Donnerstag, 30. Juni 2016

Ratlosigkeit macht traurig

Reto ist schier untröstlich. Da hat er erneut Bohnen gesteckt. Sie sind bereits am Keimen, aber irgend eine Katze hat wieder alles gründlich durcheinander gescharrt, wie das Katzenart ist. Zum Glück haben wir auch eine Katze, und Reto mag unseren Nepomuk. Sonst würde mein geschätzter Ehemann leicht zum Katzenhasser.

Reto schimpft und will Kohlrabi und wachsenden Salat unter Netze tun und sie damit am freien Wachsen hindern. Ich als Freiheitskämpferin bin total dagegen, werde aber immer ratloser und trauriger, je länger mein Mann wettert. Was tun?

Ich bringe kleine Anbindstecklein. Mit diesen spicken wir die Erde gegen ungebührliche Katzenvorhaben. Am Nachmittag will ich ganz viele bunte Windrädchen kaufen und sie gegen Katzenallüren setzen. Das wird fröhlich aussehen, besonders wenn der Wind bläst. Ratlosigkeit und Traurigkeit sind sowieso fehl am Platz. Sind doch die Sonnenblumen über Nacht wieder ein Stück gewachsen. Und gelbe und orange Kapuzinerli leuchten gegen das Regengrau an. Die Rosen blühen reich wie selten. Bohnen kann man übrigens im Coop oder sonstwo ganz fertig gewachsen kaufen.

Mittwoch, 29. Juni 2016

Kurz in der Karibik

Bin heute mit meiner Besten Freundin ins Tropenhaus von Wolhusen gefahren. In tropischem Klima haben wir ein kubanisches Festessen genossen. Bohnensuppe zur Vorspeise, Rindfleisch mit allerlei Zubehör, zum Beispiel Kochbananen und Maisfladen, zum Dessert Kokosschaum und Mango Sorbet mit Churros. - Ach, es war alles herrlich und natürlich auch die viele Zeit, die wir miteinander verbracht haben.




Dienstag, 28. Juni 2016

Nix geleistet, nirgends gewesen, trotzdem bald Abend

Ganz gewöhnlicher, gewohnter Tagesanfang mit Morgenessen zu zweit und Zeitung-Lesen. Rundgang durch Wohnung und Garten. Da etwas "büschele", dort etwas "pützerle". Und schon bald mit Kochen beginnen. Eine Pfanne  mit dreierlei Gemüse, eine mit Pouletfleisch, eine mit Chinesischen Nüdeli. Ausserdem Gurkensalat à la Urgrossmueti und Melone nach meiner Art. - Judith mit ihrer Kinderschar ist immer zuerst hörbar. Diesmal verschwinden sie sofort in den Garten. Als ich rufe: "Essen." geht das weiter wie ein Echo, und schon bald sitzen alle mit und ohne Latz am Gartentisch. - Später geht das fröhliche Spielen im Garten weiter. Sogar der Kleinste lacht erfreut, nur weil wir ihm einen weichen Ball in die Händchen drücken. Und Kaya sucht in meinem neusten Puppen-Strickheft Kleider für ihr Bäbi aus. Am liebsten hat sie ungefähr alle. Na, da habe ich wieder zu tun. Und ein grosses Bäbi möchte sie auch noch und Kleider für den grossen Hasen. Mein Taschengeld reicht nicht so weit. Auf ihre Frage: Wieso?" habe ich keine kindergerechte Antwort. Vielleicht müsste ich sagen, dass ich auch ungefähr alles gern hätte. Schönes für mich. Farbiges. - Nein, nicht alles, nur Auserwähltes.

