Freitag, 30. Juni 2017

Jetzt braucht es Regen

Wir waren in "unserem Brombeeriwald" und haben vorsondiert, was uns erwarten könnte - wenig, genug, viel Brombeergelée? Begeistert standen wir vor all den blühenden Büschen. Welche Pracht! Welche Menge! - Aber jetzt braucht es Regen, sonst vertrocknen die Beeren wie vor zwei Jahren. Wir werden also jeden Regentropfen herzlich begrüssen und an unsere Ernte denken. - Aber klar, in die Badi möchten wir dann auch noch ab und zu. Also Regen, aber gerade genug für die Natur und unser Grundwasser. Nicht so viel, dass wir den Sommer nicht mehr geniessen können, wo wir doch immer zu Hause bleiben. - Heute Abend fielen hundert Tropfen - gerade als wir zu unserem Freitagabendritual kamen: Weisswein und ein winziges Päcklein Spanische Nüssli. Wir haben alles unter den Ahorn getragen, dann wegen der Tropfen unter die Betondecke, dann nach den Tropfen wieder unter den Ahorn. Wo ich doch nicht mehr laufen mochte! Aber Reto hat versprochen, einen "Sackroli" zu kaufen, dann bringt er mich hin und her. Hihi - so lustig!

Mittwoch, 28. Juni 2017

Kartause Ittingen

Es ist doch sehr schön, zu zwei, drei Gruppen zu gehören. Da werden Events vorbereitet und durchgeführt, und man kommt wieder einmal an Orte, wo man sehr, sehr lange nicht mehr war. Zum Beispiel heute in die Kartause Ittingen in der Nähe von Frauenfeld. - Kartäusermönche leben da schon mehr als hundert Jahre keine mehr. Aber ein Verein hat sich der Gebäude und des grossen Umschwungs angenommen. Auch des Geistes der ursprünglichen Bewohner. So wird wieder viel und guter Wein angebaut. "Wein und Wohlstand" heisst die schöne temporär Ausstellung, durch die wir geführt wurden. Wein kosteten wir auch zum Apéro und zum Mittagessen. Dann war genug Zeit zum Plaudern. Schliesslich begutachteten wir das Kloster-Lädeli und schlenderten durch den riesengrossen Paradies-Garten. Das Postauto brachte uns nach Frauenfeld zurück, und jetzt gehe ich im Buch lesen, das ich in Ittingen erstanden habe.

Dienstag, 27. Juni 2017

Stadt und Hüten

Da wurde es fast eng: Am Morgen waren wir auf dem Markt in der Stadt, kauften noch sonst einiges ein (so weit Ende Monat noch genug cash da war), kehrten dann relativ knapp zurück, um zu kochen, zu essen und die Beine zu strecken. Schon kam unsere Enkelin, und dann lief es rund bis abends um sieben Uhr. Jetzt haben wir Feier-Abend. Olé!

Montag, 26. Juni 2017

Girlitz

Wir sind übers Hegifeld gewandert. Haben Dutzende von Raben gesehen - die Hälfte auf trockener, kurzgeschorener Grasfläche, die andere auf bewässertem Acker mit Setzlingen von ich weiss noch nicht was. Viele der Raben auf trockenem Sonnenrasen standen da ratlos mit geöffneten Schnäbeln wie Hunde bei Hitze. - Raben bei Hitze??? - Später hüpfte ein kleines, sehr hübsches Vögelchen vor uns her den Hecken entlang. Gelbes Köpfchen mit dunklen Wangen, Federkleid über den Rücken wie ein Spatzenvogel. Pickte da, pickte dort, war äusserst lebendig. Zu Hause schauten wir nach - muss ein Girlitz gewesen sein. Wir Alten lernen ständig dazu.

