Samstag, 31. Dezember 2016

Fünf Krüge und Flaschen an der frischen Luft

Ich kann ja Reto nicht genug necken wegen seiner vier Tabletten, die er seit kurzer Zeit morgens schlucken muss. (Dabei bin ich natürlich unglaublich froh, dass "es" nicht schlimm ist.) - Nun sollte Reto zu seinem Medi-Cocktail nicht zu viel Alkohol trinken. Wie geht man damit um an Silvester? - Normalerweise beginnen wir mit einem langen Apéro. Wir müssen die Zeit bis Mitternacht je länger desto fröhlicher "hinter uns bringen". Also heute nicht so! - Wir machen einen Versuch (vielleicht auch zwei, drei Versuche). Wir bieten zwar unseren Gästen Weisswein an, aber wir halten uns an die fünf Krüge und Flaschen an der frischen Luft. In jedem Gefäss ist ein alkoholfreier Apéro zusammengemixt. Noch aus meiner Zeit als Jugendarbeiterin habe ich ein patentes Büchlein, in dem viele Idee stecken. - Um die Sache noch etwas spannender zu machen, veranstalten wir eine Degustation. Wir vergeben rote Punkte, die man aufkleben kann, wo es schmeckt. Die "Gesöffe" sind angeschrieben mit ihren Phantasienamen. Idyll kannst du trinken oder Demoiselle. Nimrod schmeckt königlich (der Herr war ein alttestamentlicher König und Herrscher). Da wirkt der Rüeblisaft daneben sehr bescheiden. Aber immerhin hat Reto dafür ein Kilo Rüebli geschält. - Jetzt ist es aber genug mit dem Apéro. Nur noch dies: Ein glückliches, frohes, reiches, spannendes, gutes 2017 allen, allen!

Freitag, 30. Dezember 2016

Ein stiller Tag

Kaum Autos auf unserer Quartierstrasse. Keine Kinder hört man auf dem nahen Spielplatz. Der Nebel dämpft jedes Geräusch, das sich erheben möchte. Ein kleiner unbekannter Vogel hüpft und flattert in unserem Garten herum und ist schon wieder weg. Im Vogelbuch finde ich ihn nicht. Unser Kater bleibt an der Wärme. Liegt herum , verdöst den Tag. Nur wir machen einen Spaziergang - weil man das soll. Die Wangen frieren ein. Beine und Gesäss erstarren in der Kälte. Man sieht nichts, was einen freut. Grau, grau, alles grau. Ein stiller Tag. Ein Zwischentag.

Donnerstag, 29. Dezember 2016

Schlafpunkt punktet bei uns

Unsere Betten sind nicht auf dem neusten Stand. Was eine total Untertreibung ist. Reto wollte vor einiger Zeit die übergrosse Decke auf seinem schmalen Bett nicht mehr haben, verwickelte sich nachts in ihr und fand den Ausweg nicht mehr. Er übernahm dafür eine uralt-Daunendecke, deren Daunen sich in alle Tiefen zurückgezogen hatten, sodass die Schulter fror. - Heute wollten wir einen Neuanfang machen. Dafür begaben wir uns zur Schlafberatung im "Schlafpunkt" in unserer Nähe. Aber wir waren nicht die einzigen, die Zeit haben zwischen Weihnachten und Neujahr. Eine nette Dame versuchte uns wieder heim zu schicken. Wir sollten gern später kommen. Ich intervenierte und sagte mit Bestimmtheit: "Mein Mann friert." - Wir durften bleiben und mussten nicht einmal sehr lange warten. Reichte gerade dafür, dass ich Reto die Ahnung vermitteln konnte, dass sein neues Duvet teurer werden würde, als er sich das eben noch dachte. Ich sagte ihm knallhart: "Das ist das letzte in deinem Leben, das du bekommst, also wähle gut." - Kam die nette Dame wieder und liess Reto sich auf ein Bett legen. - "Diese Matratze hat auch die Queen von England, und doch ist sie bezahlbar." erfuhren wir, die wir nur ein Duvet wollten. Aber dann, dann wurde meinem Mann im Herzen warm, denn die nette Dame begann ihn mal mit diesem, mal mir jenem Duvet zuzudecken. Er lag da und war wohl. Ich tigerte herum. - Nun ist das Duvet gekauft. Ein ganz neues Material auf der Basis von Buchenholz. Wer hat denn sowas schon gehört! - Reto darf die Decke umtauschen, wenn es doch nicht die richtige ist. Wehe, wenn er sich noch zehnmal zudecken lässt!

