Freitag, 13. August 2021

Anfang und Ende

 Vor genau 10 Jahren, am 13. August 2011, habe ich mit meinem Blog begonnen. Ich wollte etwas Neues anfangen, etwas, das Freude macht. Ich hatte es nötig, weil die kirchliche Obrigkeit von Chur ihren unseligen Einfluss bis nach Wassen geltend machte. 

Heute schreibe ich hier zum letzten Mal. Einfach, weil es genug ist. Nach zehn Jahren und 3018 Blogs höre ich ganz zufrieden auf.

Schön, dass ein paar Leute gern lasen, was ich schrieb. Schön! Wirklich schön! - Ich wünsche Euch allen von Herzen Gutes, Schönes, Liebes, Frohes...Und das Gefühl und das Wissen, dass wir alle zusammen gehören. Und mit uns Tiere und Pflanzen und Himmel und Meere.

Ein paar Sternschnuppen mögen für Euch fallen und die meisten Wünsche sich erfüllen!!!

Donnerstag, 12. August 2021

Darf man das?- Ja, klar, darf frau das!

Ich verreise heute ein bisschen. Es wird heiss, und ich will meine Sommersandalen anziehen. Schöne, neue weinrote. Aber ich habe unlackierte Zehennägel. Ist das gruusig? Darf frau so herumlaufen? - Ich habe beschlossen, dass ich nicht (mehr) fragen muss. Ich darf, was für mich stimmt. Gefallen will ich nur mir. Für mich ist es in Ordnung, immer weniger Kosmetika auf meinen Körper zu bringen. Es ist nicht nur in Ordnung, ich will es so. 

Mittwoch, 11. August 2021

In die Nacht hinein draussen

 Oh, der Sommer! - Er ist wieder da. - Gestern waren wir eingeladen. Zu viert sassen wir bis nachts um halb elf im Garten unserer Gastgeber. Eine Nachtkerze nach der anderen ging auf. Der Sichelmond zeigte sich. Sterne streuten Lichtpunkte. Das BurriKunzGestirn erinnerte an Alberto. Wir assen und tranken fein, bis wir kugelrund und herrlich satt waren. Erzählten uns vom Leben. Dem vergangenen und dem, das jetzt stattfindet. Dann gingen Reto und ich zum kleinen Bahnhof. Fuhren zwei Stationen und spazierten durch den nächtlichen Eulachpark heim. Wir waren noch nicht einmal die letzten Heimkehrenden.

Dienstag, 10. August 2021

Kinder, Kinder

 Nach dem Einkauf auf dem Markt, trinken wir bei schönem Wetter Kaffee am Graben unter Platanen. Und es ist wieder schönes Wetter. Das gibt es noch. Sommergefühle. - In unserer Nähe geniesst eine Familie. Das etwa 7 jährige Mädchen trinkt gesittet Rivella, während der kleine Bruder sich den metallenen Kartenständer vor den Mund hält und damit "telefoniert". Sehr laut telefoniert. Wir alle sollen etwas davon haben. Nicht alle freuen sich. Ich mich schon, weil ich weit genug weg bin, und weil es mich fasziniert, was der Kleine mit dem Metallding sonst noch anstellt. Boden planieren. Ablecken, was nun dran ist. - Irgendwann sind wir wieder zu Hause. Ein weiteres kleines Kind über unseren Köpfen spielt Blockflöte. Sehr ausdauernd auf einem Ton. Ich bin überzeugt davon, dass es seiner Meinung nach die tollsten Melodien spielt. Reto findet, wenigstens könnte es der ein-tönigen Sache Rhythmus beigeben.

Montag, 9. August 2021

Unser gelöcherter Garten

 Es sind kleine Schnecken mit Häuschen. Sie sind überall und immer mehr. Der Igel will sie nicht. Ich will sie auch nicht. Also beginne ich sie abzulesen, einzusammeln. Ich gebe ihnen sogar Futter in ihr Deckelbecherchen. Heute, bevor ich in die Stadt fuhr - nach sehr langer Zeit wieder einmal - habe ich einen Umweg gemacht. Deckelbecherchen an der Eulach geöffnet. Aber es wollte niemand raus. Schütteln bringt es auch nicht. Herausklauben ist angesagt. Morgen geht das Sammeln weiter. Wenn zu viel Loch, ist nix mehr da!

Samstag, 7. August 2021

Gleichzeitig

 Ich lese einen Roman, in dem es darum geht, dass die Natur sich gegen die Menschen wendet. Sprich, Wale bringen Schiffe zum Kentern. Es entstehen neue hochgiftige Quallenformen. Ein Wurm höhlt im Meer Bodenformationen aus. - Staaten versuchen zu vertuschen. Die Gaswirtschaft will nichts wissen. Forscher bleiben dran. - Ein spannendes Buch, das vor 17 Jahren geschrieben worden ist. - Unglücklicherweise spielt das Wetter verrückt. Jetzt, wo ich das Buch lese. Waldbrände und Überschwemmungen gleichzeitig, einfach an verschiedenen Orten. Eisschmelze im grossen Stil. Und allmählich kommen die letzten Klimazweifler ins Grübeln. Hoffe ich. - Im Tagi hat es diese Woche Empfehlungen gegeben, wie dem knappen Gemüse- und Früchteangebot im kommenden Winter zu begegnen sei. Jetzt Gemüse und Früchte haltbar machen. Einfrieren, fermentieren, einlegen. Mir gruselt.

Freitag, 6. August 2021

Der heutige Tag in 5 Worten

 Ich mag Bücher, die mir Aufgaben stellen. Mein neustes in dieser Art heisst "Spring in eine Pfütze". - Gestern durfte ich auf einer Weltkarte die Länder bunt ausmalen, in denen ich schon war. Na, ja, so viele sind das nicht und fast alle in Europa. Aber ich muss nicht die ganze Welt bereisen. Ist doch ganz nah auch viel Spannendes zu beobachten. - Heute heisst meine Aufgabe: Beschreibe den heutigen Tag in 5 Worten":

1. Freitag

2. halbgesund

3. RöstiSpiegelei

4. immernochnichtSommer

5. RosmarinErnte

Übrigens "Worte" sind bedeutend, Wörter nicht. Meine Fünf sind Wörter.

Mittwoch, 4. August 2021

Reise in die Vergangenheit

 Unser Pfarrerfreund Josef ist mittlerweile 94 Jahre alt. Wir haben ihn gestern in Muotathal besucht. Auf der Hinreise haben Reto und ich uns erzählt, was wir mit Josef in den vergangenen Jahrzehnten alles unternommen haben. Es ist unglaublich viel! Wanderungen, ganze Wochen in  der Kaplanei Obhäg über dem Sattel. - Wir haben ihm, der nun am Rollator geht und im Altersheim lebt, von unseren Erinnerungen erzählt. Gesagt: "Wir haben mit dir so viel erlebt." - Seine Antwort: "Ich mit euch auch." - Nach langem Plaudern befürchtete ich, er könnte nun müde sein. Er sagte: "Ich bin ans Schwatzen gewohnt." - Vierundneunzig und immer noch Schalk in den Augen.

Montag, 2. August 2021

Wir brauchen Hoffnung

 Gestern war Sippentag in Hettlingen. Die Surys haben die Burris eingeladen. Sehr schöner Anlass in geschmücktem 1.Augustzelt.  - Irgendwann kam das Gespräch auf all das, was beängstigend ist in unserer Zeit. Corona, Klimawandel, gesellschaftlicher Frieden...Satz für Satz noch mehr Angst. - Aber unter uns waren sechs Kinder. Ihre Zukunft? - Ein Kindchen ist noch unterwegs, kommt aber auch bald zur Welt. Ich fragte den zukünftigen Papa nach seiner Hoffnung. Er muss doch Hoffnung haben, wenn er es wagt, sein Kind in diese Welt zu bringen! - Ich bin überzeugt davon, dass wir aufhören müssen uns lähmen zu lassen durch die Angst. Im Tagi-Magi Nummer 24 vom 19. Juni kommt die Philosophin Donna Haraway zur Sprache. So gut! Das, was ich meine:

"Wir leben in einer beschädigten und verwundeten Welt. Was also tun? Wir müssen uns gegenseitig motivieren, Dinge anders zu machen. Das geht aber nur, wenn wir uns andere Geschichten erzählen, positive, utopische Geschichten. Geschichten, in denen wir eine neue Rolle spielen, als lebendige und fürsorgliche Wesen."

Auf denn! Lasst uns Geschichten leben und erzählen, die bekömmlich sind für die sechs Kinder am gestrigen Festtag!!! 


Mittwoch, 28. Juli 2021

Nicht mehr gratis!

 Was haben wir uns eigentlich gedacht, damals, als wir alle fünf Gratistests inbezug auf Corona in der Apotheke hätten holen können? - Dass wir uns eh impfen lassen und uns also nicht selbst testen müssten? Dass uns das nicht viel angehen könne, weil wir ja so gut aufpassen würden? - Jedenfalls haben wir auf die Gratisdinger verzichtet, um jetzt zwei Selbsttest für je zehn Franken zu kaufen. - Seit unserem schönen Ausflug nach Ilanz bin ich echli krank. Vor allem huste ich, und die Temperatur ist wenig erhöht. Alles nicht so schlimm, aber am Samstag waren wir zu Besuch bei unserer Tochter. Seither plagt mich die Sorge, ich könnte sie angesteckt haben. Und wenn es trotz Impfung Corona wäre??? - Wir haben also heute Morgen unsere Stäbchen in den Nasenlöchern gedreht und auch sonst genau getan, was in der Anleitung stand. Und dann gewartet. - - - - - Hurrah, wir sind nur normal erkältet. Wir dürfen am Sonntag zum Familientreffen. Wir haben auch noch Zeit, gesund zu werden.

Montag, 26. Juli 2021

Schnecken

 Vor vielen, vielen Jahren... Ein Märchen ist es nicht, sondern wahr. Vor vielen, vielen Jahren habe ich im Englisch gelernt, Regen sei "lovely weather for ducks" (wunderbares Wetter für Enten). Ich wandle das heute ein wenig ab und behaupte, Regen sei "lovely weather for Schnecks." - Reto hat Mühe mit mir. Ich will partout keine Schneckenkörner streuen. Ziemlich aufgebacht ist er vom ersten Gartenrundgang zurück gekommen. Sagte: "Ich setze nie mehr Salat, wenn ihn doch nur die Schnecken fressen!!!" - Ich dachte, von den sechs Eisbergsalat Setzlingen sei mindestens die Hälfte ratzeputz gefressen. Aber eine Besichtigung ergab, dass alle überleben werden. Sie sind höchstens angeknabbert. Und wie sagte Albert Schweitzer, der Urwalddoktor: "Ich bin Leben mitten unter Leben, das leben will." (Auch die Schnecken...)

Freitag, 23. Juli 2021

Unser Surprise Verkäufer

 Wenn wir auf den Markt gehen, treffen wir ihn und kaufen ihm sein Heft ab. Ich lese es sehr gern. Spannend und ziemlich links wie ich. - Heute habe ich unseren Verkäufer, dessen Name ich mir leider nicht merken kann, gefragt, ob er in die Ferien geht. - Nein, er geht nicht, aber seine Söhne gehen wie andere junge Leute. Nach Spanien der Eine. Und seine Frau kann/darf nach 30 Jahren zum erstenmal in ihre Heimat Äthiopien. - Er ist Eritreer. Würde er nach Eritrea reisen, käme er dort ins Gefängnis, sagt er. - Das ist traurig, sage ich. - "Es ist schon immer traurig." sagt er leise. Seine Augen sind traurig. Schon immer.

Mittwoch, 21. Juli 2021

Manolito

 Rasenroboter mag ich bisher nicht so. Ohne dass ich das restlos begründen könnte. Ich kenne halt keinen persönlich. - Aber jetzt hat eine Freundin von uns das Fröschli Manolito angeschafft. Sie ist sehr zufrieden mit ihm und kennt ihn schon recht gut. Weiss, wann er seine Arbeit gern tut und wann er nicht unter dem Dach hervor kommt. Sie redet mit ihm. Er ist ihr Verbündeter, und hier ist er in seiner ganzen Schönheit. Stehen ihm die gelben Räder nicht ganz besonders gut?!



