Dienstag, 30. April 2013

Gestern Morgen waren es noch 25 Schachteln

Die Kirchgasse von Wassen wird unseren Zügelmannen unter der Leitung von meinem "Gottenbub" Fabian lange in Erinnerung bleiben. Besonders der Anfang mit Geländer. Und besonders das Manövrieren beim Pfarrhaus. Ehrlich - eine ziemliche Herausforderung!!!

Aber wir haben es alle miteinander geschafft und denken gern an die Spaghettis im Gehrig und dann wieder an den gemütlichen Ausklang in der neuen Wohnung. Ein Cüppli, ein paar Schinkengipfeli aus dem neuen Backofen, viiiel Mineralwasser, ein Glas Roten und Erzählungen vom Tag. Stolz auf die Leistung, hundemüde vom "Chrampf", kopfschüttelnd über den ungepumpten Mietanhänger, deprimiert wegen zwei Beulen von der Kirchgasse, spöttelnd wegen meinen vielen, vielen, vielen Kartonschachteln mit vielen, vielen, vielen Büchern und schönem Krimskrams. Kann nicht verzichten. Weiss nicht wohin mit allem. Wird sich zeigen.

Gestern Morgen standen noch 25 Kartons in meinem Zimmer. Tageslicht von den Fenstern spärlich. Am Abend waren es nur noch 15 Schachteln. Platz in Gestellen und Kästen nicht unerschöpflich. Wohin mit allem? Wird sich zeigen. Bestimmt!

Donnerstag, 25. April 2013

Zügelgeschichtlein

Am Mittwoch eine letzte Sitzung in Göschenen. Eine halbe Stunde vor Abfahrt kommt mir in den Sinn, dass ich noch duschen könnte. Es reicht gerade noch. Griff zum Haarföhn. Er ist nicht mehr dort. Schon eingepackt. Zweimal im Jahr brauche ich den Haarföhn. Das erste Mal war er in der Kirche, weil Reto damit Wachsflecken ausmachte. Das zweite Mal - siehe vorn: eingepackt.

In der neuen Stube brauchten wir noch eine Spotlampe zum Lesen auf den Sofas. Liegenderweise. Gestern fuhren wir nach Kollbrunn zum "Lampenladen". Schauten uns alles an. Welche Spots sind die schönsten im Land? - Erklärten wir dem Verkaufsberater, was uns gefiel und wofür es sei. Sagte er: "Lesen können Sie damit nicht. Liegenderweise." - In der Dunkelkammer liess er uns erfahren, was er meinte. Kauften wir einen weniger schönen Spot, dafür einen, der seine gewünschte Funktion übernehmen wird: Es werde Licht!

Heute Morgen ist die Nähmaschine meiner Grossmutter aus dem Haus getragen worden. Ich vermisse sie jetzt schon. Und Peppina irrt herum, weil die Sofas weg sind und sonst noch so einiges. Heute ist Vorzügeltag: Sachen entsorgen. Sachen nach Flüelen bringen. Zum Beispiel die Nähmaschine meiner Grossmutter. Zügeln ist grässlich und dreckig und überhaupt! - Ankommen ist auch nicht einfach. Daheim sein ist schön.

Mittwoch, 24. April 2013

Hast du schon - soll ich noch?

Nur noch dreimal schlafen - so sagen die Kinder. Ich bin schon ein wenig aufgeregt. Gerade hat unser Zügelmanager, mein Gottenbub, angefragt, ob der Schnee weg ist. - Ja, wir haben kurzärmlig auf dem Gartensitzplatz Zvieri gegessen. Jetzt geht es wieder treppauf, treppab. "Hast du schon - soll ich noch?" - Reto will einpacken, was ich noch nicht durchgesehen habe. Und die Wegwerfbecher für den Zügeltag sind leider auch eingepackt. Na, wir vermögen es, neue zu kaufen. Morgen. Nur nicht heute. Heute sind wir schon zu müde zum Denken. Handeln geht noch. Ob es gut kommt?

Dienstag, 23. April 2013

Wiederholen kann man nichts

Es ist immer noch weiss in Wassen, und ich habe Bedenken für geblüht habende 44 Tulpen unter dem Schnee. Aber heute scheint die Sonne, und wir gehen bald wieder los > Langenthal in den Dreierleiladen. Bald schon letzte Gelegenheit, noch fein duftende Seifen, wohlschmeckende Dörrfrüchte, farbenfrohe Putzlappen zu kaufen bei unserem Sohn. Mit den Putzlappen, da spinne ich: Ich sammle sie. Sie sind so schön. Ich putze nicht mit ihnen. Heute scheint die Sonne, und wir wiederholen die Blustfahrt. Wir wiederholen gar nichts, wir machen eine zweite Blustfahrt - aber mit dem Schnee im Nacken.