Sonntag, 25. Juni 2017

Retos Mittagessen

Gestern hat Reto schmunzelnd gesagt, zum Glück hätte ich ihn als Blog-Inhalt. Zum Glück mag er lachen, wenn ich ihn ein bisschen "auf den Arm" nehme. - Heute gehe ich zum Mittagessen aus. Salätchen in der Stadt mit meiner Besten Freundin. Und was isst mein lieber Ehemann Reto? - Er macht sich ein Fondue im Einportionen-Fonduepfännchen, das ich ihm mal zu Weihnachten geschenkt habe. - Apropos Weihnachten - isst man Fondue nicht eigentlich im Winter? - Reto isst es, wenn ich nicht zu Hause bin, weil er es so gerne mag und ich eher nicht. Aber stinken wird es nicht, wenn ich heim komme. Er isst sein Ego-Fondue auf dem Sitzplatz. En Guete, Reto!

Samstag, 24. Juni 2017

Und wieder ein Buch fertig gelesen

Bücher verändern nicht die Welt, habe ich diese Woche gelesen, aber sie verändern die Lesenden. Mich! - Gelesen habe ich von Marie-Sabine Roger "Ein Himmel voller Sterne". Gelernt habe ich von Marie-Sabine, dass ich mir alles denken kann, was ich will. Imaginieren. Mir vorstellen. Phantasieren. Das Schönste und auch das Aggressivste. Letzteres habe ich noch nie gemacht. Ich bin noch zu brav oder moralisch, wenn ich mit mir allein bin. Weiter gelernt habe ich, dass die Grundlage aller Phantasien das eigene Erlebte sein darf. Ich muss nicht alles neu erfinden, kann ich gar nicht. Aber der Stoff des Lebens lässt sich weiterverwenden und ausbauen. Da bin ich gleich wieder ein Kind in der Finsterthüele und erlebe Abenteuer. Ach und noch eines: Ein Mensch lebt so lange, als jemand sich seiner erinnert. Mit den Verstorbenen weiter leben, das habe ich im Urner Oberland gelernt. Wir sind eine Gemeinschaft der Lebenden und der Verstorbenen. Das ist schön und ein bisschen tröstlich.

Freitag, 23. Juni 2017

Körperlichkeit

Natürlich haben wir alle einen Körper. Ich bin mein Leib, nicht nur, mein Leib gehört zu mir. Nie wird mir das so bewusst wie im heissen Sommer. Da dünstet der Körper aus. Ich schwitze. Andere auch. - Ich war heute Morgen in Therapie für meinen Schnappdaumen, dem es schon besser geht. Da habe ich die Therapeutin gefragt, wie es ihr mit ihren ganzen schwitzenden Klientinnen und Klienten geht. Sie hat damit kein Problem, auch nicht, dass ich in Sommerschuhen ohne Socken kam. Nur Männerschweissfüsse nehmen ihr den Atem. - Auf dem Heimweg sass ich im Bus hinter einem gepflegten älteren Herrn. Auch ihm rannen zwei dünne Schweissbächlein über seine Wange. Schlimm? - Einfach nur natürlich menschlich.

Donnerstag, 22. Juni 2017

Ich heiss - du auch?

Einkaufen um zehn Uhr morgens. Natürlich zu Fuss, wie auch sonst. Wir haben Vanille-Eis und anderes Eis im Einkaufswagen. Reto eilt dahin, damit der Glace nichts passiert. Ich hüpfe hinterher, damit ich bald am Schatten zu Hause bin und mir nichts passiert. Kurz vor dem Endspurt bleibt mein Ehemann an der prallen Sonne ewig stehen. Er muss sehen, unbedingt, was da am Baum hängt. Eh aber nein auch, was ist denn das? -? - ? - Als ich schon fast zergehe wie warme Butter an, ja eben, an der Sonne, findet er es heraus: eine Lämpchengirlande hat es von irgendwo auf den Baum geweht. Oh, Wind, wo bist du? Kann ich endlich kühl bekommen! Zu Hause backe ich Flammkuchen - wer hat es sich gewünscht? Und dann backe ich Aprikosentarte - wer ist so dumm, die eigene Wohnung aufzuheizen? Ich heiss - du auch?

Mittwoch, 21. Juni 2017

Hitzewelle

Gestern auf Seelisberg waren wir selig. Über dem Vierwaldstättersee ein Grillsteak schnabulieren und mit unseren Freunden über alles quatschen, was uns so einfiel. Dann am Seeli vorbei fahren mit dem Postauto und feststellen, dass wir tatsächlich nicht zu viel gebechert hatten. Das bekäme ja niemandem bei dieser Hitze. Und heute mussten wir früh auf der Matte stehen und unser Nachbarskind zum Hüten in Empfang nehmen. Später die Enkelin von der Spielgruppe abholen und mit zwei Kindern fast heim rennen - weil sie es so liebten. Dann stundenlang alle bei Laune halten, was fast gelang. Und allen ständig zu trinken anbieten. Melonendreiecke hatte ich auf Spiesse gesteckt und tiefgekühlt. Das ist fast wie Glace. Beim Zvieri standen die Füsse der Mädchen in Becken mit kaltem Wasser; Reto und ich bekamen keines mehr ab. - Nun ist alles aufgeräumt, und der Feierabend hat begonnen. Bim, Bam, Bim, Bam...

Dienstag, 20. Juni 2017

Bäbikleidliwäsche

Einmal im Jahr oder nach dem Bedürfnis des Bäbimamis soll gewaschen werden wie richtig. Handwäsche im Lavabo mit viel Seife reiben, stunggen und dreimal spülen. Dann wird aufgehängt. Unsere Enkelin "erlickte" das Klammersystem gestern Nachmittag sofort. Ausserdem konnten wir an heissem Tag genug mit Wasser pflotschen.



Montag, 19. Juni 2017

Was duftet da so fein?

Kürzlich spazierten wir morgens in angenehmer Luft im Hegifeld. Noch nicht zu warm. Interessiert, was sich Neues tut im Renaturierungsgebiet. Noch keine Fische im umgeleiteten Bach, aber immer mehr junge Sträucher. Es wird schön werden in ein paar Jahren. - Wir ergingen uns an einem weiteren Bachlauf. Sahen von weitem Felder? Äcker?, die weiss schienen, oder doch grün? Und es begann zu duften. Ein angenehmer, lieblicher Duft in der Luft. - Beim Näherkommen glaubten wir es fast nicht - zwei grosse Kartoffeläcker in voller Blüte. Von daher das Weiss - und von daher der Duft. Nun bin ich die Enkelin von zweimal Kleinbauern, aber ich muss zugeben, ich habe noch nie an Kartoffelblüten geschnuppert. Das hätte ich auch diesmal nicht getan, wenn der Duft nicht so übermächtig gewesen wäre. So fein! - Zu Hause habe ich an Kayas einziger Kartoffelpflanze im grossen Topf geschnuppert. Ja, auch sie!

Sonntag, 18. Juni 2017

Die Frage!

Ich war noch am Abwaschen des ganzen Geschirrs von gestern Abend - wir hatten Besuch, sassen bis nach zehn Uhr unter dem Ahorn - und schon fragte mich mein Ehemann die gefürchtete Frage: "Wie hast du es mit Laufen?" - Laufen meint nicht Rennen. Laufen heisst, wir sollten/müssten nach ärztlichem, weisem Rat täglich mindestens eine Stunde gehen. Wo wir doch Fitness-Center-Muffel sind! Wo die "Badi" noch nicht lockt; das Bassin-Wasser hat bestimmt noch keine Badwannen-Temperatur! - Mein Mann fragte also: " Wie hast du es mit dem Laufen?" - Ich bin nicht so "fies" mit ihm. Ich frage ihn keine so existentiellen Fragen frühmorgens um halb zehn. - Könnte ich ja auch. Schon Mephisto hat den Faust gefragt. Was schon wieder? - Ich habe den Faust beim letzten Zügeln entsorgt. Aber doch! Ich könnte Reto fragen: "Wie hast du es mit der Religion?" Oder: "Wie hast du es mit der Liebe?" - Dann stünde er auch dumm da. Aber ich frage nicht.