Montag, 19. Juli 2021

Denken

 Ich geh so für mich hin, nichts zu denken ist mein Sinn. Da liegt etwas Herziges auf dem Boden: Ein kleiner, weicher PuBär. Mein Denken setzt gegen jeden Vorsatz ein. Bärchen am Boden, drei Frauen mit Kinderwagen weiter vorn. Ich packe das Bärchen und renne, so gut ich alte Frau es kann, los und rufe laut und freundlich "Hallo". - Wie ist das Mami froh! Ich bekomme liebe Dankesworte und weiss, ich habe richtig vom Einen auf das Andere geschlossen. Hat nicht schon der Philosophielehrer Ferber gesagt, ich könne logisch denken. (Wobei meine Studienfreundin Moni echt logischer denken konnte als der Herr Professor.) - Meine Gedanken, wo sie nun mal laufen, gehen zurück in ferne Zeiten, wo unsere Kinder Bäbis und Tierchen verloren haben. All diese Dramen!

Sonntag, 18. Juli 2021

Neue Gewohnheiten

 Gibt es überhaupt Gewohnheiten, wenn es um Kinder geht? - Wir Grosseltern haben "unsern Tramp". Müssen aufpassen, dass "Spontanität" nicht zu einem Fremdwort wird. - Wir sind uns bis jetzt gewohnt, dass Kaya zu uns kommt, wenn es abgemacht ist. Da gibt es ziemlich genaue Zeiten, auf die wir uns beidseits verlassen können. Aber die Kinder werden grösser und selbständiger. Unsere Enkelin wohnt nahe bei uns. Jetzt kommt sie manchmal ganz spontan vorbei. Allein oder mit einem anderen Kind. Sie macht uns einen Besuch ganz aus eigenem Wollen. Das finde ich wunderbar. - Da steht sie vor der Tür und lacht uns an. - Weiss Mami, wo du bist? - Ja, ich darf schon ein wenig zu euch. - Mal sehen, wie sich das entwickelt? Es erinnert mich daran, dass ich meine Lieblingsgrossmutter auch spontan besucht habe. Sie freute sich immer, und das erfreute wiederum mich.

Mittwoch, 14. Juli 2021

Heute Regentag, morgen Regentag

 Die Durchhalteparole heisst: Bei Laune bleiben, indem ich mir meine Enkelin als Vorbild nehme. Gestern hat sie mit leuchtenden Augen davon gesprochen, wie schön es ist, wenn es draussen hudelt und im Haus ist ein schönes Licht angezündet ist. Dann kann man sich in die geliebte Decke einkuscheln oder im schönen Licht mit der Freundin spielen. - Sie hat das mit der Decke gleich mal bei uns vorgemacht. Dann hat sie sich ein Fussbad gegönnt wie der Grosspapi und sich hernach selbst die Füsse einmassiert mit Ringelblumensalbe vom Grosi. Nach feinen Chrieseli zum Zvieri haben wir mangels Freundin mit ihr gespielt und gebastelt. - Und sind bei Laune geblieben!

Montag, 12. Juli 2021

Unser Internet lahmt

Es macht gerade keine Freude, am Laptop zu sitzen. Alles geht zuuuu langsam. Das Gerät ist ins Alter gekommen. Weil aber gerade Sommer ist, gefällt mir das fast ein wenig. Ich bin lieber draussen als am Pult. Da gibt es trotz oder wegen viel Regens gut wachsende Pflanzen (die wir mit den Schnecken teilen). Ich bin im Sammel Modus. Heute hat sich Retos Rat als sehr gut herausgestellt. Er wusste, wo ich Johanniskraut pflücken könnte. Wow, so viel! Die Blüten stehen jetzt an der Sonne und liegen im Olivenöl. Es dauert, bis das Öl dunkelrot wird und ich es brauchen kann, um Retos Fuss zu massieren. - Auf meinem uralten Buffet in meinem Zimmer trocknen Thymian, Goldmelisse, Kornblumen, Estragon und Ringelblumen. - Ich mache mich also ein bisschen rar im Internet. Frohen, sonnigen Sommer! 

Donnerstag, 8. Juli 2021

In der Stadt wird es gern teuer

Wenn ich zu Hause bleibe, brauche ich kein Geld. Oder nur selten (online Einkäufe). Gehe ich aber in die Stadt, gibt es überall Verlockungen. Heute spazierte ich nur durch ein Warenhaus. Zwei Stockwerke. Ich habe Nötiges gekauft und mich dann an Billigbüchern verlustiert. Drei neue Bücher für neun Franken. Ganz ehrlich wahr. Die Wolle, die ich kaufte war auch nicht viel teurer. Überall sind "Sale" Kartons in Neonfarbe aufgehängt. - So war mein Warenhaus Bummel nicht teuer, aber ergiebig. Übrigens finde ich "Verlockungen" und "verlustieren" wunderbare Wörter. Wie schön, wenn ich verlockt werde und mich verlustieren kann.

Dienstag, 6. Juli 2021

Wo man die Bibel lesen kann...

Wir waren auf dem Markt. Chriesi von Hochstammbäumen, verkauft von so einem herzigen Alten. Die "Härzchriesi" erinnern mich an die Finsterthüele (Grosseltern). Der herzige Alte sagt: "Wir nennen sie "Chindlichriesi", weil sie keine Flecken auf den Kleidern machen." -  Ein kurzer Blick von mir zu den verbilligten Wollknäueln, aber wer will schon Wolle "verlismen" im Sommer?! - Staunend schaue ich einer Frau über die Schultern, die gehend in einem offenen Buch liest. Geht inmitten der Marktkundschaft und liest in der  Bibel. - Wir finden endlich Goldmelisse zum Pflanzen. Für einen tiefen, gesunden Schlaf. 

Montag, 5. Juli 2021

Zweimal ganz unterschiedliche Freude

 Gestern feierte meine Schwester ihren siebzigsten Geburtstag. Wir durften dabei sein. Ausserdem ihre Kinder mit Partner und Partnerin und deren Kinder. Vier Grosskinder waren da. - Feines Essen und Trinken auf dem Eschenberg. Ausklang bei meiner Schwester zuhause. - Ich freue mich heute immer noch und hole das eine und andere innere Bild nochmals hervor. Die Vertrautheit der Grosskinder mit den Grosseltern. Die Kleinste mit ihrer grossen Offenheit. So ein Kind, das auf alle zugeht und alle anlächelt, sogar den Hund! Ich könnte lernen von ihr.

In Gedanken am Fest öffne ich den Kühlschrank. Zum Kochen brauche ich Senf und Zwiebel. Aber was ist eigentlich im Plastiksack im Gemüsefach? - Ich gucke hinein und lache laut auf: Unter Krautstiel liegt mein rotes Lieblingsmesser, das ich seit einer Woche schmerzlich vermisse. Ich wusste doch, dass es an unmöglichem Ort wieder auftaucht. Aber meine roten Schuhe stelle ich noch nicht in den Kühlschrank. - Freude Nummer zwei ist nicht so gross wie Freude Nummer eins, aber erstaunlich gross!

PS. DIES IST MEIN DREITAUSENDSTER BLOG!

Samstag, 3. Juli 2021

Was ich suchte, fand ich nicht...

 Eine Stunde laufen am Morgen. Ich würde gern Johanniskraut finden. Deshalb gehe ich Wege, die Erfolg zeigen könnten. Tun sie aber nicht. Ich verwundere mich wieder einmal, wie wenig verschiedene Pflanzen am Rand der Stadt wachsen. Biodiversität ist ein schönes Wort. - Dafür treffe ich auf  ein Grüppchen Kinder, die etwas verkaufen wollen. "Kristalle" sagen sie den Bergsteinen, die ein bisschen kristallig angehaucht sind. - Ich besitze drei grosse, schöne Bergkristalle, die ich im Urner Oberland bekommen habe. Aber es ist zu schön, mit den Kindern zu plaudern, und so kommen wir zu einem "Geschäftsabschluss". Mit zweieinhalben Franken komme ich gut weg.

Freitag, 2. Juli 2021

Überwältigend!

 Gestern hat unsere Nachbarskatze eine Spitzmaus auf unserem Sitzplatz deponiert. Natürlich mausetot. Spitzmäuse fressen Katzen nicht, weil sie ihnen nicht schmecken. Irgend eine Drüsenausdünstung. - Ich fand, wir könnten das arme Mäuslein eine Nacht liegen lassen. Vielleicht habe ein anderes Tier Appetit auf Spitzmausfleisch. Aber heute Morgen lag das Tierchen genau so grau und verkrümmt da. Na gut, nach dem Morgenessen würde ich das arme Ding "beerdigen". - Birchermüesli löffeln, Kaffeeschlucke geniessen. Da nimmt unser Kater Anlauf, um nach draussen zu hechten. Und ich sehe in der gleichen Sekunde einen Milan vom Sitzplatz abheben. Weite Schwingen. Grosser Vogel, aber alles in absoluter Ruhe. Hätte Nepi nicht reagiert, ich hätte nur bemerkt, dass die Spitzmaus weg war. - Den lieben langen Tag heben sich vor meinen Augen die mächtigen Flügel und werden mystischer und mystischer. Bedeuten etwas. Irgend etwas.

Dienstag, 29. Juni 2021

Glücklich unter Mauerseglern

Unterdessen ist das nächste Gewitter einer langen Reihe über uns hinweg gezogen. Wir sind glimpflich davon gekommen. Am Morgen spazierte ich bei Sonnenschein als Esther Guckindieluft im Hegifeld. Über mir hundert und mehr Mauersegler. Sie flogen tief, und ich gehörte fast ein bisschen zu ihnen. - Dieses Hegifeld! Naherholung und Glück. Ein Vogel rief: "Ich, ich, ich, - wünsch mir was."- Ich war gerade wunschlos glücklich.

Montag, 28. Juni 2021

"Gäggelizüg" (Kleinkram)

 Seit dem Morgen mache ich dies und das und noch jenes. Alles unbedeutendes Zeug wie ein bisschen flicken, ein bisschen pützeln, ein paar nicht geliebte Pflänzchen ausreissen, Stoff für Resten Sammlung zurichten, Kinderhäuschen im Garten ausräumen, Tücher auslüften, wieder rein mit der Ware, nebenbei zwei Mädchen "hüten", Zvieri richten, Becher mit Wasser nachfüllen, Couverts für zwei Briefe anschreiben, Marken aufkleben.............Es ist so ein Tag, wo ich am Abend sage: "Was habe ich eigentlich mit dem Tag getan?"

Sonntag, 27. Juni 2021

Gestern ein kleines Sommerfest

 Zweimal zweimal geimpft - das sind wir. So wagen wir uns langsam aus dem Corona Schneckenhaus und setzen uns mit Menschen zusammen. Ohne Maske. Mit Freude. - Gestern Abend sassen wir zu sechst unter dem uralten Ahorn, bis es dunkel war. Wirklich, wirklich dunkel. Schön war es. Gern habe ich heute Morgen 17 Gläser von Hand abgewaschen und abgetrocknet. Dazu Silberbesteck und mehr. Wir tun es wieder. 

Freitag, 25. Juni 2021

Wundertüten

 Manche "Bettelbriefe", sprich Spendenaufrufe, sind bestückt mit kleinen Beigaben. Beliebt sind Samentütchen. Da sollen Blumen erblühen für die Bienen oder einfach der Biodiversität zuliebe. - Ich säe dann die Samen da und dort aus. Und, oh, Wunder, da und dort erblüht etwas. - Heute habe ich in diversen Blumenbüchern nachgeschlagen, was der Tütenzuwachs überhaupt ist. - Die Spitzblättrige Malve haben wir kennen gelernt und den Persischen Klee. Zum Glück habe ich die Nase dran gehalten: Wunderduft aus Wundertüte!

Donnerstag, 24. Juni 2021

So, es ist getan!

