Donnerstag, 31. Dezember 2020

Einziger guter Vorsatz

 Ich lese einen Roman über ein Mädchen, das ganz allein in einer Hütte nahe dem Meer lebt. Und alles lernt über die Muscheln, Vögel, Pflanzen dort (Marschland). Sie malt jedes Detail, beschriftet mit grosser Genauigkeit und erstellt Sammlungen. Später werden daraus Bücher. Unerwartet für sie. - Auf meinem Pult liegt ausserdem ein Buch, das heute angekommen ist. Vom berühmtesten Naturfilmer der Welt. David Attenborough. - Vorher habe ich mich vergewissert, dass das neue, blühende Gras im Garten eine Binse ist. Hat mir die Hühner Grossmutter beigebracht. - Mein einziger Vorsatz für das neue Jahr besteht darin, dass ich mehr wissen will über die Natur rings um mich. 

Mittwoch, 30. Dezember 2020

Letzter Einkauf im alten Jahr

 Es hatte ordentlich viele Leute im Laden. Die Kassiererinnen wirkten gestresst, sogar die besonders nette. Aber das ist kaum verwunderlich. Fröhlich war nur eine - sie trug das weissgraue Büsi aus dem Laden, das sich hinein geschlichen hatte. Gerade vor uns. (Wir mussten nicht schleichen.) - Reto und ich teilten uns auf. Er ging auf Früchte los, ich auf Gemüse und Salat. Dann trafen wir uns wieder und arbeiteten den Einkaufszettel ab. Und zu Hause kochte ich Gemüse aus dem Garten. So einen schönen Brokkoli, der für beide reichte. Dazu Härdöpfustock (Kartoffelstock) und Sauce dran (mit echli Fleisch von Valentin). - Jetzt müssen wir in diesem Jahr nicht mehr einkaufen.

Dienstag, 29. Dezember 2020

Ohne Schnickschnack

 Endlich wieder einmal ein Menü, das ich sooo liebe: Apfelrösti! - Und zwar "Apfelrösti pur" - ohne jeglichen Schnickschnack. Nicht einmal "Wiibeereli" (Sultaninen). - Brotresten würfeln, in genügend "Anke" (Butter) knusprig braten. Dann Apfelstücklein beigeben und genügend, aber nicht zu viel Zucker. Weiter braten, fleissig drehen in der Pfanne. Äpfel nicht zu Mus werden lassen. Gegen den Schluss noch ein "Möckli" (Stück) Butter beigeben, unterrühren. Anrichten und geniessen. Dabei ganz fest (ich!) an Tante Anneli vom Bühnenberg denken, bei der ich ein paarmal Apfelröst gegessen habe. Weil es bei uns zuhause nie gab. Männer lieben sowas weniger (mein Paps!). Reto? - Keine Ahnung. Er hat nichts gesagt, was auch schon viel sagt.

Montag, 28. Dezember 2020

Mein Sohn wird lachen

 Zwischen den Jahren beginne ich ein wenig aufzuräumen. So habe ich einen Stoss Bücher aus meiner Zeit als Pastoralassistentin zu Altpapier erklärt. Reto wird sie korrekt entsorgen. - Ich bin auch am Lesen von liegen gebliebenen "Tagi-Magi". - Lieber Stefan, das älteste ist Nummer 41 vom 10.Oktober. Immerhin von diesem Jahr. Da habe ich im Editorial von David Attenborough erfahren, dem berühmtesten Naturfilmer der Welt. - Wow! Ich habe in meiner Lieblingsbuchhandlung sofort ein Buch bestellt. (Hätte ich besser einen Film erstanden?) - "Er schaut auf die Welt mit den Augen eines Kindes und eines Erwachsenen zugleich." schreibt Finn Canonica (besser gesagt, hat er geschrieben im Oktober). - Fortsetzung erfolgt, wenn das Buch da ist und ich neue Erkenntnisse gewonnen habe. Ich zweifle nicht daran.

Samstag, 26. Dezember 2020

Oh, du fröhliche, oh, du selige...

 Ich bin selig, weil wir gestern zu siebt so einen schönen, unvergesslichen Abend bekamen. - Der Regen hörte pünktlich auf, wie bestellt. Wir legten weisse Tücher auf den Rasen, um Schnee zu simulieren (und den Rasen und unsere Wohnung zu schützen). Als die Gäste kamen, gab es im Garten für alle Glühwein und Häppchen aus dem heissen Ofen. Wolldecken lagen bereit und sogar Bettflaschen (Petflaschen mit heissem Wasser gefüllt). Unsere Gartenstühle waren Corona gemäss verteilt um die Feuerschale. Das Feuer loderte hochauf. - Später blieben zwei junge Männer im Garten und betreuten Feuer und Grill. Der Rest der Gesellschaft verzog sich in die warme Stube. Aber immer wieder gingen einzelne zu den kälteresistenten Männern hinaus, um zu plaudern und um selbst die schöne Stimmung zu erleben. Mond zwischen den Wolken. Wärmendes Feuer. Tausend Lichtlein, die Reto in Bäume und Sträucher gehängt hatte. - Bescherung fand auch statt. Drinnen und draussen. - Es war ein fröhliches Fest. Alle zufrieden, ich sogar selig.

Freitag, 25. Dezember 2020

Das isch de Stärn vo Bethlehem

 Weihnachten - DAS Friedensfest! - Aber Reto hat gesagt, ich muss sagen, dass sein Mundwasser Listerine keinen Schaden auf dem Badzimmerboden verursacht hat. Zwar ist es teilweise ausgelaufen, weil er den Deckel NIE ganz zudreht. Zwar musste ich putzen und waschen. ABER der helle Streifen am Boden, das war Licht. Pures Licht. Reto hat es mir bewiesen. Ich gebe es zu. Vielleicht hat da der Stern von Bethlehem hin geschienen. Um uns Frieden zu bringen. Und ich habe es nicht gemerkt. Aber jetzt ist gut. Der Weihnachtsfrieden möge sich ausbreiten von unserem Badezimmerboden über die ganze Wohnung und in den Garten. Wir werden heute drinnen und draussen feiern. Jedes Menschenkind nach seiner Überzeugung. Die einen wollen Corona nicht bekommen und nicht verbreiten; die anderen wollen nicht frieren. Alles gut, nur regnen sollte es nicht. Wie bekommen wir so ein Feuer in der offenen Feuerschale? Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!

Donnerstag, 24. Dezember 2020

Fröhliche Weihnacht überall

 Heute Morgen habe ich mich gefreut, dass Heiligmorgen ist. Ich habe mir vorgenommen, den Tag zu begehen in grossem Frieden und alles wahrzunehmen, was gut und schön ist. - Oh, die feinen Guetzli im Teller, den die Nachbarin gestern gebracht hat! Und die vielen, vielen Weihnachtskarten, die wir bekommen haben. Am Abend will ich alle nochmals lesen. Der Zmorgekafi von Reto ist ein täglicher Genuss. - - - So sollte der Tag weiter gehen. Freude über Freude. ABER da waren die Badezimmer zu putzen. Eigentlich kein Problem. Macht auch Freude, wenn alles sauber ist. NUR, mir ist Retos Mundspülung gekippt. Da der Deckel nicht ganz zu war - er sagt, er macht nie ganz zu - floss das grüne, stark riechende Listerine aus. In den Wäschekorb hinein. Retos Schmutzsocken rochen nicht mehr nach Käse sondern nach Listerine. - Handwäsche war angesagt. der Boden musste aufgewaschen werden. Huch, das Listerine hatte bleibende Spuren hinterlassen. Wusste ich es doch schon immer, das ist ein chemisches Teufelszeug. Vergiftet mir Mann und Abwasser. - Fröhliche Weihnachten, wo bist du? Kommst du wieder?

Mittwoch, 23. Dezember 2020

Frühlingstemperaturen

Ich habe im Garten eine Tasse Heisse Schokolade getrunken. 


Dann bin ich zu einem langen Spaziergang im Hegifeld aufgebrochen. Alle waren da. Die Leute mit den Hunden. Die Leute mit den Kindern. Bekannte und Unbekannte. Sogar mein Gotten"kind" mit Ehemann. Ihre ganze Familie (2 Kinder, 2 Erwachsene) hatten Corona. War nicht schlimm, aber weil der Geruchssinn weg war, bemerkte niemand, dass ein vergessenes Blech Mailänderli im Ofen zu Kohle wurde. Jetzt auf Weihnachten hin sind sie wieder zwäg und drei Monate "clean", wie sie gesagt haben. Sie können gefahrlos Besuch empfangen. Cool, clean zu sein!

Dienstag, 22. Dezember 2020

Wir HABEN eingekauft

 Ehrlich, das hat mir Sorgen bereitet - einkaufen für sechs Tage. Aber wir haben den Wecker gestellt und sind kurz nach acht Uhr schon unterwegs gewesen. Apotheke; wir Alten brauchen dauernd Medikamente. Leider. Danach zum Geissberger Feinkostladen. Der hat den besten Raclette Käse für uns. (Bei Raclette blieb es nicht...) Und schliesslich in unseren Coop. Ohne anzustehen, aber doch schon mit recht vielen Leuten. - Wir haben unseren langen Einkaufszettel abgearbeitet und dementsprechend an der Kasse auch ordentlich viel bezahlt. Mit Karte. Tut man jetzt allenthalben. Mich verlockt diese Art des Bezahlens dazu, dass ich da noch etwas Feines sehe und dort die bessere Qualität nehme. Früher, vor Corona, habe ich unser Haushaltsgeld minutiös eingeteilt. Da wurde niemals überbordet, eher noch eingespart. Jetzt habe ich allen Überblick verloren. Kann ICH etwas dafür???

Montag, 21. Dezember 2020

Skiferien für Bäbis

 Heute wollten unsere Hütemädels mit ihren Bäbis in die Skiferien fahren. Da galt es zu packen - und die Grosseltern mussten Schlitten und Skis basteln. Alles gut gelungen. Nur fielen die Bäbis Mal für Mal in den tiefen Schnee. Aber sie sind gesund geblieben.


Zum Aufwärmen gab es für beide ein Steinsäckli auf den Bauch. Fein heiss aus dem Backofen. 

Samstag, 19. Dezember 2020

Alles auf einmal

 Reto schmückt immer weiter. Der Keller birgt seine Kostbarkeiten, die er Mal für Mal heraufholt. Heute wird der blaue Sternenvorhang wieder drapiert, aber weil gleichzeitig Skirennen on TV zu sehen ist, tut er beides.


Hinauf auf den Stuhl. Hinunter hüpfen, wenn die Konzentration auf den Schweizer Abfahrern liegt. Gefährlich? - Bestimmt nicht für Reto!



Donnerstag, 17. Dezember 2020

Immer weiter...

 Im neuen Jahr habe ich drei weitere Termine in der Allergologie. Ich lerne die Chefärztin und ihr Team immer besser kennen. Die Frau Doktor hat einen Berufsstolz und will, dass ich eine perfekte Abklärung bekomme betreffs Penicillin Allergie. Das muss dann die nächsten 30 Jahre "verhebe", hat sie gesagt. Hm, hm...Aber zuerst darf ich mich nun auf Weihnachten konzentrieren. 

Mittwoch, 16. Dezember 2020

Je länger der Tag

desto kopfloser werde ich. Das ist, weil  so viel ist und nicht alles ist, wie es besprochen ist. So hat zum Beispiel das Schulhaus unserer Hütekinder gestern Abend zu gemacht. Corona verhilft den Kindern zu mehr Ferien. Den Lehrpersonen zu unvermuteten Zusatzdiensten. So war der Kindergärtner, den Kaya hatte, den wir seither kennen, unterwegs, um jedem Kind seiner Gruppe ein Päckli nach Hause zu bringen. - Unser Hütekind durfte mit einem anderen Mädchen zusammen nach dem Morgenessen bei uns, zu seiner Kindergärtnerin, weil die Mamma nicht so schnell eine andere Lösung fand. (Uns hat sie nicht gefragt.) - Ich war in der Allergologie, dann in der Stadt, dann schnell heim zu Pizza, die Reto gemacht hat. Und seither "hühnere" ich kopflos in der Wohnung herum und tue ein bisschen dies und ein bisschen das. Immer, wenn ich gerade wüsste, was ich will, bringt Reto mich aus dem Konzept, weil er nicht weiss, wo etwas ist und behauptet, dass ich alles habe. Cellophan, Geburtstagskarte, Bändeli binden. Was wollte ICH?

Dienstag, 15. Dezember 2020

Ein bisschen glücklich

Föhnige Aufhellung - und schon bin ich ein bisschen glücklich. Ich war im Park. Die Sonne hat einem Stockentenweibchen so aufs Köpfchen geschienen, dass es golden schimmerte. - In der Eulach schwimmen Dutzende von Stockenten. Ein etwa dreijähriger Knirps hat mich zum Lachen gebracht. Er warf die Brotstücke, die ihm seine asiatische Grossmutter in die Hand gab, hoch in die Luft. Erstaunlicherweise landeten alle im Bach. - Die Weidenkätzchen bereiten sich sichtbar auf den Frühling vor, und die Blaumeisen üben auch schon ihr Liedchen. - Damit es nicht fast kitschig wird: Heute ist Reto mit seinem wehen "Tschaaggen" (Fuss) beim Spezialisten. Morgen gehe ich weiter testen im Spital. 

Montag, 14. Dezember 2020

Allergologie

 heute bin ich 18 mal in den Arm gestochen worden, und ausserdem musste ich drei Röhrchen Blut lassen. - Mein Hausarzt will wissen, welches Antibiotikum er mir im Enstfalle geben könnte, auf das ich nicht allergisch reagiere. Er hat mir gesagt, es gäbe drei Familien Antibiotika. Auf zwei bin ich allergisch. Könnte mich die dritte retten? - Ich darf am Mittwoch und am Donnerstag wieder in die Allergologie Abteilung des Kantonsspitals Winterthur pilgern. - Der Pflegefachmann hat mir vor Augen geführt, wie wichtig der Test ist. Es könne ja sein, dass ich in den nächsten Jahren des Älterwerdens die Hüften und die Knie und den Rücken, nicht zu vergessen die Zähne operieren lassen müsse. Dann brauche es eine nachoperative Antibiotikum Gabe. - "Aber nicht alles zusammen operieren, oder?" habe ich verschreckt gefragt. - "Man weiss nie!" lautete die nette Antwort.

