Mittwoch, 28. September 2016

Was tue ich eigentlich den lieben, langen Tag?

Nein, ich lerne nicht Arabisch wie die ehemalige Politikerin Monika Weber. Auch frische ich mein Französisch und Englisch nicht auf per App. Ich benutze rein gar keine Apps. Auf meinem Handy ist das Internet bewusst ausgeschaltet. Reicht völlig, dass nun auch Reto ständig sagt: "Moment!" und dann schaut er was nach auf seinem neuen Smartphone. Kommt so weit, dass ich ihn unterwegs vor Zusammenstössen aller Art behüten muss, weil er in sein Ding starrt. - Was also tue ich den ganzen Tag? - Ich tue auch nicht Gutes wie meine ehemalige Chefin und andere besonders tüchtige Frauen. Die sind zwar pensioniert, aber haben laut eigenen Aussagen keine Zeit, kochen zu lernen oder mit Kindern zehn Minuten zu spielen. Irgend etwas mache ich total falsch, denn ständig wird es Abend , und ich habe schon wieder nichts Rechtes getan. Nur die Spatzen an den Sonnenblumenkernen beobachtet. Heute Morgen sieben! Nur Kater Nepomuk zugelacht, der vor lauter Vogelzeug nicht zum Schlafen kommt. Nur das "Zmorgeschnitteli" saumässig genossen. Meine selbstgekochte Zwetschenkonfi mit hohem Zuckeranteil. Ernährungspolitisch völlig daneben. - Daneben, ja, daneben fühle ich mich vielfach. Früher hatte ich davor Angst, z.B. in der Kirche am falschen Ort zu stehen. Sagte der Generalvikar zu mir: "Steh einfach mit Überzeugung da, wo du stehst!" - Amen!

Dienstag, 27. September 2016

Bär, Bär...

Kindermittagessen bei Burris. Nachher ist immer Spielzeit. Heute nach "Härdöpfustock und Sosse draa". - Zuerst habe ich mit Kaya aus zwei leeren Streichholzschächteli eine Lokomotive gebastelt. Nach der Anleitung eines meiner Bastelbüchlein. Kam gut heraus. Dann wollte ich unseren alten Familienklassiker unter den Spielen, von uns "Bär, Bär" genannt, spielen. Kaya und ich haben das Spiel vorbereitet. Alle Kärtchen verkehrt in schönen Reihen auf den Tisch gelegt. Dann mussten wir immer mit drei grünen Würfeln würfeln. Wer das Bär-Symbol warf, durfte ein Kärtchen aufdecken. Tannenbäume brachten nichts, Pfötchen die Möglichkeit der Wiederholung. - Die aufgedeckten Kärtchen mussten einen Weg aus dem Wald zeitigen. Irgendwo im Wald war nämlich der kleine Bär versteckt, der zu seiner Mamma wollte am Waldrand. Es gab aber auch Hindernisse, die nicht zu überwinden waren. Gewinnen können nur alle miteinander oder niemand. Wir hatten Glück, der kleine Bär musste nicht im tiefen, tiefen Wald verloren bleiben. Wir haben ihn gerettet. Kaya verstand das Spiel erstmals ganz und gar, während die kleinere Luna fröhlich mit ihren separaten Würfeln herumwarf.

Montag, 26. September 2016

Geschirr abgewaschen

Zweimal Sonntagsbesuch gestern - einmal als Überraschung, einmal geplant. Beidemal schön! - Heute Morgen habe ich einen Berg Geschirr abgewaschen. Alles, was ich nicht in den Geschirrspüler stopfe. Beim Ausreiben der Weingläser und beim Polieren des Silberbestecks verweile ich nochmals beim Erlebten, Erzählten, Entdeckten. War der Abend so, wie erwartet? Befürchtet gar? - Er war besser, lockerer, fröhlicher als gedacht. Vier Pensionierte am Tisch. Wie leben wir unsere Tage, die wir selber zu gestalten haben? Wie gehen wir mit der Ernährung im Alter um? Es ändert sich nämlich etwas. Hunger, Gelüste sind nicht dieselben. Mengen müssen angepasst werden. Wer muss zum Arzt oder ist schon gewesen? Auch die übrigen Themen werden zum Teil anders. Neues Gewichten. Grössere Gelassenheit. Unser Freund meint, man müsste uns alle in einen "Rat der Weisen" holen.