Montag, 22. April 2013

Extrem am Arbeiten

Ich kann es nicht haben, diese ganzen traurigen oder beleidigten Blicke, weil wir bald gehen. Darum arbeite ich extrem, als wäre ich noch ganz da: Gottesdienst am Pfarreienfest, Text für das Pfarreiblatt, das sowieso schon voll ist, Dankkarten für Lektor und Lektorin, die austreten. Wir sind ja nicht die einzigen, die gehen. Ist doch das Leben. Das einzige, was sicher ist, ist doch, dass sich alles verändert. "Panta rhei", alles fliesst, sagten schon die alten Griechen. Also soll sich niemand beklagen, dass wir gehen. Immerhin waren wir fünf Jahre da. Lasst mich weiter arbeiten, jetzt und heute. Reto findet nur, dass ich das am falschen Ort tue. Was ist jetzt mit meinen Siebensachen, die noch eingepackt gehören?!

Sonntag, 21. April 2013

"Muess i denn zum Städtele hinaus..."

Heute habe ich in Wassen den letzten Wortgottesdienst vor dem Auszug gehalten. Thema "Eifersucht". Ausgehend vom Lesungstext, in dem die Kirchenoberen eifersüchtig sind auf die ersten "Missionare" Paulus und Barnabas. - Ich habe gesagt, dass man die Eifersucht nicht wahr haben will und dass sie uns klein und hilflos macht, dass sie rückwärts gerichtet ist und weitere Gefühle wie Angst, Traurigkeit und blanke Wut nach sich zieht. Ich habe launige Beispiele aus dem Leben gegriffen.

Nachher sind wir zum Apéro in den "Hirschen" gegangen. Vier Frauen waren schon da und haben über die Eifersucht debattiert. Dass ihr Mann sich vorsehen sollte, wenn er mit einer Jüngeren... Die Frauen alle älter als ich. Und ich hatte gedacht, meine Predigt werde nicht ansprechen, das Thema sei nicht altersgemäss. Eifersucht vorbei im Alter der Kirchengängerinnen und Kirchengänger. Ha, das Thema bleibt bis zuletzt!

Sepp war "echli hässig", weil ihm entgangen war, dass es mein Letzter in Wassen war. Er hat für mich singen wollen: "Muess i denn, muess i denn zum Städtele hinaus." Als er es erzählte, hatte er Augenwasser. - "Muess i denn, muess i denn zum Städtele hinaus" hat mein Schwiegervater mit viel Galgenhumor und ohne Tränen gesungen am Tag, als er mit "Mammi", seiner Frau, ins Altersheim zog. - Warum nur ist "Gehen" mit so vielen ambivalenten Gefühlen verbunden, dass ich mich gar nicht mehr auskenne??

Samstag, 20. April 2013

Männertrost

Es hat geschneit, wo ich mich doch soooo über den Frühling und die 44 blühenden Tulpen in unserem Garten gefreut habe. Wo sind sie geblieben?

Reto weiss, dass solche Situationen zu Abstürzen seiner Ehefrau führen können. - Ist ja nicht so schlimm. Redet sie einmal ein bisschen weniger. Zwei, drei Tage. Kann doch nur gut sein.

Ist es ihm dann doch zu still? - Jedenfalls versucht er immer, seine Angetraute, lang Vertraute im voraus schon zu trösten: Der Wetterbericht meldet beinahe den Weltuntergang, und es schneit, was nur möglich ist, aber Reto sagt: "Morgen könnten wir grillieren." Usw.

Das System ist immer dasselbe: Herunterspielen, wegreden, nicht ernst nehmen. - Statt getröstet zu sein, bin ich dann so wütend, dass ich die frei geräumten Wände hochgehen könnte.

Männertrost - gibt es das überhaupt???

Freitag, 19. April 2013

Komm, lass uns eine Blustfahrt machen

Gestern war das, als die Welt im Frühlingsrausch sich zu blühen anschickte. Gestern war das, als Reto und ich um zehn Uhr in Winterthur sein MUSSTEN, und dann so viel Freude am Überland-Fahren hatten. Gestern sagte ich zu meinem Ehemann: "Gäll, wir machen eine Blustfahrt, wie das Pensionierte so gerne tun." - Gestern waren wir pensioniert, und es war Frühling.

Heute? - Heute sortieren wir und putzen wir und tragen wir Sachen herum. Heute kippt der Tagesplan alle halbe Stunde. Aber es ist ja egal, was zuerst und was nachher kommt. Hauptsache, in acht Tagen ist alles eingepackt. - Heute schaue ich bestmöglich nicht, was das Wetter macht.

Donnerstag, 18. April 2013

Nicht eher möglich

Ich konnte meinen heutigen "Post" auf meinem "Blog" nicht eher verfassen. Nach dem grauenhaften Wetterbericht mit bis zu einem halben Meter Neuschnee auf unserer Höhe, musste ich den ersten (und einzigen?) Sommertag auf dem Sitzplatz bis zur Neige auskosten. - Ja, auch bis zur Neige des geschenkten "Chardonnay" aus Kalifornien. Wir müssen ja aufräumen vor dem Zügeln.  Und - so habe ich Reto verheissen - wenn der Schnee kommt, schlüpfe ich unter die Bettdecke mitsamt dem Kopf  und komme bis zur Schneeschmelze nicht mehr hervor. Nicht mal für ein Glas Roten!

Mittwoch, 17. April 2013

Warda Bleser-Bircher

Nein, "Unter einer anderen Sonne geboren" ist nicht wirklich ein spannender Film. Spannend kann man nicht sagen. Aber schön. Und man wird beim Schauen immer wohler, fröhlicher, glücklicher - besonders als Frau.

Der Film beginnt damit, dass die 101 Jahre alte Frau drei Kerzen zu ihrem Geburtstag nur mit Mühe ausblasen kann: "Die unfolgsamen Kerzen!" sagt sie. Aber nachher erlebt man eine "purlimuntere", hellwache Frau, die ein ungeheures Wissen immer noch abrufen kann und die voller Erinnerungen ist an ein so spannendes Leben, dass sie und ihr Mann gar nicht realisiert haben, dass die Kinderfrage an ihnen vorbei ging, ohne dass sie es merkten. Warda Bleser-Bircher sagt: "Nicht wahr, ein Leben kann auch auf andere Art fruchtbar sein."

Diesen DVD habe ich kürzlich angeschaut, und er war mir nötig. Damit ich nicht zu sehr an der Vergänglichkeit herumstudiere. Noch lebe ich, und Warda Bleser-Bircher macht mir Mut, nochmals richtig aufzudrehen.

Dienstag, 16. April 2013

Countdown

Bei zehn beginnt man laut rückwärts zu zählen. Morgen also. Da sind es noch zehn Tage bis zum Zügeltag. - Im Keller stapeln sich grosse Umzugskisten. Gestern hat Reto diese sortiert nach Zimmern und Kellern. Er hat tatsächlich all die Kisten nochmals dahin und dorthin getragen, auf dass die starken Zügelmänner von Fabian es möglichst einfach haben werden.

Eigentlich läuft unser Countdown schon lange. - Heute Nachmittag packen wir Geschirr ein. Hoffentlich geht es damit nicht wie mit dem Tagebuch, das ich unbedingt haben musste, das wir gestern mit viel Mühe wieder ausgegraben haben. Das Gebetbuch, das auch schon eingepackt ist, bleibt, wo es ist. Und alles andere bleibt ab sofort auch, wo es ist. Eingepackt oder nicht. Der Winter wird schon nicht noch einmal kommen. Sonst müsste Reto grässlich frieren. Alle Winterkleider eingepackt.

Das mit dem Countdown ist doch blöd. Beginnt er nicht mit der Geburt? - Ich zähle nicht mit.

Montag, 15. April 2013

Auch wir...

Es ist zwanzig Minuten nach ein Uhr. Die Älplermagrone von Reto waren fein wie immer. Das Geschirr ist abgewaschen. Der Herr Pfarrer ist nach Sachseln aufgebrochen. Siesta-Time.

Bevor ich ein wenig lesen gehe - Karl Popper, Philosoph, weil er so nett aussieht - habe ich die Tulpen gezählt, die blühen: Vierzehn. Und ich habe am Thermometer nachgeschaut, wie warm es ist: Auch wir bringen 19,3 ° hin!