Freitag, 11. Dezember 2020

Schäffele, grümschele, ein bisschen etwas tun

 Am Morgen haben wir uns auf dem Markt für das Wochenende eingedeckt. Im Bus waren direkt hinter uns ein paar Jungs über zwölf, die lieber ein bisschen Chips assen, als dass sie eine Maske ordentlich getragen hätten. Ich habe dann zum Zmittag viel Zwiebeln und Knoblauch ans Essen getan. Immunsystem stärkend. Wir gehen erst nächste Woche wieder einkaufen, wenn der Coop unsere Pasta zum halben Preis verkauft. - Jetzt darf ich ein bisschen das und ein bisschen jenes tun. Alles soll getan werden, aber es kann auch morgen sein, übermorgen oder noch später, aber vor Weihnachten. Wir haben dieses Jahr Null Stress. Das kommt daher, dass wir Herrn Berset weitgehend gehorchen (=Gehör schenken). Zwar ertappe ich mich immer wieder beim Gedanken, wen wir doch bald einladen könnten. Aber nein hat Herr Berset gesagt. Also lassen wir es. Dem Herrn Koch würde ich lieber gehorchen, aber er hat es "vergamet" mit seinem "Aareschwumm" und so.

Donnerstag, 10. Dezember 2020

Tomatenmozz zum Letzten

 Ich habe den ganzen Sommer und Herbst lang nur zweimal Tomaten gekauft. Richtige Tomaten meine ich; Cherries lagen gelegentlich im Einkaufskorb. Obschon wir auch Cherries im Garten hatten. Unter anderen winzige gelbe, zuckersüsse. - Also zweimal gekaufte grosse, rote Tomaten, um sie zu füllen. Sonst gelbe und rote Tomaten aus unserem Garten. Den ganzen Sommer lang und den ganzen Herbst lang. Genug. Immer wieder. Die letzten an den Stöcken habe ich grün geerntet und auf dem Sideboard am Fenster reifen lassen. - Schon einmal gab es zum letzten Mal Tomatenmozz. Ich habe Reto erklärt, dass nun nicht mehr genug Tomaten auf einmal reif sein würden, um zwei Teller zu füllen. Er hat es in der Agenda notiert. Und gestern korrigiert, denn noch einmal waren sieben gelbe Tomaten reif. Tomatenmozz zum allerletzten Mal! Nächstesmal in einem halben Jahr.

Mittwoch, 9. Dezember 2020

Er soll nicht nieder gedrückt werden

 Wir haben einen siebenjährigen riesengrossen Rosmarin Strauch im Garten. So gross wie ich, also riesengross. - Kürzlich, als es schneite, drückte ihn der Schnee fast zu Boden. Das soll ihm heute nicht wieder passieren. Aber Reto ist fort. Wie rette ich den riesengrossen, dicken Rosmarinstrauch. Dicker als ich, ehrlich. - Ich ziehe mich warm an. Kapuze auf den Kopf. Nur Füsse blutt in den Crocks. Grosse Schere zur Hand. Schwarze Schnur - lang und stark. Auf dem Matsch nicht ausrutschen. Und dann den Rosmarin fest an mich drücken, umarmen, wie ich schon lange nicht mehr umarmt habe. Um ihn greifen mit der Schnur. Weiter, weiter, es reicht, ich kann das andere Ende fassen. Nicht loslassen. Nicht zu den Brennnesseln am Boden sehen. Schnur ziehen und ziehen und am Pfosten festmachen. Um und um legen die Schnur und sie verknoten. - Erst jetzt die Umarmung lösen und mich darüber freuen, dass ich ganz und gar nach Rosmarin dufte.

Dienstag, 8. Dezember 2020

Morgen tue ich es.

 Seit ein paar Tagen will ich alle Postkarten, Geburtsanzeigen, Trauerbildchen im Gang abhängen. Sortieren, nochmals anschauen, Sommer definitiv vorbei. Ich brauche Platz. Die ersten Weihnachtswünsche sind eingetroffen. Sie werden nicht gebührend gewürdigt, wenn sie in der Stube unter Zeitungen liegen. Morgen mache ich mir die Freude der Nachfreude, der gegenwärtigen Freude und der Vorfreude (auf all das, was noch Schönes kommt).

Montag, 7. Dezember 2020

Seltsamer Geschmack im Mund

 Hütetag! - Die Mädels erzählten uns am Tisch die Ohren wund. Globine, Sardinien, wo beide waren und beide eine Freundin hatten mit dem Namen Matthilda. - Dann haben sie mit viel Freude zwei Fensterflügel weihnachtlich bemalt. In grossem Frieden. Mit viel Feuereifer. - Ein Mädchen musste zur Schule, das andere blieb - und begann, alle Bäbi und Stofftiere zu verarzten. Die hatten alle ganz, ganz schlimme Krankheiten, z.B. Corona. Fieber bis zum Kopf hinauf. Scheitelpunkt. - Unser Hütekind mischte Zaubertränke und machte mit lauwarmem Wasser Fencheltee. Diesen mussten auch Reto und ich trinken. Das taten wir tapfer. Aber echli seltsam war das Gebräu schon. Deshalb fragte ich, ob da Parfum drin sei. Ja, war die Antwort. Also eigentlich ist es nur Wasser in einem kleinen Parfumfläschchen, das aber immer noch nach dem "Schmöckiwasser" riecht. Jetzt bilde ich mir ein, eine ganz, ganz schlimme Krankheit zu haben. Wahnvorstellungen oder so. 

Sonntag, 6. Dezember 2020

Dieser schöne Adventskalender!

 Viele Jahre habe ich ernsthafte, besinnliche, religiöse Adventskalender bestellt, sie selber bedacht und sie auch verschenkt. Dieses Jahr nicht! Aber Überraschung! Ich habe 24 nummerierte Faltbriefe bekommen. Vom Schönsten! - Jeden Tag lerne ich eine Dichterin oder einen Dichter kennen oder werde erinnert an "Alte Bekannte" wie Theodor Fontane...Ein kleiner Text macht auf ein Buch aufmerksam. Und dann gibt es noch ein Koch- oder Backrezept, das damit zu tun hat. - Welche Wonne! - Ich habe noch nichts nachgekocht und noch keines der Bücher bestellt. Aber das kommt alles. Spätestens nach Weihnachten. Wenn noch ein wenig "money" (Geld) übrig ist.

Samstag, 5. Dezember 2020

Geschenke

Wir haben aus Sachseln ein riesiges Päckli bekommen, das uns sehr freut. 


Das zusammengebundene Reisigbündeli ist nicht etwa eine Fitze. Es ist eine akkurat gebundene Anzündhilfe für den Grill. "Es Fiirli" machen, das tut unser Freund gern. Wir hatten schon einige Male das Vergnügen, mit ihm zu bräteln.

Heute Abend dürfen wir zu Glühwein gehen. Auch das ist ein Geschenk. 

Geschenke sind Briefe, Karten.

Geschenk ist ein guter Spass oder Witz.

Manchmal ist ein kleiner nachbarlicher Schwatz ein Geschenk.

Morgen- und Abendgruss meiner Besten Freundin: Geschenk.

Freitag, 4. Dezember 2020

Heute wäre der Tag...

 Im Dezember 2019 hatten wir abgemacht, dass am 4. Dezember 2020 die Liturgiegruppe von Gurtnellen zu uns kommt. Diesmal wieder mit dem überaus tüchtigen Sekretär der Oberland Kirchen. Hahn im Korb bei uns allen. Letztes Jahr verhindert. - Heute ist der 4. Dezember 2020, und nichts ist, wie es sein sollte. Einen (kleinen) Teil des Kräuterlikörs, den wir jeweils ganz und gar miteinander austrinken, hat mein Schwager bekommen. Statt fröhlich zu lachen und zu plaudern mit allerliebsten Gästen werden wir dem Herrn Berset zuhören, der uns bald erklären wird, was der Bundesrat uns erlaubt oder verbietet für den Rest des Jahres. Corona hat uns immer noch im Griff, und niemand weiss, wie lange. - Wir haben einen Freund, der sagt, man könne auch gut befreundet sein, wenn man sich nur alle zwei Jahre persönlich sehe. Kann ja sein, dass er das kann. Ich will nicht. Und den Kräuterlikör will ich schon gar nicht ohne die anderen trinken. Da bekomme ich einen Kater, wenn ich nur daran denke. 

Mittwoch, 2. Dezember 2020

Da geht er hin...

...mein Nachmittag. Ich habe ihn in der Küche verbracht. Brot backen. Spitzbuben machen. Sie kommen immer am schnellsten wieder weg. Aber dieses Jahr ist es so unbegreiflicher anders. Wer wird unsere Weihnachtsguetzli überhaupt essen, wenn kaum jemand zu Besuch kommt? - Ach, nicht jammern. Gespannt sein auf das, was wird, was doch möglich ist. Überrascht von dem, was täglich passiert. Heute ein dickes Couvert von Stefan im Briefkasten. "Gwunder" (gespannt sein auf...) ist so schön. Ich sag nicht, was drin ist. Rate mal. 

Dienstag, 1. Dezember 2020

Dezember und erster Schnee

 Heute Morgen hat sich der Tagi wiederholt. Die ganze Rätselseite hatten wir vor zwei Tagen schon mal gelöst. Ich habe mir meinen Sudoku Block geholt, aber Reto hat geklagt: " Wie soll ich jetzt die Zeit totschlagen?!" - Wir hängen am Rätseln beim Zmorge. - Beide haben wir uns dann auf den Weg gemacht, Reto, um einen Weihnachtsstern zu kaufen, ich, um frische Luft zu atmen und die Beine zu vertreten. Der erste Schnee - ein Ereignis, das zu würdigen ist. - Später habe ich für Kaya einen "Bäbi Egge" eingerichtet in "unserem" Zimmer. Ich bin ganz stolz auf meine Idee. Kaya hat gesagt: "Cool, cool!" - Nach dem Mittagessen, Brätkügeli und Basmati Reis, hat sie Puppen und Tiere neu geordnet. Sieht allerliebst aus. - Reto verwandelt unsere Wohnung und darüber hinaus in eine Weihnachtslandschaft. Es wird jedes Jahr mehr. Ich meckere immer ein wenig, aber ich mag es. Mehr Schönheit ja, mehr Energie nein! 

Montag, 30. November 2020

Fokus einstellen

 So viele wunderbare Sachen sind dieses Jahr nicht möglich. So oft sitzen wir zu Hause statt zu reisen. So viele liebe Menschen treffen wir über Weihnachten und Neujahr nicht. Jammerschade! Corona vereitelt vieles. Das ist wahr. ABER! Wir haben noch weit mehr Möglichkeiten, als wir im ersten Moment denken. Gestern sassen wir zu viert an einem schön gedeckten Tisch. Wir haben grossartig getafelt und uns gut unterhalten. Mit Abstand, aber es ist möglich. - Wir werden herausfinden, wie wir mit den bestehenden Einschränkungen zu siebt Weihnachten feiern können. Draussen? Unterwegs? Kreativität ist gefragt. - Und hat das weniger unterwegs Sein nicht auch sein Gutes? Und das weniger Guetzli Backen weil weniger Besuch? - Ich möchte meinen Fokus neu einstellen. Einstellen auf diesen Advent, diese Weihnacht, diesen Jahresübergang - und das beste daraus machen. Es wird unvergesslich sein, weil hoffentlich einmalig!

Samstag, 28. November 2020

Wir sind bereit

 Noch nicht für Weihnachten, aber für die Adventszeit sind wir bereit. Reto hat heute noch zwei Adventskränze geflochten und einen haben wir Judith und family gleich vorbeigebracht. Ich wollte auch mit und gern einen Kaffee trinken und ein bisschen spüren, wie es den dreien geht. - Gut, scheint mir. Ungestresst. Das tat uns gut. - Also, die Adventszeit mag kommen. Ich bin gespannt, was sie bringt. Ob sie anders ist in diesem Jahr. Ob mehr Zeit ist zum innerlichen Wachsen. - Dies hängt wohl wie immer am meisten von mir selber ab.

Freitag, 27. November 2020

Ich ginge gern, aber ich gehe nicht

 Wir haben unsere letzten Kino Billette verschenkt. Wegen Corona schauen wir Filme momentan nur vom Sofa zu Hause aus. Aber es tut mir leid, dass ich Stefan Haupts "Zürcher Tagebuch" nicht sofort sehen kann. Reto hat getröstet und gesagt, der Film käme bestimmt bald on TV. - Im letzten Strassenmagazin "Surprise" war ein Interview mit Stefan Haupt. Einen Satz vom Filmemacher habe ich mir herausgeschrieben:

"Ich versuche zu anerkennen, dass ich die Welt nicht retten kann und dass das trotzdem kein Freipass ist, nur für mich allein zu schauen."

AMEN!

Donnerstag, 26. November 2020

Meine Schöne

Sie hat keine Angst vor mir. Ich vor ihr auch nicht. Sie ist eine Taube und kein Sperber, kein Wander- oder Turmfalke. Eine einzelne wunderschöne Taube in vielen Brauntönen. Nur ein paar Schwanzfedern sind weiss. - Ich bin ihr heute eine ganze Weile gefolgt. Sie hat eifrig gepickt am Boden und mir zugehört, wenn ich mit ihr geplaudert habe. Mit einem Aug hat sie mich beobachtet, ganz gelassen. Ich bin immer etwa drei Meter von ihr entfernt gewesen. Oder weniger. Fortgeflogen ist sie wegen ein paar Krähen, nicht wegen mir. - Dank ihr habe ich einen Distelfink gesehen. Später ein ganzes Spatzenvolk. Und an einer Bachmauer tat ein Zaunkönig geschäftig. Als ein Milan uns überflog, war ein aufgeregtes Gezwitscher im Gebüsch. Die hübsche weisse Katze schlich sich dem Wasser entlang. Auf Mäuse- oder Rattenfang? - Und das alles in nicht einmal einer Stunde!

Mittwoch, 25. November 2020

Ein ziemlich süsser Tag

 Ich gebe es zu, dieses Virus belastet mich, macht mich "echli uliidig" (schlecht aufgelegt), deprimiert mich, ängstigt mich. Ich habe mir vorgenommen, gut zu mir selber zu schauen. Aufmerksam zu sein. Süssen Tee zu trinken. - "Schöne Momente zu geniessen beginnt damit, dass man sie sich erschafft" heisst es auf einem Merkzettel auf meinem Pult. Darum habe ich heute zum Zmittag "Öpfelchüechli" gebacken. Kaya hat sie mehr geliebt als die Bouillon mit Kräutern, die es zuerst gab. Später mussten wir noch zwei Schoggisorten testen. Ob sie sich zum Verschenken eignen? - Reto hat vorher gefragt, ob ich zum Kaffee etwas Süsses wolle. - Oh, nein, es ist genug für heute. Morgen gibt es einen salzigen Tag.