Mittwoch, 28. Dezember 2016

Einkaufen - einer liebt es, eine hasst es

Einkaufswagen an der Deichsel nehmen, grossen Geldbeutel in die Gesässtasche des Mannes, leeren Rucksack auf den Buckel der Frau - man weiss ja nie. - Man weiss ja nie, was man so findet, das man nicht gesucht hat. Heute war es Stilton-Weihnachtskäse für den Mann und Weichkäse für die Frau. Raclettekäse war auf der Einkaufsliste. Gibt es in einer halben Stunde. - An der Kasse kommt ihm nach dem Bezahlen in den Sinn, dass er noch den Gutschein für das Dankeschön-Paket bei sich hat. Sie hat aber den Einkaufswagen schon bis oben gepackt. Wohin mit dem Riesenpaket? - Umladen schlägt er vor. Ihr graust davor. Sie stopft und stopft das Paket in ihren Rucksack. Ziehen, zerren, reissen am Reissverschluss. Und es geht. Ob gut, kommt dann aus. Reisst der Reissverschluss auf unterwegs, und das Paket fällt auf die Strasse? Schon mal passiert. Oder geht der Reissverschluss kaputt? - Nichts von alledem. Wir kommen samt allem heil an. Im Dankeschön-Paket hat es gute, brauchbare Dinge - ausser Cola Zero. Will das jemand?

Dienstag, 27. Dezember 2016

Oh wie schön - auch bei uns scheint die Sonne

Ein Brotteig ruht hinter der Fensterscheibe an der Sonne und geht. Ich fühle mich reich, sehr reich. Gerade auch, weil ich heute in der Überfülle an Papier auf meinem Pult wühlen darf. Unbeantwortete Weihnachtspost wartet darauf, im Gang an die langen, bunten Bänder geklammert zu werden. Aber zuerst werden sie von mir ein zweites und drittes Mal gelesen. Freude über jegliche Post. Versprochen, ich schreibe auch noch! - Aus Papier sind auch meine neuen Bücher. Eines habe ich mir selbst gekauft. Hanns-Josef Ortheil verrät mir "Was ich liebe und was nicht" im gleichnamigen Buch. Ich vergleiche beim Lesen seine Zuneigungen und Abneigungen mit meinen eigenen. Notiere mir den einen und anderen Tipp. - Wirklich überrascht hat mich das Geschenk von Harry. "Das Tagebuch der Menschheit. Was die Bibel über unsere Evolution verrät" geht wissenschaftlich-evolutionsbiologisch an das "Buch der Bücher" heran. Ich werde den dicken Wälzer am Pult mit dem Stift in der Hand und mit Spannung lesen. Was hat mir mein Theologiestudium noch nicht verraten? Was lernen ich Neues? Freue mich. Über weitere Bücher später. - Nun an die Arbeit - und am Nachmittag geht dann nicht mehr mein Teig, sondern gehe ich mit Reto an die schöne Sonne.