Samstag, 17. Juni 2017

Wer knabbert denn da an mir?

Reto bestätigt meine Beobachtung: Noch in keinem Jahr haben wir so viele und so verschiedene "Kleinsttiere" bei uns im Garten gesichtet. Sind das alles Insekten? Davon gibt es weltweit gut eine Million Arten, die schon beschrieben sind und noch viel, viel mehr, die nicht erforscht sind. Wie soll ich mich da auskennen! Wie soll ich wissen, wer mir die Stiche und Bisse an der Schläfe, an den Füssen, den Armen und ja, am Bauch, zugefügt hat. Manchmal sehe ich die grössere, schwarze Ameise, die mich in die Zehe zwickt, die gemeine Stechmücke, die meine Blut will, aber oft weiss ich nicht, wer das war. Soll ich nun eine eigene Forschung beginnen? Ich suche noch ein Sommerprojekt. Beginnen täte es wohl mit einem bebilderten Standartwerk der Insekten der Schweiz. Ich gehe nächste Woche in die Bibliothek.

Freitag, 16. Juni 2017

Von fröhlich zu beklemmend

Wir waren in der Stadt auf dem Markt. Welche Fülle an Blumen und Gemüsen und welche Fröhlichkeit allüberall! Reto scherzte mit einem Biobauern, befragte den Gemüse-Peter nach guten Nachbarn für die Rüebli, die wachsenden. Der eine scherzte mit, der andere wusste leider überhaupt nicht Bescheid. Macht nichts, wir genossen die Sommermorgenstimmung. - Aber dann! Auf dem Weg zum Bus geraten wir an eine ungeheuer grosse Unfallstelle. Polizei im Dutzend, Krankenwagen, Feuerwehr, Absperrungen, rotes Zelt. Was ist da geschehen? Viele schauen, niemand sagt etwas. Gespenstische Ruhe. Grosse Beklemmung. Von einer Minute zur andern kippt die Stimmung.

Donnerstag, 15. Juni 2017

Späte Funde

Mein Götti ist vor siebzehn Jahren gestorben - vor langer Zeit. Aber erst jetzt habe ich mir einen ganzen Bundesordner voller Texte vorgenommen, die er alle geschrieben und aufbewahrt hatte. Er war Journalist. Aber nicht nur Journalist! Im Ordner kam ein ganzes Sichtmäppchen zum Vorschein mit Gedichten von ihm. Einige konnte er sogar veröffentlichen. Hier eine Kostprobe:

"Wenn du das kennst: Beiseitestehn
und dann allein die Wege gehn,
wenn jeder in die Tiefe führt,
ward nicht umsonst mein Herz gerührt."           Rudolf Widmer

Mein Götti war ein sarkastischer Mensch, ein grosser Spötter, ein Verberger seiner Gefühle. Zumeist. Aber nicht immer. Seine Gedichte sprechen eine andere Sprache. Wann hat er aufgehört zu dichten???

Mittwoch, 14. Juni 2017

Pech mit Lieblings-Blusen

Keinen Monat ist es her, dass meine langärmlige Lieblingsbluse einfach kaputt und kaputt ging. Vorne eine Schwachstelle, die ich ausgebessert habe. Dann rechts und links weitere Löchlein und Löcher. Noch nie erlebt bis dann. Aber heute beginnt sich meine neue kurzärmlige Lieblingsbluse auch aufzulösen. Die eine war teuer, die andere ist billig. Die eine war aus dünnem Baumwollstoff, die andere ist lose gewobene Viscose. - Ich sehe keine Gesetzmässigkeiten. Aber Unbill kommt auf mein Julibudget zu. Ausserdem verabschiede ich mich ungern von Lieblingsstücken.

