Donnerstag, 31. Januar 2019

Wieder im "Barbatti" gelandet

Heute haben wir uns einen Tag frei genommen und sind nach Luzern gefahren. Zuerst gingen wir "globüsslen" (im Globus herum gucken), dann suchten wir ein Restaurant, um Zmittag zu essen. - Unsere Vorgabe hiess, an einem Ort essen, wo wir noch nie waren. Weder zu zweit noch anderswie. Das erwies sich als schwerer als erwartet. In eine "Chnele" (Beiz, Spelunke) wollten wir nicht. Aber Platz war auch nicht überall. Wir gingen und schauten aus, und dann standen wir vor dem "Barbatti", wo wir schon mehrmals fein gegessen hatten. Wir guckten uns an und nickten und traten ein. Und es passte wie immer.

PS. In der Sonne dem See entlang spaziert sind wir auch noch.
PS.2 Die Buchhandlung Stocker haben wir nicht ausgelassen, aber nichts gekauft;
         der Wein (2 dl) im Barbatti war teuer genug gewesen

Mittwoch, 30. Januar 2019

Königlich

Sich auf eine Sache konzentrieren gegen das Schwirren im Kopf! - Gestern nach dem Kindergarten geschah das und tat gut. - Zuerst gemeinsam Zvieri essen. Das Grosi hatte Apfel-Tartelettes gebacken. Fein!! - Dann fokussierten wir auf unsere Enkelin. Beim Spielen ergab das Eine das Andere, und alle waren immer im Moment. - Wir spielten Königin, Prinzessin und Diener Johann. Wahrscheinlich war Kaya müde, deshalb ging es bald um Schlafen. Storen runter, Vorhang zu, und jetzt ist Ruh! - Später ergab es sich, dass wir Hörübungen machten. Der Grosspapi hatte ein feines Glöcklein nicht gehört. Frage, was hören wir gut oder überhaupt? Klangschale anschlagen und genau hinhören. Finger in die Luft, wer nichts mehr wahrnimmt. - Kaya war die Beste, dann der Grosspapi, und das Grosi hörte zuerst nichts mehr. - Das Alter! Das Alter! - Dann zeichneten wir uns eine Tabelle wie bei der Augenärztin. - Aus welcher Distanz erkennen wir die Ziffern noch. - Wir waren alle drei ziemlich gut. Allerdings hatten zwei eine Brille auf.

Dienstag, 29. Januar 2019

Mir schwirrt der Kopf

Gestern haben sie in "Puls" im Schweizer Fernsehen dargestellt, dass auch Erwachsene ADHS, die Aufmerksamkeitsstörung, haben können, bei der man Kindern (zu) oft das Medikament "Ritalin" verabreicht. - Nun befürchte ich keineswegs, dass ich von ADHS befallen bin. Nur fällt mir heute auf, dass mir auch der Kopf schwirrt, weil ich nicht alles auf mich Einprasselnde ruhig und geordnet eines nach dem anderen bedenken oder verhandeln kann. Es schwirrt halt durcheinander, taucht auf und taucht unter, kommt wieder - aber es belastet mich nicht. Das ist der Unterschied. Denke ich. - Und was schwirrt da so mächtig? - Tod und Geburten. Buchtexte und die neue FAMA (feministisch theologische Zeitschrift). Rezepte und Kochergebnisse. Warten auf die Enkelin und Vorbreiten meines Geburtstagsfestes (das dauert noch...). Besetzte und freie Tage. - Es schwirrt.

