Sonntag, 4. Juni 2017

Mein unglaublich langweiliges Buch

Heute ist genau der richtige Tag, um weiter zu lesen in Meir Shalevs "Mein Wildgarten". Ein Buch, so schön gemacht und so unglaublich langweilig! Meit Shalev, der Autor von "Judith" und anderen Romanen, schreibt über das Hegen und Pflegen seines Wildgartens. Da dauert es Seiten, bis er den Mohnsamen eines Sommers eingefangen hat. Da beschreibt er in aller Ausführlichkeit, wozu ein Wallholz inbezug auf Samenkapseln gut ist. Wo es taugt und wo nicht. Er wartet mit mir zusammen Jaaaaahhhhre darauf, dass seltene Blumen erstmals blühen. Dann erschnuppern wir zusammen ihren feinen Duft und freuen uns an ihren zarten Farben. Viel schöner diese Wildpflanzen als die hochgezüchteten Tulpen, die aussehen, als wären sie aus Plastik. Und wir lernen Geduld zu haben, Meir Shalev und ich.

"Diese Geduld habe ich nicht in den Garten mitgebracht, sondern von ihm erhalten. Man könnte sagen, wie ich Pflanzen in ihm hege, hegt er Geduld in meinem Inneren."

Aaalsooo, liebe Stangenbohnen, die ihr ein Tipi beschatten sollt - ihr bekommt noch ein biiiisschen Zeit. Aber nicht zu viel - unsere Enkelin geht nach den Sommerferien in den Kindergarten. Sie möchte sich schon vorher in ihr Tipi zurückziehen. Soll ein unbeobachteter Fleck sein bei uns. Auch Kinder brauchen Privatsphäre.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen