sagt man das?). Schliesslich haben wir übermorgen das Haus voller Gäste; man weiss, was sich gehört. - Gehe ich in die Kirche, und was treffe ich da an: Mein Mann hat den Rückenstaubsauger angeschnallt und tut dasselbe wie ich im Pfarrhaus im "Haus Gottes". Grosser Unterschied: Er hat es sich richtig gemütlich gemacht, für sich selber die Kerzen auf dem Adventskranz angezündet und leise Weihnachtsmusik aufgelegt. Schön! Nur hört er mich nicht mehr.

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Meine beste Freundin bringt mich zum Lachen

Zuerst zur Bezeichnung "beste Freundin": Diese Bezeichnung weckt Eifersucht, wie ich schon merken musste. - Meine beste Freundin ist meine langjährigste Freundin. Und wir hatten einmal einen ganz gehörigen Streit, den wir erst nach vier Jahren oder so beilegen konnten. Seither aber wissen wir, was wir aneinander haben. Und wir lassen einander sein, wie wir sind. Sie ist viel schneller, aktiver als ich. Eine Künstlerin. Mit dem Temperament einer halben Italienerin.

Wir schreiben beide sehr gern. So gehen Briefe hin und her. Geschrieben am Küchentisch oder am blauen Tischchen. Geschrieben am Pult in Wassen oder am Pult in Flüelen.

Sie bringt mich immer wieder zum Lachen in ihren Briefen. Gerade hat sie geschrieben: "Überarbeite dich nicht wegen der Kirche - sie hat es nicht verdient."

Ob verdient oder unverdient - nur wenn wir uns selbst gut sind, können wir gut arbeiten und leben. - Ich lebe gut und freue mich soooo auf Weihnachten.

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Schade

Schade, sollte es in den Schnee regnen! Ich rede von Wassen; in Flüelen hat es heute schon den ganzen Tag geregnet. Ich habe an einem dunklen Tag bei Kerzenschein ohne Stress, aber mit grösser werdender Weihnachtsfreude Karten geschrieben. Weihnachten kann kommen, auch wenn ich die Predigt für die heilige Nacht noch nicht habe. Die kommt schon noch.

Heute war der kürzeste und dunkelste Tag des Jahres 2011; es folgt die längste Nacht, aber dann wird es besser!

Dienstag, 20. Dezember 2011

Das ist das Friedenslicht


Das ist das Friedenslicht.
Es kommt aus einem Land,
in dem kein Frieden ist,
zu Menschen,
denen der Frieden auch nicht gelingt.
Das ist das Friedenslicht.

Montag, 19. Dezember 2011

Schnee, Schnee, Schnee, immer mehr

Reto schaufelt draussen nicht das erstemal heute Schnee weg, weil am Abend noch eine Bussfeier ist. Ich bin gerade mit dem Bus vom Firmkurs zurückgekommen. Sogar der Busfahrer ist ganz vorsichtig gefahren, was soll ich da auf der Strasse!

Wir haben den Firmkurs wieder in der dunklen Kirche beschlossen. Das mögen wir alle gern, die Jugendlichen und ich. Eigentlich haben wir das nur zufällig entdeckt, weil beim erstenmal der Lichtautomat ausgeschaltet hat und wir überraschenderweise plötzlich im Dunkeln sassen. Jetzt pflegen wir das. Schweigen ein wenig, beten manchmal - und heute habe ich vom Friedenslicht erzählt, das von Jerusalem über Wien nach Zürich gelangt ist und das wir gestern mit den Oberminis am Bürkliplatz in Zürich abgeholt und ins Oberland gebracht haben. Wir durften mit den Altminis von Erstfeld fahren und am Schluss mit dem Licht in Erstfeld Gottesdienst feiern.

Heute also war das Friedenslicht schon in der Kirche in Göschenen. Man kann es in der Kirche holen mit einer eigenen Laterne und der Sehnsucht "Frieden" Raum geben.

Samstag, 17. Dezember 2011

Etwas ungewaschen

Das Pfarrhaus von Wassen liegt in tiefstem Mittagsschlaf. Die Welt liegt unter Schnee. Nichts kann uns stören - ausser ein wenig das schlechte Gewissen, weil ich gestern so locker vom "Abenteuer Schnee" geschrieben habe. Ich nehme alles zurück und rede von der "Weissen Gefahr", denn unterdessen habe ich gehört, was die lockere Pracht in den Seitentälern und auf dem Berg Gurtnellens bewirkt: Verschütteter Schneepflug samt Fahrer, der sich selbst wieder befreit. Kinder, die nicht heim können. Hausarrest wegen "Lauigefahr"(Laui=Lawine). Geschlossene Strassen, so dass wir nicht nach Meien und auf die Göscheneralp können. Deshalb, siehe oben, das Pfarrhaus liegt in tiefstem Mittagsschlaf.

Aber es läutet. Ich höre es wohl, aber soll ich öffnen, sind ja noch zwei weitere zu Hause? Keiner steht auf, also doch ich. Fenster öffnen im ersten Stock und fragen, wer da sei. - Zwei Gestalten mit Riesenrucksäcken.  Einer fragt, ob ich etwas zu essen hätte. Zu essen kann man keinem verwehren, aber ich möchte nicht allein sein mit denen. Wecke meinen Mann. Der brummt, dass ihn jetzt keiner..., und überhaupt muss er wieder arbeiten gehen, und jetzt will er...Zu essen wollen sie. Ich will nur nicht allein sein mit denen. Brumm, brumm...

Ich gehe öffnen. Deutsche sind es, kommen von Italien, wollen heim über Weihnachten. Ich mache heissen Tee und wärme den Rest Suppe von unserm Mittagessen, stelle Käse und Brot auf. Unterdessen kommt Reto dazu, und auch Pfr. Ernst Spichtig streckt den Kopf aus seinem Zimmer.

Geht nicht lange, sitzen wir alle um den Tisch und fragen und hören zu: Die zwei jungen Männer sind seit sieben Jahren ganzjährig unterwegs, bereisen per Autostopp die Welt und schlafen im Zelt. Wann denn, wenn nicht jetzt? sagt einer und schaut uns alte Leute an. Sie verrichten Gelegenheitsarbeiten, um ein wenig Geld zu verdienen. Sie wollen nichts geschenkt. Sie essen und erzählen und schippen nachher vor dem Pfarrhaus den Schnee weg. Und dann sind auch sie wieder weg, wollen uns nicht die Zeit stehlen.

Menschen sind verschieden, leben verschieden. Wer wollte sagen, was richtig ist. In unserer Wohnung riecht es ein wenig streng, etwas ungewaschen. Wir lüften nur kurz. Die Begegnung soll sich noch nicht verflüchtigen.

Freitag, 16. Dezember 2011

Vor dem Schnee

Kommt er, kommt er nicht, der Schnee? - Facebook-Nachricht aus dem Meiental: 80 cm und mehr. Aber hier in Wassen regnet es. wir haben am Wochenende Gottesdienste in Meien und auf der Göscheneralp - ob sie stattfinden können?

Es ist etwas Abenteuerliches mit dem Schnee. Sogar in der Stadt und erst recht in den Bergen gelingt es dem Schnee immer noch, wird es immer gelingen, das Leben unvorhersehbar zu machen. Wir haben nicht alles im Griff, wie wir manchmal meinen. Der Schnee bringt es uns wieder zum Bewusstsein.

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Keine Zeit zum Schreiben

Besuch kommt, und ich koche Glühwein. Die Weihnachtsguetzli sind bereit und zwei Berichte von verrückten Weihnachtserlebnissen auch. Was habe ich, was hast du Verrücktes an Weihnachten erlebt???

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Wir sind verschieden!

Heute Morgen schaue ich mit vielen Tausenden immer wieder in die Bundesratswahlen hinein. Was mich zufrieden aufatmen lässt, enttäuscht andere hochgradig. Wo ich Kopf nickend dasitze, schütteln andere ihr Haupt mit Entschiedenheit. - Wir sind als Menschen verschieden aufgrund unserer Herkunft und unserer Erfahrungen. Das sollte uns, auch wenn es eine Binsenwahrheit zu sein scheint, in unseren Diskussionen, in unserem Zusammenleben viel bewusster sein. Was wäre, wenn wir uns für den anderen Standpunkt interessieren würden, statt einfach den unsrigen  zu verteidigen? - Gestern habe ich in der Schule die Schülerinnen und Schüler das Wort "Respekt" kreativ schreiben und malen lassen.

Dienstag, 13. Dezember 2011

Kinderadvent

Nein, gute Fotos haben wir nicht gemacht vom Kinderadvent. Aber gute Bilder im Kopf haben wir, Reto und ich. Wenn 24 Kinder sechs Stunden lang zufrieden Geschichte hören, basteln, Polonaise hinter der Handorgel her tanzen; wenn die Grösseren den Kleineren ohne weiteres helfen, grosse Buben kleinen Mädchen die Jacke anziehen, um ins Freie zu gehen; wenn am Schluss kaum Abfall am Boden liegt, aber eine Handvoll ausgestanzte Sternchen; wenn zufriedene Kinder am Schluss zum Bus gehen und danke sagen - wenn das alles wahr ist, und es ist wahr, dann kann es um die Zukunft der Welt nicht so schlecht bestellt sein, wie immer gesagt wird. Ehrlich wahr!      

Montag, 12. Dezember 2011

Entzug

Jetzt weiss ich endlich, wie es sich anfühlt, auf Entzug zu sein. Seit Freitag funktionierte das Internet nicht bei uns. Nicht unser Fehler. Aber ich konnte nichts nachschauen bei Google, nicht mittun auf Facebook und keinen Tagebucheintrag formulieren. Echt, das gibt ein Gefühl von Gewürgt werden. Keine Luft bekommen. Abgehängt sein. Im Stich gelassen. Nicht mehr dazu zu gehören. Esther allein auf der Welt. Schrecklich!

Was habe ich bloss getan in diesen drei Tagen ohne Internet?

Ich war in Reinhards super Konzert. Habe in Göschenen mit einer spannenden Person Zmittag gegessen (Reto war auch dabei), ganz real und live. In Meien die durchgehende Schneedecke bestaunt. Kalte Füsse in Reality bekommen. Und am Sonntag, am Sonntag waren 24 Kinder bei uns im Pfarrhaus! Ich kenne alle mit Namen. Ich habe eine coole Geschichte erzählt, ganz selbst, nämlich die Weihnachtsgeschichte. Wir haben in der Kapelle Kerzen für unsere Lieben angezündet, und Reto hat eine Riesenschüssel Mousse au chocolat gemacht, das rübis und stübis aufgegessen wurde. Die Finger haben weh getan vom Nägeli in Orangen stecken. Und am Abend waren wir so müde und so glücklich und haben das Internet so was von vergessen. Erst als das Glück ein wenig aufgebraucht war, ist es uns wieder in den Sinn gekommen. Und jetzt funktioniert es wieder.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Was zuerst?

Mein Pult ist übersät von Papier und Gegenständen; alles will geordnet werden. Im Mail-Briefkasten sind zehn neue Mails. Der Pöstler hat gerade die Post in unseren real existierenden Briefkasten gelegt. In der Agenda stehen Anlässe, die bald kommen und noch nicht oder erst teilweise vorbereitet sind. Im Kopf schwirren Gedanken herum, Nachtreste, Tageslichtblicke. Gefühle, positive (mehr) und negative (weniger) sollen ihren Platz im Bauch haben, sagt man. Sie sind jedenfalls da. Weihnachtspost möchte ohne allen Stress, aber mit viel Freude geschrieben und gepäcklet werden.

Wo beginne ich? Was zuerst?

Wenn ich "poste", ordne ich mich. - Es tut mir gut, Wichtiges vom Unwichtigen zu trennen. Und der grosse Unterschied vom öffentlichen zum privaten Tagebuch ist der, dass ich mich für die "Posts" mehr von aussen anschaue, während ich im privaten Tagebuch eher "flenne". Haben wir nicht alle unsere schlechten Tage?

Ich beginne mit  - diesem hier.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Jetzt kommt der Schnee

Das ist der erste Winter im Urner Oberland, den ich nicht fürchte. Erstens kommt er schön spät; ich hatte viiiiel Zeit und Gelegenheit, Sonne und Wärme zu geniessen. Zweitens weiss ich schon, was etwa zu erwarten ist und dass ich es überleben kann. Und drittens sieht es wirklich hübsch aus, wenn jetzt die Bäume weiss werden.

Diesen Sommer habe ich nach dem Motto gelebt: "Lebenskünstler ist, wer seinen Sommer so lebt, dass er ihm noch den Winter wärmt." (Alfred Polgar)

Montag, 5. Dezember 2011

In der dunklen Kirche

Haben wir im Firmkurs entdeckt: Es ist besonders, miteinander in die dunkle Abendkirche zu gehen, nur ein paar Kerzen anzuzünden, nicht viel zu tun, wenig zu reden, vielleicht zu beten, still zu sein und immer ein Schrittchen Richtung Firmung zu gehen.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Zurück von der Göscheneralp

Welche Farbe hat dein Durst? so hat vor Jahren Rivella gefragt. Als sie Rivella grün einführen wollten. Ich habe heute über die Spannung gepredigt, die Rivella damals in mir erzeugt hat. So eine Spannung, wie die katholische Kirche mit ihrer Leseordnung der Bibeltexte auf Weihnachten hin aufbauen will. Wer ist dieser Jesus, der da geboren wird, sollen wir fragen. Aber wir wissen ja schon alles. Spannung futsch!

Ehrlich, ich bin echt gespannt, was Weihnachten dieses Jahr uns bringen wird. Echt gespannt! Und ich freue mich darauf wie ein Kind.

Ich bin noch den Text von Kurt Marti schuldig, von dem ich gestern geschrieben habe. Ich habe ihn nicht gesucht, aber er kam mir gerade recht!

trinkt blau
glücklich
die ihr betrunken sein könnt vom blau des himmels


möge der rauschtrank
nie mangeln
und süffig
ein leuchtvorrat
auch unter finstergewölk
aus schuh und angel
euch heben


trinkt blau
trinkt nicht kummer!                             Kurt Marti

Samstag, 3. Dezember 2011

Regen

Ich wusste schon gar nicht mehr, wie es tönt unter dem Dach, wenn es regnet. Gemütlich, wenn man sowieso zu Hause bleiben will. Und ein paar Weihnachtsbriefe schreiben. Vielleicht. Was weiss ich, was ich dann tue, wenn ich fertig getan habe, was noch zu tun ist. Vorerst gehe ich zu einem Text von Kurt Marti, dem uralten, aber immer noch anregenden Berner Pfarrer und Dichter. Die Überschrift zu seinem Text heisst: "Trinkt blau." Mehr dazu morgen, wenn ich zurück bin von der Göscheneralp, auf die ich mich freue. Also, ich meine die Menschen, die dort leben, auf die freue ich mich.

Freitag, 2. Dezember 2011

Ein fast schon ungewohnter Anblick

Noch bevor ich die Kaffeemaschine anschmeisse, öffne ich am Morgen die Tür zum Garten und trete in die frische Luft hinaus. Schauen, was der Tag verheisst. Spüren, wie mir ist. - Heute Morgen war es fast schon eine Überraschung, richtig graue, fette Wolken am Himmel zu sehen. Wo doch der Herr vom Wetter nochmals Sonne angesagt hatte. Wo doch der Föhn die ganze Nacht oder immer, wenn ich wach lag, getobt hat. Aber irgendwie freue ich mich auf einen Wechsel - kann auch mehr als das Wetter sein.

Donnerstag, 1. Dezember 2011

ein letztes Mal...

Heute haben Reto und ich den VW-Bus "Gogo" ausgeräumt und geputzt: Den Sand von 24 Jahren ausgewischt; persönliche Utensilien in Kehrichtsack gepackt: Postkarten von den Innenwänden geklaubt. Leider keine Zeit für Erinnerungen. Der Gogo muss morgen ins Tal. Am nächsten Mittwoch geben wir ihn definitiv aus der Hand - zum Glück bleibt er in der Familie.

Aber heute hat es begonnen: Ein letztes Mal den Boden nass aufwischen. Ein letztes Mal Kinderüberraschungsfigürchen zur Hand nehmen, die ich gesammelt habe inwendig der Frontscheibe. Ein letztes Mal die Kälte der Alubecher spüren, die wir übergeben. - Nein, es gibt nichts zu weinen, weil es war unendlich schön, 24 Jahre lang mit dem Gogo unterwegs zu sein!

Mittwoch, 30. November 2011

Treppauf, treppab

Ich eile die Treppe hinunter, um Wäsche in die Waschmaschine zu legen. Eilen? - Ich will heute Morgen noch viel tun. Wenn ich in die Agenda schaue und die nächsten Tage und Wochen überfliege, weiss ich gar nicht, wie ich das alles...Ich bin unten, aber oben schellt das Telefon. Renn, renn, treppauf, schnell, schnell! Zu spät. Zurückrufen: Ja, am vorgeschlagenen Tag kann ich genau um halb elf ein Taufgespräch annehmen. Aber nur um halb elf, sonst ist der Tag voll. - Und wieder treppab. Eilen, was denn sonst. Halb unten läutet das Telefon. Oben. Wo denn sonst. Ich eile...

Dann fällt mein Blick auf den Adventskalender. Ich lese von Eugen Drewermann:
"Wär' es nicht möglich, es reifte das, was wir sind, in unserer Tiefe,
und wir könnten's gar nicht erklügeln, nicht beschliessen, es wäre einfach da?"

Ich stehe. Lang. Ruhig. Ja.

Dienstag, 29. November 2011

Müde vom Tag

Am Dienstag bin ich immer besonders müde am Abend - weil ich drei Lektionen Religionsunterricht habe. Früh morgens heute habe ich mir überlegt, ob ich damit lieber aufhören würde. - Nein, nein, nein! Ich bin gern Lehrerin und möchte den Schülerinnen und Schülern noch vieles zeigen - über andere Religionen, wie man argumentiert, dass das Christentum gute Wege für ein sinnvolles Leben aufzeigt, usw. - Manchmal ist es einfach ein wenig anstrengend, wenn die Schülerinnen und Schüler nicht die gleichen Interessen haben wie ich. Oder irgendwie nicht disponiert sind. Oder nicht antworten mögen. - Nur, ich war auch nicht diejenige, die sich mündlich fleissig gemeldet hat.

Montag, 28. November 2011

Es kann nicht sein...

Es kann doch einfach nicht sein, dass ich den ganzen Tag im Pfarrhaus von Wassen "hocke", ohne zu spüren, wie die Luft ist, zu sehen, was das Wetter macht. - Ich habe bis um Viertel vor fünf Uhr gewartet für einen zügigen Marsch durchs Dorf. Da war die Sonne schon Stunden weg, und das letzte Tageslicht am Verdämmern. Dafür zeigte sich bereits die zunehmende Mondsichel, und ich sah am Licht in den Häuser, wo jemand zu Hause war.(Ich oute mich hier als Voyeurin. Damit meine ich, dass ich schon immer gern winters in erleuchtete Fenster schaue, um vielleicht ein bisschen Leben von andern zu erhaschen, ein bisschen Stimmung aufzunehmen. Ich bin sicher nicht die einzige mit dieser Leidenschaft.) - Die Luft? Kühl ist sie, winterlich, wie sie soll. Am Sonntag darf ich auf die Göscheneralp. Ob es bis dahin schneit??

PS. In Holland hat fast niemand Vorhänge. Da kann man quer durch die Häuser sehen.

Sonntag, 27. November 2011

Neuinterpretation

Ich habe mir wieder den Adventskalender "der ANDERE ADVENT" kommen lassen. Der Gruppe, die diesen Kalender macht, gelingt es, biblischen und adventlichen Inhalt ganz neu zu interpretieren. Bin ich froh!!! Beispiel erwünscht? - Der Engel, der in der Bibel Maria die Botschaft bringt, dass sie den Gottessohn gebären werde, spricht zu uns allen: "Du trägst Gott in dir. Erschrick nicht. Gott wird wachsen in dir. Gib ihm Wohnung und bring das Heilige zur Welt."

Das wäre eine Kunst, das Altbekannte neu zugänglich zu machen!

Samstag, 26. November 2011

Ist die Kirche noch zu retten?

Unter dem Titel "Ist die Kirche noch zu retten" werden im Moment Bücher geschrieben und Referate gehalten. Ich war gestern an so einem Referat. Bin bis nach Zürich gereist, um zu hören, dass wir halt intelligent predigen sollen und für die Wärme in der Kirche unser hoffentlich guter Organist zuständig ist, der am besten Musik von Bach spielt. Ja keine Events! Und keine neumodischen Gottesdienste, bei denen die Leute nicht wissen, was der Anfang und das Ende ist.

Ich habe aber auch ein Buch zu obigem Thema gelesen, in dem stand: Unbedingt alle in die Mitverantwortung holen. Das Theologische herunterfahren auf das, was Jesus von Nazareth gesagt und getan hat. "Offene Mahlgemeinschaft" heisst das Stichwort hier.