Am Nachmittag werde ich einen weiteren Gottesdienst fertig bringen, mit dem ich dann diese Woche vom Wiler über Göschenen nach Gurtnellen-Dorf unterwegs bin. - Heute Morgen haben wir im Team ganz fest am Festgottesdienst vom 5. Mai gearbeitet. Wir haben es hin gekriegt.

Jetzt also verdiente Pause. Nach dem Kaffee an der Sonne geht es weiter.

Samstag, 13. April 2013

Himmel und Erde müssen vergehn...

Und wieder räumen wir ein und auf. - Da ist das rote Holzkistchen, das man mit Lochstreifen füttern kann, und dann macht es Musik. Einpacken oder nochmal hören? - Ich drehe den Kartonlochstreifen durch mit der Melodie "Himmel und Erde müssen vergehn, aber die Musici, aber die Musici bleiben bestehn." - Diesen Kanon haben wir im Lehrerseminar kunstvoll gesungen. Heute treibt er mir die ersten Tränen in die Augen, seit wir am Einpacken sind.

Himmel und Erde müssen vergehn - und sonst noch so einiges. - Heute Morgen habe ich die Oberministranten mit allen guten Wünschen in ihre eigene Zukunft entlassen. Sie werden die Minigruppe gut leiten. Es wird weiter gehen - aber eben ohne mich. Es ist das definitive, letzte Loslassen der Jugendarbeit, für die ich mich freiwillig und angestellt engagiert habe, seit ich zwanzig Jahre alt war. Es ist richtig so, aber es ist halt doch so, wie damals, als Stefan und später Judith von zu Hause ausgezogen sind. Unumkehrbar.

Himmel und Erde müssen vergehn. - Es gibt Lochstreifen noch ohne Löcher mit einer Lochzange dazu. Da kann man seine eigene Melodie einstanzen. - Eine neue Melodie ist zu erfinden!

Freitag, 12. April 2013

Meine allererste Handtasche

Gestern stand sie noch auf einem halbleeren Gestell - meine allererste Handtasche. Heute wollte ich sie von nah fotografieren und im Klingklang ehren. Aber meine Hand griff ins Leere. Eingepackt. Von mir selbst. Ich erinnere mich.

Ich erinnere mich an meinen ersten Lohn als junge Lehrerin. Ungeheurer Geldbedarf. Nachholbedarf. Da habe ich mir meine allererste Handtasche gekauft. Unter anderem. Mit verschnörkeltem Metallhandgriff. Dreifarbiges Leder. Innenfächer. Taschenspiegel schon enthalten. "S' Wonder!". - Niemals hätte ich dieses gute Stück entsorgen können. Wäre ja damit ein Indiz einer wichtigen Lebensepoche weg gewesen. Materielle Unabhängigkeit. - "S'Wonder!"

Mit der Pensionierung hat sich eine neue, eine der letzten, Lebensepochen an mich herangeschlichen. Von hinten. Hängt sich an mich und macht mich ganz müde. Ich muss mich wohl nächstens umdrehen und ihr ins Gesicht sehen: Sie nennt sich "Alter". Sie ist verschwistert mit dem Tod. Er kommt näher.

Ingrid Riedel schreibt:
" Was letztlich ansteht...ist die Begegnung mit unserer Endlichkeit als einer begrenzten Lebenszeit...das Heranlassen der emotionalen Erfahrung, dass unser persönliches Sterben eines Tages ansteht, unausweichlich sein wird."

Ich habe meine allererste Handtasche gut eingepackt. Sie kommt mit mir in unsere nächste Wohnung, in die nächste Lebensepoche - und mit ihr all die kostbaren Erinnerungen an ein mittlerweile 64jähriges Leben. "Lechajim" wünschen sich die jüdischen Menschen am Freitagabend, wenn sie ein erstes Glas Wein erheben. "Lechajim" - auf das Leben!

Mittwoch, 10. April 2013

"Es Gnusch"

Hey, hey, hey, wenn das so weiter geht. Ich garantiere für nichts. So ein absolutes "Gnusch", wie das Leben gerade ist. - Reto sagt: "In diese Schachtel brauche ich Leichtes." Dabei wollte ich die Sitzung für den Abend vorbereiten. - Reinhard fragt: "Liest du das neue Pfarreiblatt nochmals auf Ungereimtes durch?" - Dabei wollte ich Leichtes in die Schachtel "beigen". - Ernst meint: "Jetzt ist es abschiedlich." Dabei will ich nicht sterben. Jetzt nicht. - Ich rüste Lauch für Lauchwickel und bin dabei selbst verwickelt in Leichtes, Schweres, Altes, Neues. "Es isch es Gnusch." würde mein Mami sagen. Das ist es.

Dienstag, 9. April 2013

Aus der Flasche trinken

Heute ist es extrem: Reto vollbringt Bananenschachtel um Bananenschachtel, und ich stehe nur staunend vor den leeren Gestellen und bin nicht mehr zu Hause. Hat doch der "verrückte" Ehemann alle Weingläser - weiss und rot und "sektig" - schon gezügelt, ohne dass ich es rechtzeitig mitbekommen habe, um das Unternehmen zu stoppen. Ich möchte doch noch Wein aus einem anständigen Glas trinken dürfen. Reto sagt, man könne auch aus der Flasche trinken.

Am Abend laufe ich dann manchmal auch noch zu Hochform auf. Hoffen wir, das sei heute so. Mein "Götti-Rüedu-Kasten" wartet  auf die Sichtung. Wenn gesichtet, dann einpacken. Da gehe ich nun mal hin. Aber später am Abend, da trinke ich zwei Glas Rotwein, ganz sicher wahr. Im Sekretariat hat es Gläser, ganz richtige Rotweingläser.

PS. Ohne Reto könnten wir wohl nicht termingerecht umziehen. Muss ich zugeben...

Montag, 8. April 2013

Und wieder...

Und wieder waren wir in Winterthur. Wir gehen und wir kommen, und wir gehen und wir kommen - bis wir bleiben. - Heute sind die zwei Sofas gekommen, die wir in Altdorf bei Möbel Bär bestellt haben. Rot. "Peppig." hat Herr Bär Junior gesagt. - Uns gefallen die Dinger wirklich. Nur! In der Puppenstubenstube hat schon fast nichts mehr Platz vor, hinter und neben ihnen. Dabei haben wir doch noch unseren grossen Familientisch. Wenn er dann für die ganze Familie verlängert ist, müssen die einen im Gang, die andern auf dem Sitzplatz essen. Macht nichts, Hauptsache, alle kommen!

Heute durften wir bei Judith die Füsse unter den Tisch strecken; sie hat für uns wunderbar gekocht. Danke!

Sonntag, 7. April 2013

Mir ist Sonne versprochen

Letzte Chance für die vom Wetterbericht versprochene Sonne für heute Abend: Gleich fahren Reto und ich ins Meiental zu einem letzten Gottesdienst an diesem Wochenende, dem vierten. Dazwischen gut essen, viel feinen Wein trinken bei Sepp und Vreni in Altdorf. Neue Wohnung gesegnet. Wir müssen los...

Samstag, 6. April 2013

Der kleine Niklas ist getauft

Letzten Samstag eine Trauung, heute eine Taufe - letzte wichtige Feiern für den Seelsorgeraum Urner Oberland. - Es war berührend, wie die ganze Taufgesellschaft, jede und jeder, den kleinen Niklas nach dem Taufakt in Ruhe und Achtsamkeit gesegnet hat. Nur ich habe den kleinen Buben erschreckt: Ich habe ihm den dritten Guss Wasser direkt in die (geschlossenen) Äuglein geleert. Da ist er aber erwacht. Unterdessen war ich am Salben mit Chrisam: Zum König, dass er lernt, sein Leben selbst zu regieren; zum Priester, dass er eine eigene Beziehung zu Gott findet; zum Propheten, dass er seine Stimme in der Welt und für die Welt erhebt. - Er hat seine Stimme erhoben, laut und deutlich!

Freitag, 5. April 2013

Oh, oh, oh...

Oh, oh, oh, nur noch drei Wochen bis zum Umzug! - Wir wollten doch noch alles aufessen, was im Keller und in der Küche vorrätig ist. Aber die vielen Osterhasen über dem Fernseher erleben vielleicht noch Pfingsten oder Erntedank!? Und so viele Spaghettis und Nudeln wie im Keller liegen, können wir in drei Wochen nicht vertilgen, ohne dass sie uns aus den Ohren "lampen".