Dienstag, 24. November 2020

Der Kräuterlikör

 Jetzt habe ich es doch getan, tun müssen. Ich habe der Lektorinnengruppe abgesagt, ihren Besuch bei uns zunichte gemacht. Dieses blöde Corona!!! - Aber man stelle sich vor, gegen zehn Menschen sitzen um unseren Tisch und reden und lachen. Lachen ganz laut und immer wieder. Eine hat unterwegs Viren aufgelesen, unbemerkt. - Man stelle sich vor, gegen zehn liebe Menschen sitzen um unseren Tisch. Stelle ich mir vor. Vor. Und vor. - Wenn  ich es mir noch lange vorstelle, muss ich heulen. Oder den ganzen Kräuterlikör austrinken, den ich für unser Treffen um den grossen Tisch angesetzt habe.



Montag, 23. November 2020

Spaghetti Kraken

Heute habe ich das verrückte, unsinnige, lustige Kinder Corona Rezept von Christian Seiler nachgekocht. Reto hat mir geholfen, alle Spaghetti durch die Wursträderli zu stechen. So sah es vor dem Kochen aus:


 Nach dem Kochen waberten die Krakenarme im Sugo herum. Die Hütekinder hatten viel Spass beim Essen. Wir auch. Es war eines der lustigsten Mittagessen je. 

Samstag, 21. November 2020

Eingewintert

 Gestern haben wir die letzten Feigen vom Bäumchen geholt und dann ein schützendes Mäntelchen um die leeren Äste gelegt. Der erste Nachtfrost war angesagt. - Die letzten Tomätchen kamen auf den Fenstersims und die leeren Tomatenstauden kleingeschnitten auf den Kompost. - Am wichtigsten aber: Wir haben alle Blumentöpfe mit empfindlichen Pflanzen in den Keller gebracht. Dort können sie unter der Pflanzenlampe dem Frühling entgegen träumen. Wie ich unter der Bettdecke. - Ist jetzt Winter? - Dem Gefühl nach schon, aber dem Kalender nach beginnt er erst am 21. Dezember. Wintersonnenwende. Die längste Nacht. Der kürzeste Tag.

Freitag, 20. November 2020

Nochmals Kühe

 Zurück zu den Kühen. Letzthin sahen wir das grosse Kuh Bild im Museum, das Reto so gut gefiel. Ich dopple jetzt nach mit Friedrich Nietzsche, der schrieb:

"So wir nicht umkehren und werden wie die Kühe, so kommen wir nicht in das Himmelreich. Wir sollten ihnen nämlich eins ablernen: das Wiederkäuen."

Ich habe nicht selber Nietzsche gelesen. Sollte ich vielleicht auch mal tun. Finn Canonica, "Tagimagi" Redaktor, hat das für mich getan (oder recherchiert). Mit dem Wiederkäuen ist das gedankliche hin und her Bewegen gemeint. Finn Canonica meint in seinem Editorial, er habe in seinem Leben auf die falschen Vorbilder gesetzt. Jetzt will er auf die Kuh schauen.

Ich selber will mir überlegen, auf welche Vorbilder ich eigentlich schaue. Vielleicht bräuchte ich ein paar alterstaugliche. 

Donnerstag, 19. November 2020

"Wir waren da"

 In unserem Badzimmer hängt ein Monatskalender von der Berghilfe. Für jeden Tag ein kleines Rechteck. Jetzt steht im "Viereggli" vom 18. November, das war gestern, mit Bleistift in Sepps Schrift: "Wir waren da, die Altdorfer Christen." - Das können Reto und ich nun lesen bis der Monat fertig ist. Mein ungeliebter November. - Ist es gut, an den Besuch von Sepp und Vreny zu denken? - Ich war eine sehr unsichere Köchin, und das Essen ist tatsächlich "abverheit" (misslungen). Nach drei Stunden im Ofen war der "Brasato" (Rindsbraten) immer noch so, dass wir kräftig kauen mussten. Dafür war mein Gemüse fast Brei. - Ich nehme nicht alle Schuld auf mich. Der Biobauer, Valentin, hat uns Bratenstücke geliefert, die "gäderig" (sehnig, zäh) durchzogen waren. Da kannst du schmoren und schmoren - und schmorst am Schluss in Selbstanklage oder Selbstmitleid. - Will ich nicht. Wir sagen doch immer, das wichtigste ist, zusammen zu sein. Und das war anregend, vertraut, schön. Zum Glück waren sie da, die Altdorfer Christen. (Obschon da immer der Corona-Zweifel über uns schwebt > wir sollten Kontakte vermeiden. Puuhhh!)

Dienstag, 17. November 2020

Halb gross

 Anstehen, um Frischravioli zu kaufen auf dem Markt. Hinter uns reiht sich eine Grossmutter mit ihrem Enkel ein (Annahme!). Ein etwa dreijähriger Bub mit blondem Lockenkopf und hellwachen Augen. Die Grossmutter sagt entschuldigend: "Jetzt müssen wir ziemlich lange warten." - Der Bub erzählt von gestern. Dass jemand Gitarre gespielt hat. - "Hat dir das gefallen?" fragt das Grosi. Der Kleine strahlt und nickt. - Die Grossmutter fragt allerlei, hört dem Jungen zu, sagt, was cool sei. - "Wie gross war die Gitarre?" fragt sie und zeigt mit den Händen zwei Möglichkeiten. - "Halb gross." ist die Antwort des Kindes. - Für uns war die Wartezeit bis zu den Ravioli nicht einmal halb lang.

Montag, 16. November 2020

Trump ist schlecht "for president"

 Unsere Enkelin hat leider Halsweh. So kam heute nur unser Hütekind zum Mittagessen und um gegaumet" zu werden. Sie redet gern viel und über alles. Aber dass die Kleine das Thema "Präsident in Amerika" aufgreifen würde, hat mich doch erstaunt. Wir waren uns einig, wer "gut" und wer "schlecht" ist. Reto brauchte markige Ausdrücke. Dann lafften wir alle drei unsere Salatschälchen aus. Bruno ist der Beste - will sagen, die Salatsauce "Bruno's best" schmeckt uns allen so gut wie keine andere. Leider. (Auch nicht meine.) - Nach so grossen Themen wie die Wahl in Amerika und dem Nachspielen von Schneewittchen mit Fingerpuppen, war es Zeit für zwei "Sandmännchen". Wie gut, dass unser Hütekind "Petronella Apfelmus" besser als alle Präsidenten der Welt findet!

Sonntag, 15. November 2020

Der Kuh Maler

 Gestern hat der Sprecher des "Wortes zum Sonntag" dazu aufgefordert, uns gerade in diesen Zeiten mit Kultur zu befassen. Also sind Reto und ich heute ins Kunst Museum Winterthur gepilgert. Und siehe da, wir kommen beide immer mehr auf den Geschmack am Bilder Betrachten. - Heute haben wir in einem Saal begonnen, wo uns ein grosses Gemälde mit Kühen einnahm. Riesig und sehr naturalistisch gemalt. Reto hat gern, wenn man sieht, was gemeint ist. Der Kuh Maler heisst Rudolf Koller. Es ist derselbe, der die berühmte Gotthardpost gemalt hat. - Mir hat eine Tänzerin von Hodler besonders gut gefallen. Christoph Blocher hat sich doch nicht alle Hodler Bilder angeeignet.

Samstag, 14. November 2020

Remo Largo

 Die Zeitung ist ständig voll von Corona und anderen schwer verdaulichen Themen. Aber heute habe ich mit zunehmender Berührung ein Tagesanzeiger-Interview mit dem Kinderarzt und Autor Remo Largo gelesen. Seelenkost. - Remo Largo ist nach dem dritten Hirnschlag (im Frühling) dieser Tage gestorben. Obschon er grosse Lebensschwierigkeiten zu bewältigen hatte, sagte er: "Mein Leben hat alle Erwartungen übertroffen." - Das Schönste steht am Schluss des Interviews: Er habe zu einem allumfassenden Urvertrauen zurückgefunden. So wie es die Kinder am Anfang ihres Lebens haben. 

Freitag, 13. November 2020

Staub, Staub überall

 Das Gute am grauen Nebelwetter ist das Verwischen von allem. Wehe, die Sonne scheint in die Wohnung! Dieser Staub überall. Woher kommt der plötzlich? Vorgestern war er noch nicht da. Oder? Ich bin heute Morgen durch die Wohnung gehetzt. Da eine bisschen wischen, dort kräftig moppen. Staub draussen ausschütteln. Es schneit graue Staubmäuse. - Jetzt ist die Sonne hinter unserem Baum "Amalie" (Scheinakazie tönt so blödverschwunden. Alles wieder gut. Sauber genug. Reto richtet meine neue Musikanlage ein. Triumphale Musik ertönt. Gerade richtig nach dem Kampf mit dem Staub. Ich habe gewonnen. In jedem Sinn.

Donnerstag, 12. November 2020

Wenn der November so wäre...

Jedes Jahr einmal fahren wir nach Altstätten SG und kaufen Kerzen direkt in der Kerzenfabrik Hongler. Die reichen dann für ein ganzes Jahr. - Aber darum geht es nicht in erster Linie. Wir machen einfach den Ausflug so gern. Traditionen soll man pflegen, so lange sie wohl tun. - Heute zeigte sich der November von seiner besten Seite. So kann er auch sein. Sonnig, warm, gute Sicht in die Berge. - Nach dem Einkauf der Kerzen gehen wir immer essen. Dann mit dem roten Bähnchen (nicht dem blauen) über den Stoss nach Gais. Von dort über St. Gallen heim. - Die Fahrt mit der Zahnradbahn über den Stoss ist ein wiederkehrendes Erlebnis. Es geht von Altstätten SG auf 1000 Meter hinauf und dann abwärts nach Gais AR. Heute konnten wir über das Rheintal hinweg Bergketten sehen, eine hinter der anderen. Zuvorderst fast runde Hügel, dann etwas schroffer, weiter hinten immer höher und zackiger. Von dunkelgrün über alle Schattierungen von schwarz bis grau und fast weiss. Das hat uns mein ungeliebter November beschert. Muss ich Abbitte tun?!



Mittwoch, 11. November 2020

Besuch; wir feiern Geburtstage

 Reto hat im Oktober Geburtstag gehabt, seine Schwester auch. Heute haben wir nachgefeiert. Das war schön. Weil Heidi das Gotti von Judith ist, sind Juju und Kaya auch zum Zmittag gekommen. Das war doppelt schön. - Ich habe gefragt, wie Reto als Knabe war. "Lieb." hat Heidi gesagt. Dann also, das wollte ich dem Mammi der beiden nie so ganz glauben. Aber wenn die ältere Schwester auch dieser Meinung ist.. .- Als es Kaya allmählich langweilig wurde, habe ich ihr "Fingerhäkeln" beigebracht. Bis sie nach Hause ging, hatte sie eine fünf Meter lange Schnur fertig. - Übrigens haben wir heute die ersten Weihnachtsgeschenke 2020 erhalten. Heidi ist eine sehr tüchtige Frau.

Dienstag, 10. November 2020

Zwei wünschen sich ein Mittagessen

 Reto schlug ein Käsesoufflé vor. Das war mir recht. Ich rieb schon bald Greyerzer Käse. Dazu wünschte ich mir Brennnesselspinat. Ob das Reto recht war, weiss ich nicht, da er ein Pokerface aufsetzte und sich jeglichen Kommentars enthielt. - Zwei Wünsche, beides gut gelungen, alles von zweien aufgegessen. 



Montag, 9. November 2020

Kinder, Garten, Rätselraten

Montag ist Kinderhütetag. Heute kam Kaya völlig "übermütig" von der Schule. Und das hielt sich, bis sie wieder in die Schule gehen musste/durfte. Nachher wurde es merklich ruhiger/langweiliger. Aber unser Hütekind half uns gern im Garten. Sie riss die letzten verdorrten Sonnenblumen aus. Reto schnippelte sie in den Kompost. Wir fanden und ernteten auch noch Tomätchen. Dann war fertig lustig. - "Was machen wir jetzt?" fragte unser Hütekind, als die Hände gewaschen waren. Reto schlug vor, wir könnten zeichnen. Der Reihe nach zeichneten wir etwas, das die anderen zwei erraten mussten. Das machte viel Spass. 

Sonntag, 8. November 2020

Die Sonne ist spät dran

 Am Morgen waren wir alles andere als sicher, ob die Sonne überhaupt über den Nebel siege. Wir warteten nicht und machten einen langen Spaziergang. - Viel, viel später zeigte sich die Sonne doch noch. Gerade, als bei uns coffee time war. Ich setzte mich mit meiner Tasse unter den Ahorn, Reto blieb an der Wärme. Aber ehrlich gesagt, bei mir war es gerade so warm. Und ich konnte kurz mit der Nachbarin von oben plaudern. - Reto wagte es auch noch, und das Geplauder ging weiter mit der anderen Nachbarin. Wird es Winter, sieht man sich manchmal Tage lang nicht im Haus. Eine späte Sonne am Tag treibt alle aus ihren Wohnungen. Zum Glück!

Freitag, 6. November 2020

Ein Glückstag im ungeliebten November

 Ein bisschen laufen muss die Frau! Reto ist einkaufen gegangen, und ich durfte spazieren. Ich ging einen Weg, den ich mag. An dem ehemaligen Bauernhaus vorbei, das einen biodiversen Garten hat. In dem dieses Jahr die Apfelbäume "graglet" voll hingen. Wo ich seit sieben Jahren überlege, ob da immer noch die Frau Huber wohnt. - Erster Glücksmoment: Eine Frau trat an ihren Briefkasten, und ich fragte sie nach ihrem Namen. - "Huber", sagte sie erstaunt. Ich erzählte ihr, weshalb wir uns "eigentlich" kennen. Vor vierzig Jahren hatten wir zu viert jeweils die Kinder einen Nachmittag lang gehütet. So ging es: Eine Frau hütete in unserer Wohnung die sieben Kinder, und drei Frauen durften in die Stadt und sich frei nehmen. - Frau Huber erinnert sich. Wir tauschen aus, was unsere Kinder heute machen und wo sie wohnen. Glücklich spaziere ich weiter.