Ehrlich, nach Zürich reise ich nicht mehr zu Referaten aus kirchlichen Kreisen. Selber denken und handeln ist angesagt. (Ja doch, bei Jesus von Nazareth gehe ich gern in die Schule.)

Donnerstag, 24. November 2011

Wie im Nebel

Heute kommt und geht der Nebel. Reto erzählt mir immer wieder, von wo nach wo gerade der Wind weht. Ich weiss, woher der Wind bei mir weht: Er kommt von weit her und bringt allerlei Traurigkeiten mit, neue und alte. Die wabern um mich herum, und ich gehe wie im Nebel. - Das Wetter ist anzunehmen, wie es ist.

Mittwoch, 23. November 2011

Zurück vom Unterland

Gerade bin ich mit dem Bus zurückgekommen von neun Stunden Unterland. Hochnebel, aber ein Buchladen. (Zu) viele Leute, aber schöne unerwartete Begegnungen. Ein voller Bus, aber neben mir eine nette Frau. Vis-à-vis das Ereignis eines Kindergartenkindes, das den halben Bus zum Lachen brachte. "Hesch ou pöschtelet?" fragte es mich. Ja, habe ich, natürlich ein Buch!

Dienstag, 22. November 2011

Grosse Pause!

Immer am Dienstagnachmittag kurz nach vier Uhr habe ich eine grosse Pause nötig. Weil vorher drei Lektionen Religionsunterricht an der Oberstufe zu halten sind. Das ist anstrengend, weil meine Interessen und diejenigen der Schülerinnen und Schüler sich nicht unbedingt decken. Ich möchte, dass sie Neues erfahren über die Weltreligionen, dass sie mit offenen Augen und wachem Verstand in die Welt schauen, dass sie sich interessieren für das, was läuft. Sie möchten "Fluch der Karibik" schauen und nicht einen Spielfilm über eine jüdische Familie. Ach, ach, ach, was tue ich da? - Ich bleibe dran, hartnäckig dran, weil, musste ich nicht auch von einem hartnäckigen Geschichtslehrer gezwungen werden, Zeitung zu lesen, als ich in der Oberstufe war?! Er hat in jedem Geschichtstest mindestens eine aktuelle Frage gestellt und benotet. Dank sei ihm! Pause gibt es nur am Dienstag kurz nach vier in voller Länge.

Montag, 21. November 2011

Kerzen, die glücklich machen

Reto und ich sind heute nach Einsiedeln gefahren, weil wir in GANZ Winterthur nicht die richtigen Kerzen für den Adventskranz gefunden haben, der demnächst entstehen soll.  - JAAA, in Einsiedeln bei Kerzen-Lienert sind wir fündig geworden. Allerdings mussten die SECHZEHN Kerzen für dieses und das nächste Jahr - die Komödie von gerade in Winti wollen wir nicht so bald wieder -  noch ins Farbbad. Wir gingen unterdessen ins Kloster zum Gebet für allerlei Arme Seelen und dann in die Buchhandlung Benziger und dann ins Tea-Room zu Kaffee und Dessert. Als wir wieder zur Firma Lienert hinter dem Bahnhof kamen, da erhielten wir ALLE Kerzen geschenkt - einfach so, weil Reto so ein Netter ist und Herr Lienert noch netter sein will. Nach anfänglicher Sprachlosigkeit fühlt es sich glücklich an.

Sonntag, 20. November 2011

PS.

Wir haben heute im Freien Zmittag gegessen bei angenehmer Wärme und sind so lange draussen auf dem kleinen Sitzplatz geblieben, bis die Sonne um genau 14.35 Uhr hinter dem Meiggelestock verschwunden ist. Wir haben den Temperaturunterschied am eigenen Körper erleben wollen - Reto hat jetzt noch kalte Füsse (17 Uhr).

Nachtrag: Der arme Kerl besitzt keine Winterpantoffeln. Wer wollte ihn zu Weihnachten beschenken?

Sonntag im Winter

Halb neun Uhr. Ich fahre mit dem "Rochus"(unser Auto, das so vor sich hin rochelt mit seinem 4-Rad-Antrieb) von Wassen nach Gurtnellen Wiler. Ich bin allein auf der Strasse, ganz allein. - Nein, da hüpfen ein paar Raben auf der Strasse herum und suchen Essbares. Auch im Dorf kein Mensch. Schlafen noch alle? - Zum Glück kommt Marlen und nimmt mich auf den Berg hinauf mit, wo wir die Elisabethen-Messe feiern in der Kirche. Immerhin sind da ein paar Frauen, dass wir von FrauenBanden reden können und ein paar Männer, dass wir von MännerBünden reden können. Am Sonntag im Winter könnte man im Urner Oberland glatt verloren gehen, und keiner würde es merken.

Samstag, 19. November 2011

Leben lassen. Mich. Dich. Euch. Sie. Und so weiter.

Gerade habe ich einen toll klugen Satz gelesen: "Loslassen können ist das grösste Ziel im Leben, darum lasse dieses Ziel los." - Ich habe Jahrzehnte lang immer wieder Lebensberatungsbücher gelesen. Was muss ich machen, um glücklich zu werden oder so ähnlich. Da hat man dann den Frust, dass man zu wenig gut ist im Ratschläge befolgen. Und den Frust, dass man immer noch nicht durchgehend glücklich ist. Das ist wie bei den tollen Turnübungen, die ich kürzlich in einer Frauenzeitschrift gesehen habe. Ich habe nicht mal die Ausgangslage hingekriegt, geschweige denn bin ich rank und schlank geworden. Ich bin jetzt alt genug, um das alles und noch mehr einfach zu lassen. Ich lebe nur noch - ohne alle Ratschläge. Von der Hand in den Mund.

Donnerstag, 17. November 2011

Welche ist die Schönste im Land?

In der Zeitschrift "Sonntag" ist ein Wettbewerb ausgeschrieben, welche Kirche einem die liebste, schönste sei und warum. - Das ist bei mir die Kirche von Wassen. Nicht, weil sie die berühmteste ist in der Schweiz. Nicht, weil ich Barock besonders gern hätte. Habe ich nicht; ich habe es lieber schlicht. Aber, weil sie mir am nächsten ist. Weil ich meinem Mann, dem Sakristan, manchmal helfen darf, sie zu schmücken. Weil ich in der Sakristei jeden Kasten samt Inhalt kenne. Weil ich weiss, wie schön warm die Jacke ist, wenn man sie während dem Gottesdienst auf den geheizten Fenstersims legt. Weil ich bei Bedarf die Glocken läuten kann. Weil ich die ausgetretenen Tritte auf die Orgel hinauf kenne und den Blick von der Orgel hinunter. Weil ich in dieser Kirche am meisten zu Hause bin. Darum ist sie mir die liebste, schönste.

Mittwoch, 16. November 2011

Langsame Annäherung

Und schon sagt mein Mann wieder so Sätze wie: "Noch viereinhalb Wochen bis Weihnachten." Und mir liegt die Einladung für die Ministranten für den Chlauhock vor. Dabei mag ich noch gar nicht . Bin noch nicht so weit. Will noch nicht. Aber gerade bin ich über ein süsses Bild gestolpert, das mir eine langsame Annäherung möglich macht. hier, das Samichlaus-Büsi aus dem Internet:

Dienstag, 15. November 2011

Saukalt, aber sooo schön (sonnig)

Schrecklich sieht der Strauch aus, den Reto und ich auf dem Friedhof gerade mit weissen Bändern zusammengebunden haben. Wir haben das nur ihm zum Guten gemacht, dass ihn der Schnee, der vielleicht irgendwann kommt, nicht knickt. Im Frühling darf er sich dann wieder ausbreiten und frei wachsen auf alle Seiten. - Und ich, ich wachse jetzt im November auf alle Seiten. Für einmal meine ich nicht mein Gewicht, sondern das Gefühl, das ich habe, dass da in meinem alten Leben NOCH VIEL MÖGLICH IST. Auch hier und jetzt, wo es saukalt, aber sooo schön ist.

Montag, 14. November 2011

Zufrieden

Heute war der Tag wieder einmal ausgewogen. Das gelingt mir leider selten. Ich habe gearbeitet und bin auf diesem Gebiet mit mir zufrieden. War besser als erwartet. - Und dazwischen habe ich um zwanzig vor drei den Sonnenweggang hinter dem Meiggelestock nicht verpasst. Ich habe fünf Minuten lang im Freien zugeschaut, wie schnell die Sonne verschwunden ist. Gespürt, wie die Temperatur sofort zurückgegangen ist. Bin um den Friedhof herumgegangen und habe die Verstorbenen gegrüsst. Kurzer Besuch in der Kirche - dann habe ich fleissig weiter gearbeitet. Jetzt muss ich für die Schule noch etwas nachschauen, und dann beginnt ein richtiger Feierabend. Ein richtiger - ohne ständiges Schielen auf das, was ich auch noch tun könnte. Hurraaahhhh!

Sonntag, 13. November 2011

Verdient oder unverdient?

Ein ganzes Wochenende ohne einen einzigen Gottesdienst - da krieg ich schon ein schlechtes Gewissen. Habe ich so viel frei verdient? - Reto hatte zufälligerweise auch frei. Passiert ja gar nicht so oft, dass beide gleichzeitig frei haben - und sogar ein Wochenende. Fast ein ganzes (Reto muss noch los...). Dass Reto es verdient hat, steht ausser Debatte. Aber ich?

So oder so - es tat sehr gut, wieder einmal nach Luzern, dem nebligen, kalten, aber herzlieben, zu fahren mit dem Zug und dort mehr für uns selbst zu "pöschtele" als für Weihnachten und gut zu essen und im "Globus" zu staunen, was es alles gibt und im "Musik Hug" unsere Geschenkgutscheine umzusetzen, die wir schon fast ein Jahr lang hüten.

Verdient oder unverdient - danke bestens an unbekannt!!!

Samstag, 12. November 2011

Ich träume wieder

Da heisst es, alle Menschen träumen und man müsse träumen, sonst sei man (seelisch) nicht gesund. Gut, man träumt auch, wenn man die Träume nicht erinnert, aber manchmal wüsste ich schon gern, was da nachts in mir vorgeht. Ich grüble, grabe, aber kein Erinnerungsfetzen steigt auf - seit Jahren.
Jetzt habe ich von der wunderbaren Ingrid Riedel, die mir sowieso gut tut, ein Buch über Träume gelesen: "Träume - der Anfang von allem. Den inneren Wegweisern folgen - neue Lebensräume entdecken." - Und siehe da, ich träume. Nur - lustig ist das nicht immer. Gestern Nacht wusste ich einen Moment lang nicht, ob wirklich zwei in meinem dunklen Zimmer stehen und über mich flüstern. Vorgestern Nacht hatte ich unvermutet einen Taufgottesdienst zu leiten, in dem das pure Chaos zu bändigen war. Und der Pfarrer lag in mittelalterlich barocken Gewändern im Untergeschoss der Kirche am Boden und sagte nichts (mehr).