Montag, 26. Dezember 2016

Zurück von zwei Tagen Urner Oberland

Ich habe den Überblick verloren, wie oft wir am 25. Dezember schon nach Wassen gereist sind, um dort mit meiner ganzen Sippe (13 Erwachsene, drei kleine Mädchen) zwei bezaubernde, strenge, lustige Tage lang zu feiern. Aber wir werden es wieder tun, das ist schon mal geklärt. - Wir sind wieder zu Hause und haben das Gefühl, wir seien zwei Wochen lang weg gewesen. Weil wir so viel erlebt haben. Auch Absonderliches > eine lebendige Wespe spaziert auf Altdorfs Trottoir, eine Häuschenschnecke kriecht am Kirchenhügel von Wassen Zentimeter um Zentimeter weiter und weiter, als wäre es nicht Winter. - Ist es auch nicht wirklich. Heute sassen wir am Schluss an der Sonne und besprachen die nächsten Ferien. Wenn wir dannzumal so warm haben wie heute, können wir zufrieden sein. Und ganz am Schluss - Schluss, Schlusser, am Schlussesten - trafen wir heute am Bus in Wassen eine Frau, die lautstark schimpfte über das ewig-schöne Wetter: "Tagelang nur Sonne und Sonne. Das ist so etwas von langweilig! Wie gern hätte ich mal ein paar Tage Nebel!" - Das hat sie total ernst gemeint. Wir Sonnenhungrige, Nicht-Verwöhnte waren baff.

Für einen Blog ist das genug. Aber wir waren auch noch auf der Göschener-Alp. Wir wurden gestern einfach "aufgelesen" und mitgenommen. Krippe anschauen und bei Konrad und Alice ein Glas trinken und Anekdoten lauschen. Rechtzeitig fürs Festessen im MartiniF waren wir zurück.

Genug, genug. Aber heute haben wir im Bus auch noch Renate getroffen und uns (fast) alles erzählt, was gelaufen ist seit wir weg sind. Ihr Ältester ist in der Lehre und wird Bauer - der Bub, den ich gern mochte!

Übergenug. Aber es muss gesagt sein: Es war wieder schön, himmlisch schön. Das Ganze. Das grosse Ganze!

Samstag, 24. Dezember 2016

Heiligmorgen

Thomas Widmer, der "Wanderpapst", schreibt mir aus der Seele. Er hat heute im Tagi auf der Frontseite getitelt: "Weihnachten feiern - jetzt erst recht".

"Das Kleine ist so wichtig wie das Grosse. Mikrokosmos und Makrokosmos müssen in der Balance sein."

Wir dürften die eigene Umgebung nicht vernachlässigen angesichts der globalen Herausforderungen.

"Weihnachten ist nicht leicht. Und doch schön."

Dann also unsere nahen Freuden:
  • Alle unsere Päckli sind schön geworden und fertig gepackt. (Dass zwei von der Post zurückkamen, lassen wir gnädig beiseite.)
  • Gestern haben wir einen spontanen Besuch gemacht und wurden so herzlich willkommen geheissen, dass uns ganz warm wurde.
  • On TV gibt es ein paar Filme, die mir Reto für spätere, grauere Tage aufnimmt, z.B. "Drei Männer im Schnee". So eine uralt Geschichte; ich werde lachen.
  • Wir haben so feine, feine Orangen gekauft. (Dass sie vorzu grau werden, gehört wohl zu lebendigem Bio - leider!)
  • Unsere Enkelin hat unser Geschenk mit strahlenden Augen quittiert und spielt wohl immer noch damit (Bäbi-Ausgangswagen).
  • Ich freue mich auf einen friedlichen Abend mit Reto. In aller Ruhe werden wir fein essen, Kerzen entzünden, vielleicht sogar musizieren, singen, aber auch ein wenig fernsehen.