 Ich kann wieder anderes tun. Ich kann neue Pläne machen. Das Leben weitet sich. - Gestern Abend kurz vor 23 Uhr setzte ich das letzte Teil von 994 ein. Sechs sind leider unauffindbar. Reto sagt, er hat mindestens eines in den Staubsauger geschlürft. Ich werde sie nachbilden, dann alles zerlegen und verschenken - und NIE, nie wieder ein Tausender Puzzle machen! Suchtgefahr zu gross.



Sonntag, 20. Juni 2021

Auswärts essen

 Ich erinnere mich nicht einmal daran, wann Reto und ich das letztemal auswärts gegessen haben, Aber heute machten wir uns zum Schloss auf. Nicht für ein Glas Weisswein nur, sondern zum Mittagessen. Reto wusste, dass er eine grillierte Schlosswurst bekommen möchte, ich, dass ich keine Wurst haben will. Was wir nicht wussten: dass sich an unserem Tisch ein älteres Paar niederlassen würde. Beide wie wir zweimal geimpft. - Von Anfang an plauderten wir ganz ungeniert miteinander. Assen unsere Bruschette und Würste, tranken Bier oder Rotwein und fühlten uns pudelwohl. Am Schatten unter hohen Bäumen, feines Essen, gutes Gespräch - so ist Sonntag. Heilige Zeit.

Donnerstag, 17. Juni 2021

Wie Schule sein könnte

 Unsere Enkelin geht gern in die Schule. Der Grosspapi rechnet ihr immer wieder vor, wie lange es noch dauert bis zu den Sommerferien. Ist nicht nötig. Kaya "planget" nicht. - Heute hat sie mit Playmobil eine Schule gebaut, die sogar noch cooler wäre als die, die sie kennt. Es wäre eine Baum Schule. Eine Schule unter Bäumen. Man würde täglich zwei Stunden lernen wie in jeder Schule - und dann eine Stunde spielen. Es hätte ganz viele Sachen, dass es nie langweilig würde. Und am Stehpult würde die Lehrerin Geschichten erzählen. So könnte Schule sein!




Mittwoch, 16. Juni 2021

Die Baumpfleger waren hier

Sind sie wirklich Baum PFLEGER oder nur Baumschneider? - In den Arm Schneider war einer der Männer heute Morgen. Hart im Nehmen. Nach der Verarztung im Notfall arbeitete er weiter. - Vielleicht hat der Chef Druck gemacht. Die Mannen haben wahrlich viel Arbeit. Und gestern ist ein Kollege ausgefallen wegen eines Sonnenstichs. - Ich bekomme Augenflimmern und Bauchgrimmen, wenn ich die gestutzten Bäume anschaue. Und erst die Liguster Hecke! Kein Sichtschutz mehr. In der Tiefe durchsichtig. In der Höhe Kopf sichtig (die Köpfe der Vorbeigehenden sind ob der Hecke). Aber es wird werden. Die Grünkraft tut das Ihre. Wachsen geschieht. Fast sichtbar schnell. 

Dienstag, 15. Juni 2021

Welch schönes Datum!

 Fünfzehnter Juni 2021 - unser Sohn wird 44 Jahre alt. Das ist viel besser, als es damals war, am fünfzehnten Juni 1977. Stefan kam viel zu früh zur Welt. Neugierig damals schon, oder ist das nur Galgenhumor? - Es war eine unsichere Zeit, aber es wurde besser. Und schon lange ist es gut. Richtig wirklich gut. Schön zu wissen, dass Stefan mit seinem Leben mehr als zufrieden ist. Schön zu sehen, wie er seinen Einstellungen treu bleibt. Schön zu hören am Sonntag per Telefon, was er kocht, was er unternimmt, welches Buch er und sein Partner einander vorlesen. Schön! - Seinen Geburtstagskuchen haben wir schon gesehen - er noch nicht. Kreiert und gebacken von Martin. 

Samstag, 12. Juni 2021

Mein Holunder

Holunderblüten Sekt - ich bin am Werken. Blüten schneiden, Wasser und Zucker dazu, viele, viele Zitronenscheiben. Und dann an der Sonne stehen lassen für Tage. Gut, dass sie endlich verlässlich scheint! - Hernach gilt es zu warten bis im Herbst. In Bügelflaschen abgefüllt, verwandeln sich die einfachen Zutaten in ein so feines Getränk. Leicht moussierend, prickelnd, bisschen alkoholisch. Macht Freude!


Da ist er, mein achtjähriger Holunder. Selber gezogen, gehätschelt, gut zugeredet. - Wie das duftet! Bis in die hinterste Ecke unseres Zuhauses!

Donnerstag, 10. Juni 2021

Feldenkrais - so viel Kopf drehen, heben, senken, dass mir nur vom Drandenken wieder "sturm" wird. Aber alles in allem tut mir das Üben gut, und ich freue mich sehr, dass wir es wieder in der Gruppe tun können. - Dann in der Stadt "umehühenere". Das ist recht schön. Maske und Gedanke an Corona stören, aber hallo, ich bin zweimal geimpft! - Mit schwerem Rucksack in den nächsten Bus, damit ich zu Hause bin, wenn Retos Älplermagrone fertig sind. Mmmmhhhh!

Dienstag, 8. Juni 2021

Mein Suchtpotenzial

 Warum schreibe ich kaum mehr Posts? - Nein, Reto ist nicht "schuld"; er tut wieder fast alles, was er vor der Fuss OP getan hat. Meine Dauermüdigkeit ist es auch nicht. Nicht hauptsächlich. Kinderhüten nein! - Ich habe ein Puzzle mit 1000 Teilen begonnen. Läck, das hat mir den Ärmel reingenommen. Wenn ich das Brett mit allem auf mein Bett lege und Teile suche, kann ich erst aufhören, wenn mein Nacken so verspannt ist, dass es nicht mehr geht. Ich bin so etwas wie Puzzle süchtig. - Ach, und noch ein Geständnis, wenn ich damit angefangen habe: Sudoku hat auch Suchtpotenzial. Ich nehme mir vor, zwei zu lösen, aber dann höre ich einfach nicht auf. Noch eines und noch eines. - Der Vorteil: Ich muss nichts anderes tun. - Der Nachteil: Ich tue nichts anderes.

Donnerstag, 3. Juni 2021

Der alte Mann

 Ich sitze im Bus nach Hause. Er fährt noch nicht. Ein alter Mann fragt den Chauffeur, wie man eine Tageskarte löst. Er wird geholfen!!! - Der Bus Chauffeur setzt sich wieder hinter das grosse Steuerrad. Unterdessen steigt der alte Mann vorn ein, wo man seit Corona - also schon sehr lange Zeit - nicht mehr einsteigen darf. Es gibt da eine Sperre in den Fahrgastraum hinein. Eine Kette quer gespannt mit einem Verbotsschild. - Der alte Mann weiss einen Moment lang nicht weiter. Dann bückt er sich und geht unter der Kette durch zu uns hinüber. Der Chauffeur hat nichts gemerkt oder nichts merken wollen. - Bedächtig setzt sich der alte Mann. Ich würde ihm gern den Gummizug seiner Maske richtig hinters Ohr ziehen. Tut doch weh, so wie es ist. Oder merkt er das auch nicht mehr, der alte Mann. - Ich glaube, er war ein hübscher, sportlicher Kerl. Und jetzt, was ist er? Nur alt?

Mittwoch, 2. Juni 2021

So schön, das Hegifeld!

 Garten giessen, Wäsche in die Trommel, Spargeln rüsten; Reto wird kochen. Ich darf ins Hegifeld. 




Die Mauersegler sirren in höchsten Tönen. Ein Mäusebussard zieht Kreise. HündelerInnen spazieren mit ihren Lieblingen. Ich bin allein unterwegs. Gut so! Da kann ich alle fünf Meter still stehen und eine Blume mit Biene oder Bläuling genau ansehen.

Montag, 31. Mai 2021

Ein Vogel aus Holz

 



Unser Hütekind wollte hämmern. Aus Holz etwas machen. Reto half, und ich war Zudienerin. Pinsel waschen. Leim bringen... - Sollte jemand keine grosse Phantasie haben: Das Ergebnis ist ein Tukan. Mit dem grossen Schnabel unverkennbar. Oder ?

Donnerstag, 27. Mai 2021

Ich freue mich unbändig

 Schon gesehen: Die Wettersymbole von Meteo Schweiz zeigen für viele Tage vor allem Sonne an. Ein paar Tröpfli Regen können dabei sein, aber fast kein Nass mehr von oben. ENDLICH! So lange gewartet. Sonne und hell tun mir gut - und wohl nicht nur mir. Zwanzig Grad Wärme - und ich bin fast nur noch draussen! Alle meine/unsere Pflanzen werden genesen vom Nasskalt. Ich werde ihnen zuschauen beim Wachsen und Gedeihen. Ich werde ernten und trocknen. Irgendwann kommt der nächste Winter, aber noch gaaaanz lange nicht. JETZT freue ich mich unbändig.

Dienstag, 25. Mai 2021

Mehr als zwanzig...

 Reto war in Therapie und hat nachher Setzlinge gekauft - Blumen, die ihm gefallen und Gemüse, das ich im Garten verteilen könne. Mehr als zwanzig Setzlinge insgesamt. Salat und Brokkoli. Ich habe verteilt, gesetzt und gewässert. Gegossen auch Retos Blumen. Schwer tragen ist noch nicht angesagt. - Nachher habe ich Judith telefoniert und gefragt, ob ich ihre aussortierten Bücher durchkämmen könne. Lektüre für mich. Ich "fresse" Bücher. Auch viele Krimis. Aber Judith liest vor allem Thriller. Bücher, die ich nur in der hellen Siesta Zeit lesen kann. Nicht vor dem Schlafen zur guten Nacht. Mehr als zwanzig Bücher habe ich ausgewählt. Wo staple ich sie?

Sonntag, 23. Mai 2021

Schwere Lektüre

 Am Sonntag kommt keine Tageszeitung - Zeit, Gestapeltes zu lesen. Heute habe ich allen Mut zusammen genommen und das letzte Info Magazin von "Public Eye" gelesen. - Weshalb es Mut braucht? - Es sind oft Berichte, die schwer aufliegen. Deprimieren. Traurig und wütend machen. - Heute habe ich erneut über die Syngenta gelesen, die das hochgiftige Pestizid Paraquat auf dem (fernen) Markt zu halten versucht, solange es nur geht. Bei uns verboten, in Indien in gewissen Bundesstaaten noch erlaubt. Und anderswo auf der Welt. - Wie kann das sein? Wie kann das bloss sein??

Freitag, 21. Mai 2021

Fünfzig Meter!

 Ich war auf dem Heimweg vom Wochenendeinkauf. Schwerer Einkaufswagen. Schirm. Sauwetter! Wenn ich die Nase putzen musste, war ein Stopp nötig. Eine Hand zu wenig. Schlechte Laune. - Da sah ich einen älteren Velofahrer, der hatte eine Taucherbrille auf der Nase. - Ich war immer noch verblüfft, da standen mir drei Frauen im Weg. Schwatzten auf dem Trottoir miteinander. Eine rauchte. Ich erbat mir Durchgang, Da schnippte mir die Raucherin Zigarettenasche auf den Schuh. - Hä!!? - Noch überlegte ich beim Weitergehen, ob sie das aus Versehen oder mit Absicht gemacht hatte. Fuhr ein grauer Kombi knapp vor mir übers Trottoir auf die Strasse. Ein alter Mann, etwas dick und mit altmodischer Woll Dächlikappe. Er hatte mich übersehen. Wahrscheinlich passiert ihm das öfter. Sein Auto, das so alt ist wie er selbst, hat ausgedehnte Dellen im Blech. - Na, ich bin gut weg gekommen, und nach diesen fünfzig Metern Heimweg gestaltete sich alles normal.

Mittwoch, 19. Mai 2021

Ich liebe Sonderbriefmarken

Meine Beste Freundin hat mich überhaupt auf Sonderbriefmarken aufmerksam gemacht. Sie klebt sie oft auf Briefe an mich. - Unterdessen versorgt mich die Post selbst allerbestens mit den jeweils neuen Angeboten, und ich kaufe fleissig ein. Immerhin schreibe ich jede Woche mindestens einen Brief. - Heute sind sie gekommen, die neuen - Melonen, Sonnenbrillen und Schmetterlinge. - Briefmarken sind nicht mehr immer rechteckig, aber immer steht ihr Wert darauf. Fünfundachtzig Rappen auf der Sonnenbrille, ein Franken auf den Schmetterlingsmarken. Meine Briefe haben einen Wert. Aber sicher! 