Sonntag, 25. September 2016

Was macht den Mann zum Mann

Sonntag! - Ich bin voll von den Themen der NZZ am Sonntag. Zum Beispiel wird da erörtert, was den Mann zum Mann macht. Der Mann heute sei sehr verunsichert. Seit die Frau emanzipiert ist, findet der Mann seine Rolle nicht mehr, der arme. Vielleicht kann er sich an die drei Aspekten halten, welche die Journalistin beschreibt: Ein Mann ist ein Mann, wenn er sich als Papi zeigt, wenn er Bart trägt, wenn er ein gutes Küchenmesser sein eigen nennt und damit in der Küche auch tätig wird. - Ich habe zwei Männer in meiner nächsten Nähe gefragt, was sie dazu meinen. Sie waren beide eher ratlos. Sind zwar Papis und auch schon Grosspapis, tragen keinen sichtbaren Bart, aber haben Bartwuchs, und beide sind in der Küche tätig - mit und manchmal ohne Küchenmesser. - Dass sie mit der Frage "was macht den Mann zum Mann" nicht viel anfangen können, beruhigt mich. Sie sind es einfach - Mann. Ohne Frage!

Samstag, 24. September 2016

Bunte Blätter fallen, graue Nebel wallen

Kataloge fallen ins Haus; es herbstet sehr. Manufactum schickt einen Bekleidungskatalog. Mein Versandhaus für kurze Kleidergrössen schenkt mir ein ganzes Buch mit Bildchen, inklusive Stoffmüsterchen zum Greifen. Helvetas meldet sich, um nicht vergessen zu werden. Der Blindenverband hofft darauf, dass ich die unbestellt zugeschickte Agenda 2017 mit einer grosszügigen Spende verdanke. Bald werden die vorzeiten von mir und allen Kindern geliebten Spielzeugkataloge ins Haus flattern. - Das alles gibt es noch. Sehr beruhigend, wo doch sonst so vieles anders wird. Kataloge, an denen man sich halten kann. Papier in der Hand. Nicht wegrationalisiert und digitalisiert. Sinnliches Blättern macht Kundinnen. Rascheln hin und her entzückt das Ohr. Ich mache die Bestellung(en) weiterhin von Hand. Klebe eine wirkliche, teure Briefmarke drauf und freue mich tagelang auf das, was kommen mag.

Freitag, 23. September 2016

Schöner als schön - Göscheneralp

Ich wollte es letztes Jahr schon, aber es geschah nicht. Jetzt aber sind wir zwei Tage auf der Göscheneralp gewesen. Haben im Gwüest im Gasthaus übernachtet und alle Mahlzeiten dort genossen. Und wirklich genossen! Samt netter Bedienung und Flexibilität uns alten Leuten gegenüber. Weiss nicht, ob man überall ein Menü zu zweit essen kann. Ich habe die Vorspeise genommen, Reto zur gleichen Zeit den Hauptgang, und das Mousse au chocolat haben wir gemeinsam verputzt. - Aber das Essen war ja nicht unser Hauptbegehr. Wir wollten Alte Bekannte sehen. Wie war es schön, nach der Messe in der Kapelle gestern Morgen ganz eng am Stammtisch zu sitzen und Jägergeschichten von Paul, Konrad und Max erzählt zu bekommen. Fini wieder einmal an meiner Seite mit ihrem allzeit tauglichen Kommentar zu allem und jedem: "Da hesch dü scho rächt." - Mit Konrad über Tee debattiert, den er trocknet hoch oben und den ich trockne tief unten. Im Schatten, klar im Schatten! - Elisabeth, welche uns mit breitem Lachen und offenen Armen empfängt. Muss im Frühling wieder kommen; sie hat keine Webarbeiten mehr zu verkaufen. Ausgeschossen. - Und gestern dann noch dem Dammagletscher nahe kommen bei lauter Sonnenschein, ehe uns das Postauto sanft nach Göschenen hinunter fuhr.



