Montag, 30. September 2013

Neuer Kleiderstil

Ich schaue die Ferienfotos liebend gern an. Besonders diejenigen mit unserem Enkelkind. Auch die Venedigbilder und die Buranobilder. Nur nicht die Fotos, auf denen ich darauf bin. Es muss wohl nicht dreimal geraten werden, weshalb: Ich bin zu dick. Man sieht es überdeutlich. Schliesslich hatten wir wunderbar warmes Sommerwetter und ich also nur ein dünnes T-Shirt über dem Bauch. Was tun?

Es kommt mir gerade recht, dass ich im reformierten Kirchenboten über Christa de Carouge gelesen habe. Sie "entwirft seit über 50 Jahren zeitlose, aufs Wesentliche reduzierte Kleider", wie es heisst. Unter der Überschrift "Denke ich über Religion nach, werde ich wütend" erzählt sie, was ihr wichtig ist. Kleidung sei wie ein Haus, in dem man sich wohlfühlen solle. Es brauche nicht viele Kleider, aber die richtigen.

Christa de Carouge ist 77 Jahre alt und trägt immer schwarz, weil es ihre Farbe ist. - Welches ist meine Farbe? Sind meine Farben? - Sie hat auch Bauch. Er darf sich wohlfühlen unter weiten Stoffen. - Brauche ich einen neuen Kleiderstil? Dass ich 20 Kilo abnehmen könnte, daran glaube ich definitiv nicht (mehr). Aber ich möchte mich auf Fotos mögen. Nach Christa de Carouge hat das vor allem mit mir selbst zu tun: Ob es mir gelingt, mit mir selbst in gutem Kontakt zu sein. Sie sagt, dass sie ihre Achtsamkeit pflegen will, nun, wo sie ihren Laden schliesst: "Ich möchte achtsam leben, auf einem Berg Feuer machen, im Wald sitzen und einfach geniessen, was die Natur gibt."

PS. Warum ist sie so wütend, wenn sie über Religion nachdenkt???

Sonntag, 29. September 2013

Sortieren

Yep, wir sind wieder da! - - - Nach acht Tagen auf einem Hausboot rund um Venedig. Gefahren vom Partner unserer Tochter. Grossmehrheitlich. Wenn ungefährlich auch von Reto und anderen. Ich bin nie gefahren. Meine Zuständigkeit war die Küche - mit Sohn Stefan gemeinsam. Auf dem Boot war nämlich unsere ganze Sippe. Drei Generationen. Und das gibt mir viel zu denken. Ich bin am Gedanken und Bilder sortieren. Als Reto gestern gesagt hat, nun komme wieder der Alltag, wurde mir so recht bewusst, dass es einen solchen gar nicht mehr gibt, seit wir das Urner Oberland verlassen haben. Einsortieren und neu erfinden, das sind die Aufgaben der nächsten Zeit. Wohlan! Es sind komfortable Aufgaben. Ein kleines bisschen beunruhigend. Aber das muss sein, um beweglich zu bleiben.
 Sohnesfüsse

 Burano, die bunte Insel

 Venedig, wie es lebt

Freitag, 20. September 2013

Traurigkeiten kommen und gehen

Es ist nicht möglich, immer gut gelaunt zu sein. Mir nicht. Bekannte werden schwer krank. Bilder der Kinder in Syrien. Anfragen für Spenden, denen ich gern nachkommen möchte, aber ich kann nicht. Die Welt ist nicht so, wie ich sie erträume. Und ich bin auch nicht so, wie ich sein möchte. Darum kommen Traurigkeiten. Nur gut, dass sie auch wieder gehen.

Innen und aussen

Heute ist die Rollenaufteilung klar: Reto geht zweimal in die Stadt und besorgt alles, was wir gerade brauchen. Raclettekäse, weil wir heute mit Schwester und Schwager die Raclettesaison eröffnen. Aber auch Halswehtabletten und Pflästerli, weil sie ausgegangen sind. Und er geht morgens und nachmittags zur medizinischen Behandlung wegen seines Fusses, der uns nicht mehr "zünftig" wandern lässt. - Ich bleibe zu Hause. Bin da, wenn Tochter Judith kommt. Sorge dafür, dass es sauber ist, wenn nachmittags und abends Besuch kommt. - Ich bin die Innenministerin, und Reto ist der Aussenminister. Aber nur heute!