Montag, 27. Juni 2016

Platz im Garten

Unsere Radiesli sind nicht gerade der absolute Erntehit, aber heute wurden sie mit und ohne Blüten ausgerupft. Wird nicht besser. Dafür gab es Platz. Wir sind also Setzlinge kaufen gegangen - Krachsalat, Kohlrabi, Basilikum und Cherrie-Tomätli. - Das ist alles schön und gut, aber mich beschäftigt heute viel mehr der 12jährige Knabe Paul, der zum Glück befreit werden konnte. Aber in welchem Zustand?? Und seine Eltern - sind sie dem gewachsen?? Hoffentlich bekommen alle Betroffenen die nötige Unterstützung. - Ich bin wütend. Grausam wütend!

Sonntag, 26. Juni 2016

Macht der Wörter

Ich weiss, dass ich manchmal?, oft?, immer? eine unbequeme Gesprächspartnerin bin. Reto könnte  ein Lied davon singen. Ich bestehe auf genauen Formulierungen. "Du legst meine Worte ständig auf die Goldwaage." wurde mir kürzlich ziemlich gehässig rückgemeldet. - Es ist ja nicht so, dass ich andere gern und absichtlich verletze. Es ist auch nicht so, dass ich die ewige Lehrerin spielen will. - Vielleicht ist es einfach so, dass mir manche Themen so wichtig sind, dass ich es nicht sein lassen kann, dazu Stellung zu nehmen. Sagt einer, dass es ja fast klar sei, dass eine junge Schweizerin vom Charme eines dunkelhäutigen Mannes geblendet wird, und dass dann eine Scheidung halt ins Haus stehe, wenn dieser Charme an Glanz verliere, dann muss ich? gegen Vorurteile anreden. Für mich kommen in dieser einen Bemerkung zwei Themen zur Sprache, wo ich gern möchte, dass wir alle sehr, sehr vorsichtig sind. - Erstens die Frage, wie "dämlich" denn Frauen im Allgemeinen seien. Sie lassen sich blenden und rennen blind ins Verderben. Und zweitens die Frage, ob dunkelhäutige Männer bloss Charme haben oder vollwertige Menschen seien. - Mir ist bewusst, dass Ehen mit grossen (kulturellen) Unterschieden viel Einsatz brauchen, aber andere nicht?

Ich habe heute in der NZZ am Sonntag gelesen, dass es absolut wichtig ist, dass man den Populisten nicht das Feld überlässt. Es muss diskutiert werden, argumentiert. Wörter haben Macht. Einspruch ist lebenswichtig. Mir macht Angst, dass der Rechtspopulismus dazu führen könnte oder schon führt, dass es Minderheiten wieder schwieriger haben werden. Unsere freiheitlichen Errungenschaften sind nicht ein für allemal gesichert. - Ich bleibe schwierig, äxgüsi, ich kann nicht anders. Macht halt einen grossen Bogen um mich.

Samstag, 25. Juni 2016

Zurück aus den Bergen

Reto hat aus Versehen schon meine Wanderschuhe geputzt - dachte, es wären seine. - Gestern sind wir nach einer Freitagabend-Stau-Fahrt von der Kaplanei Obhäg im Kanton Schwyz wieder in Winterthur gelandet. Nach vier Tagen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Einem Regentag folgte der Sommer. Er brach geradezu über uns herein. Als wir dann auch noch die Alp Sattel direttissima erstiegen, fiel meine Laune in den Keller, weil meine Beine nicht mehr wollten, wie sie sollten. Trotz den 38 Eseln, die dort gesömmert werden und den hübschen Zwerggeissen samt den vier netten Hunden der Besitzerin des ganzen Alpbetriebs. Ach ja, ich wäre gern unten dem Sihlsee entlang gewandert. Füsse ins Wasser zwischendurch. Ein Eis, wenn notwendig. Und alles gemütlich. Aber unser 88jähriger Guide besteht auf Leistung. Da hat die 67Jährige nix zu melden. Reto hält sich meist bedeckt. Das dient dem Frieden, und den wollen wir gewiss alle. Aber die "Roteflue" über Schwyz war sehr schön. Wirklich sehr schön!