Freitag, 23. Dezember 2016

Fotos von dem, was schon wieder vorbei ist

Reto's Lebkuchenhäuschen für Kaya - eine grosse Arbeit


Playmobil-Tag. Unser Sohn hat am Schluss gesagt, er sei müder als nach einem vollen Arbeitstag. - Aber wir haben echt viel erreicht. Alles ist sortiert. Was niemand mehr kannte, wurde liquidiert. Jetzt haben wir nicht mehr Platz im Keller, aber wir können Playmobil nach Themenkreisen herauf holen, wie das in der Pädagogik so schön heisst. "Kaya, in welchem Themenkreis möchtest du dich heute bewegen?" - Na ja! Ich jedenfalls bin begeistert, weil Ordnung ist, weil ich weiss, was wozu gehört, weil es ein lustiger, arbeitsamer Nachmittag war.


Und heute kam unsere Enkelin, um dem Grosspapi beim Schmücken des Tannenbaumes zu helfen. Als er die Metallhäklein der Wunderkerzen umbog, um diese aufzuhängen, sagte das Mädelchen bewundernd: "Grosspapi, du bist fast so stark wie Pippi Langstrumpf!"

Donnerstag, 22. Dezember 2016

Heute Playmobil

Ich blogge schnell vor dem Mittagessen-Kochen; später habe ich Null Zeit. Heute ist nämlich der Tag, wo unser Sohn kommt, um mit uns zusammen Ordnung und Übersicht in alle Playmobilkisten zu bringen. Kaya und Judith kommen auch. Unsere Enkelin ist sehr gespannt, ob der Götti Stefan noch weiss, wie alles zusammengehört. Das Grosi und der Grosspapi wissen zwar viel und können auch gut spielen, besonders der Grosspapi, aber die letzten Finessen fehlen. Wie gehört zum Beispiel der Eingang vom Zirkus zusammengebaut? Welche Teile sind Zirkus fremd und gehören zum Playmobil-Fundus von Judith. Sie weiss aber nichts mehr von einer Waldhütte oder so ähnlich, nur von Spital, Operations-Schragen und Ärzten und Ärztinnen. - - Wohlauf, es beginnt!!

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Das Dach fehlt immer noch

Heute Morgen haben wir uns gegönnt, im "Gottlieber" Zmorge zu essen. Nachher musste Reto zum Hausarzt. Nun darf er all Morgen - ist ganz frisch und neu - vier Tabletten schlucken. Aber seine Leistungsfähigkeit auf dem Laufband des Kardiologen ist überdurchschnittlich, hat ihm sein Arzt attestiert. - So sind wir wieder am Leisten. Die Stube wurde zur Päckli-Werkstatt umfunktioniert. Reto malt und stempelt. Ich schreibe. Nur das Lebkuchenhaus ist immer noch ohne Dach. Ach, ach! Wir fürchten uns vor dem Zusammenbruch. Dabei sollte Reto sich weniger aufregen.

Dienstag, 20. Dezember 2016

Die Fröhlichkeit von gestern ist kalter Kaffee

Und dann kamen die Meldungen von Berlin. Dazu geht es nicht allen um mich herum gut. - Ich konnte gestern Nacht nur mit Baldrian überhaupt einschlafen. - Heute haben wir gemacht, was geplant war - Guetzli backen mit Tochter und Enkelin. Der Grosspapi hat sich Grosses vorgenommen. Etwas, an das ich mich nie gewagt habe in meiner langen "Back-Karriere". Er will für Kaya ein Lebkuchen-Haus machen. Unterdessen stehen die Wände; es fehlt noch das Dach. Aber genau vor dieser Montage fürchten wir uns. Wenn das die grösste Sorge wäre...

Montag, 19. Dezember 2016

Das Kürbis-Weihnachtsgedicht

Das Reimen geht weiter. Ich habe heute Morgen den Kürbis verkocht, den wir von Urner Freunden geschenkt bekommen haben. Beim Entkernen und Scheibeln hat sich ein etwas anderes Weihnachtsgedicht ergeben:

Es verköchelt der Kürbis leise, leise
zur Suppe in Esther's Weise.
Deren Gedanken reisen weit
und verweilen in der Oberland Zeit.
Hoch oben auf den Bergen
sind sie bei allen lieben Gefährten.
Sie wünscht allen fern und nah Seligkeitsdinge,
auf dass ein jeglich Herze froh singe und klinge.
Der Himmel sei uns allen nah;
Weihnachten ist allem zu Trotz bald wieder da.