Dienstag, 20. September 2016

Burri's Kita-Tag

Kita - wir kennen das Wort gar noch nicht so viele Jahre. Kindertagesstätte. - Heute waren wir selber eine. Drei Erwachsene und vier Kinder. Kleine Kinder. Musst du ständig präsent sein. Nichts übersehen. So schöne Seifenblasen gemacht, aber nein!!! Seifenwasser nicht trinken!!! Selbstbedienung am Zvieribuffet, aber nein!!! Nicht jedes Brotstück anbeissen!!! Und nur die Krume essen und den Rest dem nächsten Kind in die Hand drücken, geht auch nicht. Das gespannte Leintuch ist nur ein Zeltdach, kein Sprungtuch. Jetzt stinkt schon wieder eine der kleinen Damen; wer ist es, und wer wickelt? - Wir haben aufgeräumt. Es ist ein weiteres Mal geschafft. Tut uns gut und lustig war es auch - manchmal.

Montag, 19. September 2016

Vor und zurück

Reto plant die Zukunft; ich schaue zurück. - Letzte Woche war reich an Begegnungen. Ich denke gern daran zurück, derweil Reto die nächsten Tage plant. Da gibt es für eine Nacht ein Hotelzimmer zu buchen und einen Platz im Postauto zu reservieren. Ja, ich freue mich auch, aber jetzt ist zuerst mal jetzt. Ich habe eine Zwetschgenwähe gebacken. Sie duftet und erwartet uns. Und heute, wo ich echli Längizyt nach Judith und Kaya hatte, liefen wir ihnen zweimal "zufällig" über den Weg. - Vor und zurück. Jetzt will ich ein bisschen lisme, bevor die Zwetschgenwähe dran ist.

Sonntag, 18. September 2016

Sonntagabend

Zufrieden! - Eine gute Woche neigt sich dem Tatort-Ende zu. Beruhigen werde ich meine aufgestörte Krimi-Seele mit der Wiederholung von "Persönlich" nachts um zehn Uhr am Radio. Nachher in eine neue Woche hinein schlafen.

Zufrieden! - Viermal liebe Menschen getroffen. Geschwatzt, gegessen miteinander, getrunken echli. Einander "aufgedatet".

Zufrieden! - Noch den Geschmack des Rotauges mit Trauben und es bitzeli Butter im Mund, im Gaumen, den Geschmack des besonderen Pinot noir, voll, fruchtig, komplex.

Zufrieden!

Samstag, 17. September 2016

Privilegien

Im heutigen "Tagi-Magi" steht ein Artikel, in dem es um unsere Privilegien geht. Ich habe ihn noch nicht gelesen. Zuerst will ich selber überlegen, welches meine Privilegien sind, was ich als solche empfinde.

Ein Privilegium ist ein Vorrecht - etwas, das nicht alle haben, das nicht allen zusteht. So steht es als Erklärung bei "Duden". Aber als Schweizerin glaube ich nicht, dass mir zusteht, was anderen nicht zugebilligt wird. Aufgrund welchen Rechtes?

Da haben wir es auch schon. Als Schweizerin habe ich das Privileg des Stimm- und Wahlrechtes. Ist es nicht überhaupt ein Privileg, als Schweizerin geboren worden zu sein?