Donnerstag, 19. September 2013

Igel frisst Katzenfutter

Seit einiger Zeit liegen allmorgens unbekannte Kotbollen auf unserem Sitzplatz, und alles Wasser aus dem Katzengeschirr ist weggetrunken, was früher nie der Fall war. Das unbekannte Tier frisst und scheisst unordentlich, und wir müssen dauernd putzen. Von einem Freund haben wir erfahren, dass der "Täter" wohl ein Igel ist. Heute nun wollen wir unsere Katzen "einwintern", d.h. wir stellen ihren "Katzenbaum" mit zwei Schlafkojen auf den Sitzplatz, dass es Peppina und Nepomuk auch kuschelig und warm haben, wenn wir mal (ausnahmsweise, hihi...) unterwegs sind. Und wir bringen ihr Futter in die Höhe. Holzkiste. - Ist nur noch die Frage, ob der Igel auch noch etwas abbekommt. Da ist sich das Ehepaar Burri völlig uneins.

Montag, 16. September 2013

Immer noch müde

Nein, das Regenwetter schützt nicht davor, dass ich nicht aus dem Haus müsste heute. - Ich habe schon eingekauft im schönen Coop in der Nähe, auch eine Zeitschrift "für alte Frauen", wie Reto die "Donna" bezeichnet. Am Nachmittag muss ich noch in die Bibliothek, weil die Ausleihefrist schon wieder verstrichen ist. Wie schnell so ein Monat vergeht! - Abends pflege ich der Ruhe, manchmal mit einer oder zwei Katzen zusammen auf demselben Sofa.

Und alles wiederholt sich: Mal in Wassen, mal in Winterthur - all the same procedure...

Sonntag, 15. September 2013

Überwältigt müde

Heute bin ich total überwältigt und sehr müde vom gestrigen Tag. Wir waren am Alpabzug mit Fest in Wassen. Die "Chueli" mit den Blumen im Haar (hm, hm Fell!) und dem tiefen und auch hohen, aber besonders dem tiefen Glockenklang haben mich zu Tränen gerührt. Den Alpsegen aber darf man ein weiteres Jahr nicht mehr geben mitten auf der Strassenkreuzung. Er verkommt zu fast ungehörter, unerhörter Volklore. Käse war genug da zum Kaufen, aber die Verpflegung am Ort uferte aus zu einem längeren Unternehmen. Wenn man mit netten und unterhaltsamen Menschen am Tisch wartet, hat man Glück gehabt. Hatten wir. Und später, nach dem Besuch lieber Menschen im Betagtenheim (alle!!!), landeten wir auf einer sonnigwarmen Terrasse, wo wir fast geblieben wären vor lauter Schön.

Heute bin ich sehr müde - und musste am Morgen die Sonntagszeitung anstelle von Reto kaufen gehen, weil mein Ehegespane Fieber und Halsweh hat. Ich fühlte mich behindert an Gehwerkzeugen und Sprechwerkzeugen, brachte die Verkäuferin zum Lachen, weil ich so perplex über ihre vielen Fragen am frühen Morgen war (acht Uhr). Aber das ist keine Frage des Älterwerdens und des Müdeseins vor lauter Schön von gestern - das war schon immer so. Am Morgen hat man Ruhe vor mir. Die Mono- und Dialoge beginnen erst später.

Freitag, 13. September 2013

Freitag, 13.9.2013

Ich bin erst in der Zahnarztpraxix darauf gestossen, dass heute Freitag der Dreizehnte ist. Da ich in den letzten 20 Jahren nur zweimal bei irgend einem Zahnarzt war, bibberte ich ziemlich auf die Untersuchung hin. Auch aus Kostengründen. - Ich habe Glück und Pech gleichermassen: Absolut zwingend sind eine Krone aus Gold und Keramik und eine Füllung für einen Karieszahn. Ja, das wird teuer. Aber es könnte schlimmer sein nach all den zahnarztlosen Jahren. Über weiter Wünschbares reden dann mein neuer Zahnarzt und ich nächstesmal, wenn Dentalhygiene angesagt ist. Aber zuerst gehe ich in die Ferien. Mir Mut antrinken...

Da ein Zahnarztbesuch für mich wie eine schlimme Prüfung ist,habe ich mich nachher belohnt. "Es Kafi" und ein Taschenbuch für Fr. 5.-, weil "Mängelexemplar". Und dann kam das pure Glück doch noch: Im Laden durfte ich mit zwei Würfeln meine Prozente herausspielen, weil heute Freitag der Dreizehnte ist. Kostete mein Billigbuch fast nichts mehr. Ich bekam noch zehn Prozent auf fünf Franken. Aber ich kaufte trotzdem nur dieses eine und kein weiteres Buch. Es hat 503 Seiten.