Ich habe eine Maske und ein Zwanzigernötchen mitgenommen. Ohne bestimmte Absicht. Das Blumenlädeli "Reni" ist offen. Ein Genuss, da zu stöbern. Ich kaufe etwas Kleines, Schönes. Glücklich spaziere ich weiter.

Kaum bin ich zu Hause läutet der Paketpöstler. Er überreicht mir ein Riesenpack. Schwer. Geheimnisvoll. Ich warte, bis Reto auch zu Hause ist. Dann öffnen wir und staunen. Stefan und Martin haben uns das Weihnachtsgeschenk 2019 geschickt. Wegen Corona haben sie den versprochenen Event umgewandelt in Kulinarisches. Glücklich sind wir. Sehr glücklich!

Donnerstag, 5. November 2020

Zwei weisse Knöpfe

Kuscheltiere wieder auf Kayas Bett drapiert. Zwei weisse Knöpfe liegen auf dem Pult und sollen an Bäbis rosarote Winterjacke genäht werden. Sonst hat Amina einen kalten Bauch bei einem Spaziergang. Cd s liegen herum. Wir haben ganz verschiedene Musik ausprobiert, ob sie zum Tanzen geeignet ist. Und getanzt haben wir!!! So ausgegeben habe ich mich lange nicht mehr. Ich spüre immer noch die Energie in meinen Händen. Aber jetzt wird es Zeit, ein bisschen auf dem Bett herum zu lümmeln. Neuen Krimi beginnen. Schon ist Abend.

Mittwoch, 4. November 2020

Drei Stationen

 Ich hatte einen Arzttermin. Ab einem gewissen Alter hat man das dauernd. Heute war die jährliche Augenkontrolle fällig. Aber vorher suchte ich noch kurz den Bioladen "Regenbogen" auf. Ich kaufte ein Kilo Emmer Mehl, weil es der Biodiversität gut tut und weil es verarbeitet zu Brot fein ist. Dann also zur Augenärztin. Ich dachte, das sei eine kurze Sache, aber ich musste eine ganze Weile warten. Die Augenärztin nahm es genau und machte noch einen Untersuch und noch ein Bild von meinen Augen. Verglich mit mir letztes Jahr und dieses Jahr. Sie sah einen "akademischen Unterschied", ich gar keinen. Jedenfalls durfte ich gehen mit dem Bescheid, es sei alles wie gehabt, also in Ordnung. "Der kleine akademische Unterschied kann uns Wurst sein." befand die Ärztin. - Endlich eilte ich ins Kaffee "Alltag", wo eine Freundin auf mich wartete. - Ich bin am liebsten zu Hause, aber bitte keinen neuen Lockdown. Am liebsten heisst ja nicht immer und ganz und gar.

Dienstag, 3. November 2020

Nicht mein Tag

 So dunkel. So nass. Unerfreulich. Und Reto ist zur Dentalhygienikerin gepilgert und mit schlechtem Bericht zurück gekommen. Ein Eiterzahn! - Ich habe im Frühling nicht nur beschlossen, meine Haare wachsen zu lassen, bis Corona vorbei ist. Ich gehe so lange auch nicht zum Zahnarzt. Mein Sohn stellt sich vor, wie ich irgendwann nur noch Zahnstummel im Mund habe und nicht mehl lichtig splechen kann. Vielleicht lege ich bald noch zu und ziehe mich in meine Bärenhöhle zum Winterschlaf zurück. Weiss nur nicht mehr, wo sie ist.

Montag, 2. November 2020

Das Winterhäuschen

Heute war Hütetag. Die beiden Mädels sind ja schon gross und jeweils nicht mehr lange bei uns, weil Schule und Kindergarten uns Zeit klauen. - Heute war wieder so ein überaus fröhliches Mittagessen. Witze erfinden, unter-dem-Tisch-Fusskampf, Pläne schmieden. - Mein Plan hiess: Das Kaya-Gartenhaus für den Winter bereit machen. Schnell räumten die Mädchen alles aus und wischten im Häuschen. Dann verlangten sie allerlei Tücher und Wolldecken, denn im Winter ist es manchmal kalt. Sie belegten den Boden dick mit allem, was ich aus dem Keller zauberte. Sie spielten Umzug und turnten an der Strickleiter. Dann war es Zeit für den Urgrossmutter Kuchen, den ich gebacken und mit Marzipan Herzen geschmückt hatte. Grosse Freude und stilles Geniessen. Dann musste/durfte die eine in die Nachmittagsschule gehen. Reto spielte Zwergli Versteckis mit dem Kind, das noch da war. 

Sonntag, 1. November 2020

Wieder ein TROTZDEM

 Einiges muss abgesagt werden gemäss den neuen Covid Richtlinien. Das ist in jedem Fall traurig. - Unser Treffen mit den lustigen, lieben, klugen Frauen aus dem Urner Oberland haben wir noch nicht gecancelt. Wir warten hoffnungsvoll noch ein wenig. Vielleicht nützen die neuen Regeln so sehr, dass die Fallzahlen sinken. Rapid sinken. "Die Hoffnung stirbt zuletzt" heisst ein abgelutschter Spruch. TROTZDEM! Wir warten also, und derweil habe ich HEUTE Kräuterlikör mit 15 Zutaten angesetzt. Den mögen wir alle so gern, wenn wir um den grossen Tisch sitzen und unsere GEMEINSCHAFT spüren. - Oh, oh, oh, ich möchte so gern!!! Sollte es nicht dazu kommen, dann will mein Schwager mit uns Kräuterlikör trinken. Auch gut, nur nicht allein bleiben!

Samstag, 31. Oktober 2020

Feuer

 Hätte mir auch passieren können, aber es ist Reto passiert: Wir sitzen gemütlich  beim Zmorge und lesen je einen Teil derselben Zeitung. Also, Reto hat sogar zwei Teile. Gleich beginnen wir mit Rätseln, er Kreuzworträtsel, ich Sudoku. Da gibt es einen hellen Schein, zischende Geräusche, und es regnet Asche. - Reto ist mit seinen Zeitungsseiten der Kerze zu nahe gekommen. Sofort sind auch die ganzen Zündhölzchen in ihrem Halter in Brand geraten. Reto bläst wie verrückt, aber zu viel Feuer. Zum Wasserhahn mit der Zeitung! Schnell ist der Brand gelöscht. Aber überall hat es Asche. Der Geruch ist sogar für uns penetrant, die wir es lieben, mit dem Feuer zu spielen. Grillieren, zündeln, zäuseln. - Nachdem ich fertig gelacht habe, nehme ich den Besen zur Hand. Reto ist froh, dass sein Rätsel noch vollständig erhalten ist. Mir dreht Mani Matters Lied von dem , der ein Zündhölzchen angezündet hat, im Kopf herum: "Ja, me weiss, was cha passiere, we me nid ufpasst mit Füür..."! - Wir passen meistens auf.

Freitag, 30. Oktober 2020

Gestern Natur, heute Stadt mit Maske

 Mir ist es nie (mehr) richtig wohl, wenn ich in der Stadt unterwegs bin. Aber für heute waren Reto und ich beim Hausarzt angemeldet zur Grippeimpfung. - Es hat sich grundsätzlich etwas geändert: Viel, viel mehr Masken überall. Nicht nur am Bahnhof sondern auf den Trottoirs und in den Gassen. Alle Altersgruppen tragen Masken. - Die Impfung war eine kurze Sache. Nachher gönnten wir uns draussen Kaffee und Gipfeli. Ich hatte vorgeschlagen, dass wir uns so ein Kaloriending teilen könnten. Das aber hatte Reto trotz Hörgerätchen überhört. Ich sagte nichts mehr und genoss. - Dann mussten wir noch Wochenendeinkauf machen. Grosser Laden, viele Leute. Wir erblickten die Haberstrohs (heissen anders!). Mögen wir nicht besonders. Aber mit Masken kannten wir sie einfach nicht. Sie uns übrigens auch nicht.

Donnerstag, 29. Oktober 2020

Mein Vogel

Zweimal habe ich ihn beobachtet und das wunderschöne Ockerbraun seiner Oberseite bestaunt. - Mein Vogel ist sicher ein Raubvogel. Taubengross, aber keine Taube. Im Hegifeld bewegt er sich gern an einem kiesigen Hang und pickt dort eifrig herum. Gestern ist er dann abgeflogen, kreisend, aber nicht rüttelnd. Ich habe alle meine Naturbücher, Vogelbücher und Google befragt - und bin mir immer noch nicht sicher. Ein Turmfalke??? - Aber ist der Name so wichtig? Mein Vogel ist mit und ohne Namensbestimmung schön. Ich werde ihn wieder suchen. Und glücklich sein, wenn ich ihn sehe. - Nebenbei: ich habe an einem Bächlein dorten eine Ratte beobachten können. Sie kam aus einem Steinhaufen und trippelte Richtung Wasser. Als erstes hatte ich den Rattenschwanz gesehen und gemeint, es sei eine kleine Schlange. - Das Hegifeld ist ein unglaublich vielseitiges Gelände. Ich bin der Stadt dankbar, dass es so gestaltet werden konnte, dass man immer Neues entdecken kann.

Mittwoch, 28. Oktober 2020

Haarig

 Das habe ich erzählt, dass ich meine Haare so lang wachsen lasse, bis Corona vorbei ist. - Und sie wachsen, meine Haare. Die längsten sind so um die vierzig Zentimeter lang. - Nun ist es ein Unterschied, ob ein paar kurze Haare sich im Teppich verfangen oder gleichviele lange Haare. Und erst das berühmte Haar in der Suppe! - Sassen Reto und ich beim Mittagessen. Ich hatte mit irgendwie blöden Kartoffeln eine grottenschlechte Rösti gebraten. Ich schaute meinem Mann zu, wie er das Zeug im Mund herum bewegte. - "So schlimm?" fragte ich. - So schlimm war ein Haar von mir im unfeinen Essen. Reto hatte nicht Haar an den Zähnen sondern ein Haar um die Zähne. Es kringelte sich, liess sich nicht packen, Reto kaute wild, bewegte seinen Kiefer. Es wäre zum Lachen gewesen, wenn ich nicht ein schlechtes Gewissen gehabt hätte. Erst beim Zähneputzen wickelte es sich in der Zahnbürste gemütlich ein. - Ich habe Kaya kürzlich erzählt von unserer haarigen Wohnung. Da hat sie gesagt: "Und erst bei uns! Mami hat lange Haare, ich habe lange Haare und Katze Maloo hat lange Haare." - Da sind wir ja gut dran. Retos Haare halte ich kurz, und unser Kater haart wenig. Gut, haben wir keine Heilige Bimbam Katze wie Kaya! (Heilige Birma eigentlich)


Dienstag, 27. Oktober 2020

Allerseelen vorgezogen

 Manchmal sind wir (zu) spät und manchmal (zu) früh dran mit der Grabpflege. Aber immer ist die Zeit richtig, um die Verstorbenen ins eigene Leben einzubeziehen. Wir haben heute Mami und Götti auf dem Friedhof besucht. Von ihnen geredet, mit ihnen geredet. Und natürlich haben wir ihnen Grabkerzen angezündet. Das ewige oder das Erinnerungslicht leuchte ihnen. Die herbstlichen Zierkürbisse mit Efeu bei Mami und das bunte Grabgesteck bei Götti mögen die erfreuen, die vorüber gehen. Uns tut es gut, Gaben zu bringen, einen Ort zu haben, der ihnen gehört, wo sie wohnen. Durch und durch rational sind wir nicht, und das ist gut so.

Montag, 26. Oktober 2020

Fest mit Abstand

 Im Frühling fiel mein Geburtstagsfest Corona zum Opfer. Gestern haben wir zu siebt Reto und Harry gefeiert. Mit viel Vorsicht, keiner einzigen Umarmung und trotzdem einem mulmigen Gefühl. Apéro draussen mit Feuer in der Grillschale, um das Gefühl von Wärme zu bekommen. Essen am ganz grossen Tisch. Und doch kreuzt man sich immer mal. Muss man letztlich Glück haben, gesund davonzukommen. - Tönt das etwas depressiv? - Es war schön gestern, aber. Und so ist es gerade ständig: gut, aber. - Es wird eines Tages besser, aber noch nicht jetzt. 

Samstag, 24. Oktober 2020

Arbeitssamstag

 Morgen haben wir Besuch, ehe wir vielleicht wieder alle zu Hause bleiben sollen. Ich freue mich. Aber Corona ist leider immer dabei. Reto und ich haben uns überlegt, wie wir Abstand halten können. Und lüften will Reto, obschon er es sonst hasst, wenn ich alle halbe Stunde die Sitzplatztür aufreisse. Ich habe heiss, er hat kalt. Ich brauche es, dass die Welt eindringt in unsere Wohnung, Reto nicht. - Morgen also! Wir werden sieben liebe Menschen sein. Apéro im Garten. Dann Essen am Tisch mit Abstand. Später vielleicht einen Spaziergang machen. - Heute sicher möglichst viel vorbereiten. Ich koche schon ein bisschen dies und das. Reto ist am fertig Putzen. Und hat gerade feststellen müssen, dass eine Katze - unsere??- ins kleine WC gepisst hat. Das kommt nie, nie, nie sonst vor. Hallo, wir habe keine Zeit für einen solchen "Seich".

Freitag, 23. Oktober 2020

Wackelzahn

 Ich kann mich überhaupt nicht mehr erinnern, wie das war, als ich meine Milchzähne verlor. An eine Zahnfee, die Geschenke unters Kopfkissen gelegt hätte, sowieso nicht. - Heutzutage ist es ein Ereignis, wenn das Kind seinen ersten Zahn verliert. Gerade geschehen bei unserem Hütekind. Was ist das Mädchen stolz! Zeigt die Zahnlücke unten in der Mitte gern noch einmal und noch einmal. Verblüfft mich mit der Frage: "Hast du auch einen Wackelzahn?" - Natürlich habe ich das nicht. Ich erkläre ihr weshalb. Ihre nächste Frage ist so herzig: "Was wär, wenn d eine hättsch?" (Was wäre, wenn du einen hättest?)