Montag, 28. Januar 2019

Garstiger Wind und weisse Kreide

Kinderhütetag. - Was tun mit zwei Mädchen bei diesem Wetter? Ein bisschen raus an die Luft muss der Mensch. Aber gerade sooo viel Luft? - Nach Spielen und Geschichten on CD gilt: Wir machen eine Runde um den Park. - Die Kinder kommen gern. Als ich dann weisse Kreiden aus einem Büchschen nehme und verteile, ist die Laune sehr gut. - Weisse Pfeile auf den Boden malen und weiterrennen. Namen irgendwohin schreiben und weiterrennen. ENTE schreiben beim Bach und weiterrennen. - Alles gut und schön, aber bei der Schaukel warten, bis die Kinder selber genug hätten, das überfordert mich. Ich habe KAAAALT. Also rennen wir malend zurück und riechen an all meinen Tees. Alle wählen ihren Tee nach der Nase aus und wir bereiten ihn zu. Jede Tasse wird ausgetrunken.

Sonntag, 27. Januar 2019

Stadtrundfahrt (unbeabsichtigt)

Gestern waren wir eingeladen bei einer Freundin in Zürich. Sie waren umgezogen, und wir wussten nicht genau, wo die neue Wohnadresse ist. Aber es gibt ja Google Maps, kein Problem. - Beim Kartenstudium bekam ich Lust darauf, wieder einmal ausgiebig mit dem Tram Nummer sieben zu fahren. Wir früher oft, als ich auf der Jugendseelsorge in Zürich gearbeitet hatte. - Nostalgie immer wieder! - Reto liess sich von mir durch den Hauptbahnhof Zürich schleusen, und dann stiegen wir in den Siebner ein. - Alles prima, aber warum fahren wir dem See entlang. Das habe ich mir anders vorgestellt. Meine Anspannung steigt von Haltestelle zu Haltestelle. Wann kommt unsere? - "Normale" Leute würden ihr Smart-Irgendwas zücken, aber wir nicht. - Endstation und wahr, was ich längst befürchtet hatte - wir waren in die falsche Richtung gefahren. Ich schuld! - Im Tram sitzen bleiben - und zurück geht es. Stadtrundfahrt, die Zeit braucht. Aber die Zwillingsbuben hatten meine Freundin so auf Trab gehalten, dass bei ihr noch rein gar nichts angebrannt war. Ja, es war noch gar nichts im Ofen. Estherchen, entspanne dich. Der Papa schimpft nicht (mehr), und Reto sagt nur, dass er dann auch wieder einen Irrtum zugute hat. Oder so ähnlich.

Freitag, 25. Januar 2019

Spielernaturen

Heute eine Busfahrt und eine Zugfahrt - in die Stadt und aus der Stadt nach Hause. - Was wir längst wissen und oft sehen - viele gucken auf ihre Smartphones und haben keine Augen für ihre Umgebung, manchmal nicht einmal für ihre Kinder im Kinderwagen. - Heute haben wir eine neue Entdeckung gemacht: Frauen und Männer spielen auf ihren elektronischen "Spielzeugen", auch wenn sie nur kurz unterwegs sind. - Eine Frau im Bus vor mir. Schöne Haarfarbe, gut gewählt. Haarschnitt tiptop. Ich schaue ihr von hinten über die Schulter. Sie ist am "Gamen" auf ihrem smarten Ding. - Im Zug auf dem Heimweg. Ein älterer Herr steigt ein, lächelt kurz über einen fröhlichen Dreijährigen und dessen Papa, nimmt aber dann zügig das Tablet auf die Knie und spielt ein Jasskarten-Spiel. - Reto und ich brauchen das nicht. Wir sind immer noch fasziniert von der wirklich existierenden Welt. Eben von der Frau mit den kastanienroten, kurzen Haaren und dem eleganten älteren Herrn mit dem feinen Lächeln, wenn er sich dafür Zeit nimmt.

Donnerstag, 24. Januar 2019

Durch Jahrzehnte und Jahrhunderte...