Montag, 20. Juni 2016

Der Tag nach dem Fest

Aufgeräumt haben wir gestern. Aber heute haben wir viele innere Bilder einzuordnen. "Hast du gestern auch gesehen, wie Kaya..., wie die Mädchens...?" so beginnen unsere Sätze. Wir gehen den gestrigen Tag nochmals durch und geniessen ihn abermals beim Wieder-Erzählen. "Gäll, es lohnt sich, Festchen zu bauen?" frage ich Reto, und er ist derselben Meinung. Daneben aber tun wir, was wir längst hätten tun sollen. Reto gräbt nach den Engerlingen, die uns der Reihe nach einen Salatkopf nach dem anderen zum Erliegen bringen. "Gruusige" Arbeit. Aber ich nicht weniger. Endlich die zwei Katzenhäuschen draussen von "Katzen-Kotze" befreien. Dann den Platz wischen und trocknen lassen. Die Sonne scheint mehr als auch schon. Sie darf noch zulegen. Wir sind hoffnungsvoll. Festchen bauen auf - uns und das Wetter.

Sonntag, 19. Juni 2016

Kindergeburtstag bei uns

Am elften Juni ist Kaya drei Jahre alt geworden. Wir durften bei ihr zuhause mitfeiern. Heute nun haben Grosspapi und Grosi einen Kindergeburtstag ausgerichtet. Zwei vierjährige Mädchen eingeladen zum Spielen (mit je einem Elternteil), Kuchen gebacken und Freundin Moni zum Geschichten Erzählen gebeten. Mit Katze Henrietta, die sich vielfältig verwandeln kann und sogar "richtig" spricht. Am Schluss bekamen die drei Kinder je einen Edelstein und ein junges Plüsch-Kätzchen zum Liebhaben. Nach dem Smarties-Schoggi-Möckli-Kuchen wurde gespielt. Zuerst drin und dann immer fröhlicher und wilder draussen. Plötzlich kam die Mär auf, ein Wolf sei im Garten. Das Grosi musste ihn vertreiben, und ein Mädchen fragte: "Ist das richtig?" - "Nein, wir spielen nur." - Jetzt sind alle nach Hause gegangen, und ich bin sehr, sehr zufrieden und glücklich über diesen Wunder- Sonntag!

Samstag, 18. Juni 2016

Angefressene Gärtner und Gärtnerin

Es ist modern, und es hat auch uns gepackt - das Stadtgärtnern. Wir sind in der glücklichen Lage, dass wie einen alten Ahorn und eine junge Scheinakazie haben dürfen, nebst Platz für eigene Ideen. Muss nicht Rasen bleiben, wo Rasen ist. Soll genug Rasen bleiben, dass Kaya und andere Kinder Platz zum Spielen haben. - Gerade haben Reto und ich eine ausgiebige Begehung vorgenommen: Wo könnte man noch etwas setzen, wo hätte noch ein Topf, ein Korb Platz? Wäre vielleicht sogar Raum für ein kleines, kleines Gewächshäuschen? - Schon jetzt ist es wunderbar, dass ich zum Kochen wieder so viele eigene Kräuter habe. Und das erste Kapuzinerli ist orange erblüht. Die Kornblumen überschwemmen uns, erfreuen uns mit ihrem schönen Blau. Aber warum stirbt ein Salatsetzling nach dem anderen ab? Welches Untier haust im Boden und frisst die Wurzeln ab? - Warum gelingt den Stadtgärtnern in jedem Heft alles? Warum hat jede Guerilla-Gärtnerin einen wahrhaft Grünen Daumen? - Weitermachen, üben, lernen.

Freitag, 17. Juni 2016

Der Rucksack ist (fast) immer dabei

Von der Stadt trage ich Essen nach Hause. Aber vor allem enthält mein Rucksack ständig alles, was es zum "Überleben" braucht. Sonnenbrille, damit die Augen sich nicht entzünden. Sackmesser für alle Schneidefälle. Schreibpapier, Stifte, um auch unterwegs eine Nachricht verfassen zu können oder eine Zeichnung zu machen oder aufzuschreiben, was mir/uns Geniales einfällt. Ganz wichtig sind aber Papiertaschen, Plastiktüten für alles, was sich unverhofft findet und nach Hause zu bringen ist. Heute waren es Föhrenzäpfchen, frisch vom Baum geblasen. Was wir gesammelt haben, ergibt zwei schöne Feuer. Wenn dann einmal der Wind nicht zu stark ist. Wenn es dann einmal drei Stunden am Stück nicht regnet.