Gute letzte Vorbereitungstage auf das Fest!

Sonntag, 18. Dezember 2016

Reimen

Haus-Maus, Weg-Steg, Furz-Schnurz...
Unsere Enkelin hat bei uns übernachtet. - Nächtens hat sie mir eine lustige Geschichte erzählt, wo sie einen Witz gemacht hat. etwa um zehn vor drei Uhr. Wir schlafen im selben Zimmer. Sie strampelt sich immer von der Decke frei. Ich gehe sie immer wieder zudecken. Letzte Nacht fünfmal. Da ist es dann anspruchsvoll, am nächsten Morgen zum Reimen aufgefordert zu werden. Aber wir hatten Spass zu dritt. Alle haben Reime gefunden, und die Überraschung und Freude war jedesmal gross. Gratis-Spass. Gibt es noch...

Samstag, 17. Dezember 2016

Der Gang über den Friedhof

Kurz vor oder an Weihnachten will ich über den Friedhof Rosenberg gehen. Dort "wohnen" schon mein Götti und mein Mami; ich werde auch mal da sein. Hoffentlich noch eine gute Weile nicht. Aber eben, der Gang über den Friedhof in Weihnachtsnähe muss sein. Heute ist Reto auch mitgekommen. Wir haben Götti und Mami "Geschenke" und Licht mitgebracht. Haben verweilt vor den letzten Ruhestätten. Und sind wie immer froh, dass dieser Friedhof so schön ist. Eine Parkanlage mit hohen Bäumen und Wald. Einmal haben wir sogar Rehe gesehen. Vögel immer. Manchmal eine Katze, die gemächlich sich zwischen den Gräbern bewegt. Heute viele angezündete Lichter.

Freitag, 16. Dezember 2016

Gestern Besuch aus dem Urner Oberland

Unser Hütekind staunte, als Reto und ich schon morgens recht früh begannen, unsere Stube umzustellen. Aus einem normalen Esstisch einen von der Grösse XXL zaubern. Stühle von überall herschleppen. Gläser für Apéro und Gläser für Rotwein nebst Wassergläsern auffahren. Und dann kochen für zehn. Gern. Immer wenn die Lektorinnen kommen unter der Obhut vom "Generalsekretär, wie Reto zu sagen pflegt. Dann waren sie da. Und es ging einfach ein paar Stunden lang hoch zu und her. Daran habe ich heute gedacht, als ich die ganzen Gläser poliert und wieder versorgt habe. Daran und an die ganzen fünf Jahre Urner Oberland und an so viele Menschen, die wir dort kennengelernt haben. Auch an diejenigen, die unterdessen fehlen, weil sie nicht mehr unter uns weilen.

Mittwoch, 14. Dezember 2016

Kundenberaterin

Seit unserer Zeit in Wassen habe ich "mein" Kleiderversandgeschäft. Das Wunderbare - die haben Kurzgrössen. Weniger gut finde ich das pfundweise, wöchentliche Verschicken von Werbekatalogen. Bestelle ich nichts, kommt dasselbe Papierzeug mehrfach. Ärgerlich. Bin halb und halb dran, nichts mehr zu bestellen oder eher alles abzubestellen. Nur ist es halt schon "gäbig", wenn ich nicht sämtliche Hosen kürzen muss und wenn die Blusenärmel nicht bis über die Kleinen Finger hinaus reichen. Weil mein Kleiderbudget mit der Pensionierung merklich kleiner geworden ist, sind auch meine Bestellungen rar geworden. Das merken "die". Heute nun hat sooo eine nette Kundenberaterin angerufen und mich ohne Punkt und Komma eingewickelt in ihr süsses Gesäusel: "Sie sind uns eine liebe, werte Kundin, und deshalb und so weiter..." - Sie wollte mich einladen zu einer kostenlosen Modeberatung. Herausfinden, welcher Modetyp ich bin, gaanz, gaanz kostenlos. Und dann könne ich zu guten Konditionen meine Garderobe mit ihren Produkten zusammenstellen. - Huch, da bin ich dazwischen gekommen und habe nicht gesäuselt sondern streng gesagt, dass ich nicht will. - Fassungslosigkeit am anderen Ende, wo doch die Beratung kostenlos ist. Zwei Sätze weiter von mir hat sie aufgegeben und mir eine gaanz, gaanz schöne Weihnachten gewünscht. Ich ihr aaaauch.