"Eine Geschichte von Liebe und Finsternis", der Roman von Amos Oz, den ich aus der Bibliothek mitgebracht habe, kann nicht verschlungen werden. Jedenfalls nicht von mir. Ich verliere mich in den Jahrzehnten und Jahrhunderten, in denen die Familiengeschichte spielt. Wer war jetzt wer? Wie verwandt mit wem? - Ach, und das geht nun viele, viele Seiten so weiter? Das Buch endet auf Seite 830. - Ich kann aber nicht lassen vom Werk, nicht vom Autor. Amos Oz hat in Jerusalem und in der Wüste Negev gelebt. Er ist kürzlich gestorben. Sein Roman hat autobiografische Anteile. Wie viele? Welche? - Ich war in jungen Jahren mehrmals in Jerusalem und habe ein Vierteljahr in der Wüste Negev in einem Kibbuz gelebt. Autobiografisches, das verbindet, das interessiert. - Noch mehr: In Judaistik im Theologiestudium habe ich ein wichtiges Buch von Amos Ozens Onkel gelesen. Joseph Klausner im Buch in Pantoffeln zu begegnen ist erheiternd.

Mittwoch, 23. Januar 2019

Alles anders, wenn die Sonne scheint

Gerade war ich ein paar Minuten im Gärtchen - mit blutten Füssen in Crocks und ohne Jacke, das Gesicht der Sonne zu gewandt. Unser Kater kam in meine Nähe. Sein Fell fühlte sich schon fast sonnenwarm an. Meine Seele auch. - Was bin ich für eine wankelmütige Person! Oder einfach abhängig von dem, was mich umgibt - dem Wetter, den Menschen, den Tieren. Sarkasmus von gestern weg. Freude wieder da. Und jetzt gehe ich an die Arbeit. Tochter und Enkelin kommen zu Lasagne. Selbstgemacht natürlich. Ich will wissen, was wir essen.

Dienstag, 22. Januar 2019

Spassiger Mittagskaffee

Herr und Frau Burri haben frei und sind pensioniert. Der Tagesspaziergang gegen das Einrosten fand am Morgen statt. Nun ist Nachmittag. Das Schläfchen, genannt "Siesta", ist gehabt. Die beiden sitzen beim feinen Cappuccino, der wirklich fein ist. Das letzte Weihnachtsguetzli wird verspiesen. Was folgt nun? - Herr Burri fragt sich, was er "Google" alles fragen könnte. Sie spottet ein wenig. Aber gleich wird sie "Google" auch fragen. Hoffentlich erwischt sie den ein und einzigen Laptop vor ihm. - Wie eigentlich füllt man die Tage? Die Wintertage, die so grau sind wie der heutige? - Oh, der möglichen Tätigkeiten sind viele, aber die Laune ist nicht so. Gut, wenn  eine noch lächeln mag, wenn einer noch Fragen hat.

Montag, 21. Januar 2019

Erholt

Gestern war ich müde, müde, müde. - Klar, zwei Kinder waren bis nachts um halb zwölf Uhr nicht müde genug zum Schlafen. Aber nachher haben sie durchgeschlafen bis nach acht Uhr. Jedenfalls fast. Kaya hat ein paarmal was gesagt, aber im Halbschlaf. - Nur ich war fast die ganze Nacht lang wach. Da war wohl ein Kontrollfreak am Werk. Bloss nicht verpassen, wenn ein Kind was im Schlaf sagt. Könnte ja sehr bemerkenswert sein. Bloggerhammer!? - Bloss nicht zu spät reagieren, wenn ein Kind ein kleinstes Unwohlsein artikulieren würde, z.B. "Mami" hauchen würde im Schlaf. Dann sofort zum Trösten bereit sein. - Aber nichts war vonnöten, und am Morgen waren die beiden gleich wieder aufgelegt zum Spielen. Einzig ich verkroch mich unter die Decke, bis da kaum mehr Sauerstoff war. Notfall.

Samstag, 19. Januar 2019

Vorfreude

Heute Nacht gibt es eine Première: Unsere beiden Hütekinder übernachten bei uns. Ich werde mit ihnen das Zimmer teilen. Wo unser Kater bleibt in kalter Nacht, ist noch nicht klar. Er hat es nicht gern kinderfröhlich. - Ach, und Reto hat sich auch nicht angemeldet im Massenlager. Soll er seine Ruhe geniessen. - Was wir wohl tun werden vor dem Schlafen? - Sicher essen wir belegte Brote zum Znacht. Alle dürfen selber auf das Brot schmieren oder legen oder stellen, was sie möchten. Dann schmeckt es auch. Später wird gespielt. Dann erzählt - oder umgekehrt. Dann werden die Zähne geputzt, das "Pischi" angezogen, die Betten endgültig eingerichtet, ausprobiert. Kuscheltier in den Arm nehmen. Licht aus. Und gute Nacht - hoffentlich!

Freitag, 18. Januar 2019

Viel zu kurzer Tag

Stress gibt es bei mir nicht mehr seit ich pensioniert bin. Jedenfalls nur selten. Und dann selbstverschuldet. Ich könnte ja anders. Ich habe Zeit. - Aber nervös bin ich manchmal oder aufgeregt. Also gut, die einen sagen dem dann negativer oder positiver Stress. - Und ja, ich ärgere mich immer noch dann und wann. Sogar über Kirchliches, obschon ich das nicht mehr will. (Wer hat die letzte Rundschau gesehen und sich nicht geärgert?) - Heute habe ich keinen Stress, aber der Tag ist zu kurz für alles, was ich hinein packen will. - Ich war am Morgen in der Stadt und habe mir drei viel bessere Bücher in der Bibliothek geholt, als es die letzten drei waren. Das ist schon mal Glück. - Und ich habe meine "Stadt-Liste" fast abgearbeitet. Ich kann jetzt wieder "lismen" für Reto. Neubeginn vielleicht heute. Das Dinkelmehl bekommt eine neue Büchse. Päckli in der Zukunft können verpackt werden, weil es wieder Packpapier gibt. - Jetzt ist Nachmittag. Ich habe mir mit Retos Wunderkaffeemaschine ganz selber einen Kaffee gebraut. Ich bin stolz. (Reto fährt per SBB in der Bergwelt herum.) Nächste Tätigkeiten sind: Briefe schreiben. Geschirrspüler ausräumen. Mein Zimmer aufräumen. Dann sehe ich weiter.

Donnerstag, 17. Januar 2019

Hühner untereinander

Ich wollte am Morgen wieder einmal zu "meinen" Hühnern spazieren. Das sind vier wunderschöne vielfarbige, seidene "Damen" in einem Gärtchen in Oberwinterthur. Sie haben auf nicht allzu grosser Fläche alles, was sie brauchen. Wiese, Häuschen, gedeckten, auf einer Seite offenen Gitterkäfig, Zaun gegen Füchse, Marder und Co., Trinkgeschirr, Bäume, Sandbadeplatz, Futtertrog, einfach alles. - Heute waren alle vier im Gitterkäfig. Als ich gackerte und gakelte, kamen zwei interessiert an den Zaun und antworteten mir leise. War ich stolz, die Hühnersprache zu können!

Mittwoch, 16. Januar 2019

Schneeglöggli

Das Jahr ist gute zwei Wochen alt. Der Tag wird alle vierundzwanzig Stunden rund drei Minuten länger. Und heute war Sonne pur. - Reto und ich sind eineinhalb Stunden laufen gegangen. Das schönste am Laufen war aber das "Höckle" (Sitzen) an der Sonne. Am Waldrand mit allerlei Meisenvögeln in den Ästen über uns. Mit Blick in die Weite. - Morgen nehme ich nur die halbe Portion Vitamin D und denke an die Sonne von heute. - Auf dem Heimweg haben wir an einer geschützten Hausecke mindestens dreissig blühende Schneeglöggli gesehen. - Im Urner Oberland hat es Schnee, Schnee, Schnee, immer meh(r).