Donnerstag, 16. Juni 2016

Bei Regenwetter in die Stadt

Zugegeben, es wird jedesmal teuer, wenn ich in die Stadt gehe. Aber ich verwalte mein Taschengeld, und bei anhaltendem Regenwetter braucht frau mal ein kleines Shopping. Am schönsten ist es, wenn man in der Marktgasse plötzlich beim Namen gerufen wird und dann einen langen Plauderplausch mit jemandem hat, den man ewig nicht gesehen hat. Ein Mann, unterdessen 77 Jahre alt, der mit einem Lächeln vom Altern und seinen Konsequenzen redet. Dass er froh ist, dass seine Frau Technisches besser kann als er und sie ihm hilft. Ein Mann, der mit einem Lächeln von seinen Schwächen redet und mir gerade drum stark vorkommt. - Geschockt hat mich das Kellerverliess für CDs in einem Laden, wo früher die vollen CD-Gestelle im oberen Stock reichlich standen, Lust auf stöbern machten. Aber, so sagt der Kellerverliess-Verkäufer, es lohnt nicht mehr, Lagerbestände zu haben, wo die meisten ihre Musik herunterladen. Ich habe auf einem Bestellblock selbst meine Adresse eintragen müssen für die Bestellung der neusten CD von Reinhard Mey. Ich will eine CD haben. Ich will, ich will, ich will!

Mittwoch, 15. Juni 2016

Was feiern wir?

Heute hat unser Sohn Geburtstag. Ist ein guter, wichtiger Grund zu feiern. Wir widmen ihm manchen guten, tiefschürfenden Gedanken. Sind dankbar, dass es ihn gibt. - Wir waren heute bei Freunden eingeladen, um etwas zu feiern. Auf meine Nachfrage, was denn gefeiert werde, kam die Antwort, so das und jenes und überhaupt. - Wir also hin zum Mittagessen, und vor zwanzig Minuten, um sechs Uhr abends, sind wir nach Hause gekommen. Mit vollen Bäuchen und tausend Ideen, was man mit seinem Leben auch noch machen könnte. - Was wir gefeiert haben?- Meinen Geburtstag plus ein Vierteljahr. Ich habe sogar ein Geschenk bekommen.

Dienstag, 14. Juni 2016

Ein gesegneter Tag!

Benedire oder segnen ist dasselbe. Es meint, dass man etwas von Herzen gutheisst. Ich segne dich = ich will dir gut. - Heute war/ist ein gesegneter Tag. Wir hatten Tochter/Kinderbesuch zum Zmittag und am Nachmittag. Und wir haben es sooo genossen. Haben darüber nur Gutes zu sagen. Aufgeräumt ist auch schon. Und zu meiner sehr grossen Freude hat Reto wieder einmal auf seiner Handorgel gespielt. Kaya hat sich auch gefreut und gestaunt, was der Grosspapi kann. Lieber als selbst auf den Knöpfen herumzudrücken hat sie zugehört, was der Grosspapi für uns spielte. Er kann einfach so aus dem Stegreif Kinderlieder spielen, die Kaya kennt. "O du goldigs Sünneli" zum Beispiel. Ach käme sie bald wieder, die goldene Sommersonne!