Dienstag, 13. Dezember 2016

Seligkeitsdinge

Ein Wort, das wie ein Geschenk ist - Seligkeitsdinge! - Der Weihnachtsbrief einer Freundin ist angekommen mit diesem Wort am Anfang und am Schluss. A und O, Alpha und Omega, mich umfassend, um und um. Glück, Geborgenheit, Erinnerung, Gegenwart. Du, Wort! Kleines wird gross, und Grosses geht unter in der Bedeutung dieses Wortes. Wer würde schon ahnen oder glauben oder Für-wahr-halten, dass ein Wollknäuel mir ein Seligkeitsding ist. Seligkeitsdinger auch die Vogelkleber, die ich auf Weihnachtsbriefe klebe. So schöne Vögelchen, so bunt. Und Seligkeitsdinge alles, was warm gibt. Innen und aussen. Der Blumentee von unserer Nachbarin. Seligkeit. Jetzt mich ans Pult setzen und den Rucksack auspacken, der in der Stadt immer schwerer wurde. Hoffentlich habe ich ein, zwei Seligkeitsdinge zum Verschenken gefunden.

Montag, 12. Dezember 2016

Und das Schräubchen?

Unsere Puppenstube hat wieder mehr gehalten als versprochen. Wir waren gestern inklusive Kinderlein 17 liebe Menschen nah aufeinander. Niemand ist geflüchtet wegen Platzangst. Hurrah! - Reto hat zwei Lieder angeleitet. Ich habe gewagt, eine Geschichte vorzulesen. Zwar hat mein lieber Ehemann keine Ahnung, worum es da bei Knellwolf ging. Aber den Höhepunkt der Geschichte hat sowieso Kaya bestritten. Als es gegen das Ende zu ging, trat sie auf die Vorlesebühne und fragte laut in die "andächtige" Stille hinein: "Grosi, wo ist das Schräubchen vom Musikdöslein?" - Nun wäre das eine weitere Geschichte. Mein erstes Musikdöslein von einer Sammlung, das mir Reto in frühen Jahre geschenkt hat, ist nämlich kaputt gegangen... - Na, der Schräubchen-im Oberstübchen, das fehlt-Hinweis kam natürlich prompt. Vielleicht deshalb liess ich den Glühwein einkochen. Delikater Fond, der da entstanden ist. Alle Schräubchen drehen > was könnte ich kulinarisch Hochstehendes kreieren mit der Quintessenz vom heurigen Glühwein?

Sonntag, 11. Dezember 2016

Adventsstimmung im Haus

Reto hat ja wieder tagelang ganz viel gearbeitet, um im Haus und im Garten seine Adventssehnsucht zu stillen. Und jetzt, wo alles da ist in Fülle, wollen wir andere daran teilhaben lassen. Wir kochen Glühwein und haben Platz geschafft für etwa zwanzig liebe Leute in der Weihnachtsstube. Zwei, drei Lieder singen, nicht mehr. Eine, zwei Geschichten vorlesen, nur kurze. Plaudern, lachen, essen, trinken im Kerzenlicht. Wir freuen uns sehr. Balde, balde wird's was geben...