Oh, oh, oh, nur noch drei Wochen bis zum Umzug! - Wir wollten doch noch ein paar Leute ein weiteres Mal besuchen. Aber die mir wichtigste Person ist gerade für Wochen zur Erholung gefahren. - Erholung bräuchte ich auch. Wäre ich doch mitgefahren. Und dann, wenn alles vorbei ist, zurückgekommen mit der coolen Bemerkung: "Oh, ihr habt schon alles geschafft?"

Oh, oh, oh, nur noch drei Wochen bis zum Umzug! - Wir wollten doch unsere Sachen auf ein bescheidenes Mass reduzieren. Aber ich hänge noch an so vielem. Brauche Zeit, um mich zu trennen. - Dann trenne ich mich eben nicht. Müssen halt die starken Zügelmannen von Fabian ein bisschen mehr schleppen. Kann ich etwas dafür, dass die Zeit plötzlich und erstmals so davonrennt?!!

Mittwoch, 3. April 2013

Zahlenspielerei

Noch 32 Tage hier im Urner Oberland. 32 war meine Schülerinnennummer bei Lehrer Paul Rüegger. Von 1 - 41 mussten wir jeweils laut und deutlich der Reihe nach unsere Note zum Eintragen ins Notenheft bekanntgeben. Als ich 3,5 im Rechnen hatte, muste ich fast weinen. - "Lauter!" befiehlt Herr Rüegger.

Die Quersumme von 32 ergibt 5. - 5 Menschen waren heute im Werktagsgottesdienst in Göschenen. 3 von ihnen kamen am Schluss in die Sakristei und bedankten sich für den Gottesdienst.

Am 5. Mai werden wir im Rahmen des Pfarreienfestes verabschiedet. Gut 5 mal 100 Tonijoghurt hat Reto gegessen, um Kerzengläsli für ein wunderschönes Weihnachtsfest zu sammeln. Heute haben wir zu hören bekommen, dass man das ja wohl nicht mehr macht. Wozu auch??!

32 war meine Schülerinnennummer. 5 ist meine Herzenszahl. Jedenfalls heute. Weihnachten ist eine andere Nummer.

Dienstag, 2. April 2013

Zum ersten Mal

Schön, dass es immer wieder ein erstes Mal gibt - auch im Pensionsalter noch! - Heute kam ausser der Sakristanin zum ersten Mal niemand zum Werktagsgottesdienst im Wiler. Wir hätten uns fragen können: Warum nur, warum? - Das haben wir nicht getan; wir haben gelacht und sind wieder nach Hause gegangen. - Ich nehme es heute als Zeichen, dass ich zum ersten Mal dem Gefühl des Pensioniert-Seins" nachgeben darf, nachspüren darf. Hey, hey, es kommt eine neue Zeit. Zum ersten Mal im Leben überhaupt werde ich über längere Zeit meine Tage und Nächte einteilen dürfen, wie es mir gefällt. Und meinem Ehemann. Und den neuen Nachbarn. Und wem noch?

Wirklich! Ist man nicht vor allem fremd bestimmt von der Geburt bis zur Pensionierung? - Lange Jahre muss man gehorchen in Schule und Elternhaus. Nachher muss man sein Leben verdienen. - Aber jetzt ist genug: Ich muss nicht mehr; ich darf.

PS. Schlimm war es ja all die Jahre auch nicht. Trotzdem!

Montag, 1. April 2013

Pensioniert

Seit Mitternacht bin ich pensioniert. Dass ich heute im Betagtenheim Gottesdienst halte, morgen im Wiler, übermorgen in Göschenen, überübermorgen in Gurtnellen-Dorf, dass ich am Samstag einen kleinen Niklas taufe, dass ich Samstag und Sonntag ausserdem drei Gottesdienste habe - das alles ist Goodwill, Dreingabe, aber gegen Bezahlung.

Ich spüre nichts, wenn ich daran denke, dass ich pensioniert bin. Aber ich spüre Unruhe, wenn ich an die bevorstehende "Züglete" denke. Tagtäglich MUSS geräumt werden, eingepackt, zusammengebunden. Nacht für Nacht Entschlüsse fällig, worauf ich auch noch verzichten kann.

Gestern hat Reto meine Predigten von fünf Jahren Urner Oberland zu drei Bündelchen Altpapier gemacht. Heute werde ich "zig" Ordner von sechs Jahren Studium reduzieren auf ein allerwichtigstes Mass "Bhaltis".

Es wird sich zeigen, was man braucht, was man vermisst, was auch noch zu entbehren wäre. Es wird sich zeigen, was wichtig ist im Leben und für das Leben.