Freitag, 11. November 2011

Im Nebel ruht die ganze Welt

Noch gestern waren wir über dem Nebel in Wassen. Heute ist alles weiss und undurchdringlich. Ich bleibe zu Hause. Wo ist die Welt? Ich bin geborgen im Pfarrhaus, auch wenn das Dorf weg ist.
Da kommt die Post und mit ihr ein Couvert an die Leserinnen und Leser der Schweizerischen Kirchenzeitung. - "Wir bitten Sie um Ihre Meinung" steht als Überschrift, und dann soll ich aus dem hohlen Bauch heraus 12 Fragen zu Gott beantworten. Wo ich doch mitten im Nebel stecke. Weiss ich doch nicht, warum ER Leid zulässt. Haben schon Klügere nicht herausgefunden. Auch ob Gott überflüssig geworden ist, kann ich nicht für "die Gesellschaft" beantworten. Wo ist denn die Gesellschaft, wo? Hab doch schon gesagt, dass da Nebel ist.

Ich schau nochmals zum Fenster hinaus: Sonne auf dem "Höreli" und dem "Meiggelestock". Und was bedeutet das jetzt für mich? - Ich gehe meditieren; vielleicht lichtet sich dann auch der innere Nebel.

Donnerstag, 10. November 2011

Heisse Maroni und ein Kater

Gestern war Maroniabend bei uns. Leider verhinderte der Föhn ein Holzfeuer im Garten, aber Maroni aus dem Backofen sind auch fein und auch heiss, werden fallen gelassen vor lauter heiss, werden mit Genuss verspiesen und begossen mit rotem Wein. Und warum ist die Grappaflasche plötzlich leer? Ist da ein Kater im Anzug? Ein schwarzweisser, der ins Haus gehört oder ein anderer, der noch einen Tag lang fies hocken bleibt, obwohl er nicht ins Haus gehört? Es lebe der Maroniabend 2012! Nur mit schwarzweissem Kater! Gewiss und auf Ehr.

Mittwoch, 9. November 2011

Computer olé!

Ich bin gehörig verstimmt. Da hat mein Computer beschlossen - nicht zum erstenmal - dass er mich zu Neuem zwingt. Mein Browser, den ich nicht persönlich kenne, unterstützt mich nicht mehr. Warum? Was hat er gegen mich? Habe ich ihm etwas angetan? So muss ich unter Gefahren, sagt mein Antivirus - Programm, einen neuen Browser einrichten, wo ich doch mit der Möblierung ganz zufrieden war. Seit gestern Abend ist Ausnahmezustand. Ich winde mich - und muss doch nachgeben.


Könnte es sein, dass ich undankbar bin? Dass mein lieber Computer mir nur hilft, im Alter beweglich zu bleiben?

Montag, 7. November 2011

Sacht bis unsanft

Im Oberland regnet es leise, aber das macht nichts. Es ist ein Arbeitstag, den ich sacht angehe, angehen kann, weil nicht so Superdringendes ansteht. Also meditieren. Konzentration flau. Störanfällig. Und am Schluss komme ich fast nicht mehr hoch, weil das eine Knie uaahh! - Ich weiss ja, dass ich ein bisschen alt bin, und dass ich respektvoll mit mir umgehen will. Schneller gesagt als getan. Ich will/muss üben. Sachte, sachte...

Später: In der Post ein Brief, der mich so unsäglich traurig macht. Jemand kommt mit dem Leben total nicht klar. Wer kann helfen? Was hoffen? - Unsanft holt mich die harte Realität ein.

Sonntag, 6. November 2011

Ich weiss nicht

Kürzlich habe ich einenSatz von Dorotee Sölle gelesen: "Die Inseln der Schönheit, die wir brauchen, sind Erinnerungen an das wirkliche Leben mitten im falschen."

Das wirkliche Leben und das falsche - ich war im Gottesdienst, wozu gehört er? Ich war in der Beiz - keine Frage, gehört zum wirklichen Leben.

Einer hat gesagt: "Ich glaube halt nicht mehr alles, was in der Kirche erzählt wird." - Ich versuche, fast nichts zu erzählen, was ich nicht glaube. Aber da sind liturgische Texte, die von weit her kommen. Und biblische Texte - was sind sie uns?

Ich weiss fast nichts. Ich weiss nicht einmal, was das wirkliche Leben ist und was das falsche. - Oder ist es so, dass es nicht um Wissen geht? Um Glauben? - Wenn ich wüsste, was ich glaube!

Manchmal aber weiss ich, dass es das wirkliche Leben ist, und dass es schön ist.

Samstag, 5. November 2011

November???

Gestern bei warmem Föhnwetter im Reussdelta: Faszinierende Windwolkenbewegungen.

Nachts bin ich wach geworden wegen "Tierine"(Tiere auf urnerisch) auf dem Dach. Das war ein Rennen und Scharren und Zetern über meinem Kopf. Würde gern wissen, wer da noch über mir wohnt, wo ich meinte, zuoberst zu sein.

November habe ich nicht gern. Aber dieser November ist bis jetzt gar kein November, und sollte er es noch werden, ist er schwupps vorbei!

Donnerstag, 3. November 2011

Weihnachtskarten bereit

Heute Morgen hätte ich gern einen Besuch gemacht, aber das ging nicht. Da bin ich auf die Idee gekommen, schon mal die Weihnachtskarten zu "erfinden". Wir hatten einen guten Sommer, darum darf der Winter kommen. Das habe ich mit eigenen Fotos zu dokumentieren versucht: Zwiebelernte, Hausbootferien, Maggia. Wassen im Winter. Ich bin bereit.

Mittwoch, 2. November 2011

Eucharistie ist griechisch und heisst "Danksagung"

Eucharistie muss sein, habe ich geträumt. - Nur, was alles ist Eucharistie? Danksagung? - Ich bin sooo zufrieden und sage Dank für den heutigen Nachmittag, an dem die Pfarrhausbesatzung die Blumenknollen für den nächsten Frühling unter die Erde gebracht hat. Hunderte von Knollen werden unter der Erde schlafen und träumen, wie schön sie sein werden, wenn sie im Frühling aufblühen. Eucharistie! Jetzt!




Versatzstücke einer Nacht

Auf Allerheiligen folgt Allerseelen. Bei mir stand dazwischen eine unruhige Nacht mit Aller-lei. - Sah mich nochmals in Meien, wo mich plötzlich wieder die Frauenverzweiflung überfiel. Nein, es macht nichts, es ist sogar schön, wenn der Pfarrer den Altar ganz für sich allein hat. Aber es macht etwas, dass die katholische Kirche die Frauen grundsätzlich in eine Rolle zwängen will, die viele Frauen, nicht alle, nicht mehr ertragen. Warum darf mir jeder Pfarrer verbieten, in seiner Kirche zu taufen, auch wenn das die Eltern des Taufkindes möchten. Es ist das Aller-aller-schönste für mich, mit Eltern eine Taufe vorzubereiten und dann zu feiern. Mit Meien hat das nichts zu tun, es ist nur da wieder aufgebrochen, weil der Lektor nur die "lieben Brüder" angesprochen hat.

Nachts um vier Uhr dann eine unserer Katzen, die vor der Türe miaut und nach draussen will. Wo im Dorf hat es auch Licht? In erstaunlich vielen Häusern. Ich bin nicht die einzige, die unruhig schläft.

Ein bisschen lesen, ein bisschen schlafen, aufschrecken, weil da eine Stimme im Traum sagt: "Eucharistie muss sein!"

Dienstag, 1. November 2011

Allerheiligen, Allerseelen

Heute haben Ernst Spichtig, Priester, und ich dreimal einen Totengedächtnisgottesdienst gefeiert. Überall waren viele, viele Leute. Und überall war guter Gesang und gute Musik.

Aber überall habe ich Menschen gesehen, die belastet sind durch einen nahen Tod dieses Jahr oder vorher. Ich habe geredet über Tod und Weg, den man gehen muss - und habe diese Menschen gesehen - und es hat mir so leid getan. Und ich durfte nicht weinen. Jetzt habe ich genügend Wein getrunken, dass die Tränen gerade hinter den Augenlidern stehen. Und müde bin ich, als hätte ich Berge erklommen. Berge an Trauer. Berge, die andern gehören.

Montag, 31. Oktober 2011

Da staunst du!

Ich habe Spitalbesuche gemacht. Ein fast "Totgesagter" sass purlimunter und voll angezogen da und war ganz begierig, über das halbe Oberland zu plaudern. Ich lernte dazu und hatte viel Spass. - Die Dame, die gern in die Ferien gefahren wäre in diesem Herbst, erlitt stattdessen Knochenbrüche in der Mehrzahl. Aber sie ist voll des Lobes über den Arzt, der es wieder hingekriegt hat. Und überhaupt, alles ist für etwas gut. Und nein, in den Ferien war sie nicht, aber zu Hause ist es ja auch sehr schön.

Da geht man Kranke besuchen und wird von ihnen zum Leben bestärkt. Da will man "etwas Gutes "tun -  und  geht erheitert und beschenkt nach Hause. Ich staune.

Sonntag, 30. Oktober 2011

Zufrieden, sehr zufrieden!

Heute Morgen war ich müder, als ich es jetzt gegen Abend bin. Es war ein guter Tag, der Energie gebracht hat, statt mich auszulaugen. Zuerst ein guter Gottesdienst mit dem Pfarrer von Erstfeld. Sein Religionspädagoge hat das zu verantworten. Es war seine Idee, dass, wenn er schon mit 25 MinistrantInnen im Lagerhaus "Schanz" ob Wassen ist, dass sie dann im Gottesdienst mitwirken und wir uns treffen könnten. So wurde es ein lebendiger Weihrauchgottesdienst in einer recht gut gefüllten Kirche. Ein alter Stumpenmann (stumpenrauchender Mann) hat mir gratuliert dazu: Das sei doch wieder einmal schön gewesen. Fand ich auch.

Nachher war ich mit acht Oberminis bei ihnen zum Mittagessen eingeladen. Zwei meiner Leute haben sich sofort in Erstfelder verguckt, was bedeutet, dass sie an weiteren Treffen interessiert sind. Was daraus noch werden kann??? Zusammenarbeit, Aktivitätssteigerung, Liebschaften, Freundschaften, Ehen und Familien, Nachwuchs. - Die Zukunft hat heute begonnen; tut sie das nicht mit jedem neuen Tag!