Ich möchte "Privileg" etwas weiter fassen. Für mich ist es das, was mir zukommt, was mir geschenkt wird, ohne dass ich es "verdient" habe. Es ist ein grosses Privileg, dass ich mit 51 Jahren noch Theologie studieren durfte. Es ist ebenfalls ein Privileg, dass ich Kinder bekommen konnte und miterleben durfte, wie sie erwachsen wurden. Mein Wohnprivileg besteht im Garten, den ich nutzen darf. Das Privileg des Ahorns! Und ganz im Gegensatz zu anderen Alten auf der Welt habe ich das Privileg, als Rentnerin leben zu dürfen ohne Angst vor Hunger und Obdachlosigkeit.

Jetzt ist es Zeit, den Artikel zu lesen.

Freitag, 16. September 2016

Freundlicher Wettercharakter

Ach, es ist schöner als angekündigt oder befürchtet. So konnten wir unser erstes deutliches Herbstmittagessen unter dem Ahorn bei angenehmer Temperatur geniessen. Nudeln mit Eierschwämmchen und Salat. Pilze am Morgen auf dem Markt gekauft. So fein! Und so herbstlich! - Das hat Reto dazu animiert, kräftig voraus zu schauen. Was möchte er in der kommenden Zeit alles essen. Von Hirschpfeffer über Leber- und Blutwürste - das ganze Herbst- und Winterprogramm. Ich vor meinen Pfifferlingen. Der reine Gout beeinträchtigt von Pfeffer- und Blutwurstgeschmack. Wörter schaffen Wirklichkeit. Ich kann nicht bei meinen Eierschwämmchen bleiben, was ich möchte, wenn einer von Blutwurst redet. - Still, Reto still! Hier Eierschwamm. Hier Gout von Pilzen und Rahm und echli Schnittlauch aus dem Sommergarten. Hier echli Sauerampfer am Salat und Tomaten von Judith mit Basilikum von uns. Hier ist hier und jetzt!

Mittwoch, 14. September 2016

Und geht der Hochsommer morgen vorbei...

...haben wir trotzdem unverzagt heute zwölf Setzlinge Endivien gesetzt und kleine Steckzwiebeli in die Erde versenkt. Mögen sie wachsen! Mögen wir wachsen und zunehmen an Weisheit und Verstand!

Kaya hat es heute gewagt, erstmals in der Spielgruppe auf die Anwesenheit vom Mami zu verzichten. Grosses kleines Mädchen!

Dienstag, 13. September 2016

Und abermals

Ist das ewig lange her, dass wir in der Jugendgruppe das Lied gesungen haben, das mir im Kopf herum "tröölt": "Und abermals sage ich, freuet euch...!" - Über den weiteren Sommertag. Über die weitere Genesung. Über den Kindertag im allgemeinen und im besonderen.

Judith kam mit drei Kindern zum Mittagessen. Mein Windrädli-Dessert war Hammer. Betti Bossy sei Dank!

Seit neuestem hüten wir jeden Dienstag unser zweijähriges Nachbarskind. Geht gut. Sehr gut. Nur sind wir am Abend jeweils ziemlich durch den Wind. Aber das Kind auch. Hat ja heute Morgen als erstes Reto beim Garten Giessen geholfen.


Montag, 12. September 2016

Traumtag

Wirklich und wahrhaftig - heute ein weiterer September-Traumtag. Ein Sommertagtraum. - Ich bin eine allein gelassene Ehefrau. Reto hat sich frühmorgens in die Berge aufgemacht. Will wandern. Nicht auf mich warten. Richtig feste. Mir ist es recht. Ich will nicht wandern. Ich will überhaupt nicht viel. Die Sommerhitze und die immer noch fiebrige Hustenhitze versetzen mich heute in einen Zustand, wo ich nicht weiss, wache ich oder schlafe ich. Ich gehe traumwandlerisch durch meinen Tag. Habe ich nun geträumt, dass ich telefonisch im Urner Oberland war, oder bin ich seit dem Morgentelefon mit Wassen nachtwandelnd halb im Meiental, halb auf der Göscheneralp? - War ich am Nachmittag echt in der Stadt, oder habe ich nur geträumt, dass ich gehen wollte? - Es liegen  neue Bibliotheksbücher in meinem Zimmer. Also alles wahr. Auch die grosse Blume, die ich für Reto heimgebracht habe. Weil sie schön ist. Weil er sich freuen soll. Weil man in Traum Dinge kauft, die man in Wirklichkeit sein liesse.