Donnerstag, 22. Oktober 2020

TROTZDEM

 Ich gebe es zu, ich muss mir selber Mut machen. Die Sonne scheint, und das ist schön. Aber ich habe einen ziemlichen Durchhänger. In der Nacht gehustet wie blöd. Dann am Morgen gegoogelt, ob es so etwas wie "Nervösen Reizhusten" gibt. - Ja, das gibt es. Entsteht bei Angst und Stress. Psychisch bedingt. - Erst da habe ich zugeben können, dass mir Corona einfach Angst macht. Dass ich nicht in die Feldenkrais Gruppe gehen mag. Angst. Acht Leute ohne genügend Abstand am Üben nebeneinander. Alle zwar mit Maske, aber einfach zu nah. - Ich bin zu Hause geblieben - und Überraschung oder eben nicht, kein Kopfweh mehr, kein Husten. TROTZDEM werden wir morgen auf den Markt gehen. TROTZDEM wollen wir am Sonntag Retos Geburtstag nachfeiern mit Kindern, Schwiegersöhnen und Enkelin. Überhaupt: TROTZDEM, TROTZDEM, TROTZDEM!

Mittwoch, 21. Oktober 2020

Eine Tasse heissen Tee

 Oh, oh, ich war so sicher, dass es heute schön und warm wird. Reto war auch sicher und hat unsere Wäsche ins Freie gehängt. Aber unterdessen ist es kälter als am Morgen und einfach nur grau der Himmel. Der Föhn schafft es nicht bis zu uns, und die Wäsche wird laberig und feucht an den Drähten hangen. Heute abnehmen oder bis morgen hängen lassen? - Ich habe mir eine Tasse Tee gekocht gegen äussere und innere Kälte. Auch gegen den Schreck bei der heutigen hohen Corona-Zahl. Und gegen die Wut, dass nun auch Generalvikar Annen "kaputt" ist. Chur hat es geschafft. Chur, das befürchtet, es träten Leute aus, weil die Kirchenleute zu politisch sind (Konzernverantwortung). Dabei treten sie aus, weil sie nicht mehr können. Einfach fix und fertig sind.

Dienstag, 20. Oktober 2020

Retos Lieblingsschoggi verschwindet

 Da steht mein Mann vor dem Schoggigestell im Laden, das sicher zweieinhalb Meter breit und fast zwei Meter hoch ist und sagt mit Enttäuschung in der Stimme: "Es hett jo nüt rächts!" - Ich weiss schon, mein Ehemann hat einen exquisiten Geschmack, was Schokolade betrifft. Oder einen exklusiven? Sind fast alle Tafeln ausgeschlossen und die, die er am besten mag, verschwinden immer nach kurzer oder langer Zeit. "Alba" hiess vormaleinst so eine Lieblingsschokolade. Pistache war auch gut, Chocoletti mit Cocos. Aber sonst? Zu schwarz, zu bitter, Vollrohrohrzucker (welch ein Wort!) statt weissem, raffiniertem  Rübenzucker. Ach, es ist tragisch!!! - "Dafür bleiben die ungeliebten alten Sorten", sagt mein Mann, "Frigor haben sie mir schon als Baby gegeben." - Retos Lieblingsschoggi verschwindet also ständig. Aber ich kenne eine Frau, bei der verschwindet alle Schoggi ständig. Osterhasen vor Ostern. Kochschoggi vor dem Kuchenbacken. Bin aber nicht ich!!!

Montag, 19. Oktober 2020

Strassenmagazin "Surprise"

 "Surprise" kaufe ich nicht nur, weil ich "unseren" Verkäufer gern unterstütze. "Surprise" ist wirklich lesenswert, immer lesenswerter. - "Wann ist ein Mensch arm?" wird z.B. gefragt. Antwort: "Wenn die Handlungsoptionen fehlen." - Schreiben sei eine Handlungsmöglichkeit. Wer schreibt und sein Geschriebenes sogar veröffentlicht, nimmt eine Handlungsmöglichkeit wahr. Sehr schön finde ich das Bild vom Wal, der permanent Plankton und Krill aus dem Meerwasser filtert:

"Der Wal erinnert mich (Seraina Kobler) jeden Tag daran, dass Schreiben im Prinzip gleich funktioniert. Man lässt die Welt durch sich hindurchströmen. Und arbeitet mit dem, was in einem haften bleibt."

Wenn von Armut betroffene Menschen schreiben und veröffentlichen, werden sie zu Schreibenden, die von Armut betroffen sind. Die Perspektive verändert sich. Die Kraft nimmt zu. 

Samstag, 17. Oktober 2020

Heute nichts zu feiern

 Ein fast normaler Samstag. Weil noch Ferienzeit ist, verzichten wir auf das Putzen unserer Wohnung. Das kann bis Montag warten. Reto war am Morgen singen im Chor. Singmorgen nennt sich das. Wasserflasche mitnehmen. Wegen Corona gab es keine gemeinsame Kaffeepause wie sonst. - Ich war zu Hause und wollte so viel wie nichts tun. Aber da war die Kalbsniere im Kühlschrank zu begutachten, die wir gekauft hatten. Reto hätte an seinem Geburtstag gern ein richtiges "Züri Gschnätzlets" gegessen. Aber Kalbsnieren muss man bestellen. Also heute! - Begutachten und schneiden. Fett weg. Salzen, bereitstellen. - Und da war der trockene Kuchen, den wir nicht gern essen mochten. Ich habe daraus Rumkugeln ohne Rum gemacht. Statt Rum einfach Likör aus Guarda. Reto findet, die Kugeln schmecken fast wie Magenbrot, das er eigentlich liebt. Aber warum macht er so ein Gesicht? - Fast wie Magenbrot ist halt nur fast. - Ich mag Magenbrot nicht so, aber die Rumkugeln ohne Rum schmecken mir. 

Freitag, 16. Oktober 2020

44 + 44 = 88

 Vierundvierzig Jahre verheiratet feiern Reto und ich heute. Wir haben einen Ausflug gemacht, der mit der Zahl 44 zu tun hat. Thalwil am verregneten (heute) Zürichsee hat die Postleitzahl 8800. Das passt sehr gut. Man bleibt ja immer zwei (Menschen), auch wenn man zusammen das Leben teilt. Und jedes von uns hat die 44 Jahre anders erlebt. Davon haben wir uns etwas Weniges erzählt, aber vor allem haben wir einen langen, trockenen Spaziergang am See gemacht. Im "Sedartis" (Hotel, Restaurant) haben wir dann sehr gut gegessen - und schon ist der Hochzeitstag wieder fast Geschichte. Einer mehr, hoffentlich folgen noch viele.

Donnerstag, 15. Oktober 2020

Backtag

 Viele haben zu Corona Zeiten das Backen und das Handarbeiten wieder entdeckt. Bei mir ist es eher die Pensionierung. Ich habe immer gern "glismet", aber es ging nicht alles zusammen. Jetzt habe ich Zeit. Und neue "Lismernadeln" und viele Woll- und Garnknäuel in allen Farben. Ich liebe meine Fäden. - Und ich kaufe dauernd Mehl. Zuletzt Emmer auf dem Markt. Ein uraltes Getreide. Fast vergessen. Der sympathische Verkäufer auf dem Markt sagte, es schmecke ein wenig nussig. - Das erste Brot mit Emmer ist im Ofen. heute Abend kommen Schwester und Schwager "anes Kafi", was im Urner Oberland bedeutet, dass zuerst die Fleischschneidemaschine in Aktion tritt. Ein Glas Wein wird angeboten. Kafi gibt es dann schon auch noch, aber viel später.

Mittwoch, 14. Oktober 2020

Alle Jahre wieder...

Nein, kommt noch nicht der Weihnachtsmann. Aber die zugehörige Melodie verfolgt mich nun, nur weil ich an die Tulpenzwiebeln gedacht habe, die wir alle Jahre wieder in die Erde versenken. Mit Vorliebe rund um einen Baum.  - Heute war der Tag! Esszwiebeln und Blumenzwiebeln haben wir gesetzt. Nicht durcheinander natürlich. Nepomuk hat interessiert zugeschaut und schon eine zukünftige Tulpe wieder ans Licht gebracht. Nun haben wir viele Windräder gesteckt. Soll der Wind kommen und die Katzen auf Distanz halten.

Dienstag, 13. Oktober 2020

Es gibt eine Gemeinde, die heisst "Erde"

 In dieser Woche haben wir unseren Hochzeitstag. Wir feiern eine Schnapszahl (44 J.). Wir sind im Internet auf die Suche nach einem Ort gegangen, der ziffernmässig etwas mit uns zu tun hat. So liegt der Ort mit der Postleitzahl 4444 im Kanton Baselland. Der Ort ist klein und zieht uns nicht an. Schön wäre es, nach Erde zu fahren im Wallis (Postleitzahl 1976; man rechne). Aber in Coronazeiten ist mir das viiiiel zu weit. Wo es hin geht, melde ich später. Früher hat ja Reto noch Geburtstag.

Montag, 12. Oktober 2020

Manchmal wünsche ich mir...

 Heute Morgen habe ich mein Whatsapp wieder "machen" können. Nun aber ist schon das nächste "Problem" da: Google wünscht, dass ich ein neues Konto einrichte. Dass ich meine Geräte verbinde. Wenn ich das aber nicht will? - Manchmal wünsche ich mir, dass "Alte Zeiten" wieder kämen. Radio und Fernsehen SRF gern. Ein Telefon, sogar ein Handy, okey, wenn es sein muss. Aber all der andere Firlefanz beansprucht zu viel Zeit und Aufmerksamkeit. Ich habe alles gern, was ich sehen, hören, riechen, schmecken, berühren kann. (Stimmt nur fast: Bücher kann ich zwar riechen und berühren, die Buchstaben lesen, aber die Geschichten sind nicht wirklich wirklich!) 

Apropos Geschichten: Vor langer, langer Zeit habe ich geschrieben, dass ich Thomas Manns "Joseph und seine Brüder" ganz und gar lesen würde. - Ich bin gescheitert. Ich habe aufgegeben. Eine Geschichte, die in der Bibel ein gutes Dutzend Seiten umfasst, wird nicht besser, wenn sie um das gut Hundertfache verlängert wird.

Sonntag, 11. Oktober 2020

Altsein sei ein Tabu

 Nicht mein jetziges Alter sei das Problem, sondern das Hochbetagt Sein. So ab achtzig Jahren. Dieses Alter komme öffentlich kaum mehr vor. das alles und noch mehr schreibt ein Landarzt im "Publik-Forum". Er selbst habe auch mühsam zur Erkenntnis gefunden, dass er sich mehr schonen müsse. Natürlich ist er noch nicht hochbetagt, aber die grössere Müdigkeit beginnt längst vorher. - Der Landarzt hat aber immer noch ein schlechtes Gewissen, wenn er richtige Ferien macht oder einen Gang hinunter schaltet. - Das kenne ich auch immer noch - das schlechte Gewissen, DASS ich mir erlaube, weniger zu tun. Ich werde in eine neue Gelassenheit hinein wachsen. Hoffe ich.

Samstag, 10. Oktober 2020

Nochmals gesammelt

 Gestern habe ich im Garten nochmals sonnenwarme, trockene Kräuter gesammelt. Sie dörren in meinem Zimmer: Pfefferminze, Verveine, Estragon. - Ringelblumen habe ich so viele wie noch nie zuvor. Im Tiefkühlfach liegen geschnittener Schnittlauch und Peterli. Meine Teemischung wird reichen für den Winter. Valentin hat uns 10 Kilo Fleisch gebracht - von Rindern, die immer draussen sein können. - Bin ich also bereit für den Winter? - Ich mag ihn halt nicht. Muss ihn überleben. Aber ich rede mir gut zu: Heisse Schokolade ist auch etwas Feines. Adventszeit mag ich. Bündner Gerstensuppe von Reto gekocht. Und ich arbeite schon am Weihnachtsprojekt 2020.

Freitag, 9. Oktober 2020

Ich koche gern, aber...

 Meine Marroni Panade gestern habe ich etwas verbrannt. Judith hat getröstet, das seien Röstaromen. Aber ganz zufrieden war ich weder mit mir noch mit dem Rezept. Ich koche gern. Ich lese gern über das Kochen. Ich sehe gern Kochsendungen. Und nach all dem bin ich trotzdem einfach eine durchschnittliche Köchin. Eine alte Frau dazu, die immer noch von den Rahmschnitzeli ihrer Mutter schwärmt. Ich liebe Gewöhnliches, Althergebrachtes. "Chnöpfli", Rösti, Kartoffelstock und Co.! Ich erwärme mich (leider?) nicht für Asiatische Küche. Mir fällt es schwer, weniger Butter zu brauchen. Ich weiss, wie "gesund" geht, aber Reto und ich haben lieber ungesund. Gibt es Hoffnung für eine positive Entwicklung? Oder ist unsere tägliche Zufriedenheit positiv genug?

Donnerstag, 8. Oktober 2020

Morgens hüten, abends Besuch

 Wir haben sogar gebastelt mit unserem Hütekind. Am Morgen einfach noch nicht dran denken, dass am Abend Besuch kommt. Dann wird alles gut. Eine Sache nach der anderen mit Aufmerksamkeit tun. Gespannt bin ich nur, ob das Rezept für panierte Pouletschnitzel taugt. Die Panade besteht aus geriebenen Marroni. Noch nie gegessen, noch nie fabriziert. In drei Stunden weiss ich mehr. - Aufgeräumtheit, innere, kommt auf. Freude auf den Abend. Reto und ich sind so weit.

Mittwoch, 7. Oktober 2020

Charlotte Wood im "Tagi-Magi" über das Altwerden

 Die Angst vor dem Altwerden bestehe vor allem darin, dass wir fürchten, reduziert zu werden auf unser Alter. Dass wir "der Fülle dessen, was wir sind, beraubt werden" (Charlotte Wood). Aber wir seien alle "eine Vielheit", schrieb Walt Whitman (amerikanischer Dichter, 19. Jh.). 

"Anstatt uns reduzieren zu lassen, könnten wir unserer Vorstellung vom Altwerden immer neue Facetten hinzufügen, das Nachdenken über das Alter zur Kunst machen und das Altwerden immer neu erkunden." Charlotte Wood

Hoffentlich vergesse ich das nicht und versuche meine Vielheit zu leben. - Das Altwerden erkunden, das gefällt mir. Jetzt.