Samstag, 29. Oktober 2011

Wunderschöner Tauftag

Reto und ich sind früh aufgestanden, um dann rechtzeitig in der Kapelle Wattingen alles für die Taufe schön zu machen: Efeu verteilen, Taufschale dekorieren, Bücher aufschlagen...Um Viertel vor elf Uhr kam die Taufgesellschaft. Ich habe sie an der Türe willkommen geheissen.

Die Eltern hatten sich als Thema "Die Arche Noah" gewünscht. So habe ich die Geschichte in einer ganz neuen Version erzählt - meiner Version. Die Kinder haben fleissig miterzählt, welche Tiere auch auf die Arche mussten und dass man auch Essen und warmes Bettzeug mitnehmen musste.

Ich habe die Kirche als Arche beschrieben, die allen Menschen Schutz, Wärme, Gutes bescheren will. Natürlich haben wir den kleinen Buben ganz korrekt und mit viel Wasser auf den dreieinigen Gott getauft und dann mit wohlriechendem Chrisamöl zum König, Priester und Propheten gesalbt. - Wir alle sind es - Menschen, die König oder Königin im eigenen Leben sein dürfen; priesterliche Menschen, die einen direkten Draht zum Himmel haben dürfen; Menschen, die prophetisch reden dürfen und reden sollen, auf dass es mit der Arche Welt gut kommt.

Freitag, 28. Oktober 2011

Morgen Taufe

Ich freue mich darauf, dass ich morgen einen kleinen Buben taufen darf. Es war schwierig, alle wichtigen Personen am gleichen Tag zusammenzubringen - Götti, Gotti, Grosseltern...So läuft uns unser Täufling schon fast davon.

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Allerheiligen vor Augen

Hab ich doch kürzlich zu Reto gesagt: Ich möchte mein Gotti und meinen Götti wieder einmal besuchen. Nur - die sind gestorben. Aber sie sind mir noch so nahe. Ich sehe sie vor mir und höre ihre Stimmen und ihre markanten Aussagen, mit denen ich auch lebe.

Gestern zu Besuch bei einer Dame, bei der Tränen flossen aus den gleichen Gründen: Menschen kommen nicht mehr zu Besuch, weil sie gestorben sind. Die Dame ist zwanzig Jahre älter als ich. Es bleiben immer weniger Gleichaltrige.

Ich würde gern wieder einmal mein Gotti und meinen Götti besuchen. Heute gehe ich auf den Friedhof und lege Wintergestecke hin. Morgen verweile ich in Gedanken bei ihnen. Sie sind mir lieb und nah. Und nicht nur sie.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Fänz

Man nehme: 100 g Butter pro Person, schmelze sie in der Pfanne, rühre 1 Esslöffel Weissmehl ein und röste das Ganze hellbraun, gebe dann unter Rühren 1 dl Milch oder Wasser dazu und köchele das Ganze, bis eine crèmige Konstanz entsteht. Gegessen wird die uralte Älplermahlzeit "Fänz" mit Öpfelschnitzli und Brot.

ICH HABE HEUTE FÄNZ IM RESTAURANT EGGBERGE GEGESSEN.

Wir waren mit der Seelsorgekonferenz dort. - Jetzt bin ich zu müde für alles. Alle Energie hat sich im Bauchraum gesammelt: Verdauen ist angesagt.

Dienstag, 25. Oktober 2011

Ausgeflogen

Unsere beiden Katzen sind nochmals ausgeflogen - die Nacht ist zu warm, um zu Hause zu bleiben. Ich bin von einer Sitzung zurückgekommen und noch etwas aufgekratzt. Habe auch zuviel Kaffee getrunken. Was könnte ich ganz leise noch tun im Haus. Reto muss morgen früh raus. Also nicht wecken. Ausfliegen? Und wenn es nur per Buch ist nach England.

Montag, 24. Oktober 2011

Müde

Und wieder bläst und bläst der Föhn. Mir alle Energie aus den Knochen. - Oder ist es einfach viel, gestern Kilbigottesdienst im Wiler, morgen Werktagsgottesdienst im Wiler, drei Lektionen Schule, abends noch Lektorinnensitzung in Göschenen. Dazu eine schöne Taufe vorbereiten und noch tausenderlei Kleinigkeiten im Kopf behalten oder nebenbei erledigen. - Jetzt habe ich geblufft: Kleinigkeiten waren es eher zehn als tausend. Puuuhh, nur so wenig geschafft! Aber schuld ist der Föhn. Klar!

Sonntag, 23. Oktober 2011

Ich bin auch eine Urnerin

Wer hätte das gedacht - ich bin auch eine Urnerin. - Heute ist Isisdor Baumann, auch mit meiner Stimme, Ständerat geworden. Reto hat auf die Nummer, die ab halb drei Uhr Bescheid wusste, telefoniert und unsern geschätzten Gemeindeammann sagen gehört, dass wir  Wassenerinnen und Wassener einen Ständerat haben. - Wir hatten gerade Besuch aus dem Kanton Zürich. Unsere Freunde haben recht gestaunt, was für eine Nervosität  und Hektik bei uns entstand: Wo ist die Schweizerflagge? Nägel und Hammer holen und das Pfarrhaus beflaggen. Kläri Baumann, Mutter von Isisdor, war aber die erste mit den Fähnchen in ihren Geranien. Sie ist natürlich uns gegenüber im Vorteil. Schade, dass Isidor Baumann senior nicht mehr erleben konnte, dass sein Sohn es geschafft hat. - Je länger die Sache im Gang ist, desto mehr spüre ich, mich geht das alles etwas an. Bin ich mehr hier zu Hause, als ich bewusst weiss?

Freitag, 21. Oktober 2011

Atemnot

Heute sind Reto und ich nach Isenthal hinauf gefahren. Schmale Strasse. Blick in Abgründe. Mein Mami hat solches nicht gut ertragen. Auf der Postautofahrt nach Indemini TI ist seine Uhr stehen geblieben vor lauter "Chlupf". - Ich kann mich nicht wehren gegen Mamis Einfluss. Auf schmalen Bergstrassen am Abgrund wird mir eng, und ich bekomme Atemnot. Reto darf dann nur geradeaus schauen und muss das Steuerrad mit beiden Händen fest packen. - Aber die Fahrt hat sich gelohnt. Ein schönes Dorf mit einem guten Holzkünstler, und wir haben fein Zmittag gegessen. - Auf der Talfahrt habe ich sogar die Ausblicke auf See und Berge in allerschönster Herbststimmung ein wenig genossen. Reto hat auch immer angehalten zum Schauen.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Mein erster Schnee in diesem Jahr

Ich habe es den ganzen Tag gespürt, dass der Herbst vorbei ist und der Winter kommt. Zwar hat es schon einmal geschneit in Wassen, aber da waren wir in der Toscana an der Wärme. Jetzt fällt es stetig und leise weiss vom Himmel. Gut, dass wir heute den Garten eingewintert haben! Es war höchste Zeit. - Dieses Jahr fürchte ich den Winter nicht; der Sommer war sehr gross.

Inspiration

Meine Morgenessenlaune war nicht toll: Wie sollte ich heute irgend eine Inspiration haben betreffs Kilbigottesdienst im Wiler? - Reto hat sich in den Garten verkrümelt. Hätte ich auch getan an seiner Stelle. - Warum nur an seiner Stelle? Ich auch nix wie raus. Die Hacke geschwungen. Unser lieber Sekretär fragt erstaunt: "Was machst du denn da?" Hat mich noch nie arbeiten gesehen!!!

Ich hacke und hacke. Tut gut. Ich hacke und schwitze. Ich hacke, und es denkt ein wenig in mir. Es, nicht ich. Plötzlich weiss ich ALLES für den Kilbigottesdienst: Einleitung und Thema. Ich kann nichts dafür. Transpiration bringt Inspiration.

Dienstag, 18. Oktober 2011

Schon gehört von Tomas Tranströmer?

Der Name Tomas Tranströmer war mir nicht nur fremd, ich habe ihn schlicht und einfach noch nie gehört bis gerade eben. Wo er den Literaturnobelpreis bekommen hat. Ob ich etwas von ihm lesen werde, ist unsicher. Aber ich habe einen Text über ihn von seinem Dichterfreund Lars Gustafson gelesen - in DIE ZEIT vom 13. Oktober.

Ja, ja, da stehen auch Anekdoten drin. Dass sie zusammen Schnaps getrunken haben. Und halt so Männer-Freundschaften-Sachen. Auch, dass Tranströmer ein begnadeter Musiker war. Vergangenheitsform, weil er schon 1990 einen Schlaganfall hatte. Seither kann er nicht mehr sprechen - ein Dichter.

"Wovon handelt Tomas Tranströmers Dichtung?" fragt sein Dichterfreund und gibt eine so schöne Antwort, dass es sich mehr als gelohnt hat, den ganzen, langen Text zu lesen. Tranströmers Dichtung handelt, so sagt uns Lars Gustafsson "von dem Augenblick, in dem der Nebel sich lichtet. Wenn der Alltag einen kurzen Moment aufbricht und aufhört, Alltag zu sein. Das Wunderbare ist ganz nah. Es schimmert hindurch, das Grosse, das stets nur flüchtig vorbeistreift. Und wir weigern uns, es zu sehen. Die Menschen wollen schlafen."

Meditation macht wach. - Ich habe heute noch nicht meditiert.

Montag, 17. Oktober 2011

Die letzten zehn Minuten Sonne

Zehn nach vier Uhr nachmittags. Ich trete aus der Küchentür ins Gärtchen und sehe: Die Sonne scheint nur noch ganz kurz. Ich setze mich auf den Holzrost des kleinen Sitzplätzchens und schaue der Sonne zu. Bemerke den leichten Herbstwind. Er weht einzelne gelbe Blätter vom Pflaumen-Zwetschenbaum (wir wissen nicht mit Sicherheit, was es ist). Noch sind es einzelne Blätter. Noch ist es ein leichter Herbstwind.

Meine Füsse sind sockenlos, Pantoffel-los, alles los. Ich sehe, wie silbrige Sonnenstrahlen durch das Laub dringen. Einen Strahlenkranz bilden, in den hinein ein kleiner Vogel fliegt, der gleich Sonnen-verzaubert wird.- Zehn Minuten dauert es, und die Sonne ist weg. Jetzt hole ich mir doch den Schal hervor, den ich am Morgen schon um den Hals schlingen wollte.