Montag, 13. Juni 2016

1000 Fragen an mich

"Flow" ist ein Magazin, das seltener als einmal monatlich herauskommt, auf das ich aber ganz scharf bin und zum Kiosk und zum Kiosk laufe, um zu sehen, ob das nächste da ist, weil ich schon wieder vergessen habe, wann es erscheinen soll. - "Flow" macht mir/uns immer kleine Geschenke, kleine Überraschungen. diesmal ein Büchlein mit "1000 Fragen an dich selbst". - Ich blättere, schlage irgendwo auf und beantworte ein paar der Fragen, falls mir eine Antwort einfällt. Ich soll mich besser kennen lernen, ist die Absicht der "Flow"- Macherinnen. Ob ich das will, mich besser kennen lernen? Noch besser? - Aber Spass macht es schon, in den Fragen zu blättern und immer wieder festzustellen, dass ich mir manche Fragen noch nie gestellt habe. - Und erst Reto, der staunt über meine seltsamen Zumutungen. Sein ganzes Gesicht ist eine neue Frage: "Was will sie denn jetzt schon wieder wissen von mir?"

Ein paar Beispiele für dich:
  • Gehst du gelegentlich auf einem Friedhof spazieren?
  • Wer sollte dich spielen, wenn man dein Leben verfilmen würde?
  • Worauf kannst du keinen einzigen Tag verzichten?
  • Was müsste in der Gebrauchsanweisung zu deiner Person stehen?
  • Wofür würdest du mitten in der Nacht aufstehen?
Letzthin habe ich mitten in der Nacht gedacht: "Jetzt wäre es schön, ganz für mich allein eine grosse Tasse Schwarztee mit einem Minzenblatt aus dem Garten zu trinken. - Ich war zu faul, das Minzenblatt zu holen.


Sonntag, 12. Juni 2016

Gerade heim gekommen

Ich habe in der Stadt meine Beste Freundin getroffen. Grosses Palaver. Viel Kaffee. Bin total zufrieden mit dem Bus Nummer zehn zurück gefahren. Alle Gärten begutachtet unterwegs. An Ausgetauschtes gedacht. Mich auch schon auf nächstes Mal gefreut. - Zu Hause läuft der Fernseher. - Nein, nicht Fussball sondern "Tour de Suisse". Reto liebt den Velosport mehr als den Fussball. Allerdings auch vom Sofa aus. - Ich will ein bisschen lesen, ein bisschen stricken und mich treiben lassen. Sonntagabend ist es . Den Abschluss macht wie immer die Wiederholung des "Persönlich" am Radio. Ich liebe es.

Samstag, 11. Juni 2016

Heute Geburtstag!

Wegen Geburtstag geschlossen - so ungefähr könnte ich schreiben. "Geschlossen" bedeutet in diesem Fall, dass (fast) nichts anderes mich erreichen kann. Ich bin voll fokussiert auf den dritten Geburtstag unserer Enkelin. - Fussball? - Was ist denn das? - Wetter? - Kann mir. - Blöde Arena heute Abend? - Bin sowieso nicht zu Hause. - - - Und doch! Niemals möchte ich statt einer Grossmutterliebe eine Affenliebe haben! Niemals möchte ich Kaya zum einzigen Thema meines Lebens machen. Sonst Gnad Gott dem armen Kind! Also, sich freuen wie eine Schneekönigin und vernünftig bleiben allemal.

Freitag, 10. Juni 2016

Komm, Maxli, wir haben Glück!

Wir sind heute auch glücklich, weil die Sonne scheint. Als Pensionierte konnten wir um neun Uhr losziehen. Hegifeld, Wald von Wiesendangen, Nielen abreissen für Retos Gebinde oder eher Geschlaufe. Schön geworden. Ich habe Holunderblüten mit Zitronenscheiben und Zucker angesetzt. Einmal Limonade MUSS sein! Zu Hause habe ich fein gekocht, weil der Freitag mein Lieblings-Wochentag ist. Aber in der Stadt am Nachmittag war es streng. Von fünf Minuten zu fünf Minuten mehr Leute. Als ich in einen Lift abwärts einstieg, kam eine ältere Frau angerannt und rief hinter sich: "Chumm, Maxli, mir händ grad no Glück." - Der Maxli ist ihr Ehemann und weder dement noch sonstwie komisch. "Maxli" wird der Kosename sein, den ihm seine Frau gibt. Also ehrlich, ich verrate nicht, wie ich Reto manchmal nenne!