Dienstag, 13. Juni 2017

Warum heute?

Gestern war ein wunderschöner und so strenger Tag, dass ich schon vor acht Uhr die Augen nicht mehr offen halten konnte. Ich wusste, heute fährt Reto an den Genfersee, um die Tour de Suisse ankommen zu sehen. Einziger Tag, der ihm geht. Sagt er. Also, dachte ich, heute ist der perfekte Tag, um nichts zu machen. Einfach sein. Von Stunde zu Stunde schauen, ob ich Hunger habe oder lesen möchte oder was sonst. - Was sonst? - Keine Ahnung, weshalb mir heute die fast abgebrannte Kerze ins Auge stach. Gibt schon wieder einen Kerzenrest. Habe ich nicht im Bastelschrank schon etwa ein Kilo gesammelte Wachsstücke. Weihnachtsbaumkerzenstummel, Sternenkerzenspitzen, Osterkerzenrest. Warum nicht? Heute die gesammelten Reste schmelzen und giessen. Trennen nach Farben. Ergibt rot, weiss, orange. Wasser simmert. Wachs schmilzt in Blechbüchsen. Gibt es überhaupt noch Dochtschnur? - Es gibt. Eine lange Kartonröhre auch. Gehen Wegwerfbecher auch? - Gehen. - Ich bin den ganzen Morgen voll beschäftigt. Um halb ein Uhr ist der letzte rote Wachsfleck weggeputzt, stehen fünf grosse,bunte Kerzen auf dem Tisch. ABER WARUM HEUTE?

Montag, 12. Juni 2017

Piratenfest zum Geburtstag unserer Enkelin

Es ist Abend. Wir haben aufgeräumt und freuen uns über das gelungene Fest. Aber erzählen "ma- n- i nümme". Zu müde.





Samstag, 10. Juni 2017

Heute

Heute läuft es rund (und morgen ebenso). Jedenfalls hoffe ich das. Seit ich pensioniert bin, tue ich das nicht mehr - "to do-Listen" schreiben. Heute aber schon. Bloggen steht zuunterst. Ich tue es zuerst. Kann ich dann abhaken. Gutes Gefühl. - Dann aber kommt das Verarbeiten von Aktions-Aprikosen zu Konfitüre. Das wird dauern. Und hernach gibt es nochmals etwa zehn "to dos". Ich muss mich ranhalten. Am Abend kommt Besuch, und dann ist es gelaufen. Ich hoffe, es läuft rund.

Freitag, 9. Juni 2017

Ruhe vor dem Festwochenende

Einkaufen, einkaufen, so viel, als wir heim bewegen können. Kommt mir in den Sinn - ich muss doch die Aprikosen aus der Aktion zu Konfitüre verarbeiten. - Heute Abend oder morgen Morgen? - Wir werden sehen. Gerade im Moment bin ich zu müde. Ich war am Nachmittag in der Stadt. Daumen behandeln, der sich nicht biegen will. - Zweite Behandlung, und es tut sich etwas. - Ich habe auch noch eine Spagyrik- Mischung bekommen (was is denn das; weiss selber nicht). Da sprühe ich hinfort so viele Sprühportionen in den Mund und auf den Daumen, dass ich fast meine Beste Freundin überhole. - Das Wochenende wird im Zeichen des vierten Geburtstages unserer Enkelin stehen. Wir freuen uns. Auch auf die Um-Stände, die sich ergeben > unser Sohn mit Partner kommt morgen Abend schon zu uns. Dann können wir hinüber feiern.