Dienstag, 15. Januar 2019

Kochmüde

Eigentlich nicht kochmüde, aber ideenlos, was ich noch kochen könnte, das war ich gerade noch. Gut, ich war auch "es bitzeli" krank und lustlos. Auch heute bin ich frühmorgens atemlos erwacht, aber nicht "atemlos" à la Helene Fischer sondern ohne "Schnauf", weil die Nase zu war. Sowas von zu! - Trotzdem geht es besser - weil ich ein neues Kochbuch habe. Es will mich lehren, nicht gut sondern sehr gut zu kochen. Heute habe ich panierte Pouletbrüstchen so gemacht, wie Samin Nosrat es mir Schritt für Schritt beigebracht hat. Und siehe - es war sehr gut! - Allerdings habe ich bisher gar nie, nicht ein einziges Mal Pouletbrüstchen paniert. Es gibt also keinen Unterschied zu früher festzustellen, nur ein Ergebnis für heute. Und eben - ich habe ein neues Kochbuch. Ich bin wieder motiviert.

Montag, 14. Januar 2019

Normaler Montag

Die Sonne geht im Minutenbereich früher auf und später unter als noch am Samstag. Um eine Minute handelt es sich. Aber ich habe Endiviensalat geerntet im Garten. Den letzten. Unser Hütekind hat gestaunt, dass die Tulpen z.T. ihre Spitzen schon drei Zentimeter aus dem Boden strecken. Wann haben sie das getan? - Wir haben aus den letzten sieben "Chräbeli" (Änisgebäck) und einer frischen Vanillecrème und Orangenstücken eine "Götterspeise" gemacht zum Dessert. Das Kind hat zuerst gefunden, "Speise" habe sie nicht gern. Aber dann kostete sie von der Vanillecrème, an der sie mitgerührt hatte, und fand sie sehr gut. "Muss Mama auch einmal machen, das sage ich ihr." - Beim Essen suchte sie die winzigen schwarzen Pünktlein - echte Vanille aus dem Stängel.

Sonntag, 13. Januar 2019

Gewürzpflanzen im Botanischen Garten

Unsere Freundin pflanzt in ihrem Garten selbst Kräuter an - zum Würzen, aber auch für die Schmetterlinge und andere Kleintiere. Meine Pfefferminzen sind Zöglinge von ihr. - Jetzt ist tiefer Winter, Gartenfreuden sind fern. Aber gestern durften wir den Siebzigsten unserer Freundin im Botanischen Garten in Zürich mitfeiern. War das ein schöner Anlass! - Der Botanische Garten der Universität Zürich hat ein Spezialangebot für Gruppen: "Gewürzpflanzen aus aller Welt mit Degustation". Durch die Kuppeltropenhäuser geführt hat uns eine Freundin der Jubilarin, die da arbeitet. Pädagogin und Wissenschafterin. Sehr gut gemacht hat sie es. Zuerst die Pflanzen in den Tropenhäusern, danach Degustation in einem Sitzungsraum. Was habe ich schnabuliert, alles probiert. Safrancrème ohne Süss ist gewöhnungsbedürftig. Aber man konzentriert sich bewusster auf das Gewürz. Kurkumaplätzchen mit Vollkornmehl - warum nicht? Wasabi so scharf wie immer! Kümmelstängel und Rosmarinstängel - kann ich doch auch einmal machen. Und das Indianergetränk hütet die Frau wie einen Goldschatz. Schenkt nur "es bitzeli" aus. Ist aus echten Kakaobohnen, echten Vanillestängeln und ohne Zucker. Da trinke ich den Kaffee aus der ordinären Kaffeemaschine grad auch ohne Zucker und alles. Sich konzentrieren auf wenige Geschmäcker!