Dienstag, 18. Mai 2021

Starke Frau

 Sagt der Blumengärtner auf dem Markt zu mir: "Die Wilden Violas sind aber in Keramiktöpfen." - Ich verstehe das "Aber" nicht. - "Sie sind schwer." - Er hat gesehen, dass ich die Tasche trage, in der schon andere Blumensetzlinge stehen. - Mein Mann sagt: "Meine Frau ist stark." - Bin ich das? Wenn ja, auf welche Weise? - Immerhin zeigt es sich, dass ich unseren Haushalt allein managen kann. Bis auf das Rasenmähen, das ich partout nicht lernen will. Meine Beste Freundin kann das! Bis auf das Rechnungswesen, das ich gern Reto überlasse. Und mit dem Entsorgen komme ich nicht nach. - Ich bin stärker, als ich wahr haben will. Aber ich bin auch verletzlicher, als mir lieb ist. Müdigkeit stellt sich ein. Echli verzagt bin ich manchmal. Und etwas traurig. Aber sind das nicht alle? Stark und schwach. Mensch eben!

Samstag, 15. Mai 2021

Der Tag zerrinnt, der Abend beginnt

 Vielleicht erschreckt mich nur die frühe Dunkelheit. Hätte ich noch etwas tun müssen, tun sollen vor dem Abend? - Morgen ist auch noch ein Tag. Aber ein Sonntag. Den halten wir uns nach wie vor heilig. Gott schuf Himmel und Erde, aber am siebten Tag ruhte er aus. - Wir Pensionierten, ruhen wir nicht die ganze Zeit aus? - Das stimmt nicht. Stimmt wirklich nicht. Aber ich werde nicht erst abends um elf Uhr müde, sondern schon mittags um vier oder fünf. Das war einstens nicht so. Ich Nachteule! - Oft denke ich an meinen Schwiegervater, den ich erst kennen lernte, als er schon alt war. So alt, wie ich jetzt. Er machte den ganzen Tag hindurch immer mal wieder ein Nickerchen. Im Sitzen auf dem Sofa. Ganz entspannt. - Nur dies sollte ich lernen, entspannt zu sein, die ich bin. Die ich JETZT bin. 

Donnerstag, 13. Mai 2021

Kochen bedeutet...

Ich muss wieder einmal mit Christian Seiler daher kommen. Er schreibt im "Tagi Magi" (Tagesanzeiger Magazin) über Kulinarik. Ich mag es, wie er schreibt. Ich probiere manchmal Essen nachzukochen, von dem er berichtet. Aber heute geht es um Grundsätzliches. Christian Seiler fragt, warum man überhaupt kochen solle. Es gebe ja die Fertiggerichte, verschweisst in Plastik. - "Für deren Zubereitung muss man nicht mehr wissen, als dass man sie besser ohne Plastikverpackung verzehrt, auch wenn das geschmacklich keinen Unterschied macht." - Christian Seiler erklärt dann den Kochmuffeln, was Kochen bedeutet: "Ein Essen aus rohen Lebensmitteln zuzubereiten." - Dies seine Kurzformel. Er ermuntert dazu, es bei jedem erneuten Kochen auf besondere Weise zu tun. Schon die Lebensmittel mit Bedacht auszusuchen. Respekt vor Tier und Pflanze zu haben. Sich Wissen anzueignen. Bio zu bevorzugen. - Ich bin so sehr seiner Meinung! - Mein Kochen beginnt im Garten. Heute habe ich für den Hörnliauflauf (Restenhörnli vom Kinderessen) drei grosse Löwenzahnblätter geholt, Frühlingszwiebel, Oregano und Basilikum, der gut gedeiht unter meiner Fürsorge. Kochen gibt Sinn. Richtiges Kochen macht zufrieden.

Dienstag, 11. Mai 2021

gerade noch...

Wir haben gewusst, dass der Regen kommt. Aber am Morgen waren wir auf verschiedenen Wegen unterwegs, Reto und ich. Dann musste gekocht werden, gegessen. Hernach war die Siesta an der Reihe. Kaffee folgte. Seniorinnen und Senioren haben auch ihr Programm. - Nach dem Kaffee sanken die Temperaturen, dafür nahm ein kalter Wind zu, und erste Regentröpfchen fielen. Wir taten, was wir uns vorgenommen hatten. Sechs Tomatensetzlinge durften vom Pflanzentopf in den richtigen Garten umziehen. Sie bekamen ein Regendach und gegen die Kälte eine Haube. Wir waren gerade fertig, als sich der Dauerregen einliess. 

Montag, 10. Mai 2021

Zug Akrobatik

 

Sonst legt sich Reto zum Zug Spielen auf den Boden. Aber das erlaubt "der Fuss" noch nicht. 

Samstag, 8. Mai 2021

Reto bändigen

 Der grosse Schuh an Retos operiertem Fuss ist weg. Reto will sofort alles und mehr. Ich muss darauf bestehen, dass ich auch echli haushalten darf. Wo ich doch bis gestern fast alles machen musste. Heute wollte er schon auf den Goldenberg steigen. Von dort gibt es ausser Taxis keine Möglichkeiten, bequem wieder heim zu kommen, wenn der Fuss doch schmerzen täte. Ich habe nein gesagt. - Möchte gern wissen, welche Pläne er sich noch zusammen denkt. Wann er in den Keller steigt. Was er alles wegtragen will (zu Entsorgendes). - Freude und Vorsicht mischen sich bei mir; Reto will vorwärts, vorwärts, vorwärts. Mal schauen, was der Fuss dazu meint.

Donnerstag, 6. Mai 2021

Windiger Spaziergang gestern

 



Ganz gemütlich im Hegifeld, von dem ich nie genug bekomme. Weite, Wasser, Anbauflächen, viele Pflanzenarten, Vögel, Biodiversität. Gehen, schauen, lauschen.

Dienstag, 4. Mai 2021

Und jetzt Turbo runterfahren

 Seit Reto humpelnd ist, bin ich oft "gejagt". Oder eher: ich jage der Arbeit hintennach, die vor mir liegt. Es hat immer mehr, als ich bewältigen kann. Jetzt gerade wäre ein Roboter gut, der selbständig Staub wischt. - Wir erwarten Besuch und freuen uns darauf. Die Spargeln sind gerüstet, der Salat gewaschen. Ich darf herunter fahren. Tisch decken und Weinflasche entkorken kann warten. Ich mache eine Pause. - "Würde machen", aber gerade kommt Kater Nepomuk und will etwas von mir. Ich komme...

Montag, 3. Mai 2021

Wie kommen wir wieder in Verbindung

 Noch im April habe ich mir einen Text aus dem Tagesanzeiger (24.4.) auf die Seite gelegt. Noreena Hertz hat da zu meinem Erstaunen geschrieben: "Das Leben in einer Gemeinschaft ist gesünder, als auf die Ernährung zu achten und Sport zu treiben." - Krass! finde ich. Ein Gefühl der Zusammengehörigkeit verbessere die Gesundheit. - Zum Glück fühle ich mich verbunden. Mit der Kernfamilie. Mit Freundinnen und Freunden. Mit vielen Menschen immer noch von Orten, an denen ich gearbeitet habe. Und mit nahen Verwandten. - Lustigerweise ist die Verbindung zu einer Cousine wieder belebt worden. Mehr von ihr als von mir. Aber ich freue mich darüber. Noch ein bisschen gesünder!

Samstag, 1. Mai 2021

Die Vorhut ist da

 Reto hat gelesen, dass die Mauersegler pünktlich zum 1. Mai bei uns wieder ankommen. Darum bin ich heute zum Schloss Hegi spaziert. Wenn nicht dort, wo dann. - Dreien habe ich lange zugeschaut, wie sie elegant ihre Schleifen zogen. Mit Ecken drin, wo wohl Mücken zu haschen waren. - Am Boden gab es auch etwas zu sehen. Vor lauter Mauersegler hätte ich die Starenschar fast übersehen. Sie sind auch wieder da. Gut genährt kamen sie mir vor, aber vielleicht haben sie sich nur aufgeplustert wegen der "ugattlige" Witterung. Sie haben Reste um den Grillplatz aufgepickt. 

Freitag, 30. April 2021

Ge - - - - - duuuuuuu - - - - - - - - - - l - - d

 Auf dem Markt hatte es heute so viele Leute wie an einem Stadtfest. - Ist es ja auch, ein Fest, über den Blumen- und Gemüsemarkt zu gehen. Aber überall waren lange Kolonnen. Sieben vor mir am Käsewagen. Acht vor mir bei den Setzlingen...Beim alten Bauern mit der sehr sympathischen asiatischen Schwiegertochter sah es gut aus. Der alte Mann kümmerte sich gerade selbst um meine Wünsche. - "Möchten Sie ein Säckli um die Erdbeeren?" - "Gern!" - - - Mit seinen alten Bauernhänden sucht er den Einstieg ins Plastikteil. - - - Jetzt Kartonschächteli mit den Beeren aus dem Thurgau hinein passen. - - - Das hat gedaaaauert. - "Alles?" - "Nein, ich hätte gern drei Birnen und vier Tomaten." - Oh, oh, innerlich einfach Geduld aufbauen. Ich habe Zeit! - - - Zeit ja, aber kein passendes Geld. Wieviel Rückgeld auf Franken fünfzig muss er mir geben? - - - Er weiss es auch noch nicht, aber er rechnet. Legt schon mal eine Zehner- und eine Zwanzigernote bereit. Jetzt das Münz. - - - Viele Fünfziger und Fränkli. - - - Ich habe beschlossen zu nehmen, was er mir gibt. - - - Er gibt und fragt:" Haben Sie mir eine Zwanzigernote gegeben?" - Es war eine Fünfziger. Ich sage ihm, dass er die Noten ja schon bereit gelegt hat. Da ist er ganz froh, und ich bin es auch. Und ich bin höchst zufrieden, dass ihn seine Angehörigen mittun lassen und ihm nicht einmal drein reden. 

Donnerstag, 29. April 2021

Retos Heiligtum ist zurück

 Ich habe vor einiger Zeit Retos grandiose Kaffeemaschine kaputt gemacht. Wassertank mit viel Schwung eingesetzt - und dann ging nichts mehr. - Jetzt hat unser Schwiegersohn das schwere Ding aus der Reparatur zurück gebracht. Reto ist sehr zufrieden. Nun wird der Kaffee wieder schmecken, wie er ihn gern hat. Ausserdem, so sagt er, habe ich es auch leichter als mit dem italienischen Schraub Espresso Ding. Das hingegen finde ich nicht. Ich würde auch niemals so eine riesige Kaffeemaschine kaufen. Aber extra kaputt gemacht habe ich sie nicht. Ganz, ganz gewiss und auf Ehr.

Mittwoch, 28. April 2021

Glück gehabt!

 Gestern habe ich gehäckelt im Garten, was ich konnte. Dann gesät. Spinat. Gesteckt. Kefen. Und dann ist schon in der Nacht der ersehnte Regen gekommen. Nicht viel, aber der Rasen wird es lieben. Die Blumen, die Bäume, das Gemüse. Alle, alle sind durstig. Ich muss nicht so viele Kannen Wasser schleppen. Glück gehabt. Segensreicher Regen. Im Tessin wird das Wetter bald sonnig und warm. Es gibt liebe Menschen, die in die Ferien fahren wollen. Auch sie haben Glück. Wetter Glück!

Samstag, 24. April 2021

Schwarze Fingernägel und Raspelhaut

 Und wieder Garten! - Umtopfen der Blaubeeren, Eintopfen der Dahlien und mehr. Reto machte, was sitzend geht; ich schleppte alles an und wieder ab. Am Schluss gab es ein alkoholfreies Apéröli.