Donnerstag, 8. Juni 2017

"Stocker", mein Lieblingsbuchladen in Luzern

Es war mein Wunsch, mit Reto und Kaya nach Luzern zu fahren, um im "Stocker" die Kinderabteilung durchzuforsten. Was ist sie gross! Und welch artfremde Dinge gibt es da auf vielen, vielen Quadratmetern. - Ich bin den Kinderbüchern nachgegangen. Im Ohr hatte ich immer Reto und Kaya, die andere Entdeckungen machten. Da wollte ich die Enkelin für Bücher begeistern, aber das aller-, allerliebste, das sie sich wünschte war ein Stickerbuch mit dem Thema "Piraten". Mein vorgeschlagenes Buch "erlaubte" sie mir auch zu kaufen; sie fand es ein bisschen gut (also nicht so besonders!). - Natürlich haben wir viel mehr erlebt als nur den "Stocker", aber für heute soll es genug sein. Reto hat Nachtessen gemacht.


Mittwoch, 7. Juni 2017

Weniger!

Gerade habe ich in ihrem Brief gelesen, dass meine Beste Freundin weniger fernsehen möchte. - Ich sollte, ich müsste, es wäre unbedingt nötig, weniger Zeit on TV zu verbraten, weniger Eindrücke zu raffen, seltener im Internet zu lesen, sogar nicht alle Pausen mit Buchlektüre zu füllen. Aber alles, was mit "ich muss, ich soll" beginnt, tue ich dennoch. Gerade weil es so beginnt, kann ich es nicht lassen. Dabei melden mir meine Augen allabendlich, dass es zu viel war, einfach zu viel für sie. Sie brennen. Sie haben mehr als genug. ÜBERFÜLLE. - Schuld daran ist mein Schuldgefühl! Ich glaube nicht daran, dass ich nichts tun DARF. Ich sollte, müsste mir einmal viel Zeit geben, um darüber nachzudenken.

Dienstag, 6. Juni 2017

Kochpause

Zu mehr als neunzig Prozent aller Mahlzeiten koche ich. Darüber will ich mich keineswegs beklagen. Unsere Hausarbeit ist genial aufgeteilt; wir machen, was uns am meisten liegt. Beim Putzen habe ich die Nassräume unter mir, wo ich doch gern "chosle" (mit Wasser herumspiele). Reto staubsaugt. Was bin ich froh darüber, wo man den Staubsauger jedesmal im Keller holen muss und ihn wieder dort versorgen muss. Kein Platz in der Puppenstube! - Zurück zum Kochen: Gestern duftete es von oben so wunderfein, dass ich gerne mitgegessen hätte. Überhaupt war ich ein wenig eifersüchtig, dass unsere Nachbarn Gäste hatten und wir nicht. Und bei uns gab es gebratene Radiesli zum Znacht - inklusive Radieslikraut. - Ich fand es sogar fein, aber ein Festessen war es nicht. - Reto blieb skeptisch, und ich wurde unsicher. Kann ich überhaupt kochen? Hat mich irgendwer lieb? Wo doch die Nachbarn mich nicht eingeladen haben, und es bei ihnen viel feiner duftete als bei uns. - Eine gute, sehr gute Idee hatte ich dann doch noch: Ich fragte Reto, ob er wieder einmal kochen täte, wo ich doch einfach keine Idee mehr hätte. Und das tut er nun im Moment. Es riecht schon nach Älpler-Magrone. Ich muss gehen! Ich habe mega Hunger!

Montag, 5. Juni 2017

Ende der Osterzeit

Heute Morgen bin ich durch die Wohnung spaziert und habe alles weggeräumt, was Osterschmuck ist. Mit Pfingsten geht die Osterzeit zu ende. Jetzt bekommen wir wieder "Normaljahr", bis der Advent beginnt. Und das hat noch ein bisschen Zeit. - Ich mag das Kirchenjahr immer noch sehr, obschon ich kaum mehr zur Kirche gehe. Auch nicht an Ostern und an Pfingsten. Vielleicht bin ich zu nachtragend. Meine "Trennung" hat nämlich bin dem Rechtfertigungsbrief an den Bischof begonnen, den ich schreiben musste, weil ich die "Pfarreiinitiative" unterschrieben hatte. Das ist unterdessen fünf Jahre her. Und in dieser ganzen Zeit habe ich mich der Kirche immer ein bisschen mehr entfremdet. Dem Liebengott übrigens auch. Ich finde nicht, dass er seine Erdenkinder behütet, wie wir das in der Kirche immer gern gebetet haben. Aber nochmals: Das Kirchenjahr als Idee mag ich sehr. Wir brauchen Unterbrüche, Vorbereitungszeiten, Feste, Hochfeste, Normalzeiten und was noch alles.