Dienstag, 6. Oktober 2020

Verblüfft

 Auf dem Wochenmarkt haben wir Eglifilets gekauft. Die isst sogar Reto. Ich habe mir dazu Spinat gewünscht. Den isst Reto nicht. Also haben wir an einem Stand Spinatblätter in ein Stoffsäckli gefüllt und uns Brokkoli abwägen lassen. Die grosse Flasche Süssmost habe ich schon mal eingepackt. Reto kümmerte sich um den Rest. Äpfel hatten wir schon, Kürbis auch. Zeit für Kaffee. Reto schlug zu meiner Verwunderung vor, im Freien am Graben zu "käfele". Zwar bekamen wir einen kalten A...., eh Hintern, aber gut wars. - Zu Hause packten wir alles aus. Ich freute mich sehr auf Fisch mit Spinat. Nur - - - wo war der Spinat??? Wo waren die Brokkoli??? - Zwei Rucksäcke dreimal untersuchen. Nützte auch nichts. Spinat und Brokkoli waren in der Stadt geblieben. - Da gab es zuerst mal viel Stille. Dann ging ich in den Garten und fand ein Kohlrabi, das knapp gross genug war, und ein paar Rüebli, die sowieso klein sind. Feines Essen allemal! 

Montag, 5. Oktober 2020

Schaffhausen - einfach so

Ferientage und Abende sollen ein bisschen anders aussehen, riechen, schmecken. In der Küche köchelt ein saures Rotkraut vor sich hin. Beim letzten meinte Reto, es könnte saurer sein. Soll er nur mal sehen! - Später fahren wir nach Schaffhausen. Weil wir lange nicht dort waren. Weil es eine hübsche Stadt ist. Und einfach so. Aber die Ausstellung über Hühner im Museum Allerheiligen ist heute nicht offen. Können wir noch bis April 2021 aufsparen. - Dann gehen wir also heute ohne Plan. Das gibt ein Ferien Gefühl.

Sonntag, 4. Oktober 2020

Wochenende - haben wir auch Ferien?

 Die Kinder haben Schulferien. Reto und ich betrachten diese zwei Wochen auch als Ferien. Einige denken wohl, Pensionierte hätten immer Ferien, aber dem ist nicht so. Haushalt, Garten, echli Politik, Keller bitzeli räumen, und immer, immer dem Staub wehren und dem allgemeinen Niedergang, auch dem unsrigen. - Aber jedenfalls haben wir den gestrigen Abend wunderschön mit Besuch verbracht. Schon ein bisschen Ferienstimmung! - Heute sind wir laufen gegangen. "Süüferli" wegen Retos Fuss, der schmerzt. Unterwegs haben wir alle anderen gesehen, die den sonnigen Sonntag auch genossen haben. Viele, viele waren unterwegs. Ferienstimmung? - Wir werden herausfinden, wie die nächsten Tage zu Ferientagen werden können.

Freitag, 2. Oktober 2020

Konzernverantwortungsinitiative

 Oh, oh, da habe ich mir etwas eingebrockt. Aber gut so! Heute ist Freitag - mein Schreibnachmittag ist angebrochen. Zuerst schreibe ich einen Brief an Onkel Max. Wie fast jeden Freitag. Dann aber liegen FÜNFUNDZWANZIG Karten auf meinem Pult. Ich habe sie ganz selber bestellt. Dick Marty vom Initiativkomitee der Konzernverantwortungsinitiative (welch ein Wort!) möchte, dass ich/wir, die Karten bestellt haben, diese innerhalb einer Woche schreiben. Man erwartet, dass das Abstimmungsergebnis sehr knapp wird. - Also auch hier: Bitte, bitte am 29. November abstimmen gehen! Hoffentlich in meinem Sinn und dem von Dick Marty und dem von allen Menschen, die eine Schweiz wollen, auf die wir stolz sein können und deren wir uns nicht zu schämen brauchen. Und bitte, nicht auf die Ablenkungsmanöver der Gegner reinfallen!!! 

Donnerstag, 1. Oktober 2020

Überall "Plopper"

 Dutzende in unserer Wohnung. Auf dem Kaya Pult. Auf dem Stubentisch, dem kleinen Tisch zwischen den Sofas, auf Kästchen. Einfach überall "Plopper". Diese knapp drei Zentimeter grossen Köpfe mit Saugnapf gab es vor Jahren bei Coop zur Belohnung - "Goodies" hiess das in korrektem Marktdialekt.


Heute hat sie Kaya wieder einmal aufgestellt, mit ihnen gespielt. Und ich lasse die Dinger noch zwei, drei Tage haften, wo sie sind. Ich habe es gern, wenn Kaya unsere Räume mitgestaltet. Hie und da mache ich dann "plopp". Plopp, plopp, plopp.

Mittwoch, 30. September 2020

Nichts "verschreien"

 Wer fast nicht wagt an sein/ihr Glück zu glauben, will nichts "verschreien". Sagt lieber noch nichts. Wartet noch ein paar Tage. - Ich will nichts "verschreien", aber ich glaube, ich bin meine Bett-Tierchen endlich los. Schon viele Tage keine neuen (Wanzen)Stiche. - Meiner Besten Freundin ist es lange nicht gut gegangen. Am Sonntag durften wir sie bei uns haben. Sie hat gesagt: "Ich will nichts "verschreien", aber es geht mir wieder gut." - DARÜBER FREUE ICH MICH sehr!!!

Dienstag, 29. September 2020

Und wieder Markt

 "Hast du die Maske eingepackt, Smartphone aufgeladen und dabei?" - Mal fragt Reto, mal frage ich, ehe wir aus der Türe treten. Die Reise geht heute nur in die Stadt. Einkaufen auf dem Markt an unseren Lieblingsständen. Das ist einerseits die umtriebige Käserin, die feine Butter hat, feinen Rahm und natürlich eine Riesenauswahl an Käse. Und andererseits sind es Bio-Gemüsestände. Wir kaufen zarte grüne Bohnen, den ersten Endiviensalat. Zwiebeln bei einem Grossmütterchen. - Aber dann, dann gehts zum erstenmal seit Corona ins Kaffee Vollenweider. Lieber wären wir an der frischen Luft, aber da es regnet...Wir bekommen einen hervorragenden Kaffee und, oh Wonne, ein gefülltes Amaretto. So fein, dass Reto sagt, er kann den Kaffee nicht sofort trinken. Sonst geht der Gout vom Amaretto weg.

Montag, 28. September 2020

Kräuterbündel anzünden - Wohlgeruch oder Gestank

 Hütetag. - Wir haben zu dritt im Garten aufgeräumt. Zuerst das Sommerhaus von Bär Ernest und Maus Célestine. Die beiden wollen nun wieder nur in der Stube wohnen. - Dann hat Reto alle Stauden geschnitten, die zum Nachbarn hinüber gewachsen sind. Das Hütekind hat sie mir zum Gartentisch gebracht, und ich habe sie zusammengebunden zu Kräuterbündeln. Diese werden gut getrocknet und später in der Grillschale angezündet. Wir haben heute drei vom letzten Jahr zum Flammen und Räuchern gebracht. Reto und ich fanden: "Oh, wie fein!" - Unser Hütekind sagte: "Ekelig" - Dafür fand sie mein frischgebackenes Brot lecker.

Sonntag, 27. September 2020

Sechs schöne, gesunde Kinder

 Ein Neffe von Reto ist 50 Jahre alt geworden. Wir waren eingeladen zu einem Apéro. - Eigentlich erschien mir die Reise etwas lang, um dann zwei Stunden zu "apérölen". Aber Reto wollte hin. Wir fuhren. - Einen Tag später habe ich immer noch die sechs schönen, gesunden Kinder des Neffen und seiner Frau vor Augen. Ein Erlebnis! - Die Kleinste ist gut jährig. Sie wird von allen fünf Grösseren liebevoll umsorgt. Da ein Streicheln über den Kopf, dort ein wenig herumtragen. So eine Kleinste müsste man sein! - Der einzige Bub hat es faustdick hinter den Ohren. Er trug vielleicht zum erstenmal eine Krawatte mit Gummizug. Kam ihm ein wenig seltsam vor, aber den Gummizug kann man so schön spicken lassen. - Ich bin wirklich beeindruckt und finde diese Grossfamilie eine Bereicherung für mein Weltbild. Aber ehrlich, ich möchte nicht, dass tagtäglich acht Menschen an meinem Mittagstisch sitzen würden.

Samstag, 26. September 2020

Unser Kater merkt viel

 Immer wieder staunen wir, was unser Kater Nepomuk alles weiss, spürt oder was auch immer. - Er merkt es, wenn wir in die Ferien gehen. Er will ins Freie, wenn wir erst dran denken, dass wir bald einkaufen gehen. Vor allem aber ist er ein guter "Wetterschmöcker". Wetterfrosch will ich ihm nicht sagen. - Gestern Nacht hat er auf Winter umgestellt. Vorher ist er jede Nacht draussen gewesen. Mein Bett war Fremdland. Aber letzte Nacht hat er auf meiner Bettdecke verbracht, wie er das winters meistens tut. - Eine neue Saison hat definitiv begonnen. Es gilt sich einzustellen. Unser Kater macht es vor.

Freitag, 25. September 2020

Winterschlafen

 Der Sommer ist vorbei und nicht nur dies - vier garstige, kalte, feuchte Herbsttage liegen vor uns. Einer ist schon fast vorbei. - Ich habe mir vorgestellt, ich mache einen ersten kleinen Winterschlaf. Kuschele mich in Warmes ein und gehe in mich. Dort, in mir, ist noch einiges an den richtigen Platz zu rücken. Ich träume ja ständig vom grossen Aufräumen. Jetzt habe ich Zeit, dachte ich. - Aber heute ist nichts mit Kuscheln und träumen. Ständig lauern kleine Pechstücke darauf, dass wir darüber stolpern. - Mein Whats App Konto ist abgestürzt. Gestern Abend. Seither habe ich Stunden damit verbracht, es wieder einzurichten. Vergeblich. - Reto musste im Coop um seinen Einkaufswagen fighten. Eine Dame behauptete partout, seiner sei der ihre. Lautstark schlug sie ihn fast in die Flucht, ehe sie ihre Handtasche an einem anderen Wagen entdeckte. - Ha, dann habe ich gekocht, und Reto hat später die Saucisson zu schneiden versucht. War fast der ganze Küchenboden voller Fett, das in hohem Bogen heraus gespritzt hatte. - Alles nur halb so schlimm. Um Whats App kümmere ich mich erst nächste Woche. Dann kann ich doch noch etwas winterschlafen.

Donnerstag, 24. September 2020

Tagebuch

 Ich schreibe Tagebuch und blogge, was sehr ähnlich, aber nicht gleich ist. - Beim Tagebuch Schreiben beschäftigt mich die Sinnfrage nie. Ich spüre, dass es mir gut tut, und dass sich Gedanken und Gefühle klären. Und manchmal kann ich etwas nachlesen. Wann waren wir das letztemal in der Toscana? Mein Traum von kürzlich? - Beim Bloggen frage ich mich oft, wen das interessieren soll, was ich da fast täglich eintrage. Da mein Leben nicht (mehr😉) spektakulär ist, habe ich auch keine Wahnsinnsgeschichten zu erzählen. Da ermutigt mich der Tagi-Magi-Redaktor Finn Canonica:

"Jedes Leben ist auf seine Weise banal, aber gleichzeitig verdient alles, was geschieht, gleichermassen unsere Aufmerksamkeit." (Nr. 34, 22. August 2020)

Meine Aufmerksamkeit richtet sich gleich auf Retos Füsse, die ich mit MEINEM Johanniskrautöl massieren werde.

Mittwoch, 23. September 2020

Ein Satz zum Überlegen

 "Irgendwann fragte man nicht mehr, was man gewollt hatte; man betrachtete, was man bekommen hatte."                                                                                           Charlotte Link, Die Rosenzüchterin

Es muss am Alter liegen: Die Frau im Buch, die den Satz sagt, ist so alt wie ich. Wenn man/frau jünger ist, hat man Wünsche, stellt man sich das Leben in den schönsten Farben vor. Schaut man/frau nach vorne.  Dann ist man/frau älter oder alt geworden. Der Blick rückwärts wird häufiger. Ich habe mehr Jahre schon gelebt als ich noch leben werde.

Betrachten, was man bekommen hat. - Glücklich, wer mit Wohlwollen zu schauen vermag! 


Dienstag, 22. September 2020

Reto sieht etwas...

 ... und macht eine Geschichte daraus. 

Zum Beispiel: Am Strassenrand steht ein rotes, etwas verbeultes Auto, dessen Nummer im Inneren liegt. Vorne dran ein quergestellter Polizeitöff. Dahinter ein Polizeiauto. Mehrere Polizisten. Einer schreibt. - Reto erzählt: "Der Fahrer ist abgehauen. Jetzt müssen sie den Fahrer des abgestellten Autos suchen."

Zum Beispiel: Der Pöstler kommt mit einem Paket in der Hand auf unser Haus zu. Dann passiert nichts mehr. Reto erzählt: "Der Pöstler ist im Haus zum Apéro eingeladen worden. Das ist ihm noch nie passiert, deshalb hat er die Hecktüre des Paketpost-Autos offen gelassen. Ich passe jetzt auf, dass nichts weg kommt. Dann kann der Pöstler den Apéro geniessen."


Montag, 21. September 2020

Dominant für drei Tage

 In meinem Alter war mein Vater schon ein halbes Jahr tot. Gestorben an Darmkrebs. Ich werde die Zeit vor seinem Tod nie vergessen. So viel Leid und so früh musste er gehen. - Aus Vorsicht/Vorsorge gehe ich alle fünf Jahre zu einer Darmspiegelung. Das ist nicht schlimm, aber jedenfalls kein Vergnügen. - Seit Freitag musste ich aufpassen, nichts Körniges mehr zu essen. Gestern stand der ganze Sonntag im Zeichen der Vorbereitung. Znacht gab es keines. - Heute Morgen bin ich hin gegangen. Ich habe keine Ausrede gefunden, nicht zu gehen. Aber nach diesen drei Tagen ist jetzt gut. Alles sei bestens, sagte der Arzt nach der Untersuchung. Frei gesprochen für die nächsten fünf Jahre. Allerdings gibt es weit mehr Gründe zu sterben als eine einzige Krankheit. Heute freue ich mich am Leben. Morgen auch.