Freitag, 23. April 2021

Ich bin eine seltsame Gärtnerin

 Bei mit blühen Brokkoli, Kohlrabi und Rucola. Nebst Tulpen immerhin. Den Löwenzähnern habe ich gerade alle geschlossenen Köpfchen abgerissen und sie zu "Kapern" verarbeitet. Eigentlich darf erst mal alles wachsen was will. Das finde ich spannend, und die Honigbienen und die Wildbienen und auch die Hummeln danken es mir. Ich bin nur froh, dass Retos Kollege vom Kirchenchor, der Herr Obergärtner der Hegifeldstrasse, keine Bemerkungen macht, wenn er Reto unter dem Ahorn besucht. Mein Garten ist bestimmt nicht sein Garten. Aber heute Morgen hat er uns Setzlinge gebracht, die bei ihm überzählig waren, der nette Kerl.

Donnerstag, 22. April 2021

Dreierlei vom Huhn

Ich habe beim Metzger Metzger auf dem Markt drei grosse Pouletbrüste vom Toggenburg gekauft. Zu Hause bin ich auf die Idee gekommen, aus jedem Fleischstück ein anderes Gericht zu machen. Vor dem Schlafen gestern Abend habe ich mein Menü für heute konkretisiert:

- Chicken Nuggets mit Spätzli

- Poulet Streifen asiatisch mit Basmati Reis

-  Poulet Geschnetzeltes mit Nüdeli

So sah es aus, als ich mein Essen im Garten servierte. Für Reto, Judith, Kaya und mich.:


Es schmeckte allen, und ich bin stolz auf mich.

Dienstag, 20. April 2021

Wir arbeiten mehr oder weniger fröhlich

 


Unser Hütekind hat gern im Garten mitgearbeitet. Erde in Töpfe füllen, Dahlien einsetzen, giessen. Und zuletzt alle Wege sauber wischen. - Ich habe vor allem angeleitet und koordiniert. Geschleppt und versorgt. - Reto schaute wehmütig zu. Sonst macht er fast alles im Garten. 

Sonntag, 18. April 2021

Viele Fenster zur Welt

 Wir sind vorwiegend zu Hause. Das bedeutet nicht, dass wir nichts mitbekämen von der Welt. Es gibt so viele Fenster zu einer unglaublich spannenden Welt. lass mich aufzählen:

- die wirklichen Fenster unserer Wohnung > den Spatzen zusehen, den Wind in den Bäumen konstatieren

- die Tageszeitung > ausgewählte Lektüre, sehr reichhaltig

- TV > nur nicht hängen bleiben, auswählen aus der Fülle

- Smartphone > Google nachschlagen, in die Welt meiner Freund*innen schauen (Wie geht das Sternchen)

- Telefon > liebe ich nicht sonderlich, aber den wöchentlichen Anruf unseres Sohnes sehr

- Bücher > den Unterschied zwischen Raps und Senf nachschlagen (???)

- Romane > eintauchen in die Welt anderer

Und dann: Bestimmt nicht immer zu Hause bleiben!!! Gehen in den Wind. Sehen liebe Menschen. Mit der Natur in Berührung kommen.

Donnerstag, 15. April 2021

Neun

 Auf meinem Spaziergang habe ich mir die Aufgabe gegeben, möglichst viele Vogelarten zu entdecken. Es waren dann neun: Rabenkrähe, Saatkrähe, Elster, Bachstelze, Spatz, Amsel, Graureiher, Stockente, Blaumeise. - Nicht spektakulär, aber immerhin! es bleiben Wünsche offen. Das ist gut.

Mittwoch, 14. April 2021

Flügge(r)

 Die Kinder werden flügge(r). Das bedeutet, dass sie gern untereinander sind und auch mal die Türe zu machen. Mein Zimmer heisst dann plötzlich "Kinderzimmer", und ich habe nur beschränkt Zugang. Natürlich könnte ich kraft meiner Autorität Einsprache erheben, und es würde statt gegeben. Aber das ist nicht spannend. Lieber lasse ich möglichst viel Spielraum und sehe von weitem zu, was sich tut. Und gar alles muss ich nicht wissen. - Die Mädchen wollen auch mal aus dem Garten hinaus. Da merke ich, dass es mir noch Mühe macht. Aber sie kommen ab und an und holen sich, was sie noch brauchen für ihren Kletterparcours, den sie auswärts bauen. Seil und Klapphocker. Und irgend wann haben auch sie kalt und kommen zurück. Wie einst Judiths Hund "Perla" bin ich beruhigt, wenn alle zu Hause sind. 

Montag, 12. April 2021

Wieder einmal voller Erfolg

 Wenn wir Hütetag haben, essen die Mädchen bei uns Zmittag. Ein Menü zu finden, das gut ankommt, ist äusserst schwierig. Aber heute ist es gelungen. Eitel Zufriedenheit am Tisch. Fröhlichkeit sowieso. - Was es gab: Eine heisse Bouillon zur Vorspeise. Dann Belegte Brote. Ich habe die Zutaten bereit gestellt; Reto hat daraus feine, bunte Brötchen gemacht. Das kam gut an. Alle fanden etwas, das sie mochten. Dessert gab es auch eine Auswahl. - Ich durfte zweimal den Boden wischen. Dazu schob ich die Stühle weg. Ich bat darum, dass sie hernach wieder richtig platziert wurden. Aber eines der Mädchen sagte: "Wir haben sie ja nicht verstellt. Da müssen wir sie auch nicht hinrücken." - Sie mussten doch!

Sonntag, 11. April 2021

Sammeln

 Natürlich wiederholt sich das. Immer wird es wieder Frühling. (Bis jetzt!) Und dann beginne ich zu sammeln. Gleichzeitig wird der letzte Tee 2020 aufgebrüht. Reto bekommt einen Salbeiaufguss für sein Fussbad. Aus dem letzten getrockneten Salbei 2020. Der neue Jahrgang wächst schon. - Und ich habe Bärlauch gesammelt und mit Olivenöl und Salz eingelegt. Bärlauchkapern (aus den Blütenknospen) gab es nur ein Gläschen, aber es hat ja noch am Hang. - Ich habe mich schon zweimal an den jungen Brennnesseln im Rasen gebrannt. Aber ich will sie. Kaya sieht das etwas anders. Immer aufpassen mag sie nicht. Morgen könnten wir die vorwitzigste Brennpflanze ausgraben. Ich kenne ihre Wurzeln noch gar nicht...

Samstag, 10. April 2021

Erst Retos Teil

Oft putzen wir am Samstag gemeinsam unsere Wohnung. Heute habe ich  mich allein ins Zeug gelegt. Aber ich habe nur Retos Teil geschafft. Dazwischen habe ich meinem Ehemann ein Fussbad bereitet, das heilen hilft. Nachher habe ich ihm den Socken über den operierten Fuss gezogen und geholfen, den Riesenschuh wieder anzuziehen. Ihm das Urner Wochenblatt geholt im Briefkasten. Für uns weisse Spargeln aus Griechenland gerüstet. Gekocht. Mayo selber gemacht. Rucola aus dem Garten dazu, fein mariniert. Und dann haben wir mit Freuden gegessen. Oh, ihr griechischen Spargelbauern, das habt ihr gut gemacht! So feine Spargeln! Oder war es das passende Wetter? Oder hat ein Grosskonzern anbauen lassen? - Nicht weiter denken. Nicht mies machen. Oh, ihr Griechinnen und Griechen!!!

Freitag, 9. April 2021

Freundinnen

 Gestern kamen Judith und Kaya zum Zmittag. Später stiess Kayas Freundin dazu. Und dann ging die Post ab. - "Warum eigentlich müssen Kinder (immer) schreien?" habe ich Reto gefragt. - Er weiss es auch nicht, aber beide wissen wir, dass es schon immer so war. Es ist pure Lebensenergie. Das Tolle daran ist, dass ein bisschen davon auf uns Alte überschwappt. - Wenn nach einem süssen Zvieri geschrien wird, weil in der Hör CD auch süsses Zvieri vorkommt, eile ich. Wenn die Freundinnen zum Gangfenster raus steigen und in den Garten hinein rennen und dann im Rundlauf zehnmal, hundertmal mit Schreien ringsum, dann sitzen Reto und ich sprachlos, aber irgendwie verzaubert unter dem Ahorn. (Den ganzen Gartendreck in der Stube, durch die der Rundlauf ging, fege ich erst morgen weg.) - Als der Abend langsam herauf zog, fragte ich die Mädchen, ob sie für mich arbeiten würden. Alle Blumentöpfe ein wenig giessen. - Ein wenig! - Mässig sind sie auch nicht, die Kinder aller Welt. Überschwemmend wurden die Töpfe bedient und der Rasen gleich auch noch. Am Schluss gab es Sprechgesang für uns. Um und um. Bei jeder Runde ein neuer Satz. Synchron und laut und deutlich. 

Donnerstag, 8. April 2021

Zwei Falken rütteln

 Zuerst sah ich nur einen und bewunderte ihn. Dann später waren es zwei über "meinem" Schloss. Ein Paar, nehme ich an, hoffe ich. Was tun dann junge Fälklein? Bleiben sie in der Nähe oder fliegen sie hinaus in die Welt? Ich weiss so wenig über die Natur, die unfassbar spannend ist. Aber heute ist es am wichtigsten zu wissen, dass Retos Fuss gemäss Voraussage des Chirurgs und gemäss heutiger Konsultation im Heilprozess ist. Die Fäden sind raus, aber es dauert allemal.

Dienstag, 6. April 2021

Kurz draussen

 Eigentlich wollte ich vor allem zum Gelben Briefkasten. Meine kleine Runde geriet grösser als gedacht. Und schon erlebte ich eine kleine (oder grössere?) Geschichte: Zwei Mädchen im Park spazierten mit ihren Puppenwagen und je einem (ausgeliehenen?) Hund. Plötzlich rannte der kleine "Bodensuri" davon. Quer über die Quartierstrasse, wo zum Glück nur ein Velofahrer bremsen musste. Das zuständige Mädchen schrie wild, aber vergebens. Dann rannte sie auch über die Strasse. Ein weiterer Velofahrer passte auf und bremste ebenfalls. Das zweite Mädchen hatte seinen grösseren Hund an der Leine. Ob das Mädchen mit dem Hund oder der Hund mit dem Mädchen weg ging, sah ich nicht mehr. Zurück blieben zwei Puppenwagen.

Montag, 5. April 2021

Vielbeschäftigt

 Ich habe es schon immer gewusst: Reto ist ein fleissiger Mann. In unserem gemeinsamen Haushalt macht er normalerweise die ganze Wäsche, saugt Staub, wäscht Geschirr ab, kocht hie und da, arbeitet im Garten...Aber jetzt hat er diesen operierten Fuss. Das bedeutet, dass ich ziemlich beschäftigt bin. Allein einkaufen, Wohnung putzen, immer kochen, immer abwaschen, Wäsche machen...Es ist Einstellungssache, wie ich damit zurecht komme. Wichtig ist, den Tag zu nehmen, wie er kommt. Zum Beispiel unerwarteten Besuch mit Kaffee versorgen. - Vorneweg tun, was zu tun ist. Möglichst nicht in Stress kommen. Dinge liegen lassen. Zeit haben für Schönes. In die Natur gehen. - Mich darüber freuen, dass Reto glättet - trotz seinem operierten Fuss.

PS. Bloggen lasse ich immer mal sein, aber ich komme wieder. 

Freitag, 2. April 2021

Eine Woche vorbei

 Wir haben bereits eine Woche geschafft seit Retos Operation. Es ist für Reto sehr mühsam, an den Stöcken zu gehen, ohne den Fuss zu belasten (maximal 10 Kilo; das ist nichts.). Spaziergänge in den nahen Park finden (noch) nicht statt. Und ich gehe auch kaum noch laufen, weil ich den lieben , langen Tag im Haus herum laufe. Beide sind wir müde. Aber bereit, das Beste zu geben. Reto hängt sich eine chilenische Webtasche um den Hals und transportiert darin Besteck, leere Gläser, volle Flaschen, Zeitung, Kreuzworträtsel...Morgen Abend will er kochen. Poulet im Ofen; ich liebe es genau so, wie er es macht. Was es dazu gibt, wird sich zeigen. Kommt mir meistens im Bett in den Sinn. Osterhase ist vorhanden. Eier sind noch zu färben (Reto) und mit Zwiebelschalen zu kochen, wenn sie mit "Chrütli" bestückt sind. Wie meine Mutter. Wie meine Grossmutter. So muss es sein. Morgen?

Donnerstag, 1. April 2021

Osterferien

 Nein, ich möchte nicht ins Tessin fahren über Ostern. Nein, auch nicht nach Spanien oder Portugal fliegen, obschon die Swiss Flüge genug bereit stellt. Nein, nein und nein. Ich bleibe zu Hause; Reto könnte eh nicht mit. Aber ja, doch, ich würde gern in Stein am Rhein flanieren und dann in einem Restaurant frische Fische essen. Oder in Luzern dem Quai entlang schlendern und dann zurück und im Restaurant an der Spreuerbrücke draussen an der Reuss einen kühlen Schluck trinken. - Restaurants sind zu, also machen alle Ausflüge nur halb so viel Freude. Zurück zum Anfang: Ich bleibe zu Hause.

Dienstag, 30. März 2021

Reto am Rand

 Am Morgen war ich auf dem Markt und habe weisse Eier gekauft (Ostern naht!), viel Käse und ein Geheimnis heute zum Znacht. Ich habe ausserdem die ersten Salatsetzlinge erstanden. Wenn die unsere Gewährs - Bio -  Gärtnerin verkauft, dann ist die Zeit gekommen. Also in den Garten am Nachmittag. Zuerst habe ich dem nicht sehr mobilen Reto den Gartenstuhl nah an den Rosmarin gerückt und ihn  gebeten, dürre Äste abzusägen. Dann bin ich mit dem Stuhl an den Rand des Gemüsebeetes gewandert. Dort hat Reto zuschauen "dürfen", wie ich tat, was er sonst immer tut: Hacken, jäten, noch mehr hacken. Setzlinge auslegen, einpflanzen, wässern und zudecken mit Flies. Dann haben wir ein Erwachsenen Sirüpchen getrunken (mit einem Schluck Weisswein). Es wurde uns zu heiss. Ist wirklich immer noch März?

Montag, 29. März 2021

Eingewöhnung

 Neue Situationen bedürfen der Gewöhnung. Ich habe die Frauschaft über den Haushalt übernommen; es ist vorübergehend mein Haushalt. Wie damals, als ich Hausfrau und Mutter war. Nur war ich da ein bisschen jünger. Mein Problem im Moment: Ich komme in Stress, weil ich so viel sehe, was zu tun ist oder wäre. - Retos Problem: Langeweile und ein blödes Gefühl, weil er nicht tun kann, wie er gern wollte. - zum Glück bringen liebe Menschen immer wieder alles in Bewegung. Draussen sitzen und quatschen ist schön und erholsam. Allerdings bleibt das "Puff" in der Küche liegen und ich muss später dahinter. - Ach, wir werden es lernen. Es ist "Pipifax" und nicht weltbewegend. Und der liebe Frühling ist da!

Sonntag, 28. März 2021

Palmsonntag

 Ein bisschen Festlichkeit hat der Sängerkollege Cornelius in den Tag gebracht. Er stand am Morgen am Gartenhag und fragte, wo Reto sei. Ich habe ihn in den blühenden Garten gebeten und Reto gerufen. Wir haben zu dritt einen Apéro genossen unter dem noch kahlen Ahorn. Mein Grillfeuer hat gut gebrannt, das bisschen Rauch nach früher (Finsterthüelen) geduftet - und nein, das Osterfeuer war es noch nicht. Aber Reto und ich reden vom Urner Oberland. Wie es dort heute wäre. Was Reto als Sakristan vorbereitet hätte...Festlichkeit in der Seele. Sie darf gern dauern. 

Freitag, 26. März 2021

Hosen(zer)schneiderin

 Welche Hosen kann Reto mit seinem SchutzSchuh anziehen? - Meine Beste Freundin hat geraten, er solle Schotte werden und einen Jupe von mir anziehen. Doch ich habe keinen Jupe mehr. Trage immer, immer Hosen, Winter und Sommer. - Unter Retos Pyjamas haben wir zwei gefunden, die sich überziehen lassen. Zu Hause ist das in Ordnung. Aber auswärts? - Ich habe das weiteste Paar Hosen von Reto einseitig eingeschnitten bis fast zum Knie. Dann schön "versäubert", was heisst Kanten umgebückt, angenäht. Morgen werden wir probieren. Das ist so anstrengend, dass wir die Anprobe vertagen. 

Donnerstag, 25. März 2021

Reto ist back at home

 Judith hat Reto in Zürich abgeholt, während ich ein letztesmal in der Allergologie war. Jetzt kann ich dieses schwierige Wort in einer hinteren Hirnschublade versorgen. Und mein Hausarzt bekommt genau zu wissen, welches Antibiotikum er mir im Falle eines Falles verabreichen darf, ohne dass ich allergisch reagiere. - Jetzt ist es Zeit für ein paar ruhige Tage, wo Reto und ich uns einrichten mit seinem grossen Schuh und den Gehstöcken. Wir sind beide müde.




Mittwoch, 24. März 2021

Jeden Mittwoch

 "Leser fragen", das ist die Rubrik vom Mittwoch im "Tagi", die ich gern lese. Peter Schneider, Psychoanalytiker, beantwortet Fragen zu "Philosophie des Alltagslebens". - Heute habe ich am Schluss laut gelacht. Reto hätte sich gewundert, aber er ist noch im Spital - bei guter Laune. - Heute ging es um das halbvolle oder halbleere Glas. Warum es "den Menschen" nicht gelingt, mehr positiv zu denken. - Peter Schneider ist allergisch auf das Gesäusel, dass man doch alles als Chance betrachten soll. Chance für was? - Und "den Menschen" gibt es nicht. Es leuchtet ihm ein, dass Junge mehr Mühe mit der Pandemie haben als er. - Er sei "ein 63-jähriger Chnuschti, der recht gut vor sich hin eigenbröteln kann." - Klar sei es gut, sich der schlechten Laune nicht einfach hinzugeben, aber: "Man muss nicht jeden Scheiss in Gedanken vergolden, und man muss nicht bei jedem Atemzug dem lieben Gott dafür danken, dass er uns den Sauerstoff geschenkt hat." - Göttlich!!!

Dienstag, 23. März 2021

Erstes Aufatmen

 Da hat sich einer gemeldet aus dem Limmatspital in Zürich, der Hunger hatte und bald sein Essen bekommen sollte. Reto tönte am Telefon frisch und wach. Sagte, die Operation sei gut gegangen. Das ist im Moment die Hauptsache. Ich habe aufgeatmet und meine Spaghetti doppelt genossen. 

Montag, 22. März 2021

Einmal Orthopädie, einmal Allergologie

Heute war ich zum zweitletzten Mal in der Allergologie. Hurrah! Es gibt ein Antibiotikum, das mein Hausarzt im Falle eines Falles einsetzen dürfte. Das ist gut und beruhigend. - Morgen begleite ich Reto nach Zürich und hoffe sehr, dass die OP an seinem Fuss gut geht. Das zuerst einmal. Weitere Hoffnungen beziehen sich auf den Herbst: Wäre schön, wenn wir in die Ferien fahren könnten... 

Samstag, 20. März 2021

Zu zweit einkaufen

 Reto und ich sind ein eingespieltes Team. In vielen Angelegenheiten. Auch beim Einkaufen. Aber heute ist für lange Zeit das letztemal gewesen, wo er bezahlt hat an der Kasse, alle seine Bons eingelöst, und ich habe am unteren Ende des Laufbands eingepackt. Am Mittwoch wird Retos Fuss operiert. Die Genesung wird dauern. Meine Selbständigkeit wird sich vergrössern. Es ist ja nicht nur das Einkaufen. Reto ist ein fleissiger Mensch. Zum Glück kann er Geldsachen sitzend erledigen. Lieber Wäsche aufhängen als Rechnungen bezahlen und den Überblick behalten. Die Steuererklärung ist eingereicht. Alles gut!

Freitag, 19. März 2021

Ein Jahr älter

Was ändert sich, wenn man ein Jahr älter wird?
Nichts.
Neue Gratulationskarten an der Wand.
Freude an allergattig Zuwendung.
Schoggi im "Gänterli" (Kasten).
Neue Bücher.
So viele Facebook Freundinnen werden bewusst!
Nichts.



Donnerstag, 18. März 2021

Ich freue mich

 Wie immer hat mich facebook gefragt: Was tust du gerade, Esther? Ich habe geschrieben, dass ich mich freue. Es sind gute Tage. Gestern waren wir schon wieder in Altdorf; diesmal bei Retos Schwester. Feines Essen, guter Wein, schönes Zusammensein mit Distanz. Lange Reise! Ich bin wieder mal in der Welt herum gekommen. Es gibt noch Züge, Landschaften, Menschen. Solche, welche die Maske korrekt tragen und solche mit der Maske auf Halbmast. Man kann sich ärgern, dann ist man lebendig und spürt sich. Und ich kann mich freuen. An all den Gärten, die ich beim Vorbeifahren sehe. An den ersten blühenden "Chriesibäum". Und heute war eine Freundin bei uns zum allerfeinsten Poulet aus dem Ofen von Reto. Dann kamen Judith und Kaya mit Zitronenkuchen und wunderschönen, bunten, selbstgebastelten Papierblumen. Läck, sind die schön! Ich freue mich.

Dienstag, 16. März 2021

"Mälzern"

 Tim Mälzer ist ein Koch, der on TV VOX ein Format hat, bei dem er sich mit einer anderen Köchin/einem anderen Koch "duelliert". Wir schauen das gern, obwohl Mälzer manchmal heftigst über andere her zieht. -  Ich schaue dem Mälzer gern zu, wie er ein Gericht auseinander nimmt, um alle Komponenten heraus zu kristallisieren. - Gestern habe ich eine Suppe gekocht und sie gründlich versalzen. In der Folge war verdünnen und verändern angesagt. Ein bisschen Sauer hinein. Aber jetzt ein bisschen Süss. Rahm. Noch mehr Wasser. Vielleicht ein anderes Gewürz... - Am Schluss war es eine "gruusige" Suppe, aber mit viel Liebe gekocht. - Ich habe beschlossen, wieder mehr beim Puren, Reinen zu bleiben. Damit man gar nicht "mälzern" muss. Dass es nach dem schmeckt, was es ist. - Kommt mir Retos Vater in den Sinn. Er war bei uns in den Ferien , und ich habe ihn verwöhnt mit Essen und Trinken. Zum Beispiel Schwarztee mit Mango Aroma oder Zimt Aroma oder... - Mein Schwiegervater hat gefragt: "Könnte ich nicht einfach Schwarztee haben? Einfach Schwarztee!"

Montag, 15. März 2021

Ein gutes Dutzend Spiele

 Auf unserem Esstisch liegen gegen zwanzig Spiele: Angelspiel, Bärenspiel, Kuhhandel und viele mehr. - Wir wollen heute Nachmittag mit unserem Hütekind spielen und ausmisten. Ein paar Schachteln können an jüngere Kinder weiter gegeben werden. Glaube ich. Aber zuerst Hütekind und Kaya fragen. Das gehört sich so.

Sonntag, 14. März 2021

Bei Sturm und Wind

Wir waren gestern unterwegs, und der Wind hat uns "erhudelt". Meine langen Corona Haare flatterten mir nicht nur um die Ohren sondern über die Augen, in den Mund, über das ganze Gesicht. Mein Mann kommentierte: "Du siehst aus wie die Hexe in der Migros Werbung, die so heftig Gemüse schnetzelt." - Mein Mann macht selten Komplimente; ich nahm es als eines. Wild will ich aussehen. Lebendig. So wird man, wenn der Wind so stürmt. So stürmt wie "amigs" im Urner Oberland der Föhn und die Frauen bei der Prozession in die Kirche zueinander sagen: "Wozu bin ich zum Coiffeur gegangen. Das nützt jetzt auch nichts!" - Aber mich freut es. Mich freut der heftige Wind, der lebendig macht.