Donnerstag, 9. Juni 2016

Flexibilität ist alles

Heute Morgen waren wir schon auf dem Weg in die Stadt. Drei Stationen mit dem Bus gefahren. Kommt ein SMS herein, dass wir in zwanzig Minuten zu Hause sein müssen, weil nur wir einen bestimmten Schlüssel haben. Station kommt, wir steigen aus, andere Seite einsteigen, zurück zum Anfang. Jedenfalls fast. "Es reicht für ein "Käfeli"", meint mein Mann, und wir trinken an neuem Ort guten Kaffee. Allerdings draussen, und die Stühle sind nicht wirklich trocken. - Den besagten Schlüssel braucht es erst, als wir gerade mit dem Mittagessen beginnen. Fazit: Regennasse Hosen sind nicht schlimm, kaltes Mittagessen eher, aber Flexibilität ist alles und macht gute Laune.

Mittwoch, 8. Juni 2016

Prinzessin Kaya und das Knopfhaus

Kaya und das Grosi spielen wieder einmal mit den Knöpfen:




Aber plötzlich ist Kaya eine Prinzessin, die nicht helfen will, die Knöpfe wieder in die Büchse zu räumen:


Sie sitzt auf einem blauen Samtkissen und ist fröhlich. Das freut das Grosi, das aber doch ein wenig brummt, weil es herumkriechen muss, um alle Knöpfe wieder zu finden. Prinzessin Kaya hat sich auf ihr Samtkissen gesetzt, weil sie eigentlich schon helfen wollte. Aber da ist sie auf den Knöpfen ausgerutscht und ganz erschrocken. Alle Knöpfe in ihrer Hand sind vor lauter Schreck in der ganzen Stube herumgeflogen, ehe sie sich irgendwo versteckt haben, wo das Grosi sie wieder aufspüren muss.

Das ist das Knopfhaus, in dem Judith, Harry und Kaya wohnen. Es hat eine Tür an der Aussenwand rechts, Spielsachen und drei gleiche Betten. Es ist schön, und Harry, Kaya und Judith sind darin glücklich.



Dienstag, 7. Juni 2016

Storytelling

Hab von einer Frau gelesen, die von Beruf "Storytelling-Beraterin" ist. - Ich brauche sie nicht. Als ich am Wochenende im Burgund war mit meiner lieben Gruppe aus Studienzeiten, da fiel mir dauernd zu allem, was die anderen erzählten, eine Geschichte ein. Manche konnte ich nicht für mich behalten, erzählte also eine Story nach der anderen. Eine richtige "babillarde" (Schwätzerin). Wenn man/frau schon sooo alt ist, hat sie viel erlebt. Parallelen. Absurditäten. Lustiges. Trauriges, Philosophisches. Schliesslich war mein Spitzname an der Oberstufe "Philo". Allerdings bedeutete das weniger, dass ich so klug daherredete wie Professor Ferber an der Uni (!!!), sondern dass ich kaum etwas sagte, weil ich schüchtern war. Kann man gut kaschieren durch ein nachdenklich-bedeutungsvolles Gesicht. - Next "Story" tomorrow...

Montag, 6. Juni 2016

Verrückte Tage

Ich war mit meinen Studienkamerädli zweieinhalb Tage im Burgund. Nahe von Taizé in einem ehemaligen, jetzt wunderschönen Schafstall. Empfangen wurden wir von zwei Bienenvölkern hinter je einer Fensterscheibe. Da eine von uns ein Fenster öffnete, um zu lüften, fanden einige Bienen den Weg ins Haus und waren aufgeregt genug, um einen von uns in den Daumen zu stechen. Bedeutete, dass wir fünf in einem statt in zwei Häuschen lebten. Aber war es dadurch nicht noch schöner?! - Jedenfalls haben wir die Zeit verbracht mit Reden, auch sehr persönlich. Mit Essen was der Markt in Cluny hergab. Mit Rotwein trinken; da war der mitgebrachte besser als der burgundische, den Einheimische gern versüssen mit Crème Cassis, was ja dann schon alles sagt. Aber schön war es, einfach schön. Berauschend mit und ohne Wein.