Donnerstag, 12. September 2013

Wunderblume

Gestern habe ich im Brockhaus die deutsche Schriftstellerin Christa Wolf nachgeschlagen. Sie hatte am gleichen Tag wie ich Geburtstag, war 20 Jahre älter als ich und ist 2011 gestorben. Ich werde morgen in der Stadtbibliothek versuchen, ein oder mehrere Bücher von ihr zu finden.

Beim Blättern im Brockhaus bin ich auf das Wort "Wunderblume" gestossen und habe gelesen und gesehen, dass es eine "Echte Wunderblume" gibt. Sie hat glockenförmige rosarote Blüten und sieht hübsch aus. Aber für mich ist die Wunderblume etwas Mystisches, das es gar nicht real geben kann. Es ist die sogenannte "Blaue Blume", ein bekanntes Symbol der Romantik. Man verband mit der Blauen Blume Sehnsucht und Liebe und das Streben nach dem Unendlichen. - Habe ich natürlich nicht alles gewusst, aber fröhlich und wissbegierig gegoogelt.

Die Blaue Blume steht für mich persönlich für eine unbestimmte Sehnsucht nach dem Unerfüllbaren, Unerreichbaren. "Alles beginnt mit der Sehnsucht."schrieb die Dichterin Nelly Sachs. Wenn also Sehnsucht da ist, dann ist immer auch Neubeginn möglich. Jederzeit auf jedem Gebiet! Ich mache mich auf...

Mittwoch, 11. September 2013

Leben heiter

Wieder diverse bedenkenswerte Sätze gelesen beim Zmorge. Wie liebe ich das! Aber wie schnell vergesse ich, was es war. Sofort überdecken die Tagesaktualitäten die Poesie. Wir brauchen einen neuen Drucker; der alte rattert seit Wochen und druckt nur noch in Glücksminuten. So geht das nicht weiter. Reto übernimmt den Fall. Ich aber muss die Zwetschgen, die ich gestern Abend in Stücklein geschnitten habe, zu Konfitüre verkochen.

Jetzt ist ein neuer Drucker im Haus, und Reto versucht ihn in Gang zu bringen. System "Versuch und Irrtum"; er liest nicht gern Gebrauchsanweisungen. Welcher Mann schon?!

Ich habe die allerletzten Gläser mit heissem Zwetschenmus gefüllt. Aber wo ist nun der schöne Satz, den ich posten wollte? Ich durchsuche die Zeitung von vorn nach hinten und umgekehrt. Er kann doch nicht weg sein. Welche Rubrik? Sicher im Kulturteil. Such, such, such... Der Satz steht über einer Todesanzeige eines verstorbenen Kinderarztes:

"Doch warum es fürchten, lange eh es da ist!
Warum nicht einfach leben, und wenn möglich, heiter."                         Christa Wolf

Dienstag, 10. September 2013

Herbst - ja und?!

Er ist da, der Herbst. Mit Socken an den Füssen, Laub in der Garage-Einfahrt, Kürbissen auf dem Tisch als Deko und zum späteren Essen. Mir kühleren Temperaturen, kaltem Regen, gutem Schlaf in der Nacht. Mit dem ersten "Suuser", den gluschtigen Vermicelles und dem Kastanienbrater in der Stadt. ABER NOCH OHNE WEHMUT UND MELANCHOLIE. Denn es ist Frühherbst mit viel Hoffnung auf sonnige Tage, die vergessen lassen, dass der Winter kommt.

Und all dies und viel Anderes ist Gleichnis für mein Leben. Mein frühherbstliches Leben?!

Montag, 9. September 2013

Gelungen, obschon nicht alles gelang

Freunde aus Altdorf erstmals bei uns in Oberwinterthur. Wir erlebten einen gelungenen halben Tag miteinander - obwohl das Ofengemüse teilweise schwarz geworden war, derweil wir Weisswein "gesürfelt" haben, obwohl der "Gateau de Vully", den ich erstmals gebacken habe, zum Staubsaugen trocken war. - Schön, Freunde zu haben, wo grössere oder kleinere Missgeschicke nichts machen, wo ich mich nicht ein halbes Jahr dafür schämen muss! Sie werden zu Hause vom Gemüse im Schaugarten beim Schloss Hegi schwärmen und nicht über mein "Dörrgemüse" aus dem Ofen schimpfen.