Sonntag, 11. September 2016

Nein und nein und ja

Zuerst wollten wir zum Oasenfest in St. Ulrich gehen wie letztes Jahr und wie schon so oft. Aber dann sagten wir nein. Ich noch zu wacklig auf den Beinen. Unsere Freundinnen und Freunde dort sowieso am Arbeiten. - Dann hatten wir im Sinn, beim Schloss Hegi am Mittelalterfest vorbeizuschauen. Aber dann sagten wir nein. Zu teuer der Eintritt, zu wenig attraktiv für uns das Angebot. - Schliesslich einigten wir uns auf einen stündigen Spaziergang im Hegifeld. Nahe. Besonnt. Immer gut. - Und ja, so taten wir und so sind wir es zufrieden.

Samstag, 10. September 2016

Wünsche

Wir alle haben Wünsche. Wir Erwachsenen oft sogar für die Kinder und Kindeskinder. - Welches Kind oder Kindeskind wünscht sich einfach so, dass Mami, Papi, Grosi, Grosspapi und andere Anverwandte wie verrückt Punkte sammeln bei Coop oder Migros, um herzige, winzigkleine Chüngeli, Chueli usw. oder plüschweiche Dinos und was weiss ich was zu bekommen? - Klar, sie werden drauf gestossen, weil sie ja mit dabei sind beim Einkaufen und die ganzen Punkteprämien so aufgebaut sind, dass jedes Kind aufmerksam wird. Aber ihr ureigenes Bedürfnis ist das nicht.

So ich. - Seit neuestem bin ich Fan von der Zeitschrift "Flow". Ich merke mir das Erscheinungsdatum der nächsten Ausgabe  und bin wütend, wenn die Verspätung haben. Ich kann nicht sein ohne meine "Flow"!

Zu "Flow" gehören jedesmal die Beilagen. Ein Büchlein, um darin Pflanzen zu skizzieren. Beidseitig bedruckte Papiere. Ein Ferientagebuch mit Anleitung. - Wie habe ich je Ferienbücher ohne Anleitung schreiben können???

Ich war krank und bin noch nicht ganz gesund. Reto ist für mich in die Stadt zum grössten Kiosk gepilgert, um für mich die neuste "Flow" zu kaufen. Er hat sie heim gebracht. Ich war glücklich. Aber dann... DANN! Habe ich entdeckt, dass irgendwer meine Beilage geklaut hat. Ein Büchlein wäre das gewesen, ganz für mich, um Eindrücke bildlich festzuhalten. ( Tue ich das je? Habe ich ein Bedürfnis darnach?) Es wurde geklaut. Meine Beilage wurde geklaut!!!

Donnerstag, 8. September 2016

Heiltee

Würde ich ein Grippemittel von Bayer oder so nehmen, ich könnte mir vormachen, wieder gesund zu sein. Dauern würde dies Gefühl solange, als das Mittel wirken täte - so sechs Stunden oder ähnlich. Gestern Abend habe ich das gemacht, weil ich gern mit Reto zum Zirkus Monti gehen wollte. Hatten ja die Billetts im Vorverkauf gelöst. Mussten gestern hin nicht übermorgen. - Aber jetzt habe ich wieder den ehrlicheren Weg eingeschlagen. Ich habe Heiltee gekocht und trinke ihn Schluck für Schluck und Taizé-Tasse für Taizé- Tasse. Er wird mir gut tun. Er wird mich an Leib und Seele gesund machen und froh machen, weil die Lindenblüte ein Geschenk von Sepp ist, und der Thymian mich an Daniela von Göschenen erinnert, und die übrigen Kräuter aus meinem Garten stammen, und der Löffel Honig fairtrade ist. Auch weil Reto mir alle Arbeit abnehmen will, damit ich mich schonen könne. Aber er ist am Rasenmähen. Da habe ich ganz schnell eine Zaine Wäsche zusammengelegt und versorgt.