Sonntag, 16. Oktober 2011

Wieder eine grosse Sache vorbei

Mein Bauch ist voll von "Chabis und Schaffleisch", DEM Kilbiessen in der Innerschweiz. Mein Kopf ist ein bisschen leer, weil wieder ein grosses Ding getan ist: Der Gottesdienst zum 30-Jahr-Jubiläum des Betagtenheimes in Wassen. 120 Leute waren in der Kirche und haben meine Brief-Predigt gehört. Ich habe mir den Paulus von der Bibel zum Vorbild genommen, der immer wieder Briefe geschrieben hat an die ersten christlichen Gemeinden. Er hat den Leuten gedankt, dass sie sind, wie sie sind. - Das habe ich heute auch getan, zum 30-Jahr-Jubiläum den alten Leuten gedankt, dass sie da sind - mitten im Dorf - und  dass ich von ihnen lernen kann, was alt sein bedeutet, was auf mich zukommt.

Jetzt bin ich leer, weil diese grosse Sache all meine Energie gebraucht hat. Es ist mir nicht in die Wiege gelegt worden, in viel zu kurzen Abständen immer wieder vor Leute zu stehen und "Bedeutendes" zu sagen.

Samstag, 15. Oktober 2011

Morgen ist Kilbi

Morgen ist Kilbi in Wassen. Das Betagtenheim feiert sein 30-Jahre-Jubiläum und bietet ein grosses Programm an, von Kaffeestube bis Goldwaschen für Kinder. - Der Gottesdienst aus der Kirche Wassen wird live ins Betagtenheim übertragen.

Reto und ich haben heute die Kirche geschmückt. Ich freue mich, dass ich mitgestalten darf. Wir haben wieder den grossen Korb von Horst, dem Zirkus-Vogel, gefüllt mit Herbst: Zierkürbisse, Korngarben, Maiskolben. Und in unserem Garten habe ich die letzten Blumen geholt, um noch mehr Farbe in den Altarraum zu bringen. Jetzt ist alles bereit. Die Predigt auch.

Freitag, 14. Oktober 2011

Kleinkunst

Bloggen, was bedeutet es mir? Was will ich damit? - Mein Götti war Journalist. Er hat immer gesagt: Es ist einfacher, einen Brief zu schreiben als eine Postkarte. In einem Brief kannst du dich breit machen und auslassen. Aber auf einer Postkarte hat nur wenig Platz. Deshalb ist es eine Kunst, eine Postkarte sinnvoll zu beschreiben. Eine kleine Kunst. Kleinkunst.

Postkarte - Posting - kleine Kunst! - Nimm ein Thema, versuch es zu fassen und fasse dich dann kurz. Kleinkunst. Ich übe.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Was ist rot und heiss und brodelt eruptiv?

Heute Morgen habe ich das Meditieren nicht vergessen - fast immer tu ich es. Nach zwanzig Minuten auf den Knien komme ich manchmal kaum noch auf die Beine. Alte, alte Beine. Oder einfach untrainierte.

Am Nachmittag habe ich das Predigtschreiben wieder einmal erfolgreich verschoben. Ich MUSSTE doch gewiss die vielen reifen und halb- oder viertelfaulen Tomaten ernten, wo Reto doch an die Olma abgehauen ist. - Mehr als zwei Kilo Tomaten habe ich abgenommen, enthäutet, gevierteilt, zermatscht mit dem Mixer, gemischt mit viel Zucker, wenig Ingwer und Zitronensaft von zwei Zitronen. Dann das Ganze kochen lassen, brodeln lassen, zuschauen, wie die Tomatenkonfitüre in der Pfanne hochsteigt, wie sich in der Mitte ein Krater auftut und die rote Tomatenlava unanständig eruptiv sich entlädt, wieder zum Rande fliesst und sich ergiesst und - - - nach fast zwei Stunden die richtige Konsistenz hat. Punkt.

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Ein freier Tag

Ist doch völlig verrückt: immer, wenn wir nach Bützberg im Kanton Bern fahren, verirren wir uns - nicht wie Rotkäppchen im Wald, aber in den Kreiseln rings um Langenthal. Wir kreiseln rechtsum und rundum, fahren Strassen auf und Strassen runter und finden dieses Bützberg nicht. Wir telefonieren und lassen uns erklären - und übersehen schon wieder den rechten Weg.

Ja, ja, der rechte Weg! - So leicht ist er wohl nicht zu finden. Mal meint man, man hat ihn, aber da verschwimmt er im Nebel. Mal geht man uuuuh-lange gradaus, meint man, aber dreht sich nur im Kreis. Zurück zum Anfang, heisst es im Spiel. Nur kann man das nicht mehr mit 62 Jahren. Der rechte Weg - war er falsch, oder war er nur viel zu gradlinig und langweilig? - Verschlungene Pfade, zeigt euch! Foppt mich! Ich will lachen und angstlos(er) gehen.

Dienstag, 11. Oktober 2011

Kasimir, der Eichelhäher

Ich müsste arbeiten. Etwas Schönes: Ich darf den Gottesdienst vorbereiten, der am Sonntag von der Kirche Wassen live ins Betagtenheim übertragen wird - in Bild und Ton. Der Grund ist das 30-Jahr-Jubiläum des Betagtenheimes.

Oft dümple ich noch so herum, bevor "es" schreibt. Ideen habe ich immerhin ein paar. Gespräche habe ich auch geführt, was das Heim für Wassen bedeutet, welche Wünsche da sind. Das Musikprogramm von Sepp steht. Also los!!!

Mag noch nicht. Ist noch nicht reif.

Aber morgen bist du fort, liebe Esther. - Trotzdem...

Was kann ich glauben, was kann ich sagen, was berührt?

Ich brauche Wörter, Texte, Lieder, Poesie. Und ich brauche Geschichten.

Eine kleine Geschichte:
Alle Eichelhäher heissen Kasimir. So haben wir sie getauft vor Jahren. Ich möchte gern einen sehen, wo wir wieder in der Toscana sind auf dem Platz neben der (fast) einzigen Korkeiche, die natürlich "meine" Korkeiche ist. Die Kasimire machen sich rar. Letztes Nachtessen kochen auf dem Gas. Da sehe ich, dass ein Kasimir fortfliegt. Er hat extra für mich eine Feder fallen lassen. Mit Türkisrand. Ganz kostbar. Damir ich (wieder) glauben kann.

Montag, 10. Oktober 2011

Ein letztesmal...

Ein letztesmal schliefen wir in unserem VW-Bus "Gogo" in Avegno an der Maggia. Steine mit der immer gleichen Begeisterung anschauen, anfassen, fotografieren. Darüber stolpern, klettern, springen. Darauf sitzen, träumen, erinnern.

Erinnern all die vielen Male, die wir da waren. Mit Stefan und Judith, die mit den orangen "Flügeli" an den Ärmchen ins Flusswasser stiegen. Mit Stefan und Judith in jugendlichem Alter. Eines mit Liebes-kummer. Reto und ich allein, immer wieder.

Vorgestern auf gestern auf meinen grossen Wunsch. Noch ein Mal. Das letztemal. Vielleicht.

Sonntag, 2. Oktober 2011

Tag der Gewaltfreiheit

Heute ist der internationale Tag der Gewaltfreiheit. Auf facebook will eine eine andere "wegmachen". Im Sportstadion in Zürich ist Randale - gefährliche Randale. Und die Welt sieht aus wie sie aussieht: kein einziger Tag ohne Gewalt, weder in der Ferne noch in der Nähe.

Wer kann da überhaupt das Gedicht von Erich Fried verstehen, das ich seit vielen Jahren bedenkenswert finde und das ich mir wieder hervorgeholt habe zum Tag der Gewaltfreiheit. Hier nur die erste überraschende Strophe:

Die Gewalt
die Gewalt fängt nicht an
wenn einer einen erwürgt
Sie fängt an
wenn einer sagt:
"Ich liebe dich:
Du gehörst mir!"

Samstag, 1. Oktober 2011

Das Weinberglied

Wieder ein wunderschöner Tag! - Ich musste um sechs Uhr im Wiler einen Wortgottesdienst halten. Oder durfte ich? - Meine Bequemlichkeit und Unlust überwinden und das zum "Weinberglied" aus dem Jesajabuch sagen, was ich an der Uni gelernt habe: Der Text gilt als Weltliteratur, und kaum jemand kennt ihn. Er handelt von der enttäuschten Liebe Gottes.

Gott hat eine grosse Zuneigung zu seinem Weinberg, den er hegt und pflegt. Er tut alles für ihn. Dann erwartet er süsse Trauben. Aber der Weinberg bringt nur saure Beeren. Gottes Enttäuschung ist riesig.

Lohnt es sich, einen solchen Bibeltext zu lesen, den man sich zuerst übersetzen muss, ehe man etwas damit anfangen kann?

Der Weinberg, das sind die Männer Israels. Gott erwartet, dass sie sich für Recht und Gerechtigkeit einsetzen, aber nix da; sie brechen das Recht. Sie nutzen ihre Macht nur für sich, ihren Besitz wollen sie schamlos vermehren - auf Kosten der Rechtlosen. - Das kennt man doch irgendwoher.

Auch heute noch gilt der biblische Spruch: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Sie? - Uns!

Freitag, 30. September 2011

Ausgang in Intschi

Hätte mir vor vier Jahren jemand von Intschi geredet, ich hätte gedacht, das wäre in einem andern Land. Aber heute Abend war ich mit neun Jugendlichen im Restaurant "Schäfli" in Intschi im Ausgang - Poulet an feiner Sauce essen. Gute Bedienung. Feines Essen. Schöne Gaststube. Sehr angenehme Jugendliche. Klatsch und Tratsch über Mitschüler und Lehrpersonen, aber auch Einblicke in das neue Leben der frischgebackenen Erstjahrstiftinnen. Polymechanikerin; sie feilt und bohrt und fräst. Pflegefachfrau; sie freut sich aufs Spritzenmachen und weiss jetzt schon, wie man einen Arm massieren muss, dass es beruhigt oder aber anregt.

Anregende Gespräche dann auch auf der Heimfahrt im Bus, der durchs stockdunkle Reusstal aufwärts fährt. Vom Schafmarkt und wieviele hundert Tiere auf den Platz gehen. Von Geissböcken, die nur im Herbst stinken, aber im Sommer nicht. - Ich bin doch in einem andern Land. Neugierig höre ich zu. Neues erschliesst sich mir.

Donnerstag, 29. September 2011

Schon dunkelt es zwischen den Tannen

So wunderschöne Endsommertage, aber täusche man sich nicht: Es ist erst kurz nach sieben, und schon dunkelt es zwischen den Tannen, Herbst und Winter lauern.

Mittwoch, 28. September 2011

Ein ganz freier Tag

Heute Morgen bin ich in Flüelen erwacht - in unserer Fluchtburg. Reto konnte auch noch bis fast um zehn Uhr bleiben, dann hatte er vielerlei Pflichten wie Hostien posten im Kloster, Blumen für die Kirche bestellen beim Gärtner...