Samstag, 12. Januar 2019

"Witt e Brief, so schriib e Brief" (willst du einen Brief bekommen, so schreibe einen Brief)

Am Samstag kommt meistens sehr wenig Post. Eigentlich nur das "Urner Wochenblatt", das wir abonniert haben, um mit dem Kanton Uri verbunden zu bleiben. Da sind wir dann immer froh, wenn niemand gestorben ist, den wir kennen. - Aber heute kamen drei handgeschriebene Briefe. So eine Freude am frühen Morgen! - Ein Brief kam aus dem Welschland. Mein Onkel musste so lachen, als er in meinem Brief las, dass ich statt 30 Briefmarken deren 300 bestellt hatte. - Oh, ich habe es gern, wenn er etwas zu lachen hat. Welchen Blödsinn könnte ich demnächst anstellen? - Ein Brief kam von meiner Besten Freundin. Mag ich immer, immer. Morgen sehen wir uns. - Und ein Brief kam vom Urner Oberland. - Meine Fragen, direkt und indirekt wurden bestens beantwortet. Die Schreiberin begleitet immer noch Lieder in Gottesdiensten. Ich war immer so froh über sie. - Heute hielt ich also reiche Posternte. Ich hatte ja auch gesät. - Aber so schön Antwortbriefe oder Briefe überhaupt sind - es muss nicht sein, muss niemals sein, dass jemand sich zu einer Antwort genötigt fühlt. Ich schreibe ohne Anspruch.

Freitag, 11. Januar 2019

Playmobil for ever



Der gute alte Playmobil-Circus kam gestern wieder zum Einsatz. Weil das Grosi "halbe" krank ist, spielte der Grosspapi gute zwei Stunden am Stück mit der Enkelin. - Wunderbar! - Man glaubt gar nicht, wieviel Arbeit das ist, bis alle Figürchen in der Manege sitzen und die Pferde ihre Kunststücke vorführen können. Sollten ein paar wilde Tiere irritieren - sie sind sehr zahm und fressen niemanden. Nur der Schwarze Panther musste geschossen werden. Er schlich sich an und war sehr, sehr gefährlich. Nun gibt es zum Nachtessen Kotelettes vom Schwarzen Panther.

Donnerstag, 10. Januar 2019

Meine grüne "Lismete" (Strickerei)

Letztes Jahr im Sommer habe ich begonnen, für Reto ein Westchen für kalte Tage zu stricken. Ich wurde nicht schlau aus dem Strickmuster und fragte im Wollladen nach. Aber die Frau Chefin brachte genau die Blende zustande, die ich nach Angaben auch hingekriegt hatte, die aber partout nicht aussieht wie das schöne Foto im Heft. - Sollen wir uns zufrieden geben mit dem, was herauskommt? Aber die Strickerei macht einfach keine Freude. Irgendwann im Spätherbst habe ich sie liegen lassen. Schliesslich war es Zeit, das Weihnachtsprojekt voranzutreiben. - Heute habe ich die "Lismete" reaktiviert. Aber puuuhhh - es ist nicht besser geworden. Macht immer noch keinen Spass. - - - - - MOMENT - Reto ist einverstanden: Ich drösle die Wolle wieder auf und beginne an einem anderen Tag - nein, nicht in einem anderen Jahr - eine neue "Lismete" für ihn. Radikale (Er-)Lösung!

Mittwoch, 9. Januar 2019

Blaukabis, Rotkraut, Rotkabis, "Blauchrut"

He, hallo, ich weiss nicht mehr, wie wir "das" früher genannt haben. Dieses Gemüse auf dem Teller aus dem Kabis mit der changierenden Farbe zwischen rot und blau. - Heisse es, wie es wolle, mit fast siebzig Jahren kann ich "das" endlich fein kochen. Früher hatte ich keine Geduld; da mussten wir angestrengt kauen. Ausserdem kriegte ich die Würze nie so hin, wie ich sie aus dem nahen Ausland in Erinnerung habe. Aber heute war "es" einfach nur fein. Mit Zimt, Nägeli und Lorbeer dran. Begossen mit Rotwein und rotem Essig. Wollen wir "ihm" Rotkraut sagen?