Sonntag, 8. September 2013

Kontrastprogramm

GESTERN durften wir an der Hochzeit eines lieben Kollegen teilnehmen. Der Apéro riche war wunderbar, aber leider die Hochzeitsmesse für mich schrecklich. Ein Priester, der nicht vom Leben ausging, nicht zu Braut und Bräutigam sprach, sondern Papst Johannes Paul II. zum Vorbild für die Liebe des Paares propagierte. So wie jener Papst seinem Attentäter gegenüber sollten sie vergebungsbereit sein, usw. Kein Wort zu einem heutigen Eheleben. Dafür mehrmals die Bitte um Kinder, die dieser Ehe entspringen sollten; sie mussten sogar öffentlich versprechen, offen für Nachwuchs zu sein. Alles sehr römisch-katholisch nach dem Messbuch. Und die Messtexte so herzlos heruntergeleiert, wie ich es noch nie erlebt habe. Ich konnte die Kommunion nicht empfangen, denn für mich hatten sich Hostie und Wein nur in Ärger gewandelt.

DAGEGEN HEUTE! - Einweihungsfest des renovierten Pfarreiheimes in St. Ulrich Winterthur mit einem Gottesdienst, in dem mir das Herz aufging. Mit symbolischen Zeichen, die mir die Freudentränen in die Augen trieben: Die Pfarrei hatte in der Zeit der Renovation in der reformierten SCHWESTERkirche Gastrecht bekommen. Heute nun durfte die katholische Gemeindeleiterin den Schlüssel zur reformierten Kirche behalten, und der reformierte Kollege bekam einen Schlüssel für die neurenovierte katholische Kirche. Als der Altar, der Ambo, der Taufbrunnen, die Marienkapelle gesegnet wurden, segnete die Gemeindeleiterin genau so gültig und berechtigt wie die vier Priester. Vier Priester waren es, weil vier Nationen in dieser Kirche Gottesdienste feiern: Schweiz, Kroatien, Tschechien und Portugal. Wir haben Lieder gleichzeitig in vier Sprachen gesungen. Wir haben das Vaterunser gleichzeitig in vier Sprachen gebetet. Und es war eine einzige grosse Gemeinschaft, die nachher bei Speise und Trank (gratis!) zusammensass und weiter feierte bis in den Nachmittag hinein.

UND DIE MAXI-MINIS (anderswo Oberministranten genannt) GIBT ES IMMER NOCH, DIE ICH INS LEBEN GERUFEN HABE.

Freitag, 6. September 2013

Biodiversität überraschend cool

Biodiversität meint die Vielfalt des Lebens. Das Wort "Bios" habe ich im Altgriechisch lernen müssen/dürfen; es bedeutet "Leben". Biologische Produkte sind lebendige Produkte. Und lebendig ist die Hausgemeinschaft, in der wir leben. Das Fest gestern hat bis Mitternacht gedauert und war anregend und spannend wie wenig sonst. Wir leben mit lauter hochinteressanten Menschen in einem Haus. Vielfältig zusammengestellt von der Vermieterschaft, die gestern zum Apéro eingeladen hatte. Der zum Gelage wurde, aber nie abglitt in dumpfe Niedrigkeit. Hochgestimmt haben Reto und ich heute Morgen alle Gläser, die wir überhaupt besitzen, abgewaschen. Noch den ganzen Tag werden wir über die überraschend coole Biodiversität im Haus austauschen. Die nächsten Apéros sind geplant - reihum in den vier Wohnungen. Es lebe das Leben!

Donnerstag, 5. September 2013

Nächste "Streiche"

Heute ist Fest angesagt in unserem Garten und in unserer Stube: Apéro mit allen im Haus. Gespendet vom Vermieter. Gibt es denn sowas auch sonst noch? - Wir freuen uns und werden gern die Infrastruktur stellen. Auch ein Feuer anzünden im grossen Grill, damit nach dem Käse auch noch das Fleisch vom Knochen genagt werden kann. Oder so...

Aber bevor wir umstellen und Tisch decken, habe ich nach Chur mailen müssen. So ein Ärger- Käse, dass der Infomensch vom Bischof meint, er müsse uns immer wieder kirchenrechtskonforme Infos zu allem Möglichen und Unmöglichen zusenden. Diesmal zur Abstimmung "Arbeitsgesetz" - ob nachts auch "Stärndlifade" und neue Kopfkissenbezüge gekauft werden dürfen (Beispiele weit hergeholt, gebe ich zu). Unser Bischof findet, das habe nichts mit chritlichem Glauben zu tun. Es hat also nichts mit christlichem Glauben zu tun, ob weitgehend Frauen - ja, auch Mütter - nachts Unsinniges und Unnötiges verkaufen müssen. Es hat nichts mit dem christlichen Glauben unseres Bischofs zu tun, ob noch mehr Frauen (vor allem Frauen) gesundheitliche Störungen durch Nachtarbeit erleiden. - Ein Arzt schreibt: "Shopping mitten in der Nacht ist unnötig wie ein Schilddrüsenkropf." - So einen kriegt man, wenn man nicht aufpasst, beim Lesen von Churer Infos.

Mittwoch, 4. September 2013

Aktiver Ruhestand

Heute trafen wir alte Bekannte von Winterthur, als wir mit einer Ehemaligengruppe von Reto unterwegs waren. Unsere alten Bekannten luden uns ein, doch einmal am Angebot der Kirche für aktive SeniorInnen teilzunehmen. Dafür haben wir aber vorerst keine Zeit; unsere Agenda ist bis auf Weiteres gut gefüllt. Und nicht nur mit Dingen, wo wir passiv mit dabei sind! Heute war Reto der Organisator und Reiseleiter. Und es ist sehr gut gekommen. Nur die Wölfe im Tierpark "Bruderhaus" haben wir nicht gesehen.
Aber wir haben an der Stadtführung gelernt, dass die Marktgasse (Fussgängerzone) schon eine alte römische Strasse war; nun setzen wir unsere Schritte stolz und respektvoll. Und wir wissen nun, was "Torschlusspanik" bedeutet, nämlich das Gefühl, das Menschen im Mittelalter hatten, wenn sie kurz vor der Schliessung des Stadttores noch nicht innerhalb der Mauern waren. Und wir haben es genossen, mit den unterschiedlichsten Frauen und Männern ins Gespräch zu kommen. Die Einladung von Beda auf den Bauernhof nehmen wir gern an, lieber als diejenige zum Angebot der Kirche für Leute unseres Alters. Uns muss nicht geholfen werden.

Dienstag, 3. September 2013

Die Blaue Stunde

 
Gestern sind wir mit ÖV nach Pfäffikon/ZH gefahren und dem See entlang nach Seegräben gewandert zur bekannten "Juckerfarm" (www.juckerfarm.ch) mit ihren tonnenweisen, vielfarbigen, vielförmigen Kürbissen nebst anderem. Mit dem frischen Süssmost flüchteten wir von der Seeterrasse nullkommanichts ins Hausinnere; wir sind nicht Wespen-resistent. Mein Rucksack wog schwer, als wir uns wieder auf den Weg zurück machten. Ein paar Kürbisschen und einen Kürbis mussten wir schon kaufen, wo wir schon da waren. Auf einem Bänkli am See genossen wir dann die "Blaue Stunde", ehe wir wieder den Zug nach Hause nahmen.

Montag, 2. September 2013

Der Beginn einer neuen Woche

Da wäre zuerst eigentlich zu klären, an welchem Tag eine neue Woche beginnt. Gemäss christlichem Glauben am Sonntag, dem ersten Tag der Woche, weil Ostern alles (zum Guten) änderte. - Ich mag Ostern. Und doch beginnt für mich die Woche mit dem Montag. Schon immer. Der Sonntagabend ist ein Abschluss. Wenn man schlafen geht, weiss man, dass am anderen Morgen wieder "der Ernst des Lebens" beginnt. Sonntag ist Unterbruch, Erholung, das ganz Andere, die Zäsur, die wir brauchen.

Heute ist Montag. Ich beginne neu und bin gespannt, was die Woche bringt.

Sonntag, 1. September 2013

Vorbereitung

Heute gegen Abend kommt unser Enkelkind mit seinen Eltern zu Besuch. Klar, dass der Menüplan steht, das Essen eingekauft ist, genug Wein im Keller bereit liegt. Klar, dass wir voll Vorfreude sind. ABER, ich bin noch mit weiteren Vorbereitungen beschäftigt: Ich lerne wieder alte "Värsli" auswendig; muss ja nicht immer Goethe sein. In nächster Zeit, Monaten, Jahren, was mir bleibt, darf ich noch einmal an der Entwicklung eines Kindes Anteil haben. Wenn das nicht das Grösste ist! Heute also:

"Ryte, ryte, Rössli,
z Bade stoht es Schlössli,
z Bade stoht es goldigs Huus,
luege drei Mareie druus.
Die erschti spinnet Syde,
die zwöiti schnätzlet Chriide,
die dritti spinnet Haberstrou,
hopp, hopp, hopp, du Schätzeli ou."