Mittwoch, 7. September 2016

Verlorener Tag?

Zu viele liebe Menschen in meiner Umgebung haben die letzten Tage gehustet, gepfnüselt, geniesst, geschnäuzt und was noch alles. Jetzt hat es mich auch erwischt. Dabei dachte ich, mir könne nichts was anhaben. Heute also grosse Pause. Den Dusselkopf möglichst hinlegen. Genug Papiertaschentücher in der Nähe. Ein bisschen lesen. Ruhen. Warten. Es geht vorbei.

Dienstag, 6. September 2016

Ausdauer

Ich kann nicht mehr rennen und kaum mehr sitzen und überhaupt. Nach einem Kindertag bin ich "dure", aber zufrieden. Vor einer halben Stunde noch bin ich gerannt und habe mich gesetzt, bin aufgestanden, gerannt, habe mich gesetzt, bin aufgestanden, gerannt, habe mich gesetzt. Spiele für Zweijährige sind ohne Witz und Finten, aber anstrengend. Und sie hören nicht mehr auf. Die Ausdauer eines kleinen Kindes ist unglaublich. Nicht nur beim "Büechli aaluege". Aber Klein-Sarina versteht schon das Wort "Pause" - unser Glück! Ihre Oma braucht auch mal eine zwischendurch und besonders in der Siesta-Zeit. Aber auch dann - die Kleine schläft nicht mehr über den Mittag. Sie "erlaubt", dass wir uns hinlegen, aber sie unterhält uns auch in dieser halben Stunde.

Montag, 5. September 2016

Wenn es doch mal langweilig wäre!

Ich bin noch ganz voll von allen Events der letzten Zeit - Toscana, Alpaka-Treck, Jurten-Fest. Aber immer geht es weiter und weiter und nie, nie, nie wird es langweilig. Dabei hätte ich so viele Ideen für den Fall, dass nichts mehr zu tun, zu erleben wäre. Aber nein, noch etwas und noch etwas! Heute Morgen haben wir ein "neues" Kindlein besucht. Heute Nachmittag haben wir eingekauft, weil morgen Kinder-Tag bei uns ist. Morgens acht Uhr bis abends fünf Uhr. Und jetzt muss ich los. Wir gehen ins Kino. "Toni Erdmann" müsse man gesehen haben.

Sonntag, 4. September 2016

Zurück von Huttwil

Jetzt haben wir gefeiert - 40 Jahre Ehe und unsere erweiterte Familie. Schön war es, sehr schön!





Samstag, 3. September 2016

Mein Silberlöffelchen

Was braucht man, wenn man auf Reisen geht? - Ich bin immer noch dran, das Notwendige zu definieren. Nur für mich, denn es kann sein, dass andere auch ganz andere Notwendigkeiten haben. - Klar, eine Zahnbürste muss mit, auch Zahnpasta. Eine Haarbürste, auch Haarlack, sonst sieht das nach nichts aus. Aber dann kommen bald die absolut persönlichen Dinge, die nur ich brauche. Zum Beispiel ein Silberlöffelchen. Keine Ahnung, wann ich es wirklich gebraucht habe unterwegs! Aber ich könnte jederzeit zu Reto sagen: "Du willst ein Joghurt essen? Nur zu, du darfst mein Silberlöffelchen benutzen." - Wozu es sonst dient? - Es ist hübsch anzuschauen. Es ist gewiss das netteste Ding in meinem Toilettentäschchen. Und ich habe es in einem "Brokki" erstanden. Es ist ein Erinnerungsstück. Es erinnert an vergangene Zeiten, wo man auf sich hielt. - Nur unter uns gesagt: Statt des Silberlöffelchens würde ich gerade so gern Bruno, das Güggeli mitnehmen. Aber da könnte man ja lachen über mich. Nicht so beim Silberlöffelchen - da schüttelt man höchstens den Kopf.