Samstag, 10. Dezember 2016

Alles wird dauernd anders

Heute hätten wir ein Kind gehütet, aber es ist krank. Gehen wir halt stattdessen in die Stadt und posten letzte Weihnachtsgeschenke. Ob wir das grösste zu zweit heim schleppen können?!

Erst noch hatten wir eine geregelte Woche. Dienstag Kindermittagstisch, Donnerstag Nachbarskind hüten. Ab Februar wird alles wieder anders. Unsere Tochter hat eine neue Arbeitsstelle gefunden mit äusserst flexiblen Arbeitszeiten. Da werden auch wir beweglich erhalten, hüten wir doch dann unsere Enkelin wieder vermehrt. Worauf wir uns freuen! Aber wir wissen, dass immer alles sich wieder und wieder ändert.

Möge nächste Woche bleiben, wie sie geplant ist! Möge der angemeldete Besuch am Donnerstag kommen, auf dass wir zu lachen haben!


Donnerstag, 8. Dezember 2016

Ich lebe gefährlich


Am Donnerstag hüten wir das Nachbarskind. Heute habe ich dann irgendwann Gemüse fürs Mittagessen geschnippelt und zuerst gar nicht gemerkt, dass neben und hinter mir der Inhalt eines ganzen Spielkorbes ausgebreitet wurde. Ein Schritt zu viel in einer falschen Richtung...

Am Nachmittag wollten wir der Kleinen "den Wald" bieten. - Sie hat ihn verschlafen, den Wald. Eingekuschelt im warmen Fell mit rotem Frischeluft-Näschen. Reto hat vorwiegend den Wagen gestossen. Ich habe ihn vorwiegend bedauert wegen der schweren Arbeit. Besonders bergauf. Aber auch auf der Ebene. Der Wagen holte sich nämlich vorne einen  Platten am Rad. Das ist nicht lustig, echt! - Zu Hause haben wir noch ganz schnell ein paar Guetzli gebacken. Auch Teig probiert. Kandierte Früchte sind lecker!

Dienstag, 6. Dezember 2016

Reto ist schon in der Stadt

Fast haben wir vergessen, dass heute Samichlaustag ist. Reto ist los gegangen, um uns "Chlausen-Züüg" zu posten. Grittibänzen vom Holzofenbeck sind bisher die besten. Wir essen uns quer durch. Heute Nachmittag  mit Enkelin. - Bevor ich los gehen kann wie eine Rakete - falscher Vergleich, vielleicht wie ein Rentier? Oder eine Eselin? - schlucke ich "Doping" = Medizin. Aber dann, dann koche ich ein Lieblingsmenü für meine Tochter, die heute nicht Geburtstag, aber einen wichtigen Tag hat. Um halb zwölf Uhr wird alles auf dem Tisch stehen. Zum Dessert gibt es die letzten (noch tiefgefrorenen) Walderdbeeren aus unserem Sommergarten auf Crème brulée.

PS. Der weibliche Esel heisst "Eselstute", nicht "Eselin".

Montag, 5. Dezember 2016

Heiss, heiss, heiss

Keine Ahnung, wie es draussen ist, aber ich habe heiss. Will gar nicht wissen, ob vom Mittagskaffee oder von leichten Fiebern. Vielleicht auch vom gruseligen Bibliotheksbuch, das ich vorher fertig gelesen habe. Eine junge Malerin hat sich verpflichtet, genau drei Monate bei einem Kunstsammler zu wohnen und ihn zu porträtieren. Der Typ ist garstig. Versucht sie zu ertränken und auszuhungern. Flucht misslingt. Zwar überlebt sie und darf nach genau drei Monaten gehen. Aber sie und ich tragen einen Schaden davon, da bin ich mir fast sicher. Ich werde träumen. - Gern aber würde ich auch malen und zeichnen können. Vorerst schnipple ich an Weihnachtskarten herum. Und habe heiss. Wirklich.