Heute nun ein Kontrastprogramm! - Der Tag begann mit Kochen für Judith und Kinderlein. Dann essen, spielen, alles gut. Aber dann bekamen wir einen Anruf, ob wie nicht im Spital ein kleine s Mädchen auf dem Kindernotfall eine Weile hüten könnten, damit seinem Mutter zu Hause hole, was nötig sei für 48 Stunden. So lange braucht das Kind eine Infusion, die unbedingt wirken muss!!! - Wir gingen hin und "bespassten" das kleine Kind, so gut wir konnten. Sind wieder zu Hause und bedrückt vom Erlebten. Die arme Kleine! Die arme Mutter!

Freitag, 3. Juni 2016

Abreise in zwei Stunden

Ich bin wahrhaftig aufgeregt wie ein Kind, weil ich in zwei Stunden über Solothurn nach Frankreich reise. Mit Studienfreundinnen und -freund. Drei Tage quatschen und sein. Wird einfach grossartig, stelle ich mir vor. Zwei, drei Sonnenstrahlen wären auch schön...Reto hütet derweil unser Daheim und die Katze. Killt Schnecken und tut überhaupt unmässig viel wie immer. ICH FREUE MICH!

Donnerstag, 2. Juni 2016

Als wir auf dem Heimweg waren, kam die Sonne wieder

Wo ist das? Raten erlaubt, aber noch nicht ans Ende linsen!


Für mich ist das Italien. Immer, wenn wir mit dem VW-Bus "Gogo" gen Süden fuhren, kam ich in Italien innerlich an, wenn das Mohn-Rot überhand nahm. So eine schöne Farbe! So eine vergängliche Schönheit!

Gestern entdeckten wir die Naturwiese. Die Sonne liess die Farben leuchten. Aber wir hatten den Fotoapparat nicht dabei. Heute Fotoapparat, aber keine Sonne. Nächste Woche vielleicht beides.


Schloss Hegi!!!

Mittwoch, 1. Juni 2016

Mohnblumen und Hanfsamen

Keine Angst, da bahnt sich keine Drogenkarriere an - viel schöner! Wir waren laufen im Hegifeld und haben nur eines bedauert - dass wir den Fotoapparat nicht dabei hatten. Unterhalb des Schlosses Hegi steht eine Naturwiese in voller Blütenpracht. Rot wehen die zarten Klatschmohn im Windchen. Weissgelb die Margriten. Sie werden ergänzt mit dem Blau von Disteln und dem Gelb von Unbekannt. Und darüber ein Wolken-Sonnenhimmel, der sich ständig verändert. Kommt ein Gewitter? - Nein, schon nicht. - Gehen wir früher zum Markt? - Ja, gehen wir.

Unser Hallen-Markt ist nämlich heute im Freien an Luft und Wetter. Und das ist besonders schön. Wir haben Raclette gegessen, gemacht aus der Milch der Stucki-Kühe. Wir haben Bauernpolitik betrieben mit Frau Stucki Senior. Und die Hanfsamen haben wir bei Flori, dem Natürlichen gekauft. Genau gefragt, wie wir aus den Hanfsamen ein Geknabber zum nächsten Apéro hinkriegen. Da werden allfällige Gäste mindestens staunen. Hanfsamen?????? Ach, es ist nicht die Hanfpflanze, die in Kellern ausgehoben wird. Es ist ganz, ganz, ganz gesunder Hanf, sagt Flori. Wir glauben ihm, und wir glauben dem ganzen Mohn, dem Roten, dass es noch Gutes gibt auf der Welt, Schönes und dass wir das brauchen. Dringend.