Freitag, 2. September 2016

Eineinhalb Monate zu früh

Was ist das schon - eineinhalb Monate auf vierzig Jahre! - Wir feiern am Wochenende vorzeitig unsere vierzig Ehejahre. Zusammen mit unseren Nachkommen und ihren Liebsten. Stefan und Judith sind das Ergebnis aus unserem Entschluss zu heiraten und eine Familie zu gründen. Was sind wir froh, dass wir es gewagt haben! Wie freuen wir uns, mit ihnen feiern zu dürfen!

Vierzig Jahre - das ist viel. Wie erklärt man das der dreijährigen Enkelin, die auch dabei sein wird? Sie kann zwar schon bis zehn zählen und weiss, dass sie so viele Finger an ihren Händen hat. Viermal alle Finger oder zweimal alle Finger und Zehen. Aber ein Gefühl von der Zeit gibt das noch lange nicht.

Vierzig Jahre - ist das eine Leistung oder nicht vielmehr einfach "Glück gehabt"? - Ist ja nicht so, dass immer schönes Ehewetter vorherrschte. Ist ja nicht so, dass ich nicht auch mal um mich geschaut hätte. Was hätte jener, was meiner nicht hat? - Aber wirklich: Glück gehabt! - Ich bin froh, dass ich genau mit Reto dieses Fest feiern kann. Ich stimme absolut zu, mit ihm den Rest auch noch zu nehmen. Einander genau in der Zeit, die schon angelaufen ist, dem Alter, zu unterstützen, zu helfen, so gut es geht. Jedes auf seine Art. Einander Würde und Respekt zu bezeugen. Einander das Leben zu geben, das gute Leben, solange es möglich ist. Glück gehabt, ja, Glück!

Donnerstag, 1. September 2016

Schreib- und Denk-Tag

Bevor man/frau schreibt, sollte man/frau denken. Aber heute ist es viel zu heiss. Feine Wassertröpfchen treten aus allen Poren - besonders nach dem Mittagskaffee. Ha, und da am Finger ist eine "Spriesse" (Holzsplitter) zu ziehen! Moment, ich komme wieder...

Das Ding ist weg, und ich mag mich nicht mit dem Splitter im Auge des anderen befassen, wo man doch selbst ein Brett vor dem Kopf hat (Bibel).

Was wollte ich überhaupt so unbedingt schreiben, dass Reto unsere Wäsche zusammenlegt an meiner Stelle? Was war das jetzt schon wieder?

Die Tage eilen dahin. Jeder hat seine eigene Plage und seine eigenen Freuden und alle sind prallvoll von Bedenkens- und Schreibenswertem.

Ja, ja, das war's: Nochmals Frauensynode mit ihrem Workshop bei Moni. Anfang der Bibel, und sie hat das so erzählt, dass es sich klanglich und bildlich in mir festgesetzt hat. Gott hat alles "uchoge guet" gefunden, was SIE/ER/ES gemacht hat. Und dann das mit der "Hilfe" für das erste Menschenwesen. - Keine hilfreiche Hausfrau, die zweite Hälfte, sondern eine starke Unterstützung. Ein Gegenüber, das rettet.

So ungefähr will ich es in mein Tagebuch schreiben, damit ich es nicht gleich vergesse. Vielleicht kommt ein weniger heisser Tag, an dem ich denken mag, bevor ich schreibe.