Sonntag, 4. Dezember 2016

Zwei Tage Zeit

Genau zwei Tage habe ich Zeit, wieder fit zu werden. Mich hat eine starke Erkältung aus dem Nichts überfallen. Dementsprechend schlapp bin ich. Also heute, also morgen darf ich herumdümpeln. Nachher ist die Agenda voll schöner, aber auch aufwändiger Ereignisse. Besuch von weit. Kinder hüten. Glühwein-Einladung bei uns. Dazwischen und daneben überlegen, welche Geschenke noch nicht da sind, welche verschickt werden sollten, wer eine Weihnachtskarte bekommt von denen, die ich am Basteln bin. Guetzli stellen sich nicht von selbst ein. Wieviele brauchen wir? - Was brauchen wir überhaupt, dass Advent Advent ist und Weihnachten Weihnachten werden kann? - "Darf's es bitzeli weniger sii?"

Samstag, 3. Dezember 2016

Flaschenmenü

Eingeladen im Restaurant Sporrer über Winterthur Wülflingen konnten wir aus der Karte wählen oder das vorgeschlagene Flaschenmenü annehmen. Ich tat als einzige von sechs letzteres. Mein Menü stand auf einer leeren Magnum-Flasche, welche die Servierfrau vor mich hinstellte: Rehgulasch, Bayrisches Kraut und Kartoffelstock im Strudelteig. Reto wählte zum dritten Mal in drei Jahren Leberli mit Rösti. Auch sonst war einiges gleich wie die beiden letzten Jahre, z.B. dass wir uns angenehm und gut unterhielten mit unseren Vermietern, die mit der Einladung Reto ihren Dank aussprachen für seine Fürsorge um ihr Haus. Ich habe zu fragen gewagt, ob wir ausziehen müssen, wenn Reto mal nicht mehr mag. Aber nein, wir sind ja keine Flaschen, die nach Gebrauch entsorgt werden. Das sage ich mit Erleichterung, nicht etwa unsere Vermieter.

Freitag, 2. Dezember 2016

Das Appenzeller Haus

Es weist eine gebänderte Fassade aus, das Appenzeller Haus. Gesüdete Stube, ebenso südwärts gewandte Ökonomiegebäude. Mehrfach geteilte Fenster. Weiss gehaltene Fensterrahmen, die mich an den Kanton Uri erinnern. Sehr sympathisch! - Bevor ich "architektonisch" abhebe - wir waren endlich in Appenzell und haben die Sonne genossen und unsere Lieblings-Läden besucht. Im Buchladen haben wir für Kaya ein Zauber-Mal-Buch erstanden. Fein gegessen, ich Schweinssteak mit Pommes. Zwei Vermicelles kamen später dazu. Auch ein Spaziergang an der Sonne. Sehr zufrieden kamen wir zurück und wurden sofort von unserer Tochter zum Apéro eingeladen. Das Zauberbuch funktioniert zauberhaft.

Donnerstag, 1. Dezember 2016

Frische Luft

Richtig gut, warm eingepackt bei Windstille aber Kälte zum "Bäumli" hinaufzusteigen und runter zu schauen über - soll ich sagen, die ganze Welt - Winterthur. Lange da zu stehen und alles ganz genau wahrzunehmen. Wenn ich es zeichnen möchte, welche Farben kämen zum Zug? Wie benennt man die vielen Grau-Töne. Es liegt ein Grau-Schleier über allem Fernen; nur in der Nähe gibt es klare Farben. Grüngrau, blaugrau, graugrau. Meine rote Jacke. Die dunkelgrüne Tür am Haus, wo wir fünf Liter Süssmost kaufen, den wir dann hinunter tragen zum Spital, im Bus zum Bahnhof fahren, zum Papetterieladen buckeln, in den Zehnerbus hieven, damit heim fahren - und jetzt probieren wir den Süssmost.