Ich habe wieder "nachgelesen" - fast alles, was auf dem Lesebeigelein lag. Neues über Traumforschung, zwei Berichte in "DIE ZEIT", wie die SVP sich selber schadet - UND DEM LAND!!! Weil Konsensfindung zum Wohl des Landes, also von uns allen, immer mehr sabotiert wird durch eine einzige Partei - oder noch genauer, deren Zürcher Flügel. - Leider mag ich nicht so recht dran glauben, dass die SVP bald verlieren wird, weil immer mehr Leute das Spiel durchschauen.

Nach dem vegetarischen Mittagessen war ich im Reussdelta, dem meine absolute Begeisterung gilt. Bei jedem Wetter. In jeder Jahreszeit. - Heute war windiges Wetter. (Hat da jemand gesagt: Aber es wird besser?) Herbstgeruch lag in der Luft. Nebeldunst umflorte die Berge. Umflorte mein Gemüt.

Im Bus aufwärts nach Wassen eine liebe Gefährtin, die mir erzählte, dass sie das Sonnenblumenbildchen vom Schuleröffnungsgottesdienst vor sieben Wochen immer mit sich trägt. Und den Heiligen Josef mit den grossen Ohren braucht, wenn es brenzlig wird. Manchmal braucht man eine Zuflucht. - Hey, was ich da mache und verteile, scheint ja nicht vergebens zu sein. Bei andern!

Dienstag, 27. September 2011

Morgenstern

Sooo früh bin ich nicht aufgestanden, aber früh genug, um noch den Morgenstern über dem "Höreli" neben dem "Meiggelestock" zu sehen. - Um zehn vor sieben Backofen vorheizen , "einturnen" im Freien. Zopf vom Freitag, wir hatten keine Gelegenheit ihn anzuessen, mit Wasser übergiessen, in den heissen Ofen schieben. Meditieren im Freien mit dem türkis Tuch von Chile über den Schultern. Kätzchen Fabiola ist ganz interessiert an den Fransen, aber sie legt sich auf den "Katzenstuhl" mit weichen Kissen, als sie merkt, dass ich gaaanz ruhig atme und bin, nur nach dem Morgenstern schiele, hie und da. - Mmmmh, Zopfduft! - Meditation unterbrechen, Zopf zum Auskühlen legen, weiter meditiern. Der Morgenstern ist ganz blass noch da. - Fünf vor halb acht. Es rumpelt im oberen Stock. Ich verbeuge mich vor ... Vor?... Vor ALLEM! Dann Kaffee machen, dann kommt Reto und freut sich auf den Zopf. Wer wird da noch an den Morgenstern denken. Ich nicht.

Montag, 26. September 2011

Ich habe es getan

Ich habe heute Morgen tatsächlich fünf Minuten "eingeturnt" und zwanzig Minuten meditiert. Natürlich ist gar nichts passiert, ausser dass ich zufrieden bin mit mir. Wenn das nichts ist!!! - Muss das Buch von dem Typen fertig lesen...

Sonntag, 25. September 2011

Ich glaube, ich beginne wieder zu meditieren

Ich lese völlig hingerissen den Erfahrungsbericht eines Mannes, der in Indien zehn Tage lang "gesessen" ist. Das heisst in diesem Zusammenhang, dass er pro Tag zehn Stunden möglichst still und unbeweglich mit geradem Rücken sass, um aufmerksamer und gspüriger zu werden. Das tönt verrückt, aber da ich selbst einige Erfahrungen mit "dem Sitzen" habe, frage ich mich einzig, warum ich immer wieder damit aufhöre. - Bequemlichkeit, Unlust zu all dem Schrott, der dann hochkommt und der mich wütend, traurig und verzweifelt macht. "Gspüriger" sein bedeutet zwar, das Glück tiefer fühlen, aber auch das Unglück. Und der Wahrheit begegnen - nicht der absoluten, die nur der Papst hat, sondern meiner eigenen kleinen Lebenswahrheit.

Samstag, 24. September 2011

Der heutige einmalige Tag geht dem Ende zu

Sonne vom Morgen bis zum Abend, warme Temperaturen, nie eine Jacke angezogen, Füsse nackt im Haus, im Garten, nur nicht in der Kirche. Blumen für den Altar gepflückt und mich einweisen lassen für einen Gottesdienst ohne Sakristan. Wie läute ich die Glocken? Welches Licht? - Die Bibeltexte für den Bruder Klausen-Gedenktag habe ich selber gefunden. Klar. Aber die Predigt stellte sich nicht von selbst ein, habe nach ihr gesucht. Sie ist viel friedlicher geworden als erwartet. Ich lasse den Papst in Frieden. Ist auch nur ein Mensch. "Benedetto" würde ich nie rufen. Ich bin per Sie mit Herrn Ratzinger.

Die heutige Zwiebel hat es noch nie gegeben

"Gibt es Alltag?" fragt Ina Praetorius - und gibt auf ihre eigene Frage sechs Seiten lang Antwort. Verstanden habe ich, dass unter dem Alltäglichen vor allem das Gewöhnliche, auch das Wiederkehrende verstanden wurde und verstanden wird - und dass dieses alles vor allem den Frauen zugeschoben wurde (und wird?): Sich kümmern um das Repetitive, um das alles, was im menschlichen Leben ständig wiederkehrt > kochen, abwaschen, versorgen, einkaufen, kochen, abwaschen, versorgen, einkaufen; waschen, aufhängen, abnehmen, versorgen, waschen, aufhängen, abnehmen, versorgen; füttern, zum Schlafen legen, aufnehmen, Füdli putzen, füttern, zum Schlafen legen, aufnehmen, Füdli putzen.

Die Männer und heute auch die Managerinnen und andere hochwohlgeborene Frauen beschäftigen sich derweil mit Höherem, der Organisation von Herrschaft (können auch Frauen ausfüllen).

Aber, sagt Ina Peaetorius, so simpel ist das alles nicht. - Ich, die ich heute Zwiebelsuppe gekocht habe, zitiere Ina: "Diese Zwiebel, die ich in Stücke schneide, hat es noch nie gegeben, sie ist ein Original, so wie der Zeitraum, dieser einmalige Tag, an dem ich diese Zwiebel in diesem Kochtopf mit diesem Öl zusammenbringe, ein Original ist." - Es lebe der heutige, einmalige Tag!

Freitag, 23. September 2011

Nix geschrieben, weil nix Alltag!

Schaukeln auf dem Hausboot, schaukeln mit dem ganzen Team samt Reto über Land, am Freitag das Gefühl von Samstag haben, gegen Ende September den Sommer geniessen und hoffen, dass er dauert, auf den Papst on TV warten, der in Deutschland ist und nicht in Rom, ein Scheissbuch von Andreas Altmann - es heisst: "Das Scheissleben meines Vaters, das Scheissleben meiner Mutter und meine eigene Scheissjugend"- gerade unbedingt fertig gelesen mitten am Tag, die Arbeit auf den Abend verschoben, jetzt geh ich Dessert machen, durcheinander, alles, ich am meisten. Alltag, wo bist du?

Montag, 19. September 2011

Alltag?

Ob ich heute Nacht immer noch auf dem Hausboot bin? - Die letzten Nächte wusste ich überhaupt nicht, was los ist. Alles seitenverkehrt. Wo ist das Wasser? Schreien keine Otter? Warum nicht? WO BIN ICH?

Bald kehrt der Alltag wieder ein. Keine Angst! - Oder sollte ich Angst haben, dass? - Ich geh mal in mein Zimmer und lese einen Artikel zum Thema "Alltag" von Ina Praetorius, einer Denkerin, deren Gedanken ich gern folge. Feministische Theologin.

Sonntag, 18. September 2011

Family!

Die Wärme von Südfrankreich noch in der Haut. Die 33 Mückenstiche auf der Haut, unter der Haut - kratz. Bin ich wieder in Wassen. Noch nicht ganz angekommen. Noch nicht ganz aufgeräumt. Noch nicht ganz ausgeträumt. Aber zufrieden. Noch nicht berührt vom Schnee, der weiter oben fällt.

In Gedanken bei der ganzen Hausbootbesatzung: Harry, der die Idee hatte und als Kapitän das Schiff meistens steuerte, sowieso, wenn es ungemütlich wurde; Judith, die Gattin des Kapitäns, so ruhig agierend, stark, schön, meine Tochter, mein Stolz; Stefan, der in dieser Woche gesund wurde. Wenn er gesund ist, bin ich auch gesund, angesteckt von seinem Lachen, seiner Präsenz, ganz da, jetzt. Mir ähnlicher, als ich vor der gemeinsamen Reise nach München zu träumen wagte; Martin, der ruhende Pol, aufmerksam, zupackend, realistisch, pragmatisch, soll sich nicht unter seinem Wert verkaufen, stilles Wasser, wo gründend? Reto, mit dem ich seit 35 Jahren unterwegs bin. Mit dem ich die Freude an unserer "family" teile. Dessen Hilfsbereitschaft unermesslich ist und auch seine Lachbereitschaft. Übermütig noch mit 63 Jahren. Keine schlechte Leistung. Ich. Mich übend im Altwerden, im manchmal Mitlachen, manchmal nicht. Mich übend im Akzeptieren meiner selbst. Das ist das schwerste.

Freitag, 9. September 2011

Wladimir

Pfarrhaustür - Hoffnung immer wieder für Leute, denen die Gnade Gottes nicht wohl will. - Heute war Wladimir bei mir. Er hat vier Kinder, seine Frau ist gestorben, die Schwiegermutter schaut den Kindern. Er hat vor zwei Jahren die Stelle als Glasbläser verloren - in der Tschechei. Seither sucht er Arbeit in Europa.

In einem Monat kann er im Wallis "wümme", aber weil er zu früh ist, muss er heim. So einer sucht den Pfarrer. Ich kann mich verstecken und ihm die Adresse des Pfarrers liefern. Bin ich da fein raus? - Zum Glück kommt er ein zweitesmal. Zweite Chance für mich! Ich bin froh. Ich werde an Wladimir denken; er ist SEHR glaubwürdig. Umso mehr tut es mir LEID, dass so das Leben verfährt!

WLADIMIR! - Liebergott???

Albe im Wind

sauber gewaschen, zum Trocknen in den Wind gehängt, im Gegenwind der Zeit, zum Zeichen wessen, des eigenen Fragens, der Sehnsucht, des immer neuen Suchens, abgehängt, hangend, baumelnd, Halt suchend.

Unter welchen Bedingungen gern getragen?
Welche Verantwortung mitgetragen? Mitgehangen, mitgegangen...
Identifikation mit der Kirche? - Nein, aber mit dem, auf dessen Namen ich getauft bin. Der mir bedeutet: Geh!

Einmal Mutter - immer Mutter

...habe gehört, mein Sohn sei krank. Was mache ich? - Sofort hingehen und meinem Sohn die Hand auf die Stirne legen, schauen, ob er Fieber hat. Sein Lebenspartner tut dasselbe, und wir zwei stehen aufgerichtet über Sohnemann und sprechen über ihn und was er vielleicht hat - Fieber oder nicht...Sohn Stefan ist 34 Jahre alt. Tzz, tzzz, tzzz...

Mittwoch, 7. September 2011

Aki Kaurismäki

Aki Kaurismäki heisst ein finnischer Regisseur, der gern ein paar Gläser Weisswein trinkt. Wenn es von ihm in der "Zeit" heisst: "Bei Kaurismäki scheint das Trinken wie eine Mischung aus Sprung in den Abgrund und kindlichem Seelenschutz." dann verstehe ich das nur allzu gut. Reto hat mir heute Abend beim Trinken geholfen - das ist gut so.

Welche andere Methoden gäbe es, um den kindlichen Seelenschutz zu gewährleisten??? Meldungen gern an meine Email-Adresse...

Montag, 5. September 2011

Regen - Blues

Zwei Tage Regen und schon den Blues - wie das noch kommt mit dem Schnee?? - Joachim Ringelnatz bringt mich zu scheuem Lachen, muss noch ein wenig üben, dann wird es mutiger, fester, lauter.

Joachim Ringelnatz (1883-1934):

Wenn du nicht froh kannst denken,
obwohl nichts Hartes dich bedrückt,
sollst du ein Blümchen verschenken
aufs Gratewohl von dir gepflückt.

irgend ein staubiger, gelber -
sei's Hahnenfuss - vom Wegesrand.
Und schenke das Blümchen dir selber
aus linker Hand an die rechte Hand.

Und mache dir eine Verbeugung
im Spiegel und sage:"Du,
ich bin der Überzeugung,
dir setzt man einzig schrecklich zu.
Wie wär's, wenn du jetzt mal sachlich
fleissig einfach arbeiten tätst?
Später prahle nicht und jetzt lach nicht,
dass du nicht in Übermut gerätst."

Sonntag, 4. September 2011

Tomatensuppe

Welche Freude - ich habe im kühlen Regen ohne mich davor zu schützen mit Genuss 20 reife Tomaten geerntet in unserem Pfarrhausgarten. Die heilige Zahl sieben davon verkoche ich gerade zu einer exquisiten Tomatensuppe. - Es scheint ein uraltes Bedürfnis zu sein zu säen und zu ernten und die Ernte zum Wohl der Angehörigen zuzubereiten und darzureichen. Urbefriedigung auch, vor dem Winter zu konservieren, was die Natur an Überfluss zu bieten hat. Auf dass wir im Winter nicht hungern müssen. Konfitüre und Cashmere-Decke gegen Kälte und anstelle von menschlicher Nähe und Wärme? - Hunger, Hunger, Hunger...Die Tomatensuppe ist "lind".

Leben - erleben

Es ist anstrengend dreimal am Wochenende je an einem andern Ort Gottesdienst zu feiern wie wenn es jedesmal der ein und einzige wäre. Wie muss es sein, hunderte Male das gleiche Theaterstück zu spielen, in der gleichen Oper dieselbe Arie zu singen?! Mit dem gleichen Ernst. Mit voller Energie.

Manchmal gebe ich mich gefühlsmässig und stimmlich so aus, dass ich nachher nudelfertig bin. Und weiss nicht, ob jemand etwas hat davon.

Aber heute hat eine Frau gesagt, das, was du machst, das würde ich gern auch tun. Und gestern war es es sehr berührend, der kleinen Ministrantin zuzusehen, wie sie an den Lippen des Pfarrers hing und wie sie ihre Aufgabe so gut wie nur möglich machen wollte.

Ich habe den Leuten in jedem Gottesdienst gedankt, dass sie gekommen sind und ihnen gesagt, dass mir das unglaublich wichtig ist. Ich lebe von den Begegnungen. Ich erlebe viel in und rund um jeden Gottesdienst. Die  Menschen sind mir lieb. Nur ein paar wenige fürchte ich.

Freitag, 2. September 2011

Enttäuscht

Zusammengesessen, vorbereitet zu zweit und einzeln, sich viele Gedanken gemacht - sich SEHR viel Mühe gegeben - und dann interessieren sich SIEBEN Leute für den Anlass, der dreimal im Pfarreiblatt ausgeschrieben war. Könnte ersticken am selbstgebackenen Kuchen, den ich wieder nach Hause gebracht habe!

Donnerstag, 1. September 2011

Einmal schlafen auf dem Campingplatz Göscheneralp

Um es vorweg zu nehmen - es fühlt sich an wie Ferien; man ist weit weg von der gewohnten Welt; das Wasser zum Zähneputzen ist saukalt (Reto hat es bleiben lassen). Wir haben uns (sonst) pudelwohl gefühlt und ganz viel erlebt in nur 24 Stunden.

Wir sind zu Suppe, Wein und Fleischplatte eingeladen worden, haben neue Kartoffeln und ein Riesenkohlrabi bekommen beim Vorbeigehen, sind in Elisabeths Webstube gewesen und an ihrem Tisch gesessen, haben auf dem Damm in alle Richtungen geschaut und vom Campingplatz aus Munggen (Murmeltiere) gesucht, und Reto hat gefunden; ich nur fliegende Fische.

Die Nacht war so kalt, dass mein Shampoo im Glas geronnen ist und nicht mehr rinnen mochte. Macht nichts; Dusche gibt es sowieso keine, Licht auch nicht, aber Sterne.

Dienstag, 30. August 2011

Kontaktbar

In Gurtnellen ist die Kontaktbar abgebrannt. - Es tut mir leid für die Verletzten und für meine Kollegin, die eine ganze Nacht lang auf Notfallseelsorge war, die Nacht, bevor sie gezügelt hat.

Zwei Themen:
Mach einen Plan, und es kommt bestimmt anders, als du es gern hättest. - Was lerne ich daraus? - Nichts. So ist das Leben. Das weiss ich schon lange, das musste ich nicht lernen.

Die Leute reden und vermuten wie wild - auch meine "wilden" Schüler von der 1. Oberstufe. Aber wir haben eine ganz und gar anständige, informative, lange Diskussion über käuflichen Sex gehabt in der Religionsstunde. Da wurde offen und korrekt und genau gesagt, was gemeint ist. Auch, dass "es" schön ist, was ein Mann und eine Frau miteinander in Verantwortung machen dürfen: kuscheln, streicheln, miteinander schlafen. - Ab welchem Alter? war die Schlussfrage.

Samstag, 27. August 2011

Kältesturz

Zwei Tage Wandern bei 30° in den Bergen. Links ein dickes Ohr, weil sonnenverbrannt. Die Diskussionen über die katholische Kirche nicht heiss, weil viel Übereinstimmung mit dem 83-jährigen pfarrherrlichen Gastgeber. Nur dass er immer noch wahnsinnig viel arbeitet, finde ich nicht gut. Er sagt, er schafft keinen TV-Apparat an, weil er sonst sich selbst davonläuft. - Tut er doch seit Jahren, weil gar keine Zeit für ihn selbst bleibt vor lauter Gottesdiensten da und dort und anderswo.

Am zweiten Abend verwandelt sich ein tagelanger Föhnsturm in einen nächtelangen Westwindsturm - ein geniales Schauspiel! Man hätte einen Krimi drehen sollen im aufkommenden, umherwabernden Nebel.

Zum Glück bezieht sich der Kälteeinbruch nur auf das Wetter. Die Wanderer blieben davon unberührt. Noch ist mein linkes Ohr sonnenheiss.

Montag, 22. August 2011

Wütend

ich bin stinkesauer, sag nicht, warum, koche vor mich hin, Lippen zusammengepresst, Kinn kantig, Nase verengt, Augen schmal, flattere, fauste, stampfe - morgen sag ich es DEM!!! Oder DER??? Irgendwem.

Freitag, 19. August 2011

Ich sollte, müsste, aber...

Heute ist der Tag der Woche, an dem ich wirklich am Pult sitzen und Gottesdienste vorbereiten sollte, müsste. Aber was tue ich? - Ich habe im Garten drei Himbeeren gegessen - wunderbar. Ich habe die Wachstumszunahme der Kürbisse überprüft - kümmerlich. Ich habe Kaffee getrunken mit Ehemann und lieber Kollegin - fröhlich. Ich dökterle an meinem Blögglein herum - unnötig, aber ganz meine Sache. Ich bin bei mir angekommen. Jetzt geht es an die Gottesdienste.

Sonntag, 14. August 2011

Sie soll die erste Leserin sein

Franziska hat heute Geburtstag. Herzliche Gratulation!!! Lange her, dass du getauft wurdest und ich dein Gotti werden durfte. Aber ich bin immer noch gleich begeistert davon. Über all die Jahre sind wir im Gespräch geblieben. Freuen uns, wenn wir uns sehen. Diskutieren und sind (zum Glück) nicht immer einer Meinung. Beständige Beziehungen machen das Leben reich und sicher. Mein Götti war für mich eine wichtige Beziehungsperson. Als er starb wurde mir bewusst: Er war immer da, und jetzt ist er nicht mehr da. Soll ich gestehen, dass ich hie und da dennoch weiter mit ihm quatsche, ihn etwas frage, sage, er soll helfen.

Franziska, du sollst die erste Leserin meines Blogs sein. Ist sozusagen mein Geburtstagsgeschenk.

Samstag, 13. August 2011

Morgen ist Sonntag

Gestern war Freitag. Die Stimmung war auch freitäglich - eher düster, eher lustlos. Kommt vor. Kommt zu häufig vor. Kann ich etwas Neues beginnen? Etwas, das MIR Freude macht? Mehr als ein "Abendausklang" mit vier Leuten, zwei, die da sind und zwei (liebe), die kommen? Etwas wirklich Neues!

Nichts ganz Neues. Wer kann schon ganz Neues erfinden? - Aber etwas, das andere tun , ich aber noch nicht ausprobiert habe?

Ich BLOGGE. Ich gehe unter die Blogger. Ein Abenteuer für Leute meines Alters. Pensionierung in zwei Jahren. "Älterwerden ist nichts für Feiglinge" habe ich gelesen. Finde ich auch. Bloggen ist auch nichts für Feiglinge. Ein neus Abenteuer beginnt. Jetzt.