Samstag, 19. September 2020

Das Grillpoulet, die grünen Fliegen und Kater Nepomuk

 Ich gebe es zu, ich war heute nicht motiviert zu kochen. Deutlicher, ich wollte nicht kochen. Aber es gibt am Samstag in Oberwinterthur köstlich gewürzte Grillpoulets zu kaufen. Im Coop ein knuspriges Baguette dazu. Alles in den Garten gebracht. Wasser zum Trinken. - Kaum auf dem Tisch flogen die ersten grünen Aasfliegen herbei, die "gruusigen". - Herumgewedel von Reto und mir. - Nepomuk erwachte aus dem Katzentiefschlaf. Ein Duft hatte seine Nase gekitzelt. Er umrundete den roten Gartentisch und streckte seine Nase in die Luft. Achtete genau darauf, ob wir aufmerksam seien. Schnell auf die Knie von Esther springen, aber die schickte ihn weg. Dann wieder Fliegen wedeln. - Und doch war das Poulet köstlich, so köstlich, dass wir Erbarmen mit unserem Kater hatten, nicht aber mit den grünen Fliegen. - Nepomuk hatte sich beleidigt zurückgezogen. Als wir ihn zu seinem Futtergeschirr riefen, blieb er misstrauisch sitzen. Später stürzte er sich auf die feinen Häppchen und liess kein kleinstes Fitzelchen stehen.

Freitag, 18. September 2020

Neue Briefmarken

 Meine Beste Freundin hat mir manchmal Briefe mit Sondermarken geschickt. Da bin ich auf den Geschmack gekommen. Und die Post hat mich am Wickel. Die schicken mir regelmässig derart einfache Bestellscheine mit oft schönen neuen Briefmarken. Da kann ich nicht anders als bestellen. - Gestern sind die Neuen eingetroffen - Globi und Street Art. Gleich versorge ich sie, wohin sie gehören, bevor sie die Reise antreten. - Vor unendlich langen Jahren hat mir Freundin Moni ein Schächteli gefaltet. Aus Papier, grüngelb marmoriert. Ich falte die Briefmarkenbogen so, dass sie im Schächteli genau Platz haben. Heute Nachmittag schreibe ich sicher einen Brief. Welche Briefmarke? So eine schöne Auswahl!

Donnerstag, 17. September 2020

Wie eine Königin

 Die Freudenkreisübungen (Feldenkraisübungen) heute waren schräg. Wir mussten immer wieder die Zunge rausstrecken. Mal einfach so, dann in rechte, linke Mundecke, hierauf gen Nase und endlich Kinn wärts. - Das war natürlich nicht alles. Rechte Hand auf linke Schulter, mit linker Hand rechten Ellbogen fassen und nach links führen. Nicht vergessen, mit der Zunge in die angegebene Richtung lecken, Kopf leicht rollen und atmen. Okey, nun alles seitenverkehrt. Eine Stunde lang. - Dann war ich auf dem Heimweg und sass wie eine Königin im Bus. Rücken gerade, Nacken beweglich wie nie. Ich schaute huldvoll rechts und links nach den Leuten und dachte an Pfarrer Kari Muoser. Einmal war ich mit ihm durch Schattdorf gefahren, wo er früher "gepfarrert" hatte. Er hob huldvoll die Hand im Auto und grüsste links und rechts - niemand sah ihn.

Mittwoch, 16. September 2020

Eine Feige

 Wenn du gewartet hast. Im Frühling, dass das Feigenbäumchen nicht erfriert. Im Sommer, dass es nicht verhagelt wird. - Wenn du gewartet hast, ob sich Früchte bilden. Gewartet hast und gewartet hast, dass sie grösser würden. - Sie wurden nicht grösser. Wenn du trotzdem die Hoffnung nicht aufgegeben hast. Wenn du die Früchte immer wieder gezählt hast. Und gewartet hast. Gewartet hast. - Und dann, Mitte September, eine Frucht bläht sich auf, wird grösser, dicker, weicher, violetter. - Jetzt nur noch warten, bis du denkst, sie ist reif, die erste Feige dieses Jahres. - Wenn du so lange gewartet hast, dann ist es ein grosses Glück, diese reife, saftige, süsse Feige mit Reto zu teilen und sie zu geniiiiiiessen!

Dienstag, 15. September 2020

Oh, wie schön - ein SommerFerienTag

 Kurz entschlossen fuhren wir gestern an den Untersee nach Gottlieben. Reto hat für uns direkt am Wasser einen Tisch in noblem Restaurant reserviert. Geniessen ohne Worte.



Weil Reto das so gern tut, sind wir nachher mit dem Schiff bis Stein am Rhein gefahren. Ganz gemütlich und mit Wind in den Haaren (meinen!).

Sonntag, 13. September 2020

Spiegeln

 So sagen die Urner Oberländer*innen, wenn sie mit dem Feldstecher etwas anvisieren. Auf der Göscheneralp laufen die Männer (fast) immer mit dem umgehängten Feldstecher herum. Spiegeln immer wieder. Mit Geduld. Mit Interesse an der Natur. Sehen Tiere, die ich nicht entdecke. - Spiegeln. Etwas zu mir her holen, das entfernt ist. - Im Tagesanzeiger Magazin vom 15. August ist das Schauen durch den Feldstecher das Hauptthema. - "Ein Erlebnis jenseits der Reizüberflutung des Alltags". - Der Autor lobt "das reine Schauen", das kein Sammeln von Trophäen sei wie etwa das Fotografieren. - Er schreibt, dass wir mit dem wahllosen und massenhaften Fotografieren das Sehen verlernen. Wir haben gar keine Zeit mehr, uns das einzelne Bild einzuprägen. Und er meint wirklich "ein -prägen", das Bild soll in uns eingehen. Sind wir mit dem Feldstecher, dem Spiegel, unterwegs und entdecken mit viel Ausdauer einen unbekannten Vogel, eine Gämse, einen Steinadler, werden wir uns daran erinnern. Werden wir eine Geschichte haben. - Kinder können mit dem Feldstecher Geduld und Gelassenheit einüben. Sagt der Autor.

Samstag, 12. September 2020

Magisches Johanniskrautöl

 Mit grosser Sorgfalt und viel Geduld habe ich mein erstes Johanniskrautöl angesetzt und diese Woche abfiltriert. Heute hat Reto eine Fussmassage damit bekommen. Beide Füsse und bis zu den Knien. Sorgfältig und behutsamkräftig. Johanniskraut sei eines der wichtigsten magischen Kräuter, habe ich mehrfach gelesen. Sei es! Jedenfalls duftet es so fein, dass man glatt davon heil werden kann. Ich wünsche mir sehr, dass Reto bald wieder ohne Schmerzen gehen kann. Wünschen ist auch magisch. 

Freitag, 11. September 2020

Erzählungen über die Generationen hinweg

 Ich habe heute Morgen mein Gottenkind besucht. Mami von zwei Kindern. Tüchtige Frau. Wir sind sofort in grossen Gesprächen gewesen. Eine Tasse Tee in der Hand, und ab ging es vom hundertsten zum tausendsten. Viele Erzählungen von den Kindern. Sie hat von Sohn und Tochter erzählt. Ich habe auch von Sohn und Tochter erzählt. Das ist lustig, weil meine Kinder in ihrem Alter sind und ich natürlich von der Enkelin hätte erzählen müssen, damit Vergleiche möglich wären. Aber es muss nicht verglichen werden. Erzählen ist wichtig. Sich hören, sich spüren, ohne sich in die Arme zu fallen (Corona). Und immer wieder die Wüstenspringmäuse im grossen Terrarium beobachten. 

Donnerstag, 10. September 2020

Zungen Muskelkater

 Donnerstag - Feldenkraistag. Manchmal sage ich "Turnen für alte Frauen", aber seit kurzem ist ein Mann in unserer Gruppe. - Heute habe ich wohl zum ersten Mal in meinem Leben mit der Zunge "geturnt". Ich zähle jetzt nicht auf, wofür man die Zunge so brauchen kann. Normalerweise. "Turnen" gehört kaum zu dem, woran man/frau so denkt. - Seitenlage, Kopf rollen, mit der Zunge an die Wange tippen. Natürlich innen drinnen. Und dann wie immer: Alle Varianten durchspielen. Kopf rechts, Zunge links, Schulter nach vorn, und was noch alles. Vor allem alles auch umgekehrt. - Irgendwann hat meine Zunge genug vom ungewohnten Herumturnen. Gerade habe ich denselben Gedanken, als Leni fragt: "Haben wir morgen alle Zungen Muskelkater?"

Mittwoch, 9. September 2020

Gestern fort und heute nicht

 In vier Wochen waren wir dreimal im Kanton Uri. Schade, dass die Reise so lang dauert; ich ginge noch öfter. 💓 Und doch bin ich froh, dass ich heute nicht unterwegs bin. Ein Tag ohne Maske. Nicht in meinem Gesicht und nicht in demjenigen von anderen, die ich beim Spazieren sehe. Gestern war es echli gruselig. So viele, viele Leute im Zug. Fast alle mit Masken. Meine Theorie, dass vor allem junge, rebellische Männer sich dem Gesichtsschutz verweigern, hat Risse bekommen. Oder Maskenfalten. Gestern waren es fast nur alte, eigensinnige Mannen, die gar keine Maske trugen oder die Nase frei liessen. Trotzige Runzelgesichter. - Ich werde neue Theorien entwickeln und mich weiter gruseln und meine Haare weiter wachsen lassen. Ich bin am liebsten zu Hause, aber nicht nur.

Montag, 7. September 2020

Erneut Montag

 Gestern Sonntag habe ich viel über vorgestern Samstag nachgedacht. An die Menschen gedacht, die wir bei einem Geburtstagsessen wieder einmal ganz wirklich sehen konnten. Ich durfte vis-à-vis des Geburtstagskindes sitzen. Sie habe ich am Schluss auch umarmt. Vernünftig oder nicht, manchmal muss etwas sein. - Alle zwölf Menschen kennen wir aus der Kirche. Und "Kirche" war auch ein Hauptthema. "Kirche" als Institution, mit der wir alle Mühe haben. Aber auch "Kirche St. Ulrich", die eine Heimat für viele ist. - Ich habe lange überlegt, ob ich von meiner Albe erzählen will, die ich verrissen habe. - Ich habe es getan. Erzählt. Und gefühlt, wie richtig es (für mich) war. Richtig und wichtig, ein Kapitel zu schliessen. Mit der Institution Kirche zu brechen. Dennoch aber nicht das Kind mit dem Bad auszuschütten. Ich bleibe vielen, vielen (Kirchen)Menschen verbunden. Heute Montag spüre ich vor allem Dankbarkeit. 

Samstag, 5. September 2020

Hin und her gerissen

 Die Stimmunterlagen für den 27. September liegen auf dem Pult. Ich habe mich kundig gemacht. Ich habe hin und her abgewogen. Ich habe mir meine Meinungen gebildet. Ich könnte zur brieflichen Stimmabgabe schreiten, wenn nur nicht diese Sache mit dem Wolf wäre. - Es nennt sich "Änderung des Jagdgesetzes". - Ich gebe zu, ich bin keine Freundin des Wolfes. War ich nie. Aber ich bin eine Verfechterin der Biodiversität. Da gehört der Wolf dazu. Soll man ihn verschärft regulieren dürfen? - Als Städterin müsste ich dagegen sein. Der Wolf hat seine Bedeutung in einem Gesamt. Sicher! Klar! - Aber ich lebte (nur) fünf Jahre im Urner Oberland. Ich habe das Meiental vor Augen mit seinen Schafen, die Göscheneralp mit den Geissen. Da und dort ist der Schutz der bäuerlichen Tiere vor dem Wolf schwer einzurichten. - Meine Stimmunterlagen bleiben vorerst liegen. Der Wolf ist schuld.

Freitag, 4. September 2020

So war es

 Gummifäden zwar gestern gefunden, aber farblich assortierte Bändel sind viel schöner an den Bäbihüten. Kaya war zufrieden mit der Grossmutter. Die Grossmutter war zufrieden mit sich selbst.


Was sollten wir weiter tun? - Ich hatte da noch eine Frage: "Kaya, ich habe einst ganz viele Kugeln in verschiedenen Grössen und aus unterschiedlichen Materialien gesammelt. Du hast damit gespielt, als du klein warst. Soll ich sie behalten oder weiter geben?" - "Behalten. Können wir alle Kugeln in der Wohnung zusammensuchen? Wir spielen dann Ballschule." - Das Hütekind kam auch noch dazu. Wir suchten Bälle und Kugeln bis hin zu Baumnüssen und der Strumpfkugel. Auch die Kartoffel, die später in der Gemüsesuppe landete, durfte Ball in der Ballschule sein. - Die beiden Mädchen waren die Lehrpersonen. Reto und ich mimten die Schüler*innen. - Oh, war das streng! Bälle fangen, prellen, rollen, ständig in Bewegung. Aber auch schön war es und einfach superspannend, was die Kinder schon drauf haben an Ideen. Aber dann lockte der Opa des Hütekindes. Er spielte Akkordeon im Garten. Weg waren die Kinder. (Aber sie halfen aufräumen, zum Glück!)

Donnerstag, 3. September 2020

Wo sind die Gummifäden?

 Keine Zeit für lange Geschichten. Kaya kommt zu Besuch. Sie will mit ihren Bäbis spielen. Umziehen, hinaus in den Garten mit ihnen... Ich soll den zwei Sonnenhütchen Gummifäden anmontieren...

Mittwoch, 2. September 2020

Das Steinchen

 Ohne Brille sehe ich wirklich nicht mehr gut. Aber ich weiss, dass das graudunkle Knäuel mit Strichen dran wie Sonnenstrahlen eine Spinne an der Badzimmerdecke ist. Ich finde den richtigen Lippenstift im Schränklein. Nur, was ist der dunkle Punkt in der Badwanne? Schon zwei Tage rätsle ich brillenlos herum. - Insektenkacke? Gartenerde? - Heute habe ich ihn berührt, den dunkelgrauen Punkt: Ein Steinchen! Zwei Millimeter lang, eineinhalb breit, dreidimensional. - Wie kam das Steinchen in die Badwanne? Mit dem Schirm vielleicht, den wir da zum Trocknen aufspannen? - Es kam jedenfalls aus ferner, ferner Zeit auf dem Gletscherrücken daher. Wurde abgelagert. Heisst Sedimentgestein. War vielleicht viel grösser. Rollte in der Eulach herum. Verlor an Volumen, aber nicht an Schönheit. Kam mit uns nach Hause, als wir den Pegelstand der Eulach betrachten gingen nach dem grossen Regen. - Ich mag das Steinchen. Jedenfalls viel mehr als das eine Tierchen, das mit mir das Bett teilt. Bettwanze oder Katzenfloh? Ich lebe in Symbiose.