Sonntag, 4. Juni 2017

Mein unglaublich langweiliges Buch

Heute ist genau der richtige Tag, um weiter zu lesen in Meir Shalevs "Mein Wildgarten". Ein Buch, so schön gemacht und so unglaublich langweilig! Meit Shalev, der Autor von "Judith" und anderen Romanen, schreibt über das Hegen und Pflegen seines Wildgartens. Da dauert es Seiten, bis er den Mohnsamen eines Sommers eingefangen hat. Da beschreibt er in aller Ausführlichkeit, wozu ein Wallholz inbezug auf Samenkapseln gut ist. Wo es taugt und wo nicht. Er wartet mit mir zusammen Jaaaaahhhhre darauf, dass seltene Blumen erstmals blühen. Dann erschnuppern wir zusammen ihren feinen Duft und freuen uns an ihren zarten Farben. Viel schöner diese Wildpflanzen als die hochgezüchteten Tulpen, die aussehen, als wären sie aus Plastik. Und wir lernen Geduld zu haben, Meir Shalev und ich.

"Diese Geduld habe ich nicht in den Garten mitgebracht, sondern von ihm erhalten. Man könnte sagen, wie ich Pflanzen in ihm hege, hegt er Geduld in meinem Inneren."

Aaalsooo, liebe Stangenbohnen, die ihr ein Tipi beschatten sollt - ihr bekommt noch ein biiiisschen Zeit. Aber nicht zu viel - unsere Enkelin geht nach den Sommerferien in den Kindergarten. Sie möchte sich schon vorher in ihr Tipi zurückziehen. Soll ein unbeobachteter Fleck sein bei uns. Auch Kinder brauchen Privatsphäre.

Freitag, 2. Juni 2017

Nein, nicht für den Winter!

Das Wort "Winter" schreibe ich nicht gern, lese ich nicht gern, denke ich nicht gern. Also zum letzten Mal: Das Holz ist nicht für den Winter! Es ist unser Sommer- und Herbstholz. Vielleicht reicht es wieder drei Jahre lang wie der letzte halbe Ster, den wir nun aufgebraucht haben. Wir machen damit Grillfeuer und braten Würste und Gemüser. Und besonders ich geniesse jedes lebendige Feuer. Letzten Herbst habe ich aus den wuchernden Kräuterzweigen Bündel geschnürt. Wenn wir jetzt feuern, kommt am Schluss ein solches Rosmarin-Melissen-Minze-Lavendel-Salbeibündel auf die Glut. Der Duft ist unvergleichlich.
PS. Ich habe zweieinhalb schöne Beigen gebaut; die hintere sieht man gar nicht...

Donnerstag, 1. Juni 2017

Bollerwagens erste Ausfahrt

Leider war der Wetterbericht schlechter als das Wetter. Darum brieten wir die Würste zu Hause auf dem Grill statt im Wald. Wo wir doch gerade heute einen halben Ster Holzschiitli neu bekommen hatten. Ich durfte aufbeigen; das mache ich wirklich gern. Und meine Beigen halten, versprochen! - Als es am Nachmittag immer noch schön war, luden wir unsere zwei Hütekinder doch noch in den Bollerwagen und machten eine Parkrunde. Mit Schaukeln. Mit Ballspielen. Mit Ausruhen auf einer Decke. Mit Wasser aus der Flasche.  Hat ja alles Platz im Bollerwagen samt zwei Kindern.