Freitag, 12. März 2021

Meine Verantwortung?

 Ich sitze im Bus. Draussen sind erste blühende Sträucher zu sehen. Aber ich muss mich um andere Menschen im Bus kümmern. - Kümmern kommt von Kummer. - Ich habe Kummer um ein kleines Kind, das nicht richtig im Kinderwagen sitzt. Es ist nicht angebunden; es sitzt viel zu weit vorn. Es wird aus dem Wagen fallen, wenn die Mutter aussteigt. Huch, es ist der Vater mit langen Haaren. Noch schlimmer. Er wird sicher den Wagen nicht rückwärts aus dem Bus fahren. Das Kind fällt auf das Trottoir. - Und die Frau mit dem Rollator. Die fällt gleich um. Was macht sie noch? Absitzen soll sie! - - - Gar nichts Schlimmes passiert auf der ganzen Fahrt. Warum bloss meine ich, Verantwortung übernehmen zu müssen. Gleich aufspringen zu müssen? Die können das!

Donnerstag, 11. März 2021

Stormy weather

 Es ist stürmisches Wetter. Reto turnt im Garten auf der Bockleiter herum. Er ist daran, den Rosenbogen definitiv zu beschneiden, aufdass die Rosen dann wachsen und blühen. Ich habe meinem Mann versprochen, dass ich unsere Freundin in Wiesendangen anvisiere: Sie soll ihn einfangen, wenn der Wind ihn dorthin bläst. - Mein kleines Unkrautblümlein (gibt es das - Unkraut?) wird auch durchgeschüttelt, zu Boden gedrückt und wieder aufgestellt. Dann von vorn. - Ich habe gestern in meinen neuen Blumenbüchern recherchiert und seinen Namen tatsächlich gefunden: Fiederrauke heisst es auf deutsch und braya pinnatifida in Latein. 

Mittwoch, 10. März 2021

Sieben Kilo Blumen

 Gestern haben wir es gewagt, Freunde in Altdorf zu besuchen. Eine lange Reise ist das. Wir haben Regionalzüge mit vielen Halten bevorzugt. Und tatsächlich hatte es nicht sehr viele Leute in den Wagen. Die Rechnung ging auf. - Geredet über dies und das. Plötzlich fragt der Freund: "Denkt ihr auch oft an den Tod?" - Zum Glück hat er nachgeliefert, dass er schon gern noch lebt. Aber Corona drückt und all das Loslassen des Älterwerdens macht traurig. Ach, Sch.....! - Er lässt auch Bücher los. Da kam er mit zwei Bänden gezeichneter Blumen an. Nur lateinische Namen, aber ein deutsches Verzeichnis am Schluss. So schön, die Bücher. Ich habe echt ah und oh gesagt. - "Willst du sie?" - Und ob! Also haben Reto und ich je dreieinhalb Kilo Blumen in den Rucksäcken heim getragen. Ob ich endlich das winzige weisse Blümlein bestimmen kann, das in unserem Garten wuchert?!

Montag, 8. März 2021

Domino

 Zwar haben wir zwei alte Schächtelchen mit Domino Steinen. Aber unser Hütekind stellt so gern ganze Strassen auf und lässt sie dann einstürzen. Domino Effekt, nicht wahr. - Also habe ich bei BEA eine riesige Schachtel mit bunten Domino Steinen bestellt. Heute haben das Hütekind, Reto und ich mit viel Fingerspitzengefühl und grosser Anspannung fast alle neuen Steine aufgestellt. Mit Kurven und Brücken. Fast habe ich nicht mehr zu atmen gewagt. - Es ist gelungen. Einen Stoss hat das Gebilde erst bekommen, Als die Mamma ihr Kind abgeholt hat. - Für die Domino Weltmeisterschaft üben wir später.

Sonntag, 7. März 2021

Ein bisschen dies und ein bisschen das

Reto schaut Skirennen; ich schaue ein bisschen mit. Der Odermatt gewinnt! Die Papierbeige auf meinem Pult wächst; ich trage ein bisschen ab. Ein bisschen telefonieren mit dem Sohnemann; er sagt, seit einem Jahr tun wir das jeden Sonntag. (Er ruft immer an; das ist Tradition oder ein Sonntagsritual.) Ein bisschen warten auf das Mittagessen; Reto macht Pastetli alla sua Mamma. Ich liebe es! Ein bisschen zum Garten hinaus schauen; das Rotkehlchen ist wieder da. Wie ist es hübsch! Ich werde bestimmt ein bisschen laufen gehen später und noch ein bisschen dies und ein bisschen das tun. So geht mein schöner Sonntag. 

Samstag, 6. März 2021

Fünf Mädels

 Ich erging mich an der Sonne. Der Biswind wehte nicht mehr so sehr wie noch am Morgen. Um eine Hausecke kam zuerst ein ziemlich dicker, ziemlich grosser Sennenhund ganz allein. Dann aber klackerte es auf einer langen Treppe. Fünf Mädels kamen im Eiltempo herunter. Kichernd, überaus fröhlich. Ihre Klamotten waren sportlich normal, aber an den Mädelsfüsschen steckten "Stöggeli" Schuhe. Nicht die ganz dünnen Absätze, aber eben doch fünfmal "Stöggeli". Das klickerte und klackerte, und dazu gickerte und gackerte es. - Nein, stimmt nicht. Es tönte einfach nach Leben. Nach fröhlichem Samstagnachmittag Leben. Mädels-time!

Donnerstag, 4. März 2021

Scones

Scones isst man in England zum "five o' clock tea". Habe ich vor vielen Jahren dort kennen gelernt. Ein Gebäck zwischen Guetzli und Brot, das man mit Butter und Erdbeer Marmelade isst. Seither liebe ich Scones. Ich werde sie heute Abend mit Löwenzahn Honig essen. Davon habe ich noch viel, und bald schon blühen die gelben Blumen wieder. Mehr mag ich nicht mehr denken heute Abend. Bin müde und unmotiviert. Backen, lesen, schlafen.

Mittwoch, 3. März 2021

Wenn das Nichtvorhandensein glücklich macht

 Ein Tag Schwindel genügt. Umso mehr, als meine Beste Freundin geschrieben hat, schwindeln sei unmoralisch. Sie wünsche, dass ich mich bessere. Oder so. - Ich habe brav meine Übungen gemacht. Zuerst ist der Boden unter mir davon gefahren wie eine Rolltreppe. Aber jetzt hält er wieder still, der Boden. Ich kann mich auch wieder bücken, ohne (fast) nach vorn zu kippen. Heute Abend versuche ich ein Tänzchen vor der Meditation. - Das alles macht mich ganz glücklich. Sogar ohne Sonne, die vom Saharasand verschluckt worden ist.

Dienstag, 2. März 2021

Anders als erwartet

 Geplant war, dass wir heute zu zweit einkaufen gehen würden. Vielleicht sogar in die Stadt. Auf den Markt. - Um sechs Uhr morgens weckte mich unser Kater. Das ist total normal. Ich stehe dann kurz auf, lasse ihn ins Freie, gehe beim WC vorbei und schlafe noch eine Runde. - Heute habe ich sofort gemerkt, dass "es" nicht normal ist. Nepomuk schaute mich erstaunt an, als ich auf der Bettkante sitzen blieb. Dann langsam, wank, wank, zur Sitzplatztür. Und schwank, schwank zurück. Noch nicht ins Bett. Instruktion hervorsuchen, was zu tun ist bei "Lagerungsschwindel". Ich hatte das schon mal. Ungefährlich, aber unangenehm. - Später "schickte" ich Reto in die Stadt. Es zog ihn. Er wollte hin. Ich bleibe zu Hause. Als ob das etwas Neues wäre?!

Montag, 1. März 2021

Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt

 Heute ist der 1. März, und mir dreht das Lied vom Märzenbauern im Kopf. (Mein Grossvater hatte nicht einmal ein Rösslein; wie hat er eigentlich gepflügt???) - Der März ist mein Monat. Einfach, weil ich Geburtstag habe. Da feiere ich die ganze Zeit ein bisschen. Der März ist ein hoffnungsvoller Monat: Zwar immer noch, aber schon. Ich habe gestern "gedichtet":

Biswind kühl um die Ohren                                                                                                                                aber an Sträuchern ein grüner Hauch                                                                                                               Kleingehölz im Feld kurz geschoren                                                                                                                 aber im Park feiner Bratwurst Rauch                                                                                                               Auf dem Schloss Kies beim Boccia verloren                                                                                                     aber das Wachsen "zäntume" nimmt                                                                                                       seinen Lauf.

Im Märzen der Bauer, - aber auch der Reto, ich, alle anderen. Wir spannen unsere "Rösslein" ein, was immer das ist, und tun!



Samstag, 27. Februar 2021

In die Ecke Besen!

 Nein, ich werde nicht aus dem "Zauberlehrling" von Goethe zitieren. Habe nicht einmal Zeit, das lange Gedicht zu lesen. Vielleicht morgen Sonntag? Oder lieber Gedichte, die mir besser gefallen. 
Vom Frühling oder so. - In die Ecke aber durfte der Besen wieder. Mein Besen! Ich wische nämlich gern die ganze Wohnung. Das macht weniger Lärm als der Staubsauger, und ich sehe ganz genau, was da zusammen kommt in der "Ghüder Schufle" (Kehricht Schaufel). Dass es sich lohnt. - Reto wäscht den Nüsslisalat, den ich im Garten geschnitten habe. Wir haben uns Besuch eingeladen. Genau fünf Leute werden um den grossen Tisch sitzen. Das dürfen wir und darüber sind wir froh. Happy evening!

Freitag, 26. Februar 2021

Freitag ganz normal

 Viel, viel einkaufen am Morgen und das Gefühl, eine Erkältung ziehe auf. Viel, viel Tee trinken, mich warm halten, gute Siesta und es geht besser. Und jetzt abtippen, was ich diese Woche ins Kaya Buch geschrieben habe. Kopieren und mit Brief an meinen letzten Onkel schicken. Er freut sich über meine Geschichte. Wenn der Brief im Gelben Kasten sein wird, ist es Zeit für den Freitag Apéro. Ich mag ganz normale Freitage sehr.

Donnerstag, 25. Februar 2021

Das ist Hedi

 Mein Bäbi, das ich ins Pflegeheim mitnehme, wenn es dazu kommt, ist fertig gestellt. Es hat eigene Kleider bekommen, sogar sexy Unterhöschen. Was doch mein Restenhut alles her gibt! (Kleine Stoffresten liegen bei mir in einem grossen Stoffhut.) - Ein Name ist auch wichtig. Sie ist ein bisschen alt(modisch), kein BabyBäbi. Darum hat sie einen Namen bekommen, den ich von alten Tanten her kenne. Hedi heisst meine Strickpuppe. Der Name hat sich mir aufgedrängt. Also sei es! - Was mir zu denken gibt: Meine Tochter findet, Hedi gleiche mir. Zu denken gibt mir, dass ich das auch gedacht habe. Uupps!?




Mittwoch, 24. Februar 2021

Der ewige Kreislauf

Tiefgekühlten Peterli und Schnittlauch aufgebraucht. Ringelblumen, Rosenblätter, Teekräuter - alles geht dem Ende zu. ABER heute haben wir den ersten jungen Bärlauch geholt. Morgen gibt es Omeletten mit frischem Grün. Stärkt nicht nur Bären nach dem Winterschlaf! - Mir gefällt es, dass das Leben nicht einfach linear von jung zu alt geht, sondern sich im Kreis dreht und ich mittanzen darf. Vom Winter zum Frühling und weiter zum Sommer und im Herbst die grosse Ernte. Um und um und hoffentlich noch lange. 

Dienstag, 23. Februar 2021

Den Tag geniessen

 Meine Schwester findet, wir sollten jeden Tag geniessen. Wo unsere Tage gezählt sind. Mir gelingt das gar nicht immer. Heute Morgen aber schon. Wir haben auf dem winterlich eingeschränkten Wochenmarkt eingekauft. Nachher haben wir uns je einen "coffee to go" geholt und uns auf ein Bänklein am Graben gesetzt. Die Sonne hat uns den Rücken gewärmt. Wir haben gesehen, dass vor allem ältere Herren dasselbe taten wie wir. Ein klitzekleines Bisschen Normalität. Und ein grösseres Bisschen Glück!