Montag, 7. Januar 2019

Wir räumen Weihnachten ab

Unser Hütekind und Reto haben den Weihnachtsbaum entblösst. Nun steht er ohne allen Schmuck da, und morgen holen ihn die "GhüderManne" (Kehrichtleute). - Ein bisschen Wehmut oder froh, dass der Alltag wieder einkehrt, der oft einfacher zu leben ist als die Festivitäten, die zu nah beisammen sind? - Ein bisschen Wehmut, weil mir scheint, wir haben die Weihnachtszeit zu wenig ausgekostet! Wir haben eine einzige Geschichte aus allen meinen Weihnachtsbüchern erzählt. Wir haben die roten Kerzen am Baum nur einmal angezündet. Wir haben nur einmal Weihnachtslieder gesungen. Wir haben das Weihnachtsoratorium nicht andächtig angehört. Zweimal haben Reto und ich "geflötelt". - Jetzt ist es zu spät. Es lebe Weihnachten 2019!!!

Sonntag, 6. Januar 2019

Pragmatisch

Gestern Abend haben sich fünf Frauen in Luzern getroffen. In einem alten Mehrfamilienhaus im obersten Stock ohne Lift. Abgelatschte Treppenstufen jahrhundertealt. In meinem Alter muss man beim Hochsteigen einen Zwischenhalt einlegen. Aber dann sind wir oben und sitzen am langen Holztisch unter der Dachschräge. Die Wohnung meiner Studienfreundin hat ja auch noch zwei Etagen. Noch eine schmale, steile Treppe. Es seien bis jetzt nur Erwachsene abgestürzt. Aber ich schaffe es. Sitze dann und "rode" mich nicht weiter. Höre zu, rede mit. Wie immer vom eigenen Leben. Es besteht bei allen aus Familie und bei allen ausser mir aus beruflichen Umständen. - Wir haben uns lange nicht gesehen. Und doch erkenne ich uns wieder. Die Schwierigkeiten in den Beziehungen oder auch nicht. Das Mühsame mit den Kindern, aber auch das Erfreuliche. Erfüllung im Beruf? - Weiss nicht. Hat keine geäussert. - Eine schreibt erneut an ihrer Doktorarbeit, aber gerade geht es nicht. Eine hat gekündigt, weiss noch nicht weiter. - Und wie haben wir alle Weihnachten verbracht? Waren wir in einem Gottesdienst oder auch nicht? - Um 21 Uhr gehe ich als erste. Ich habe den weitesten Heimweg. - Die Gemüsesuppe mit Ingwer und Sourcream war sehr fein, der Rotwein auch. Ich staune darüber, dass wir alle fünf das Gegebene nehmen und damit leben, so gut es geht. Pragmatisch sagt man dem wohl.

Samstag, 5. Januar 2019

Brot von vorvorvorgestern

Unser Sohn Stefan verkauft in Bern Brot und anderes in der "Äss-Bar". Alles ist "frisch von gestern". - Er hat uns an Silvester ein Maggiabrot mitgebracht. Ich liebe es! - Aber ich hatte rein gar keinen Platz mehr im Tiefkühlfach, also assen wir am Brot tagelang. Und oh Wunder, es war bis zuletzt wunderbar knusprig. Einfach maggiabrotig fein! - Nur wurde es immer härter zum Schneiden. Das Ergebnis ist nicht tragisch, aber ich weiss nun wieder, dass Schneiden weh tut. Die Heilung schreitet voran. Schnell "es Föteli".


Freitag, 4. Januar 2019

Eine alte Freundin

Ich war heute in Zürich. Am Bahnhof haben wir uns getroffen, wir alten Freundinnen. Wobei sie nicht alt ist, nämlich 13 Jahre jünger als ich. Aber ich bin alt, und unsere Freundschaft stammt aus alten Zeiten. Da waren wir beide nicht alt, und lustigerweise meinte meine alte Freundin damals, dass wir beide etwa gleich alt seien. Unterdessen habe ich sie überholt. Sie sieht jetzt, dass ich alt bin und bietet mir den Arm an, um mich ins Restaurant "Schlauch" im Niederdorf zu führen, wo wir in alten Zeiten nie waren. Aber damals hat sie mir beigebracht, wie guter Espresso schmeckt und wo man ihn bekommt. Und heute haben wir von damals geredet, aber auch von jetzt - und sind beim fröhlichen Schwatzen beide jünger geworden.

Donnerstag, 3. Januar 2019

Das Rätsel ist (nicht) gelöst

Wir haben zu Weihnachten eine Überraschung geschenkt bekommen. Haltet euch den 2. Januar frei. Nur das wussten wir. Hernach erfuhren wir, dass sich irgendwas gegen Abend, in den Abend hinein, wie lange in die Nacht, erstreckt. Und dann stellte sich heraus, dass die Schenkenden um 23 Uhr wieder im Kanton Bern sein würden. - Wo also, was also? Reto und ich rätselten - und wir fanden es heraus. Es würde ganz gewiss im Casino-Theater in Winterthur stattfinden. Dort war um 17 Uhr ein Event mit Giacobbo/Müller. Das passte. Rätsel gelöst. Wir gelöst und munter. -

Nur stiegen wir in Winterthur auf den Zug nach Schaffhausen um. "Gopfnomou!" (kleiner Schimpf) - Im "VORSTADT VARIETE" im Restaurant "Schützenstube" mussten wir uns eng, enger geht es nicht, hinter und vor einen Tisch quetschen. Bein an Bein sassen wir mit den Nachbarn. Sollten so viele wie nur möglich in den Genuss des Programms kommen. "Nordlicht" heisst es, und es war fabelhaft. Die Musik, die nordische, des neunköpfigen Ensembles trug alles und machte fröhlich und lebendig. Aber die ganzen neun brillierten ausserdem als Künstler in allen Richtungen. Zauberei, Clownerei, Seiltanz, Jonglage, und was noch alles - wunderbar.

Nur die Geige zwei Meter neben uns liess Stefan und mich erschauern und mit den Zähnen knirschen. - Zwischen die Zähne hatten wir übrigens wie versprochen "nur" ein Silserbrötli bekommen. Ach, dazu je einen Viertelliter Wein aus der Gegend. - Mir gefiel die Überraschung so gut wie nichts mehr seit "Chamäleon II".

Mittwoch, 2. Januar 2019

Karikatur

Ich habe mich als Karikatur geträumt. Runde Knollennase, verstrubelte Hängehaare, rundes Gesicht, voller Körper. Zum Lachen. Karikatur eben. - Das erstaunlichste am Traum war, dass ich sowas von zufrieden war und mitlächelte. - Ja, das bin ich. Ist gut so. Ich mag mich. - Die anderen? Who cares! Egal. - Ein guter Jahresbeginn. Ein sehr guter. Und ich flog im Traum. Wirklich, ich konnte fliegen.

Dienstag, 1. Januar 2019

Getanzt

Bilder überlagern sich: Unsere Enkelin, die sozusagen ins neue Jahr hinein tanzt. Anmutig, wie es junge Menschen (noch) können. Später muss man das wieder lernen, wenn man es wichtig (genug) findet. - Ein bisschen haben wir Erwachsenen mitgetanzt. Aber lieber zugeschaut. Staunend. - Bilder überlagern sich: Ich im Tanzkurs in Zofingen. In der Oberstufe und hemmungsvoll sehnsuchtsvoll. Aber "der Huber" hat mich nie geholt zum Tanze. Dafür bin ich mit den neuen Schuhen ausgerutscht und flach auf den Boden gefallen. Scham pur! - Bilder überlagern sich: Mein "noch-nicht-Ehemann" tanzt in Griechenland zur körperlichen Ertüchtigung. Schade für immer! - Aber ich tanze gern. Allein in meinem Zimmer. Zu jeder Musik. Anmutig? - Unwichtig.