Dienstag, 1. September 2020

Hände in den Schoss

 Ich werde am Samstag liebe und überaus tüchtige Frauen im Pensionsalter sehen. Die werden fragen: "Was machst du so?" - Sie meinen damit nicht, dass ich einkaufe, koche, Badzimmer regelmässig putze, gern die Stube wische, ungern und selten abstaube, gelegentlich aufräume, ein bisschen handarbeite und so weiter und so fort. - Die meinen: "Was machst du ausserdem? Wofür setzest du dich ein? Was tust du Wertvolles?" - Ich habe dann nichts zu bieten. Punkt. Punkt. Punkt. - Ich will nämlich nicht mehr. Ich bin pensioniert. Sollen nun Jüngere übernehmen. Ich schaue zu mir und zu Reto. Und zu Kater Nepomuk. Interessiere mich für meine Lieben, als da sind Kinder, Enkelin, Freund*innen (Verwandte inbegriffen) und Nachbar*innen. Ich lese, stimme ab, wähle (links). Ich lebe Nachhaltigkeit. Kaufe BIO. Fliege nicht. - Ich sitze immer öfter einfach unter dem alten Baum im Garten und lege die Hände in den Schoss. Ich bin im Ruhestand.

Montag, 31. August 2020

Vorgegriffen

 Ich habe gern Sommer. Heute ist noch August, DER Sommermonat. Aber wir haben vorgegriffen. Wir haben heute zum Dessert die ersten zwei Vermicelles gegessen. Ich habe für mich festgehalten, dass auch der Herbst Schönes und Gutes zu bieten hat. Jetzt muss ich es nur glauben - und ein Auge dafür bekommen. Ein Ohr auch und überhaupt. Aber ehrlich, das beste Vermicelles war es nicht. Das kann gern getoppt werden. 

Sonntag, 30. August 2020

Meine Zeit

 Was mache ich eigentlich mit meiner Zeit? Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig darin Platz hat. Ich bin im Rückstand mit dem Lesen der "Tagesanzeiger Magazine". Es steht so viel Lesenswertes drin, dass ich erst noch im Juni stecke. Heute habe ich von einem Journalisten gelesen, der sich beim Lockdown in eine Datsche in deutschem Wald zurückgezogen hat. Aus Angst. Da war er mit Vögeln, einer Maus und einem Waschbären befasst. Ein Berliner, der von Tieren keine Ahnung hatte. Der Waschbär war so klug wie er. Mindestens. - Seit unseren Ferien habe ich noch nie Tagebuch geschrieben. Kann ich später nicht nachlesen, was Mitte/Ende August bei uns los war. Was schon wieder? Vergessen. Die Zeit ist darüber gerauscht. - Kayas Buch liegt und liegt und setzt Staub an. Dabei ist noch über schätzungsweise fünfzig Jahre zu berichten. - Meine Zeit, wo geht sie hin? Zum Glück kommt immer noch neue dazu. Vorzu.

Samstag, 29. August 2020

Dinge wecken Erinnerungen

 


Da ist sie, meine Wolle. Nicht nur die, die ich gestern gekauft habe. Auch die, die ich in Ardez gefunden habe. Und die, die ich mit einem Gutschein meiner Schwester ausgesucht habe. Sowie die, die ich billig im Manor gekauft habe. Ganz besonders auch die, die noch von "Lang-Wolle" stammt, wo mein Vater gearbeitet hat. Ich kann von jedem Knäuel sagen, woher er kommt, welche Geschichte er hat. 
Geschichte haben alle Sachen auf meinem Pult. Der "Lismi-Chorb" ist ein Geschenk meiner wunderbaren Gotte. Sie hat ihn für mich aus Rumänien mitgebracht. - Die Schreibunterlage hat mir Freundin Bettina gebastelt aus farblich assortierten Papierfetzchen auf Karton. Leider habe ich Bettina unterwegs aus den Augen verloren. Wir haben zusammen Jugendarbeit gemacht. - Die Scheibchenkerze kommt von Stefan, das rote kleine Büchlein von Judith, das schwarze von Livia. Eingepackter Stein, Chrälleliherz und Schneemann sind Basteleien von Kaya.
Dinge wecken Erinnerungen. Ich umgebe mich mit guten Erinnerungen. Dinge mit schlechter Ausstrahlung können weg. Was brauche ich daran zu hängen! 



Freitag, 28. August 2020

Schaf und Wolle

 Wir waren auf dem Markt. Läck, das hatte aber viele Leute! Schon im Bus, dann auf dem Markt und im Gartenrestaurant. Es wäre schön, wenn es nicht fast unheimlich wäre. Da bleibt niemand zu Hause wegen Corona. Wir ja auch nicht. - Es tut halt gut, durch den Markt zu schlendern. Richtige "Heubeeri" (Heidelbeeren) zu kaufen, die nach Grossmutters Beerendessert schmecken. Oder nach Urner Oberland, wo viele Leute "id Häiti" (in die Heidelbeeren) gehen. - Reto hat beim Metzger "Metzger" (=Name) endlich Lammracks aus dem Toggenburg gefunden. Nicht aus Australien oder Neuseeland. - Aber ich - ich habe bunte Wollknäuel verbilligt entdeckt. Kein Halten für mich oder besser gesagt, ein sehr langes Halten. Die Kolonne von Frauen und assistierenden Männern (mit dem Portemonnaie) reichte bis auf die Gasse hinaus. Kleiner Laden, und alle wollen Beratung. - Ich nicht, einfach die NEUN Knäuel bezahlen und in den Rucksack werfen. Sehen, was der Markt sonst noch bietet.

Donnerstag, 27. August 2020

Rucola und andere (Un)kräuter

 Mein Obergärtner Reto ist tätig wie immer. Fussweh oder nicht, es muss etwas gehen. Heute wieder im Garten. Kollege Cornelius hat Nüsslisalat Samen gebracht. Ganz selber generiert. Reto soll heute säen, es sei "obsigänd". Oder ächt "nidsigänd"? - Ich bin an Pflanzen sehr interessiert, aber das mit dem Einfluss des Mondes entzieht sich (noch) meinen Kenntnissen. - Sei es. Reto im Garten. Ich habe extra für den Nüsslisalat Ringelblumen ausgerissen. Aber Reto ruft: "Die da kannst du auch wegmachen." - Gemeint ist meine Reihe Rucola. - Reto hat "Ricola" lieber als Rucola. Aber ich mag das senfscharfe Kraut. Also reisse ich nicht alles aus. Für mich bleibt noch. Wäre für Retos entzündete Achillessehne auch gut. Er soll dann mal nachlesen, was das (Un)kraut alles kann. Zum Gesundwerden!

Mittwoch, 26. August 2020

Tage leben, die unterschiedlich sind

 Reto bekommt eine neue Therapie. Ich frage mich, ob das weh tut. Er sagt, man muss tapfer sein. Und ob es nützt? Hoffentlich braucht es keine Operation. - Ich mache mir einen gemütlichen Tag, nachdem wir gestern bei Retos Schwester in Altdorf zu Besuch waren. Das war interessant. Es gab feines und viel Essen und Wein. Wir hatten wieder eine lange Reise. - Heute also gemütlich für mich. Ich koche erst, wenn Reto zurück ist. Vorher flicke ich kreativ zwei T-Shirts, die Kater Nepomuk gelöchert hat. Chrütli holen im Garten. Verveine für den Winter abschneiden und trocknen. Schauen, ob der Garten sturmsicher ist. Auf den Wind warten.

Montag, 24. August 2020

Vergnüglicher Montag

 Besuch zum Mittagessen motiviert zum Wischen, Ordnen, Aufräumen. Ist das getan, lohnt es sich, rechtzeitig ein "Mise en Place" zu machen, sprich, alles zum Kochen bereit zu legen. Das sieht schön aus. Eine Fülle von Gemüse, Kräutern, Salat. Und dann geht es los mit dem Schnippeln, Braten, Rühren, Köcheln. - Es gibt Lasagne mit viel Gemüse und wenig Hackfleisch für fünf. Judith bringt ein Pfirsich Tiramisu mit. - Um zwölf Uhr sitzen wir am Gartentisch, den Reto gedeckt und beschattet hat. Wir haben es gut. Lachen viel. Es schmeckt. - Die Kinder sind bald weg. Dort weiterspielen, wo sie gestern aufgehört haben. Familie BurriHipp war zum Apéro bei uns. Das Hütekind kam zum Spielen. Die Kinder fragten, ob ich alles lassen könne, damit sie heute weiterspielen könnten. - Jetzt aber ist es Zeit zur Siesta (16 Uhr). Wir sind wieder zu zweit. Ausruhen mit gutem Gefühl.

Sonntag, 23. August 2020

Armes Igelchen

 Gestern gegen Abend ist Reto ganz aufgeregt zu mir gekommen. Ich dachte, mindestens eine Schlange hause in unserem Garten. Eine grosse, gefährliche. Aber im Gras lag ein winziges Igelchen ganz allein. Sieben Zentimeter lang, Äuglein geschlossen, aber es lebte. Sein langes Näschen stellte sich auf, schnupperte, suchte gewiss seine Mama, hatte Hunger. - Sofort lasen wir im Internet nach, was zu tun sei. Igelchen warm betten, draussen lassen, vielleicht holt es die Mutter. Wir legten es auf und unter Heu und hofften. - Leider, leider ist die Mama nicht gekommen. Das Igelchen hat die Nacht nicht überlebt. Wir haben es begraben. Wir trauern um das kleine Tier. Wir haben es in der Hand gehalten, gestreichelt. Seine drei Millimeter langen Stacheln waren noch weich. Füsschen mit fünf kleinen Zehen. Schwänzchen, das in den Spitz läuft. So herzig! So allerliebst!

Samstag, 22. August 2020

Sonnenstrahl

 Reto hat die Sonne schon um 15 Uhr dringend erwartet. Dringend, weil er seine Voraussage bestätigt haben wollte. "Mein Wetterfrosch" täuscht sich ungern. Aber immerhin, zwei Stunden später ist sie da, die Sonne. - Für mich gibt es aber einen weiteren "Sonnenstrahl" oder "Hoffnungsstrahl. Unser Arzt hat gerade (Samstag, 17 Uhr!!!) telefoniert und Reto den Befund gemeldet, den die "Röhre" (Magnetresonanztomografie) ergab: Eine starke Entzündung der Achillessehne. - Der Arzt hat auch die nötige Therapie gleich angeordnet und angemeldet. Eine Operation ist vorerst nicht nötig. Das Gerät, das zum Einsatz kommt, generiert zu 80% Erfolg. - Sonnenstrahl, Hoffnungsstrahl!

Freitag, 21. August 2020

Eingekauft

 Ich gehe nicht gern einkaufen, aber ich will sehen, was im Angebot ist. Also muss ich hin. Mit Reto meistens, der gern "on tour" ist. - Seit wir bargeldlos bezahlen, habe ich keine Ahnung mehr, wieviel "Haushaltgeld" wir verbrauchen. Bestimmt mehr als zuvor. Meist bin ich es, die noch etwas Feines entdeckt, das nicht auf der Liste steht. - Heute haben wir die Tomaten für das Sonntagsmenü sogar bei "Geissbergers Culinarium" gekauft. Schön gross zum Füllen. Bestimmt aromatisch. - Kaum hatten wir zu Hause den Kühlschrank gefüllt und die Früchte "aufgebeigt", bekam Reto einen Anruf von Kollege Cornelius. Ob wir gern Tomaten aus der Pünt hätten. - Wow! Viel grösser als die von "Geissberger". Reif. Duftend. Die grösste über ein halbes Kilo schwer.

Donnerstag, 20. August 2020

Wieder Freudenkreis (Feldenkrais)

 Immer noch ein leicht mulmiges Gefühl, mich mit sieben anderen in einen Raum zu legen und mich zu Übungen anleiten zu lassen. Aber es ist wichtig für mich. Ich bewege mich anders als vorher. Bewusster, leichter. Jedenfalls bin ich heute hin gegangen und habe mich auch über die "Kamerädli" gefreut. Sind noch alle dabei. - Ich will jetzt nicht über die ersten Übungen lästern. Kompliziert wie immer. Mein Intellekt hat es gerade knapp geschafft. - Dann bin ich mit dem Bus heim gefahren. Ich habe mich köstlich amüsiert über zwei ältere Damen, die sich (eigentlich) kennen: "Geht es dir gut?" - "Ja, ja, ja. Dir auch?" - "Auch gut. Und deiner Familie?" - "Ja, ja, ja, alle gesund. Auch der Urenkel." - "Das ist die Hauptsache. Du hast einen Urenkel?" - "Ja, ja, ja, ich bin 94 Jahre alt. " - "94 Jahre? - Hauptsache gesund und noch gut im Kopf." - Ja, ja, ja, ich steige jetzt aus." - "Tschüss, Maria!" - "Wer bist du schon mal? Ich sehe nicht mehr so gut."

Mittwoch, 19. August 2020

Unsere anderen Pläne

 Gestern sind wir für 41.50 Franken Zug gefahren. Je! Mit Halbtax. Beide. Für diesen Betrag konnten wir über sechs Stunden in verschiedenen Zügen sitzen (mit Maske) und lange, lange aufbleiben. Wir kamen genau um 01.00 Uhr wieder nach Hause. - Es hat sich mehr als gelohnt. Nicht die Landschaft - die kennen wir gut. Nicht das Umsteigen nachts um 00.08 Uhr in Zürich. Aber das Zusammensein mit unserem Freund Reinhard in Wassen in unserem Lieblingsrestaurant. - Zuerst haben wir Querbeet geredet. Irgendwann hat Reinhard gefragt: "Von wem wollt ihr etwas wissen?" - Da haben wir viele, viele Menschen abgefragt, die wir kennen und mögen. Reinhard weiss fast von allen etwas. Wir haben in Erinnerungen geschwelgt, waren aber auch betroffen, weil es nicht allen gut geht. - Und dann haben wir noch Käse und Wurst vom Kanton Uri geschenkt bekommen. Weil wir Städter ja nichts so Gutes haben! Ist aber auch wahr!