Montag, 22. Februar 2021

Die strengste Arbeit

 Einmal im Jahr setzen wir den Kompost um. Für mich ist das die strengste Arbeit, die ich mache. Nur einmal im Jahr, zum Glück. - Heute haben wir es getan. Reto hebt den grünen Kompostkübel ab, stellt ihn beiseite - und dann beginnt meine Mühsal. Ich hebe mit der Stechschaufel die oberen Schichten ab, die noch nicht verrottete sind. Lege Orangenschalen, Eierschalen, Salatblätter, Brokkolistrünke und was noch alles unter den Ahorn. Dann steche ich Kompost ab und gebe ihn in unseren Blecheimer von Manufactum. Reto holt den vollen Eimer und verteilt den Kompost im Garten. Leerer Eimer zu mir zurück und von vorn. - Irgendwann rinnt der Schweiss und rinnt die Nase. Ich atme schwer. Zum Glück steht die Nachbarin am Zaun. Reto hält ein Schwätzchen ab. Ich erhole mich und ärgere mich dann, weil es nicht weiter geht. Gut versteckt hinter dem Ahorn, wo ich aber leider nicht höre, was "die" immer zu plaudern wissen.

Sonntag, 21. Februar 2021

zu denken...

- Zu denken, dass Stefan und Martin heute eine Wanderung auf den Napf machen. Picknick dabei, unter anderem selbstgebackene Zopfvögel.

- Zu denken, dass Reto und ich unsere persönliche Grillsaison eröffnen. Gartenstühle müssen sauber  gemacht werden.

- Zu denken, dass der Wetterbericht tagelang Sonnenschein und Wärme verheissen hat. So wunderbar!

- Zu denken, dass unser lieber Freund diesen Frühling nicht mehr erleben darf. 

- Zu denken, so viel zu denken!

Mark Aurel (121 - 180 n.Chr.)hat auch gedacht:

"Das Leben des Menschen ist das, was seine Gedanken daraus machen."

Denken reicht nicht, es muss getan werden > Gartenstühle putzen...

Freitag, 19. Februar 2021

Neun Schneeglöggli

 Neun Schneeglöggli und ein hellgelbes Krokus! Die Luft riecht nach Frühling. Die Terrassentür ist offen bei 17 Grad Wärme. - Ich bin glücklich. Wieder habe ich einen Winter überlebt. 

Donnerstag, 18. Februar 2021

Chicorée Gratin

Wir hatten Besuch, und unserer Freundin schmeckte der Chicorée Gratin auch so gut wie uns immer wieder. - Wer hätte gedacht, dass aus Brot, Peperoni, Orangen, Chicorée, Rahm, Greyerzer, Weisswein, Öl und echli Salz im Ofen so etwas Feines wird! - Na, ja, Betty Bossi! - Lange geschwatzt. Über unseren verstorbenen Freund, aber auch über gemeinsame Ferien. Viel Gelebtes, Vergangenheit. Davon gibt es immer mehr, je älter frau wird. Ein Glück, wenn ich gern daran zurück denke. An einen grossen Teil davon.

Mittwoch, 17. Februar 2021

Sonne, Wärme, Park voller Leute

 Ich übe einkaufen und auf die Post gehen. Wir tun das meist zu zweit. Aber Reto muss im März seinen Fuss operieren lassen. Dann werde ich eine Zeitlang auch tun müssen, was er sonst tut. Weiss nicht einmal, ob ich gross genug bin, um die Wäsche an die Leine zu hängen. Alt genug sicher! - Heute also unterwegs bei milden Temperaturen. Mit Sonne. Im Eulachpark hat es Kinder, Mamis, Papis, Seniorinnen und Senioren, du glaubst es nicht. Zugeschaut, wie eine elegante junge Mutter dem Fussball ihrer Kinder nachrannte, der aber doch in die Eulach fiel. 

Montag, 15. Februar 2021

Ein Spaziergang und ein neuer Bischof für Chur

 Wir sind draussen gewesen. Es ist immer noch sehr kalt, aber es wird besser! Und besser wird es im Bistum Chur. Joseph Maria Bonnemain ist vom Papst zum neuen Bischof ernannt worden. Die Bistumsleitung werde auch ausgetauscht. Was äusserst wichtig ist! - Ich bin wieder ein bisschen froh trotz allem, was schwer ist. 

Samstag, 13. Februar 2021

So endgültig

 Wir standen gestern auf dem Friedhof und konnten unsere Augen kaum von der Urne lösen. Sterbliche Überreste unseres Freundes. Die Sonne schien, der Wind ging, und eine Katze interessierte sich auch für das tiefe Loch in der Erde. Wohl aus anderen Gründen als wir. Gut, dass wir Rosenblätter über die sorgfältig versenkte Urne streuen durften! Gut, dass später in der Kirche so eine schöne Foto vom Verstorbenen stand. Sie lud ein, mit ihm zu sprechen. Mich zu erinnern: Ja, so war er. So ist er. So bleibt er. In uns. Aber wir werden nicht mehr Neues mit ihm erleben. So ist es. So endgültig.

Donnerstag, 11. Februar 2021

Wenn das Feuer endlich brennt...

Wir sind mit Holzscheiten, Kleinholz und so weiter nebst Würsten, heissem Punsch und so weiter mit Tochter, Enkelin und deren Freundin in den Schlosspark gepilgert. Holz auf dem Schlitten, der Rest in Rucksäcken und Taschen. - In der Feuerstelle lag Schnee, den wir wegputzten, darunter Eis, welches es schwer machte, ein Feuer zu machen. Aber nur nicht aufgeben. Judith hat es zum Brennen gebracht. - Feine Würste und Brötchen. Kalte Füsse trotz zwei Paar Socken. Das Fastnachtsdessert gab es bei und in der Stube.



 

Mittwoch, 10. Februar 2021

Frühlingsgefühle auf Eis gelegt

 Und wieder schneit es. Ich mag es nicht. Der Frühling soll kommen! Corona und Schnee, das ist zu viel. - ABER ich habe Brokkoli aus unserem Garten gekocht. Frisch geerntet im Garten, bevor er vom Schnee zugedeckt wird. Dazu selbstgemachte Gnocchi aus "patate" (Kartoffeln). Getoppt mit Tomatensauce aus dem Gläschen vom Klosterbauernhof in Seedorf UR. Alles zusammen molto buono. - Jetzt mache ich Feldenkrais ohne Gruppe auf meinem Teppich. Audiomässig. Immerhin tönt Stefanie Betschart wie immer. 

Dienstag, 9. Februar 2021

Schlüüfferli (Schlupfküchlein)

 Jedes Jahr, aber wirklich jedes Jahr, frittiere ich eine Schüssel voll Schlüüfferli. Ich mag sie so gern, und sie sind Familientradition. Tante Anni vom Bühnenberg hat sie gemacht und uns immer davon geschenkt. Seit ewigen Jahren gehören sie für mich zur Fasnachtszeit. Mehr als Schminke und Verkleidung. 

Heute Morgen, Reto hat mit meiner Schwester telefoniert, war ich wieder an der Arbeit. Da habe ich die erste Portion vor lauter Telefonneugier vergessen zu "schlüüffe". Das ist mir noch niemals passiert. Zum Glück schmecken die ungeschloffenen genau gleich gut wie die geschloffenen.




Montag, 8. Februar 2021

Er ist da

 Wir wollten es wissen: Wächst schon Bärlauch an "unserem" Hang? - Ja, er ist da. Aber noch nicht zum Ernten im grossen Stil. Wir haben nicht einmal ein paar "Versucherli" mitgenommen. Die ersten zarten Blättchen dürfen noch ein wenig wachsen. Und vor allem müssen es mehr werden. Dann kommen wir wieder. Unterdessen essen wir noch einmal Bärlauch Spaghetti aus der Ernte vom letzten Jahr. Wenn dann die grosse Kälte vorbei ist, die kommen soll, dann sind wir so weit. Dann beginnt das Sammeln und Konservieren 2021. Ich freue mich darauf. Kann es fast nicht erwarten.

Sonntag, 7. Februar 2021

Ich "lisme" gern

 Ich habe mir ein neues Strickprojekt ausgedacht. Die Aufgabe hiess: Kann ich ohne Anleitung einfach so eine Puppe stricken?! - Ich kann.



Nicht, dass mein neues Bäbi das schönste wäre. Es ist echt schwierig, ein Gesicht zu sticken. Und es bekommt dann noch eigene Kleider. Die hier sind ausgeliehen von Kayas Bäbi. Aber immerhin habe ich sie selber genäht. - Was auch noch fehlt, ist ein Name. 

Ich habe Reto gesagt, dass ich mein Bäbi bei allfälliger Demenz mit ins Pflegeheim nehmen will. Ich habe vor Jahren in einer Demenzabteilung alte Frauen mit ihren Puppen gesehen. - Sollte ich in Corona Isolation müssen, will ich das Bäbi dabei haben. Mit jemandem musst du reden können!

Samstag, 6. Februar 2021

Welche Farbe hat deine Welt?

Meine Welt bringt mich mit ihrem Gelbton dazu, immer wieder hinaus zu schauen. Des einen Nachbarn Haus sieht mediterran-warm aus mit gelbem "Touch".  Des andern Nachbarn Haus hat einen Grünstich bekommen. - Ich weiss, dass Sahara Staub der Grund für das neue Sehgefühl ist. Dass aber dieser Staub auch herniedersinkt und unsere Gärten düngt, das hat mich erstaunt. Die Wetterfee hat das gestern erklärt. - Warm, gelb, freundlich und erst noch nützlich. Auch eine Art von Globalisierung. Danke Afrika.

Freitag, 5. Februar 2021

Den Vorstand gibt es noch

 Es war einmal...

Vor vielen, vielen Jahren...

Als es in der Schweiz noch Volkszählungen gab...

Da wurde gefragt, wer in unserer Familie der Vorstand sei. Wir schrieben, dass wir die Frage nicht verstünden; uns sei nur der Bahnhof Vorstand bekannt.

Es war...

heute Morgen...

Als Reto mit der Krankenversicherung SWICA telefonierte...

Er fragte, was zu fragen war - und dann zusätzlich noch, weshalb die Mitteilungen, Abrechnungen, Forderungen an seine Frau immer an ihn, den Mann adressiert seien. Da sagte der junge SWICA Mann am Telefon in allem ernst: "Weil Sie der Vorstand sind." - Selten habe ich Reto am Telefon so ausgelassen, lang und überaus belustigt lachen hören. Ob das nicht "ein wenig" veraltet sei, fragte er dann. - Man könne das schon ändern, aber dann müsse eine neue Police erstellt werden, wurde er informiert - Wir lassen das mal und lachen weiter.

Mittwoch, 3. Februar 2021

Unwirklichkeitsgefühl in der Stadt

 Nach langer, langer Zeit war ich wieder einmal ganz wirklich in der Stadt. Mit Maske im Bus und dem Gefühl, dass alle sich gegenseitig misstrauisch beäugen. Beschnuppern kann man kaum. Mit Maske. Oder doch? - Da kommt ein Duft bei mir an, eigentlich fein, aber ich denke, uuhhh, wenn die Duftmoleküle durchkommen, was ist dann mit den Viren. - Jedenfalls steige ich am Bahnhof aus und gehe auf die Post. Ich gebe zwei Pakete auf. Ich finde mich sogar zurecht. Aber noch nie sah die Hauptpost so leergeräumt aus. - Dann will ich in der Naturdrogerie Duschgel kaufen. Ich tue es auch, aber mich überkommt je länger desto mehr ein Gefühl von Unwirklichkeit. Ich wundere mich, dass die Verkäuferin mich versteht, ich murmle was vor mich hin. - Dann Regenbogenladen. Zuerst mal torkle ich in eine junge Frau, die sich 1000mal entschuldigt. Irgendwie verkehrt! - Ich bin froh, als ich wieder im Bus bin. Ich bin noch froher, als ich wieder zu Hause bin. Corona entwöhnt.